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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Darstellung von Bildmosaiken.
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Unter einem Bildmosaik wird allgemein eine Anzahl an Einzelbildern verstanden, die gemeinsam ein Gesamtbild erzeugen. Dabei können die Einzelbilder nebeneinander oder einander überlappend in einer Ausgabeeinrichtung dargestellt sein.
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In der Kartenerzeugung und in der Fotographie ist allgemein bekannt, Bildmosaike aus einem Bildteppich nacheinander aufgenommener Einzelbilder zu erzeugen.
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Nachteilig an herkömmlichen Bildmosaiken mit live Einzelbildern ist, dass bei Überwachungsaufgaben einen Betrachter ein Zustand dargestellt wird, der eine scheinbare Sicherheit vermittelt, da der Betrachter in den aktuell nicht erneuerten Mosaikbildbereichen über gerade laufende Vorgänge nicht informiert wird.
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Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik folgende sieben Schriften bekannt:
Aus der
DE 100 83 904 B4 ist ein Datenspeicher- und Reduktionsverfahren für digitale Bilder und ein Überwachungssystem, das diese Verfahren verwendet, bekannt. Das System weist eine Vorrichtung zur Darstellung von Bildmosaiken, eine zumindest in einer Richtung bewegbare optische Aufnahmeeinrichtung zur zeitlich aufeinander folgenden Aufnahmen von Einzelbildern und ein elektronisches Verarbeitungs- und Darstellungssystem zur Erzeugung eines Bildmosaiks in Form einer aus Pixeln aufgebauten digitalen Rastgrafik auf.
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Aus der
DE 103 21 469 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verwalten digital gespeicherter Mediendateien bekannt. Das Verfahren umfasst das Beibehalten einer Verfallsfunktion und dann das periodische Anwenden der Verfallsfunktion auf zumindest einen Teil der digital gespeicherten Mediendaten. Die Größe einer Bilddatei beispielsweise wird nach Anwendung der Verfallsfunktion schrittweise verkleinert, bis sie, nach erreichen einer bestimmten Größe, praktisch gelöscht werden kann.
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Aus der
DE 2221034 B ist eine Anordnung zur Anzeige von zeitlich veränderten Werten bekannt. Auf einem Anzeigefeld werden neben dem aktuellen Wert ältere Werte als Lichtmarken mit zeitlich abnehmender Helligkeit angezeigt.
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Aus der
EP 1 705587 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bereitstellung von Informationen bekannt, bei dem aus gespeicherten Informationen ein Altersmaßstab ermittelt und dem Anwender das Alter von Informationen in Form geänderter Einstellungen angezeigt wird. Ein Miniaturbild kann beispielsweise altersabhängig durch schrittweise Änderung der Bildeigenschaften angezeigt werden. Pixelbilder können je nach ihrem Aufnahmealter gruppiert dargestellt oder durch eine Markierung „NEW” markiert sein.
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Aus der
US 6,157,747 A ist die Erzeugung eines Mosaikbildes auf Basis verschiedener ausgerichteter Bilder bekannt. Aus verschiedenen, sich teilweise (oder ganz) überlappenden Teilbildern einer Kamera wird die gleiche Szene aus verschiedenen Blickwinkeln des gleichen Ortes oder verschiedenen Orten betrachtet. Aus den Bildern wird die Fehlerdifferenz ermittelt, um die Deckungsabweichung der überlappenden Bereiche zu verringern.
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Aus der
WO 1999/40511 A1 ist eine Anzeigemethode für zeitlich sortierte dynamische Datenlisten bekannt. Auf einer Computeranzeige werden in einer dynamischen Liste der momentane Teil, sowie der historische Teil aktueller Daten zeitlich sortiert angezeigt.
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Aus der
DE 695 34 027 T2 ist ein hierarchisches Datenanzeigeverfahren und Informationsverarbeitungsverfahren bekannt. Datenelemente, bei dem jedes Datenelement mit einem Zeitpunkt oder einem Zeitbereich in Zusammenhang steht, wird durch die Änderung der Größe in Proportion zum Zeitunterschied oder durch Ineinanderschachtelung, wobei das innerste Element das älteste Datenelement darstellt, angezeigt.
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Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Darstellung von Bildmosaiken zur Verfügung zu stellen, wobei einem Betrachter Auskunft über die Aktualität des Bildmosaiks bzw. der Bildmosaikteile gegeben wird.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Für die Aufnahmeeinrichtung können eine oder mehrere Kameras im Visuellen und/oder im Wärmebild-Bereich, z. B. LWIR, MWIR, VLWIR, FIR, als auch im SWIR, NIR und UV Bereich dienen. Es sind auch andere bildgebende Darstellungen vorstellbar.
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Die Aufnahmeeinrichtung kann fest oder beweglich, z. B. an einem höhenverstellbaren Stativ, einer Wand, auf einem Gefährt oder an einem Flugkörper befestigt sein. Eine bewegbare Aufnahmeeinrichtung kann beispielsweise schwenkbar, kippbar, in ihrer Höhe und/oder Seitenausrichtung verstellbar und/oder verfahrbar sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden Bildbereiche des Bildmosaiks in einer Ausgabeeinrichtung (Bildgeber) eines elektronischen Verarbeitungs- und Darstellungssystems in Abhängigkeit von ihrem Alter unterschiedlich dargestellt. Als Bildgeber kann ein Display oder mehrere Displays vorgesehen sein.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Vorteile des herkömmlichen Mosaiking und des Schwenkbetriebs einer Kamera mit genauer Blickrichtung vereint. Die Gesamtübersicht durch das Mosaik bleibt erhalten, die aktuelle Blickrichtung ist sichtbar und das Alter der dargestellten Bildbereiche ist ebenfalls erkennbar.
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Es können Aktualisierungen des Mosaikbildes vorgenommen werden. Diese können automatisch und/oder durch Vorgabe eines Benutzers erfolgen. Hierbei können beispielsweise nacheinander neue Einzelbilder der beobachteten Szene in das Mosaikbild eingefügt werden. Es kann auch ein neues Mosaikbild einer anderen beobachteten Szene aufgebaut werden.
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Ein in einer Ausgabeeinrichtung, z. B. einem Display, dargestelltes Bildmosaik kann aus einer definierten Anzahl an Pixeln bestehen. Ein Einzelbild besteht aus einer definierten Anzahl an Pixeln wobei üblicherweise die ΣPixelEinzelbild < ΣPixelBildmosaik.
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Es können Einzelbilder unterschiedlicher Größe, d. h. Pixelanzahl vorgesehen sein.
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Durch Zoomen kann zwischen unterschiedlichen Sehfeldern gewechselt werden. Der Bildbereich der anschließend aufgenommenen aktuellen Einzelbilder kann dann an das neue Sehfeld angepasst werden.
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Das Bildmosaik ist in Form einer aus Pixeln aufgebauten digitalen Rastergrafik aus den Einzelbildern zusammengesetzt. Wenn ein Bildbereich eines Bildmosaiks durch ein jüngeres Einzelbild ersetzt wird, werden die Pixel für diesen Bildbereich aktualisiert, d. h. überschrieben. Dabei können ein oder mehrere ältere Einzelbilder von dem jüngeren Einzelbild komplett oder teilweise überlagert werden. Das jüngere Einzelbild kann auch größer oder kleiner sein, als ein älteres Einzelbild. Bei Mosaiken aus Livebildern, die fortlaufend neu aufgebaut werden, beträgt die Überlappung oftmals nahezu den gesamten Bildbereich des überschriebenen älteren Einzelbildes.
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Es kann auch vorgesehen sein, mehr als ein Einzelbild gleichzeitig oder im Wesentlichen gleichzeitig für ein Bildmosaik zu erzeugen, z. B. mit mehreren Kameras. Dann können die Pixel mehrerer Bildbereiche, z. B. die Pixel zweier neuer Einzelbilder, parallel aktualisiert werden.
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Für jedes Pixel eines Bildmosaiks merkt sich das elektronische Verarbeitungs- und Darstellungssystem, z. B. ein Computer oder ein Computernetzwerk, das Alter. Auf dem Bildgeber des elektronischen Verarbeitungs- und Darstellungssystems, z. B. einem Display, können dann für das jeweilige Bildmosaik dessen Pixel altersabhängig verändert, z. B. verdunkelt dargestellt werden. Im Livemodus findet dabei eine Verdunklung älterer Bildbereiche statt, während neue hellere Einzelbilder hinzukommen.
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Diese altersabhängige Funktion kann fakultativ vom Benutzer ausgewählt werden. D. h. der Benutzer kann zwischen einer herkömmlichen und der zeitabhängigen Darstellung des Bildmosaiks wählen. Bei der herkömmlichen Darstellung des Bildmosaiks kann der Benutzer nicht erkennen, welche Bildbereiche älter und welche jünger sind.
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Die Darstellung des Alters kann für jedes Pixel individuell, z. B. durch einen individuellen Helligkeitswert, erfolgen. Es ist aber auch vorstellbar, eine Gruppierung in unterschiedliche Alterungsstufen vorzunehmen. Die Altersabstufung kann für über ihr Alter definierte Pixelgruppen erfolgen, so dass beispielsweise auf einem Bildgeber eine altersabhängige Abstufung, z. B. der Helligkeit, für 2 bis 15 Pixelgruppen erfolgt. Dabei kann die jüngste definierte Pixelgruppe mit dem jüngsten Einzelbild übereinstimmen oder auch mit dem Bildbereich übereinstimmen, der von den jüngsten 2, 3, 4 oder mehr Einzelbildern belegt wird. Es kann somit ein Gesamtbild in mehrere Bildbereiche aufgeteilt werden.
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Die Darstellung des Alters kann verschiedenartig ausgeführt sein. Die Darstellung des Alters kann beispielsweise durch eine Anpassung der Bildhelligkeit über die Zeit erfolgen. Ältere Bildbereiche werden langsam dunkler und der Betrachter ist sich sofort im Klaren, dass es sich hierbei um keinen aktuellen Bildbereich handeln kann. Zusätzlich oder alternativ kann der aktuelle Bildbereich markiert werden.
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Um sehr alte Bereiche nicht völlig verschwinden zu lassen, kann die Anpassung der Bildhelligkeit auch auf einen bestimmten Helligkeitsbereich beschränkt bleiben. Dadurch, dass die älteren Bildbereiche dunkler werden aber noch wahrgenommen werden können, bleibt ein guter Gesamtüberblick über die beobachtete Szene erhalten. Das Zeitverhalten, mit dem eine Alterung sichtbar wird, kann vorgegeben werden oder von dem Benutzer individuell eingestellt werden.
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Es sind auch andere Anpassungen über die Zeit vorstellbar, die alternativ oder ergänzend vorgenommen werden können. Die älteren Bildbereiche können anstelle einer Verdunkelung aufgehellt werden. Auch eine Einfärbung, z. B. bei Wärmebildern, ist möglich. Als Einfärbung kann beispielsweise grün oder blau vorgesehen sein. Eine Verringerung der Bildschärfe und eine Reduktion der Auflösung sind weitere Anpassungsmöglichkeiten. Auch eine Einrahmung des neuesten Einzelbildes oder eines aktuellen Bildbereichs kann vorgesehen sein.
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Insbesondere bei Liveaufnahmen kann vorgesehen sein, einen aktuellen Bildbereich über eine Markierung besonders hervorzuheben. Die Markierung kann in Abhängigkeit vom Pixelalter angeordnet werden und beispielsweise für das aktuellste Einzelbild vorgesehen sein. So kann ein Rahmen um den gerade aktuellen Bildbereich des Livebildes, es kann sich hier um eine optimierte Einzelbilddarstellung handeln, angebracht werden. Hierdurch erhält der Betrachter eine ergänzende Information über die aktuelle Ausrichtung des Kameraobjektivs zur Szene. Bei einer Gruppierung der Pixel in Altersstufen kann vorgesehen sein, eine Markierung für eine oder mehrere Altersstufen vorzusehen. So können beispielsweise die zwei oder drei jüngsten Altersstufen mit einem gemeinsamen Rahmen versehen werden. Es sind auch andere Markierungen vorstellbar.
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Für die optische Veränderung in Abhängigkeit vom Aufnahmealter kann beispielsweise ein FIR-Filter (Finite Impulse Response-Filter) vorgesehen sein.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung werden anhand der Figuren beschrieben.
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Es zeigen
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1: eine herkömmliche Bildmosaikdarstellung nach dem Stand der Technik,
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2: eine erfindungsgemäße Bildmosaikdarstellung und
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3: die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die Bildmosaike 1 und 100 aus 1 und 2 wurden mit einer Filmkamera aufgenommen. Mit einer Kamera können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Allgemeinen Bildmosaike hoher Auflösung und auch farbig, insb. in Farbfotoqualität, erzeugt werden. Zur besseren Reproduzierbarkeit für die Veröffentlichung wurden die Bildmosaike hier stark vergröbert und auf weniger Graustufen reduziert.
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1 zeigt eine herkömmliche Bildmosaikdarstellung 1 auf einem Bildgeber nach dem Stand der Technik. Dieses Bildmosaik 1 erscheint einem Betrachter aus mehreren nebeneinander liegenden und sich dabei überlagernden Einzelbildern 11–22 aufgebaut. Dabei sind jeweils nur die in der obersten Bildebene liegenden Bildbereiche sichtbar, da die Pixel der älteren Bildbereiche durch die Pixel der jüngeren Bildaufnahmen aktualisiert, d. h. überschrieben werden. Die Helligkeit und Bildschärfe ist für jedes der Einzelbilder zumindest im Wesentlichen gleich. Der Bildaufbau aus Einzelbildern lässt sich allein anhand der unterschiedlichen unteren und oberen Einzelbildkanten erahnen. Die Anzahl der Einzelbilder aus der sich das Bildmosaik 1 zusammensetzt ist kaum zu bestimmen. Es ist nicht nachvollziehbar, ob eine Bildaufnahmeeinrichtung, z. B. eine Kamera, von links nach rechts oder von rechts nach links geschwenkt ist und welches Alter die Einzelbilder 11–22 aufweisen. Auch ist nicht die aktuelle Blickrichtung der Kamera erkennbar.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Bildmosaikdarstellung 100 derselben Szene wie in 1. Das Bildmosaik 100 ist aus zwölf Einzelbildern 101 bis 112 von links nach rechts aufgebaut. Auch hier sind jeweils nur die in der obersten Bildebene liegenden Bildbereiche sichtbar, da die Pixel der älteren Bildbereiche durch die Pixel der jüngeren Bildaufnahmen aktualisiert, d. h. überschrieben werden. Dargestellt ist ein bebauter ländlicher Raum, mit Bewaldung und freien Grundstücken im Hintergrund, Wohnhäusern im linken Vordergrund und einem Parkplatz im rechten Vordergrund, sowie einer Fabrikhalle rechts außen. Die älteren Einzelbilder sind dunkler dargestellt als die jüngeren Einzelbilder. Daher ist ein weiterer Parkplatz links unten für den Betrachter nur noch schwerlich zu erkennen. Um den Gesamteindruck zu erhalten, ist für die älteren Einzelbilder eine maximale Verdunkelung vorgesehen, bei der der Betrachter noch einen Resteindruck von der Szene behält. Die dunkelsten Bildbereiche können beispielsweise 5% bis 50%, insbesondere 10% bis 30% ihrer ursprünglichen Helligkeit aufweisen.
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Es ist gut erkennbar, dass die Bildaufnahmeeinrichtung 2 zum Aufnehmen des Bildmosaiks 100 von links nach rechts geschwenkt wurde, daher finden sich die älteren, d. h. dunkleren Einzelbilder auf der linken Seite des Bildmosaiks 100. Es ist auch gut erkennbar, dass das jeweils jüngere Einzelbild das vorherige Einzelbild überlappt. Neben einer Hauptschwenkrichtung von links nach rechts hat zusätzlich ein Schwenken der Kamera 2 und damit einer Verlagerung der Einzelbilderplatzierung zuerst nach oben und dann wieder nach unten stattgefunden.
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3 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Es ist eine Aufnahmeeinrichtung 2, z. B. eine Kamera, vorgesehen. Diese Aufnahmeeinrichtung 2 kann fest oder beweglich, z. B. an einem höhenverstellbaren Stativ 3, einer Wand, auf einem Gefährt oder an einem Flugkörper befestigt sein. Bei der vorliegenden Aufnahmeeinrichtung 2 ist ein Schwenk und eine Kippung in x-, y- und z-Richtung sowie eine Höhenverstellung in z-Richtung vorgesehen. Diese Bewegungen der Aufnahmeeinrichtung 2 können automatisch oder nach Anweisung durch einen Benutzer erfolgen. Diese Aufnahmeeinrichtung 2 nimmt, während sie bewegt wird, eine Anzahl an Einzelbildern, z. B. die schematisch dargestellten Einzelbilder 101' bis 105' auf, die z. B. an einen Computer 4 -oder ein Computercluster- mit Monitor 5a und Eingabeeinrichtung 6a übertragen werden. Bei einer Liveaufnahme können beispielsweise 25 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden.
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Das aus den Einzelbildern 101'–105' aufgebaute Bildmosaik 100' kann in einer Ausgabeeinrichtung, z. B. dem Monitor 5a, dargestellt werden. In der vorliegenden Ausführungsform sind zwei Monitore 5a und 5b vorgesehen. Es ist aber vorstellbar nur mit einem Monitor oder mehr als zwei Monitoren zu arbeiten. Über die Eingabeeinrichtungen 6a und 6b, z. B. Tastatur oder Joystick oder auch automatisiert nach bestimmten Zeitabständen, kann der Computer 4 veranlasst werden, zwischen dem herkömmlichen Modus der zeitunabhängigen Bildmosaikdarstellung und dem erfindungsgemäßen Modus der zeitabhängigen Bildmosaikdarstellung hin- und herzuwechseln. Alternativ kann auch nur der erfindungsgemäße Modus der zeitabhängigen Bildmosaikdarstellung vorgesehen sein. Dem Benutzer ist es mittels Eingabeeinrichtungen 6a und 6b möglich, Aktualisierungen des Bildmosaiks 100 vorzunehmen. Anstelle zweier Eingabeeinrichtungen 6a und 6b kann auch nur eine Eingabeeinrichtung oder auch mehr als zwei Eingabeeinrichtungen vorgesehen sein.
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Aufnahmeeinrichtung 2, Computer 4, Ausgabeeinrichtungen 5a und 5b und Eingabeeinrichtung 6a und 6b können als separate Elemente ausgebildet sein. Es ist auch vorstellbar, alle oder einzelne dieser Elemente baulich zusammenzufassen. Z. B. kann die Ausgabeeinrichtung 5a, 5b als Display eines Head Mounted Display (HMD) ausgebildet und/oder der Computer 4 mit der Aufnahmeeinrichtung 2 eine Baueinheit bilden.
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Zur besseren Darstellung sind die Einzelbilder 101' bis 105' sowie 11' bis 15' schattiert dargestellt. Die beispielhaft vorgenommenen Umrandungen der Einzelbilder 11' und 12' sind nur zur besseren Verständlichkeit schwarz dargestellt, damit man erkennen kann, dass die Überlagerung der Bilder von links nach rechts fortschreitet.
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Auf dem rechts dargestellten Bildgeber, hier Monitor 5b, ist eine herkömmliche Bildmosaikdarstellung 1' mit einem Bildgeber nach dem Stand der Technik wiedergegeben. Eine solche Darstellung wird auch Panorama genannt. Dieses Bildmosaik 1' erscheint einem Betrachter aus mehreren nebeneinander liegenden und sich dabei überlagernden Einzelbildern 11' bis 15' aufgebaut. Dabei sind jeweils nur die in der obersten Bildebene liegenden Bildbereiche sichtbar, da die Pixel der älteren Bildbereiche durch die Pixel der jüngeren Bildaufnahmen aktualisiert, d. h. überschrieben werden. Im vorliegenden Fall ist nur Einzelbild 15' vollständig sichtbar. Die Helligkeit und Bildschärfe ist für jedes der Einzelbilder zumindest im Wesentlichen gleich. Kontrast, Helligkeit und Bildschärfe lassen sich für das Bildmosaik als Ganzes einstellen. In einer herkömmlichen Panoramadarstellung scheinen die Einzelbilder ineinander überzugehen. Dort lässt sich der Bildaufbau aus Einzelbildern allein anhand evtl. vorhandener unterschiedlicher unterer und oberer Einzelbildkanten erahnen. Die Anzahl der Einzelbilder aus der sich ein solches Bildmosaik 1 zusammensetzt, ist dann oftmals kaum oder gar nicht zu erkennen. Es ist bei einer Vielzahl von Einzelbildern, die ein Gesamtmosaik bilden, dann nicht nachvollziehbar, ob eine Bildaufnahmeeinrichtung, z. B. eine Kamera 2, von links nach rechts oder von rechts nach links geschwenkt oder auch einmal von einem Ort zu einem entfernteren Ort gesprungen ist und welches Alter die Einzelbilder aufweisen. Auch ist nicht die aktuelle Blickrichtung der Kamera 2 erkennbar.
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Es kann vorgesehen sein, einen gemeinsamen Bildgeber für eine abwechselnd herkömmliche und erfindungsgemäße Bildmosaikdarstellung vorzusehen. Es kann dann mittels einer Eingabeeinrichtung zwischen den Darstellungsweisen gewechselt werden. Ein solcher Wechsel kann auch vom elektronischen Verarbeitungs- und Darstellungssystem automatisch, z. B. nach bestimmten Zeitintervallen, vorgesehen sein.
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Auf dem linken Monitor 5a ist eine erfindungsgemäße Bildmosaikdarstellung 100' wiedergegeben, die dieselbe Szene zeigen könnte wie auf dem rechten Monitor. Aus Gründen der Darstellbarkeit sind hier anstelle einer echten Szene nur Schattierungen wiedergegeben. Das Bildmosaik 100' ist aus fünf Einzelbildern 101' bis 105' von links nach rechts aufgebaut. Auch hier sind jeweils nur die in der obersten Bildebene liegenden Bildbereiche sichtbar, da die Pixel der älteren Bildbereiche durch die Pixel der jüngeren Bildaufnahmen aktualisiert, d. h. überschrieben werden. Anstelle der Grauschattierungen wäre auch folgende Szene – entsprechend 2 – vorstellbar: „ein bebauter ländlicher Raum, mit Bewaldung und freien Grundstücken im Hintergrund, Wohnhäusern im linken Vordergrund und einem Parkplatz im rechten Vordergrund, sowie einer Fabrikhalle rechts außen”. Die älteren Einzelbilder sind dunkler dargestellt als die jüngeren Einzelbilder. Daher wäre ein Szenenelement „weiterer Parkplatz links unten” für den Betrachter nur noch schwerlich zu erkennen. Um den Gesamteindruck zu erhalten, ist für die älteren Einzelbilder eine maximale Verdunkelung vorgesehen, bei der der Betrachter noch einen Resteindruck von der Szene behält. Die dunkelsten Bildbereiche können beispielsweise 5% bis 50%, insbesondere 10% bis 30% ihrer ursprünglichen Helligkeit aufweisen.
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Es ist gut erkennbar, dass die Bildaufnahmeeinrichtung 2 zum Aufnehmen des Bildmosaiks 100' von links nach rechts geschwenkt wurde, daher finden sich die älteren, d. h. dunkleren Einzelbilder auf der linken Seite des Bildmosaiks 100'. Es ist auch gut erkennbar, dass das jeweils jüngere Einzelbild das vorherige Einzelbild überlappt. Z. B. wird Einzelbild 103' von Einzelbild 104' überlappt und überlappt selber Einzelbild 102'. Neben einer Hauptschwenkrichtung von links nach rechts hat zusätzlich ein Schwenken der Kamera 2 und damit einer Verlagerung der Einzelbilderplatzierung zuerst nach oben und dann wieder nach unten stattgefunden.
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Die Einzelbilder können unterschiedliche Bildgrößen aufweisen. Auch ist ein Heran- und Wegzoomen vorstellbar, so dass die einzelnen Einzelbilder unterschiedliche Szenenausschnittsgrößen wiedergeben.
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Bei einer weiteren Aktualisierung könnten ältere Bildbereiche des Bildmosaiks 100' durch neue Einzelbilder ersetzt werden. Im vorliegenden Beispiel kann dies einen neuen Kameraschwenk von links nach rechts bedeuten. Es ist auch vorstellbar im Bildmosaik 100' neue Einzelbilder zu platzieren, die mit der Lage der alten Einzelbilder 101' bis 105' nicht übereinstimmen. Hierdurch kann der Betrachter sich aktuelle Bildbereiche seines Interesses ansehen.
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Will der Betrachter das gesamte Bildmosaik auch ohne altersabhängige Veränderungen betrachten, so kann er, insofern nur ein gemeinsamer Bildgeber für beide Modi vorhanden ist, zwischen dem herkömmlichen Bildmodus und dem erfinderischen Aktualisierungsmodus hin- und herwechseln.
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Selbstverständlich kann ein Bildmosaik auf eine Vielzahl von Weisen aufgebaut sein. Es ist ein linienförmiger Aufbau aus Einzelbildern, z. B. von einer Seite zur anderen, von oben nach unten oder diagonal vorstellbar. Es ist auch ein Aufbau in x- und y-Richtung als Ebene vorstellbar. Die Aufnahmeeinrichtung 2 kann Einzelbilder von nebeneinander liegenden Bereichen aufnehmen oder auch von einem Szenenbereich zu einem entfernten anderen Szenenbereich springen. Es ist auch vorstellbar, als wichtig definierte Bildbereiche eines Bildmosaiks häufiger zu erneuern als weniger wichtige Bereiche, z. B. durch eine einprogrammierte Scanlinie.
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Ein Bildmosaik kann insbesondere aus dem Livebild einer bewegten, z. B. geschwenkten und dabei evt. auch noch verfahrenen Kamera, z. B. während eines manuellen oder automatischen Schwenkbetriebes erzeugt werden.
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Ein Bildmosaik kann aus einer Vielzahl an Bildern aufgebaut sein. Bei einer Liveaufnahme können ununterbrochen neue Einzelbilder hinzugefügt und alte Einzelbilder überschrieben werden. Ein Bildmosaik könnte beispielsweise aus 5 bis 50 Einzelbildern aufgebaut sein. Es können auch mehr oder weniger Einzelbilder sein. Bei Liveaufnahmen sind beispielsweise zwischen 1 und 50 neuen Einzelbildern pro Minute vorstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bildmosaik mit altersunabhängiger Darstellung der Einzelbilder
- 11–22
- Einzelbilder mit altersunabhängiger Darstellung
- 100
- Bildmosaik mit altersabhängiger Darstellung der Einzelbilder
- 101–112
- Einzelbilder mit altersabhängiger Darstellung
- 2
- Aufnahmeeinrichtung
- 3
- Stativ
- 4
- Computer
- 5a, 5b
- Ausgabeeinrichtung, z. B. Display
- 6a, 6b
- Eingabeeinrichtung
- 1'
- Bildmosaik mit altersunabhängiger Darstellung der Einzelbilder
- 11'–15'
- Einzelbilder mit altersunabhängiger Darstellung
- 100'
- Bildmosaik mit altersabhängiger Darstellung der Einzelbilder
- 101'–105'
- Einzelbilder mit altersabhängiger Darstellung