DE19830550C1 - Verfahren zum Verbinden metallischer Teile - Google Patents
Verfahren zum Verbinden metallischer TeileInfo
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- B23K20/12—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating the heat being generated by friction; Friction welding
- B23K20/122—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating the heat being generated by friction; Friction welding using a non-consumable tool, e.g. friction stir welding
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden metalli
scher Teile, insbesondere zum Verschließen eines Risses, mit
dem Reib-Rühr-Schweißverfahren.
Das Reib-Rühr-Schweißverfahren oder Friction Stir Welding ist
z. B. aus der DE 42 25 435 A1 bekannt. Auch die
DE 196 42 331 A1, die EP 0 867 254 A1 oder Patent Abstracts
of Japan 10071477 A nennen ein Reib-Rühr-Schweißverfahren. Es
ist aber nur bekannt, dieses Verfahren an trockenen Bauteilen
einzusetzen. Es zeichnet sich dadurch aus, daß an der zu ver
schweißenden Stelle ein fester Dorn in Rotation versetzt
wird, so daß das Metall durch die Reibungswärme plastisch
verformt wird und so zwei Teile verbindet oder einen Riß
schließt.
In verschiedenen Industrieanlagen oder Kraftwerken sind Anla
genteile aus Metall vorhanden, die sich betriebsbedingt be
vorzugt unter Wasser befinden. Ein Beispiel dafür sind Kern
einbauten, z. B. der Kernmantel im Reaktordruckbehälter eines
Kernkraftwerkes, der beim Betrieb des Kernkraftwerkes vom Re
aktorwasser bedeckt ist. Es gibt auch in wassergefüllten Bec
ken Auskleidungen aus Metall.
Um das Reib-Rühr-Schweißverfahren einsetzen zu können, war es
bisher erforderlich, daß die zu verschweißende Stelle zuvor
trocken gelegt wurde. Sowohl das Verbinden von zwei metalli
schen Teilen an einem Kernmantel oder an einer Beckenausklei
dung, als auch das Verschließen eines Risses war bisher nur
möglich, wenn am Schweißort kein Wasser vorhanden war. Daher
wurde bisher der Wasserspiegel bis unter den späteren
Schweißort abgesenkt. In einem Reaktordruckbehälter eines
Kernkraftwerks war dann wegen der hohen Kontamination der
trockengelegten Teile ein sofortiges Arbeiten nicht möglich.
Vielmehr mußte zunächst in aufwendiger Weise eine Dekontami
nation der zu verschweißenden Teile erfolgen. Es ist auch
vorstellbar, daß die Teile aus dem Wasser herausgehoben wer
den, sofern notwendig dekontamiert und auf eine trockene Ab
stellposition gebracht werden, um sie dort zu bearbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Verbinden metallischer Teile anzugeben, zu dessen Durchfüh
rung Wasser, das die Teile überdeckt, nicht entfernt werden
muß.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß un
ter Wasser geschweißt wird.
Die Erkenntnis der Erfindung liegt darin, daß dieses Reib-
Rühr-Schweißverfahren anders als ein Lichtbogen-Schweißver
fahren unter Wasser einsetzbar ist. Damit wird der Vorteil
erzielt, daß der Wasserspiegel nicht abgesenkt werden muß und
auch nicht an der Schweißstelle eine dichte Haube, aus der
das Wasser abgepumpt werden müßte, notwendig ist.
Da das Wasser nicht entfernt oder zurückgedrängt werden muß,
wird mit dem Verfahren nach der Erfindung insbesondere der
Vorteil erzielt, daß zwei Teile schnell und zuverlässig und
auch kostengünstig miteinander verbunden werden können. Häu
fig ist ein Stillegen der Anlage, in der geschweißt werden
soll, nicht erforderlich. Insbesondere entfällt bei Reaktor
druckbehältern die aufwendige Dekontamination vor dem Schwei
ßen.
Beispielsweise bilden die Teile, die verschweißt werden sol
len, die Ränder eines Risses. Mit dem Reib-Rühr-Schweißver
fahren wird der Riß verschlossen. Falls es sich um einen Riß
handeln sollte, der durch interkristalline Spannungsrißkorro
sion entstanden ist, wird vorteilhafterweise durch einen ge
genüber üblichen Schweißverfahren mit Lichtbogen reduzierten
Zugspannungseintrag eine stabile Verbindung geschaffen. Das
ist darauf zurückzuführen, daß der Wärmeeintrag deutlich
kleiner als bei bekannten Verfahren ist. Ebenso kann eine
durch interkristalline Spannungsrißkorrosion geschädigte
Schweißnahtwurzel, z. B. an einem Rohr, saniert werden.
Darüber hinaus wird im allgemeinen gegenüber üblichem Schwei
ßen die Materialbeeinflussung durch Wärme deutlich vermin
dert. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß bei
spielsweise das Material der zu verschweißenden Teile beim
Reib-Rühr-Schweißverfahren im zu verbindenden Bereich, bzw.
an der Schweißstelle, nur plastisch verformbar und nicht
flüssig gemacht wird, wozu vorteilhafterweise ein geringerer
Wärmeeintrag als für eine Verflüssigung ausreichend ist.
Falls ein Riß zu verschließen ist, reicht es beispielsweise
aus, daß dieser nur im Bereich der Oberfläche der angrenzen
den Teile des Bauteiles, in dem sich der Riß befindet, ver
schlossen wird. Es ist vorteilhafterweise nicht erforderlich,
den Riß bis zu seinem Grund hin durch Schweißen zu verschlie
ßen. Damit wird der Vorteil erzielt, daß der Riß bei gleicher
Zuverlässigkeit schneller und kostengünstiger verschlossen
wird.
Die Teile, die zu verbinden sind, bzw. an denen ein Riß zu
verschließen ist, bestehen beispielsweise aus Stahl. Sie sind
beispielsweise Bestandteile eines Kernmantels in einem Reak
tordruckbehälter oder einer Beckenauskleidung oder sie sind
Rohre. Bisher wurde das Reib-Rühr-Schweißverfahren nur an re
lativ weichen Metallen, wie z. B. Aluminium, eingesetzt. Ein
Einsatz zum Verschweißen von Stahlteilen oder zum Beseitigen
eines Risses in einem Stahlteil ist nach einer Ausgestaltung
der Erfindung erst dadurch möglich, daß ein Schweißkopf ver
wendet wird, der aus einem Material besteht, das härter als
Stahl ist. Ein solches Material kann z. B. Titan sein.
Das Verfahren nach der Erfindung kann insbesondere zum Längs
schweißen und zum Konturenschweißen eingesetzt werden. Es
können Kehlnähte aber auch Stumpfnähte gebildet werden.
Da unter Wasser mit dem Reib-Rühr-Schweißverfahren das Mate
rial der zu verschweißenden Teile, insbesondere beim Ver
schließen von Rissen, nur relativ wenig erhitzt wird, kann es
auch nicht zu einer Korrosion in Folge des Schweißens kommen.
Die geschweißten Teile sind also korrosionsbeständig.
Beispielsweise wird den Teilen am zu verbindenden Bereich ein
Schutzgas zugeleitet. Dazu können dem Schweißkopf eine oder
mehrere Schutzgasdüsen zugeordnet sein. Diese können ringför
mig um den Schweißkopf verteilt sein. Durch das Schutzgas
wird das Entstehen von Anlauffarben am geschweißten Material
minimiert.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird insbesondere der
Vorteil erzielt, daß metallische Teile, insbesondere Kernein
bauten in Reaktordruckbehältern von Kernkraftwerken, unter
Wasser saniert werden können. Es muß weder Wasser abgelassen
werden, was ein aufwendiges Dekontaminieren nachsichziehen
würde, noch muß die Schweißstelle mit einer aufwendigen dich
ten Haube überdeckt werden.
Ein Ort, wo das Verfahren zum Verbinden metallischer Teile
nach der Erfindung besonders vorteilhaft eingesetzt werden
kann, wird anhand der Zeichnung näher erläutert:
Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt eines Kernmantels 1 als
Beispiel für ein Bauteil, an dem Schweißnähte 3a bis 3c anzu
bringen sind. Der Kernmantel 1 befindet sich innerhalb eines
Reaktordruckbehälters 2, der mit Wasser gefüllt ist. Der
Kernmantel 1 besteht aus mehreren Teilen 1a bis 1d, die durch
Schweißnähte 3a bis 3c zusammengefügt sind. Bei einer Repara
tur in einem Kernkraftwerk kann das Austauschen eines Teiles
1c des Kernmantels 1 erforderlich sein. Dazu wird ein neues
Teil 1c durch Bilden der Schweißnähte 3b und 3c mit dem Reib-
Rühr-Schweißverfahren unter Wasser befestigt. Mit dem glei
chen Verfahren kann auch ein Riß 4, der zwei Teile 1a* und
1a** des Kernmantels 1 voneinander trennt, unter Wasser ver
schlossen werden. Es ist also mit einfachen Mitteln eine Sa
nierung des Kernmantels 1 möglich. Es muß weder Reaktorwasser
abgelassen werden, was eine aufwendige Dekontamination nach
sichziehen würde, noch muß eine dichte Haube, die das
Schweißgerät umgibt und die zu behandelnde Bauteiloberfläche
überdeckt, positioniert werden, was aufwendig wäre.
Um Schutzgas zur Schweißposition zu bringen, ist ein Schweiß
kopf 5 mit einem Leitungsring 6 umgeben, der in Richtung der
Schweißposition ausgerichtete bzw. auf den Schweißkopf 5 hin
gerichtete Düsen 7 für Schutzgas aufweist, das über eine Lei
tung 8 zugeführt wird. Das Schutzgas verdrängt das Wasser an
der Schweißposition während des Schweißvorganges und mini
miert das Entstehen von Anlauffarben am Kernmantel 1.
Claims (7)
1. Verfahren zum Verbinden metallischer Teile (1a bis d),
insbesondere zum Verschließen eines Risses (4), mit dem Reib-
Rühr-Schweißverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß unter
Wasser geschweißt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile
(1a*, 1a**) die Ränder eines Risses (4) bilden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Material der Teile (1a bis d) im zu verbindenden Bereich
plastisch verformbar und nicht flüssig gemacht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Riß
(4) nur im Bereich der Oberfläche der angrenzenden Teile
(1a*, 1a**) verschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile
(1a bis d) aus Stahl bestehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile
(1a bis d) Bestandteile eines Kernmantels (1) oder einer
Beckenauskleidung oder Rohre sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß den
Teilen (1a bis 1d) am zu verbindenden Bereich ein Schutzgas
zugeleitet wird.
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