DE19826900A1 - Sprunggelenkorthese für die Behandlung fibularer Bandverletzungen - Google Patents

Sprunggelenkorthese für die Behandlung fibularer Bandverletzungen

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Abstract

Wesentlicher Bestandteil einer Sprunggelenkorthese für die Behandlung fibularer Bandverletzungen, insbesondere von Verletzungen des talofibularen Bandes und/oder des Deltabandes, ist eine insgesamt etwa U-förmige Gelenkmanschette. Diese besteht aus seitlichen Stützteilen, die durch ein unterhalb des Fußes verlaufendes Brückenteil miteinander verbunden sind. Die Gelenkmanschette weist ferner gurtartige Befestigungsmittel zur Befestigung an Fuß und Unterschenkel des Benutzers auf. Die seitlichen Stützteile greifen so an dem Brückenteil an, daß sie und/oder das Brückenteil einzeln von der Gelenkmanschette abtrennbar sind. DOLLAR A Eine Sprunggelenkorthese mit den vorgenannten Merkmalen zeichnet sich dadurch aus, daß ihre Stabilisierungs- und Stützfunktion entsprechend dem Heilungsfortschritt stufenweise verringert und hierdurch gleichzeitig dem Fuß dem jeweiligen Heilungsstadium angemessene Bewegungsfreiheit gegeben werden kann.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sprunggelenkorthese nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Funktion einer Sprunggelenkorthese besteht darin, Fuß­ bewegungen, welche die verletzten Bänder belasten würden, je nach Art der Verletzung oder nach dem Stand der Behandlung vollständig zu verhindern oder zumindest auf ein noch zu­ lässiges bzw. wünschenswertes Maß zu begrenzen.
Eine Sprunggelenkorthese der eingangs bezeichneten Art ist durch die EP 0 627 205 A1 bekannt geworden. Die bekannte Orthese besteht aus einer U-förmigen Gelenkmanschette mit einem unterhalb des Fußes verlaufenden Steg aus einem bieg­ samen Material. Die Gelenkmanschette weist eine Außenknöchel­ schiene und eine Innenknöchelschiene auf. Fersenseitig sind die Knöchelschienen durch ein breites Band miteinander ver­ bunden, und vorderseitig werden sie durch ein Gurtband zu­ sammengehalten und am Unterschenkel fixiert.
Die vorgenannte wie auch andere konventionelle Orthesen sind zwar in der Lage, Supinations- und Pronationsbewegungen des Sprunggelenks weitgehend zu unterbinden. Sie vermögen jedoch nicht, den Talusvorschub als Folge der Plantarflexion (Spitz­ fußstellung) des Fußes zu verhindern. Orthesen nach dem bis­ herigen Stand der Technik sind somit zwar durchaus brauchbar zur Vorbeugung von Bänderverletzungen, die durch übermäßige Pronation oder Supination hervorgerufen werden. Für eine er­ folgreiche Therapie akuter Bänderverletzungen sind die be­ kannten Orthesen allerdings kaum geeignet.
Es sind auch Sprunggelenkorthesen bekannt geworden, bei denen die stegartige Brücke unter der Ferse nach vorn bis in den Be­ reich der Mittelfußknochen verlängert ist. Bei ausreichender Steifigkeit des Materials, aus dem die seitlichen (medialen und lateralen) Schienen und die stegartige Brücke bestehen, ist eine derartige Orthese im Stande, auch die Plantarflexion und die Dorsalflexion des Fußes wirksam zu blockieren und auf diese Weise einem (bei akuten Bandverletzungen, insbesondere -rupturen) unerwünschten Talusvorschub entgegenzuwirken, was eine vollständige Immobilisierung des Fußes bedeutet.
Andererseits gilt aber der Grundsatz, dem Fuß in jeder Be­ handlungsphase soviel Bewegungsfreiheit zu geben wie es der Heilungsfortschritt erlaubt. Eine lang andauernde Blockade der Fußbeweglichkeit führt nämlich nicht nur zu muskulärem Abbau, sondern kann darüber hinaus auch die Entstehung von Arthrosen in dem betroffenen Gelenk fördern.
Im Sinne einer optimalen Therapierung von Bandverletzungen im Sprunggelenkbereich sollte deshalb (nach gegebenenfalls anfäng­ lich erforderlicher vollständiger Immobilisierung) die Beweg­ lichkeit des Fußes mit zunehmendem Heilungsfortschritt nach und nach wieder erlaubt werden. Als diesbezüglich (meist) mögliche Bewegungsarten seien die Pronation und eine begrenzte Plantar­ flexion genannt. Bei weiterer Ausheilung der Verletzung wird schließlich nur noch eine Unterstützung der Supinations- oder Pronationsstabilität des Fußgelenks verlangt werden müssen, so daß Plantar- und Dorsalflexion völlig, Supination und Pronation weitgehend freigegeben werden könnten.
Diesem für eine optimale Heilbehandlung der in Rede stehenden Verletzungen an eine Sprunggelenkorthese zu stellenden komplexen Anforderungen werden die bekannten Orthesen nicht gerecht, da sie - wie oben geschildert - entweder von Anfang an zuviel Fußbeweglichkeit zulassen oder den Fuß dauerhaft vollständig immobilisieren.
Zwar wäre es denkbar, bei der Heilbehandlung von Sprunggelenk- Bänderverletzungen im Anfangsstadium eine Orthese einzusetzen, die Supination, Pronation und Plantarflexion weitgehend unter­ bindet. Bei ersten Heilungsfortschritten könnte dann eine (andersartige) Orthese zur Anwendung kommen, die Supination oder Pro­ nation wieder ermöglicht und die Plantarflexion, die für na­ türliches Sehen wichtig ist, begrenzt wieder erlaubt. Schließ­ lich - bei weit fortgeschrittener Heilung - müßte dann eine dritte Orthese (oder auch nur eine Bandagierung) eingesetzt werden, die dem Sprunggelenk lediglich eine Stabilisierungs­ unterstützung bietet, ansonsten aber dem Fuß ausreichenden Bewegungsspielraum ermöglicht.
Es leuchtet ein, daß eine derart aufwendige Therapierung von Sprunggelenk-Bänderverletzungen in der Praxis schon aus Kosten­ gründen zumeist nicht in Betracht kommen dürfte.
Ausgehend von dem im vorstehenden geschilderten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine ein­ fach aufgebaute und anzuwendende Knöchelorthese zu schaffen, deren stabilisierende Wirkung mit zunehmendem Heilungsfort­ schritt abgebaut werden kann.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einer Sprunggelenk­ orthese der eingangs bezeichneten Art durch die im kenn­ zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind insbesondere den Patentansprüchen 2 bis 5 zu entnehmen.
Zwar ist durch die US-PS 5,393,303 eine Sprunggelenkorthese an sich bekannt, die - ähnlich wie die vorliegende Erfindung - auf der Idee basiert, die stabilisierende Wirkung der Orthese mit zunehmendem Heilungsfortschritt schrittweise abzubauen. Hierfür sieht die bekannte Orthese das Abnehmen eines oder zweier seitlicher Stützteile (Schalenteile) vor.
Der entscheidende Nachteil der bekannten Orthese nach US-PS 5,393,303 liegt jedoch darin, daß ein Brückenteil (Fuß­ schalenteil), wie es wesentlicher Bestandteil des Gegenstands der vorliegenden Erfindung ist, völlig fehlt. Der Stand der Technik nach US-PS 5,393,303 ist deshalb mit Bezug auf die vorliegende Erfindung schon in gattungsmäßiger Hinsicht nicht einschlägig. Es erscheint zumindest äußerst fraglich, ob sich eine Stabilisierung der Plantarflexion des Fußes bei fehlendem Brückenteil (Fußschalenteil) überhaupt realisieren läßt. Die bei der bekannten Orthese lediglich hierfür zur Verfügung stehenden seitlichen Stützteile (Seitenschalen) bewirken zwar eine starre Abstützung des Fußes bis hin zu den Zehengelenken. Indessen vermögen die L-förmigen Seitenschalen des bekannten Gegenstands nach US-PS 5,393,303 den Fuß nicht unmittelbar gegen Plantarflexion abzustützen, sondern allenfalls den Hauptteil (Fußteil) der Orthese zu halten. Dieser Hauptteil besteht aber lediglich aus deformierbarem textilen Material und kann infolgedessen einer Plantarflexion nicht die er­ forderliche Starrheit entgegensetzen.
Die Merkmale der vorliegenden Erfindung ermöglichen vorteilhaft die Herstellung einer äußerst preisgünstigen Sprunggelenk­ orthese, die handwerklich und damit maßgerecht (nach den je­ weiligen individuellen Anforderungen) ohne großen technischen und arbeitsmäßigen Aufwand zu fertigen ist. Obwohl der Aufbau nicht aufwendiger und die Herstellung nicht teurer ist als bei herkömmlichen Orthesen, wird durch die Erfindung eine Sprunggelenkorthese geschaffen, die in allen Behandlungsphasen von Sprunggelenkverletzungen der geschilderten Art eine optimale Versorgung des Patienten ermöglicht und damit die bisher er­ forderliche Anwendung mehrerer unterschiedlicher Stabilisie­ rungsvorrichtungen entbehrlich macht.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Grundgedankens der Erfindung offenbaren auch die Patentansprüche 6 bis 13.
Die Erfindung ist - anhand von Ausführungsbeispielen - in der Zeichnung veranschaulicht, die im folgenden detailliert be­ schrieben sind. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer an Fuß und Unterschenkel angelegten Sprunggelenkorthese, in Seitenansicht (innenseitig),
Fig. 2 den Gegenstand von Fig. 1, in Ansicht von unten (Blickrichtung Pfeil A in Fig. 1), und
Fig. 3 eine gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 abgewandelte Variante einer Sprunggelenkorthese, in Darstellung entsprechend Fig. 1.
In Fig. 1 und 2 bezeichnen 10, 11 Fuß bzw. Unterschenkel eines Menschen. Fuß 10 und Unterschenkel 11 sind mit einem Strumpf 12 aus elastischem, gegebenenfalls gepolstertem Textilmaterial, vorzugsweise einem Neoprenstrumpf, bekleidet. Außerdem tragen Fuß 10 und Unterschenkel 11 eine insgesamt mit 13 bezifferte Gelenkmanschette. Diese weist zwei seitlich am Fuß und Unter­ schenkel anliegende Stützteile 14, 15 auf, von denen das laterale (äußere) mit 14 und das mediale (innere) mit 15 be­ zeichnet ist. Die beiden im wesentlichen gleichartig ausge­ bildeten Stützteile 14, 15 weisen an den unteren Enden nach innen gekrümmte Ausstülpungen 16, 17 auf, die in entsprechend geformte Aussparungen 18 bzw. 19 eines unterhalb des Fußes, fersenseitig, angeordneten Brückenteils 20 eingreifen. Das Brückenteil 20 besitzt ferner einen hochgezogenen, die Ferse umfassenden Rand 21. Mit seinem vorderen Rand 22 reicht das Brückenteil 20 bis in den Bereich der Mittelfußknochen, aber nicht bis zu den Zehengrundgelenken.
Die beiden Stützteile 14, 15 und das Brückenteil 20 sind als Schalenteile ausgeformt und bestehen aus einem steifen Werk­ stoff, vorzugsweise einem thermoplastischen Kunststoff. Vor­ zugsweise sollte ein thermoplastisches Material verwendet werden, dessen Erweichungsbereich bereits bei niedrigen Temperaturen beginnt und sich über eine große Temperatur­ spanne erstreckt. Außerdem sollte die Viskosität des erweichten Kunststoffs noch sehr hoch sein. Über ein derartiges Verhalten verfügen vornehmlich amorphe Werkstoffe, insbesondere Polyacrylharze. Ein derartiges Material läßt sich durch ther­ mische Erweichung ohne Schwierigkeiten drucklos verformen. Dadurch ist eine einfache handwerkliche Anpassung der Schalen­ teile 14, 15, 20 an die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten von Fuß und Unterschenkel des Patienten möglich. Hierzu gehören beispielsweise geeignete Auswölbungen oder Aussparungen 29 im Knöchelbereich der seitlichen Stützteile (Schalenteile 14, 15).
Der amorphe Werkstoff, insbesondere das Polyacrylharz, kann als unverstärktes Material oder mit einer Faserverstärkung eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines endlosfaserverstärkten Verbundmaterials mit Polyacryl als Kunststoffmatrix. Ein derartiges Material kann aufgrund seiner hohen Steifigkeit mit wesentlich geringerer Wandstärke einge­ setzt werden als ein unverstärktes Material, so daß die Orthese auch in konventionellem modischen Schuhwerk getragen werden kann. Darüber hinaus unterliegt das Faserverbundmaterial im Gebrauch keiner plastischen Verformung und keiner Materialermüdung.
Wie die Zeichnung weiterhin erkennen läßt, sind die beiden seitlichen Stützteile (Schalenteile 14, 15) mit dem Brücken­ teil (Schalenteil 20) jeweils durch ein Band 23 bzw. 24 ver­ bunden. Die Befestigung der Bänder 23, 24 an den zugeordneten Schalenteilen 14, 15, 20 kann mittels Nieten 25 bis 28 und/oder Schnellverschluß (nicht gezeigt) erfolgen.
Einen weiteren Bestandteil der Gelenkmanschette 13 stellt ein Gurtband 30 dar, welches bei 31 mit dem Brückenteil 20 ver­ bunden, z. B. vernietet ist. Das Gurtband 30 ist (bei ange­ legter Gelenkmanschette 13) in Form einer "8" um Fuß und Unter­ schenkel geschlungen, weshalb man hier auch von einer "8-Schlinge" spricht.
Die beiden seitlichen Stützteile (Schalenteile 14, 15) sind so breit ausgeformt, daß sie den Unterschenkel 11 teilweise um­ fassen, insbesondere die seitlichen Bereiche des Talus (Sprung­ bein des Fußes) umgreifen. Die vollständige Gelenkmanschette 13, dem Fuß 10 und Unterschenkel 11 angepaßt und mittels des Gurt­ bands 30 befestigt, gewährt dem Zehenbereich volle Bewegungs­ freiheit. Die Plantarflexion (Spitzfußstellung) wird nicht völlig blockiert, aber stark eingeschränkt. Die den Talus um­ greifenden Bereiche der seitlichen Stützteile (Schalenteile 14, 15) - in Fig. 1 mit 32 gekennzeichnet - verhindern einen Talus­ vorschub bei aber noch möglicher Plantarflexion. Dank der Steifigkeit der drei Schalenteile (seitliche Stützteile 14, 15 und Brückenteil 20) begrenzt die Gelenkmanschette 13 die Be­ wegungsmöglichkeiten des Fußes auf ein Maß, das bei akuten Verletzungen, von denen das vordere talofibulare Band oder das Deltaband betroffen ist, noch als zulässig vertreten werden kann.
Die Besonderheit der beschriebenen erfindungsgemäßen Sprung­ gelenkorthese besteht nun darin, daß sich die Schalenteile 14, 15, 20 einzeln bzw. nach und nach abtrennen lassen, ohne daß eine vollständige Entfernung der gesamten Gelenkmanschette 13 erforderlich ist. Man geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß in der Praxis gleichzeitige Verletzungen der Innenbänder und der Außenbänder praktisch nicht vorkommen und daß bei den meisten Bandverletzungen das vordere talofibulare Band isoliert betroffen ist. Es ist deshalb nach teilweiser Ausheilung der Verletzung ohne weiteres vertretbar, Pronationsbewegungen des Fußgelenks wieder freizugeben. Dies erscheint insbesondere deshalb wünschenswert, weil die Pronationsbeweglichkeit für einen natürlichen Gang des Menschen erhebliche Bedeutung hat.
Im konkreten Fall der erfindungsgemäßen Sprunggelenkorthese wird eine isolierte Freigabe der Pronationsbewegung des Fußes durch Entfernen des medialen Stützteils (Schalenteil 15) be­ wirkt. Die (bei dem gegebenen Heilungsstadium noch erforder­ liche) Supinationsstabilisierung wird durch die Entfernung des medialen Stützteils 15 dagegen nicht nennenswert beeinträchtigt.
In den (in der Praxis recht seltenen) Fällen einer isolierten Deltabandverletzung wird es - nach ausreichendem Heilungsfort­ schritt - zweckmäßig sein, nur das laterale Stützteil (Schalen­ teil 14) zu entfernen. Durch diese Maßnahme wird zugleich auch eine verstärkte Plantarflexion (Spitzfußstellung) ermöglicht. Dennoch bleibt der Talusvorschub deutlich eingeschränkt.
Bei weiterem Heilungsfortschritt ist es angezeigt, auch noch das jeweils andere seitliche Stützteil (Schalenteil 15 bzw. 14) zu entfernen. Das verbleibende Brückenteil (Schalenteil 20) läßt sich nach wie vor mittels des Gurtbandes 30 fixieren. Das anatomisch geformte Brückenteil 20 sorgt somit weiterhin für eine sichere Standfestigkeit des Fußes. Diese stabile Fuß­ bettung unter Mitwirkung des unmittelbar befestigten Gurtbandes 30 ("8-Schlinge") bewirkt auf diese Weise - trotz weitgehend wiederhergestellter Bewegungsfreiheit - nach wie vor die ge­ wünschte Supinations- und Pronationsstabilisierung.
Das Gurtband 30 vermag unter Mitwirkung der Kompressionswirkung des elastischen Strumpfes 12, der eine Materialstärke von 2 bis 5 mm, vorzugsweise 2,5 bis 3 mm, aufweisen sollte, weiterhin die Stabilisationsaufgabe des noch geschwächten Bänderapparates des Fußes zu unterstützen.
Schließlich kann auch noch das Brückenteil 20 zusammen mit dem Gurtband 30 entfernt werden. Damit ist die gesamte Gurtman­ schette 13 entfernt. Diese Maßnahme dürfte allerdings in der Regel erst nach vollständiger Ausheilung der Verletzung in Betracht kommen.
Es verbleibt somit - gegebenenfalls - nurmehr der elastische Strumpf 12 am Fuß. Da dieser nicht fest mit der Gurtmanschette 13 verbunden ist, hat der Patient also die Möglichkeit, (nur) den Strumpf 12 als solchen weiter zu tragen. Zwar bewirkt der Strumpf 12 allein keine nennenswerte Stabilisierung. Er hat aber dessen ungeachtet noch eine gewisse komprimierende und wärmende Funktion.
Das im vorstehenden beschriebene Abtrennen einzelner Bestand­ teile von der Gurtmanschette 13 erfolgt in einfacher Weise durch Lösen bzw. Durchschneiden des jeweiligen Verbindungs­ bandes 23 bzw. 24. Ein Lösen kommt dann in Betracht, wenn ent­ sprechende lösbare Verschlüsse (z. B. Schnellverschlüsse) vor­ gesehen sind. Bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführungs­ form sind die Verbindungsbänder 23, 24 jedoch mittels Nieten 25 bis 28 an den zugeordneten Schalenteilen 14, 15, 20 be­ festigt. In diesem Fall muß das jeweilige Verbindungsband 23 bzw. 24 durchschnitten werden.
Im Falle des Durchschneidens der Verbindungsbänder 23, 24 ist es zwar nicht möglich, das Abtrennen einzelner Schalenteile (z. B. der seitlichen Stützteile 14 und/oder 15) wieder rück­ gängig zu machen. Dies bedeutet indessen in der Praxis keinen Nachteil. Denn der Patient wird ein einmal abgetrenntes Schalen­ teil (14 bzw. 15 bzw. 20) später nicht mehr benötigen.
Eine spätere Wiederverwendung derselben Sprunggelenkorthese (für einen anderen Patienten) scheidet in aller Regel ohnehin schon deshalb aus, weil bei der Behandlung eine individuelle Anpassung an die jeweilige Anatomie des Patienten erfolgen sollte.
In den (sehr seltenen) Fällen, in denen eine Wiederverwendung ein und derselben Sprunggelenkorthese dennoch möglich ist, bedeutet es im übrigen keinerlei Schwierigkeit, neue Verbin­ dungsbänder (23, 24) mit den betreffenden Schalenteilen (14, 15, 20) zu vernieten.
Die Variante nach Fig. 3 zeichnet sich gegenüber der Aus­ führungsform nach Fig. 1 und 2 durch die Besonderheit aus,daß an die beiden seitlichen Stützteile 14a, 15a der Gelenkmanschette 13a am oberen Ende jeweils eine Lasche 33 bzw. 34 angeformt ist. Hierbei umgreift die Lasche 33 den Unterschenkel 11 schienbein­ seitig, und die zweite Lasche 34 umfaßt den Unterschenkel waden­ beinseitig. Es ergibt sich hierdurch eine nochmals verbesserte Stützfunktion der beiden seitlichen Stützteile 14a, 15a.
Die übrigen Bestandteile der Variante nach Fig. 3 entsprechen der bereits oben beschriebenen Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 und sind deshalb mit denselben Bezugszeichen wie dort ver­ sehen.

Claims (13)

1. Sprunggelenkorthese für die Behandlung fibularer Bandver­ letzungen, insbesondere von Verletzungen des talofibularen Bandes und/oder des Deltabandes, mit einer insgesamt etwa U-förmigen Gelenkmanschette, bestehend aus seitlichen Stütz­ teilen, die durch ein unterhalb des Fußes verlaufendes Brückenteil miteinander verbunden sind, und mit gurtartigen Befestigungsmitteln zur Befestigung der Gelenkmanschette an Fuß-und Unterschenkel des Benutzers, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stützteile (14, 15; 14a, 15a) so an dem Brückenteil (20) angreifen, daß sie und/oder das Brückenteil (20) einzeln von der Gelenk­ manschette (13, 13a) abtrennbar sind.
2. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stützteile (14, 15; 14a, 15a) und das Brückenteil (20) als Schalenteile aus steifem Material ausgebildet sind und das Brückenteil (20) über mindestens ein Verbindungsband (23, 24) lösbar an den unteren Enden der seitlichen Stützteile (14, 15; 14a, 15a) befestigt ist.
3. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Schalenteile (14, 15; 14a, 15a; 20) aus thermoplastischem Kunststoff geformt sind und an die anatomischen Gegebenheiten der jeweiligen Fußpartie angepaßte Aussparungen und/oder Ausformungen (29) aufweisen.
4. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenteile (14, 15; 14a, 15a; 20) aus einem amorphen thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise Polyacrylharz, bestehen.
5. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbänder (23, 24) mittels Schnellverschlüssen und/oder Nieten (25-28) einer­ seits an dem Brückenteil (20), andererseits an den seit­ lichen Stützteilen (14, 15; 14a, 15a) angreifen.
6. Sprunggelenkorthese nach einem oder mehreren der vorstehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der stabilisie­ renden Wirkung der beiden seitlichen Stützteile (14a, 15a) zusätzliche Laschen (33, 34) vorgesehen sind, die einerseits das Schienbein, andererseits die Wade umfassen (Fig. 3).
7. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an die beiden seitlichen Stütz­ teile (14a, 15a), am oberen Ende jeweils eine Lasche (33 bzw. 34) einstückig angeformt ist, derart, daß der Unterschenkel (11) von der einen Lasche (33) schienbeinseitig und von der anderen Lasche (34) wadenbeinseitig umfaßt wird (Fig. 3).
8. Sprunggelenkorthese nach einem oder mehreren der vorstehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als gurtartige Befestigungs­ mittel ein Fuß (10), Bein (11) und Gelenkmanschette (13, 13a) in Form einer "8" umspannendes Gurtband (30) (soge­ nannte 8-Schlinge) vorgesehen ist.
9. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gurtband (30) (nur) am fersenseitigen Ende (bei 31) des Brückenteils (20) be­ festigt, vorzugsweise mit diesem vernietet ist.
10. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gurtband (30) in seiner Mitte am fersenseitigen Ende (31) des Brückenteils (Fuß­ schalenteils 20) im Bereich der Fußachse und nahe der Oberkante des Brückenteils (20) befestigt, von dort beid­ seitig des Fußes, d. h. entlang der lateralen und der medialen Fußseite, nach vorn geführt ist, sich über dem Fußrist überkreuzt, weiter um den unteren Unterschenkel verläuft, sich im Bereich der Wade oberhalb der Achilles­ sehne erneut überkreuzt, anschließend auf der ursprüng­ lichen Seite entlang des Unterschenkels wieder nach vorn verläuft und die beiden Gurtbandenden schließlich etwa über dem Schienbein verbunden sind.
11. Sprunggelenk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkmanschette (13, 13a) mit einem Strumpf (12) aus elastischem Textilmaterial kombiniert, aber nicht fest verbunden ist.
12. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Strumpf (12) aus ge­ polstertem elastischem Textilmaterial, vorzugsweise aus "Neopren" besteht
13. Sprunggelenkorthese nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Strumpf entlang des Beines und/oder des Fußes offen ist und beim bzw. nach dem An­ legen - durch einen Verschluß, der als Band- oder Klett­ verschluß ausgebildet sein kann - verschließbar ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002051343A1 (en) * 2000-12-22 2002-07-04 Timothy Ian Moore Ankle brace
EP3669832A3 (de) * 2018-11-22 2020-10-28 Ferd. Hauber GmbH Sprunggelenksorthese

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