Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung von Lichtstellanlagen sowie
eine Vorrichtung hierzu.
Bei Aufführungen bzw. Vorstellungen in beispielsweise Theatern, Musicals, Mu
seen oder Vergnügungsparks oder in Film- und Fernsehstudios wird das exakte
Abspielen programmierter Licht-Sequenzen gefordert.
Es ist bekannt, diese Licht-Szenarien mittels einer Lichtstellanlage zu erstellen,
um sie dann manuell oder automatisch bei Bedarf abzuspielen. Die einzelnen
Lichteinstellungen können mit Ein-, Aus- und Wartezeiten abgespielt oder über
blendet werden. Bei dem automatischen Ablauf ist ein manueller Eingriff möglich.
Zudem ist es bekannt, daß das Abspielen selbst über Steuerleitungen bzw. eine
Infrarot-Fernbedienung direkt durch den Schauspieler erfolgen kann.
Bei diesen Lichtstellanlagen ist es Stand der Technik, daß diese ein Monitordis
play aufweisen. Auf dem Monitor sind zur Kontrolle die verschiedenen Lichtein
stellungen abstrakt mit Symbolen dargestellt. Mittels dieser Symbole kann dann
beispielsweise der Bühnenbildner oder Regisseur erkennen, mit welcher Inten
sität oder in welchem Winkel eine bestimmte Bühnenlampe strahlt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Er
findung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Lichtstellanlage
bereitzustellen, mit der eine bessere Kontrolle der Lichteinstellungen ermöglicht
wird.
Diese Aufgabe wird mittels der Merkmale des Verfahrensanspruchs 1 sowie der
Vorrichtungsmerkmale des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen offenbart.
Kern der Erfindung ist es, daß jede einzelne Lichteinstellung als Darstellung der
realen Lichtszene des beleuchteten Raums bzw. Gegenstandes auf dem Monitor
der Lichtstellanlage dargestellt und auf einem Speichermedium als Daten abge
speichert wird. Bei Bedarf sind diese Daten abrufbar.
Vorzugsweise können mehrere unterschiedliche reale Lichtszenen und somit die
jeweiligen Lichteinstellungen, die diese Lichtszene erzeugen, als Sammeldar
stellung unter einem Index gespeichert werden. Bei Abruf dieser Daten erlaubt
eine solche Sammeldarstellung den direkten visuellen Vergleich der verschiede
nen Lichteffekte.
Hierbei ist es vorstellbar, daß eine Sammeldarstellung die Lichtszenen hinter
einander folgender Lichteinstellungen umfaßt, deren Abfolge auf diese Weise
schnell überblickt und kontrolliert werden kann.
Es ist auch denkbar, unter einer Sammeldarstellung verschiedene Variationen
einer Lichteinstellung zu speichern. Dies erlaubt einen direkten visuellen Ver
gleich der verschiedenen Lichteffekte und Auswahl der gewünschten Lichtein
stellung.
Die Erfindung weist weiterhin die Möglichkeit auf, einen kontrollierten Soll-Ist-
Vergleich einer gespeicherten Lichteinstellung mit der aktuellen Lichtszene wäh
rend einer Aufführung durchzuführen. Soll eine gewünschte Lichteinstellung
mittels der Steilanlage erreicht werden, werden die entsprechenden Daten abge
rufen und die entsprechende Lichteinstellung abgespielt. Hierbei ist es möglich,
daß die aktuelle Ist-Lichteinstellung ebenfalls mittels einer Kamera aufgenom
men wird und auf dem Monitor als Darstellung der realen Lichtszene mit der ge
speicherten Soll-Lichteinstellung verglichen und automatisch oder manuell an
gepaßt werden kann.
Vorzugsweise soll die jeweilige Lichteinstellung als Darstellung der realen
Lichtszene zusätzlich mittels der herkömmlichen Symbole auf dem Monitor dar
gestellt werden. Zudem ist es möglich, zusätzlich zu dieser Art von Darstellung
die Lichteinstellung in herkömmlicher Weise virtuell darzustellen, d. h. vorab die
Lichteinstellung in einem Simulationsprogramm zu simulieren.
Es wird vorgeschlagen, daß die mittels einer Kamera aufgenommenen und ab
gespeicherten Lichteinstellungsinformationen ausgedruckt werden. Dies hat den
Vorteil, daß die an der Lichtgestaltung Beteiligten die jeweilige Lichtszene bes
ser kontrollieren und planen können, da sie nicht, wie bei einer herkömmlichen
Lichtstellanlage, auf ihr Farberinnerungsvermögen angewiesen sind.
Als bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vor
geschlagen, daß extern auf das Speichermedium für die Daten, d. h. auf einen
Computer, zugegriffen werden kann. Damit wird es möglich, die visuelle Licht
kontrolle mittels Datenübertragung extern durchzuführen.
Des weiteren wird eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorge
schlagen. Diese besteht aus einer Lichtstellanlage, die mit einem Monitor ver
bunden ist sowie einem Computer zur Steuerung mindestens einer Kamera. Der
Computer weist eine Schnittstelle für einen Drucker sowie eine Schnittstelle für
eine externe Datenübertragungsmöglichkeit, beispielsweise ein Modem, auf.
Mittels der Kamera, die mit Hilfe eines Motors bewegt wird, werden die einzelnen
Lichtszenen aufgenommen und dann abgespeichert.
Des weiteren soll die vorgeschlagene Vorrichtung einen virtuellen Lichtsimulator
umfassen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprü
chen und der nachfolgenden Beschreibung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer
Lichtstellanlage;
Fig. 2 eine Lichtstellanlage mit einem Monitor.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die sich im wesentlichen aus
einer Lichtstellanlage 1, einem mit dieser verbundenen Monitor 2 sowie einem
Computer 3 zusammensetzt.
Mittels einer Kamera 4 kann die Darstellung einer realen Lichtszene und die je
weilige Lichteinstellung 5 aufgenommen werden. Diese ist auf dem Monitor 2
darstellbar und mittels des Computers 3 speicherbar. Mehrere unterschiedliche
Lichteinstellungen 5 können gesammelt als Index dargestellt werden.
Der Computer 3 ist mit einem Drucker 10 verbunden. Es ist möglich, jederzeit die
aktuell aufgenommene Lichtszene bzw. gespeicherte Lichtbilder als Realbilder
der Bühne oder als Darstellung bestimmter Parameter der Beleuchtung, wie In
tensität der Leuchtmittel, Filterscheiben oder dergleichen auszudrucken.
Der Computer 3 weist eine weitere Schnittstelle beispielsweise für ein Modem 6
zur externen Datenübertragung auf.
In der hier gezeigten Ausführungsform umfaßt die Gesamtvorrichtung zusätzlich
einen virtuellen Lichtsimulator 7.
Die Kamera 4 zur Aufnahme der Lichtszene wird mittels eines Motors (nicht ge
zeigt) bewegt. Sie ist an einer Schwenkvorrichtung 8 befestigt und über eine Bü
gelvorrichtung 9 in drei Dimensionen bewegbar.
In Fig. 2 ist eine Lichtstellanlage 1 mit einem Monitor 2 dargestellt. Auf dem
Bildschirm erscheint zum einen die Darstellung einer realen Lichtszene, wie sie
gespeichert und abgerufen wurde, zum anderen die Lichtszene, wie sie sich live
auf beispielsweise der Bühne ergibt. Damit ist ein Soll-Ist-Vergleich auch visuell
möglich.
Für das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Vorrichtung wird
eine geeignete Software zur Realbild- und Indexdarstellung, zur Speicherung
dieser Daten sowie deren Ausdruck benötigt. Ferner soll die Einblendung von
Bildunterschriften oder Kennzeichnungen in Zusammenhang mit dem Reallicht
bild möglich sein. Die Software muß für die Bildverwaltung und Archivierung ge
eignet sein. Des weiteren muß sie die gleichzeitige Darstellung von dem realen
ausgeleuchteten Bild (oder virtuellen Bild) und der Lichtsteuerung leisten.
Die vorgeschlagene Vorrichtung kommt insbesondere zum Einsatz für Lichtein
stellungen von Bühnen-, Film-, Foto- und Fernsehstudios sowie für Gebäude-
oder Innenraumbeleuchtungen.