DE19828501C2 - Elektrische Hochspannungsleitung - Google Patents
Elektrische HochspannungsleitungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Hochspannungsleitung,
insbesondere eine Hochspannungszündleitung, mit einer einen metallischen Leiter
umgebenden zweischichtigen Umhüllung.
Bekannt sind bereits elektrische Zündleitungen für die Automobiltechnik mit
mehrschichtiger Umhüllung (DE-A1-24 12 164), bei denen auf den metallischen
Leiter zunächst eine Isolierung aus vernetzbaren Kunststoffen und darüber eine
ebenfalls vernetzbare Kunststoffschicht hoher Temperatur- und Flammbeständigkeit
aufgebracht und anschließend beide Schichten gemeinsam vernetzt werden. Das zu
diesem Zweck verwendete Polyethylen oder auch chlorsulfonierte Polyethylen
erfüllen jedoch nicht die derzeitigen Forderungen nach einer hinreichenden
Hochspannungsfestigkeit für den Einsatz in der Regel- und Umrichtertechnik.
Hier führt auch eine andere bekannte Zündleitung nicht weiter, bei der als Isolierung
des elektrischen Leiters ein peroxidisch vernetzbares Polyethylen verwendet wird
(DE-C1-196 42 668). Als Verbindung zu einer äußeren Mantelschicht aus
Siliconkautschuk dient eine Skinschicht aus peroxidisch vernetzbaren Polyolefinen.
Abgesehen von dem kostenträchtigen Aufwand bei der Herstellung besteht bei
einem solchen Vielschichtigen Aufbau der Zündleitung die erhöhte Gefahr von
Lufteinschlüssen und damit von Glimmentladungen bei Hochspannung. Hinzu
kommt, daß bei Verwendung von Siliconkautschuk freie Siliciumatome sich
nachteilig auf Schaltvorgänge vorwiegend im Gleichstrombereich auswirken.
Bei einer anderen bekannten Ausführung eines Zündkabels für Kraftfahrzeuge zur
Übertragung von Hochspannungszündimpulsen besteht der zentrale Kern aus
isolierenden Glasfasern oder dergleichen, die mit einer Suspension enthaltend
Polytetrafluorethylen und feines leitfähiges Pulver, wie Graphit oder Kohle, getränkt
sind (DE 24 00 174 A). Solche hochohmigen Zündleitungen sind dann nicht
einzusetzen, wenn, wie z. B. in der Umrichtertechnik zur Zündung von Thyristoren,
niederohmige Hochleistungs-Zündkabel verlangt werden.
Im wesentlichen das gleiche gilt für ein anderes bekanntes Zündkabel
(WO 97/08851 A1) mit einem hochohmigen Leiterelement in Form einer einen
isolierenden Kern umgebenden leitfähigen Polymerschicht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt daher der Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, eine Hochspannungsleitung zu schaffen, die auch bei erhöhter
Spannungsbeanspruchung frei von Glimmentladungen im Isolationsbereich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch eine den Leiter
überdeckende erste Schicht aus einem leitfähigen, aus der Schmelze
verarbeitbaren Fluorpolymer sowie eine diese leitfähige Schicht umschließende
zweite Schicht aus einem isolierenden, ebenfalls aus der Schmelze verarbeitbaren
Fluorpolymer.
Wird für die elektrische Hochspannungsleitung gleichzeitig eine hinreichende
Flexibilität gefordert, so wird man den elektrischen Leiter zweckmäßig als
Litzenleiter aufbauen. In diesem Fall übernimmt die erste leitfähige
Fluorpolymerschicht gleichzeitig die Funktion einer Leiterglättung zur
Vergleichmäßigung des elektrischen Feldes. Diese Maßnahme trägt damit
wesentlich zur Erhöhung der elektrischen Durchschlagsspannung bei.
Zwar ist es bereits bekannt (DE 44 20 328 C2), zum Schutz der Seele eines
elektrischen oder optischen Kabels gegen hohe mechanische Beanspruchungen
den jeweiligen äußeren Mantel aus Flourpolymeren herzustellen, diese
Fluorpolymere sind aber weder leitfähig, noch dienen sie in Kombination mit einer
leitfähigen Fluorpolymerschicht der Isolierung des elektrischen Leiters einer
Hochspannungszündleitung.
Für die Zwecke der Erfindung geeignete thermoplastisch verformbare
Fluorpolymere sind z. B. solche auf der Basis von Polyvinylidenfluorid und
Polytrifluorchlorethylen sowie solche von thermoplastischen Copolymeren des
Vinylidenfluorids und des Trifluorchlorethylens. Als besonders vorteilhaft hat es sich
in Durchführung des Erfindung erwiesen, insbesondere für die den Leiter
umschließende Schicht, die auch leitfähig ist, ein Perfluoralkoxy-Polymer (PFA) zu
verwenden. Handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Hochspannungsleitung um
eine elektrische Zündleitung, also ein Kabel geringer äußerer Abmessungen, beträgt
die Wanddicke dieser Schicht vorteilhaft 0,1 bis 1,0 mm.
Die zur Vergleichmäßigung des elektrischen Feldes dienende erste Schicht aus
einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer wird nach der Erfindung von
einer zweiten Schicht ebenfalls aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren
Fluorpolymer, überdeckt. Geeignet hierfür ist ein Polytetrafluorethylen, dem 1 bis 30 Gew.-%
thermoplastisch verformbare Fluorpolymere zugesetzt sind. Für die
Durchführung der Erfindung geeignete Fluorpolymere sind vor allem aber auch ein
Tetrafluorethylen-Perfluoralkylvinylether Copolymerisat (TFA/PFA) oder in
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ein Tetrafluorethylen/
Hexafluorpropylen Copolymer (FEP).
Wenn, wie bereits ausgeführt, die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung eine
elektrische Zündleitung betrifft, dann wird man entsprechend der Wanddicke der
ersten Schicht von 0,1 bis 1,0 mm die der zweiten Schicht in der Größenordnung
von 0,5 bis 3,5 mm betragen lassen. Bei entsprechenden Leiterabmessungen mit
einem Durchmesser von 0,8 bis 2,0 mm ergibt sich damit eine Zündleitung geringer
äußerer Abmessungen bei, entsprechend dem Schichtenaufbau und der gewählten
Werkstoffkombination, gleichzeitiger hoher Spannungsfestigkeit und Zuverlässigkeit
auch in einer ölverschmutzten und oder mit aggressiven Medien durchsetzten
Umgebung.
Im in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel sei die Erfindung noch einmal
erläutert.
Mit 1 ist der elektrische Leiter einer Hochspannungszündleitung bezeichnet, wie sie
für die Regel- und Umrichtertechnik benötigt werden. Er besteht aus einer Vielzahl
von Einzeldrähten, ist also als Litzenleiter aufgebaut. Darüber angeordnet ist die
erste Schicht 2 aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymeren, hier
aus einem Perfluoralkoxy-Polymer (PFA). Dieser Werkstoff ist durch Zugabe von
beispielsweise Ruß oder Graphit leitfähig gemacht, bei seiner Extrusion auf den
Leiter wird die Oberfläche des Litzenleiters durch Ausfüllen der äußeren Zwickel
vergleichmäßigt, bei Anlegen einer Hochspannung auftretende
Feldstärkenverzerrungen und die Gefahr von Glimmentladungen sind vermieden.
Eine erfindungsgemäße, mit einer zweiten Schicht 3 als Isolierung aufgebaute
elektrische Hochspannungszündleitung weist daher eine Durchschlagsspannung
< 75 KV auf.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die zweite Schicht 3 aus einem
Tetrafluorethylen/Hexafluorpropylen Copolymer (FEP) in der natürlichen Farbe,
diese Schicht ist also durchscheinend oder durchsichtig.
Die erfindungsgemäße Zündleitung weist bei hoher Hochspannungsfestigkeit
äußerst geringe äußere Abmessungen auf. Mit den oben im einzelnen
angegebenen Werten der Wandstärken für die einzelnen Schichten sowie den
angegebenen Werten für die Durchmesser des elektrischen Leiters sind problemlos
flexible Leitungen mit Außendurchmessern von 3,0 bis 5,0 mm herstellbar.
Claims (8)
1. Elektrische Hochspannungsleitung insbesondere Hochspannungszündleitung, mit
einer einen metallischen Leiter umgebenden zweischichtigen Umhüllung, gekenn
zeichnet durch eine den Leiter überdeckende erste Schicht aus einem leitfähigen,
aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer sowie eine diese leitfähige Schicht
umschließende zweite Schicht aus einem isolierenden, ebenfalls aus der Schmelze
verarbeitbaren Fluorpolymer.
2. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der
Schmelze verarbeitbare Fluorpolymer der ersten leitfähigen Schicht ein Perfluoral
koxy-Polymer (PFA) ist.
3. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wanddicke der den Leiter umgebenden ersten Schicht 0,1 bis 1,0 mm beträgt.
4. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der
Schmelze verarbeitbare Fluorpolymer der isolierenden zweiten Schicht ein Te
trafluorethylen/Hexafluorpropylen-Copolymer (FEP) ist.
5. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der
Schmelze verarbeitbare Fluorpolymer der isolierenden zweiten Schicht ein Polyte
trafluorpolymer ist, dem 1 bis 30 Gew.-% thermoplastisch verformbarer Fluorpolyme
re zugesetzt sind.
6. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der
Schmelze verarbeitbare Fluorpolymer der isolierenden zweiten Schicht ein Te
trafluorethylen-Perfluoralkylvinylether Copolymerisat (TFA/PFA) ist.
7. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wanddicke der isolierenden zweiten Schicht 0,5 bis 3,5 mm
beträgt.
8. Hochspannungsleitung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch ge
kennzeichnet, daß der metallische elektrische Leiter ein Litzenleiter ist.
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1998
- 1998-06-26 DE DE1998128501 patent/DE19828501C2/de not_active Expired - Fee Related
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