DE19830095A1 - Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen Sofortversorgung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen SofortversorgungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem Verstärkungsgerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten eingesetzten Implantaten, wobei Implantate in den Kiefer des Patienten eingesetzt werden, Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt werden, das hohlgeschliffene Prothesenteil vor die Übertragungshilfen gesetzt und das Prothesenteil mit Kaltpolymerisat an die Übertragungshilfen gekoppelt werden, Modellpfeiler mit Übertragungskappen auf die Markierungshilfen gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt werden, unter anderem auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks Titanhülsen mit Führungsstiften verschaubt werden, ein die Titanhülsen verbindendes Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert wird, die nach dem Entfernen des Wachses bereitgestellte Negativabformung des Verstärkungsgerüstes schichtweise mit einem Glasfaser verstärkten Verbund-Werkstoff ausgefüllt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Implantat-Prothese bzw. Pro
thesenteil mit einem Verstärkungsgerüst, das an in Kiefer
einsetzbare Implantate gekoppelt ist sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem Verstärkungs
gerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten eingesetzten
Implantaten, wobei insbesondere von einer Prothese der Pala
tinal- oder der Lingualbereich zur Bereitstellung eines mit
Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des
beidseitigen Basalteils entfernt wird.
Im Stand der Technik sind Prothesen bekannt, welche mit
tels der in Kiefer eingebrachten Implantate aus zum Beispiel
Titan an diese gekoppelt werden. Hierbei zeigt sich jedoch,
daß die Herstellung der zum Beispiel mit dem metallenen Ver
stärkungsgerüst versehenen Prothesen langwierig ist und die
se sich auf Grund dessen metallenen Ausbildung durch eine ge
wisse Schwere auszeichnen, die das Tragegefühl des Benutzers
beeinträchtigt. Weiterhin sind die Herstellungskosten der
Verstärkungsgerüste aus Metall sehr hoch, so daß gerade in
Zeiten steigenden Kostenbewußtseins dieser Nachteil unver
gleichlich starke - Aufmerksamkeit erfährt.
Hinzutretend ist es bei älteren Benutzern von Vorteil,
wenn unmittelbar nach dem Einsetzen der Implantate das Kau
verhalten und die Eßgewohnheiten nicht wesentlich einge
schränkt werden, da dieser Personenkreis besonders an sich
wiederholende Handlungen gewöhnt und angepaßt ist, ganz zu
schweigen von dem im Stand der Technik notwendigen Umstand,
zuerst die Einheilungsphase der mit Platzhalterkappen verse
henen Implantate abzuwarten, ein Erfordernis, welches zu Er
nährungseinschränkungen und geringer Akzeptanz gegenüber den
mit Zähnen versehenen Kiefer-Gerüstkonstruktionen führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben genannten Nach
teile des Stands der Technik zu beseitigen. Zudem soll ein
Verfahren bereitgestellt werden, welches eine Zahnprothese
mit hinreichender Festigkeit und Dauerhaftigkeit auch bei
hoher Beanspruchung herstellt. Hinzutretend soll das Verfah
ren einfach und rasch durchführbar unter Verwendung von ko
stengünstigen Ausgangsmaterialien sein, um die Herstellungs
kosten zu senken unter Beibehaltung zweckentsprechender Tra
gesicherheit. Ebenfalls ist es erwünscht, wenn die bereitzu
stellende Prothese eine mühelose Mund- und Prothesenhygiene
durch den Benutzer oder das Pflegepersonal sowohl während
der Einheilungsphase als auch nach derselben ermöglicht, so
wie einfache geeignete Verankerungselemente umfaßt, die eine
lösbare verschraubte Halterung auch bei starker Benutzung
gewährleistet.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch. Die Un
teransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Wei
terentwicklungen der Erfindung.
Die Erfindung betrifft eine Implantat-Prothese oder Pro
thesenteil mit einem Verstärkungsgerüst und Verankerungsele
menten zur verschraubten Kopplung an in Kiefer einsetzbaren
Implantaten, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Ver
stärkungsgerüst glasfaserverstärkten Verbund-Werkstoffe um
faßt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist auf ein Ver
fahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit einem
Verstärkungsgerüst zur Kopplung an in Kiefer des Patienten
eingesetzten Implantaten, wobei
von einer Prothese der Palatinal- oder der Lingual bereich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Ba salteils entfernt wird, wobei
von einer Prothese der Palatinal- oder der Lingual bereich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Ba salteils entfernt wird, wobei
- a) Implantate in den Kiefer des Patienten eingesetzt werden,
- b) Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt werden,
- c) das hohlgeschliffene Prothesenteil vor die Über tragungshilfen gesetzt und das Prothesenteil mit Kaltpo lymerisat an die Übertragungshilfen gekoppelt werden,
- d) das Prothesenteil nach dem Lösen der Führungs stifte aus der Mundhöhle entnommen wird,
- e) die Modellpfeiler mit Übertragungskappen auf die Markierungshilfen gesetzt und mit Führungsstiften ver schraubt werden,
- f) von dem Prothesenteil, welches die auf Übertra gungshilfen gesetzte Führungsstifte mit Modellpfeilern mit Übertragungskappen umfaßt, wird ein Gipsabdruck als Positivabdruck hergestellt,
- g) nach dem Lösen der Führungsstifte wird das Pro thesenteil, welches die Übertragungshilfen aufweist, entfernt,
- h) auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks Titan hülsen mit Führungsstiften verschraubt werden,
- i) ein die Titanhülsen verbindendes Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert wird,
- j) das Wachsgerüst formschlüssig mit silikonartiger Masse beidseitig umgeben wird und anschließend das Wachs ausgebrüht wird, so daß eine Hohlform entsteht,
- k) die nach dem Entfernen des Wachses bereitgestell te Negativabformung des Verstärkungsgerüstes schichtwei se mit einem Glasfaser verstärkten Verbund-Werkstoff ausgefüllt wird,
- l) der Verbundwerkstoff mittels Bestrahlung mit sichtbarem Licht mit einer Lichtintensität von minde stens 1.500 Lux erhärtet wird,
- m) dann die silikonartige Masse entfernt wird,
- n) nach dem Entfernen der Führungsstifte das mit Ti tanhülsen versehene rohe Verstärkungsgerüst bearbeitet wird, wieder auf die Modellpfeiler des Meistermodells aufgeschraubt, die Paßgenauigkeit überprüft und an die Rückseite des Prothesenteils mittels Prothesenwerkstoffs anpolymerisiert wird, und insbesondere,
- o) dann die von dem Meistermodell gelöste Prothesen bzw. Prothesenteil so ausgearbeitet wird, daß aus einer gingival getragenen Prothese bzw. Prothesenteil eine rein Implantat getragene, basalkontaktfreie Brückenkon struktion, insbesondere nach dem Cantilever Prinzip, entsteht.
Unter Implantat-Prothese wird im Sinne der Erfindung
auch ein Zahnersatz verstanden, welcher, mit Zähnen bewehrt,
an im Kiefer angeordneten oder eingebohrten Implantaten lös
bar ausgestaltet sein kann.
Als Positivabdruck mittels Gips ist im Sinne der Erfin
dung der von dem Prothesenteil zu verstehen, welches die
Führungsstifte mit Modellpfeilern mit Übertragungskappen um
faßt, der dem Meistermodell zur Darstellung des mit Implan
taten versehenen Kiefers des Benutzers entspricht.
Das Verstärkungsgerüst wird aus dem Fachmann vertrautem
Faser verstärktem Verbund-Werkstoff hergestellt. Unter Ver
stärkungsgerüst wird auch im Sinne der Erfindung eine Unter
konstruktion verstanden, welche zum Beispiel bei Einbau von
Verankerungselementen, zum Beispiel Hülsen-Implantat-An
ordnung, in totalprothetischen Suprastrukturen eine Ver
stärkung des Prothesengrundes des Prothesenkörpers ermögli
chen.
Unter Faser verstärktem Verbund-Werkstoff kann man zum
Beispiel einen Werkstoff aus Kunststoffen verwenden, welcher
glasfaserverstärkt ist. So können beispielsweise gesundheit
lich unbedenkliche Gewebeprepregs durch Tränkung von GF-,
CF- oder Synthesefasergeweben mit Harzlösungen und Verdamp
fen der Lösungsmittel eingesetzt werden, welche eine hinrei
chende Festigkeit und eine dentinähnliche Elastizität auf
weisen. Ebenso können Hybrid-Verstärkungen benutzt werden,
welche Gemische unterschiedlicher Fasern zum Beispiel Glas-,
Kohlenstoffasern oder dergleichen enthalten.
Vorzugsweise kann das Verstärkungsgerüst mit Faserstrei
fen oder -stangen mit einer Dicke der Faserstreifen von 0,1
bis 1 mm, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 mm, noch mehr bevorzugt
0,3 oder 0,4 mm, und einer Länge von 1 bis 4 cm, vorzugswei
se 2 bis 3 cm, in einem herkömmlichen dem Fachmann vertrau
ten Lösungsmittel hergestellt werden.
Nach dem Einsetzen der Implantate in den Kiefer wird der
Prothesenteil, welcher derjenige Teil der Prothese ohne Lin
gual- oder Palatinalbereich ist, auf den mit den Implantaten
versehenen Kiefer paßgenau gesetzt und ortsgenau die Über
tragungshilfen mit der Prothese gekoppelt. Ortsgenau bedeu
tet, daß die Übertragungshilfen für die Lage der Implantate
im Kiefer des Benutzers stehen und die Lage der Prothese im
Kiefer auf Kiefer festlegen.
Von dem Prothesenteil wird ein Positivabdruck mittels
bekannter formbarer Massen wie Gips hergestellt. Die Ein
buchtungen in dem Gipsabdruck geben also die ortsgenaue Lage
der Implantate des Benutzers in Bezug auf die Lage der Pro
these wieder.
Auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks werden Titan
hülsen gesetzt und mit den Führungsstiften verschraubt. Um
eine Hohlform des herzustellenden Verstärkungsgerüsts zu er
möglichen, wird ein die Titanhülsen verbindendes Verstär
kungsgerüst mit Wachs als Wachsform modelliert oder herge
stellt wird. Dieses entspricht zeigt in Form und Gestalt dem
späteren aus faserverstärktem Verbund-Werkstoff hergestell
ten Verstärkungsgerüst.
Die Wachsform wird formschlüssig mit herkömmlicher sili
konartiger Masse oder Modelliermasse umgeben, so daß an der
Unterseite, der Vorderseite und der Rückseite der Wachsform
die Modelliermasse an dieser anliegt. Formschlüssiges Umge
ben oder Anliegen bedeutet, daß die nach dem Ausbrühen des
Wachses gebildete Hohlform als Negativ dem anzufertigenden
Verstärkungsgerüstei aus faserverstärktem Verbund-Werkstoff
entspricht.
Anschließend wird das Wachs ausgebrüht zur Darstellung
der Hohlform. Die nach einer Seite, hier Oberseite, hin of
fene Hohlform als Negativabformung des Verstärkungsgerüstes
wird nunmehr schichtweise mit einem herkömmlichen Faser ver
stärkten Verbund-Werkstoff, wie Glasfaser verstärkten Kunst
stoff, ausgefüllt wird, wobei dieser Werkstoff eine Kombina
tion von Matrix aus Polymeren, z. B. polymere Matrixsysteme
wie Duroplaste und/oder Thermoplaste, und als Verstärker
verwendete Glasmaterialien umfassen kann, indem beispiels
weise Faserstangen, Fasergewebe, Vliese, Gewebe und/oder
Matten oder dergleichen in die zwischen den Titanhülsen ge
bildeten Innenräume der Hohlform vorzugsweise unter an
schließender Tränkung derselben mit einem herkömmlichen Lö
sungsmittel kreuzweise gelegt und um die Implantathülsen an
gelegt werden.
Anschließend erfolgt eine Bestrahlung mit sichtbarem
Licht mit einer Lichtintensität von mindestens 1.500 Lux
zwecks Polymerisation und Aushärtung des die Hohlform aus
füllenden Verbund-Werkstoffs.
Dann wird die silikonartige Masse, zum Beispiel schei
benweise entfernt. Das so ausgehärtete sogenannte rohe Ver
stärkungsgerüst kann leicht entnommen und nachbearbeitet
werden, falls erforderlich. So kann man nach dem Entfernen
der Führungsstifte das mit Titanhülsen versehene rohe Ver
stärkungsgerüst bearbeiten, wieder auf die Modellpfeiler des
Meistermodells aufschrauben und die Paßgenauigkeit überprü
fen. Dann wird an die Rückseite des von den Übertragungshil
fen befreiten Prothesenteils das Verstärkungsgerüst mittels
eines herkömmlichen Prothesenwerkstoffs anpolymerisiert, wo
bei das Prothesenteil.
Die von dem Meistermodell gelöste Prothesen kann vor
teilhafterweise so ausgearbeitet wird, daß aus einer gingi
val getragenen Prothese eine rein Implantat getragene, ba
salkontaktfreie Brückenkonstruktion, insbesondere nach dem
Cantiler Prinzip, entsteht.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird der Benutzer
nicht gezwungen, während der Einheilungsphase der Implantate
vorzugsweise flüssige oder dickflüssige Nahrung aufzunehmen
oder kostspielige Zwischenlösungen in Kauf zu nehmen; viel
mehr kann noch am Tage der Anordnung der Implantate in den
Kiefer die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit dem Ver
stärkungsgerüst versehene Prothese bzw. Teilprothese mit den
Implantaten verbunden werden, ohne daß die Einheilung der
Implantate in dem Kiefer beeinträchtigt wird.
Weiterhin ist eine im wesentlichen irritationslose Ein
heilung derselben zu beobachten, da der Bereich des Kiefers
um die Implantate von der Prothese vor mechanischen Einwir
kungen fester Nahrungsbestandteile zum Beispiel während des
Kauvorgangs wirkungsvoll geschützt ist, so daß mechanische
Traumatisierungen des periimplantären Gewebes, welches un
günstigenfalls zu Entzündungen führt, nicht zu beobachten
sind. Auch schützt die noch vorzugsweise am Tag der Implan
tateinsetzung erfolgte Kopplung der Prothese an die Implan
tate vor entzündlichen Schleimhauthyperplasien, da die Pro
these eine hinreichende Mundhygiene nicht einschränkt, so
daß Plaquebildung unterdrückt werden kann.
Ebenso zeichnet sich im Gegensatz zum Stand der Technik
das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Ver
stärkungsgerüst durch Spannungslosigkeit besonders aus.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
In einem zahnlosen Unterkiefer eines Benutzers sind als
Implantate aus Titanmaterial nach der Cantileverprothetik
eingesetzt. Eine von dem Benutzer bisher benutzte Prothese
wird von dem Lingualbereich befreit und im Bereich der ein
gesetzten Implantate hohlgeschliffen.
Implantate werden in den Kiefer des Patienten einge
setzt, die Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und
mit Führungsstiften verschraubt, das hohlgeschliffene Pro
thesenteil vor die Übertragungshilfen gesetzt und das Pro
thesenteil mit Kaltpolymerisat an die Übertragungshilfen ge
koppelt. Dann werden das Prothesenteil nach dem Lösen der
Führungsstifte aus der Mundhöhle entnommen wird, Modellpfei
ler mit übertragungskappen auf die Markierungshilfen gesetzt
und mit Führungsstiften verschraubt sowie von dem Prothesen
teil, welches die Führungsstifte, Modellpfeilern mit Über
tragungskappen versehene Markierungshilfen umfaßt, ein Gips
abdruck als Positivabdruck (= Meistermodell zur Darstellung
des mit Implantaten versehenen Kiefers des Benutzers) herge
stellt, und nach dem Lösen der Führungsstifte das Prothesen
teil, welches die Übertragungshilfen aufweist, entfernt. Auf
die Modellpfeiler des Positivabdrucks werden die Titanhülsen
mit Führungsstiften verschraubt, ein die Titanhülsen verbin
dendes Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert und das Wachs
gerüst formschlüssig mit silikonartiger Masse beidseitig um
geben.
Anschließend brüht man das Wachs mit heißem Wasser aus,
so daß eine Hohlform entsteht, und die nach der Oberseite
hin offene Hohlform wird mit einem herkömmlichen Faser ver
stärkten Verbund-Werkstoff zum Beispiel Vectris der Fa. Ivo
clar AG aus Schaan/Lichtenstein, ausgefüllt wird, indem
mit Lösungsmittel getränkte Fasermatten oder Faserstreifen
in die zwischen den Titanhülsen ausgebildeten Innenräume
kreuzweise übereinander angeordnet und um die Titanhülsen
angelegt werden. Die Dicke der Faserstreifen betragen 1,0
bis 3,0 mm und die Länge ca. 1 bis 3 cm, je nach Abstand der
Titanhülsen voneinander. Diese sind verstärkt durch organi
sche Polymermatrix desselben Kunststoffes.
Die Erhärtung erfolgt bei 1.800 Lux. Dann wird nach Ent
fernen der Formmasse das Verstärkungsgerüst ausgearbeitet.
Das von den Übertragungshilfen befreite Prothesenteil ist in
seinem unteren Bereich ausgehöhlt und das Verstärkungsgerüst
wird mit dem Prothesenteil mittels eines Kunststoffs gekop
pelt. Da die Totalzahnprothese mit dem Verstärkungsgerüst
sehr rasch wegen des leicht zu handhabenden faserverstärkten
Verbund-Werkstoffs bereitgestellt wird, eignet sich diese
als Einheilhilfe für die in den Unterkiefer eingeschraubten
Implantate. Zudem kann der Benutzer die Prothese sofort be
nutzen und wird durch die im Vergleich zum Stand der Technik
für erforderlich gehaltene Einheilungsdauer nicht in seinem
Kau- und Eßverhalten nennenswert eingeschränkt.
Hinzukommend erfolgt die Einheilungsphase im wesentli
chen irritationslos, so daß entzündliche Prozesse, wie sie
bei den lediglich mit Platzhalterkappen verschlossenen Im
plantaten im Stand der Technik aufzutreten vermögen, nicht
zu beobachten sind.
Besonders eignen sich das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Verstärkungsgerüst für Totalprothesen
betagter oder älterer Benutzer; da diese besonders ihr Kau
verhalten nicht nennenswert einzuschränken vermögen. Hinzu
kommend wird durch die rasche Anbringung der Prothese eine
mühelose Mund- und Prothesenhygiene ermöglicht.
Ebenso kann das Verstärkungsgerüst an Prothesen zu kop
peln sein, an welche der Benutzer bereits gewöhnt ist, so
daß lediglich diese hohlgeschliffen werden, um einen hinrei
chenden unterseitigen Raum zur Aufnahme desselben zu ermög
lichen, so daß die Eingewöhnungsphase sehr niedrig und die
Akzeptanz für die Benutzer unabhängig vom Alter und Gebrech
lichkeit sehr hoch sind.
Hinzutretend zeichnet sich die mit dem Verstärkungsge
rüst ausgestattete Prothese durch ein geringes Gewicht und
dadurch bedingten hohen Tragekomfort aus, so daß der Benut
zer die Prothese kaum merklich wahrnimmt.
Weiterhin konnte die bei den herkömmlichen Verfahren zu
beobachtende Lockerung der implantierten Implantate durch
entzündliche Schleimhauthyperplasien und die durch die Of
fenlegung der Kieferbereiche um die implantierten Implantate
bedingte mechanische Reizung hinreichend unterbunden werden,
was herkömmlicherweise zu mechanischen Traumatisierungen des
periimplantären Gewebes führt und die Gefahr der tiefgrei
fenden Infektion des betreffenden Kieferbereichs heraufbe
schwört.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Im
plantat-Prothese unter Verwendung von faserverstärkten
Verbund-Werkstoffen für das Verstärkungsgerüst ermöglicht
die Bereitstellung des Verstärkungsgerüstes und der mit dem
selben versehenen Prothese innerhalb einer kurzen Zeitspan
ne, so daß die Vorteile wie irritationslose Einheilungspha
se, spannungsfreier Aufbau, Schutz vor entzündlichen Prozes
sen der Schleimhaut, Kostensenkung und z. B. durch geringes
Gewicht bedingte hohe Akzeptanz in der Gesamtschau als aus
gewogen und für den Fachmann unerwartet zu werten sind ange
sichts des Stands der Technik, so daß das erfindungsgemäße
Verfahren und die erfindungsgemäße Implantatprothese als
prothetische Sofortversorgung des Benutzers in hohem Maße
sich eignen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese mit
einem Verstärkungsgerüst zur Kopplung an in Kiefer des
Patienten eingesetzten Implantaten, wobei
von einer Prothese der Palatinal- und/oder der Lingualbe reich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Ba salteils entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
von einer Prothese der Palatinal- und/oder der Lingualbe reich zur Bereitstellung eines mit Zähnen versehenen Prothesenteils unter Beibehaltung des beidseitigen Ba salteils entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Implantate in den Kiefer des Patienten eingesetzt werden,
- b) Übertragungshilfen auf die Implantate gesetzt und mit
- c) das hohlgeschliffene Prothesenteil vor die Übertragungs hilfen gesetzt und das Prothesenteil mit Kaltpolymerisat an die Übertragungshilfen gekoppelt wird,
- d) das Prothesenteil nach dem Lösen der Führungsstifte aus der Mundhöhle entnommen wird,
- e) Modellpfeiler mit Übertragungskappen auf die Markierungs hilfen gesetzt und mit Führungsstiften verschraubt wer den,
- f) von dem Prothesenteil, welches die Führungsstifte und Mo dellpfeilern mit Übertragungskappen umfaßt, wird ein Gipsabdruck als Positivabdruck (= Meistermodell zur Dar stellung des mit Implantaten versehenen Kiefers des Be nutzers) hergestellt,
- g) nach dem Lösen der Führungsstifte wird das Prothesenteil, welches die Übertragungshilfen aufweist, entfernt,
- h) auf die Modellpfeiler des Positivabdrucks Titanhülsen mit Führungsstiften verschraubt werden,
- i) ein die Titanhülsen verbindende Verstärkungsgerüst in Wachs modelliert wird,
- j) das Wachsgerüst formschlüssig mit silikonartiger Masse beidseitig umgeben wird und anschließend das Wachs aus gebrüht wird, so daß eine Hohlform entsteht,
- k) die nach dem Entfernen des Wachses bereitgestellte Nega tivabformung des Verstärkungsgerüstes schichtweise mit einem Glasfaser verstärkten Verbund-Werkstoff ausgefüllt wird,
- l) der Verbundwerkstoff mittels Bestrahlung mit sichtbarem Licht mit einer Lichtintensität von mindestens 1.500 Lux erhärtet wird,
- m) dann die silikonartige Masse entfernt wird,
- n) nach dem Entfernen der Führungsstifte das mit Titanhülsen versehene Verstärkungsgerüst bearbeitet, wieder auf die Modellpfeiler des Meistermodells aufgeschraubt, dessen Paßgenauigkeit überprüft und das Verstärkungsgerüst an die Rückseite des Prothesenteils mittels Prothesenwerk stoffs anpolymerisiert werden,
- o) dann die von dem Meistermodell gelöste Prothesen so aus gearbeitet wird, daß aus einer gingival getragenen Pro these eine rein Implantat getragene, basalkontaktfreie Brückenkonstruktion nach dem Cantilever entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verbundwerkstoff ein mit einer Lösung getränktes Ge
webe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbund-Werkstoffe solche des Kohlenstoff- und/
oder Glasfaser verstärkten Typs verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130095 DE19830095A1 (de) | 1998-07-06 | 1998-07-06 | Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen Sofortversorgung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130095 DE19830095A1 (de) | 1998-07-06 | 1998-07-06 | Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen Sofortversorgung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830095A1 true DE19830095A1 (de) | 2000-01-20 |
Family
ID=7873097
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998130095 Withdrawn DE19830095A1 (de) | 1998-07-06 | 1998-07-06 | Verfahren zur Herstellung einer Implantat-Prothese und prothetischen Sofortversorgung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830095A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112014004643B4 (de) | 2013-10-08 | 2018-05-17 | Medit Corporation | Verfahren zum Fertigen eines kundenspezifischen Abutments |
-
1998
- 1998-07-06 DE DE1998130095 patent/DE19830095A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112014004643B4 (de) | 2013-10-08 | 2018-05-17 | Medit Corporation | Verfahren zum Fertigen eines kundenspezifischen Abutments |
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Legal Events
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