DE19826930C2 - Klimatisierte Ausstellungsvitrine und System aus derartigen Vitrinen - Google Patents
Klimatisierte Ausstellungsvitrine und System aus derartigen VitrinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine klimatisierte Ausstellungsvitrine
zur Präsentation und Aufbewahrung von Gegenständen mit einer im
staubdicht verschlossenen Vitrinenraum angeordneten Temperatur-
und/oder Feuchtemeßeinrichtung gemäß Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 269 881 A2 ist eine
Ausstellungsvitrine bekannt, welche in einer Ausführungsform im
Bereich eines Grundkörpers ein Kühlaggregat besitzt, das es
erlaubt, in der Vitrine auch temperaturempfindliche Produkte,
z. B. Lebensmittel zu präsentieren. Weiterhin ist dort ein
Umluftsystem vorgesehen, um die erzeugte Kaltluft gleichmäßig
in einem kuppelartigen Innenraum der Vitrine zu verteilen. Die
Problematik der Klimatisierung, d. h. Luftfeuchteregelung im
Vitrineninnenraum ist nicht angesprochen.
Bei dem Verfahren und der Vorrichtung zur Einhaltung einer
vorgegebenen Luftfeuchte in einer Vitrine gemäß DE 43 31 612 A1
wird über vorhandene Stutzen bei Über- bzw. Unterschreiten
eines vorgegebenen Luftfeuchtigkeitswerts im Vitrineninnenraum
von außen entsprechend befeuchtete oder trockene Luft hinein
gepumpt. Dieses Einbringen von Fremdluft erfolgt so lange, bis
ein vorgebbarer Luftfeuchtigkeitswert erreicht ist oder wieder
erreicht wurde. Hierfür wird ein Hygrostat eingesetzt. Am
Hygrostat ist über ein erstes Zweiwegeventil eine Entfeuch
tungsvorrichtung und eine Befeuchtungsvorrichtung angeschlos
sen. Die Ausgänge der Ent- und Befeuchtungsvorrichtungen stehen
mit einem zweiten Zweiwegeventil in Verbindung, das zu einer
Pumpe führt. Zusätzlich ist ein Luftfilter zwischen dem Ausgang
des Hygrostaten und dem ersten Zweiwegeventil angeordnet, um
Verschmutzungen des Innenraums zu vermeiden. Ein entsprechendes
Steuergerät zum Betreiben der Magnetventile ist im Unterbau der
Vitrine, d. h. in den Sockel integriert bzw. dort angeordnet.
Aus der DE 22 52 753 A1 ist ein Entfeuchtungs- und Heizgerät
für Sanitärräume bekannt, welches die Luftfeuchte über einen
Hygrostaten unter Rückgriff auf eine an sich bekannte Wärme
pumpe regelt.
Ebenfalls bekannt sind Klimageräte, insbesondere Luftentfeuch
ter, die einen Kältemittelkreislauf mit Kompressor, Konden
satorverrohrung, Drosselstelle und Verdampferanordnung auf
weisen. Ein zusätzliches Lüfterrad führt Luft über die Ver
dampfer- und Kondensatorverrohrung. Durch eine koaxiale
Ausbildung der Verrohrung kann die Bautiefe eines Klimageräts
reduziert werden, wobei durch die Anordnung der Verrohrung in
einer gemeinsamen Ebene sich der Vorteil ergibt, daß die
Luftzufuhr und Luftabfuhr an der gleichen Geräteseite möglich
wird.
Aus der DE 38 05 212 C2 ist eine sogenannte selbstatmende
Vitrine bekannt, die im Vitrinenboden Be- und Entlüftungs
stutzen aufweist. Die Belüftungsstutzen verfügen über einen
Filtereinsatz, wobei entsprechende Ein- und Auslaßventile an
den Stutzen vorgesehen sind, um über die bei Erwärmung oder
Abkühlung auftretende Ausdehnung bzw. Volumenreduzierung im
Inneren der Vitrine eine Zwangsbelüftung zu erreichen.
Bei einer weiteren Ausführungsform nach DE 38 05 212 C2 wird
eine Pumpe verwendet, mit deren Hilfe gekühlte, extern
getrocknete Luft über Luftzuleitungen in das Innere des
Vitrinenkörpers gelangen kann.
Die bekannten Ausstellungsvitrinen ermöglichen zwar ein
gezieltes Kühlen von Innenräumen oder das Einhalten des
vorgegebenen Luftfeuchtigkeitsregimes, jedoch ist der hierfür
technische Aufwand erheblich, so daß bisher primär die Klima
tisierung von Ausstellungsräumen an sich im Vordergrund stand.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine klimatisierte
Ausstellungsvitrine und ein System aus derartigen Vitrinen
bereitzustellen, wobei in einfacher, wenig kostenintensiver
Weise eine lokale Klimatisierung im Sinne einer Regelung der
relativen Luftfeuchtigkeit vorgenommen werden kann.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand in seiner Definition nach den Merkmalen des Patentan
spruchs 1, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen umfassen.
Demgemäß wird von einer Ausstellungsvitrine zur Präsentation
und Aufbewahrung von Gegenständen ausgegangen, welche über
einen im wesentlichen staubdicht verschlossenen Vitrinen
(innen)raum verfügt und wobei im Innenraum eine Temperatur-
und/oder Feuchtemeßeinrichtung angeordnet ist. Zur Klimati
sierung verfügt nun der Vitrineninnenraum über einen flächigen
Wärmetauscher sowie eine unterhalb des Wärmetauschers befind
liche Auffang- und Befeuchtungsschale.
Der Wärmetauscher steht mit einer außerhalb des Vitrinenraums
vorgesehenen Kältemaschine über Kältemittelrohre in Verbindung.
Unter Beachtung des Taupunkteffekts kann nun durch gezieltes
Kühlen durch Zuführung von Kältemittel hin zum Wärmetauscher
die Oberflächentemperatur des letzteren reduziert werden, so
daß sich Wasserdampf am Wärmetauscher niederschlägt und vereist
sowie über die darunter befindliche Auffangschale beim Abtauen
aufgenommen werden kann.
Dadurch, daß die Auffang- und Befeuchtungsschale über eine
verschließbare, vorzugsweise Rohr- oder Schlauchverbindung zum
Außenraum führt, kann am Wärmetauscher kondensierter Wasser
dampf abgeleitet werden. Im umgekehrten Fall besteht die Mög
lichkeit, Flüssigkeit der Befeuchtungsschale zuzuführen, um,
wenn erforderlich, die Feuchte im Vitrineninnenraum zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird die Kältemaschine in Abhängigkeit von Meß-
und Vorgabewerten der relativen Luftfeuchte und/oder Temperatur
zum Thermo- und Hydrostatieren des Vitrineninnenraums
betrieben.
Im Sinne eines effektiveren Klimatisierens des Vitrineninnen
raums ist in diesem, vorzugsweise an der Unter- oder Boden
seite, ein Umwälzlüfter, welcher elektrisch betreibbar ist,
angeordnet.
Zum optimalen Kühl- und Kondensationseffekt wird der erfin
dungsgemäße Wärmetauscher im wesentlichen senkrecht in der
Auffang- und Befeuchtungsschale stehend angeordnet und als
Plattenkörper ausgebildet. Die Kältemittelrohre bzw. die Rohr-
oder Schlauchverbindung zwischen Auffang- und Befeuchtungs
schale und hin zum Außenraum sind staubdicht durch entspre
chende Bohrungen, vorzugsweise im Bodenbereich des Vitrinen
raums geführt.
Gemäß einem weiteren Grundgedanken der Erfindung kann bei
kleineren zu klimatisierenden Vitrinenräumen als flächiger
Wärmetauscher auf ein Peltier-Element zurückgegriffen werden.
Hierbei wird die kalte Seite der Peltier-Thermobatterien zum
Vitrineninnenraum hin angeordnet. Durch eine derartige elek
trothermische Kälteerzeugung kann auf räumlich voluminöse
Kältemaschinen verzichtet werden.
Bei größeren Kälteleistungen werden Absorptions- oder Kom
pressions-Kältemaschinen eingesetzt, welche vorzugsweise im
Vitrinensockel angeordnet sind. Durch eine derartige bauseitige
Ausführung können die Kältemittelrohre bzw. -rohrverbindungen
kurz gehalten werden, so daß Wirkungsgradverluste minimiert
werden können.
Die Schlauchverbindung von der Auffang- und Befeuchtungsschale
gelangt zu einem Befeuchtungsvorratsgefäß, welches vorzugsweise
ebenfalls im Vitrinensockel befindlich ist. Nach Öffnen eines
Ventils kann ein Entleeren oder über eine Pumpeinrichtung ein
gezieltes Füllen der Auffang- und Befeuchtungsschale erfolgen.
Im Normalfall ist jedoch das Ventil geschlossen, um das Ein
dringen von Verunreinigungen über die Rohr- oder Schlauchver
bindung in den Vitrinenraum hinein zu verhindern.
Für die leichtere Kontrolle und den angestrebten Dauerbetrieb
steht die Auffang- und Befeuchtungsschale und/oder das
Befeuchtungsvorratsgefäß mit einer Füllstandsanzeige in Ver
bindung. Zusätzlich kann über optische und/oder akustische
Signalvorrichtungen ein Anzeigen kritischer Zustände vorge
nommen werden. Nach Aufforderung wird dann Flüssigkeit nach
gefüllt oder es wird geprüft, ob die Kältemaschine korrekt
arbeitet.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die
klimatisierte Ausstellungsvitrine als Modul-Standvitrine
realisiert, welche jeweils eine Rahmenbaugruppe mit Nuten zur
Aufnahme von Dichtprofilen sowie von außen gegen die Dicht
profile anpreß- oder drückbare Glas- oder Kunststoffscheiben
umfaßt. Der untere Teil des Rahmens bildet dann den erwähnten
Vitrinensockel, welcher außen eine Sichtblendenverkleidung
besitzt.
Die Außenverkleidung des Sockels kann eine schalldämmende oder
schallschluckende Innenbeschichtung aufweisen, insbesondere
dann, wenn auf eine Kompressions-Kältemaschine zur Kälteer
zeugung zurückgegriffen wird.
Bei dem erfindungsgemäßen System aus klimatisierten Ausstel
lungsvitrinen werden mehrere Vitrinenräume von Vitrinen an
unterschiedlichen, aber benachbarten Standorten aufgestellt und
über ein luftleitendes, vorzugsweise Rohrsystem verbunden.
Mindestens eine der Vitrinen ist aktiv klimatisiert, d. h. diese
Vitrine weist den erfindungsgemäßen flächigen Wärmetauscher mit
zugeordneter Kältemaschine auf. Die angeschlossenen Vitrinen
räume werden über das Rohrsystem mittelbar klimatisiert und
stellen eine weitere Last für die Kältemaschine bzw. den
Wärmetauscher der aktiv klimatisierten Vitrine dar, was bei der
Auslegung der Kälteleistung entsprechend zu berücksichtigen
ist.
Es liegt weiterhin im Sinne der Erfindung, daß der jeweilige
Vitrinenraum über elektrische Leuchtmittel verfügt, wobei durch
die Wahl der Leuchtmittel auch ein definiertes Abstrahlen von
Wärme in den Vitrineninnenraum erfolgen kann, wenn dies
gewünscht ist.
Mittels der vorgeschlagenen Ausstellungsvitrine und dem hieraus
erstellbaren Vitrinensystem können empfindliche Gegenstände
insbesondere aus der Kunst- und Kultur- sowie Technikgeschichte
auch in ansonsten für Ausstellungszwecke ungeeigneten Orten
präsentiert werden, ohne daß ein nennenswerter Aufwand zur
Klimatisierung mit dem Zweck des Schutzes der Gegenstände vor
Verfall oder Beschädigung zu treiben ist. Selbstverständlich
können die vorgestellten Vitrinen mit an sich bekannten elek
tronischen oder optischen Alarm- und Überwachungseinrichtungen
kombiniert werden. Um eine Veränderung des Klimas ohne Eingriff
in den Innenraum der Vitrine selbst zu ermöglichen, werden
entsprechende Bedien- oder Einstelleinrichtungen im Vitrinen
sockel angeordnet.
In dem Fall, wenn durch Unbefugte ein Verstellen von Vorgabe-
oder Klimawerten ausgeschlossen werden soll, befinden sich im
Vitrineninneren ein oder mehrere Infrarotsensoren zur vorzugs
weise digitalen Korrekturwerte- oder Einstellungsvorgabe. Durch
das kodierte Senden von Infrarotimpulsen mittels eines ent
sprechenden Einstell-Handgeräts können Fremdeingriffe wirksam
verhindert werden, wobei jedoch dann, wenn z. B. durch geänderte
Umweltbedingungen erforderlich, auf diese ohne Demontageauf
wand, z. B. durch das Abnehmen von Verkleidungsteilen, reagiert
werden kann.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
Die Fig. 1 zeigt hierbei eine prinzipielle Darstellung einer
Standvitrine mit Sockel und klimatisiertem Innenraum sowie die
Fig. 2 einen kompakten Klimatisierungseinsatz in Schnittdar
stellung.
Die Ausstellungsvitrine nach Fig. 1 enthält eine Rahmenbau
gruppe mit Nuten zur Aufnahme von Dichtprofilen (nicht gezeigt)
sowie von außen gegen die Profile bzw. die Rahmenbaugruppe über
Verbindungsstücke anpreß- oder drückbare Glas- oder Kunst
stoffscheiben 1. Die Verbindung aus Scheiben 1 und Rahmenbau
gruppe ist in sich stabil und kann leicht vor Ort montiert oder
demontiert werden.
Im Vitrinenraum 2, d. h. im von den Scheiben 1 umschlossenen
Raum befindet sich bevorzugt am Boden 3 der Vitrine ein
flächiger Wärmetauscher 4, beim gezeigten Beispiel ein ent
sprechender Plattenkörper.
Konkret wird der Wärmetauscher 4 in eine Auffangschale 5
eingesetzt, welche auch zur Befeuchtung des Vitrinenraums
dient. Auf dem Boden 3 ist eine Temperatur- und/oder Feuchte
meßeinrichtung 6 angeordnet, welche ein Display zum Anzeigen
und Darstellen von momentanen und/oder Vorgabewerten umfaßt.
Durch das großflächige Display der Meßeinrichtung kann bei
üblichen Rundgängen leicht von außen der Klimazustand des
Vitrinenraums 2 überwacht und ggfs. korrigiert werden.
Ebenfalls im Bodenbereich des Vitrinenraums 2 ist ein Umwälz
lüfter 7, welcher elektrisch betrieben wird, befindlich. Durch
die kontinuierlich oder quasi kontinuierlich ausgeführte Luft
umwälzung wird ein Klimavorgabewert schnell erreicht und eine
entsprechende homogene Verteilung von Feuchte und Temperatur im
Innenraum gewährleistet.
Im Sockel 8 der Vitrine ist eine Kältemaschine 9 aufgenommen.
Vorzugsweise wird auf eine Kompressions-Kältemaschine zurück
gegriffen, welche einen Verdichter enthält, der den Kälte
mitteldampf aus dem Verdampfer ansaugt und auf Kondensatordruck
verdichtet. Im Kondensator wird dann der verdichtete Dampf
unter Wärmeabgabe an die Umgebung verflüssigt. Das flüssige
Kältemittel strömt durch ein Drosselorgan, das den Druckaus
gleich zwischen Kondensator und Verdampfer verhindert und in
dem das Kältemittel auf niedrigen Druck entspannt wird, in den
Verdampfer. Als Verdampfer wirkt der Wärmetauscher 4, welcher
der Umgebung Wärme entzieht, wodurch bei Taupunktunterschrei
tung Dampf kondensiert und somit neben einer gewünschten
Kühlung des Innenraums der Vitrine auch die Luftfeuche redu
zierbar ist.
Selbstverständlich kann anstelle eines Kompressions-Kälte
erzeugers auch eine Absorptions-Kältemaschine, d. h. ein
sogenannter thermischer Kompressor eingesetzt werden. Ebenso
besteht bei lediglich geringen erforderlichen Kälteleistungen
die Möglichkeit des Einsatzes einer Peltier-Thermobatterie,
d. h. es kommt eine elektrothermische Kälteerzeugung zur Anwen
dung.
Zwischen der Kältemaschine 9 und dem Wärmetauscher 4 besteht
eine Kältemittelrohrverbindung 10. Des weiteren ist die
Auffangschale 5 mit einem Auslauf versehen, der wiederum dem
Befestigen eines Schlauchs oder eines Rohrs dient, um Wasser
nach unten, d. h. in den Sockel 8 oder nach außen abzuleiten.
Im Sockel 8 ist ein Befeuchtungsvorratsgefäß 11 angeordnet, das
zum einem der Aufnahme kondensierten Wasserdampfs und zum
anderen einer Vorratsmenge von Wasser zum gezielten Befeuchten
des Innenraums dient. Die Schlauch- oder Rohrverbindung
zwischen Auffang- und Befeuchtungsschale sowie dem Befeuch
tungsgefäß ist mit einem Ventil oder dergleichen verschließbar,
so daß eine Verschmutzung des Innenraums verhinderbar ist. Beim
Überschreiten eines bestimmten Füllstands in der Auffang- und
Befeuchtungsschale 5 wird das Ventil geöffnet und es gelangt
die Flüssigkeit hin zum Befeuchtungsgefäß 11. Im umgekehrten
Fall besteht durch eine nicht gezeigte Pumpe die Möglichkeit,
der Auffang- und Befeuchtungsschale 5 Wasser zuzuführen,
welches im Innenraum verdampft bzw. verdunstet mit der Folge
einer gewünschten Erhöhung der Luftfeuchte. Alternativ kann auf
das Prinzip einer kommunizierenden Röhre unter Verzicht auf
eine motorische Pumpe zur Feuchtezuführung zurückgegriffen
werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Ausstellungsvitrine
besitzt diese mindestens einen Flansch 12 mit Durchgangsbohrung
innerhalb der Scheibe 1. Am Flansch 12 kann ein flexibles
Rohrsystem angesteckt werden, um weitere Vitrinen des Systems,
die ebenfalls über einen Flansch mit Durchgangsbohrung ver
fügen, anzuschließen. Hierdurch wirken die weiteren, ange
schlossenen Vitrinen als zusätzliche Kältelast und können von
einer entsprechend dimensionierten aktiven Vitrine, d. h. einer
solchen mit Wärmetauscher 4 und Kältemaschine 9 versorgt
werden. Die einzelnen, quasi parasitären weiteren Vitrinen
können von der aktiv gekühlten Vitrine räumlich entfernt,
jedoch unter Beachtung der Länge des Rohrsystems benachbart
angeordnet sein. Vorzugsweise sind die betreffenden Vitrinen in
Serie geschalten, wobei ein Lüfter für ein gezieltes Durch
strömen sorgt, um die Hydro- und/oder Thermostatierung des
Vitrinensystems zu beschleunigen bzw. zu stabilisieren.
Zur Geräuschdämmung ist die Verkleidung des Sockels 8 min
destens innenseitig mit einem schalldämmenden oder schall
absorbierenden Material beschichtet. Darüber hinaus kann am
Sockel eine von außen sichtbare Füllstandsanzeige bezogen auf
das Befeuchtungsgefäß 11 vorgesehen sein.
Bedien- und Einstellgeräte zur Vorgabe von Temperatur- und/oder
Feuchtigkeitswerten sind bevorzugt im Sockel zugänglich pla
ziert. Alternativ besteht bei einem Ausführungsbeispiel die
Möglichkeit, eine Fernbedienung der Hydrostatier- und Tempe
raturregeleinrichtung, beispielsweise mittels IR-Sender und
Empfänger auszuführen. In diesem Fall kann durch kodierte
Übertragung von Signalen ein unerwünschter Fremdeinfluß oder
Fremdeingriff ausgeschlossen werden. Eine weitere Möglichkeit
der Vorgabe und Überwachung der Thermo- und Hydrostatierung im
Vitrinenraum kann durch einen CAN-Industrie-Bus erfolgen, indem
ein zyklisches Abfragen von momentanen Feuchte- und Tempera
turwerten im Sinne einer Überwachung und Protokollierung
mittels eines angeschlossenen Personal Computers vorgenommen
wird.
Um möglicherweise im Innenraum der Vitrine befindliche Staub
partikel zu binden, ist am Umwälzlüfter 7 strömungseingangs
seitig und/oder strömungsausgangsseitig eine Gewebe- oder
dergleichen Filterplatte angeordnet, so daß störende Partikel
gebunden werden können.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines kompakten
Klimatisierungseinsatzes, welcher leicht zum Nachrüsten von
Standardvitrinen genutzt werden kann.
Der Klimatisierungseinsatz umfaßt analog der Darstellung nach
Fig. 1 eine Auffang- und Befeuchtungsschale 5, welche einen
Wärmetauscher 4 aufnimmt. Seitlich beabstandet vom Wärme
tauscher 4, jedoch mit der Auffang- und Befeuchtungsschale 5
baulich verbunden ist ein Lüfter, in diesem Falle ein Tangen
tiallüfter 7 befestigt. Dieser Tangentiallüfter 7 sorgt für ein
großflächiges Anströmen des Wärmetauschers 4.
Die Auffang- und Befeuchtungsschale 5 weist einen Überlauf
stutzen 13 auf, welcher zu einem Überlaufschlauch 14 führt.
Über den Überlaufstutzen 13 und den Überlaufschlauch 14 kann
überschüssiges Wasser aus der Auffangschale 5 nach außen
abgeführt, aber auch eine gezielte Feuchtezufuhr erfolgen.
Baulich mit der Auffang- und Befeuchtungsschale 5 verbunden ist
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 die Kältemaschine 9.
An der Unterseite der Auffang- und Befeuchtungsschale 5 sind
geeignete Dichtmittel, z. B. ein umlaufendes Dichtband (nicht
gezeigt) befestigt, um zum Boden 3 hin eine Abdichtung zu
erreichen. Der Boden 3 weist eine Ausnehmung 15 auf, die im
wesentlichen den Abmessungen der Kältemaschine 9 entspricht.
Die Kältemittelrohrverbindung 10 zwischen Wärmetauscher 4 und
der Kältemaschine 9 ist luftdicht durch die Auffang- und
Befeuchtungsschale bzw. deren Boden hindurchgeführt.
Mit der vorstehend beschriebenen kompakten Klimatisierungsbau
gruppe bzw. dem Klimatisierungseinsatz, welcher vormontiert und
anschlußfertig geliefert wird, kann dieser vor Ort in eine
entsprechende Vitrine, welche über die Ausnehmung 15 im Boden 3
verfügt, eingebracht und elektrisch angeschlossen werden. Die
umlaufenden Dichtelemente am Boden der Auffang- und Befeuch
tungsschale 5 wirken gleichzeitig schwingungsdämpfend, so daß
unerwünschte Resonanzen bezogen auf den Boden 3 der Vitrine
unterdrückbar sind.
Es hat sich gezeigt, daß mit der vorstehend beschriebenen
Lösung es möglich ist, unterschiedliche aber gleichmäßige Werte
relativer Luftfeuchtigkeit für eine schadensvermeidende Unter
bringung organischer Materialien, aber auch Metallen und
Mineralien einzustellen, um die betreffenden Gegenstände oder
Materialien zu Ausstellungszwecken geschützt präsentieren zu
können. Dadurch, daß die Temperaturen in den Ausstellungs
vitrinen niedrig gehalten werden, ist die Bildung von schäd
lichen Mikroorganismen erschwert.
1
Scheiben
2
Vitrinenraum
3
Boden
4
Wärmetauscher
S Auffang- und Befeuchtungsschale
S Auffang- und Befeuchtungsschale
6
Temperatur- und/oder Feuchtemeßeinrichtung
7
Umwälzlüfter
8
Sockel
9
Kältemaschine
10
Kältemittelrohrverbindung
11
Befeuchtungsgefäß
12
Flansch mit Durchgangsbohrung
13
Überlaufstutzen
14
Überlaufschlauch
15
Ausnehmung
Claims (12)
1. Klimatisierte Ausstellungsvitrine zur Präsentation und
Aufbewahrung von Gegenständen mit einer im staubdicht ver
schlossenen Vitrinenraum angeordneten Temperatur- und/oder
Feuchtemeßeinrichtung, sowie mit einer außerhalb des
Vitrinenraums (2) vorgesehenen Kältemaschine (9), wobei die
Kältemaschine (9) in Abhängigkeit von Meß- und Vorgabewerten
der Feuchte und Temperatur zum Thermo- und Hydrostatieren des
Vitrinenraums (2) betreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Vitrinenraum ein flächiger Wärmetauscher (4) sowie eine unterhalb des Wärmetauschers befindliche Auffang- und Befeuchtungsschale (5) angeordnet sind, wobei der Wärmetauscher (4) mit der Kältemaschine (9) verbunden ist und
weiterhin die Auffang- und Befeuchtungsschale (5) über eine verschließbare, vorzugsweise Rohr- oder Schlauchverbindung mit dem Außenraum in Verbindung steht, um am Wärmetauscher (4) taupunktbedingt kondensierten Wasserdampf abzuleiten und/oder Flüssigkeit der Befeuchtungsschale (5) zuzuführen.
dadurch gekennzeichnet, daß
im Vitrinenraum ein flächiger Wärmetauscher (4) sowie eine unterhalb des Wärmetauschers befindliche Auffang- und Befeuchtungsschale (5) angeordnet sind, wobei der Wärmetauscher (4) mit der Kältemaschine (9) verbunden ist und
weiterhin die Auffang- und Befeuchtungsschale (5) über eine verschließbare, vorzugsweise Rohr- oder Schlauchverbindung mit dem Außenraum in Verbindung steht, um am Wärmetauscher (4) taupunktbedingt kondensierten Wasserdampf abzuleiten und/oder Flüssigkeit der Befeuchtungsschale (5) zuzuführen.
2. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Unterseite des Vitrinenraums mindestens ein Umwälzlüfter
(7) angeordnet ist.
3. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmetauscher (4) ein senkrecht in der Auffang- und
Befeuchtungsschale (5) stehend angeordneter Plattenkörper ist.
4. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Absorptions- oder Kompressions-Kältemaschine, welche
vorzugsweise in einem Vitrinensockel (8) angeordnet ist.
5. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlauchverbindung zu einem Befeuchtungsvorratsgefäß (11)
führt.
6. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Befeuchtungsvorratsgefäß (11) im Vitrinensockel (8) ange
ordnet ist und nach Öffnen eines Ventils ein Entleeren oder
über eine Pumpeinrichtung ein gezieltes Füllen der Auffang- und
Befeuchtungsschale (5) erfolgt.
7. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine mit der Auffang- und Befeuchtungsschale (5) und/oder dem
Befeuchtungsvorratsgefäß (11) verbundene Füllstandsanzeige.
8. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens der im Vitrinenraum befindliche Wärmetauscher (4)
mit Auffang- und Befeuchtungsschale (5) von einer luftdurch
lässigen Gehäuseverkleidung umschlossen ist.
9. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese als Modul-Standvitrine, umfassend eine Rahmenbaugruppe
mit Nuten zur Aufnahme von Dichtprofilen sowie von außen gegen
die Dichtprofile anpreß- oder andrückbaren Glas- oder Kunst
stoffscheiben (1) ausgebildet ist, wobei der untere Rahmenteil
den Vitrinensockel (8) bildet, welcher eine Sichtblenden-
Außenverkleidung aufweist.
10. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenverkleidung eine schalldämmende oder -schluckende
Innenbeschichtung aufweist.
11. Klimatisierte Ausstellungsvitrine nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein vormontierter kompakter Klimatisierungseinsatz umfassend
eine Baueinheit, bestehend aus Auffang- und Befeuchtungsschale
(5), Wärmetauscher (4), Kältemaschine (9), Überlaufstutzen (13)
und Umwälzlüfter (7), so in eine Ausnehmung (15) des Vitrinen
bodens (3) eingesetzt ist, daß sich die Kältemaschine (9)
unterhalb des Vitrinenbodens (3) und die Auffang- und Befeuch
tungsschale (5) mit Wärmetauscher (4) und Umwälzlüfter (7)
sowie Überlaufstutzen (13) in der Auffang- und Befeuchtungs
schale (5) oberhalb des Vitrinenbodens (3) befindet.
12. System aus Vitrinen nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Vitrinenräume von Vitrinen an unterschiedlichen,
benachbarten Standorten über ein luftleitendes, vorzugsweise
Rohrsystem verbunden sind, wobei mindestens ein Vitrinenraum
aktiv klimatisierbar ist und die weiteren angeschlossenen
Vitrinenräume eine mittelbar zu klimatisierende Last dar
stellen.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19826930A DE19826930C2 (de) | 1998-05-25 | 1998-06-17 | Klimatisierte Ausstellungsvitrine und System aus derartigen Vitrinen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823222 | 1998-05-25 | ||
DE19826930A DE19826930C2 (de) | 1998-05-25 | 1998-06-17 | Klimatisierte Ausstellungsvitrine und System aus derartigen Vitrinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19826930A1 DE19826930A1 (de) | 1999-12-09 |
DE19826930C2 true DE19826930C2 (de) | 2002-09-05 |
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ID=7868790
Family Applications (1)
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