DE19824995A1 - Förderer - Google Patents

Abstract

Bei einem Förderer ist eine (36) der Umlenkrollen (12, 36) von einer verschwenkbaren Lenkeranordnung (16) getragen, und Lageraufnahmen (24, 26) für Lagereinheiten (28, 30) dieser einen Umlenkrolle (36) sind zum freien Ende der Lenkeranordnung (16) hin offen. Durch Verschwenken der Lenkeranordnung (16) in eine zur Förderrichtung transversalen Montagestellung entstehen Durchhänge in dem flexiblen Fördermittel (40), und die eine Umlenkrolle (36) kann zusammen mit ihren Lagereinheiten (28, 30) aus der Lenkeranordnung (16) herausgezogen werden. Auf diese Weise können die Lagereinheiten (28, 30) einfach ersetzt werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Förderer gemäß dem Oberbe­ griff des Anspruches 1. Derartige Förderer sind in viel­ facher Ausführungsform bekannt.

Die in der Regel dauergeschmierten Lagereinheiten sind bei ihnen in entsprechende Aufnahmen des Rahmens einge­ lassen. Wenn ein Wechsel des Lagers notwendig ist, muß der Rahmen ganz oder teilweise auseinander gebaut werden.

In manchen Anwendungsgebieten haben die Lagereinheiten nur verhältnismäßig geringe Standzeiten, oder es müssen die Umlenkrollen in kleineren Abständen ausgebaut werden, z. B. bei Förderern, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen zum Zwecke der Reinigung des Förderers.

Durch die vorliegende Erfindung soll ein Förderer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet werden, daß mindestens eine seiner Umlenkrollen zusammen mit den dieser zugeordneten Lagereinheiten leicht ausgebaut werden kann.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch einen Förderer mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.

Bei dem erfindungsgemäßen Förderer kann man durch Ver­ schwenken des Lenkers, der die mindestens eine Umlenk­ rolle trägt, das über die Umlenkrolle laufende Förder­ mittel spannungsfrei machen und ihm einen Durchhang geben (Montagestellung). Aufgrund dieses Durchhanges kann man dann in der verschwenkten Stellung der Lenker­ anordnung die Umlenkrolle zusammen mit ihren Lagereinheiten aus den Lageraufnahmen herausziehen und dann auch aus dem Fördermittel herausziehen, falls gewünscht. Damit liegen die von der Umlenkrolle getragenen Lagereinheiten frei und können einfach abgezogen werden.

Der Wiedereinbau der mit neuen Lagereinheiten verse­ henen Umlenkrollen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge ebenfalls sehr einfach, und durch Rückschwenken der Lenkeranordnung in ihre Arbeitsstellung wird das end­ lose flexible Fördermittel wieder gespannt.

Die vorgenannten Arbeiten können ohne Werkzeuge durch­ geführt werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter­ ansprüchen angegeben.

Bei einem Förderer gemäß Anspruch 2 hat man eine symme­ trische Lagerung beider Enden der Umlenkrolle durch ein einziges starres Teil.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist im Hinblick auf die Bildung von möglichst großem Durch­ hang beim Verschwenken der Lenkeranordnung aus der das Fördermittel spannenden Arbeitsstellung in eine einen Durchhang im Fördermittel bildende Montagestellung von Vorteil.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 und 5 sind im Hinblick auf besonders einfaches Ersetzen der Lagereinheiten von Vorteil.

Bei einem Förderer gemäß Anspruch 6 hat man eine belas­ tungsfähige Lagerung der Umlenkrolle, kann aber trotz­ dem die Lagereinheit mit geringer Kraft abziehen, da deren axial hintereinander liegende Lager getrennt ab­ gezogen werden können. Auch das Wiederaufbringen der Lagereinheiten kann so mit kleiner Kraft durch nachein­ ander erfolgendes Aufschieben der beiden axial hinter­ einander liegenden Lager erfolgen.

Ein endloses Fördermittel, wie es im Anspruch 7 ange­ geben ist, eignet sich besonders gut zum Transportieren von Lebensmitteln. Dabei ist durch die Ausbildung der Umlenkrolle gewährleistet, daß die einzelnen endlosen Förderschnüre sich beim Bewegen der Lenkeranordnung in die Arbeitsstellung automatisch in den Boden der ihnen zugeordneten Führungsnuten legen. Die Elastizität der Förderschnüre erlaubt ein Spannen der Förderschnüre ohne Einstellbarkeit der Lage einer der Umlenkrollen auch bei kleinen Fertigungstoleranzen der Schnurlänge und hält die Lagereinheiten sicher in den zugeordneten Lagerauf­ nahmen.

Die Weiterbildungen gemäß den Ansprüchen 8 und 9 erlauben es, in der Montagestellung der Lenkeranordnung auch die zweite Umlenkrolle bzw. die Lenkeranordnung selbst ein­ fach abzubauen oder wieder einzubauen.

Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungs­ beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

Fig. 1 einen vertikalen Längsmittelschnitt durch einen Förderer für Lebensmittel;

Fig. 2 eine Aufsicht auf den in Fig. 1 rechts ge­ legenen Teil des Förderers;

Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Lenkerrahmen des För­ derers nach den Fig. 1 und 2;

Fig. 4 eine seitliche Ansicht des Lenkerrahmens nach Fig. 3 von rechts;

Fig. 5 eine seitliche Ansicht eines abgewandelten Förderers bei abgenommener vorderer Rahmen­ platte;

Fig. 6 eine Aufsicht auf die Innenseite der hinteren Rahmenplatte des Förderers nach Fig. 5; und

Fig. 7 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1, in welcher ein jochmals abgewandelter Förderer gezeigt ist.

In der Zeichnung sind mit 10 Rahmenplatten eines Förderer­ rahmens bezeichnet, die durch in der Zeichnung nicht wiedergegebene transversale Streben zu einem starren Rahmen verbunden sind.

An den Rahmenplatten 10 ist eine mit 12 bezeichnete Umlenkrolle gelagert. Dies erfolgt über in der Zeichnung nicht wiedergegebene Wellenstummel an den Enden der Umlenkrolle und diese lagernde Lager, die in den Rahmen­ platten 10 einsitzen.

Über eine Achse 14 ist an den Rahmenplatten 10 ein insge­ samt mit 16 bezeichneter Lenkerrahmen verschwenkbar gelagert. Dieser besteht aus zwei in transversaler Rich­ tung beabstandeten spiegelsymmetrischen Lenkern 18, 20, die durch einen in Förderrichtung gesehen mittigen Verbindungsstab 22 starr verbunden sind.

Das von der Achse 14 abliegende Ende der Lenker 18, 20 ist jeweils mit einer Lageraufnahme 24 bzw. 26 ver­ sehen.

Wie insbesondere aus Fig. 3 gut ersichtlich, ist die Umfangswand der Lageraufnahmen 24, 26 zum freien Ende der Lenker 18, 20 hin auf einen Winkel von etwa 180° weggebrochen, so daß die Lageraufnahmen 24, 26 vom freien Ende der Lenker 18, 20 her frei zugänglich sind.

In den Lageraufnahmen 24, 26 sitzen Lagereinheiten 28, 30, die jeweils zwei axial hintereinander liegende Kugel­ lager 28a, 28b bzw. 30a, 30b aufweisen. Die äußeren Laufringe der Kugellager sitzen jeweils im Gleitsitz oder enger Spielpassung in den Lageraufnahmen 24, 26, ihre inneren Laufringe nehmen im Gleitspiel oder im leichten Preßsitz zwei Stummelwellen 32, 34 auf, die an die Stirnflächen einer zweiten Umlenkrolle 36 ange­ formt sind.

Die Umlenkrolle 36 hat eine Mehrzahl nach innen zurück­ springender Führungsnuten 38, deren Querschnitt einem Dreieck mit einem Öffnungswinkel von etwa 135° entspricht.

In den Führungsnuten 38 läuft jeweils eine endlose aus flexiblem und elastischem Kunststoffmaterial wie Poly­ urethan gefertigte Förderschnur 40. Die Förderschnüre laufen ferner über den Führungsnuten 38 entsprechende Führungsnuten 42 der Umlenkrolle 12.

Die Verriegelung des Lenkerrahmens in der in der Zeichnung dargestellten Arbeitsstellung kann durch Reibschluß, eine manuell betätigbare Verriegelung oder durch einen Übertotpunkt-Anschlag in Kombination mit der Spannung der Förderschnüre erfolgen.

Bei dem in der Zeichnung wiedergegebenen und oben be­ schriebenen Förderer lassen sich die Kugellager 28a, 28b, 30a und 30b bei Bedarf leicht wie folgt wechseln:
Aus der in Fig. 1 gezeigten Arbeitsstellung wird der Lenkerrahmen 16 um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn ver­ schwenkt. Hierbei bilden sich in den Förderschnüren 40 größere Durchhänge. Da die Lageraufnahmen 24, 26 zum freien Ende der Lenker 18, 20 hin offen sind (in der gegenüber Fig. 1 um 90° gedrehten Montagestellung der Lenker 18, 20 nach oben), kann nun die Umlenkrolle 36 zusammen mit den Lagereinheiten 28, 30 nach oben aus den Lenkern 18, 20 herausgezogen werden.

Nun sind die Lagereinheiten 28, 30 frei zugänglich. Ihre einzelnen Kugellager 28a, 28b und 30a, 30b können einfach in axialer Richtung von dem Stummelwellen 32, 34 herunter gezogen werden. Dann werden die neuen Kugellager auf die Stummelwellen 32, 34 aufgeschoben und die Umlenk­ rolle 36 wird nun mit den neuen Lagereinheiten 28, 30 nach unten bewegt, bis die Lagereinheiten 28, 30 voll in die Lageraufnahmen 24, 26 eingeführt sind. Danach wird der Lenkerrahmen 16 im Uhrzeigersinne um 90° ver­ schwenkt und in seiner Lage arretiert (z. B. durch Reib­ schluß im Schwenklager für den Lenkerrahmen 16 oder eine mechanische Verriegelung, durch Klemmung oder einen Übertotpunktanschlag), und der Förderer ist wieder be­ triebsbereit.

Falls gewünscht, kann man die Umlenkrolle 36 in der Montagestellung des Lenkerrahmens 16 auch in axialer Richtung aus den Förderschnüren 40 herausziehen, wenn man die Umlenkrolle 30 reinigen will oder sonstige Ar­ beiten an ihr durchführen muß.

Man erkennt, daß das Auswechseln der Lagereinheiten 28, 30 auf sehr einfache Weise und ohne Verwendung von Spezialwerkzeugen wie Abziehern erfolgen kann. Damit ist auch der Zeitaufwand für den Lageraustausch gering, und Stillstandszeiten einer größeren Förderanlage zum Fördern von Lebensmitteln, die insgesamt eine größere Anzahl von Umlenkrollen enthält, können gegenüber den bisher bekannten Förderern deutlich vermindert werden. Hierdurch wird der Durchsatz durch die Anlage verbessert.

Es versteht sich, daß der Winkel zwischen Arbeitsstellung und Montagestellung nicht 90° zu betragen braucht. Wichtig ist nur, daß in der Montagestellung ein ausreichender Durchhang in den Förderschnüren vorliegt, der ein Entnehmen der Umlenkrolle 36 zusammen mit ihren Lagereinheiten 28, 30 aus den Aufnahmen 24, 26 ermöglicht. Man braucht auch die Aufnahmen nicht am Ende der Lenker 18, 20 vorzusehen. Wichtig ist nur, daß in der Arbeitsstellung des Lenker­ rahmens ein Wandabschnitt der Aufnahmen 24, 26 vorliegt, der die Zugspannung in den elastischen Förderschnüren 40 aufnimmt.

Bei dem Förderer nach den Fig. 5 und 6 sind Teile, die obenstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 er­ läuterten Teilen funktionsmäßig entsprechen, wieder mit denselben Bezugszeichen versehen. Diese Teile brauchen nachstehend auch nicht nochmals im einzelnen beschrieben zu werden.

Die Hauptunterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel be­ stehen darin, daß die Umlenkrolle 12 in der Montagestellung des Lenkerrahmens 16 ebenfalls zum Entnehmen freigegeben ist, gleichfalls der Lenkerrahmen 16.

Hierzu ist in mindestens einer der Rahmenplatten 10, vor­ zugsweise in beiden eine Entnahmeöffnung 44 vorgesehen, deren lichter Durchmesser größer ist als der Außendurch­ messer der Umlenkrolle 12. Auf die Innenseiten der Rahmen­ platten 10 sind Lagerplatten 46 aufgeschweißt. Diese haben im in Fig. 5 links liegenden Ende eine halbzylind­ rische zur Entnahmeöffnung 44 hin offene Lageraufnahme 48, deren Radius dem Radius von Lagereinheiten 50 entspricht, die ähnlich auf Stummelwellen 52 der Umlenkrolle 12 sitzen, wie dies die Lagereinheiten 28, 30 auf den Stummelwellen 32, 34 tun.

In den in Fig. 5 und 6 rechtsgelegenen Enden der Lager­ platten 46 sind weitere halbzylindrische Lageraufnahmen 54 vorgesehen, welche auf die Außenseiten der Lenker 18, 20 aufgesetzte kurze Lagerzapfen 56 aufnehmen, die z. B. durch durch die Lenker 18, 20 durchgeführte kurze Endabschnitte der Achse 14 gebildet sein können.

In der in der Zeichnung gezeigten Arbeitsstellung des Lenkerrahmens 16 sind durch die Spannung in den Förder­ schnüren 40 die Lagereinheiten 28, 30 in ihren Lagerauf­ nahmen 24, 26 gehalten, die Lagereinheiten 50 in den Lageraufnahmen 48 gehalten und die Lagerzapfen 56 in den Lageraufnahmen 54 gehalten.

Dreht man den Lenkerrahmen 16 entgegen dem Uhrzeigersinne in die Montagestellung, können die Lagereinheiten 28, 30 aus den Lageraufnahmen 24, 26, die Lagereinheiten 50 aus den Lageraufnahmen 48 und die Lagerzapfen 56 aus den Lageraufnahmen 54 herausbewegt werden.

Gemäß der weiteren Variante gemäß Fig. 7 kann man, um ein Herausziehen von von den Rahmenplatten 10 selbst getragenen Lagereinheiten für die Umlenkrolle 12 bei in die Montagestellung bewegtem Lenkerrahmen 16 zu ermöglichen, auch direkt in den Rahmenplatten 10 Lageraufnahmen 58 vorsehen, die zu einem vertikalen benachbarten Rand der Rahmenplatten 10 hin offen sind (randständige Umlenkrolle 12) oder zum horizontalen oberen Rand der Rahmenplatten 10 hin offen sind (Umlenkrolle 12 vom Ende der Rahmenplatte entfernt; gestrichelt angedeutet).

Claims (9)

1. Förderer mit einem Rahmen (10), mit zwei vom Rahmen (10) getragenen Umlenkrollen (12, 36) und mit einem endlosen über die Umlenkrollen (12, 36) laufenden flexiblen Fördermittel (40) dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine (36) der Umlenkrollen (12, 36) von einer Lenkeranord­ nung (16) getragen ist, die gelenkig (14) auf dem Rahmen (10) angebracht ist, und daß die Lenkeranordnung (16) für jede der mindestens eine der Umlenkrollen (36) lagern­ den Lagereinheiten (28, 30) eine Lageraufnahme (24, 26) aufweist, die zu einer Seite hin offen ist.

2. Förderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkeranordnung (16) zwei starr miteinander verbundene (22) Lenker (18, 20) aufweist.

3. Förderer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Lageraufnahmen (24, 26) zum freien Ende der Lenkeranordnung (16) hin offen sind.

4. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageraufnahmen (24, 26) die Lagereinheiten (28, 30) im Gleitsitz oder in enger Spielpassung aufnehmen.

5. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagereinheiten (28, 30) im Gleitsitz oder im leichten Preßsitz auf zugeordneten Wellenstummeln (32, 34) der mindestens einen Umlenkrolle (36) sitzen.

6. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagereinheiten (28, 30) jeweils eine Mehrzahl axial hintereinander liegender Lager (28a, 28b, 30a, 30b) aufweisen.

7. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das endlose Fördermittel (40) durch eine Mehrzahl paralleler endloser flexibler Förder­ schnüre (40) gebildet ist, von denen jede in einer Füh­ rungsnut (38) der Umlenkrollen (12, 36) läuft.

8. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Umlenkrolle (12) Lagereinheiten (50) aufweist, die in rahmenfesten Lager­ aufnahmen (48) sitzen, welche einer Richtung, vorzugsweise in Förderrichtung, offen sind.

9. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkeranordnung (16) Lager­ zapfen (56) aufweist, die in rahmenfesten Lageraufnahmen (54) sitzen, welche einer Richtung, vorzugsweise in Förderrichtung, offen sind.