DE19825269A1 - Beleuchtungssystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Beleuchtungssystem, mit mindestens einer Lichtquelle 4 und mindestens einem Lichtkörper. Der Lichtkörper besteht aus mindestens einer transparenten, hochflexiblen, mindestens einseitig strukturierten Folie 3, welche durch Auftragen eines Gemischs 2 mit katalytisch vernetzten Siloxanen auf mindestens eine Matrix 1 mit optisch wirksamer Struktur und durch Polymerisation entstanden ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Beleuchtungssystem mit mindestens einer
Lichtquelle und mindestens einem Lichtkörper.
Beleuchtungssysteme bestehen entweder nur aus Funktionsteilen, d. h. Lampen
und deren Armaturen, oder aus Funktionsteilen in Verbindung mit dekorativ
und/oder beleuchtungstechnisch zusätzlich wirksamen Komponenten, wie
Reflektoren, Abschirmungen, Lichtstreuelementen usw., welche den jeweiligen
Lichtkörper bilden.
Innerhalb der Funktionsteile ist ein Wechsel eines Lampentyps gegen einen
anderen möglich. Dafür sprechen wirtschaftliche Gründe, wenn neue Lampen mit
verbesserten Eigenschaften erhältlich sind.
Der Austausch von Lichtkörpern eines Typs gegen einen anderen ist hingegen
unüblich. Weiterhin ist die flexible Anpassung eines vorhandenen Lichtkörpers
an technisch grundlegend veränderte Lampen oder veränderte
Umgebungsbedingungen unüblich.
Anzustreben ist jedoch nicht allein eine Austauschmöglichkeit für Lampen,
sondern auch für Lichtkörper und/oder die Modifizierung ihrer optisch
wirksamen Bestandteile. Neue Lampentypen erhalten eine neue Form, Lichtfarbe,
Brennstellung oder Lichtintensität.
Hochleistungslampen strahlen mehr Wärme ab oder sind in der Helligkeit nicht
mehr regelbar als allgemein übliche Lampen. Neuartige Lampen erfordern daher
allein aus technischen Gründen eine Anpassung der Lichtkörper.
Für die flexible Modifizierung von Lichtkörpern spricht aber auch die
Möglichkeit zur Anpassung der Beleuchtung an Neudekorationen oder
Nutzungsänderungen vorhandener Räume, neuer Raumaufteilungen oder bauliche
Änderungen.
Diese Forderungen setzen voraus, dass der Austausch von Lichtkörpern oder die
Anpassung ihrer optisch wirksamen Komponenten an alle veränderlichen
technischen, räumlichen und/oder modischen Bedingungen erfolgen kann; sie soll
einfach, schnell und preisgünstig durchführbar sein.
Entsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Lichtkörper zu schaffen, welcher bei einfacher Herstellung, problemlosem
Transport sowie kostensparender Montage einen sehr weiten Anwendungsbereich
aufweist, wobei die optischen Eigenschaften in vielfältiger Weise modifizierbar
sein sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Lichtkörper aus
mindestens einer transparenten, hochflexiblen, mindestens einseitig strukturierten
Folie besteht, welche durch Auftragen eines Gemischs mit katalytisch vernetzten
Siloxanen auf mindestens eine Matrix mit optisch wirksamer Struktur und durch
Polymerisation entstanden ist.
Wesentliche Komponenten des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems sind
damit hochflexible und transparente Folien mit optischen Eigenschaften. Ihre
Grundsubstanz besteht aus katalytisch vernetzten Siloxanen. Diese sind wegen
ihres geringen Gewichts und der möglichen großen Ausdehnung leicht zu
handhaben. Um die gewünschten optischen Eigenschaften zu erzielen, wird das
Gemisch mit katalytisch vernetzten Siloxanen auf mindestens eine Matrix
aufgebracht. Diese Matrix enthält spiegelbildlich die Strukturen, die zur
Erzielung der gewünschten optischen Wirkung benötigt werden. Somit können
Lichtbrechungen, Polarisationen, Beugungen und/oder Interferenzen, Flexionen,
Dispersionen und eine große Anzahl weiterer optischer Phänomene erzeugt
werden.
Sowohl aus optischen als auch aus Gründen der Materialeinsparung und
Handhabbarkeit werden die den Lichtkörper bildenden Folien so dünn wie
möglich hergestellt. Das Auflegen einer zweiten, glatten oder einer strukturierten
Matrix auf das Grundmaterial und die Ausübung von Druck führt zu
druckabhängigen Folienstärken.
Während eine glatte Zweitfolie zu einseitig strukturierter, optisch wirksamer
Folie als Lichtkörper führt, ermöglicht das Auflegen einer zweiten strukturierten
Matrix die Herstellung von doppelseitig strukturierten Folien. Das Aufbringen
weiteren Grundmaterials und weiterer Matrices führt zu weitergehenden
optischen Erscheinungen, wie z. B. Intensitätsverteilungen.
Das aufgebrachte Gemisch mit dem entsprechenden Katalysator polymerisiert auf
oder zwischen den Matrices aus. Es kann von diesen abgezogen oder z. B. durch
Vakuum abgehoben werden.
Für lange Folienbahnen lassen sich vorteilhafterweise walzenförmige Matrices
verwenden, deren Umdrehungsgeschwindigkeit dem Polymerisationsprozess
angepasst ist. Sowohl bei plattenförmigen als auch bei walzenförmigen
Herstellverfahren kann der Polymerisationsprozess durch Wärmezufuhr
beschleunigt werden.
Die optisch wirksamen Folien, welche den Lichtkörper bilden, haben zumeist
eine nur geringe Dicke und Festigkeit. Ihre Dicke kann den einstelligen
Mikrometer-Bereich erreichen. Es ist daher zumeist erforderlich, in einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung diese Folien auf oder zwischen
Stabilisierungsflächen zu legen. Die Stabilisierungsflächen können z. B. aus
glatten, transparenten Platten oder Folien bestehen. Platten werden vorzugsweise
bei großflächigen Strukturen, bei hoher mechanischer Belastung und/oder großer
Verschmutzungsgefahr, beispielsweise bei Außenlicht, eingesetzt. Glatte flexible
Stabilisierungsflächen lassen eine nahezu beliebige Verformung - zusammen mit
den optisch wirksamen Folien - zu.
Die Folienanordnung kann gebogen, gefaltet, beispielsweise
schraubenlinienförmig verbunden, geknickt, gewellt oder in beliebigen
Geometrien zugeschnitten werden. Zur Anpassung an äußere Strukturen der
Lichtquelle können die Stabilisierungsflächen mit den darin befindlichen Folien,
d. h. den Lichtkörpern, z. B. durch Tiefziehen dreidimensional verformt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind weiterhin Verschiebungen mehrerer
Stabilisierungsflächen gegeneinander, Wendungen und/oder vertikale sowie
horizontale Drehungen möglich.
Stand der Technik ist, dass moderne Hochleistungslampen, v.a.
Metalldampflampen, eine gute Lichtausbeute haben, jedoch auch eine starke
Abstrahlung im Infrarotbereich. Erfindungsgemäß kann hier das relativ hoch
wärmebeständige Folienmaterial, d. h. der Lichtkörper in Verbindung mit
zumindest ebenso wärmebeständigem Glas als Stabilisierungsfläche verwendet
werden.
Um darüber hinaus Hochleistungslampen in Verbindung mit stark verformten
Folienanordnungen als Lichtkörper verwenden zu können, wird in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung die der Lichtquelle zugewandte Seite der
Stabilisierungsfläche im ionengestützten Abscheideverfahren bei Temperaturen
unterhalb 100°C so besputtert (beschichtet), dass im sichtbaren Spektralbereich
transparente, im Infrarotbereich jedoch hochreflektierende Schichten entstehen.
Vorzugsweise wird hierbei ein zinndotiertes Indiumoxid verwendet. Das
Verfahren eignet sich im Gegensatz zur Elektronenstrahlverdampfung (bei 300
bis 400°C) auch für die Beschichtung von Platten mit Acrylglas und von Folien
aus Polycarbonat.
Bei größeren Beleuchtungsflächen, welche aus optischen Gründen nur mit einer
Stabilisierungsfolie ausgerüstet werden können, reicht im Allgemeinen die
Festigkeit der Folienanordnungen, welche den Lichtkörper bilden, nicht aus. In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind hier Folienversteifungen einsetzbar,
welche durch transparente Stabilisierungslacke oder -polymere sowie gleichfalls
transparente Versteifungsrahmen oder - rippen, erforderlichenfalls mit
definierten optischen Eigenschaften, gebildet werden.
Innerhalb eines Bereichs einer Lichtquelle können bei Bedarf unterschiedliche
Beleuchtungszonen gebildet werden, z. B. unmittelbar durchscheinendes Licht
einer punktförmigen Lichtquelle an einer Stelle, Lichtbrechungen an einer
anderen Stelle, Teil- oder Totalreflexionen an einer dritten Stelle. Derartige
Beleuchtungszonen entstehen durch Einarbeitung unterschiedlicher Prismen in
die Matrices und demzufolge in die optisch wirksamen Folien. Optische Effekte
werden ferner durch die vorerwähnten Verformungen der Folien, gegebenenfalls
gemeinsam mit deren Stabilisierungsflächen, gewonnen. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung sind darüber hinaus durch mechanische Verzerrung
der Folien fotoelastische Effekte erzielbar.
In Fällen, in welchen die berechenbare optische Grundstruktur der Folien sowie
die Verformung der Folien nicht ausreichen, um die vorgesehenen
Beleuchtungskriterien zu erfüllen, werden weitere optisch wirksame
Komponenten oder Figuren in das erfindungsgemäße System eingebracht. Die
Komponenten können sowohl vom Werkstoff her als auch in ihrer Form
vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten besitzen. Sie können z. B. aus Metall, Glas,
Kunststoff oder Lichtleitfasern bestehen.
Diese Komponenten dienen der punktuellen oder linearen Lichtleitung, zusätzlich
zu den strukturierten Folien, welche ihrerseits Lichtleiteigenschaften besitzen. Sie
können in weiterer Gestaltung der Erfindung aus definierten Linsen bestehen
(z. B. Fresnel-Linsen aus Glas oder Kunststoff), aus Kristallen, reflektierenden
Metall- oder Keramikkörpern sowie aus Flüssigprismen. Weiterhin besteht
erfindungsgemäß die Möglichkeit, dass in die Stabilisierungsflächen mit den darin
befindlichen Folien als Lichtkörpern figürlich Öffnungen der verschiedensten
Art, wies beispielsweise Spalte, Rund-, Quadrat-, Rechteck-, Dreieck-Löcher und
Lochrahmen eingebracht werden, welche der Erzielung Fraunhoferscher
Beugungsmuster oder Interferenzen dienen.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung besteht die Möglichkeit, bei Einsatz
mehrerer Folien als Lichtkörper, welche sich innerhalb von
Stabilisierungsflächen befinden, diese gegeneinander zu verschieben, zu wenden,
zu drehen oder gegen solche einer anderen optischen Struktur (vorteilhaft
innerhalb einer Stabilisierungsfolie) auszutauschen. Hierbei besteht die
Möglichkeit der kostengünstigen Anpassung von Lichtkörpern mit optisch
wirksamen Folien an neue Lampenbestückungen.
Das flexible Beleuchtungssystem kann nach einem Ausführungsbeispiel aus nur
einer optisch wirksamen Folie bestehen, welche sich zwischen zwei
transparenten Stabilisierungsfolien befindet. Selbst wenn das System noch durch
einen Polymerauftrag, durch Rahmen oder Rippen versteift wird, ist das Gewicht
sehr gering. Es erlaubt die Herstellung und den Austausch auch extrem großer
Flächenleuchten in ebener oder gekrümmter Ausführung, ohne dass aufwendige
Tragkonstruktionen an Decken und Wänden oder Hebezeug erforderlich wird.
Durch die große Flexibilität kann der Lichtkörper aufgerollt und auch bei großen
endgültigen Dimensionen problemlos transportiert werden.
Vergrößerte Türöffnungen, welche bei der Montage von Großleuchten häufig
vorgesehen werden müssen, sind vorteilhafterweise nicht mehr erforderlich. Zu
Reinigungszwecken oder zum Auswechseln von Lichtquellen kann das
erfindungsgemäße System ohne Verwendung der für Großleuchten üblichen
Seilzüge abgehängt oder abgewinkelt werden. Ebenso sind Positionsänderungen
möglich, wenn z. B. ein Funktionsteil umzusetzen ist.
Die vorgenannten Änderungsmöglichkeiten bestehen auch in den Fällen, in denen
eine Leuchten-Umsetzung bisher nicht durchführbar war. Das trifft u. a. auf die
Umsetzung einer Flächenleuchte von der Decke an die Wand und umgekehrt oder
von einer Wand in eine Ecke zu.
Umsetzungen sind selbst dort möglich, wo eine Anpassung an andere
geometrische Raumverhältnisse gefordert wird. Durch seine guten
Biegeeigenschaften kann der Lichtkörper des erfindungsgemäßen
Beleuchtungssystems auch von einer Wand an eine Säule oder in eine Ecke
umgesetzt werden. Wo es erforderlich oder wünschenswert ist, können die
erfinderischen optisch wirksamen Folien, welche den Lichtkörper bilden,
ausgewechselt oder ergänzt werden.
Wenn zusätzliche dekorative Forderungen bestehen, werden die die optischen
Folien stützenden Stabilisierungsflächen den Vorgaben entsprechend an ihren
Front- oder Rückseiten so mit transparenten, teiltransparenten oder deckenden
Motiven oder Farben belegt, dass zusätzliche optische und/oder dekorative
Effekte entstehen können. Diese Wirkung schließt auch Darstellungen ein, durch
die an planen, flächigen Systemen räumliche Wirkungen erzielt werden.
In Räumen mit ausreichendem Tageslichtanteil können aus dekorativen Gründen
oder zur besseren lichttechnischen Ausnutzung des Tageslichts reflektierende
Flächen vorgesehen werden. Das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem erfüllt
diese Forderung in mehrfacher Weise. Es kann in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung an seinen Außenseiten so besputtert werden, dass es auf der einen
Seite für Kunstlicht transparent, auf der anderen Seite für Tageslicht reflektierend
ist. Es kann ferner so gewölbt, geneigt oder in anderer Weise ausgerichtet
werden, dass es das Tageslicht in die Richtung reflektiert, in welcher es
erwünscht ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen flexiblen
Beleuchtungssystems mit einer Matrix und einem darauf
aufgetragenen Gemisch in Seitenansicht;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit zwei optisch
wirksamen Strukturen als Lichtkörper;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen
Beleuchtungssystems mit verformter Struktur und besputterter
lampenseitiger Stabilisierungsfläche;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen
Beleuchtungssystems, bei welcher die optisch wirksamen
Folienstreifen horizontal um eine halbe Prismenbreite gegeneinander
verschoben sind;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die
Lichtkörper, d. h. die optisch wirksamen Folienflächen, vertikal um
eine halbe Prismenbreite gegeneinander verschoben sind;
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der
Lichtkörper Linsen enthält.
Das in Fig. 1 in schematischer Seitenansicht dargestellte erfindungsgemäße
Beleuchtungssystem besteht aus einer Matrix 1 mit optisch wirksamer Struktur
und einem darauf aufgetragenen Gemisch 2, z. B. aus Siloxan mit einem
Katalysator. Dieses Gemisch 2 polymerisiert auf der Matrix 1. Es nimmt damit
spiegelbildlich dessen Struktur an und bildet eine Folie 3, welche den
Lichtkörper darstellt. Diese Folie 3 kann von der Matrix 1 gelöst werden.
Zu dem Beleuchtungssystem gehören außerdem Lichtquellen 4, welche beliebig
gestaltet oder Tageslicht sein können.
Die Folie 3, welche den Lichtkörper bildet, wird je nach den optischen
Forderungen gegenüber den Lichtquellen entweder prismenseitig (5), flachseitig
(6), schräg (6') angeordnet, wobei auch wellige oder verdrehte Anordnungen
sowie andere geometrische Formen möglich sind.
Die Folie 3, welche nach der Polymerisation weich und äußerst flexibel ist, erhält
eine Verstärkung durch eine transparente Stabilisierungsfläche 7 aus Platten- oder
Folienmaterial.
Die Matrix 1 besteht vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall mit einer
Oberflächengüte, welche eine einfache Entformung der den Lichtkörper
bildenden polymerisierten Folie 3 zulässt. Grobe Gravuren werden in die
Matrices 1 gefräst oder geprägt, feinere Gravuren werden gelasert oder mit
lithographischen Verfahren bis herab in den Mikrometerbereich eingebracht.
Außer streng geometrischen Strukturen besteht auch die Möglichkeit des
Einbringens von dekorativen Gravuren, z. B. gegenständlich-bildliche oder
unregelmäßige Gravuren in horizontaler sowie vertikaler Ausdehnung.
Erfindungsgemaß besteht die Möglichkeit, dass zur Erzielung fotoelastischer
Effekte der Lichtkörper, d. h. die Folie 3 mechanisch verzerrt wird.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher zwei
optisch wirksame Strukturen, welche den Lichtkörper bilden, auf eine mittig
angeordnete transparente Stabilisierungsfläche aufgelegt sind. Es sind wiederum
Lichtquellen 4 vorhanden, welche aus einer optisch wirksamen Doppelstruktur 8,
z. B. einem Gemisch 2 aus polymerisiertem Siloxan, hergestellt wurden. Die
Doppelstruktur wird aus zwei nicht näher dargestellten Matrices gebildet, deren
Gravuren sich gegenüberstehen.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Folie 9 aus eingefärbtem Material hergestellt
ist, wohingegen die Folie 2 aus der zweiten Matrix ungefärbt sein kann. Auch
andere Farbkombinationen sind möglich.
Zur Verfestigung des Lichtkörpers befindet sich zwischen den Folien 9 und 10
eine Stabilisierungsfläche 11 aus transparentem Folien- oder Plattenmaterial. Die
Folienkombination kann in beliebigen Richtungen verformbar sein.
Fig. 3 stellt eine weitere Ausführungsform der Erfindung dar, und zwar mit
verformter optisch wirksamer Struktur und besputterter lampenseitiger
Stabilisierungsfläche. Wiederum findet eine Folie 3 mit optisch wirksamer
Struktur Anwendung, welche in Richtung der Lichtquelle 4 eine durch ein
ionengestütztes Abschaltungsverfahren belegte Stabilisierungsfläche 12 enthält.
Die Stabilisierungsfläche 12 wird z. B. mit dotierten, halbleitenden Oxiden
besputtert, die im sichtbaren Spektralbereich hochtransparent, im Infrarotbereich
aber hoch reflektierende Eigenschaften besitzen. Da die transparenten
Stabilisierungsflächen thermisch nur gering belastbar sind; die Lampen,
Lampenchassis und anderes Zubehör der Funktionsteile, auf denen sich die
Lampen befinden, aber thermisch hoch belastbar sein müssen, führt die
Infrarotreflexion zu einer wünschenswerten thermischen Entlastung der
Stabilisierungsflächen.
Ist die Folie 3 mit optisch wirksamer Struktur ausreichend stabil (durch Erhöhung
der Dicke, Erhöhung der Stabilität oder Verwendung stabileren Materials), kann
auf die Stabilisierungsfläche 12 verzichtet werden. In diesem Fall wird die Folie
3 unmittelbar in vorgenannter Weise, erforderlichenfalls unter Verwendung eines
Haftvermittlers, besputtert.
Die den Lichtquellen 4 abgewandte Seite 13 wird hingegen konventionell bei
Temperaturen um 200°C besputtert. Das aus dem Sonnenschutz bekannte
Material (z. B. Gold im Nanometer-Maßstab) transmittiert sichtbares Licht auf
einer Seite und reflektiert es auf der anderen Seite. Aufgebracht wird das
Material 14 unmittelbar auf die Folie 3, welche thermisch ausreichend hoch
belastbar ist.
Auf diese Weise ergibt sich eine Struktur, durch deren optisch wirksame, in
Richtung der Lichtquelle 4, besputterte Folie 3 oder Stabilisierungsfläche 12 das
Kunstlicht hindurchgelenkt wird. Auf der entgegengesetzten, der Kunstlichtquelle
abgewandten Seite 13 hingegen, welche so besputtert ist, dass sichtbares Licht
von einer Seite passieren kann, von der anderen Seite aber reflektiert wird, wird
das Licht der Lichtquelle 4 hindurchgeleitet, während das auftreffende Tageslicht
oder das Licht einer anderen Quelle reflektiert wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind mehrere Folien oder Folienstreifen 15
oder 16, welche optisch wirksam sind und den Lichtkörper darstellen, horizontal
gegeneinander verschoben, und zwar beispielsweise um eine halbe Prismenbreite.
Nach Fig. 5 besteht auch die Möglichkeit, dass mehrere Folien 17 und 18 vertikal
beispielsweise um eine halbe Prismenbreite gegeneinander verschoben werden
können.
Eine weitere Ausführungsform ergibt sich nach Fig. 6, welche eine Folie 19
darstellt, die optisch wirksam ist und den Lichtkörper bildet. In diese Folie 19
sind Linsen 20 eingearbeitet. Anstelle der Linsen 20 können auch andere
Linsenausführungen, z. B. Fresnel-Linsen sowie andere optische Elemente wie
Lichtleitfasern oder Masken, zur Erzielung von Beugungsmustern eingearbeitet
werden.
Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, dass ein neuartiges flexibles
Beleuchtungssystem geschaffen wird, dessen optische Eigenschaften in
vielfältiger Weise modifiziert werden können. Es finden optisch wirksame Folien
Anwendung, welche in vielfacher Weise zur Erreichung des gewünschten Effekts
abwandelbar sind.
Claims (16)
1. Beleuchtungssystem, mit mindestens einer Lichtquelle (4) und mindestens
einem Lichtkörper
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichtkörper aus mindestens einer transparenten, hochflexiblen,
mindestens einseitig strukturierten Folie (3; 9, 10; 15, 16; 17, 18; 19)
besteht, welche durch Auftragen eines Gemischs (2) mit katalytisch
vernetzten Siloxanen auf mindestens eine Matrix (1) mit optisch wirksamer
Struktur und durch Polymerisation entstanden ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtkörper aus
mindestens einer doppelseitig strukturierten Folie (9, 10) besteht, welche
durch Einbringen eines Gemischs mit katalytisch vernetzten Siloxanen und
Polymerisation zwischen zwei Matrices mit optisch wirksamer Struktur
entstanden ist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (3;
9, 10; 15, 16; 17, 18; 19) mit mindestens einer transparenten
Stabilisierungsfläche (7; 11; 12) aus Platten- oder Folienmaterial verbunden
ist.
4. System nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine Folie oder mindestens eine Stabilisierungsfläche auf ihrer der
Lichtquelle (4) zugewandten Seite mit dotierten, halbleitenden Oxiden (12)
belegt ist.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxide im
sichtbaren Spektralbereich hochtransparente, im Infrarotbereich
hochreflektierende Eigenschaften besitzen.
6. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine Folie (3; 9, 10; 15, 16; 17, 18; 19)
und/oder mindestens eine flexible Stabilisierungsfläche durch einen
transparenten Stabilisierungslack oder durch ein Polymer versteift sind.
7. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Licht der jeweiligen Lichtquelle (4) durch die
jeweilige Folie zumindest partiell parallel linear passierbar, gebrochen, teil-
oder total-reflektierbar ist.
8. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die jeweilige Folie mechanisch verzerrt ist.
9. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass in die jeweilige Folie (19) Linsen (20), Prismen,
Reflektoren und/oder andere optische Elemente aus dem Folienmaterial
oder aus einem anderen Stoff (Glas, Plastik, Metall, Lichtleitfasern, Masken
zur Erzielung von Beugungsmustern) eingeformt sind.
10. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass in die jeweilige Folie oder Stabilisierungsfläche
Löcher oder Spalte zur Erzielung von Beugungen oder Interferenzen
eingearbeitet sind.
11. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass Folien (15, 16; 17, 18) einer optischen Struktur oder
unterschiedlicher optischer Strukturen horizontal oder vertikal
gegeneinander verschoben oder gegen solche einer anderen optischen
Struktur ausgetauscht sind.
12. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Anordnung aus Stabilisierungsflächen mit darin
befindlichen Folien eines optischen Verhaltens gegen eine andere
Anordnung aus Stabilisierungsflächen mit darin befindlichen Folien eines
anderen optischen Verhaltens unter Beibehaltung der Lichtquellen (4)
ausgetauscht oder um sie ergänzt sind.
13. System nach eine oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zum Aufrollen, Transportieren, Montieren und/oder
Warten die Stabilisierungflächen mit den darin befindlichen Folien flexibel
ausgebildet sind.
14. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass durch Krümmung oder Neigung der
Stabilisierungsflächen mit ihren Folien auch nach einer Montage
veränderliche optische Wirkungen erzielbar sind.
15. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Stabilisierungsflächen zur Erzielung zusätzlicher
dekorativer Effekte mit transparenten, teiltransparenten oder deckenden
Motiven und/oder Farben belegt sind.
16. System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die der Lichtquelle am weitesten abgewandte Seite
der Folien oder der Stabilisierungsflächen so besputtert ist, dass die der
Lichtquelle zugewandte Seite lichttransparent ist, während die der
Lichtquelle abgewandte Seite lichtreflektierend ist.
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Publications (2)
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ID=7870087
Family Applications (1)
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