DE19831303A1 - Refraktometer - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Refraktometer zur Messung des Brechungsindexes fluider Proben, insbesondere von relativ zum strömenden Meerwasser, mit einer Lichtquelle zur Erzeugung von moduliertem Licht, DOLLAR A einem im Strahlengang des Lichtes angeordneten Probenraum (4) zur Aufnahme einer Probe, DOLLAR A einem im Strahlengang des Lichtes dem Probenraum (4) nachgeordneten Referenzkörper (6) mit einer ebenen, geneigt zur Lichtausbreitungsrichtung angeordneten Eintrittsfläche (14) und einer Austrittsfläche (16), und DOLLAR A einem dem Referenzkörper (6) im Strahlengang nachgeordneten positions-empfindlichen Detektor (15) zum Detektieren des Lichtes. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Referenzkörper (6) eine erste Spiegelfläche aufweist, welche Licht nach Durchlaufen der Probe und Eintritt durch die Eintrittsfläche (14) des Referenzkörpers zu dessen Austrittsfläche (16) reflektiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Refraktometer zur Messung des Brechungsindexes fluider
Proben, insbesondere von relativ zum Refraktometer strömendem Meerwasser, mit
einer Lichtquelle zur Erzeugung von moduliertem Licht, einem im Strahlengang des
Lichtes angeordneten Probenraum zur Aufnahme einer Probe, einem im Strahlen
gang des Lichtes dem Probenraum nachgeordneten Referenzkörper mit einer
ebenen, geneigt zur Lichtausbreitungsrichtung angeordneten Eintrittsfläche und
einer Austrittsfläche, und einem dem Referenzkörper im Strahlengang nachgeord
neten positionsempfindlichen Detektor zum Detektieren des Lichtes.
Es ist bekannt, den Brechungsindex einer lichtdurchlässigen Probe durch Messung
des Winkels der Totalreflexion bei streifendem Lichteinfall auf die Probe und
Anwendung des Snelliusschen Brechungsgesetzes zu bestimmen. Zur Messung des
Brechungsindexes einer Flüssigkeit kann bekanntermaßen ein als Abbe-Pulfrich-
Refraktometer bekanntes Eintauchrefraktometer verwendet werden. Hierbei dringt
Licht, beispielsweise in Form von monochromatischem Licht von einer Natrium
dampflampe, einer Quecksilberlampe oder Laserlichtquelle, nach Durchlaufen der
Flüssigkeit in ein Prisma mit bekanntem Brechungsindex ein. Gemäß dem Snelliuss
chen Brechungsgesetz erhält man auf der Rückseite des Prismas einen Hell/Dunkel-
Übergang, der charakteristisch für den Winkel der Totalreflexion ist. Das bekannte
Abbe-Pulfrich-Refraktometer ist jedoch nur für den stationären Laboreinsatz ausge
legt. Die Bestimmung einer schnellen und genauen Brechungsindexvariation im kon
tinuierlichen Meßbetrieb entlang einer Meßstrecke ist nicht möglich.
Aus dem Artikel "Field proven high speed micro optical density profiler sampling
1000 times per second with 10-6 precision" von K.-H. Mahrt und H.-C. Waldmann,
erschienen in Oceans '88, IEEE publ. Nr. 88CH2585-8, Baltimore MD, S. 497-504,
1988, ist ein Refraktometer gemäß dem Oberbegriff der vorliegenden Erfindung
bekannt, das zur kontinuierlichen Meßwertaufnahme für den Unterwassereinsatz
entwickelt wurde. Hierzu wird das Refraktometer über längere Meßstrecken,
beispielsweise durch Meerwasser, bewegt und aus den ermittelten Brechungs
indexvariationen auf Dichte- und Salzgehaltschwankungen rückgeschlossen.
Bei diesem bekannten Refraktometer, das prinzipiell ähnlich wie das Abbe-Pulfrich-
Refraktometer arbeitet, wird Licht von einem einmodischen Laser (Lichtquelle) in
eine Einmodenlichtleitfaser geleitet und tritt an dessen Ausgang punktförmig aus.
Anschließend durchläuft das Licht eine in einem Probenraum befindliche bzw.
diesen durchfließende Probe, welche das Licht in Abhängigkeit vom Probenbre
chungsindex ablenkt. Danach fällt das Licht streifend auf einen als Prisma ausgebil
deten Referenzkörper, tritt durch diesen hindurch und wird von einer Abbildungs
anordnung auf einen positionsempfindlichen ein- oder zweidimensionalen Photo
detektor abgebildet, welcher als Maß für die Brechung des Lichtes durch die Probe
zwei positionsabhängige, analoge elektrische Stromsignale erzeugt. Aus diesen
analogen Signale kann - nach Vorverstärkung, Filterung und Strom/Spannungs
wandlung - die Auftreffposition des von der Probe charakteristisch gebrochenen
Lichts auf den positionsempfindlichen Detektor erhalten werden, aus der dann auf
den Brechungsindex rückgeschlossen werden kann.
Um ein gutes Strömungsverhalten des Refraktometers bei der mobilen Messung zu
realisieren, ist dieses in Bewegungsrichtung länglich ausgebildet, wobei die An
strömrichtung der fluiden Probe mit der Längsachse des Refraktometers sowie der
optischen Achse der Abbildungsanordnung zusammenfällt. Dies bedingt bei dem
bekannten Refraktometer, daß die Eintrittsfläche des Referenzkörpers einen spitzen
Winkel mit der Anströmrichtung der fluiden Probe bildet, damit das schräg auf die
Eintrittsfläche projizierte Licht von der Lichtleitfaser zur Abbildungsanordnung
gebrochen wird. Hierdurch wird aufgrund von Strömungseffekten in (sog. Nachlau
fen von nur langsam von der Eintrittsfläche ablaufenden Probenmengen) nacht
eilhafterweise das zeitliche Antwortverhalten und die räumliche Auflösung der
Auswerteschaltung beeinträchtigt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Refraktometer der eingangs genann
ten Art derart weiterzubilden, daß die genannten nachteilhaften Effekte, insbeson
dere Strömungseffekte in einfacher Weise vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei dem Refraktometer der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Referenzkörper eine erste Spiegelfläche aufweist, welche Licht
nach Durchlaufen der Probe und Eintritt durch die Eintrittsfläche in den Referenzkö
per zu dessen Austrittsfläche reflektiert.
Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, daß eine erste licht
reflektierende Oberfläche - die erste Spiegelfläche - am Referenzkörper vorgesehen
ist, welche Licht innerhalb des Referenzkörpers von der Eintrittsfläche zur Austritts
fläche leitet. Aufgrund dieser Ausgestaltung kann die Ausrichtung der Eintrittsfläche
bezüglich der Anströmrichtung in weiten Grenzen gewählt werden, da die Licht
umlenkung mittels der lichtreflektierenden Oberfläche den Lichtstrahl zur Abbil
dungsanordnung weiterleitet. Insbesondere läßt sich die Eintrittsfläche derart
ausrichten, daß die relativ zum Refraktometer bewegte Probe nicht nur ungehindert
den Referenzkörper anströmen kann, sondern daß diese auch frei abfließen kann.
Nachlauf-Effekte durch nicht sofort ablaufendes fluides Medium werden wirksam
vermieden, so daß das zeitliche Antwortverhalten und die räumliche Auflösung
verbessert werden.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Eintrittsfläche im wesentli
chen senkrecht zur Anströmrichtung der ersten und/oder der zweiten Probe an
geordnet ist. Hierdurch werden die nachteiligen Strömungseffekte wie der oben
angesprochene Nachlauf-Effekt gering gehalten.
Besonders bevorzugt weist der Referenzkörper eine zweite Spiegelfläche auf,
welche bezüglich der ersten Spiegelfläche geneigt ist. Diese zweite Spiegelfläche
kann vorteilhafterweise zu Kalibrierzwecken wie folgt verwendet werden: Soll
beispielsweise der Brechungsindex einer flüssigen Probe wie Meerwasser kon
tinuierlich bis zu einer vorgegebenen Wassertiefe gemessen werden, ist eine
genaue Kenntnis der Druckabhängigkeit des Refraktometers wünschenswert. Für
Flüssigkeiten und insbesondere auch für Wasser liegen keine zuverlässigen für die
vorliegende Meßaufgabe ausreichend genauen Referenzwerte, etwa in Form von
Tabellen vor, so daß der Einfluß der Druckveränderung auf die Messung bei ver
schiedenen Tiefen nicht eindeutig bestimmbar ist. Hingegen ist die Druckabhängig
keit des Brechungsindexes von Luft sehr genau bekannt. Man mißt somit mittels
des erfindungsgemäßen Refraktometers den Brechungsindex von Luft in Abhängig
keit vom Druck und kalibriert das Refraktometer anhand der genannten bekannten
Meßreihen von Luft. Diese Kalibrierung erfolgt zweckmäßigerweise vor der eigentli
chen Messung; eine Kalibrierung im Anschluß an die Messungen in der Flüssigkeit
ist jedoch auch möglich. Aufgrund des Brechungsindexunterschiedes von Luft und
beispielsweise Meerwasser werden die Lichtstrahlen vor Eintritt in den Referenzkör
per in beiden Fällen unterschiedlich stark gebrochen und würden demnach - wenn
nur eine Spiegelfläche vorhanden wäre - an unterschiedlichen Stellen auf diese
erste Spiegelfläche auftreffen. Die Umleitung der Lichtstrahlen in die Abbildungs
anordnung würde somit erschwert werden. Hier schafft die gegenüber der ersten
Spiegelfläche geneigte zweite Spiegelfläche Abhilfe, an welcher der beispielsweise
durch Luft hindurchlaufende Lichtstrahl reflektiert wird, während der durch die
Flüssigkeit hindurchtretende Lichtstrahl an der ersten Spiegelfläche gespiegelt wird.
Da der Referenzkörper üblicherweise aus Glas hergestellt wird, wird im Falle von
Luft der Lichtstrahl stärker an der Eintrittsfläche gebrochen wird als im Falle von
Wasser. Dies erfordert, daß die zweite Spiegelfläche gegenüber der Eintrittsfläche
stärker geneigt ist als die erste Spiegelfläche.
Da die Temperaturabhängigkeit des Brechungsindexes von Luft gleichfalls wesent
lich genauer vermessen ist als diejenige von Wasser, kann mittels der zuvor be
schriebenen Vorgehensweise das Refraktometer vor oder nach dem Einsatz bei
ozeanischen Messungen auch bezüglich der Temperatur kalibriert werden.
Damit sowohl das an der ersten (nach Durchlaufen der einen Probe) als auch an der
zweiten Spiegelfläche (nach Durchlaufen der anderen Probe) reflektierte Licht auf
den Detektor fokussiert wird, sind vorteilhafterweise die beiden optischen Wege
des an der ersten und an der zweiten Spiegelfläche reflektierten Lichtes von der
Lichtquelle durch das Prisma als Referenzkörper annähernd gleich lang und die
optischen Abbildungsverhältnisse für die beiden an der ersten und zweiten Spiegel
fläche reflektierten Lichtstrahlen gleich sind. Dies erfordert eine Abstimmung der
relativen Neigung der beiden Spiegelflächen zueinander in Abhängigkeit von der zu
vermessenden Probe und der zu Kalibrierzwecken herangezogenen Probe. Es
versteht sich zudem, daß - ebenfalls zu Fokussierzwecken auf den Detektor - die
erste und die zweite Spiegelfläche vorteilhafterweise jeweils senkrecht zu der vom
Strahlengang des Lichts ausgespannten Ebene angeordnet sind.
Die erste und/oder die zweite Spiegelfläche sind bevorzugt eben ausgebildet, da die
einerseits die optischen Verhältnisse hierbei klar definiert sind und andererseits die
hierzu notwendigen, bekannten Schleiftechniken zur Bearbeitung der entsprechen
den Oberfläche/n des Referenzkörpers unproblematisch sind. Allerdings ist es auch
möglich, daß die erste und/oder die zweite Spiegelfläche gekrümmt ausgebildet
sind und beispielsweise ineinander übergehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung grenzen die erste und die
zweite Spiegelfläche aneinander an und schließen einen Winkel innerhalb des
Referenzkörpers zwischen 165° und 177° ein. Für den Fall, daß der druckabhängi
ge Brechungsindex von Wasser - insbesondere Meerwasser in Ozeanen - vermes
sen und das Refraktometer mit Brechungsindex-Messungen in Luft kalibriert wer
den soll, beträgt der Winkel zwischen der ersten und der zweiten Spiegelfläche
vorzugsweise 171°.
Einem kompakten Aufbau der Referenzkörpers kommt es zugute, wenn die Ein
trittsfläche an die erste Spiegelfläche und die Austrittsfläche an die zweite Spiegel
fläche angrenzt. Hierbei bilden beispielsweise die erste und die zweite Spiegelfläche
einen seitlichen Abschnitt des Referenzkörpers und sind als Mindestwinkel unge
fähr 28° (erste Spiegelfläche) bzw. 19° (zweite Spiegelfläche) gegenüber der
Anströmrichtung der fluiden Probe/n geneigt, während die Eintrittsfläche und die
Austrittsfläche bevorzugt parallel zueinander und im wesentlichen senkrecht zur
Anströmrichtung und zur optischen Achse der Abbildungsanordnung angeordnet
ist.
Bevorzugt ist die erste und/oder die zweite Spiegelfläche mit einem Metall aus
beispielsweise Titan, Gold, Silber, Aluminium oder Platin beschichtet. Prinzipiell ist
jedes Material zur Verspiegelung geeignet, welches das Licht in möglichst großem
Maße reflektiert.
Die mit einem Metall beschichtete Spiegelfläche ist bevorzugt zusätzlich mit einer
Schutz-Schicht aus Silizimdioxyd überzogen, um die Metallschicht vor Korrosion zu
schützen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unter
ansprüche gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
genauer beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Refrak
tormeters;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Referenzkörpers für ein Refraktormeter
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den in Fig. 2 dargestellten Referenzkörper;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines positionsempfindlichen De
tektors;
Fig. 5 ein Spannungs-Zeit-Diagramm eines amplitudenmodulierten Span
nungssignals zur Ermittlung von dessen Nulldurchgang; und
Fig. 6 einen Längsschnitt durch ein Refraktometer.
Das in Fig. 1 mit seinen wesentlichen Komponenten dargestellte erfindungsgemäße
Refraktometer zur Bestimmung des Brechungsindexes von Proben und insbesonde
re zur Bestimmung der Dichte oder des Salzgehaltes von Seewasser umfaßt eine
mit einem - nicht dargestellten - Laser gekoppelte Lichtleitfaser 2, bei der es sich
um eine einmodische polarisationserhaltende Faser handelt, einen Probenraum 4,
in dem eine flüssige oder gasförmige Probe, insbesondere Meerwasser einbringbar
ist, einen Referenzkörper 6 in Form eines Prismas sowie einem im dargestellten
Strahlengang des Lichtes dem Referenzkörper 6 nachgeordneten, positionsempfind
lichen Detektor 15 (in Fig. 5 dargestellt) zum Detektieren des Lichtes. In nicht
dargestellter Weise können im Strahlengang im Bereich des sogenannten Tubus 12
zwischen dem Referenzkörper 6 und dem Detektor Linsen und/oder Filter angeord
net sein, um das Licht zu fokussieren, um es mit Hilfe des Detektors 15 besonders
gut detektieren zu können. Die Komponenten des Refraktometers sind in nicht
dargestellter Weise an einem Gehäuse befestigt.
In den Probenraum 4 strömt, wie Fig. 1 veranschaulicht, die zu untersuchende
Probe. Das aus der Lichtleitfaser 2 austretende Licht wird in dem Probenraum 4 in
Abhängigkeit von dem Brechungsindex der in dem Probenraum 4 befindlichen
Probe unterschiedlich stark gebrochen und tritt in den Referenzkörper 6 ein. Das
Licht wird an einer ersten Spiegelfläche 8 oder einer zweiten Spiegelfläche 10,
welche an dem Referenzkörper 6 ausgebildet sind, reflektiert und tritt in den
sogenannten Tubus 12 ein, bevor es im weiteren Durchlauf auf den Detektor 15
auftrifft. Dort trifft das Licht in Abhängigkeit von dem jeweiligen Brechungsindex
der in dem Probenraum 4 befindlichen Probe an unterschiedlichen Orten auf einer
aktiven Detektions-Fläche auf und erzeugt dort elektrische abtastbare Signale, die
ein Maß für den jeweiligen Ort des Auftreffens des Lichtes und letztlich ein Maß für
den Brechungsindex der Probe sind. Mit Hilfe einer elektronischen Auswertungsein
richtung kann der Brechungsindex und weitere Eigenschaften der Probe wie etwa
die Dichte oder der Salzgehalt bestimmt werden, wie unten näher erläutert ist.
Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen im Detail den erfindungsgemäßen Referenzkör
per 6 in Form eines Prismas. Der aus Glas bestehende Referenzkörper 6, der auch
als Prismenkörper bezeichnet werden kann, weist eine ebene Licht-Eintrittsfläche
14 und eine parallel zu dieser angeordnete Licht-Austrittsfläche 16 auf, welche
senkrecht zur in Fig. 2 durch einen Pfeil 18 veranschaulichten Anströmrichtung der
zu untersuchenden Proben angeordnet sind und einen Abstand zueinander von 14
mm aufweisen. Der Tubus 12 schließt sich an die Austrittsfläche 16 an.
Im oberen Bereich des Referenzkörpers 6 schließt sich an die Eintrittsfläche 14 die
erste Spiegelfläche 8 an, die eben ist und relativ zu der Eintrittsfläche 14 in einem
Winkel α von etwa 118° angeordnet ist. An die erste Spiegelfläche 8 grenzt eine
zweite, ebene Spiegelfläche 10 des Referenzkörpers 6 an, die in einem Winkel β
relativ zu der Eintrittsfläche 14 angeordnet ist. Die erste Spiegelfläche 8 und die
zweite Spiegelfläche 10 sind relativ zueinander geneigt und schließen einen in dem
Referenzkörper 6 liegenden Winkel γ von etwa 171° zwischen sich ein. Im oberen
Abschnitt des Referenzkörpers 6 liegt eine sich in Fig. 2 vertikal erstreckende
Fläche 20 den ersten und zweiten Spiegelflächen 8, 10 gegenüber.
An der ersten Spiegelfläche 8 und/oder der zweiten Spiegelfläche 10 ist im darge
stellten Ausführungsbeispiel eine Beschichtung 20, 22 aus einem lichtreflektieren
den Material aufgebracht, um den gemäß Fig. 1 in den Referenzkörper eindringen
den Lichtstrahl, der auf die erste oder zweite Spiegelfläche 8, 10 fällt, in Richtung
auf die Austrittsfläche 16 zu reflektieren. Als Material für die Beschichtung kommt
vorzugsweise ein Metall wie Titan, Gold oder Platin in Betracht, welches zusätzlich
zu guten Reflexionseigenschaften eine hohe Beständigkeit auch gegenüber aggres
siven Medien wie Seewasser aufweist. Die Beschichtung 20, 22 ist im dargestell
ten Ausführungsbeispiel auf die gesamte Spiegelfläche 8, 10, aufgetragen.
Im untersten Bereich kann der Referenzkörper 6 mit Hilfe von Befestigungsmitteln,
die an dem nicht dargestellten Gehäuse des Refraktormeters vorgesehen sind, an
dem Gehäuse befestigt werden, beispielsweise indem der Referenzkörper 6 in eine
Hülse eingesetzt und durch Klemm-Mittel gesichert wird.
Anhand der Fig. 4 bis 6 ist die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Refrak
tometers erläutert.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Referenzkörpers 6 kann die Probe
ungehindert in Richtung auf die Eintrittsfläche 4 - vgl. Fig. 1 - anströmen und
abströmen, ohne daß Befestigungselemente zum Halten der Lichtleitfaser die Strö
mung beeinflussen, da die Lichtleitfaser, wie Fig. 1 veranschaulicht, in einem
Winkel relativ zu der Eintrittsfläche in den Referenzkörper 6 eintreten. Diese da
durch bedingte winklige Einleitung des Lichtstrahls in den Referenzkörper 6 bedingt
die Anbringung der ersten und/oder zweiten Spiegelfläche 8, 10 an dem Referenz
körper 6, durch die die Lichtstrahlen in den optischen Tubus 12 hineinreflektiert
werden.
Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Referenzkör
pers 6 zusätzlich die Messung des Brechungsindexes einer gasförmigen Probe,
insbesondere Luft. Hierzu ist die zweite Spiegelfläche 10 geneigt gegenüber der
ersten Spiegelfläche 8 angeordnet. Mit Hilfe des Gases, vorzugsweise der Luft,
kann eine sehr genaue Kalibrierung des Refraktometers vorgenommen werden.
Ferner kann eine präzise Ermittlung des Druckverhaltens des Refraktometers
vorgenommen werden, da die Temperatur- und Druckabhängigkeit des Brechungs
indexes von Luft bekannt ist und genaue empirische Daten über die Temperatur- und
Druckabhängigkeit des Brechungsindexes von Luft vorliegen. Dieses ist für
Wasser oder andere Flüssigkeiten nicht der Fall.
Das Refraktometer erzeugt ein reelles Bild, das aus einem flächigen Lichtmuster
besteht, das aus einem zentralen Strich und seitlichen Interferenzstreifen besteht,
wobei die Information über den Brechungsindex der Probe in dem zentralen Teil des
Lichtmusters enthalten ist und die - unerwünschten - Interferenzstreifen aufgrund
der Kohärenz des Laserlichts entstehen. Die exakte Form des Lichtmusters kann
beispielsweise mit Hilfe des Kirchhoffschen Beugungsintegrals berechnet werden.
Dieses Lichtmuster wird anschließend von der nachgeordneten Abbildungsoptik auf
den positionsempfindlichen Detektor 15 abgebildet.
Das Blockschaltbild der Fig. 4 bietet einen Überblick über den Funktionszusammen
hang der optischen Elemente des Refraktometers sowie der Meß- und Auswerteele
mente und veranschaulicht das Auswerteverfahren.
Ein zentraler Taktgeber 50 steuert einen Modulator 52 zur Wechselstrommodula
tion des Lasers 1. Nach Durchlaufen der Probe in dem Probenraum 4 und der an
schließenden Abbildungsoptik (Fig. 1, 2) entstehen am positionsempfindlichen
Detektor 15 zwei amplitudenmodulierte Stromsignale, deren Amplituden vom Ort
des Auftreffens des Lichtstrahls auf die Detektorfläche und damit vom Brechungs
index der Probe abhängen. Die beiden, über getrennte Signalwege bzw. Kanäle
abgeleiteten Stromsignale werden jeweils in einem Strom-Spannungswandler 54 in
amplitudenmodulierte, analoge Spannungssignale umgewandelt, die dieselbe
Frequenz wie die Trägerfrequenz des Laserlichts aufweisen. In nachfolgenden
Bandpaßfiltern 56 werden Offsetdrifts sowie niederfrequente Rauschanteile aus
den Signalen herausgefiltert. An die Bandpaßfilter 56 schließt sich je ein Nulldurch
gangsdetektor 58 an, der mit Hilfe eines Schmitt-Triggers möglichst genau den
Nulldurchgang des amplitudenmodulierten Wechselspannungssignals detektiert. Ein
vom zentralen Taktgeber 50 über eine Digitalsteuerung 62 gesteuertes Verzöge
rungsglied (nicht dargestellt) legt den Zeitpunkt der Meßwertabtastung in bezug auf
den Nulldurchgang des Spannungssignals fest.
Zur Abtastung dienen Abtast-Halteglieder 60 (Sample-and-Hold-Verstärker), welche
die Spannungsabtastwerte solange gespeichert halten, bis eine vom zentralen
Taktgeber 50 gesteuerte Digitalsteuerung 62 einen Multiplexer 64 ansteuert, der
die Spannungsabtastwerte sequentiell an einen Analog-Digital-Wandler 66 zur
Digitalisierung weiterleitet. Die Synchronisation des Auslesens der Abtast-Halteglie
der 60 in Abhängigkeit vom Nulldurchgang des Spannungssignals, des Ansteuerns
des Multiplexers 64, sowie der Digitalisierung der Spannungsmeßwerte im Analog-
Digital-Wandler 66 wird von der Digitalsteuerung 62 übernommen, die ihrerseits
wieder vom zentralen Taktgeber 50 gesteuert wird. Bei dieser Vorgehensweise
werden also die beiden Signale vom positionsempfindlichen Photodetektor 15
unabhängig voneinander digitalisiert, nachdem sie auf die zuvor beschriebene
Weise abgetastet wurden. Verzögerungen und Ungenauigkeiten durch analoge,
beide Signale miteinander in Beziehung bringende Rechenoperationen - wie im
Stande der Technik durchgeführt - werden hierdurch vermieden.
Nach Digitalisierung der einzelnen analogen Spannungsabtastwerte werden die
digitalen Spannungswerte über eine Lichtleitfaser mit hoher Bandbreite zu einer
Auswerteeinheit geleitet, in der - nach Rückrechnung der Spannungswerte auf die
am positionsempfindlichen Detektor 15 erzeugten Ströme - die Auftreffposition des
gebrochenen Lichtstrahls auf dem Detektor 15 und daraus der Brechungsindex der
Probe nW unter Einbeziehung des Brechungsindexes des Referenzkörpers 6 nG
berechnet wird.
Die erfindungsgemäßen Mittel zur Abtastung der elektrischen Signale zu vorgebba
ren Zeiten sowie zur Digitalisierung der elektrischen Signale unabhängig vonein
ander umfassen im wesentlichen den Taktgeber 50, den Modulator 52, den oder
die Nulldurchgangsdetektoren 58, die Abtast-Haltglieder 60 sowie den Analog-
Digital-Wandler 66.
Statt der Verwendung eines Nulldurchgangsdetektors 58 für jeden Kanal ist alter
nativ lediglich nur ein Nulldurchgangsdetektor 58 einsetzbar, auf den die Span
nungssignale der beiden Kanäle wechselweise mit Hilfe eines Kanalumschalters
aufgeschaltet werden.
Fig. 5 zeigt einen schematischen Querschnitt durch den positionsempfindlichen
Detektor 15. Dieser wird von einem Halbleiterkristall mit einer oberen n-Schicht und
einer unteren p-Schicht gebildet, die durch eine ladungsverarmte Mittelschicht
getrennt sind. Auf die n-Schicht trifft - angedeutet durch den senkrechten, nach
unten weisenden Pfeil in einem lateralen Abstand s von der linken Seitenkante des
positionsempfindlichen Detektors auf und erzeugt zwei Photoströme I1 und I2, die
an gegenüberliegenden Seiten des Detektors 15 abgegriffen und zu den Strom-
Spannungs-Wandlern 54 weitergeleitet werden (s. Fig. 4). Mit Hilfe der von der
Auswerteeinheit berechneten Ströme I1, I2 sowie der bekannten Länge L des
positionsempfindlichen Detektors kann die Position s berechnet werden, bei der das
gebrochene Licht auf den Detektor auffällt. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, gilt
näherungsweise:
Daraus folgt:
Durch entsprechende Umformung erhält man die Position s und aus dieser - wie
oben ausgeführt - den Brechungsindex der Probe unter Einbeziehung der Ab
bildungsoptik.
Alternativ lassen sich auch die digitalisierten Spannungssignale U1, U2 zur Berech
nung des Brechungsindexes auswerten. Die entsprechende Arbeitsformel hierzu
lautet in linearer Form:
wobei nW den Brechungsindex der Flüssigkeit, K einen empirisch bestimmten
Kalibrierfaktor und U1, U2 die verstärkungskorrigierten Spannungswerte bezeich
nen. Eine Verstärkungskorrektur ist notwendig, da beide Spannungen in unter
schiedlichen Verstärkerstufen verstärkt werden und deshalb mit einem numerischen
Faktor korrigiert werden müssen. In dieser Vorgehensweise liegt ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des Verfahrens, da kein Eingriff
in die Schaltung erfolgen muß, wenn bei einer Nachkalibrierung eine Veränderung
der Verstärkungsfaktoren festgestellt wird. Ebenfalls kann auf einfache Weise eine
Temperaturkompensation durch einen veränderlichen Verstärkungsfaktor durch
geführt werden.
Eine erweiterte Formel, die auch die Nichtlinearitäten des Positionssensors beinhal
tet, lautet wie folgt:
wobei K1, K2, . . . , Ki empirisch bestimmte Kalibrierfaktoren sind.
Anhand eines in Fig. 6 dargestellten Spannungs-Zeit-Diagramms wird nachfolgend
die Abtastung der Spannungssignale näher erläutert. Der vom Nulldurchgangs
detektor 58 festgestellte Spannungsnulldurchgang des betrachteten Signals ist hier
auf den Zeitpunkt t = 0 festgelegt. Der zentrale Taktgeber 50 bestimmt dann über
die Digitalsteuerung 62, daß das Spannungssignal nach einer festgesetzten Ver
zögerungszeit abgetastet wird. In diesem Fall entspricht dieser Zeitpunkt ungefähr
1/4 der Signalperiode, so daß im oder um das Maximum ein oder mehrere Span
nungsabtastwerte aufgenommen werden. Wenn konkret die Laserdiode mit 10 KHz
moduliert wird und das Spannungssignal demnach ebenfalls eine Frequenz von 10
KHz aufweist, muß - um im Maximum des Spannungssignals abzutasten - demnach
mit einer Verzögerungszeit von 25 µs nach Nulldurchgang des Spannungssignals
abgetastet werden.
Claims (13)
1. Refraktometer zur Messung des Brechungsindexes fluider Proben, insbeson
dere von relativ zum Refraktometer strömendem Meerwasser,
mit einer Lichtquelle zur Erzeugung von moduliertem Licht,
einem im Strahlengang des Lichtes angeordneten Probenraum (4) zur Auf
nahme einer Probe,
einem im Strahlengang des Lichtes dem Probenraum (4) nachgeordneten
Referenzkörper (6) mit einer ebenen, geneigt zur Lichtausbreitungsrichtung
angeordneten Eintrittsfläche (14) und einer Austrittsfläche (16), und
einem dem Referenzkörper (6) im Strahlengang nachgeordneten positions
empfindlichen Detektor (15) zum Detektieren des Lichtes,
dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzkörper (6) eine erste Spiegelfläche
aufweist, welche Licht nach Durchlaufen der Probe und Eintritt durch die
Eintrittsfläche (14) des Referenzköpers zu dessen Austrittsfläche (16) reflek
tiert.
2. Refraktometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsfläche (14) im wesentlichen senk
recht zur Anströmrichtung der ersten und/oder der zweiten Probe angeordnet
ist.
3. Refraktometer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzkörper (6) eine zweite Spiegel
fläche aufweist, welche relativ zu der ersten Spiegelfläche geneigt ist und
Licht nach Durchlaufen einer weiteren, vorzugsweise gasförmigen Probe mit
einem von der ersten Probe verschiedenen Brechungsindex von der Eintritts
fläche (14) des Referenzkörpers (6) zu dessen Austrittsfläche (16) reflektiert.
4. Refraktometer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Wege des an der ersten und an
der zweiten Spiegelfläche (8, 10) reflektierten Lichtes von der Lichtquelle
durch den Referenzkörper annähernd gleich lang sind.
5. Refraktometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder die zweite Spiegelfläche (8,
10) eben ausgebildet ist.
6. Refraktometer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Spiegelfläche (8, 10)
aneinander angrenzen und einen Winkel (α) innerhalb des Referenzkörpers (6)
zwischen 165° und 177° einschließen.
7. Refraktometer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) zwischen der ersten und der
zweiten Spiegelfläche 171° beträgt.
8. Refraktometer nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsfläche (14) an die erste Spiegel
fläche (8) angrenzt.
9. Refraktometer nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsfläche (14) und die erste Spiegel
fläche (8) einen Winkel (β) von etwa 118° einschließen.
10. Refraktometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsfläche (14) und die Austrittsfläche
(16) im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
11. Refraktometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder die zweite Spiegelfläche (8,
10) mit einem Metall aus beispielsweise Titan, Gold, Silber, Aluminium oder
Platin beschichtet ist.
12. Optischer Referenzkörper, insbesondere für ein Refraktormeter nach einem
der vorstehenden Ansprüche, mit einer ebenen Licht-Eintrittsfläche (14) und
einer Licht-Austrittsfläche (16),
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Eintrittsfläche (14) und der
Austrittsfläche (16) im Strahlengang mindestens eine erste Spiegelfläche (8)
ausgebildet ist, die Licht nach dem Eintreten in die Eintrittsfläche (14) in
Richtung auf die Austrittsfläche (16) reflektiert.
13. Referenzkörper nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß er gemäß einem der Ansprüche 2 bis 10 ausge
bildet ist.
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ID=7873864
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102005037331B3 (de) * | 2005-08-04 | 2007-01-18 | Raytheon Anschütz Gmbh | Refraktometer |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5110205A (en) * | 1990-02-08 | 1992-05-05 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Apparatus for detecting alcohol concentration |
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US2768553A (en) * | 1950-08-31 | 1956-10-30 | Goldberg Emanuel | Refractometers |
-
1998
- 1998-07-13 DE DE1998131303 patent/DE19831303B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5110205A (en) * | 1990-02-08 | 1992-05-05 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Apparatus for detecting alcohol concentration |
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---|---|---|---|---|
DE102005037331B3 (de) * | 2005-08-04 | 2007-01-18 | Raytheon Anschütz Gmbh | Refraktometer |
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