DE19827066A1 - Einteiliger Querträger, insbesondere oberer Querträger eines Fahrzeug-Frontendteils - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen einteiligen Querträger, insbesondere oberen Querträger eines Fahrzeug-Frontendteils.

An der Front eines Kraftfahrzeuges verbindet eine Baugruppe die linke und die rechte Seite der Fahrzeugkarosserie miteinander. Diese Baugruppe kann ein soge­ nanntes Frontmodul sein, welches eine Anzahl von weiteren Bauteilen, beispielsweise Kühler-/Lüftereinheit, Leuchteneinheiten, Haubenschloß, Kabelstränge, Bowdenzüge etc. vormontiert tragen kann (DE-C-196 11 934).

Aus der Praxis bekannt ist auch eine sogenannte "Baugruppe-Front". Beide Ele­ mente, also Frontmodul und "Baugruppe-Front" bestehen aus mehreren Stahl- oder Aluminium-Einzelteilen, die über herkömmliche lösbare oder unlösbare Verbindungs­ techniken miteinander verbunden sind. Die Einzelteile der "Baugruppe-Front" sind in der Praxis in herkömmlicher Umformtechnik (Stanzen, Prägen, Ziehen etc.) herge­ stellte Bauteile. Ein Einzel-Bauteil, insbesondere das Mittelstück des oberen Querträ­ gers, ist eventuell auch ein Aluminium-Strangpreßprofil, das durch bekannte Umform­ technik (Streckbiegen, Stanzen, Schneiden) hergestellt wird.

Bekannt ist allerdings auch schon ein einteiliger oberer Querträger für eine Fahrzeug­ front vorne, der als Aluminium-Strangpreßprofil ausgeführt ist (DE-A-196 11 933). Dieser weist eine in Längsrichtung des Querträgers über seine volle Länge verlau­ fende geschlossene Hohlkammer sowie eine parallel zu dieser verlaufende, an diese angrenzende zweite Hohlkammer auf, die außenseitig in Teilbereichen schlitzförmige Öffnungen aufweist, um Gleitsteine zur Befestigung von Funktionsbauteilen einfüh­ ren und darin verschieben zu können. An den Enden in einem Biegebereich ist dieses Aluminium-Strangpreßrofil nach dem Strangpressen entsprechend streckgebogen.

Bei den aus mehreren Teilen zusammengesetzten Baugruppen entstehen Stoß- und Überlappungsstellen an den Übergängen. Diese haben einen Festigkeitsverlust im Gesamtverbund zur Folge und beeinträchtigen das optische Erscheinungsbild. Der bekannte einteilige Querträger hingegen hat nur eine sehr begrenzte Anzahl von Be­ festigungsmöglichkeiten für Aggregate, die auch nicht für alle Aggregate und Bau­ teile geeignet sind. Folglich muß in der Praxis dieser Querträger jedenfalls dann, wenn er als oberer Querträger für die Fahrzeugfront oben eingesetzt ist, doch wieder mit weiteren Bauteilen verbunden werden, wieder entstehen Stoß- und Überlappungs­ stellen.

Die zuvor geschilderte Problematik wird gelöst bei dem Querträger nach der Lehre des Patentanspruchs 1.

Der erfindungsgemäße Querträger besteht aus einem einteiligen Strangpreßprofil. Der Profilquerschnitt weist, zumindest in der Mitte, vorzugsweise über die volle Länge des Querträgers, eine geschlossene Hohlkammer auf, an die sich auf der Oberseite eine kragarmförmige Platte anschließt. Erstreckt sich der einteilige Querträger über die volle Breite des Fahrzeug-Frontendteiles, so schließt der Querträger an seinen Tei­ leenden an der linken und rechten Kotflügelbank an und ist dort verschraubt oder anderweit befestigt. Erstreckt sich der einteilige Querträger hingegen nur im Mittelbe­ reich des Fahrzeug-Frontendteiles, so ist er entsprechend mit Seitenteilen des Fahr­ zeug-Frontendteils verschraubt oder daran anderweit befestigt.

Die Sichtfläche und die formgebende Kontur dieses Querträgers wird durch die obere kragarmförmige Platte bestimmt. Anlageflächen, Verbindungsflächen, Ausklinkungen, Versteifungen und Verprägungen werden durch Umformvorgänge und Bearbei­ tungsvorgänge in der Bauteilfertigung an der kragarmförmigen Platte angebracht. Entsprechendes gilt für die Befestigungsschrauben.

Nach bevorzugter Lehre kann vorgesehen sein, daß eine weitere, an die geschlossene Hohlkammer angrenzende, sich parallel zu dieser ebenfalls über einen Großteil der Länge des Querträgers und jedenfalls in der Mitte des Querträgers erstreckende zweite Hohlkammer vorgesehen ist. Die erste, die obere Hohlkammer erstreckt sich bis zu den Teileenden, also über die volle Länge des Querträgers oder wird vor den Tei­ leenden abgeschnitten. Die zweite Hohlkammer befindet sich vorzugsweise nur im mittleren Bereich des Querträgers, einer beim Frontalaufprall besonders stark belaste­ ten Zone.

In und an dem Querträger insgesamt, insbesondere den Hohlkammern, sind Funkti­ onsleisten integrierbar, so daß Anbauteile befestigt werden können, wie das für sich aus dem eingangs erläuterten Stand der Technik bekannt ist. Die Hohlkammern kön­ nen mit energieabsorbierenden Einlagen, insbesondere energieabsorbierendem Schaum ausgefüllt sein.

Die Einteiligkeit des Bauteils läßt Stoß- und Übergangsstellen entfallen, das realisiert ein optisch hochwertiges Erscheinungsbild. Da man die Hohlkammern nur in den Be­ reichen beläßt, in denen sie für die Festigkeit und Steifigkeit erforderlich oder zweckmäßig sind, wird das Gewicht des Querträgers begrenzt. Die kragarmförmige Platte bietet an der Oberseite des Querträgers ein hochwertiges, optisch ansprechen­ des Bild. Die geschlossenen Hohlkammern bieten eine so hohe Bauteilfestigkeit, daß eine Reihe anderer Bauteile, insbesondere eine Schloßstütze o. dgl. entfallen können.

Bei lediglich einer Hohlkammer bei einem im Mittelbereich des Frontendteils befindli­ chen Quertrager ist ggf. auch eine Schloßstütze vorzusehen.

Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen einteiligen Querträgers zeigt die Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 perspektivisch dargestellt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfin­ dungsgemäßen Querträgers als oberer Querträger einer Fahrzeugfront,

Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines oberen Querträgers gemäß der Erfindung,

Fig. 3 beim Querträger aus Fig. 1 das Ursprungsprofil des Querträgers im Schnitt,

Fig. 4 den Schnitt A-A in Fig. 1,

Fig. 5 den Schnitt B-B in Fig. 1,

Fig. 6 den Schnitt C-C in Fig. 1,

Fig. 7 perspektivisch dargestellt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin­ dungsgemäßen Querträgers als Mittelstück eines Fahrzeug-Frontendtei­ les,

Fig. 8 in einem Schnitt gemäß D-D in Fig. 7 den Querträger aus Fig. 7 in einem Ausführungsbeispiel.

Gerade aus den Darstellungen der Fig. 3 bis 6 erkennt man, wie sich der Querschnitt des Querträgers ausgehend vom Ursprungsprofil in den verschiedenen Bereichen funktionsangepaßt verändert.

Die Zeichnungen zeigen den Querträger 1 insgesamt, die erste Hohlkammer 2, die zweite Hohlkammer 3, die kragarmförmige Platte 4 und verschiedene Formgebungen 5 zur Einbringung von weiteren Bauteilen an der kragarmförmigen Platte 4. Im übri­ gen können an den Hohlprofilen Ausbildungen zur Befestigung weiterer Funktions­ bauteile vorgesehen werden wie das in der DE-A-196 11 933 bereits beschrieben worden ist.

Fig. 2 unterscheidet sich von Fig. I dadurch, daß die erste Hohlkammer 2 über die komplette Erstreckung des Querträgers 1 durchgezogen worden ist, während sich nur die zweite Hohlkammer 3 im Mittelbereich befindet. Fig. 7 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß nur eine Hohlkammer 2 vorgesehen ist, die sich auch nur im Mittelbe­ reich des Fahrzeug-Frontendteiles befindet. Der obere Querträger 1 verläuft nur in diesem Mittelbereich und ist endseitig an Seitenteile 6, 7 angeschlossen, mit diesen nämlich verschraubt.

Man erkennt ferner noch eine Schloßstütze 8 und eine zusätzliche Front-Versteifung 9.

Fig. 8 zeigt, daß dieser Querträger 1 mit der Hohlkammer 2 und der Platte 4 einen et­ was anderen Querschnitt als das erste Ausführungsbeispiel aufweist.

Claims (5)

1. Einteiliger Querträger, insbesondere oberer Querträger eines Fahrzeug-Frontendtei­ les, vorzugsweise ausgeführt als Leichtmetall-Strangpreßprofil, insbesondere Aluminium- Strangpreßprofil,
mit einer in Längsrichtung des Querträgers (1) verlaufenden, sich über einen Großteil der Länge des Querträgers (1) erstreckenden und jedenfalls in der Mitte des Querträ­ gers (1) vorhandenen geschlossenen Hohlkammer (2),
mit einer sich auf der Oberseite des Querträgers (1) anschließenden, von der Hohl­ kammer (2) aus abragenden kragarmförmigen Platte (4),
wobei in die kragarmförmige Platte (4) durch konventionelle Umformtechniken benötigte Funktionen des spezifischen Querträgers (1), insbesondere des oberen Querträgers des Fahrzeug-Frontendteiles, integrierbar sind.

2. Einteiliger Querträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere, an die geschlossene Hohlkammer (2) angrenzende, sich parallel zu dieser ebenfalls über einen Großteil der Länge des Querträgers (1) und jedenfalls in der Mitte des Querträgers (1) erstreckende zweite Hohlkammer (3) vorgesehen ist.

3. Einteiliger Querträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß min­ destens eine weitere Hohlkammer vorgesehen ist.

4. Einteiliger Querträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die kragarmförmige Platte (4) nicht an der Oberseite, sondern an der Unterseite Vorderseite oder Rückseite ausgebildet ist.

5. Einteiliger Querträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger sich lediglich über ein Mittelstück des Fahrzeug-Frontendteiles erstreckt und endseitig an Seitenteile des Fahrzeug-Frontendteiles angeschlossen insbesondere angeschraubt ist.