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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems sowie ein Anzeigesystem.
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Es gibt bereits eine Vielzahl von Anzeigesystemen, mittels welchen eine sogenannte Augmented Reality, also eine erweiterte Realität, angezeigt werden kann. Derartige Anzeigesysteme umfassen häufig eine Datenbrille, mittels welcher Informationen ins Sichtfeld eines Trägers der Datenbrille eingeblendet werden können, um die von ihm wahrgenommene Realität zu erweitern. Ein derartiges Anzeigesystem zum Anzeigen einer erweiterten Realität zeigt beispielsweise die
DE 10 2005 058 240 A1 . Das Anzeigesystem umfasst eine Datenbrille und eine am Kopf einer die Datenbrille tragenden Person angeordnete Kamera zum Erfassen der Umgebungsverhältnisse der Person. Die erfassten Umgebungsverhältnisse werden dazu verwendet, um aus einer Vielzahl von bereitgestellten Algorithmen denjenigen Algorithmus auszuwählen, welcher für die aktuellen Umgebungsverhältnisse am besten dazu geeignet ist, das reale Blickfeld des Trägers der Datenbrille zu bestimmen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die virtuelle Erweiterung des realen Blickfelds des Träges der elektronischen Datenbrille positionsgenau durchgeführt werden kann.
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Die
WO 2006/040200 A1 zeigt ein Verfahren zur Beleuchtungs- und Schattensimulation in einem Augmented-Reality-System. Mittels einer Kamera eines Handys wird eine reale Umgebung inklusive einem darin angeordneten realen Objekt, wie beispielsweise einer Blumenvase oder dergleichen, mitsamt seinem Schattenwurf erfasst und mittels eines Displays des Handys angezeigt. Zusätzlich wird ein virtuelles Objekt mittels des Displays angezeigt und ein virtueller Schattenwurf für das virtuelle Objekt erzeugt und angezeigt. Um den virtuellen Schattenwurf zu erzeugen, wird die Beleuchtungssituation der realen Umgebung mittels des Handys erfasst.
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Neben der Augmented Reality, also einer Erweiterung der wahrgenommenen Realität durch virtuelle Objekte, gibt es auch Systeme zum Anzeigen einer reinen virtuellen Realität, sodass ein Benutzer seine Umwelt überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. Die
DE 10 2007 035 844 A1 zeigt ein Verfahren zur computerunterstützten Erzeugung einer interaktiven dreidimensionalen virtuellen Realität. Um die angezeigte virtuelle Realität besonders realistisch darstellen zu können, ist es unter anderem vorgesehen, dynamische Daten einer modellierten Stadt, welche in Form einer virtuellen Realität angezeigt wird, zu berücksichtigen. Bei diesen dynamischen Daten kann es sich beispielsweise um das momentane Datum, die momentane Uhrzeit der modellierten realen Stadt oder dergleichen handeln, sodass beispielsweise Tag und Nacht, Jahreszeiten, Sonnenstand, Mondphasen und weitere Details besonders realistisch wiedergegeben werden können.
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Eine wesentliche Herausforderung bei der Darstellung einer erweiterten Realität, also einer Augmented-Reality-Darstellung, besteht darin, die zusätzlich zur Erweiterung der Realität angezeigten bzw. eingeblendeten virtuellen Objekte besonders authentisch und realistisch erscheinen zu lassen, sodass ein Benutzer möglichst gar nicht mehr zwischen der realen Umgebung und den eingeblendeten virtuellen Objekten unterscheiden kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems sowie ein Anzeigesystem bereitzustellen, mittels welchen auf besonders realistische Weise eine Überlagerung der Realität mit virtuellen Objekten ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems sowie durch ein Anzeigesystem mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems wird ein virtuelles Objekt, insbesondere ein virtuelles Fahrzeugmodell, mittels einer Speichereinrichtung bereitgestellt. Unter der Bereitstellung des virtuellen Objekts ist mit anderen Worten also die Bereitstellung eines Datensatzes zu verstehen, welcher das virtuelle Objekt repräsentiert bzw. beschreibt. Die Lichtverhältnisse im Umfeld einer Person werden mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst, welche an einer am Kopf der Person getragenen Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angeordnet ist. Das bereitgestellte virtuelle Objekt wird entsprechend der erfassten Lichtverhältnisse mittels einer Datenverarbeitungseinrichtung angepasst. Schließlich wird eine Anzeigeposition innerhalb des Umfelds der Person vorgegeben, wobei die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung mittels einer Steuereinrichtung derart angesteuert wird, dass das an die erfassten Lichtverhältnisse angepasste virtuelle Objekt an der vorgegebenen Anzeigeposition angezeigt wird.
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Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen, mittels einer am Kopf der Person getragenen Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angeordneten Erfassungseinrichtung die Lichtverhältnisse im Umfeld bzw. in der Umgebung der Person zu erfassen. Das virtuelle Objekt wird beispielsweise als eine Art neutraler Datensatz bereitgestellt, welcher für eine bestimmte vorgegebene Lichtverteilung bzw. für bestimmte Lichtverhältnisse bereitgestellt wird. Das bereitgestellte virtuelle Objekt wird entsprechend der gerade erfassten realen Lichtverhältnisse im Umfeld der Person angepasst. Sollte es beispielsweise besonders hell im Umfeld der Person sein, beispielsweise weil sie sich draußen aufhält und die Sonne gerade sehr stark scheint, so wird das bereitgestellte virtuelle Objekt dementsprechend angepasst, sodass es bei der Einblendung bzw. Anzeige des virtuellen Objekts an die gleißend hellen Umgebungsbedingungen angepasst dargestellt wird. Genauso kann beispielsweise verfahren werden, falls es sehr bewölkt sein sollte, sodass das bereitgestellte virtuelle Objekt entsprechend an die etwas schummrigeren Lichtverhältnisse aufgrund der starken Bewölkung angepasst und erst dann entsprechend angepasst angezeigt wird.
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Mittels des erfindungsgemäßen Anzeigesystems ist es beispielsweise möglich, dass eine Person sich mittels der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung ein virtuelles Fahrzeug in ihre reale Umgebung eingeblendet bzw. eingebettet dargestellt anzeigen lassen kann. Ist die Person beispielsweise an einem ganz bestimmten Fahrzeugmodell interessiert, so könnte sie die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung aufsetzen und durch diese hindurch, beispielsweise im Bereich ihrer eigenen Hauseinfahrt, sich das betreffende Fahrzeugmodell als virtuelles Fahrzeugmodell anzeigen lassen. Dadurch, dass die Lichtverhältnisse im Umfeld der Person mittels der Erfassungseinrichtung erfasst und das virtuelle Fahrzeugmodell sodann an die tatsächlichen Lichtverhältnisse angepasst wird, kann das virtuelle Fahrzeugmodell besonders realistisch in die reale Umgebung eingebettet dargestellt bzw. angezeigt werden. Je genauer die Lichtverhältnisse und je genauer das betreffende virtuelle Objekt an die realen Lichtverhältnisse angepasst wird, umso realistischer kann das virtuelle Objekt mittels der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angezeigt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren trägt also dazu bei, auf besonders realistische Weise virtuelle Objekte in eine reale Umgebung eingebettet anzeigen zu können.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zum Erfassen der Lichtverhältnisse des Umfelds mittels einer Kameraeinheit der Erfassungseinrichtung eine Aufnahme des Umfelds aufgezeichnet wird. Insbesondere wird dabei vorzugsweise eine Farbaufnahme des Umfelds erzeugt. Mittels der Kameraeinheit können im Wesentlichen sämtliche relevanten Parameter der Lichtverhältnisse erfasst werden, sodass basierend darauf das virtuelle Objekt besonders gut an die gerade vorherrschenden Lichtverhältnisse angepasst und somit auch besonders realistisch in das reale Umfeld der Person eingebettet dargestellt werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass beim Anpassen des virtuellen Objekts Reflexionen auf einer Außenhaut des virtuellen Objekts entsprechend der erfassten Lichtverhältnisse des Umfelds erzeugt werden. Beispielsweise könnten auf die Außenhaut des virtuellen Objekts eintreffendes und somit auch von der Außenhaut reflektiertes Licht angezeigt werden. Genauso ist es beispielsweise auch möglich, dass die Person ein Spiegelbild von sich auf der Außenhaut des virtuellen Objekts angezeigt bekommt, idealerweise in dem Fall aber derart, dass die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung durch eine entsprechende Überblendung mittels derselben nicht in Form der Reflexion angezeigt wird. An sich kann durch Darstellung verschiedenster Reflexionen auf der Außenhaut des virtuellen Objekts der Eindruck erweckt werden, dass es sich bei dem virtuellen Objekt tatsächlich um ein reales Objekt handelt, welches sich in der realen Umgebung der Person befindet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass beim Anpassen des virtuellen Objekts ein virtueller Schattenwurf des virtuellen Objekts entsprechend der erfassten Lichtverhältnisse des Umfelds erzeugt und mittels der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angezeigt wird. Beispielsweise kann beim Erfassen der Lichtverhältnisse auch der Sonnenstand miterfasst werden, sodass basierend auf dieser Information der Schattenwurf des virtuellen Objekts besonders realistisch dargestellt werden kann. Grundsätzlich können jegliche Lichtquellen und deren Einflüsse auf den Schattenwurf des virtuellen Objekts berücksichtigt werden, sodass ein virtueller Schattenwurf oder mehrere virtuelle Schattenwürfe des virtuellen Objekts entsprechend der gerade erfassten Lichtverhältnisse angezeigt werden können. Dies trägt ebfalls dazu bei, eine besonders realistische Einbettung des angezeigten virtuellen Objekts in die reale Umgebung zu ermöglichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass beim Anpassen des virtuellen Objekts Reflexionseigenschaften von die vorgegebene Anzeigeposition umgebenden Oberflächen entsprechend der erfassten Lichtverhältnisse der Umgebung berücksichtigt werden. Beispielsweise kann sich ganz in der Nähe der Anzeigeposition eine gut beleuchtete rote Wand befinden. Diese rote Wand reflektiert also entsprechend rotes Licht, wobei dies bei der Anpassung und Anzeige des virtuellen Objekts berücksichtigt wird. Das virtuelle Objekt wird also derart angezeigt, als ob tatsächlich die rote Reflexion der Wand auf das virtuelle Objekt treffen würde. Dadurch wird das virtuelle Objekt besonders realistisch in die reale Umgebung eingebettet dargestellt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass auf realen Oberflächen innerhalb des Umfelds Reflexionen des virtuellen Objekts mittels der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angezeigt werden. Hat das virtuelle Objekt beispielsweise eine besonders glänzende Oberfläche, so wird unter Berücksichtigung der erfassten Lichtverhältnisse eine Reflexion an der Oberfläche des virtuellen Objekts simuliert, wobei diese Reflexionen wiederum derart mittels der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung als eine Art erweiterte Realität angezeigt werden, sodass diese sich auf den realen Oberflächen zu spiegeln scheinen. Handelt es sich bei dem virtuellen Objekt beispielsweise um ein virtuelles Kraftfahrzeug, welches neben einer realen Wasserfläche eingeblendet bzw. angezeigt wird, so wird eine Spiegelung des virtuellen Kraftfahrzeugs auf der bzw. in der realen Wasserfläche mittels der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung simuliert bzw. angezeigt. Gleiches gilt beispielsweise für den Fall, dass das virtuelle Kraftahrzeug neben einer großen Fensterfläche positioniert angezeigt wird. In diesem Fall spiegelt sich das virtuelle Kraftfahrzeug in der realen Fensterfläche, indem die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung diese Spiegelung so einblendet, als ob sie tatsächlich an der realen Fensterfläche stattfinden würde.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die mittels der Erfassungseinrichtung erfassten Lichtverhältnisse auf Lichtverhältnisse an der vorgegebenen Anzeigeposition umgerechnet und das virtuelle Objekt entsprechend der umgerechneten Lichtverhältnisse an der vorgegebenen Anzeigeposition angepasst wird. Da die Erfassungseinrichtung ja an der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angeordnet ist, können die mittels der Erfassungseinrichtung erfassten Lichtverhältnisse leicht oder auch stärker von denjenigen an der vorgegebenen Anzeigeposition abweichen. In Kenntnis der vorgegebenen Anzeigeposition können die mittels der Erfassungseinrichtung erfassten Lichtverhältnisse auf die Lichtverhältnisse an der vorgegebenen Anzeigeposition umgerechnet werden, in Folge dessen die Anpassung des virtuellen Objekts an die Lichtverhältnisse einer vorgegebenen Anzeigeposition besonders realistisch erfolgen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass als die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung eine Augmented-Reality-Brille verwendet wird. Alternativ ist es auch möglich, dass als die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung zumindest eine Augmented-Reality-Kontaktlinse, vorzugsweise für jedes Auge eine, verwendet wird.
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Das erfindungsgemäße Anzeigesystem umfasst eine Speichereinrichtung zum Bereitstellen eines virtuellen Objekts, insbesondere eines virtuellen Fahrzeugmodells. Des Weiteren umfasst das Anzeigesystem eine am Kopf einer Person tragbare Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung. Ferner umfasst das Anzeigesystem eine Erfassungseinrichtung, welche an der Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung angeordnet und dazu ausgelegt ist, die Lichtverhältnisse innerhalb eines Umfelds der Person zu erfassen. Darüber hinaus umfasst das Anzeigesystem eine Datenverarbeitungseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, das virtuelle Objekt entsprechend der erfassten Lichtverhältnisse anzupassen. Schließlich weist das Anzeigesystem noch eine Steuereinrichtung auf, welche dazu ausgelegt ist, eine Anzeigeposition innerhalb des Umfelds der Person für das virtuelle Objekt vorzugeben und die Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des an die erfassten Lichtverhältnisse angepassten virtuellen Objekts anzusteuern. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Anzeigesystems anzusehen, wobei das Anzeigesystem insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Darstellung eines Anzeigesystems, welches unter anderem eine Augmented-Reality-Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines virtuellen Objekts aufweist; und in
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2 eine Perspektivansicht auf eine Hauseinfahrt, wobei eine Person innerhalb dieser Hauseinfahrt angeordnet ist und die Augmented-Reality-Brille aufgesetzt hat und mittels dieser ein virtuelles Kraftfahrzeugs angezeigt bekommt.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichnen versehen.
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Ein Anzeigesystem 10 ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt. Das Anzeigesystem 10 umfasst eine Speichereinrichtung 12 zum Bereitstellen eines virtuellen Fahrzeugmodells. Des Weiteren weist das Anzeigesystem 10 eine Erfassungseinrichtung 14 auf, welche dazu ausgelegt ist, die Lichtverhältnisse innerhalb eines Umfelds einer Person zu erfassen. Eine Datenverarbeitungseinrichtung 16 des Anzeigesystems 10 ist dazu ausgelegt, das mittels der Speichereinrichtung 12 bereitgestellte Fahrzeugmodell entsprechend der mittels der Erfassungseinrichtung 14 erfassten Lichtverhältnisse anzupassen. Die Datenverarbeitungseinrichtung 16 ist datentechnisch mit einer Steuereinrichtung 18 verbunden, welche dazu ausgelegt ist, eine Augmented-Reality-Brille 20 des Anzeigesystems 10 zum Anzeigen des an die erfassten Lichtverhältnisse angepassten virtuellen Fahrzeugmodells anzusteuern.
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Entgegen der vorliegenden schematischen Darstellung ist die Erfassungseinrichtung 14 direkt an der Augmented-Reality-Brille 20 angebracht. Die Speichereinrichtung 12 kann ebenfalls Teil der Augmented-Reality-Brille 20 sein. Die Steuereinrichtung 16 und die Datenverarbeitungseinrichtung 16 können entweder Teil der Augmented-Reality-Brille 20 sein oder auch losgelöst von dieser beispielsweise in einen PC oder dergleichen integriert sein, welcher vorzugsweise drahtlos mit der Augmented-Reality-Brille 20 kommunizieren kann. Durch Integration der Speichereinrichtung 12, der Erfassungseinrichtung 14, der Datenverarbeitungseinrichtung 16 und der Steuereinrichtung 18 in die Augmented-Reality-Brille 20 ergibt sich der Vorteil, dass alle wesentlichen notwendigen Komponenten direkt in die Augmented-Reality-Brille 20 selbst integriert sind. Demgegenüber ist es wie gesagt auch möglich, dass insbesondere die Datenverarbeitungseinrichtung 16 ausgelagert wird, also nicht Teil der Augmented-Reality-Brille 20 ist. Dadurch kann eine besonders hohe Rechenleistung für die Anpassung des virtuellen Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden, ohne dass die Augmented-Reality-Brille 20 zu groß und zu schwer wird.
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In 2 ist ein konkreter Anwendungsfall für das Anzeigesystem 10 dargestellt. Eine Person 26 hat die Augmented-Reality-Brille 20 aufgesetzt und befindet sich in ihrer Hauseinfahrt 22. Die Person 26 ist an einem bestimmten Fahrzeugmodell interessiert und bekommt ein virtuelles Fahrzeugmodell 24 mittels der Augmented-Reality-Brille 20 angezeigt. Das virtuelle Fahrzeugmodell 24 befindet sich also nicht real im Bereich der Hauseinfahrt 22, wobei jedoch bei einem Blick durch die Augmented-Reality-Brille 20 die Person 26 das virtuelle Kraftfahrzeug 24 so wahrnimmt, als würde es tatsächlich in der Hauseinfahrt 22 stehen.
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Um die Darstellung des virtuellen Fahrzeugmodells 24 so realistisch wie möglich zu gestalten, werden fortlaufend die Lichtverhältnisse im Bereich der Hauseinfahrt 22 mittels der an der Augmented-Reality-Brille 20 angebrachten Erfassungseinrichtung 14 erfasst. Das bereitgestellte virtuelle Fahrzeugmodell 24 wird dabei fortlaufend an die realen Lichtverhältnisse angepasst. Mittels der hier nicht dargestellten Steuereinrichtung 18 wird eine ganz bestimmte hier nicht näher gekennzeichnete Position innerhalb der Hauseinfahrt 22 vorgegeben, an welcher das virtuelle Fahrzeugmodell 24 eingeblendet werden soll. Um das virtuelle Fahrzeugmodell 24 besonders realistisch an die gerade herrschenden Lichtbedingungen anpassen zu können, ist es vorgesehen, dass die mittels der Erfassungseinrichtung 14 erfassten Lichtverhältnisse auf Lichtverhältnisse einer vorgegebenen Anzeigeposition umgerechnet werden, wobei das virtuelle Fahrzeugmodell 24 entsprechend der umgerechneten Lichtverhältnisse an der vorgegebenen Anzeigeposition angepasst wird. Denn es könnte beispielsweise vorkommen, dass an der vorgesehenen Anzeigeposition innerhalb der Hauseinfahrt 22 ein bestimmter Schattenwurf, beispielsweise durch einen Baum oder dergleichen, auftritt, welcher allerdings nicht direkt an der Stelle auftritt, wo die Person 26 steht. Dadurch dass die mittels der Erfassungseinrichtung 14 erfassten Lichtverhältnisse auf die Lichtverhältnisse an der konkreten Anzeigeposition, wo das virtuelle Fahrzeugmodell 24 eingeblendet wird, umgerechnet werden und das virtuelle Fahrzeugmodell 24 an diese Lichtverhältnisse an der vorgegebenen Anzeigeposition angepasst wird, kann das virtuelle Fahrzeugmodell 24 besonders realistisch in die Hauseinfahrt 22 eingebettet angezeigt werden.
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Sämtliche, die realen Lichtverhältnisse im Bereich der Hauseinfahrt 22 betreffenden optischen Eigenschaften im Hinblick auf die Darstellung bzw. Anzeige des virtuellen Fahrzeugmodells 24 werden vorzugsweise berücksichtigt. So werden beispielsweise Reflexionen auf der Außenhaut des virtuellen Kraftfahrzeugs 24 entsprechend der erfassten Lichtverhältnisse des realen Umfelds erzeugt. Sollten sich beispielsweise relativ grelle und spiegelnde Objekte, also reale Objekte, in der Nähe des virtuellen Fahrzeugmodells 24 befinden, so werden entsprechende Reflexionen auf der Außenhaut des virtuellen Kraftfahrzeugmodells 24 generiert. Genauso könnte es beispielsweise sein, dass das virtuelle Fahrzeugmodell 24 neben einer hier nicht dargestellten realen Wasserfläche angezeigt wird, wobei in einem derartigen Fall beispielsweise Wasserspiegelungen an der Karosserie des virtuellen Kraftfahrzeugmodells 24 angezeigt werden können.
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Darüber hinaus wird auch ein virtueller Schattenwurf für das angezeigte virtuelle Kraftfahrzeug 24 erzeugt, wobei dafür beispielsweise ein aktueller Sonnenstand berücksichtigt wird. Genauso können dafür auch anderweitige Lichtquellen berücksichtigt werden, insbesondere wenn die Anzeige des virtuellen Fahrzeugmodells 24 beispielsweise bei Dunkelheit erfolgt, wobei die Hauseinfahrt 22 beispielsweise über eine Vielzahl von Laternen oder andere Lichtquellen verfügen könnte, um diese zu erhellen.
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Genauso können auch Reflexionen an realen Oberflächen als eine Art erweiterte Realität mittels der Augmented-Reality-Brille 20 angezeigt werden, welche auf das angezeigte virtuelle Fahrzeugmodell 24 zurückzuführen sind. Beispielsweise könnte eine virtuelle Spiegelung des virtuellen Fahrzeugmodells 24 in einer hier nicht dargestellten Wasserfläche im Bereich der Hauseinfahrt 22 mittels der Augmented-Reality-Brille 20 eingeblendet werden, sodass es für die Person 26 so erscheint, als würde sich das virtuelle Fahrzeugmodell 24 tatsächlich in der Realität in einer Wasserfläche spiegeln.
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Bei der Anzeige des virtuellen Fahrzeugmodells 24 werden also im Wesentlichen sämtliche Lichtverhältnisse berücksichtigt, und zwar derart, dass das angezeigte virtuelle Fahrzeugmodell 24 an die realen Lichtverhältnisse im Umfeld der Person 24 angepasst und darüber hinaus zusätzlich noch virtuelle Wechselwirkungen zwischen dem virtuellen Fahrzeugmodell 24 und der Realität mittels der Augmented-Reality-Brille 20 angezeigt werden. Dadurch ergibt sich insgesamt eine besonders realistische Einbettung des virtuellen Fahrzeugmodells 24 in die reale Umgebung, also im vorliegenden Fall in die Hauseinfahrt 22, in Folge dessen die Person 26 im Idealfall gar nicht mehr zwischen der realen Umgebung und darin angeordneten Objekten sowie dem eingeblendetem virtuellen Fahrzeugmodell 24 unterscheiden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005058240 A1 [0002]
- WO 2006/040200 A1 [0003]
- DE 102007035844 A1 [0004]