DE19830108A1 - Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei und im Hochofen - Google Patents
Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei und im HochofenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei, insbesondere in Kupol - oder sonstigen Schachtöfen oder im Hochofen. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei oder Hochöfen aufzuzeigen, indem diese in wirtschaftlicher Weise erzeugbar ist, es ausreichend hitzestabil ist, es auch bei schwankenden Gehalten in den Ausgangskomponenten mit gleicher Legierungszusammensetzung vorliegt. DOLLAR A Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die entsprechenden Abfallstoffe einer Eisengießerei, insbesondere Filterstäube aus der Sandaufbereitung der Formerei, Feinstsande aus der Sandregenerierung, feinkörniger Koksgrus, Kupolofengichtgasstaub, Putzereistaub, Schleifstaub (Schleifschlamm), verschiedene feinteilige Eisenteile einer Eisengießerei, MgO-Filterstaub, Betonschlamm, Betonschleifstaub und Zement-Eisenstaubgemische gesammelt, vermischt und angefeuchtet werden und daß die Gesamtmischung in Form von Brikett kalt verpresst wird.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als
Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei, insbesondere in Kupol- oder
sonstigen Schachtöfen und Hochöfen.
Filterstäube sind feinkörnige Partikel, die in der Gießereiindustrie anfallen und durch
geeignete Filteranlagen die Staubemission auf ein umweltverträgliches Maß reduzieren.
Diese Stäube entstehen in einer Gießerei aus den unterschiedlichsten Bereichen, so im
Schmelzbetrieb an Kupolöfen, Elektrolichtbogenöfen, Drehtrommelöfen durch
Filtrierung der staubförmigen Abgase sowie bei der Sandaufbereitung für die Formerei
und in der Putzerei. In Gießereien, die Betongußartikel (z. B. Betongußrohre, Betonguß
schachtabdeckungen usw.) herstellen, fallen weitere Abfallstoffe an, wie Beton-
Zementschlamm, Betonschleifstaub, Zement- und Eisenstaubgemische. Es ist dabei
zu unterscheiden ob bei der Filteranlage eine Trockenentstaubung (Staub fällt trocken
an) oder eine Naßentstaubung (Staub wird mit Wasser gebunden, der durch
geeignete Verfahren, wie Filterkammerpressen entwässert wird) gewählt wird. Je nach
Entstehungsart weist dieser Staub, Schlamm oder Filterkuchen eine unterschiedliche
chemische Zusammensetzung auf. So enthält der Staub aus dem Schmelzbetrieb,
auch Gichtgasstaub genannt, zwischen 3% bis 25% Eisen bzw. Eisenoxide, Schwefel
und schwefelhaltige Verbindungen und erhebliche Mengen an Siliziumoxid (bis 40%),
Kalziumoxid (bis 25%) sind weitere Bestandteile. In diesem Staub sind auch
lungengängige Schwermetalle enthalten, die im wesentlichen aus dem Schrotteinsatz
stammen. Der Staub aus der Formerei- Sandaufbereitung oder Sandregenerierung
besteht vornehmlich aus Formstoffen und Binderpartikeln wie Siliziumoxid,
Aluminiumoxid und Kohlenstoff. Eine Schwermetallbelastung ist hier nicht zu
verzeichnen.
In der Putzerei fallen Stäube an, die aus einem Gemisch aus Formstoff und Fe-
Metallstaub bestehen. Bei der Herstellung von duktilen Gußeisen entsteht zusätzlich
ein Filterstaub, der bis zu 75% aus Magnesiumoxid besteht. Bei Gießereien, welche
Betongußartikel herstellen, fallen zusätzlich Betonschleifstäube, Betonschlämme und
Zement- Eisenstaubgemische an. Diese staubförmigen und mit Wasser gebundenen
Abfallstoffe sind geeignet zu entsorgen. Bei der Bearbeitung von metallischen
Produkten entstehen erhebliche Mengen von Abfallmaterialien und anderen
kleinteiligen metallischen Resten, wie Schleifstaub, Stanzabfälle, Späne usw., die nicht
ohne weiteres nutzbar sind.
Vom Stand der Technik ist die Verwertung von Filterstäuben und der Wiedereinsatz
von kleinteiligen metallischen Resten im Schmelzbetrieb von Gießereien bekannt.
Nach der Druckschrift DE 44 16 699 A1 wird ein Verfahren zur Verwertung von
metallischen Restmaterialien, insbesondere Spanmaterial, in Schmelzöfen erfindungs
gemäß dargestellt, wobei diese mit Staub zu Brikett gepreßt werden. Der Erfinder setzt
ein Gemenge von kleinteiligen Resten, z. B. aus der Stanzerei, Späne sowie
Gichtgasfilterstaub ein, welche brikettiert und anschließend im Kupolofen zur
Gußeisenherstellung verwendbar sind. Der Nachteil dieser Erfindung besteht darin, daß
der Gichtgasfilterstaub erhebliche Mengen ca. 5% bis 12% von Schwefel und
schwefelhaltigen Verbindungen in der chemischen Zusammensetzung beinhaltet. Eine
damit verbundene Anreicherung des Schwefelgehaltes übt eine schädliche Wirkung
aus, indem es Zähflüssigkeit der Schmelze, Härte des Gusses und Blasenbildung er
zeugt. Es ist auch nicht nachvollziehbar, daß ohne entsprechende Bindemittel durch
Kaltbrikettierung bei den angegebenen Verpreßdruck druckstabile Brikett hergestellt
werden, die einen rauhen Ofengang eines Kupolofens überstehen.
Weiterhin ist nach der Druckschrift DE 43 08 294 A1 ein Verfahren bekannt, welches
die Herstellung von schlackebildenden Brikett zur Anwendung in Schmelzöfen
beschreibt, wobei die Brikett aus Filterstäuben und Gießereisanden hergestellt werden.
Der erfinderische Nachteil besteht darin, daß als Bindemittel eine Sulfitablauge
eingesetzt wird. Die Schwefelverbindungen dieser Lauge wirken sich wie bereits
dargestellt, negativ auf die Schmelze aus. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die
Abgaskonzentration von SO2 und SO3 ansteigt, was eine Kostensteigerung in der
Abgasreinigung zur Folge hat.
Ein Verfahren zur Herstellung von bindemittellosen Brikett aus Stahlwerksstäuben ist
nach der Druckschrift DE 37 32 351 A1 bekannt. In dieser Verfahrensbeschreibung
werden eisenhaltige Stahlwerksstäube im Drehrohrofen unter inerter Atmosphäre auf
über 500°C Brikettiertemperatur aufgeheizt. Der Nachteil dieser Erfindung besteht
darin, daß die Stahlwerksstäube mit einem hohen energetischen Aufwand auf über 500°C
aufgeheizt werden müssen, um druckstabile Brikett herstellen zu können. Durch
die hohe Brikettiertemperatur ist auch ein erhöhter Verschleiß an den Brikettierwalzen
zu verzeichnen, was die Standzeiten erheblich herabsetzt.
Eine Erfindung nach der Druckschrift DE 39 42 902 A1 betrifft ein Verfahren von im
Kupolofen anfallenden Stauben, die wiederum in die Brennzone des Kupolofens
eingeblasen werden. Der Nachteil dieser Erfindung besteht darin, daß zwar die
Konzentration von Zinkoxid ansteigt, gleichzeitig steigen die Konzentrationen von
Schwefel, Schwermetallen und anderen ofenschädlichen Stoffen, was sich negativ auf
die Schmelze auswirkt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß es an den Einblas
düsen, auf Grund der hohen Temperaturunterschiede, zu Anbackungen kommt, welche
die Standzeit des Ofens herabsetzt.
In der Druckschrift DE 41 09 214 A1 wird ein Verfahren zum Betreiben eines
Kupolofens dargestellt. Erfindungsgemäß werden Kupolofengichtgasstäube aus den
Filteranlagen gesammelt und über die Windzufuhr wieder in den Kupolofen eingeführt.
Es ergeben sich die gleichen Nachteile wie bei der Druckschrift DE 39 42 902 A1.
Die Umwandlung von Filterstäuben der Gießereiindustrie zu einem deponiefähigen
Produkt wird in der Druckschrift DE 42 07 265 A1 dargestellt. Als Bindemittel werden
natürliche Binder wie Glucosesirup, Maisstärke usw. zugegeben. Die Erfindungs
beschreibung beinhaltet eine allgemeine technische Lehre. Da Gießereiabfallstoffe aus
den einzelnen Verfahren und Anfallorten sehr unterschiedliche chemische
Zusammensetzungen aufweisen, ist es nicht nachvollziehbar, daß Körper mit
ausreichender Festigkeit hergestellt werden können. Es mangelt hier wegen Fehlens
der einzelnen Rezepturangaben der verwendeten Filterstäube an der nach
vollziehbaren Offenbarung. Die Funktionsfähigkeit bzw. die industrielle Anwendbarkeit
ist deshalb nicht regelmäßig gewährleistet.
Die Druckschrift DE 43 31 159 C1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von
Einsatzstoffen für den Einsatz in der Eisen-, Stahl- und Gießereiindustrie. Dabei
werden die Einsatzstoffe aus Mischungen, welche im wesentlichen aus Abfall
produkten bestehen, zum Einsatz von Olivin, Kies, Dolomit, Bauxit, Andalusit usw.
verwendet. Über die Verfahrensschritte: Pulverisierung - Brikettierung - Pelletierung oder
Sintern werden diese synthetischen Einsatzstoffe für die metallurgische Verwertung
aufbereitet. Durch Verwendung, einer dem jeweils gewünschten Mischungsverhältnis
angepaßten Verfahren werden eigenschaftsspezifische Einsatzstoffe gleich
bleibender Qualität hergestellt. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß die
technische Umsetzung dieses Verfahrens unmöglich ist, da in jedem Abfallstoff außer
den Hauptkomponenten ein Vielzahl anderer Reststoffe enthalten sind, die nur mit
einem hohen technischen Aufwand abgetrennt werden können. Des weiteren müssen
zur Ausbildung fest bindender Brikett mit hoher Grünstandsfestigkeit zusätzlich
verschiedene Bindemittel zugesetzt werden. Dabei stehen nur solche Bindemittel aus
Abfallprodukten zur Verfügung, die keine besonders hitzebeständigen Bindungen er
möglichen, bzw. aus Melasse aus der Zuckerindustrie, bzw. ofenschädlichen Stoffen in
den Schmelzprozeß einbringen.
Die Druckschrift DE 43 08 294 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von schlacke
bildenden Brikett zur Anwendung in Schmelzöfen, bei denen das Brikett aus industriell
anfallenden Stäuben oder Sanden gebildet wird, die insbesondere SiO2 enthalten.
Unter Zusatz von Sulfitablauge, vorzugsweise aus der Zellstoffindustrie, bilden sich
nach Verpressung überraschend stabile Brikett. Nachteilig bei diesem Verfahren ist der
damit verbundene ungünstig hohe Schwefelanteil. Auch fällt die für die Erzielung einer
festen Bindung benötigte Sulfitablauge nicht in der Gießerei selbst an und steht damit
nicht direkt zur Verfügung.
In der Druckschrift DE 197 08 376 A1 und EP 98301432.5-2309 wird ein Verfahren
dargestellt, welches die Verwendung von Brikett aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff
für Schmelzöfen einer Eisengießerei beinhaltet, die in wirtschaftlicher Weise erzeugt
werden, hitzestabil sind und wieder in den Schmelzofen eingesetzt werden, bei dem es
zu einer Fe-Rückgewinnung, einer Energieträgerrückgewinnung kommt. In der
Schlacke liegen die eluierfähigen Schadstoffe als glasig erstarrte Silikate in umweltver
träglicher Form vor. Als Binder für die Brikettierung wird MgO-Filterstaub, Kalkstein
filterstaub und Weißkalk eingesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verwendung eines Brikett aus
Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei oder im
Hochofen aufzuzeigen, indem diese in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden,
ausreichend hitzestabil sind, keinen zusätzlichen Schadstoffeintrag im Schmelzprozeß
bewirken und die stofflichen und energetischen Komponenten wieder zurückgewonnen
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach dem im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ergeben sich aus den
jeweiligen Unteransprüchen.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß Filterstäube aus der Sandaufbereitung
der Formerei und/oder Feinstsande aus der Sandregenerierung und/oder Putzerei
und/oder Schleifstaub und/oder Kupolofengichtgasstaub und oder feinteilige
Eisenteile und/oder MgO-Filterstaub und/oder Koksgrus, in den Einzelkomponenten
auch als Filterkuchen, mit bzw. ohne Betonschlamm und/oder Betonschleifstaub, ge
gebenenfalls unter Zugabe von Wasser, homogen vermischt und kalt mittels Walzen
presse bzw. Stempelbrikettierpresse zu druckstabilen Brikett verpresst werden, die
hitzestabil bis 1000°C sind und in einem Kupolofen oder Hochofen als Zuschlagstoff
gattiert und wirtschaftlich wieder eingesetzt werden können.
Weitere Vorteile sind:
- - Das in den Abfallmaterialien enthaltene Fe und z. T. die Fe-Oxide werden als nutzbarer Rohstoff zurückgewonnen.
- - Der Kohlenstoff aus dem Filterstaub der Sandaufbereitung, -regenerierung und anfallender Koksgrus wird energetisch verwertet.
- - Das schlackebildende Material aus dem Kupolofengichtgasstaub bzw. aus den vorgenannten Filterstäuben wird zu glasig erstarrten Silikaten umgewandelt, die keine eluierfähigen Schadstoffe enthalten.
Zur Herstellung dieser Brikett wurden zur Verringerung der spezifischen Preßkraft
Betonschlamm, Betonschleifstaub und Zement-Eisenstaubgemische als Binder
eingesetzt. Der Betonschlamm bzw. Betonschleifstaub besitzt noch eine geringe
hydraulische Bindefähigkeit. Eisenhaltige Stäube wandeln sich in Verbindung mit
Wasser zu Fe2O3 um, welches selbständig als Binder wirkt. Bei Einsatz von schwachen
Säuren wie verdünnte Salpetersäure oder Kohlensäure statt Wasser kann der
Aushärtungsprozeß beschleunigt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Ausführungsbeispielen dargestellt.
Filterstäube aus der Sandaufbereitung der Formerei, Feinstsande aus der Sand
regenerierung, feinkörniger Koksgrus, Kupolofengichtgasstaub, Putzereistaub
Schleifstaub (Schleifschlamm), verschiedene feinteilige Eisenteile einer Eisengießerei,
MgO-Filterstaub, Betonschlamm, Betonschleifstaub und Zement-Eisenstaub
gemische werden in Vorratssilos bevorratet. Zur Absicherung einer konstanten Qualität
des herzustellenden Brikett werden die einzelnen Stoffe verwogen und einem
geeigneten Zwangsmischer homogen vermischt. Die Stoffgemische sind mit einem
Wassergehalt von 4% bis 30% herzustellen, um eine gute Brikettierbarkeit zu
ermöglichen. Dieses Stoffgemisch wird in einer Walzenbrikettierpresse mit oder ohne
Schneckenvorverdichtung mit einer Gesamtpresskraft von 100 bis 500 kN/cm
Walzenbreite bei einem Walzendurchmesser von 520 mm zu einem Brikett mit den
Abmessungen 50 × 32 × 28 mm (Kissenform) verpresst. Es sind jedoch auch
Brikettformen mit kleineren bzw. größeren Abmessungen möglich, die mit einem
anderen Walzendurchmesser hergestellt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit
o.g. Stoffgemische mit einer Stempelbrikettierpresse mit einer Presskraft von 1 kN/cm2
bis 10 kN/cm2 zu verpressen. Günstige Brikettformen sind 40-60 mm Durchmesser
und 30-70 mm Höhe (Zylinderform). Es können jedoch auch andere Abmessungen
hergestellt und eingesetzt werden.
Die so hergestellten Mischbrikett haben eine ausreichende Grünstandsfestigkeit, daß
eine Absiebung z. B. bei den Brikett aus der Walzenbrikettierpresse unmittelbar nach
der Brikettierung mittels Siebmaschine möglich ist. Dieser Siebdurchgang ist
vorteilhaft, weil damit alle Feinanteile entfernt werden, die wieder in die Walzen
brikettierpresse über ein Förderband und ein Becherwerk zugeführt werden können. Mit
üblichen Transportorganen werden die Brikett zum Lagerplatz bzw. In die Container
gefördert.
In einem ersten Ausführungsbeispiel besteht die Mischung aus:
- - 5 bis 40 (optimal 25) Gew.-% Gichtgasstaub (Filterkuchen),
- - 20 bis 60 (optimal 40) Gew.-% Gußeisenspäne,
- - 5 bis 30 (optimal 15) Gew.-% Filterstaub; Sandaufbereitung (Filterkuchen)
- - 2 bis 10 (optimal 5) Gew.-% Gußeisenschleifschlamm (nicht ölhaltig)
- - 5 bis 20 (optimal 15) Gew.-% Gußeisenstaub (trocken).
Das Ziel dieses Ausführungsbeispiels ist es, den hohen Eisengehalt dieser Mischung
wieder in den Schmelzprozeß zurückzuführen. Der Eisengehalt dieser Brikett beträgt
durchschnittlich zwischen 40 bis 85%. Dabei ist darauf zu achten, daß der
Wassergehalt der Mischung, hervorgerufen durch die Eigenfeuchte der Filterkuchen,
20% nicht übersteigt (optimal 4-12%), da dann eine Brikettierung in einer Walzen
brikettierpresse nicht mehr möglich ist. Es ist auch vorstellbar, daß alle Materialien
trocken anfallen, dann sind 2-20 l Wasser auf 100 kg Mischgut während des
Mischvorganges einzudüsen. Eine Brikettierung ohne Verwertung von Gichtgasstaub
ist ebenfalls erfolgreich möglich. Nach der Brikettierung haben die Brikett eine aus
reichende Grünstandsfestigkeit. Es ist jedoch zu empfehlen, die Brikett noch in einem
Zwischenlager ca. 48 h aushärten zu lassen. Dabei entwickeln die Brikett eine
Eigenwärme, welche vorteilhaft für den Härteprozeß ist.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel besteht die Mischung aus:
- - 5 bis 40 (optimal 25) Gew.-% Gichtgasstaub (Filterkuchen),
- - 20 bis 60 (optimal 35) Gew.-% Filterstaub Sandaufbereitung (trocken),
- - 2 bis 15 (optimal 8) Gew.-% MgO-Filterstaub (trocken),
- - 5 bis 20 (optimal 10) Gew.-% Koksgrus
- - 5 bis 20 (optimal 15) Gew.-% Betonschlamm (Filterkuchen)
- - 2 bis 8 (optimal 4) Gew.-% Betonschleifstaub (trocken)
- - 2 bis 5 (optimal 3) Gew.-% Zement-Eisenstaub.
Das Ziel dieses Ausführungsbeispiels ist es, alle anfallenden Stäube einer
Eisengießerei zu verwerten, indem hitzebeständige (mid. bis 1000°C) und druck
stabile Brikett hergestellt werden. Die Energieträgerrückgewinnung aus dem darin
enthaltenen Kohlenstoff des Filterstaubs der Sandaufbereitung und der Koksgrus ist
ein Ziel bei der Rückführung in dem Schmelzofen. Die anderen Mischungsbestandteile
werden als Ersatz für Schlackebildner eingesetzt. Die dabei entstandene Schlacke hat
keine eluierfähigen Schadstoffe, beeinflusst die Schlackequalität nicht negativ und
kann z. B. im Straßenbau eingesetzt werden. Es ist auch möglich, daß andere
Zusammensetzungen von Mischungen z. B ohne MgO-Filterstaub hergestellt werden
können.
Das Verfahren zur Herstellung druckstabiler Brikett aller genannten Ausführungs
beispiele ist dadurch gekennzeichnet, daß der Filterstaub in der Eisengießerei in
geschlossenen Silos gesammelt wird und mit Silofahrzeugen bzw. bei Filterkuchen mit
Containern zum jeweiligen Brikettierwerk gefahren wird und in geeigneten Vorratssilos
zwischengelagert wird. Über Förderschnecken bzw. Förderbänder erfolgt der Abzug in
geeignete Verwiegeeinrichtungen zur Dosierung. Unter Zugabe von Wasser, ge
gebenenfalls verdünnte Abfallsäuren (außer Schwefel-bzw. schweflige Säure),
welches in einen Zwangsmischer in das trocken vorgemischte Gut eingedüst wird,
erfolgt eine homogene Vermischung. Die so hergestellte Mischung wird dann in einer
Walzenbrikettierpresse bzw. Stempelbrikettierpresse zu Brikett verpresst. Die so
hergestellten Brikett können mit den äußeren Abmessungen in den Dimensionen
zwischen 1 cm bis 15 cm hergestellt werden, da nur so eine ausreichende
Durchgasung des Kupolofens möglich ist. Nach dem Auswurf der Brikett aus der
Walzenbrikettierpresse erfolgt eine Absiebung über eine Siebmaschine. Die
Feinanteile werden über entsprechende Förderorgane in die Walzenbrikettierpresse
zurückgeführt. Bei Brikettausstoß aus der Stempelbrikettierpresse ist keine zusätzliche
Absiebung erforderlich.
Die so hergestellten Brikett werden mittels Container in die Gießerei zurückgeführt und
als Zuschlagstoff wieder eingesetzt bzw. im Hochofen stofflich oder energetisch
verwertet.
Die notwendige spezifische Presskraft bei allen Filterstaubmischungen mit den
angegebenen Bindern beträgt bei Walzenbrikettierpressen 100 bis 500 kN/cm Arbeits
breite und beim Einsatz einer Stempelbrikettierpresse 1 bis 10 kN/cm2.
Claims (3)
1. Verwendung eines kalt geformten Brikett aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für
Schmelzöfen einer Eisengießerei oder Hochofen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brikett ausschließlich aus Abfallmaterialien besteht,
daß diese Abfallmaterialien hydraulische Bindemittel in Form von Betonschlamm und/oder
Betonschleifstaub und/oder Eisenstaub mit einer Fe2O3-Bindephase beinhalten
und daß das Brikett durch Zusatz einer vordefinierten Menge Wasser mittels der
Calziumoxid und/oder Fe2O3-Bindephase gebunden ist.
2. Verwendung eines Brikett aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen
einer Eisengießerei oder Hochofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brikett ausschließlich aus Abfallmaterialien einer Eisengießerei besteht und in
dieser als Zuschlagstoff für Schmelzöfen eingesetzt wird und/oder in einem Hochofen
verhüttet wird.
3. Verwendung eines Brikett aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen
einer Eisengießerei oder Hochofen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zur Gewährleistung der Bindefähigkeit des Brikett notwendiges Mischungs
verhältnis eingestellt wird, indem zusätzlich zu den Abfallmaterialien ausschließlich
einer Eisengießerei eine Beimischung von Betonschlamm und/oder Beton
schleifstaub und/oder Eisenstaub erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130108 DE19830108A1 (de) | 1998-07-06 | 1998-07-06 | Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei und im Hochofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130108 DE19830108A1 (de) | 1998-07-06 | 1998-07-06 | Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei und im Hochofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830108A1 true DE19830108A1 (de) | 2000-01-13 |
Family
ID=7873107
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998130108 Withdrawn DE19830108A1 (de) | 1998-07-06 | 1998-07-06 | Verwendung eines Briketts aus Abfallmaterialien als Zuschlagstoff für Schmelzöfen einer Eisengießerei und im Hochofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830108A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2806948A1 (fr) * | 2000-03-30 | 2001-10-05 | Valeo Systemes Dessuyage | Procede de fabrication d'un lopin metallique |
DE10240224A1 (de) * | 2002-07-29 | 2004-02-26 | M.I.M. Hüttenwerke Duisburg Gmbh | Verfahren zur thermischen Zinkgewinnung |
WO2006084670A2 (de) * | 2005-02-08 | 2006-08-17 | Eduard Buzetzki | Bindemittel auf basis von calciumaluminat |
-
1998
- 1998-07-06 DE DE1998130108 patent/DE19830108A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
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WO2006084670A3 (de) * | 2005-02-08 | 2006-11-23 | Eduard Buzetzki | Bindemittel auf basis von calciumaluminat |
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