DE19825794A1 - Collagenase-Applikationsform - Google Patents

Collagenase-Applikationsform

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DE19825794A1
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collagenase
wound
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wounds
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Volker Laux
Wolfgang Zahn
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • A61K38/43Enzymes; Proenzymes; Derivatives thereof
    • A61K38/46Hydrolases (3)
    • A61K38/48Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
    • A61K38/4886Metalloendopeptidases (3.4.24), e.g. collagenase
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P17/00Drugs for dermatological disorders
    • A61P17/02Drugs for dermatological disorders for treating wounds, ulcers, burns, scars, keloids, or the like

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Abstract

Es wird eine äußerlich anwendbare Arzneiform für Collagenase beschrieben, die Collagenase in einer Konzentration von etwa 30 bis 300 Units pro ml enthält und die es erlaubt, die Collagenase in einer Menge von mehr als 5 Units pro cm·2· Wundfläche aufzubringen. Diese Applikationsform eignet sich sowohl zur Entfernung von devitalisiertem Gewebe als auch von nekrotischem Schorf aus Wunden.

Description

Collagenase (Merck-Index 12. Auflage, 1996, Nr. 2544) ist ein proteolytisches Enzym, welches aus Clostridium histolyticum gewonnen und in Form von Salben zur Entfernung von nekrotischen Belägen in der Wundreinigung (Debridement) verwendet wird. Solche Salben enthalten die Collagenase in einer Menge von bis zu ca. 2 Einheiten (Units) pro Gramm Salbe. Mit diesen Salben werden in der Regel gute Ergebnisse erzielt.
Bei schweren Verbrennungen werden häufig größere Bereiche von Gewebe zerstört, und es bleibt totes, devitalisiertes Gewebe zurück. Aus diesem entsteht ein nekrotischer Schorf, dessen enzymatische oder chirurgische Entfernung eine absolute Grund­ voraussetzung für das Einsetzen der Wundheilung bzw. für eine erfolgreiche Hauttransplantation darstellt. Bislang verstrich eine relativ lange Zeit therapeutisch ungenutzt, bis entschieden werden konnte, ob der Belag chirurgisch entfernt (mit an­ schließender Transplantation) werden mußte oder ob die körpereigene Re-Epithelialisierung abgewartet werden konnte.
Native proteolytische Enzyme aus körpereigenem Gewebe können die Ablösung des nekrotischen Schorfs vom Wundgrund bewirken. Dieser Prozeß ist jedoch sehr langwierig, und es ist während dieser Zeit schwierig, die Wunden vor Infektionen zu schützen. Es ist deshalb häufig eine aggressive chirurgische Wundbehandlung zum Debridement von adhärentem Belag angezeigt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Anwendung hoch­ dosierter Collagenase-Applikationsformen die Entstehung des nekrotischen Schorfs aus devitalisiertem Gewebe verhindern kann, aber auch bei vorhandenem nekrotischem Schorf zu einem raschen Debridement führt. Damit ist es erstmals möglich geworden, das chirurgische Debridement durch ein enzymatisches zu ersetzen. So kann selbst bei tiefen Wunden auf eine chirurgische Entfernung der Wundbeläge verzichtet werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine äußerlich anwendbare Arzneiform für Collagenase, welche die Collagenase in einer Konzentration von etwa 30 bis 300 Units pro ml enthält, so daß hochdosierte Therapie ermöglicht wird.
Gegenstand der Erfindung ist weiter die Verwendung der oben genannten Collagenase-Arzneiform zur Verhinderung der Entstehung nekrotischen Schorfs aus devitalisiertem Gewebe.
Gegenstand der Erfindung ist weiter die Verwendung der oben genannten Collagenase- Arzneiform zur raschen Entfernung des Wundbelags bei bestehender Nekrose.
Als Collagenase kann jede Collagenase mit hinreichender Reinheit verwendet werden. Man kann die Collagenase beispielsweise gemäß dem deutschen Patent 1.642.578 oder der deutschen Offenlegungs­ schrift 195 32 906 erhalten.
Die Applikationsform soll die Collagenase in einer Menge von etwa 30 bis 300, vorzugsweise etwa 80-120 Units pro ml enthalten. Die Definition einer Unit an Collagenase ergibt sich aus Z. Physiol. Chem. 322, 267-272 (1960). Mit Hilfe dieser Collagenase-Zube­ reitung wird es möglich, die Collagenase ohne Mühe in einer Menge von mehr als 5 Units pro cm2 Wundfläche aufzutragen.
Als Applikationsformen für die neue Anwendung eignen sich Lösungen, Cremes, Salben, Gele, Puder und Sprays. Bevorzugt sind solche Grundlagen, aus denen das Enzym leicht freigesetzt wird, die kompatibel mit dem Enzym sind und die keine negativen Effekte auf die Wundheilung ausüben. Diese Formen lassen sich in üblicher Weise herstellen.
Es kann zweckmäßig sein, in die Applikationsformen weitere Wirkstoffe, wie beispielsweise Antibiotika (Chloramphenicol), mit einzuarbeiten.
Diese neue Applikationsform eignet sich sowohl zur Entfernung von devitalisiertem Gewebe als auch von nekrotischem Schorf aus Wunden. Das Hauptanwendungsgebiet für die neue Collagenase-Form sind Verbrennungswunden. Weitere Anwendungsgebiete sind Ulcera der verschiedensten Genese, insbesondere Ulcus cruris und Dekubitus.
Die neue Applikationsform wird ein- oder mehrmals täglich ange­ wendet, bis die Wunde praktisch sauber ist. Die Behandlung er­ folgt so lange, bis die Wunde praktisch frei von devitalisiertem Gewebe und/oder nekrotischem Schorf ist.
Die neue Methode der Wundreinigung hat den Vorteil, daß das tote Gewebe bereits sofort nach der Verbrennung entfernt werden kann, weil die Collagenase nur totes Gewebe abbaut, lebendes Gewebe hingegen nicht angreift. Man muß also nicht wie beim chirurgischen Verfahren warten, bis das tote Gewebe sichtbar wird. Die neue Methode führt wegen der schnellen Wundreinigung
  • 1. zu einer geringeren Gefahr von Infektionen,
  • 2. zu einer geringeren Belastung des Patienten durch Schmerzen und Blutverlust, die bei der chirurgischen Methode unver­ meidlich sind,
  • 4. zu einem frühzeitigem Erkennen der Wundtiefe, was für ein optimale Wundbehandlung von Bedeutung ist,
  • 5. zu einer Einsparung von Blutkonserven und
  • 6. zu einer schnelleren Wundheilung und damit auch zu einer geringeren Narbenbildung.
Der folgende Versuch zeigt die gute Wirkung der neuen Zube­ reitungsform bei Verbrennungen:
In 16 anästhesierten Ratten (Gewicht 450-600 g) wurden 3 cm2 große Verbrennungen 3. Grades mittels eines 90°C heißen runden Metallstempels an zwei enthaarten Stellen auf dem Rücken erzeugt. Bei 8 Tieren wurde jeweils auf eine dieser Stellen 0,3 ml Collagenase-Gel (erhalten gemäß Beispiel 1 und Beispiel 2) aufgetragen und am Tag 1 alle 4 h erneuert. An den Tagen 2-5 erfolgte die Behandlung einmal täglich. Danach waren alle mit Collagenase behandelten Wunden frei von Belägen.
Den nicht behandelten Tieren wurde am Tag 6 jeweils eine der entstandenen Nekrosen chirurgisch entfernt. Der weitere Heilungs­ verlauf der Wunden wurde beobachtet. Dabei zeigte sich, daß die mit Collagenase behandelten Wunden nach 18 Tagen und die chirurgisch behandelten Wunden nach 23 Tagen geschlossen waren. Die nicht behandelten Wunden zeigten nach dieser Zeit lediglich einen Rückgang auf die Hälfte der ursprünglichen Größe.
Beispiel 1 Aufreinigung von Collagenase
295 g Collagenase mit einer Ausgangsaktivität von 1196 U/g wurden in 1200 ml eiskalter 0,1 mM Calciumacetat-Lösung gelöst und in einer Ultrafiltrationsanlage, bestückt mit Membranmodulen mit einer Ausschlußgrenze von 10 000 Da, auf 400 ml konzentriert. Unter Konstanthaltung dieses Volumens durch Zutropfen von ins­ gesamt 2000 ml entionisiertem. Wasser wurde dann diafiltriert. Während der Diafiltration wurde der pH-Wert durch tropfenweisen Zusatz von Trishydroxyethylaminomethan oder Natronlauge auf 7,6 gehalten. Dann wurde - unter kräftigem Weiterrühren und Konstant­ haltung des pH-Wertes - auf ein Volumen von 320 ml konzentriert. Nach Sterilfiltration und aseptischer Lyophilisation dieses Enzymkonzentrats erhielt man 54,9 g einer Collagenase mit einer Aktivität von 5800 U/g.
Alle Schritte wurden bei einer Temperatur von unter 6°C durch­ geführt.
Beispiel 2 Herstellung eines Gels
5000 Units steriler Collagenase werden in 10 ml sterilem Wasser gelöst und dann bei 4 bis 8°C mit 40 ml einer sterilen 21%igen Poloxamer®-407-Lösung, die 3% Propylenglykol enthält, gemischt. Dadurch erhält man eine hochdosierte Applikationsform mit von 100 Units Collagenase pro ml, die in der Kälte flüssig ist und bei Temperaturen von < 25°C zu einem Gel erstarrt.
Beispiel 3
Das Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch wurden 15 000 Units steriler Collagenase in die Lösung bzw. das Gel eingearbeitet.

Claims (3)

1. Äußerlich anwendbare Arzneiform für Collagenase, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie die Collagenase in einer Konzentration von etwa 30 bis 300 Units pro ml enthält.
2. Verwendung der Collagenase-Arzneiform gemäß Anspruch 1 zur Verhinderung der Entstehung nekrotischen Schorfs aus devitalisiertem Gewebe.
3. Verwendung der Collagenase-Arzneiform gemäß Anspruch 1 zur raschen Entfernung des Wundbelags bei bestehender Nekrose.
DE19825794A 1998-06-10 1998-06-10 Collagenase-Applikationsform Withdrawn DE19825794A1 (de)

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US5393792A (en) * 1991-11-20 1995-02-28 Advance Biofactures Of Curacao, N.V. High dosage topical forms of collagenase

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