DE19830206C2 - Verfahren zur Beschichtung von Substraten mit Aluminiumoxid (Al¶2¶O¶3¶) - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung von Substraten mit Aluminiumoxid (Al¶2¶O¶3¶)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von Substraten mit Alu
miniumoxid (Al2O3) mit mindestens anteiliger kristalliner Phase des Aluminium
oxids.
Schichten aus Aluminiumoxid zeichnen sich durch große Härte, sehr gutes elek
trisches Isolationsvermögen und hohen Verschleißwiderstand aus. Aus diesen
Gründen werden Aluminiumoxidbeschichtungen für die verschiedensten An
wendungsfälle aufgebracht. So schlägt die DE 44 15 122 A1 eine Aufbringung
einer Hartstoffschicht aus Aluminiumoxid (Al2O3) auf Zier- und Gebrauchs
gegenständen für den Haushalt, mit überwiegend silberhaltiger Oberfläche, vor.
Besondere Vorteile, insbesondere bei der Beschichtung von Werkzeugen, bietet
dabei die sogenannte "Alpha-Modifikation" des Aluminiumoxids, also die kristal
line Phase des Aluminiumoxids. Diese Phase ist allerdings nur unter speziellen
Voraussetzungen erreichbar. Beschichtet man mit niedrigen Temperaturen, so
wird lediglich eine Beschichtung mit amorphem Aluminiumoxid bzw. mit der
Gamma-Modifikation erreicht, wie dies beispielsweise in der DE 196 12 344 C1
zur Beschichtung von Kunststoffolien vorgeschlagen wird.
Besonders bewährt und geeignet für die Beschichtung mit mindestens anteiliger
kristalliner Phase des Aluminiumoxids hat sich das Gasphasenabscheidever
fahren, meist als CVD (Chemical-Vapor-Deposition)-Verfahren bezeichnet. Es
wird vielfach angewandt und arbeitet im Regelfall bei Temperaturen von über
1.000°C, wie Prengel et al., CVD coatings based on medium temperature CVD
Gamma- and α-Al2O3, in: Surface and Coatings Techn. 68/69 (1994) 217-220, er
läutern.
Bei diesen hohen, meist noch höheren Temperaturen ist mit diesem Verfahren
eine sehr gute und ausgereifte Beschichtung von hoher Qualität und auch
kostengünstiger Verfahrensweise möglich.
Leider kann wegen der hohen Temperaturen das Verfahren in vielen Fällen nicht
angewandt werden, nämlich dann, wenn die zu beschichtenden Substrate bei
solchen Temperaturen unbeständig sind oder aber schon erhebliche Ver
änderungen an ihrer Struktur erfahren. Ein typischen Beispiel ist etwa Werkzeug
stahl, der oberhalb von bestimmten Temperaturen seine guten Eigenschaften
einbüßt, so daß dann auch eine Beschichtung mit Al2O3 nicht mehr hilfreich ist.
Andere Beispiele sind etwa Isolatoren oder auch Gläser, die ebenfalls mit diesem
Verfahren daher nicht beschichtet werden können.
Es hat daher schon Versuche gegeben, diese CVD-Verfahren bei niedrigeren
Temperaturen ablaufen zu lassen. So wird in der EP 0 513 662 B1 vorge
schlagen, als Hilfsstoff bei der Abscheidung Chrom einzusetzen, wodurch dann
eine Hartschicht mit (Al, Cr)2O3 entstehen soll, die mittels des CVD-Verfahrens
auch mit Temperaturen um 900°C beschichtet werden kann. Durch den Einsatz
des Hilfsstoffes Chrom entsteht dadurch aber natürlich nicht, wie eigentlich ge
wünscht, eine Aluminiumoxidschicht, auch sind die Abscheidungsraten recht
gering.
Als weitere Alternative schlägt die DE 41 10 005 A1 vor, einen Verbundkörper mit
einer sehr speziellen αAl2O3-Schicht zu versehen, in die zwischen 0,5% und
3,5% Chlor eingebaut wird. Außerdem soll ein Plasma-CVD-Verfahren mit ge
pulster Gleichspannung eingesetzt werden, bei dem die Schichtbildung unter
Verwendung von Prekursoren aus der Gasphase erfolgt. Die Temperaturen
können durch diese Maßnahme zwar auf 400° bis 750° reduziert werden, zu
sätzlicher Einbau von Chlor in die αAl2O3-Schichten ist jedoch ausgesprochen
unerwünscht und würde ein solches Erzeugnis für viele Anwendungen von vorn
herein ausscheiden lassen.
Von Zywitzki und Hoetzsch, Influence of coating parameters on the structure and
properties of Al2O3 layers reactively deposited by means of pulsed magnetron
sputtering, in: Surface and Coating Technology 86-87 (1996) 640-647 und
ebenso von Fietzke, Goedicke und Hempel, The deposition of hard crystalline
Al2O3 layers by means of bipolar pulsed magnetron sputtering, in: Surface and
Coating Technology 86-87 (1996) 657-663, wird vorgeschlagen, anstelle des
CVD-Verfahrens eine Beschichtung mittels Impulssputterns (Pulsed magnetron
sputtering, PMS) vorzunehmen. Während dieses Verfahren offenbar eine Be
schichtung von guter Qualität und bei relativ niedrigen Temperaturen liefert, ist
die Abscheiderate mit 5 µm pro Stunde recht gering und der apparative Aufwand
ausgesprochen hoch. Das Beschichten wird dadurch sehr kostspielig.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber eine qualitativ hochwertige Be
schichtung mit Aluminiumoxid mit mindestens anteiliger α-kristalliner Phase be
reitzustellen, die bei relativ niedrigen Temperaturen vorgenommen werden kann
und trotzdem wirtschaftlich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Substrate mittels Hohlkathodengas
flusssputterns bei Temperaturen von mehr als 400°C und weniger als 1.000°C
beschichtet werden.
Das Hohlkathodengasflusspufern ist ein in anderem Zusammenhang bekanntes
und bewährtes Verfahren zur Hochratenbeschichtung mit amorphen Schichten
bei niedrigen Substrattemperaturen. Die entstehenden Schichten, die aus dem
Stand der Technik bekannt sind, sind jedoch durchgängig röntgenamorph und
mit einer Härte von 1.400, gemessen nach dem Verfahren von Knoop bei einer
Last von 0,025 pond, deutlich weicher als die erfindungsgemäß angestrebten
Schichten aus kristallinem α-Aluminiumoxid.
Da diese Eigenschaften des Hohlkathodengasflusssputterns bekannt sind und
die bisherigen Ansätze, auch die zum Impulssputtern eigentlich die Verwendung
von sehr kompliziert aufgebauten Wechselspannungen mit bestimmten Impuls
spitzen und -verläufen erfordern, wäre ein Einsatz des ja mittels Gleichspannung
arbeitenden Hohlkathodengasflusssputterns für den Fachmann nie in Betracht
gekommen.
Völlig überraschend stellte sich jedoch heraus, dass bei einem Einsatz des Hohl
kathodengasflusssputterns in dem Temperaturbereich zwischen 400° und
1.000°C es wider Erwarten doch möglich ist, Aluminiumoxidschichten abzu
scheiden, die mindestens anteilig α-kristallin sind, wobei dieser Anteil sehr hoch
liegt.
Das Hohlkathodengasflussputern ist deutlich kostengünstiger als das Impuls
sputtern, wodurch eine sehr viel wirtschaftlichere Beschichtungsmöglichkeit ent
steht.
Bevorzugt findet das Hohlkathodengasflussputern erfindungsgemäß bei Tempe
raturen unterhalb von 900°C, besonders bevorzugt unterhalb von 600°C statt.
Das bedeutet, daß mit dem Hohlkathodengasflussputern Werkzeugstähle, Iso
latoren und Gläser wirtschaftlich und effektiv beschichtet werden können. Die in
Versuchen festgestellten Abscheideraten konnten bis über 50 µm/h, teilweise bis
zu 100 µm/h, erreicht werden.
Die Qualität der erzielten Beschichtung ist so, daß damit Dielektrika, aber auch
Verschleißschutzschichten und reibmindernde Schichten erzielt werden können.
Bevorzugt geschieht der Beschichtungsvorgang bei Drücken zwischen 0,1 und
10 hPa. Besonders bevorzugt ist es, wenn gerade soviel Sauerstoff (O2) zuge
geben wird, daß noch keine Oxidation des Targets der Hohlkathode stattfindet.
Diese Sauerstoffzahl ist sauber einstellbar, da eine beginnende Oxidation des
Targets sich sofort in einer Veränderung der Targeteigenschaften meßbar nach
weisen läßt. Diese Einstellung ermöglicht es, stöchiometrische Al2O3-Schichten
zu erzeugen.
Bei einer Beschichtung mittels Impulssputterns werden die dort vorhandenen
Targets reaktiv gefahren, also mittels Wechselstrom. Die Oxidbildung erfolgt dort
am Target, die oxidierten Aluminiumoxidpartikel werden insgesamt auf das Sub
strat übertragen. Beim Hohlkathodengasflussputern findet erfindungsgemäß die
Oxidbildung jedoch erst am Substrat selbst statt.
Der Sauerstoffanteil liegt bevorzugt bei etwa 0,5 bis 2%, insbesondere bei etwa
1% des Argonanteils. Anstelle von Argon kann aber auch ein anderes Edelgas
verwendet werden, wobei die Anteile dann auch anders verteilt sein können.
Besonders interessant ist auch, daß erfindungsgemäß gradierte Schichtsysteme
erzielt werden können, also solche, bei denen sich die Schichteigenschaften
innerhalb des Aluminiumoxids unterscheiden. So kann zunächst eine etwas
weichere und elastischere Schicht aufgelegt werden, die dann während des
weiteren Beschichtens in eine härtere Aluminiumoxidschicht übergeht. Dies kann
einfach durch Einstellung und Variation des zugeführten O2-Anteils erreicht
werden. Gegebenenfalls würde sich Aluminiumoxid mit γ-Phase bilden und An
teile der Schicht stellen.
Bewährt haben sich Abstände von Hohlkathode und Substrat zwischen 1 cm und
10 cm.
Insbesondere ist es bevorzugt, wenn kleine Substrate oder Substrate mit Spitzen
beschichtet werden. Hierbei machen sich die Eigenschaften des Hohlkathoden
gasflusssputterns besonders günstig bemerkbar, da der auf das Substrat zu
strömende Gasstrom ungehindert die Spitzen bzw. kleinen Bauteile erreicht,
ohne daß sich durch Aufströmen auf einen flächigen Bereich ein Rückstau bildet,
der den Abscheidevorgang behindern könnte.
Es ist auch möglich, während des Beschichtens bestimmte sensorische
Schichten oder ein oder mehrere Sensoren mit einzubetten, wobei dies durch
Variation des reaktiven Gasstroms ebenfalls erzeugt werden kann.
Um die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens noch weiter zu erhöhen, kann in einer
bevorzugten Ausführungsform vorgesehen werden, daß die Substrate vor der
Hohlkathode bewegt werden. Dadurch kann eine Beschichtung auch größerer
Substrate oder von mehreren Substraten während eines einzigen Beschich
tungszyklus erzielt werden.
Eine alternative oder aber auch gleichzeitig hiermit einsetzbare Möglichkeit be
steht darin, in dem gleichen Raum zwei oder mehrere parallel angeordnete
Gasflusshohlkathodensputterquellen vorzusehen, wodurch auch die Be
schichtung der Schichtsysteme mit ihren Gradierungen erleichtert wird.
Als Vorteil hat es sich außerdem herausgestellt, wenn die Substrate mit einer
Spannungsquelle verbunden sind. Hier ist insbesondere eine Gleichspannungs
quelle mit einer positiven Vorspannung und einem Potential zwischen 10 Volt
und 1.000 Volt bevorzugt.
Im Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Hohlkathodenanordnung zur
Durchführung des Verfahrens.
In Fig. 1 ist schematisch das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt. Ein
Substrat 10 ist hier eine flache Scheibe. Es kann sich aber auch um andere
Körper handeln, insbesondere Spitzen und/oder Schneiden sind geeignet, die
beschichtet werden sollen.
Das Substrat wird von hinten über eine Substratheizung 12 auf eine gewünschte
Temperatur gebracht, hier zum Beispiel 600°C.
Auf der linken Seite der Fig. 1 ist die Hohlkathodenanordnung 20 zu erkennen.
Sie besitzt zwei einander gegenüberliegende Targets 21. Diese Targets sind
jeweils plattenförmig, wobei die Platten senkrecht zur Bildebene stehen.
Zwischen ihnen wird eine Gleichspannung von etwa 300 bis 1.500 Volt angelegt.
Die gesamte Anordnung einschließlich des Substrats 10 befindet sich in einer
nicht dargestellten räumlichen Umgebung, in der ein Arbeitsdruck von etwa 0,05
bis 5 hPa herrscht.
Ein Edelgasstrom, bevorzugt Argonstrom, 22 wird im Bild links zugeführt und
strömt zwischen den beiden Targets 21 mit relativ hoher Geschwindigkeit nach
rechts.
Die Überlagerung der beiden negativen Glimmlichter der beiden Targets 21 und
die dadurch zwischen den beiden Targets 21 hin- und herpendelnden Elektronen
führen zu einem effizienten Energietransfer an das sich in dem Argonstrom 22
ausbildende Plasma 23 und zu einer hohen Plasmadichte (Hohlkathodeneffekt).
Nach Verlassen der Hohlkathodenanordnung 20 am Ende der beiden Platten der
Targets 21 nimmt die Plasmadichte mit zunehmenden Abstand ab und beträgt
bei bevorzugten Substratpositionen im Abstand von etwa 1 cm bis 10 cm etwa
1018 bis 1019 m-3. Diese Plasmadichte ist ungefähr zwei Größenordnungen höher
als in typischen Magnetron-Sputterprozessen. Das dadurch resultierende, inten
sive Ionenbombardement auf die wachsende Schicht ist in einem hohen Maße
für die gute Schichtqualität verantwortlich, die mit diesem Prozeß selbst ohne das
Anlegen einer Substratvorspannung erzielt werden kann. Ein besonderer Vorteil
des Gasflusssputterns bei der Herstellung von harten Al2O3-Schichten liegt darin,
dass dieses Verfahren im Unterschied zu bekannten Magnitronsputterverfahren
eine hohe Intensität von ionisierten Spezies am Substrat ermöglicht, wobei die
Energie der Teilchen jedoch sehr gering ist und nur wenige Elektronenvolt be
trägt. Dies führt zu dem gewünschten ioneninduzierten Wachstum bei geringen
Wachstumsstörungen der sich bildenden Schicht.
Das in der Hohlkathode 20 abgesputterte Material wird durch die Strömung des
Arbeitsgases, also des Argonstroms 22, zum Substrat 10 transportiert. Diffusion
überlagert sich diesem Transportprozeß. Aufgrund des relativ hohen Prozeß
druckes sind im Regelfall weder ein Hochvakuumpumpe noch die entsprechende
Peripherie dazu erforderlich. Dies senkt die Anlagenkosten im Vergleich zu
anderen Sputterprozessen deutlich. Als Pumpstand kann eine Kombination von
Drehschieber- und Rootspumpe zum Einsatz kommen (nicht dargestellt).
Als Reaktivgas 25 wird bei der gewünschten Abscheidung von Aluminiumoxid
Sauerstoff O2 zugeführt. Die Zuführung des Reaktivgases erfolgt außerhalb der
Hohlkathodenanordnung 20 in dem sich dort schon verbreiternden Prozess
gasstrom. Gegebenenfalls kann das Reaktivgas zusätzlich auch Stickstoff oder
Kohlenstoff zur Abscheidung von Beimengungen von Nitriden oder Carbiden
enthalten.
Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Argonstromes 22 als Prozeßgas
wird eine Diffusion des Reaktivgases 25 zwischen die Targets 21 unterbunden.
Damit wird eine Targetvergiftung vermieden, die von anderen Sputterverfahren
bekannt ist.
Bevorzugt wird gerade soviel Reaktivgas 25 verwendet, daß noch keine Oxida
tion der Targets 21, auch nicht an den Kantenbereichen 27, stattfindet. Dies kann
durch (nicht dargestellte) Meßmethoden an den Targets 21 leicht festgestellt
werden.
Die Prozeßparameter können im übrigen weitestgehend unabhängig von den
Daten der Hohlkathodenanordnung 20 gewählt werden. Auch am Substrat 10
wird durch den intensiven Prozessgasstrom (Argonstrom 22) ein Verdrängungs
effekt erzielt, wodurch es möglich ist, auch bei relativ hohen Restgasdrücken
sehr reine Schichten herzustellen.
Während des Konditionierens der Quelle, also der Hohlkathodenanordnung 20,
kann mittels eines Shutters 26 die Deposition von Schichtmaterial unterbunden
werden.
Die Substratheizung 12 kann natürlich auch andere Temperaturen von Bei
spielsweise 400°C bis 1.000°C für die Substrate 10 erzielen.
Für die detaillierte Einstellung der Eigenschaften der abgeschiedenen Alumi
niumoxidschicht stehen als Parameter zur Verfügung die Targetleistung, die
Intensität des Prozessgasflusses, also des Argonstroms 22, die Menge des zu
geführten Reaktivgases 25, also der Reaktivgasfluss, die Temperatur des Sub
strats 10, die exakte Position des Substrats 10 relativ zu den Targets 21 der
Hohlkathodenanordnung, der Totaldruck und die Prozeßführung.
Außerdem kann (nicht dargestellt) zwischen dem Substrat 10 bzw. dem Halter
des Substrats 10 und der Hohlkathodenanordnung als Quelle eine Biasspannung
angelegt werden. Diese würde zu einer Ausdehnung der Plasmazone von der
Quelle hin bis zum Substrat 10 führen.
In einem Ausführungsbeispiel sind Wendeschneidplatten aus Hartmetall P 20
vom Typ SNMA 120408 mit Aluminiumoxid beschichtet worden. Die Wende
schneidplatten wurden einer tensidischen Reinigung unterzogen und in die Hohl
kathodengasflusssputteranlage eingebaut. Mittels der eingebauten Substrat
heizung 12 wurden die Platten als Substrat 10 auf 800°C erhitzt. Nach Erreichen
der Substrattemperatur wurde die Gasflusssputterquelle, die mit Aluminium
targets 21 belegt war, eingeschaltet und zuerst für fünf Minuten mit Argon be
trieben. Danach wurde als Reaktivgas 25 Sauerstoff in der Nähe des Halters des
Substrats 10 eingeleitet und nach ca. drei Minuten der Shutter 26 geöffnet. Die
Beschichtung erfolgt unter konstanten Bedingungen ohne Substratbiasspannung
für 20 Minuten. Nach Ablauf dieser Zeit wurde der Shutter 26 geschlossen und
die Entladung sowie die Zufuhr der Gase und die Heizung abgeschaltet. Die
Substrate 10 wurden bei einer Temperatur von 100°C entnommen. Die
Schichten waren 5 µm dick und besaßen ein kristallines Gefüge.
Die Schichten, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden,
zeichneten sich unter anderem dadurch besonders aus, daß die Härte mehr als
1.800, sogar mehr als 2.000 gemessen nach dem Verfahren von Knoop bei einer
Belastung von 0,025 pond, betrug. Bei einem Haftungstest nach der Scratch
methode wurde festgestellt, daß die kritische Last, bei der die Schicht erstmals
versagte, größer war als 80 N. Das Gefüge war kristallin, die alpha-Phase vor
handen und die Schichten zeigten ein sehr gutes Zerspanverhalten bei der
Zerspanung im Drehprozeß von CK 45-Stahl.
10
Substrat
12
Heizung
20
Hohlkathodenanordnung
21
Targets
22
Argonstrom
23
Plasma
25
Reaktivgas
26
Shutter
27
Kantenbereich
Claims (15)
1. Verfahren zur Beschichtung von Substraten mit Aluminiumoxid (Al2O3) mit
mindestens anteiliger kristalliner Phase des Aluminiumoxids,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substrate mittels Hohlkathodengasflusssputterns bei Temperaturen
von mehr als 400°C und weniger als 1.000°C beschichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperaturen weniger als 900°C betragen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperaturen weniger als 600°C betragen.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Beschichtungsvorganges soviel Sauerstoff (O2) zugeführt
wird, dass gerade soeben noch keine Oxidation des Targets der Hohlkathode
eintritt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass soviel Sauerstoff (O2) zugegeben wird, dass der Anteil zwischen 0,5
und 2% des Argonanteils liegt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sauerstoffanteil während des Beschichtens variiert wird, um gra
dierte Schichtsysteme zu erzielen.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Drücke zwischen 0,1 und 10 hPa eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand von Hohlkathode und Substrat zwischen 1 cm und 10 cm
liegt.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass kleinteilige oder mit Spitzen versehene Substrate beschichtet werden.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substrate relativ zu den Hohlkathoden während des Beschichtungs
vorgangs zur Beschichtung größerer oder mehrerer Substrate bewegt wer
den.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehr Hohlkathoden innerhalb des gleichen Beschichtungs
raumes vorgesehen sind, so dass Schichtsysteme auf mehrere Substrate
gleichzeitig in einem Zyklus aufbringbar sind.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat mit einer Spannungsquelle verbunden wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannungsquelle eine Gleichspannungsquelle oder eine bipolare
Puls- oder eine Mittel- oder Hochfrequenzquelle ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine negative Vorspannung an das Substrat angelegt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Potential der negativen Vorspannung zwischen 10 Volt und
1.200 Volt liegt.
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DE19830206A DE19830206C2 (de) | 1997-09-16 | 1998-07-07 | Verfahren zur Beschichtung von Substraten mit Aluminiumoxid (Al¶2¶O¶3¶) |
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DE19830206A Expired - Fee Related DE19830206C2 (de) | 1997-09-16 | 1998-07-07 | Verfahren zur Beschichtung von Substraten mit Aluminiumoxid (Al¶2¶O¶3¶) |
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