DE19827150A1 - Nadelauswahlvorrichtung für Strickmaschinen, vorzugsweise für Rundstrickmaschinen - Google Patents

Abstract

Gegenstand der Erfindung ist eine Nadelauswahlvorrichtung für Strickmaschinen. Die Nadelauswahlvorrichtung umfaßt ein Gehäuse (2) mit einer Vielzahl von darin um parallel zueinander verlaufende Schwenkachsen (5) verschwenkbare Auswahlklappen (3), wobei jede Auswahlklappe (3) mit einem Permanentmagneten (6) ausgestattet ist, der im Wirkungsbereich eines Elektromagneten (7) liegt. Jede Auswahlklappe (3) ist dabei zwischen zwei gehäuseseitig festgelegten Anschlägen (8) beweglich. DOLLAR A Die Auswahlklappen (3) und die jeder Auswahlklappe (3) zugeordneten Anschläge sind zumindest im gegenseitigen Anlagebereich aus Keramik hergestellt oder mit einer Beschichtung aus Keramik versehen. DOLLAR A Vorteilhafterweise sind die Anschläge (8) und/oder die Auswahlklappen (3) im gegenseitigen Anlagebereich derart ausgeformt, daß sich eine linienförmige oder punktförmige Anlage zwischen jeder Auswahlklappe (3) und den zugehörigen Anschlägen (8) ergibt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nadelauswahlvorrichtung für Strickmaschinen, vorzugsweise für Rundstrickmaschinen, umfassend ein Gehäuse mit einer Vielzahl von darin und parallel zueinander verlaufende Schwenkachsen in Grenzen ver­ schwenkbaren Auswahlklappen, wobei jede Auswahlklappe mit einem Permanent­ magneten ausgestattet ist, der im Wirkungsbereich eines Elektromagneten liegt und jede Auswahlklappe zwischen zwei gehäuseseitig festgelegten Anschlägen beweg­ lich ist.

Nadelauswahlvorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind an sich bekannt und werden bei Strickmaschinen, insbesondere Rundstrickmaschinen, eingesetzt, um dort die Auswahl der jeweils zu aktivierenden Nadeln zu steuern.

Bei den bislang bekannten Nadelauswahlvorrichtungen dieser Art sind die Auswahl­ klappen aus Stahl hergestellt. Diese liegen in ihren beiden möglichen Endstellungen flächig an Anschlägen an, die wiederum aus magnetisierbarem Material hergestellt sind.

Dabei wird die jeweilige Anlageposition einer Auswahlklappe am jeweils zugeordne­ ten Anschlag fixiert durch die Wirkung des Permanentmagneten. Um die Auswahl­ klappe in die andere mögliche Anlagestellung zu bewegen, wird der Elektromagnet eingeschaltet, der dann durch entsprechende Polung dafür sorgt, daß die Auswahl­ klappe von der momentan eingenommenen Anschlagstellung in die jeweils andere Anschlagstellung bewegt wird. In dieser neuen Anschlagstellung wird dann wieder durch die Wirkung des Permanentmagneten diese Lage gesichert und der Elektro­ magnet kann ausgeschaltet werden.

Diese bekannte Konstruktion einer Nadelauswahlvorrichtung weist verschiedene Nachteile auf.

Das bekannte magnetische System bewirkt eine relativ hohe Erwärmung der Nadel­ auswahlvorrichtung, bedingt durch die erforderliche hohe Leistungsaufnahme, die sich dadurch erklärt, daß bei jedem Umschaltvorgang die Kräfte des Permanent­ magneten gegenüber dem jeweiligen Anschlag überwunden werden müssen.

In diesem Zusammenhang kommt erschwerend hinzu, daß bei einer unvermeidlichen Benetzung der Anschlagfläche der Auswahlklappen einerseits und der Anschläge andererseits aufgrund der flächigen Anlage auch noch Adhäsionskräfte hinzukommen, die ebenfalls vom Elektromagneten überwunden werden müssen.

Dies führt letztendlich neben der schon erwähnten, unerwünschten hohen Wärmebil­ dung auch zu einer relativ langsamen Selektionsgeschwindigkeit.

Nachteilig ist auch der hohe Verschleiß im Anlagebereich zwischen dem Perma­ nentmagneten einerseits und den Anschlägen andererseits, so daß die Lebensdauer der bekannten Nadelauswahlvorrichtungen vergleichsweise gering ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile zu überwinden und eine Nadelauswahlvorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die sich durch eine geringe Wärmebildung, hohe Selektionsgeschwindigkeit sowie lange Lebensdauer auszeichnet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auswahlklappen selbst und die jeder Auswahlklappe zugeordneten Anschläge zumindest im gegen­ seitigen Anlagebereich aus Keramik hergestellt oder mit einer Beschichtung aus Ke­ ramik versehen sind.

Diese Konstruktion bewirkt, daß die Auswahlklappen in ihren Anschlagpositionen nicht durch permanentmagnetische Kräfte fixiert sind, sondern in diesen Anschlagpo­ sitionen ausschließlich durch die Wirkung des Elektromagneten gehalten werden. Daraus folgt, daß beim Umschalten auch keinerlei permanentmagnetische Kräfte zu überwinden sind, so daß der Umschaltvorgang der Klappen schneller einsetzt und dadurch eine höhere Selektionsgeschwindigkeit erzielt wird. Die Leistungsaufnahme für die Elektromagneten kann dabei vergleichsweise niedrig sein, so daß auch die Wärmebildung gegenüber bekannten Nadelauswahlvorrichtungen erheblich reduziert wird.

Ein weiterer, nicht unerheblicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Verschleiß der Auswahlklappen und der Anschläge aufgrund des verwendeten Keramikmateria­ les erheblich gesenkt wird, so daß die Lebensdauer einer erfindungsgemäßen Na­ delauswahlvorrichtung im Vergleich zu vorbekannten Konstruktionen um ein Vielfa­ ches erhöht wird.

Insbesondere herstellungstechnisch ist es sinnvoll, wenn die Auswahlklappen - bis auf den Permanentmagneten - vollständig aus Keramik gefertigt sind.

Das Gleiche gilt, wenn die Anschläge selbst vollständig aus Keramik hergestellt sind.

Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die An­ schläge und/oder die Auswahlklappen im gegenseitigen Anlagenbereich derart aus­ geformt sind, daß sich eine linienförmige oder punktförmige Anlage zwischen jeder Auswahlklappe und den zugehörigen Anschlägen ergibt.

Durch diese Maßnahme werden auch durch anhaftendes Öl entstehende Adhäsions­ kräfte nahezu vollständig vermieden, wodurch eine weitere Erhöhung der Selektions­ geschwindigkeit erreicht wird.

Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnun­ gen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine stark vereinfachte, perspektivische Darstellung einer erfin­ dungsgemäßen Nadelauswahlvorrichtung,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Bereich einer Auswahlklappe einer er­ findungsgemäßen Nadelauswahlvorrichtung,

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Auswahlklappe einer erfindungsgemäßen Nadelauswahlvorrichtung.

In den Zeichnungen ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Nadel­ auswahlvorrichtung für Strickmaschinen, vorzugsweise für Rundstrickmaschinen, gezeigt, die im wesentlichen ein Gehäuse 2 mit einer Vielzahl von darin angeordne­ ten Auswahlklappen 4 umfaßt.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in Fig. 1 lediglich eine derartige Auswahl­ klappe 3 dargestellt, durch die in Fig. 1 gezeigten strichpunktierten Linien 4 ist aber angedeutet, daß eine Vielzahl derartiger Auswahlklappen 3 nebeneinander angeord­ net sein können. Die Auswahlklappen 3 sind innerhalb des Gehäuses 2 um Schwenkachsen 5 verschwenkbar gelagert, wobei die Schwenkachsen 5 aller in einem Gehäuse 2 angeordneten Auswahlklappen 3 parallel zueinander verlaufen.

Jede Auswahlklappe 3 ist mit einem Permanentmagneten 6 ausgestattet, der im Wir­ kungsbereich eines Elektromagneten 7 liegt.

Der Schwenkweg jeder Auswahlklappe 3 ist begrenzt durch Anschläge 8, die gehäu­ seseitig verankert sind und zu beiden Seiten jeder Auswahlklappe 3 liegen.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl die Auswahlklappen 3 - mit Aus­ nahme des jeweiligen Permanentmagneten 6 - wie auch die Anschläge 8 komplett aus Keramik hergestellt.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung können die Auswahlklappen 3 und/oder die An­ schläge 8 ausschließlich im gegenseitigen Anlagebereich aus Keramik hergestellt oder mit einer Beschichtung aus Keramik versehen sein.

In jedem Falle liegen die Anschläge 8 außerhalb des Wirkungsbereiches des Perma­ nentmagneten 6, so daß die jeweilige Anlageposition einer Auswahlklappe 3 an einem der zugeordneten Anschläge 8 ausschließlich durch die Wirkung des Elektro­ magneten 7 fixiert ist.

Dies bedeutet im Umkehrschluß, daß bei einer Umschaltung einer Auswahlklappe 3 keinerlei permanentmagnetische Haltekräfte zu überwinden sind, wodurch die Lei­ stungsaufnahme des jeweiligen Elektromagneten 7 extrem niedrig gehalten werden kann.

Hieraus resultiert eine äußerst niedrige Wärmeentwicklung innerhalb der gesamten Nadelauswahlvorrichtung 1. Ein weiterer Vorteil der vorstehend genannten Konstruk­ tion liegt in der hohen Selektionsgeschwindigkeit, bedingt durch die Abwesenheit von Haltekräften permanentmagnetischer Art zwischen den Auswahlklappen 3 einerseits und den Anschlägen 8 andererseits.

Da die Auswahlklappen 3 und die Anschläge 8 zumindest im gegenseitigen Anlage­ bereich aus Keramik bestehen, ergibt sich eine extrem hohe Verschleißfestigkeit und eine daraus resultierende, enorm hohe Lebensdauer.

Vorteilhafterweise sind die Auswahlklappen 3 und/oder die Anschläge 8 im gegensei­ tigen Anlagenbereich geometrisch derart ausgeformt, daß sich eine linienförmige oder punktförmige Anlage zwischen jeder Auswahlklappe einerseits und den jeweils zugehörigen Anschlägen 8 andererseits ergibt.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies beispielsweise dadurch erreicht, daß die Anschläge 8 die Form zylindrischer Stifte aufweisen und die Anlagebereiche 9 der Auswahlklappen 3 als Planflächen gestaltet sind. In diesem Falle ergibt sich eine linienförmige Berührung.

Abweichend hiervon können selbstverständlich die Anschläge 8 und/oder die Aus­ wahlklappen 3 auch ballig ausgebildet sein, so daß sich idealerweise sogar nur eine punktförmige Anlage der vorgenannten Bauteile ergibt.

Diese linienförmige oder punktförmige Anlage bringt den zusätzlichen Vorteil mit sich, daß an den Oberflächen der Anschläge 8 und/oder der Auswahlklappen 3 anhaf­ tende Flüssigkeiten, insbesondere Öl, keine Adhäsionskräfte aufbauen können, die das Lösen einer Auswahlklappe 3 vom jeweiligen Anschlag 8 erschweren. Dies kommt der Erhöhung der Selektionsgeschwindigkeit ebenfalls sehr entgegen.

Die als zylindrische Stifte ausgebildeten Anschläge 8 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils in einen gehäuseseitig festgelegten Aufnahmesockel 10 eingesetzt, wobei die Breite dieses Aufnahmesockels 10 kleiner ist als der Durch­ messer des jeweiligen Anschlages 8. Folglich ragt die Mantelfläche des zylindrischen Stiftes seitlich über den Aufnahmesockel 10 hinaus vor, so daß sich ausschließlich eine Anlage zwischen dem Anschlag 8 in Form des zylindrischen Stiftes und der zu­ geordneten Auswahlklappe 3 ergibt.

Claims (6)

1. Nadelauswahlvorrichtung für Strickmaschinen, vorzugsweise für Rundstrick­ maschinen, umfassend ein Gehäuse mit einer Vielzahl von darin und parallel zueinander verlaufende Schwenkachsen in Grenzen verschwenkbaren Aus­ wahlklappen, wobei jede Auswahlklappe mit einem Permanentmagneten aus­ gestattet ist, der im Wirkungsbereich eines Elektromagneten liegt und jede Auswahlklappe zwischen zwei gehäuseseitig festgelegten Anschlägen beweg­ lich ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahlklappen (3) selbst und die jeder Auswahlklappe (3) zugeordneten Anschläge (8) zumindest im gegensei­ tigen Anlagebereich aus Keramik hergestellt oder mit einer Beschichtung aus Keramik versehen sind.

2. Nadelauswahlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahlklappen (3) - bis auf den Permanentmagneten - vollständig aus Keramik gefertigt sind.

3. Nadelauswahlvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (8) vollständig aus Keramik hergestellt sind.

4. Nadelauswahlvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (8) und/oder die Aus­ wahlklappen (3) im gegenseitigen Anlagebereich derart ausgeformt sind, daß sich eine linienförmige oder punktförmige Anlage zwischen jeder Auswahl­ klappe (3) und den zugehörigen Anschlägen (8) ergibt.

5. Nadelauswahlvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (8) aus zylindrischen Stiften bestehen, die in gehäuseseitige Aufnahmesockel (10) eingesetzt sind, wobei die Breite der Aufnahmesockel (10) geringer ist als der Durchmesser der zylindrischen Stifte, so daß diese zylindrischen Stifte mit ihrer Mantelfläche seitlich über die Aufnahmesockel (10) hinaus vorstehen.

6. Nadelauswahlvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlagebereich (9) der Auswahl­ klappen (3) bezüglich der Anschläge (8) in Form von Planflächen (9) gestaltet ist.