DE19825500C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Fluidbewegungen mittels Lichtwellenleiter - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Fluidbewegungen mittels Lichtwellenleiter

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erfassen und/oder Lokalisieren von Fluidbewegungen in einem fluid-durchlässigen Medium, wobei die Fluidbewegungen im Medium mit einem Wärmetransport verbunden sind und Temperaturanomalien im Temperaturprofil verursachen und wobei mindestens ein Lichtwellenleiter als Temperatursensor im Medium zur Ermittlung der Temperaturanomalien eingesetzt wird. Erfindungsgemäß wird dem Lichtwellenleiter zumindest zeitweise Wärme zugeführt oder entzogen. Anhand einer bezogen auf die erfolgte Wärmezufuhr bzw. auf den erfolgten Wärmeentzug lokal geringeren Erwärmung bzw. Kühlung des Lichtwellenleiters und/oder schnelleren Abgabe der zugeführten Wärme vom Lichtwellenleiter bzw. die langsamere Aufnahme von Wärme durch den Lichtwellenleiter werden die Fluidbewegungen detektiert. Der Lichtwellenleiter wird bevorzugt über seine gesamte Länge oder längere Teilabschnitte erwärmt. Der Lichtwellenleiter kann über einen oder mehrere elektrische Leiter erwärmt werden. Die Wärmezufuhr bzw. der Wärmeentzug kann auch über einen Wärmetausch mit einem Heiz- oder Kühlfluid erfolgen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen und/oder Lokalisieren von Fluidbewegungen in einem für Fluide zumindest in Teilbereichen durchlässigen Medium, wobei die Fluidbewegun­ gen in dem durchsickerten und/oder durchströmten Medium mit einem Wärmetransport, durch den in gemessenen Temperaturprofilen charakteristische Verläufe auftreten, verbunden sind und wobei mindestens ein Lichtwellenleiter als Temperatursensor im Medium zur Ermittlung der Temperaturprofile eingesetzt wird, sowie eine Vorrichtung zum Erfassen und/oder Lokalisieren von Fluidbewegungen in einem für Fluide zumindest in Teilbereichen durchlässigen Medium, wobei die Fluidbewegungen in dem durchsickerten und/oder durchströmten Medium mit einem Wärmetransport, durch den in gemessenen Temperaturprofilen charakteristische Verläufe auftre­ ten, verbunden sind, mit mindestens einem Lichtwellenleiter als Temperatursensor in dem durch­ lässigen Medium zur Ermittlung eines Temperaturprofils längs des Lichtwellenleiters.
Dem Erkennen, Erfassen und Lokalisieren von Fluidbewegungen in Form von Durchsickerungen und/oder Durchströmungen durch ein für Fluide zumindest in Teilbereichen durchlässiges Medi­ um kommt in vielen Bereichen große Bedeutung zu. Wichtige Beispiele für derartige Medien stellen der Erdboden und/oder Baumaterialien verschiedenster Art dar. Häufig dient das Erfassen und Lokalisieren der nachzuweisenden Fluidbewegungen dem Erkennen von ungewollten Fließ­ bewegungen. Dies ist beispielsweise bei der Leckortung an fluidführenden Leitungssystemen (z. B. Wasser, Gas, Öl, Abwasser, Chemikalien, Fernwärme), bei der Schadstellenortung im Wasserbau (z. B. Talsperren, Dämme, Deiche, Schleusen), bei der Ortung von Schäden an Ab­ dichtungen (z. B. Deponiedichtungen, Tanks, Speicherbecken) und bei der Überwachung von Sonderabfällen (z. B. Endlager) der Fall.
Es ist seit vielen Jahren bekannt, zu diesem Zweck Temperaturmessungen einzusetzen. Die Tem­ peratur des Fluids dient dabei als Tracer für die nachzuweisenden Fließbewegungen.
Temperaturmessungen unter Verwendung von Lichtwellenleitern als thermische Sensoren bzw. Temperatursensoren sind an sich ebenfalls bekannt. Diese bieten den Vorteil, daß entlang eines bis zu mehreren Kilometer langen Lichtwellenleiters (z. B. Glasfaserleitung) Temperaturprofile gemessen werden können.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 93 18 404 U1 ist eine Einrichtung zum Bestimmen von Temperaturen unter Zuhilfenahme von Lichtwellenleitern bekannt. Dabei wird die Temperaturab­ hängigkeit der Rückstreuung in Lichtwellenleitern ausgenutzt und zur Überwachung der Tempe­ raturentwicklung in Deponien verwendet. Nach der DE 93 18 404 U1 kommen als flächiges Gebilde mit Mäanderform angeordnete Lichtwellenleiter, aber auch in Schneckenform, nach Art konzentrischer Kreise oder mit Überkreuzungen angeordnete Lichtwellenleiter zum Einsatz. Der Lichtwellenleiter kann auch innerhalb der Deponie in je einer unterhalb und oberhalb der abdich­ tenden Basistonschicht angeordneten Meßebene verlegt werden. Aus den gemessenen Tempera­ turwerten kann der geothermische Gradient und die thermische Diffusivität im Bereich der abdich­ tenden Basistonschicht und aus den Werten der thermischen Diffusivität das räumliche und zeitli­ che Verhalten der Dichtheit der abdichtenden Basistonschicht bestimmt werden. Die Erfassung von Fluidströmungen - etwa Aussickerungen von Wasser aus dem Innenbereich der Deponie in den Außenbereich der Deponie - werden in DE 93 18 404 U1 allerdings nicht erwähnt und be­ trachtet.
Aus der deutschen Patentanmeldung DE 40 19 980 A1 ist eine Temperatursensoranordnung bekannt, die über eine Faseroptik verteilt ist und Raman-Streulicht ausnutzt.
In jüngerer Zeit werden die Temperaturmessungen zum Erfassen und Lokalisieren von Fluidbe­ wegungen auch mittels faseroptischer Meßsysteme durchgeführt.
Die deutsche Patentschrift 195 06 180 C1 beschreibt ein Verfahren zur Kontrolle und Überwa­ chung der Dichtigkeit von Deichen, Dämmen, Wehren oder dergleichen Wassersperrbauwerken mittels Sensoren, wobei die Temperaturverteilung längs des Deiches oder dergleichen im binnen­ seitigen Bereich unterhalb der Deich-(Damm)krone ermittelt wird und anhand der Temperatur­ verteilung über einen vorgegebenen Zeitabschnitt bei festgestellter Anomalie Ort und Art einer vorhandenen Leckage (Undichtigkeit) bestimmt werden. Es wird die Temperaturverteilung längs des Deiches mittels eines faseroptischen, mit Laserlicht beaufschlagten Sensorkabels unter An­ wendung einer Laufreit- und Intensitätsauswertung des rückgestreuten Laserlichtes gemessen.
Aus der deutschen Patentanmeldung DE 196 21 797 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Leckageüberwachung an Objekten und Bauwerken, insbesondere an Dämmen, Deichen, Uferbefestigungen, Klärbecken, sonstigen Wasserbauwerken, Speicher- und Rückhalteein­ richtungen für Flüssigkeiten und dergleichen, durch Ermitteln von thermischen Parametern im Boden mittels thermischer Sensoren bekannt, wobei als passive Temperatursensoren ein oder mehrere Lichtwellenleiter eingesetzt werden und im Falle einer Leckage das Leck durch Ermit­ teln der Temperaturänderungen im Leckagebereich erfaßt wird. Die Lichtwellenleiter werden im wesentlichen schlaufenförmig mit vertikal verlaufenden Schlaufenästen, in Hydraulik-Leitungen, in Hohlrohren oder in Schläuchen oder in durch ein Horizontalbohrverfahren verlegten Rohren angeordnet.
Die Anwendung dieser Verfahren setzt jedoch voraus, daß sich die Temperatur des strömenden und/oder sickernden Fluids von der Temperatur des Mediums in der Umgebung des Lichtwellen­ leiters unterscheidet und zwar mit der erforderlichen Temperaturdifferenz. In der Praxis ist diese Temperaturdifferenz jedoch häufig nicht oder nicht immer gegeben oder kann nur unter technisch aufwendigen Bedingungen geschaffen werden.
Aus der deutschen Patentschrift DE 41 27 646 C2 ist die Temperaturbestimmung im Erdboden zur Erfassung von Leckagen an Dämmen und sonstigen Uferbefestigungen, zur Erfassung von Aussickerungen aus Deponien, zur Erfassung von Undichtigkeiten in Kanal- und Rohrleitungssy­ stemen, zur Erfassung von aufsteigendem Thermal- und Karstwasser oder zur Erfassung von Ab­ wärmeeinleitungen bekannt. Die Temperaturmessung erfolgt mittels mehrerer in einer Sensorkette angeordneter Sensoren in einem Hohlgestänge aus zylindrischem Rohr mit einer Kegelspitze, wobei die Meßsonden als Temperaturfühler verwendete elektrische Meßwiderstände umfassen. Neben der Temperaturmessung zum Erfassen und Lokalisieren von Fluidbewegungen ist in der DE 41 27 646 C2 außerdem beschrieben, daß zur Bestimmung der Wärme- bzw. Temperaturleit­ fähigkeit des Bodens im Zusammenhang mit der Ermittlung der Eingangsparameter für die Be­ rechnung von erdverlegten Hochspannungskabeln oder Fernwärmeleitungen oder für allgemeine geothermische Untersuchungen eine gezielte und definierte Erwärmung der Meßsonde über einen Heizdraht vorgesehen sein kann. Dabei wird der Anstieg der Temperatur in der Meßsonde wäh­ rend des Aufheizens der Meßsonde erfaßt, da der Temperaturanstieg proportional zur Wärme- bzw. Temperaturleitfähigkeit des die Meßanordnung umgebenden Bodens ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs ge­ nannten Art aufzuzeigen, die gewährleisten, Fluidbewegungen erfassen und/oder lokalisieren zu können, auch wenn keine oder nur ein verhältnismäßig geringe Temperaturdifferenz zwischen dem Fluid und dem durchlässigen Medium in der Umgebung des Lichtwellenleiters (faseroptischer Temperatursensor) vorliegt, in dem sich das Fluid bewegt. Die Messung sollte dabei einerseits zwar mit der erforderlichen Genauigkeit, aber andererseits auch auf möglichst einfache Art und Weise erfolgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß daß dem Lichtwellenleiter zumindest zeitweise Wärme zugeführt oder entzogen wird und entweder anhand einer bezogen auf die er­ folgte Wärmezufuhr lokal geringeren Erwärmung des Lichtwellenleiters und/oder schnelleren Abgabe der zugeführten Wärme vom Lichtwellenleiter als bei Fluidstillstand oder anhand einer bezogen auf den erfolgten Wärmeentzug lokal geringere Kühlung des Lichtwellenleiters und/oder schnelleren Aufnahme von Wärme vom Lichtwellenleiter als bei Fluidstillstand die Fluidbewe­ gungen im durchlässigen Medium detektiert werden.
In der Regel wird die Wärmezufuhr zum Lichtwellenleiter mindestens solange durchgeführt, bis eine Erwärmung mindestens um einen Temperaturbetrag erfolgt, welcher der Temperaturauf­ lösung des Lichtwellenleiters entspricht. Typische Werte für die Temperaturauflösung liegen bei etwa 0,5 K oder darunter. Üblicherweise wird die Temperatur aber um einen Betrag zwischen 1 und 100 K, vorzugsweise zwischen 5 und 50 K erhöht oder erniedrigt. Der Wärmetransport vom erwärmten bzw. gekühlten Lichtwellenleiter weg wird durch verschiedene physikalische Phäno­ mene hervorgerufen: Zu einem durch reine Wärmeleitung, zum anderen durch advektiven bzw. konvektiven Wärmetransport. In Bereichen des Lichtwellenleiters, in dessen Umgebung Fluidbe­ wegungen auftreten, führen diese neben der reinen Wärmeleitung zu einem advektiven bzw. kon­ vektiven Wärmetransport. In Bereichen, in denen keine oder vergleichsweise geringere Fluidbe­ wegungen vorliegen, ist dieser zusätzlich zur reinen Wärmeleitung stattfindende Wärmetransport gar nicht vorhanden oder deutlich geringer ausgeprägt.
Dies führt dazu, daß sich der Lichtwellenleiter bei Wärmezufuhr in Bereichen ohne oder mit ver­ gleichsweise geringen Fluidbewegungen stärker aufheizt und/oder langsamer die Wärme an die Umgebung abgibt als in vom Fluid durchströmten und/oder durchsickerten Bereichen. Die bezo­ gen auf die erfolgte Wärmezufuhr lokal geringere Erwärmung des Lichtwellenleiters und/oder die bezogen auf die erfolgte Wärmezufuhr lokal schnellere Abgabe der zugeführten Wärme vom Lichtwellenleiter zeigt sich im mit Hilfe des Lichtwellenleiters aufgenommenen Temperaturprofil als charakteristischer Verlauf (gegebenenfalls als Temperaturanomalie), über den letztlich die nachzuweisenden Fluidbewegungen erfaßt und/oder lokalisiert werden.
Im alternativen Fall von Kühlung und damit des Entzugs von Wärme vom Lichtwellenleiter kühlt sich der Lichtwellenleiter bei Wärmeentzug in Bereichen ohne oder mit vergleichsweise geringen Fluidbewegungen stärker ab und/oder nimmt langsamer die Wärme aus der Umgebung auf als in vom Fluid durchströmten und/oder durchsickerten Bereichen. Die bezogen auf den erfolgten Wär­ meentzug lokal geringere Kühlung des Lichtwellenleiters und/oder der bezogen auf den erfolgten Wärmeentzug lokal langsamere Aufnahme von Wärme durch den Lichtwellenleiter zeigt sich im mit Hilfe des Lichtwellenleiters aufgenommenen Temperaturprofil ebenfalls als charakteristischer Verlauf (gegebenenfalls als Temperaturanomalie), mit dessen Hilfe die nachzuweisenden Fluidbe­ wegungen erfaßt und/oder lokalisiert werden.
Im Rahmen der Erfindung ist unter einem zumindest in Teilbereichen durchlässigen Medium neben einem einzigen Stoff auch eine Mischung von verschiedenartigen Stoffen in der Umgebung des Lichtwellenleiters zu verstehen, die zumindest teilweise durchlässig ist. Die Durchlässigkeit der Stoffe kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Beispiele für ein durchlässiges Medium sind ein poröses Medium, ein Risse, Klüfte und/oder Kanäle aufweisendes Medium und dergleichen. Ist der Lichtwellenleiter in einem einzigen Stoff, in verschiedenartigen Stoffen mit im wesentlichen homogener Durchlässigkeit für Fluide oder in verschiedenartigen Stoffen mit vergleichbaren Wärmeleiteigenschaften eingebettet, so kann aus dem charakteristischen Verlauf (gegebenenfalls der Anomalie) der Temperaturverteilung längs des Lichtwellenleiters direkt auf eine lokale Fluid­ bewegung in der Umgebung des Meßpunktes geschlossen werden. Die Temperaturmessungen detektieren in diesem Fall unmittelbar die Fluidbewegungen im Medium, d. h. in dem Stoff oder in den Stoffen in der Umgebung des Lichtwellenleiters. Befindet sich der Lichtwellenleiter in ver­ schiedenartigen Stoffen mit unterschiedlichen Wärmeleiteigenschaften, kann der Fachmann auf­ grund von durch seine Fachkenntnisse bekannten Erfahrungswerten oder mittels Berechnungen den unterschiedlichen Wärmetransport problemlos bestimmen. Daraus kann dann abgeleitet wer­ den, ob eine Fluidbewegung in der Umgebung des Lichtwellenleiters stattfindet.
Bevorzugt wird der Lichtwellenleiter im wesentlichen über seine gesamte Länge oder über Teilabschnitte erwärmt oder gekühlt. Dann erstrecken sich die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme im wesentlichen über die gesamte Länge oder über Teilab­ schnitte des Lichtwellenleiters. Die Teilabschnitte sollten dabei längere Teilabschnitte sein, bei­ spielsweise in der Größenordnung von mehreren Metern oder 10er Metern.
Besondere Vorteile sind zu erzielen, wenn der Lichtwellenleiter über einen oder mehrere elektri­ sche Leiter erwärmt wird. Beim Anlegen einer Spannung fließt ein Strom durch den Leiter und bedingt durch den elektrischen Widerstand des Leiters erwärmt sich dieser dabei. Dadurch wird nicht nur der elektrische Leiter sondern auch seine Umgebung und damit der Lichtwellenleiter er­ wärmt.
Dem Lichtwellenleiter kann auch mittels Wärmetausch über ein Heizfluid Wärme zugeführt oder mittels Wärmetausch über ein Kühlfluid Wärme entzogen werden. Es können eine oder mehrere Leitungen für ein Heiz- oder Kühlfluid zum Wärmetausch mit dem Lichtwellenleiter vorgesehen sein. Der Wärmetausch zwischen Heiz- bzw. Kühlfluid und Lichtwellenleiter erfolgt indirekt.
Die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme können grundsätzlich in jeder geeigneten Art und Weise verlegt sein. Sie können um den Lichtwellenleiter angeordnet sein, beispielsweise ihn umschließen oder ihn in der Art einer Wicklung oder als Geflecht umgeben, oder sie können im wesentlichen parallel zu ihm verlaufen.
Mit Vorteil können die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme, insbesondere der oder die Leiter, als Schutzumhüllung gegen mechanische Einwirkungen ausgebildet sein. Da in der Praxis die meisten im Außenbereich eingesetzten Glasfaserkabel mit einem metallischen Schutz, beispielsweise einem Schutzgeflecht (Nagetierschutz), umgeben sind, kann dieser metalli­ sche Schutz als elektrischer Leiter zur Erwärmung des Lichtwellenleiters genutzt werden. In diesem Fall übt die Schutzumhüllung eine Doppelfunktion aus. Der materielle Aufwand für die Anwendung der Erfindung kann damit reduziert werden. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, in bereits verlegten Lichtwellenleitern mit metallischem Schutz die Erfindung ohne aufwendige Maß­ nahmen einzusetzen, da im wesentlichen nur die Anschlüsse für den Leiter gelegt werden müssen.
In Weiterbildung der Erfindung können die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme mehrfach im wesentlichen entlang dem Lichtwellenleiter angeordnet und an einem Ende miteinander verbunden sein. Die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme sind dann in einer oder mehreren Schlaufen angeordnet. Beispielsweise können die Mittel zum Erwär­ men mindestens zwei sich entlang dem Lichtwellenleiters erstreckende elektrische Leiter umfas­ sen, wobei die Enden dieser mindestens zwei Leiter an einem Ende elektrisch miteinander verbun­ den sind. Damit bildet die elektrischen Leiter eine oder gegebenenfalls mehrere Heizschlaufen. Der Vorteil liegt darin, daß die elektrischen Anschlüsse für die Leiter an einer Stelle liegen. Sind beispielsweise mindestens zwei elektrische Leiter in ein Kabel integriert bzw. verlaufen im we­ sentlichen parallel zum Lichtwellenleiter, so können die elektrischen Leiter am von der Lichtein­ speisung mittels Laser entfernten Ende miteinander elektrisch verbunden werden und der Licht­ wellenleiter muß lediglich an einem Ende für das Anlegen der Spannung und für die Durchführung der Messungen zugänglich sein. Die Anschlüsse für den Lichtwellenleiter und die Anschlüsse für die elektrischen Leiter befinden sich bevorzugt im wesentlichen am selben Ort, sie können aber auch an unterschiedlichen Stellen vorgesehen sein.
Im Rahmen der Erfindung können Lichtwellenleiter auf jede geeignete Art und Weise verlegt sein. Insbesondere können die aus dem zitierten Stand der Technik bekannten Verlegearten gewählt werden.

Claims (12)

1. Verfahren zum Erfassen und/oder Lokalisieren von Fluidbewegungen in einem für Fluide zumindest in Teilbereichen durchlässigen Medium, wobei die Fluidbewegungen in dem durchsickerten und/oder durchströmten Medium mit einem Wärmetransport, durch den in gemessenen Temperaturprofilen charakteristische Verläufe auftreten, verbunden sind und wobei mindestens ein Lichtwellenleiter als Temperatursensor im Medium zur Ermittlung der Temperaturprofile eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Lichtwellenleiter zumindest zeitweise Wärme zugeführt oder entzogen wird und entweder anhand einer be­ zogen auf die erfolgte Wärmezufuhr lokal geringeren Erwärmung des Lichtwellenleiters und/oder schnelleren Abgabe der zugeführten Wärme vom Lichtwellenleiter als bei Fluid­ stillstand oder anhand einer bezogen auf den erfolgten Wärmeentzug lokal geringere Küh­ lung des Lichtwellenleiters und/oder schnelleren Aufnahme von Wärme vom Lichtwellenlei­ ter als bei Fluidstillstand die Fluidbewegungen im durchlässigen Medium detektiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Lichtwellenleiter im wesent­ lichen über seine gesamte Länge oder über Teilabschnitte Wärme zugeführt oder entzogen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwel­ lenleiter über einen oder mehrere elektrische Leiter erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Lichtwel­ lenleiter mittels Wärmetausch über ein Heizfluid Wärme zugeführt oder mittels Wärme­ tausch über ein Kühlfluid Wärme entzogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme den Lichtwellenleiter zumindest teilweise umschließen.
6. Vorrichtung zum Erfassen und/oder Lokalisieren von Fluidbewegungen in einem für Fluide zumindest in Teilbereichen durchlässigen Medium, wobei die Fluidbewegungen in dem durchsickerten und/oder durchströmten Medium mit einem Wärmetransport, durch den in gemessenen Temperaturprofilen charakteristische Verläufe auftreten, verbunden sind, mit mindestens einem Lichtwellenleiter als Temperatursensor in dem durchlässigen Medium zur Ermittlung eines Temperaturprofils längs des Lichtwellenleiters, gekennzeichnet durch Mittel zur zumindest zeitweisen Zufuhr von Wärme zum Lichtwellenleiter oder Mittel zum zumindest zeitweisen Entzug von Wärme vom Lichtwellenleiter.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme im wesentlichen über die gesamte Länge oder über Teilabschnitte des Lichtwellenleiters erstrecken.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme einen oder mehrere elektrische Leiter umfassen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme mindestens eine Leitung für ein Heiz- oder Kühlfluid zum Wärmetausch mit dem Lichtwellenleiter umfassen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme den Lichtwellenleiter zumindest teilweise umschließen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme als Schutzumhüllung des Lichtwellen­ leiters gegen mechanische Einwirkungen ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Zufuhr von Wärme oder zum Entzug von Wärme mehrfach im wesentlichen entlang dem Lichtwellenleiter angeordnet sind und an einem Ende miteinander verbunden sind.
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