DE19830095A1 - Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen Sofortversorgung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen Sofortversorgung

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DE19830095A1
DE19830095A1 DE1998130095 DE19830095A DE19830095A1 DE 19830095 A1 DE19830095 A1 DE 19830095A1 DE 1998130095 DE1998130095 DE 1998130095 DE 19830095 A DE19830095 A DE 19830095A DE 19830095 A1 DE19830095 A1 DE 19830095A1
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Andreas Thiemann
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THIEMANN ZAHNTECHNIK GmbH
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THIEMANN ZAHNTECHNIK GmbH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same
    • A61C13/0003Making bridge-work, inlays, implants or the like
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C8/00Means to be fixed to the jaw-bone for consolidating natural teeth or for fixing dental prostheses thereon; Dental implants; Implanting tools
    • A61C8/0001Impression means for implants, e.g. impression coping

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem Verstärkungsgerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten eingesetzten Implantaten, wobei Implantate in den Kiefer des Patienten eingesetzt werden, Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt werden, das hohlgeschliffene Prothesenteil vor die Übertragungshilfen gesetzt und das Prothesenteil mit Kaltpolymerisat an die Übertragungshilfen gekoppelt werden, Modellpfeiler mit Übertragungskappen auf die Markierungshilfen gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt werden, unter anderem auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks Titanhülsen mit Führungsstiften verschaubt werden, ein die Titanhülsen verbindendes Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert wird, die nach dem Entfernen des Wachses bereitgestellte Negativabformung des Verstärkungsgerüstes schichtweise mit einem Glasfaser verstärkten Verbund-Werkstoff ausgefüllt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Implantat-Prothese bzw. Pro­ thesenteil mit einem Verstärkungsgerüst, das an in Kiefer einsetzbare Implantate gekoppelt ist sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem Verstärkungs­ gerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten eingesetzten Implantaten, wobei insbesondere von einer Prothese der Pala­ tinal- oder der Lingualbereich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Basalteils entfernt wird.
Im Stand der Technik sind Prothesen bekannt, welche mit­ tels der in Kiefer eingebrachten Implantate aus zum Beispiel Titan an diese gekoppelt werden. Hierbei zeigt sich jedoch, daß die Herstellung der zum Beispiel mit dem metallenen Ver­ stärkungsgerüst versehenen Prothesen langwierig ist und die­ se sich auf Grund dessen metallenen Ausbildung durch eine ge­ wisse Schwere auszeichnen, die das Tragegefühl des Benutzers beeinträchtigt. Weiterhin sind die Herstellungskosten der Verstärkungsgerüste aus Metall sehr hoch, so daß gerade in Zeiten steigenden Kostenbewußtseins dieser Nachteil unver­ gleichlich starke - Aufmerksamkeit erfährt.
Hinzutretend ist es bei älteren Benutzern von Vorteil, wenn unmittelbar nach dem Einsetzen der Implantate das Kau­ verhalten und die Eßgewohnheiten nicht wesentlich einge­ schränkt werden, da dieser Personenkreis besonders an sich wiederholende Handlungen gewöhnt und angepaßt ist, ganz zu schweigen von dem im Stand der Technik notwendigen Umstand, zuerst die Einheilungsphase der mit Platzhalterkappen verse­ henen Implantate abzuwarten, ein Erfordernis, welches zu Er­ nährungseinschränkungen und geringer Akzeptanz gegenüber den mit Zähnen versehenen Kiefer-Gerüstkonstruktionen führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben genannten Nach­ teile des Stands der Technik zu beseitigen. Zudem soll ein Verfahren bereitgestellt werden, welches eine Zahnprothese mit hinreichender Festigkeit und Dauerhaftigkeit auch bei hoher Beanspruchung herstellt. Hinzutretend soll das Verfah­ ren einfach und rasch durchführbar unter Verwendung von ko­ stengünstigen Ausgangsmaterialien sein, um die Herstellungs­ kosten zu senken unter Beibehaltung zweckentsprechender Tra­ gesicherheit. Ebenfalls ist es erwünscht, wenn die bereitzu­ stellende Prothese eine mühelose Mund- und Prothesenhygiene durch den Benutzer oder das Pflegepersonal sowohl während der Einheilungsphase als auch nach derselben ermöglicht, so­ wie einfache geeignete Verankerungselemente umfaßt, die eine lösbare verschraubte Halterung auch bei starker Benutzung gewährleistet.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch. Die Un­ teransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Wei­ terentwicklungen der Erfindung.
Die Erfindung betrifft eine Implantat-Prothese oder Pro­ thesenteil mit einem Verstärkungsgerüst und Verankerungsele­ menten zur verschraubten Kopplung an in Kiefer einsetzbaren Implantaten, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Ver­ stärkungsgerüst glasfaserverstärkten Verbund-Werkstoffe um­ faßt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist auf ein Ver­ fahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem Verstärkungsgerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten eingesetzten Implantaten, wobei
von einer Prothese der Palatinal- oder der Lingual­ bereich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Ba­ salteils entfernt wird, wobei
  • a) Implantate in den Kiefer des Patienten eingesetzt werden,
  • b) Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt werden,
  • c) das hohlgeschliffene Prothesenteil vor die Über­ tragungshilfen gesetzt und das Prothesenteil mit Kaltpo­ lymerisat an die Übertragungshilfen gekoppelt werden,
  • d) das Prothesenteil nach dem Lösen der Führungs­ stifte aus der Mundhöhle entnommen wird,
  • e) die Modellpfeiler mit Übertragungskappen auf die Markierungshilfen gesetzt und mit Führungsstiften ver­ schraubt werden,
  • f) von dem Prothesenteil, welches die auf Übertra­ gungshilfen gesetzte Führungsstifte mit Modellpfeilern mit Übertragungskappen umfaßt, wird ein Gipsabdruck als Positivabdruck hergestellt,
  • g) nach dem Lösen der Führungsstifte wird das Pro­ thesenteil, welches die Übertragungshilfen aufweist, entfernt,
  • h) auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks Titan­ hülsen mit Führungsstiften verschraubt werden,
  • i) ein die Titanhülsen verbindendes Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert wird,
  • j) das Wachsgerüst formschlüssig mit silikonartiger Masse beidseitig umgeben wird und anschließend das Wachs ausgebrüht wird, so daß eine Hohlform entsteht,
  • k) die nach dem Entfernen des Wachses bereitgestell­ te Negativabformung des Verstärkungsgerüstes schichtwei­ se mit einem Glasfaser verstärkten Verbund-Werkstoff ausgefüllt wird,
  • l) der Verbundwerkstoff mittels Bestrahlung mit sichtbarem Licht mit einer Lichtintensität von minde­ stens 1.500 Lux erhärtet wird,
  • m) dann die silikonartige Masse entfernt wird,
  • n) nach dem Entfernen der Führungsstifte das mit Ti­ tanhülsen versehene rohe Verstärkungsgerüst bearbeitet wird, wieder auf die Modellpfeiler des Meistermodells aufgeschraubt, die Paßgenauigkeit überprüft und an die Rückseite des Prothesenteils mittels Prothesenwerkstoffs anpolymerisiert wird, und insbesondere,
  • o) dann die von dem Meistermodell gelöste Prothesen bzw. Prothesenteil so ausgearbeitet wird, daß aus einer gingival getragenen Prothese bzw. Prothesenteil eine rein Implantat getragene, basalkontaktfreie Brückenkon­ struktion, insbesondere nach dem Cantilever Prinzip, entsteht.
Unter Implantat-Prothese wird im Sinne der Erfindung auch ein Zahnersatz verstanden, welcher, mit Zähnen bewehrt, an im Kiefer angeordneten oder eingebohrten Implantaten lös­ bar ausgestaltet sein kann.
Als Positivabdruck mittels Gips ist im Sinne der Erfin­ dung der von dem Prothesenteil zu verstehen, welches die Führungsstifte mit Modellpfeilern mit Übertragungskappen um­ faßt, der dem Meistermodell zur Darstellung des mit Implan­ taten versehenen Kiefers des Benutzers entspricht.
Das Verstärkungsgerüst wird aus dem Fachmann vertrautem Faser verstärktem Verbund-Werkstoff hergestellt. Unter Ver­ stärkungsgerüst wird auch im Sinne der Erfindung eine Unter­ konstruktion verstanden, welche zum Beispiel bei Einbau von Verankerungselementen, zum Beispiel Hülsen-Implantat-An­ ordnung, in totalprothetischen Suprastrukturen eine Ver­ stärkung des Prothesengrundes des Prothesenkörpers ermögli­ chen.
Unter Faser verstärktem Verbund-Werkstoff kann man zum Beispiel einen Werkstoff aus Kunststoffen verwenden, welcher glasfaserverstärkt ist. So können beispielsweise gesundheit­ lich unbedenkliche Gewebeprepregs durch Tränkung von GF-, CF- oder Synthesefasergeweben mit Harzlösungen und Verdamp­ fen der Lösungsmittel eingesetzt werden, welche eine hinrei­ chende Festigkeit und eine dentinähnliche Elastizität auf­ weisen. Ebenso können Hybrid-Verstärkungen benutzt werden, welche Gemische unterschiedlicher Fasern zum Beispiel Glas-, Kohlenstoffasern oder dergleichen enthalten.
Vorzugsweise kann das Verstärkungsgerüst mit Faserstrei­ fen oder -stangen mit einer Dicke der Faserstreifen von 0,1 bis 1 mm, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 mm, noch mehr bevorzugt 0,3 oder 0,4 mm, und einer Länge von 1 bis 4 cm, vorzugswei­ se 2 bis 3 cm, in einem herkömmlichen dem Fachmann vertrau­ ten Lösungsmittel hergestellt werden.
Nach dem Einsetzen der Implantate in den Kiefer wird der Prothesenteil, welcher derjenige Teil der Prothese ohne Lin­ gual- oder Palatinalbereich ist, auf den mit den Implantaten versehenen Kiefer paßgenau gesetzt und ortsgenau die Über­ tragungshilfen mit der Prothese gekoppelt. Ortsgenau bedeu­ tet, daß die Übertragungshilfen für die Lage der Implantate im Kiefer des Benutzers stehen und die Lage der Prothese im Kiefer auf Kiefer festlegen.
Von dem Prothesenteil wird ein Positivabdruck mittels bekannter formbarer Massen wie Gips hergestellt. Die Ein­ buchtungen in dem Gipsabdruck geben also die ortsgenaue Lage der Implantate des Benutzers in Bezug auf die Lage der Pro­ these wieder.
Auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks werden Titan­ hülsen gesetzt und mit den Führungsstiften verschraubt. Um eine Hohlform des herzustellenden Verstärkungsgerüsts zu er­ möglichen, wird ein die Titanhülsen verbindendes Verstär­ kungsgerüst mit Wachs als Wachsform modelliert oder herge­ stellt wird. Dieses entspricht zeigt in Form und Gestalt dem späteren aus faserverstärktem Verbund-Werkstoff hergestell­ ten Verstärkungsgerüst.
Die Wachsform wird formschlüssig mit herkömmlicher sili­ konartiger Masse oder Modelliermasse umgeben, so daß an der Unterseite, der Vorderseite und der Rückseite der Wachsform die Modelliermasse an dieser anliegt. Formschlüssiges Umge­ ben oder Anliegen bedeutet, daß die nach dem Ausbrühen des Wachses gebildete Hohlform als Negativ dem anzufertigenden Verstärkungsgerüstei aus faserverstärktem Verbund-Werkstoff entspricht.
Anschließend wird das Wachs ausgebrüht zur Darstellung der Hohlform. Die nach einer Seite, hier Oberseite, hin of­ fene Hohlform als Negativabformung des Verstärkungsgerüstes wird nunmehr schichtweise mit einem herkömmlichen Faser ver­ stärkten Verbund-Werkstoff, wie Glasfaser verstärkten Kunst­ stoff, ausgefüllt wird, wobei dieser Werkstoff eine Kombina­ tion von Matrix aus Polymeren, z. B. polymere Matrixsysteme wie Duroplaste und/oder Thermoplaste, und als Verstärker verwendete Glasmaterialien umfassen kann, indem beispiels­ weise Faserstangen, Fasergewebe, Vliese, Gewebe und/oder Matten oder dergleichen in die zwischen den Titanhülsen ge­ bildeten Innenräume der Hohlform vorzugsweise unter an­ schließender Tränkung derselben mit einem herkömmlichen Lö­ sungsmittel kreuzweise gelegt und um die Implantathülsen an­ gelegt werden.
Anschließend erfolgt eine Bestrahlung mit sichtbarem Licht mit einer Lichtintensität von mindestens 1.500 Lux zwecks Polymerisation und Aushärtung des die Hohlform aus­ füllenden Verbund-Werkstoffs.
Dann wird die silikonartige Masse, zum Beispiel schei­ benweise entfernt. Das so ausgehärtete sogenannte rohe Ver­ stärkungsgerüst kann leicht entnommen und nachbearbeitet werden, falls erforderlich. So kann man nach dem Entfernen der Führungsstifte das mit Titanhülsen versehene rohe Ver­ stärkungsgerüst bearbeiten, wieder auf die Modellpfeiler des Meistermodells aufschrauben und die Paßgenauigkeit überprü­ fen. Dann wird an die Rückseite des von den Übertragungshil­ fen befreiten Prothesenteils das Verstärkungsgerüst mittels eines herkömmlichen Prothesenwerkstoffs anpolymerisiert, wo­ bei das Prothesenteil.
Die von dem Meistermodell gelöste Prothesen kann vor­ teilhafterweise so ausgearbeitet wird, daß aus einer gingi­ val getragenen Prothese eine rein Implantat getragene, ba­ salkontaktfreie Brückenkonstruktion, insbesondere nach dem Cantiler Prinzip, entsteht.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird der Benutzer nicht gezwungen, während der Einheilungsphase der Implantate vorzugsweise flüssige oder dickflüssige Nahrung aufzunehmen oder kostspielige Zwischenlösungen in Kauf zu nehmen; viel­ mehr kann noch am Tage der Anordnung der Implantate in den Kiefer die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit dem Ver­ stärkungsgerüst versehene Prothese bzw. Teilprothese mit den Implantaten verbunden werden, ohne daß die Einheilung der Implantate in dem Kiefer beeinträchtigt wird.
Weiterhin ist eine im wesentlichen irritationslose Ein­ heilung derselben zu beobachten, da der Bereich des Kiefers um die Implantate von der Prothese vor mechanischen Einwir­ kungen fester Nahrungsbestandteile zum Beispiel während des Kauvorgangs wirkungsvoll geschützt ist, so daß mechanische Traumatisierungen des periimplantären Gewebes, welches un­ günstigenfalls zu Entzündungen führt, nicht zu beobachten sind. Auch schützt die noch vorzugsweise am Tag der Implan­ tateinsetzung erfolgte Kopplung der Prothese an die Implan­ tate vor entzündlichen Schleimhauthyperplasien, da die Pro­ these eine hinreichende Mundhygiene nicht einschränkt, so daß Plaquebildung unterdrückt werden kann.
Ebenso zeichnet sich im Gegensatz zum Stand der Technik das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Ver­ stärkungsgerüst durch Spannungslosigkeit besonders aus.
Ausführungsbeispiel
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
In einem zahnlosen Unterkiefer eines Benutzers sind als Implantate aus Titanmaterial nach der Cantileverprothetik eingesetzt. Eine von dem Benutzer bisher benutzte Prothese wird von dem Lingualbereich befreit und im Bereich der ein­ gesetzten Implantate hohlgeschliffen.
Implantate werden in den Kiefer des Patienten einge­ setzt, die Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt, das hohlgeschliffene Pro­ thesenteil vor die Übertragungshilfen gesetzt und das Pro­ thesenteil mit Kaltpolymerisat an die Übertragungshilfen ge­ koppelt. Dann werden das Prothesenteil nach dem Lösen der Führungsstifte aus der Mundhöhle entnommen wird, Modellpfei­ ler mit übertragungskappen auf die Markierungshilfen gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt sowie von dem Prothesen­ teil, welches die Führungsstifte, Modellpfeilern mit Über­ tragungskappen versehene Markierungshilfen umfaßt, ein Gips­ abdruck als Positivabdruck (= Meistermodell zur Darstellung des mit Implantaten versehenen Kiefers des Benutzers) herge­ stellt, und nach dem Lösen der Führungsstifte das Prothesen­ teil, welches die Übertragungshilfen aufweist, entfernt. Auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks werden die Titanhülsen mit Führungsstiften verschraubt, ein die Titanhülsen verbin­ dendes Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert und das Wachs­ gerüst formschlüssig mit silikonartiger Masse beidseitig um­ geben.
Anschließend brüht man das Wachs mit heißem Wasser aus, so daß eine Hohlform entsteht, und die nach der Oberseite hin offene Hohlform wird mit einem herkömmlichen Faser ver­ stärkten Verbund-Werkstoff zum Beispiel Vectris der Fa. Ivo­ clar AG aus Schaan/Lichtenstein, ausgefüllt wird, indem mit Lösungsmittel getränkte Fasermatten oder Faserstreifen in die zwischen den Titanhülsen ausgebildeten Innenräume kreuzweise übereinander angeordnet und um die Titanhülsen angelegt werden. Die Dicke der Faserstreifen betragen 1,0 bis 3,0 mm und die Länge ca. 1 bis 3 cm, je nach Abstand der Titanhülsen voneinander. Diese sind verstärkt durch organi­ sche Polymermatrix desselben Kunststoffes.
Die Erhärtung erfolgt bei 1.800 Lux. Dann wird nach Ent­ fernen der Formmasse das Verstärkungsgerüst ausgearbeitet. Das von den Übertragungshilfen befreite Prothesenteil ist in seinem unteren Bereich ausgehöhlt und das Verstärkungsgerüst wird mit dem Prothesenteil mittels eines Kunststoffs gekop­ pelt. Da die Totalzahnprothese mit dem Verstärkungsgerüst sehr rasch wegen des leicht zu handhabenden faserverstärkten Verbund-Werkstoffs bereitgestellt wird, eignet sich diese als Einheilhilfe für die in den Unterkiefer eingeschraubten Implantate. Zudem kann der Benutzer die Prothese sofort be­ nutzen und wird durch die im Vergleich zum Stand der Technik für erforderlich gehaltene Einheilungsdauer nicht in seinem Kau- und Eßverhalten nennenswert eingeschränkt.
Hinzukommend erfolgt die Einheilungsphase im wesentli­ chen irritationslos, so daß entzündliche Prozesse, wie sie bei den lediglich mit Platzhalterkappen verschlossenen Im­ plantaten im Stand der Technik aufzutreten vermögen, nicht zu beobachten sind.
Besonders eignen sich das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verstärkungsgerüst für Totalprothesen betagter oder älterer Benutzer; da diese besonders ihr Kau­ verhalten nicht nennenswert einzuschränken vermögen. Hinzu­ kommend wird durch die rasche Anbringung der Prothese eine mühelose Mund- und Prothesenhygiene ermöglicht.
Ebenso kann das Verstärkungsgerüst an Prothesen zu kop­ peln sein, an welche der Benutzer bereits gewöhnt ist, so daß lediglich diese hohlgeschliffen werden, um einen hinrei­ chenden unterseitigen Raum zur Aufnahme desselben zu ermög­ lichen, so daß die Eingewöhnungsphase sehr niedrig und die Akzeptanz für die Benutzer unabhängig vom Alter und Gebrech­ lichkeit sehr hoch sind.
Hinzutretend zeichnet sich die mit dem Verstärkungsge­ rüst ausgestattete Prothese durch ein geringes Gewicht und dadurch bedingten hohen Tragekomfort aus, so daß der Benut­ zer die Prothese kaum merklich wahrnimmt.
Weiterhin konnte die bei den herkömmlichen Verfahren zu beobachtende Lockerung der implantierten Implantate durch entzündliche Schleimhauthyperplasien und die durch die Of­ fenlegung der Kieferbereiche um die implantierten Implantate bedingte mechanische Reizung hinreichend unterbunden werden, was herkömmlicherweise zu mechanischen Traumatisierungen des periimplantären Gewebes führt und die Gefahr der tiefgrei­ fenden Infektion des betreffenden Kieferbereichs heraufbe­ schwört.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Im­ plantat-Prothese unter Verwendung von faserverstärkten Verbund-Werkstoffen für das Verstärkungsgerüst ermöglicht die Bereitstellung des Verstärkungsgerüstes und der mit dem­ selben versehenen Prothese innerhalb einer kurzen Zeitspan­ ne, so daß die Vorteile wie irritationslose Einheilungspha­ se, spannungsfreier Aufbau, Schutz vor entzündlichen Prozes­ sen der Schleimhaut, Kostensenkung und z. B. durch geringes Gewicht bedingte hohe Akzeptanz in der Gesamtschau als aus­ gewogen und für den Fachmann unerwartet zu werten sind ange­ sichts des Stands der Technik, so daß das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Implantatprothese als prothetische Sofortversorgung des Benutzers in hohem Maße sich eignen.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem Verstärkungsgerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten eingesetzten Implantaten, wobei
von einer Prothese der Palatinal- und/oder der Lingualbe­ reich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Ba­ salteils entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) Implantate in den Kiefer des Patienten eingesetzt werden,
  • b) Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit
Führungsstiften verschraubt werden,
  • c) das hohlgeschliffene Prothesenteil vor die Übertragungs­ hilfen gesetzt und das Prothesenteil mit Kaltpolymerisat an die Übertragungshilfen gekoppelt wird,
  • d) das Prothesenteil nach dem Lösen der Führungsstifte aus der Mundhöhle entnommen wird,
  • e) Modellpfeiler mit Übertragungskappen auf die Markierungs­ hilfen gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt wer­ den,
  • f) von dem Prothesenteil, welches die Führungsstifte und Mo­ dellpfeilern mit Übertragungskappen umfaßt, wird ein Gipsabdruck als Positivabdruck (= Meistermodell zur Dar­ stellung des mit Implantaten versehenen Kiefers des Be­ nutzers) hergestellt,
  • g) nach dem Lösen der Führungsstifte wird das Prothesenteil, welches die Übertragungshilfen aufweist, entfernt,
  • h) auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks Titanhülsen mit Führungsstiften verschraubt werden,
  • i) ein die Titanhülsen verbindende Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert wird,
  • j) das Wachsgerüst formschlüssig mit silikonartiger Masse beidseitig umgeben wird und anschließend das Wachs aus­ gebrüht wird, so daß eine Hohlform entsteht,
  • k) die nach dem Entfernen des Wachses bereitgestellte Nega­ tivabformung des Verstärkungsgerüstes schichtweise mit einem Glasfaser verstärkten Verbund-Werkstoff ausgefüllt wird,
  • l) der Verbundwerkstoff mittels Bestrahlung mit sichtbarem Licht mit einer Lichtintensität von mindestens 1.500 Lux erhärtet wird,
  • m) dann die silikonartige Masse entfernt wird,
  • n) nach dem Entfernen der Führungsstifte das mit Titanhülsen versehene Verstärkungsgerüst bearbeitet, wieder auf die Modellpfeiler des Meistermodells aufgeschraubt, dessen Paßgenauigkeit überprüft und das Verstärkungsgerüst an die Rückseite des Prothesenteils mittels Prothesenwerk­ stoffs anpolymerisiert werden,
  • o) dann die von dem Meistermodell gelöste Prothesen so aus­ gearbeitet wird, daß aus einer gingival getragenen Pro­ these eine rein Implantat getragene, basalkontaktfreie Brückenkonstruktion nach dem Cantilever entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbundwerkstoff ein mit einer Lösung getränktes Ge­ webe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbund-Werkstoffe solche des Kohlenstoff- und/­ oder Glasfaser verstärkten Typs verwendet werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE112014004643B4 (de) 2013-10-08 2018-05-17 Medit Corporation Verfahren zum Fertigen eines kundenspezifischen Abutments

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