DE19827312A1 - Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Stärkeestern mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Stärkeestern mit erhöhter WärmeformbeständigkeitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kompostierbaren Stärkeestern mit annähernd homogener Substituentenverteilung, welche zu thermoplastisch verformbaren Produkten mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit weiterverarbeitet werden können. DOLLAR A Zur Vermeidung sehr aufwendiger Fäll- und Waschprozesse oder gesonderter Nachreaktionen zur Entfernung von freier langkettiger Carbonsäure oder anderen Nebenprodukten wird die Stärke mit einer Mischung aus Essigsäureanhydrid und langkettigen gesättigten oder einfach ungesättigten Monocarbonsäuren der Kettenlängen C¶7¶ bis C¶36¶ oder Gemischen derselben nach einer Aktivierung ohne Anwendung von Katalysatoren in mehreren Stufen partiell verestert, so daß der nach beendeter Veresterungsreaktion vorliegende Stärkeacetyl-Fettsäure-Mischester noch 1 bis 10% freie, nicht umgesetzte Carbonsäuren der Kettenlängen C¶7¶ bis C¶36¶ enthält und einen Gesamtsubstitutionsgrad von 1,2 bis 2,9 aufweist, wobei der anteilige Substitutionsgrad der langkettigen gesättigten oder einfach ungesättigten Monocarbonsäuren C¶7¶ bis C¶36¶ 0,05 bis 0,4 beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kompostierbaren Stärke
estern, welche zu thermoplastisch verformbaren Produkten mit erhöhter Wärme
formbeständigkeit weiterverarbeitet werden können.
Die Herstellung von Stärkeacetaten und deren Verwendung als kompostierbare,
biologisch abbaubare thermoplastisch verformbare Werkstoffe ist bekannt
(US 5 205 863), eine thermoplastische Weiterverarbeitung erfordert jedoch den Zu
satz von weichmachenden Komponenten, wenn hierbei Zersetzungs- oder Verfär
bungseffekte vermieden werden sollen (DE 43 26 118, WO 96/17 888).
Während die Glasübergangstemperaturen von Stärkeacetaten bei einem Substituti
onsgrad von DS = 2,3 zwischen 155 bis 165°C liegen, erreichen die weichgemach
ten Stärkeacetate bei Anwendung der bekannten Weichmacher, wie beispielsweise
Polyethylenglykol, Tributyrin oder Dibutyladipat, lediglich Glasübergangstemperatu
ren unterhalb etwa 110°C.
Weitere bekannte Methoden zur Herstellung thermoplastisch verarbeitbarer Stär
keester bestehen in der Darstellung der Stärkeester längerkettiger Carbonsäuren,
wie beispielsweise Stärkepropionate, Stärkebutyrate oder Stärkepalmitate [Ivan A.
Wolff et al., Industrial and Engineering Chemistry, vol. 43, no. 4, (1951), 911-914
oder G. Cowie et al., Die Makromolekulare Chemie 121 (1969), 51-57)] oder in der
Darstellung von Stärkemischestern wie Stärkeacetat, -butyrat oder Stärkeacetat
palmitat unter Einsatz von Säureanhydridgemischen, Säurechloriden oder Mischan
hydriden der Carbonsäuren [Ivan A. Wolff et al., Industrial and Engineering Chemi
stry, vol. 49, no. 8, (1957), 1247-1248 sowie WO 95/04083].
Die Glasübergangstemperaturen von so dargestellten Stärkebutyraten, Stärkevale
raten und Stärkecaproaten liegen zwischen 92 bis 42°C, wobei mit steigender Ket
tenlänge der Säurekomponente ein deutlicher Abfall der Glasübergangstemperatur
zu erkennen ist.
Die verwendeten Anhydride oder auch Chloride der längerkettigen Carbonsäuren
sind teuer, und die Aufarbeitung der Stärkeester ist äußerst problematisch. Geringe
Rückstände der vorzugsweise eingesetzten Lösungsmittel wie Pyridin oder DMSO
können zu gesundheitlichen Problemen bei der Weiterverarbeitung oder zu Produkt
verfärbungen führen. Weiterhin gestaltet sich die Lösungsmittelrückgewinnung au
ßerordentlich aufwendig.
Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Umesterung der Stärke mit Fettsäureestern
oder Glyceriden, ein in der Zuckerchemie übliches Verfahren (DE 20 22 880,
EP 0 132 941, EP 0 275 939), wobei allerdings bei den hierbei notwendigen hohen
Reaktionstemperaturen bei Anwesenheit alkalischer Katalysatoren erhebliche Ver
färbungen der Stärkeester auftreten und die Entfernung der Glycerid- und Katalysa
torkomponenten nach der Reaktion außerordentlich aufwendig ist.
Die in EP 0 204 353 beschriebene sauer katalysierte Veresterung von Stärken mit
Carbonsäuren in wäßriger Phase ist ein ökonomisch äußerst günstiges Verfahren
ist jedoch mit einem sehr starken Molekularmassenabbau der Stärken verbunden, so
daß die so dargestellten niedermolekularen Stärkeester sehr niedrige Erweichungs-
Punkte aufweisen und nicht mehr auf üblichen Kunststoffverarbeitungsmaschinen
verarbeitbar sind.
Ein einfaches Erhitzen von Stärken mit Fettsäuren in organischen Lösungsmitteln
nach SU 348 576 ergibt lediglich auf der Oberfläche der Stärkegranulaten eine parti
elle Veresterung, derartige Produkte sind wasserempfindlich und eignen sich nicht
für eine thermoplastische Weiterverarbeitung auf üblichen Kunststoffverarbeitungs
maschinen.
Günstiger gestaltet sich das Verfahren einer alkalischen Aktivierung der nativen
Stärken.
So gelang unter Verwendung von Natronlauge als Aktivator gemäß DE 41 14 185
und DE 42 23 471 die Darstellung von qualitativ hochwertigen Stärkemischestern mit
Substitutionsgraden < 1,8 bei annähernd homogener Substituentenverteilung ent
lang der Polymerkette.
Nachteilig bei einer derartigen alkalischen Aktivierung ist der erhöhte Verbrauch an
Veresterungsreagens (Essigsäureanhydrid) durch Reaktion mit dem Alkali sowie die
Notwendigkeit, durch aufwendige Waschprozesse sowohl die nicht umgesetzten
Anteile der langkettigen Carbonsäuren als auch alle Alkalirückstände aus dem End
produkt zu entfernen, da Alkalispuren bei einer thermoplastischen Weiterverarbei
tung Verfärbungen und Zersetzungsreaktionen hervorrufen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, die dargelegten Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch
verarbeitbaren Stärkeestern mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit und einstellba
rem Substitutionsgrad bei annähernd homogener Substituentenverteilung vorzu
schlagen.
Während die bislang beschriebenen Verfahren zur Darstellung von thermoplastisch
verarbeitbaren Stärkeestern mit annähernd homogener Substituentenverteilung sehr
aufwendige Fäll- und Waschprozesse oder sogar gesonderte Nachreaktionen
(EP 0 204 353) zur Entfernung von freier langkettiger Carbonsäure oder anderen Neben
produkten beinhalten, wurde überraschend gefunden, daß die durch eine Vereste
rung nativer oder modifizierter Stärken mit Essigsäureanhydrid im Gemisch mit ge
sättigten oder einfach ungesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit Ketten
längen C7 bis C36 oder Gemischen derselben mit Kettenlängen C7 bis C36, vorzugs
weise C8 bis C24 hergestellten Stärkeester eine erhöhte Wärmeformbeständigkeit
aufweisen, wenn der Gesamtsubstitutionsgrad 1,2 bis 2,9, vorzugsweise 1,6 bis 2,6,
beträgt und der anteilige Substitutionsgrad durch die längerkettige Carbonsäuree
stergruppe 0,05 bis 0,4, vorzugsweise 0,07 bis 0,3, beträgt und die erfindungsge
mäß hergestellten Stärkeester noch 0,5 bis 10%, vorzugsweise 1 bis 7%, freie,
nicht umgesetzte langkettige Carbonsäuren C7 bis C36 bezogen auf die Gesamtmas
se enthalten.
Die erfindungsgemäß hergestellten Stärkeester weisen Glasübergangstemperaturen
zwischen 120 bis 145°C auf, sind ohne weitere Zusätze auf üblichen Verarbei
tungsmaschinen ohne Zersetzungserscheinungen thermoplastisch verarbeitbar und
sind bis etwa 100°C wärmeformbeständig.
Die Veresterungsreaktion wird eingeleitet durch eine kontinuierliche oder diskonti
nuierliche mechanische Aktivierung einer Slurry, bestehend aus Stärke und 90% bis
120%, vorzugsweise 95 bis 105% Essigsäureanhydrid, bezogen auf die stöchio
metrische Umsetzung von Feuchtegehalt der Stärke plus gewünschtem Substituti
onsgrad sowie 1,5 bis 20%, vorzugsweise 2 bis 15%, langkettiger Monocarbonsäu
re C7 bis C36 bezogen auf die eingesetzte Stärkemenge, wodurch das Essigsäu
reanhydrid-Monoarbonsäuregemisch die Stärkegranulen nahezu vollständig unter
Erhalt der teilkristallinen Strukturen derselben durchdringt und dabei die Reaktion
der in den Stärkegranulen enthaltenen Feuchte mit dem Essigsäureanhydrid einge
leitet wird.
Die Aktivierung wird im Temperaturbereich von 5 bis 100°C, vorzugsweise 20 bis 90°C
und bei Drücken von 0,1 bis 1000 bar, vorzugsweise 0,3 bis 10 bar durchgeführt.
Nach der Aktivierung wird durch Temperatur- oder Temperatur- und Druckerhöhung
die Umsetzung der Restfeuchte vervollständigt und die Veresterungsreaktion ein
geleitet.
Während dieser ersten Veresterungsphase ist der entstehende Stärkeester im we
sentlichen ein Stärkeacetat mit sehr geringem Anteil an langkettigen Estergruppie
rungen, aber hohem Gehalt an freien langkettigen Monocarbonsäuren.
Diese erste Veresterungsphase kann kontinuierlich oder diskontinuierlich in einem
Rühr- oder Knetreaktor im Temperaturbereich zwischen 120 bis 200°C bei Drücken
zwischen 4 bis 20 bar durchgeführt werden.
In einer zweiten Veresterungsphase wird die Veresterung der langkettigen Monocar
bonsäuren fortgeführt und das dabei entstehende Wasser bei erhöhter Temperatur
zwischen 90 bis 200°C und bei Drücken zwischen 0,01 bis 4 bar abdestilliert.
Auf diese erfindungsgemäße Weise ist es möglich, allein unter Einsatz von Stärke,
Essigsäureanhydrid und langkettigen Monocarbonsäuren ohne weiteren Hilfsstoff,
Katalysator oder Aktivator in Reaktionszeiten von weniger als 5 h mittel- bis hoch
substituierte Stärkeester mit annähernd homogener Substituentenverteilung herzu
stellen, welche erfindungsgemäß noch 1 bis 10% freier langkettiger Monocarbon
säure enthalten und thermoplastisch verarbeitbare Produkte mit erhöhter Wärme
formbeständigkeit darstellen.
Als Stärkekomponenten können sowohl native Stärken, wie Mais-, Weizen-, Kartof
fel-, Reis-, Erbsen-, Tapioca-, Wachsmais- oder hochamylosehaltige Mais-, Kartof
fel- oder Erbsenstärken als auch deren Derivate, wie hydroxyethylierte, hydroxypro
pylierte, oxidierte oder carboxyalkylierte Stärken mit Substitutionsgraden von 0,001-1,8,
vorzugsweise 0,05-1,6 in naturfeuchtem oder vorgetrocknetem Zustand ver
wendet werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, freie Monocarbonsäure
C7 bis C36 enthaltenden Stärkeester mit Glasübergangstemperaturen zwischen 120
bis 145°C sind leicht gelbliche bis bräunliche Granulate, welche sich bei Substitu
tionsgraden oberhalb DS ∼ 2,0 nahezu vollständig in Lösungsmitteln wie Chloroform,
Ethylmethylketon oder Methylacetat lösen.
Mit Substitutionsgraden zwischen 1,2-2,6 lassen sich die erfindungsgemäß darge
stellten Stärkeester zu kompostierbaren, biologisch abbaubaren Formteilen mit er
höhter Wärmeformbeständigkeit verarbeiten.
Eine Slurry aus 1600 g Weizenstärke (13% Feuchte), 30 g Laurinsäure und 3300 g
Essigsäureanhydrid wird in einer temperierbaren kontinuierlichen Kugelmühle bei
einer mittleren Verweilzeit von 5 min bei 0,3 bar bei 20°C aktiviert. Die aktivierte
Slurry wird unter Stickstoff in einen 5 l-Knetreaktor überführt, auf 160°C aufgeheizt
und bei dieser Temperatur und einem Druck von ca. 5 bar über 45 Minuten ver
estert.
Die klare, hochviskose Stärkeesterlösung wird bei ca. 140°C unter Vakuum ge
trocknet, die getrocknete Stärkeester-Laurinsäuremischung wird unter Stickstoff über
60 min bei 175°C und 2,5 bar nachverestert, wobei entstehendes Reaktionswasser
abdestilliert wird.
Ausbeute: 2200 g
Gesamt-DS: 2,30
Freie Laurinsäure: 1%
Ausbeute: 2200 g
Gesamt-DS: 2,30
Freie Laurinsäure: 1%
Eine Slurry aus 1600 g vorgetrockneter Maisstärke (5,5% Feuchte), 225 g Capryl
säure und 2850 g Essigsäureanhydrid wird in einer temperierbaren Kugelmühle etwa
3 Minuten bei 10 bar und 60 00 aktiviert.
Die aktivierte Slurry wird kontinuierlich über eine Pumpe und einen Vorwärmer auf
100°C temperiert und unter Stickstoff in einem nachfolgenden kontinuierlichen Knet
reaktor bei 160°C und 3,2 bar mit einer mittleren Verweilzeit von 30 min verestert.
Die klare hochviskose Stärkeesterlösung wird bei ca. 120°C unter Vakuum getrock
net, die getrocknete Stärkeester-Caprylsäuremischung wird unter Stickstoff über
2,5 h bei 160°C und 0,05 bar nachverestert, wobei entstehendes Reaktionswasser
abdestilliert wird.
Ausbeute: 2700 g
DS: 2,60
Freie Caprylsäure: 7%
Ausbeute: 2700 g
DS: 2,60
Freie Caprylsäure: 7%
Eine Slurry aus 1600 g phosphorylierter Kartoffelstärke (DS ∼ 0,07) mit einem
Feuchtegehalt von 16,5%, 65 g Stearinsäure und 3000 g Essigsäureanhydrid wird
bei 5 bar und 90°C in einer Ultraschallzelle über 5 min mit ca. 1 kW/20-100 kHz
aktiviert. Die aktivierte Slurry wird unter Stickstoff in einem kontinuierlichen Knetre
aktor bei 170°C und 4 bar mit einer mittleren Verweilzeit von ca. 45 min verestert.
Die ausgetragene getrübte Stärkeesterlösung wird bei 120°C im Feinvakuum ge
trocknet, die getrocknete Stärkeester-Stearinsäuremischung wird unter Stickstoff
über 60 min bei 180°C und Normaldruck nachverestert, wobei entstehendes Reaktions
wasser abdestilliert wird.
Ausbeute: 2250 g
DS: 2,25
Freie Stearinsäure: 2,5%
Ausbeute: 2250 g
DS: 2,25
Freie Stearinsäure: 2,5%
Eine Slurry aus 1600 g hydroxyethylierter (DS ∼ 0,05), hochamylosehaltiger Mais
stärke (ca. 70% Amylose, 13% Feuchte), 120 g Fettsäurefraktion C14 bis C24 und
2580 g Essigsäureanhydrid wird in kontinuierlichem Volumenstrom von 3,5 kg/h zu
nächst mit einem Ultraturrax bei Normaldruck und 80°C (mittlere Verweilzeit ca. 2,5
min) aktiviert, über einen Vorwärmer auf 150°C aufgeheizt und dann unter Stickstoff
in einem kontinuierlichen Hochviskos-Rührreaktor bei 150°C und 15 bar mit einer
mittleren Verweilzeit von ca. 45 min verestert.
Die ausgetragene Stärkeesterlösung wird bei ca. 100°C unter Vakuum getrocknet,
die getrocknete Stärkeester-Fettsäuremischung wird unter Stickstoff bei 100°C und
0,2 bar über 3,5 h nachverestert, wobei entstehendes Reaktionswasser abdestilliert
wird.
Ausbeute: 2050 g
DS: 1,60
Freie Fettsäuren: 4,0%
Ausbeute: 2050 g
DS: 1,60
Freie Fettsäuren: 4,0%
Eine Slurry aus 1600 g oxidierter Tapiocastärke (0,65% Carboxyl, 13% Feuchte),
180 g 10-Undecensäure und 3300 g Essigsäureanhydrid wird in einer temperierba
ren Kugelmühle bei 90°C und 2,5 bar über 4 min aktiviert. Die aktivierte Slurry wird
unter Stickstoff in einem 5 l-Knetreaktor bei 130°C und 1,5 bar innerhalb von 90
min verestert.
Die getrübte hochviskose Stärkeesterlösung wird bei 125°C unter Vakuum getrock
net, die getrocknete Stärkeester-10-Undecensäuremischung wird unter Stickstoff bei
110°C und 0,5 bar über 2 h nachverestert, wobei entstehendes Reaktionswasser
abdestilliert wird.
Ausbeute: 2250 g
DS: 2,35
Freie 10-Undecensäure: 5,1%
Ausbeute: 2250 g
DS: 2,35
Freie 10-Undecensäure: 5,1%
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung kompostierbarer, thermoplastisch verformbarer Stär
keester mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit und annähernd homogener Sub
stituentenverteilung, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke mit einer Mischung
aus Essigsäureanhydrid und langkettigen gesättigten oder einfach ungesättigten
Monocarbonsäuren der Kettenlängen C7 bis C36 oder Gemischen derselben nach
einer Aktivierung ohne Anwendung von Katalysatoren in mehreren Stufen partiell
verestert wird, so daß der nach beendeter Veresterungsreaktion vorliegende
Stärkeacetyl-Fettsäure-Mischester noch 1 bis 10% freie, nicht umgesetzte Car
bonsäuren der Kettenlängen C7 bis C36 enthält und einen Gesamtsubstitutions
grad von 1,2 bis 2,9 aufweist, wobei der anteilige Substitutionsgrad der langketti
gen gesättigten oder einfach ungesättigten Monocarbonsäuren C7 bis C36 0,05 bis
0,4 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu veresternde
Stärke vor der eigentlichen Veresterungsreaktion aktiviert wird durch intensive
mechanische, Druck- oder Kavitationsbehandlung einer Slurry aus Stärke und
langkettiger gesättigter oder einfach ungesättigter Monocarbonsäure oder Mi
schungen derselben in Essigsäureanhydrid unter Erhalt teilkristalliner Bereiche
der Stärke und die derart aktivierte Stärke in der Folge destrukturiert und in zwei
Stufen verestert wird bis zum gewünschten Substitutionsgrad, wobei die Vereste
rung in der ersten Stufe kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt wird in
einem Rühr- oder Knetreaktor, gefolgt von einer Abtrennung der entstandenen
und als Lösungsmittel wirkenden Essigsäure und einer Nachveresterungsreak
tion, in welcher vorrangig die Veresterung der langkettigen Monocarbonsäuren C7
bis C36 unter Wasserabspaltung erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einge
setzte Slurry aus Stärke und 90 bis 120%, vorzugsweise 95 bis 105% Essigsäu
reanhydrid, bezogen auf die stöchiometrische Umsetzung von Feuchtegehalt der
Stärke plus gewünschtem Substitutionsgrad sowie 1,5 bis 20%, vorzugsweise 2
bis 15%, bezogen auf die eingesetzte Stärkemenge langkettigen gesättigten oder
einfach ungesättigten Monocarbonsäuren C7 bis C36, vorzugsweise C8 bis C24,
oder Gemischen derselben besteht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Akti
vierung im Temperaturbereich zwischen 5 bis 100°C, vorzugsweise 20 bis 90°CC,
und bei Drücken zwischen 0,1 bis 1000 bar, vorzugsweise 0,3-10 bar durchge
führt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vere
sterung in der ersten Stufe im Temperaturbereich zwischen 120 bis 200°C, vor
zugsweise 130 bis 180°C, und bei Drücken zwischen 1 bis 20 bar, vorzugsweise
1,5 bis 15 bar, durchgeführt wird, während die nach Entfernung der entstandenen
Essigsäure folgende zweite Reaktionsstufe der partiellen Veresterung der lang
kettigen Monocarbonsäuren mit Kettenlängen von vorzugsweise C8 bis C24 im
Temperaturbereich zwischen 90 bis 200°C, vorzugsweise 100 bis 180°C, und bei
Drücken von 0,01 bis 4 bar, vorzugsweise 0,05 bis 2,5 bar, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erfin
dungsgemäß hergestellte Stärkemischester noch 1 bis 7% freie, nicht umgesetzte
gesättigte oder einfach ungesättigte Monocarbonsäuren C8 bis C24 oder Gemische
derselben, enthält und einen Gesamtsubstitutionsgrad von 1,2 bis 2,9, vorzugs
weise 1,6 bis 2,6, aufweist, wobei der anteilige Substitutionsgrad der langkettigen
Monocarbonsäuren C7 bis C36 0,05 bis 0,4, vorzugsweise 0,07 bis 0,3, beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998127312 DE19827312A1 (de) | 1998-06-19 | 1998-06-19 | Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Stärkeestern mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998127312 DE19827312A1 (de) | 1998-06-19 | 1998-06-19 | Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Stärkeestern mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19827312A1 true DE19827312A1 (de) | 1999-12-23 |
Family
ID=7871374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998127312 Withdrawn DE19827312A1 (de) | 1998-06-19 | 1998-06-19 | Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Stärkeestern mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit |
Country Status (1)
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