DE19823257A1 - Verfahren zur definierten dauerhaften Veränderung des Extinktionsspektrums metallpartikelhaltiger Dielektrika durch intensive Laserimpulse - Google Patents
Verfahren zur definierten dauerhaften Veränderung des Extinktionsspektrums metallpartikelhaltiger Dielektrika durch intensive LaserimpulseInfo
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Abstract
Dem Verfahren liegt das Problem zugrunde, den für die Erzeugung pleochroitischer Gläser bisher unumgänglichen, komplizierten Prozeß der speziellen Zugverformung von Gläsern, die submikroskopische sphärische Metallpartikel enthalten und ein isotropes Extinktionsverhalten zeigen, zu umgehen und die mit ihm verbundenen Beschränkungen auf geringe Materialbreiten zu überwinden. DOLLAR A Durch Einstrahlung von ultrakurzen intensiven Impulsen linear polarisierten Laserlichtes in die durch Anregung von Oberflächenplasmonen in den sphärischen Partikeln hervorgerufene Extinktionsbande kann das Extinktionsspektrum dauerhaft verändert und Pleochroismus erzeugt werden. Die beiden zugehörigen ausgezeichneten Richtungen im Glas liegen dann parallel und senkrecht zur Polarisationsrichtung des Laserlichts. Beliebig große Flächen einheitlicher optischer Wirkung lassen sich durch aufeinanderfolgende Bestrahlung genügend eng benachbarter Teilflächen erzeugen. DOLLAR A Das Verfahren kann z. B. zur Erzeugung von Polarisatoren für verschiedene Wellenlängenbereiche, d. h. in verschiedensten Farben, zur farbigen Strukturierung und Mikrostrukturierung dieser Polarisatoren sowie zur Herstellung von mikrooptischen Bauelementen und zur Datenspeicherung eingesetzt werden.
Description
Gläser oder andere dielektrische Matrizes, die sphärische Metallpartikel mit einer
Größe von ca. 1-100 nm enthalten, zeigen eine charakteristische Extinktion im
ultravioletten oder sichtbaren Spektralbereich, die sich durch die Anregung kollekti
ver Elektronenschwingungen in den Metallpartikeln, sogenannten Oberflächenplas
monen, erklären läßt. Wenn die Partikel in verlängerter Form und rotationssymme
trisch, z. B. als Rotationsellipsoide, vorliegen, treten zwei verschiedene Extinktions
banden auf. Dabei gehört die langwellige zur Anregung von Plasmonen, die entlang
der Symmetrieachse schwingen, die kurzwellige zu solchen, die senkrecht dazu
schwingen. In Systemen mit einheitlicher Orientierung der Partikel tritt bei Einstrah
lung von Licht, das parallel zu einer der beiden verschieden großen Halbachsen
linear polarisiert ist, jeweils nur eine der beiden Banden auf, d. h. es liegen Anisotro
pie und Pleochroismus vor. Maximumslage und Trennung der Banden sind von der
Größe und dem Halbachsenverhältnis der Teilchen abhängig. Die Wellenlänge der
Bande runder Partikel gleichen Volumens liegt zwischen diesen beiden.
Gläser mit diesen Eigenschaften, die z. B. als farbselektive Polarisatoren verwendet
werden können, konnten bisher nur dadurch hergestellt werden, daß Gläser, die
zunächst runde Partikel enthalten, bei Temperaturen möglichst wenig oberhalb der
Transformationstemperatur Tg des Glases einer Zugdeformation in der Weise
untenworfen wurden, daß die Querschnittsform des Glases senkrecht zur Zugrich
tung erhalten bleibt (vgl. z. B. Patent DE 195 02 321). Über den Verformungsgrad
des Glases kann das für die gewünschte Färbung erforderliche Halbachsenverhält
nis der Partikel eingestellt werden. Durch den Herstellungsprozeß bedingt können
jedoch nur Flachgläser geringer Breite, im allgemeinen nicht breiter als 25 mm
erzeugt werden. Sie zeigen über die Fläche ein weitgehend einheitliches Extinkti
onsverhalten. Dieses kann nachträglich dadurch verändert werden, daß die Eigen
schaft der rotationsellipsoidförmigen Metallpartikel, bei Temperaturen oberhalb Tg
wieder ihrer ursprünglichen Kugelgestalt zuzustreben, ausgenutzt wird. Farbmi
krostrukturierungen sind dann dadurch zu erhalten, daß unterschiedliche Stadien
dieser Formrelaxation und damit verschiedene Farben durch lokal eng begrenzte
unterschiedliche Wärmeeinwirkung, hervorgerufen durch Absorption von Laserstrah
lung oder Elektronenstrahlung, realisiert werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde unter Umgebung des sehr komplizierten
Prozesses der speziellen Zugverformung und unter Aufhebung der damit verbunde
nen Einschränkung auf geringe Materialbreiten sowie bei Vereinfachung der Mög
lichkeit von Farb-Mikrostrukturierungen Extinktionsspektren von metallpartikelhalti
gen Dielektrika definiert dauerhaft zu verändern, unter anderem auch in der Form
daß Dielektrika entstehen, die ähnliche spektrale Eigenschaften zeigen wie die
durch Zugverformung hergestellten Gläser mit rotationsellipsoidförmigen Metallparti
keln einheitlicher Orientierung. Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß ein Mate
rial, das zunächst sphärische Metallpartikel enthält, mit intensiven ultrakurzen
Impulsen von linear polarisiertem Laserlicht, dessen Wellenlänge im Bereich der
durch Anregung von Oberflächenplasmonen hervorgerufenen Extinktionsbande
liegt bestrahlt wird, und beliebig großen Flächen durch aufeinanderfolgende Be
strahlung genügend eng benachbarter Teilflächen eine einheitliche Wirkung gege
ben wird. Bei richtig angepaßter Intensität entstehen ähnliche spektrale Eigenschaf
ten, wie sie auch durch Zugverformung erzeugt werden können, wobei die langwelli
ger gelegene Extinktionsbande dann zu Licht gehört, das parallel zu dem des
Laserlichts polarisiert ist. Dabei ist in erster Linie die jeweils anzuwendende Intensi
tät, aber auch die Energie und Zahl der Impulse von den Eigenschaften des einge
setzten Materials, z. B. der Partikelgröße, abhängig (vgl. Ausführungsbsp.). Wie im
Fall des durch Zugverformung von Gläsern erzeugten Pleochroismus kann auch der
durch Bestrahlung mit Laserlicht hervorgerufene durch eine Wärmebehandlung bei
Temperaturen oberhalb Tg wieder beseitigt werden.
Bei Intensitäten, die unter denen liegen, durch die Pleochroismus entsteht, kann die
Extinktionsbande sphärischer Partikel unter Beibehaltung der Isotropie zu langen
Wellenlängen hin verschoben werden. Bei sehr kleinen Intensitäten bleiben die
Extinktionsspektren unverändert. Bei Intensitäten, die über denen liegen, durch die
Pleochroismus entsteht, kann die Extinktion verringert oder ganz entfernt werden.
Alle diese Prozesse laufen bei Intensitäten ab, die unter der Zerstörschwelle der
Glasmatrix liegen.
Bei bereits dichroitischen Dielektrika kann durch in die langwellige Bande einge
strahltes Laserlicht, das in derselben Richtung linear polarisiert ist wie das von der
langwelligen Bande absorbierte Licht, eine weitere langwellige Verschiebung
erzeugt werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine sukzessive Verschiebung bis
zu einer gewünschten Bandenposition auch im NIR-Spektralbereich zu erreichen.
Die ursprüngliche Bande kann dabei entweder durch vorherige Laserbestrahlung
oder durch herkömmliche Zugverformung entstanden sein. Durch in die kurzwellige
Bande eingestrahltes Laserlicht, das in derselben Richtung linear polarisiert ist wie
das von der kurzwelligen Bande absorbierte Licht, kann auch die kurzwellige Bande
in Richtung größerer Wellenlänge verschoben werden und sogar ein Zusammenfal
len mit der ursprünglich langwelligeren erzwungen werden.
Durch die oben beschriebene Behandlung von Dielektrika, insbesondere Gläsern,
können farbige Polarisatoren sowie Polarisatoren für das nahe Infrarot erzeugt
werden. Die Polarisatoren können auch so erzeugt werden, daß örtlich benachbarte
Bereiche in unterschiedlichen Spektralbereichen polarisieren und - wenn diese im
Sichtbaren liegen - mithin verschieden farbig sind. Die Abmessungen dieser
Bereiche sind nach unten nur durch die Grenze der Fokussierbarkeit des einge
strahlten Laserlichtes beschränkt. Strukturen mit Abmessungen im Submikrometer
bereich sind also problemlos herstellbar. Es sind auch Extinktionsspektren sehr
kleiner kolloidhaltiger Objekte mit Abmessungen bis hinab in den Submikrometerbe
reich dauerhaft veränderbar. Die Farb-Mikrostrukturierung ermöglicht auch den
Einsatz solcher Gläser als Speichermedien. Das Einschreiben von Informationen
erfolgt mit intensiven ultrakurzen Impulsen von Laserlicht, das Auslesen mit
geeigneten Diodenlasern und das Löschen durch Wärmebehandlung bei Tempera
turen oberhalb Tg entweder für die gesamte Speichereinheit gleichzeitig oder lokal
auf einzelne bits begrenzt durch Absorption von Laserstrahlung. Dabei liegt die dazu
nötige Intensität mehrere Größenordnung unterhalb der, die zum Einschreiben
benötigt wird.
Das Ausführungsbeispiel 1 soll die Wirkung von ultrakurzen hochintensiven Laserimpulsen
auf ein Glasprodukt demonstrieren, das sphärische Silberpartikel enthält.
Die Silberpartikel wurden auf der Basis eines Silber-Natrium-Ionenaustausches in einem
kommerziellen Flachglas von 2 mm Dicke erzeugt. Der silberpartikelhaltige Bereich
beschränkt sich dabei auf eine nur ca. 15 µm dicke Schicht an einer der Oberflächen der
Glasscheibe. Die Radien der unbestrahlten Silberpartikel variieren mit der Entfernung von der
Glasoberfläche zwischen 5 und 30 nm. Die maximale Volumenkonzentration c des
metallischen Silbers, die durch Anzahl und Größe der Silberpartikel bestimmt wird, beträgt
ca. c = 10-3 (Fig. 1).
Bei der Bestrahlung wurde ein Teil der Glasoberfläche mit Laserimpulsen abgerastert. Dabei
entstand ein Quadrat von mehreren Millimetern Kantenlänge mit einer visuell gleichmäßigen
Färbung, die sich deutlich von der unbestrahlten Umgebung unterschied. Folgende Parameter
wurden genutzt: Vorschubgeschwindigkeit: v = 0.5 mm/s, Wellenlänge: λ = 400 nm,
Impulsdauer: τ = 150 fs, Impulsenergie: ε = 50 µJ, Impulsfolgefrequenz: f = 1 kHz. Der
Laserstrahl wurde mit einer Linse der Brennweite l = 400 mm fokussiert und hatte vor der
Linse einen Strahldurchmesser von d = 2 mm. Bei der Abrasterung wurde der Abstand
zwischen Glas und Linse etwas kürzer als 1 gewählt.
Fig. 1 zeigt die Optische Dichte als Funktion der Wellenlänge vor und nach der Einwirkung
der Laserimpulse. Kurve 1 stellt das Spektrum vor der Bestrahlung dar. Es zeigt die typischen
Eigenschaften eines durch sphärische Silberpartikel in Gläsern verursachten Spektrums und
ist unabhängig von der Polarisationsrichtung des Meßlichtes. An der bestrahlten Fläche
werden dagegen zwei verschiedene Spektren gemessen für Licht, das parallel (p-pol-Licht;
Kurve 3) bzw. senkrecht (s-pol-Licht; Kurve 2) zur Polarisationsrichtung des Laserlichtes
polarisiert ist. Die durch Lasereinwirkung entstandenen Spektren zeigen Eigenschaften, wie
sie auch bekannt sind von Spektren länglicher rotationsellipsoidförmiger Silberpartikel mit
einheitlicher Orientierung der großen Halbachsen, die hier parallel zur Polarisationsrichtung
des Laserlichtes liegen müßten. So ist die Position der maximalen Optischen Dichte bei dem
mit s-pol-Licht gemessenen Spektrum im Vergleich zu dem der sphärischen Teilchen zu
kleineren Wellenlängen hin (blau) und die Maximumsposition des p-pol-Spektrums zu
größeren Wellenlängen hin (rot) verschoben. In den bestrahlten Bereichen wurde also
Dichroismus erzeugt.
An diesem Beispiel wird die Wirkung gepulster Laserstrahlung auf einheitlich orientierte
rotationsellipsoidförmige Silberpartikel in Gläsern demonstriert.
Ausgangsmaterial war zunächst das gleiche wie in Ausführungsbeispiel 1 (siehe Fig. 2 graue
Fläche 1). Aus diesem Material wurden dann durch Zugverformung unter lokaler Erwärmung
entsprechend einem Verfahren nach Patent DE 195 02 321 Glasprodukte mit gestreckten
Silberrotationsellipsoiden erzeugt, die einheitlich parallel zur Zugrichtung orientiert sind. Die
danach mit s-pol- bzw. p-pol-Licht gemessenen Spektren sind als durchgezogene Kurven 2
und 3 dargestellt. Dabei ist zu beachten, daß das Meßlichtbündel senkrecht zu den großen
Halbachsen c der gestreckten Rotationsellipsoide orientiert und p-pol-Licht bzw. s-pol-Licht
jetzt parallel bzw. senkrecht zu c polarisiert war (Fig. 2).
Die deutliche Trennung der mit s-pol- und p-pol-Licht gemessenen Spektren ist typisch für
einheitlich orientierte Rotationsellipsoide. Daß im p-pol-Spektrum zwei Maxima auftreten,
hängt mit der Teilchengrößenverteilung in der silberpartikelhaltigen Schicht zusammen. Das
p-pol-Spektrum entsteht durch Überlagerung der von Ag-Rotationsellipsoiden verschiedener
Größen und Halbachsenverhältnisse verursachten Extinktionsbanden. Dementsprechend wird
das Maximum bei 428 nm durch Silberpartikel mit kleineren Halbachsenverhältnissen und
Größen erzeugt als jenen, welche die Partikel haben, die das Maximum bei ca. 600 nm
erzeugen.
Zur Behandlung des Glases wurden parallel zur großen Halbachse der Rotationsellipsoide
polarisierte Laserimpulse eingestrahlt. Die verwendeten Laserimpulse hatten eine
Wellenlänge von λ = 630 nm-Impulsdauern von τ = 150 fs, Energien von ca. ε = 15 µJ, eine
Impulsfolgefrequenz von f = 100 Hz und wirkten ca. 1 s auf ein und dieselbe Stelle des Glases
ein. Dabei wurden die Laserimpulse mit einer Linse der Brennweite l = 400 mm auf die
Glasoberfläche fokussiert, wobei der Strahldurchmesser vor der Linse ca. d = 2 mm betrug.
Die bestrahlte Stelle zeigte danach eine gegenüber der Umgebung deutlich veränderte Farbe.
Die mit einem Mikroskop-Spektralphotometer (MPM 800 D/UV; Zeiss) im Zentrum der
bestrahlten Stelle gemessenen Spektren sind als strichlierte Kurven 4 und 5, gemessen mit
s-pol-Licht bzw. p-pol-Licht, in Fig. 2 dargestellt.
Die erkennbaren dauerhaften Veränderungen gegenüber den Ausgangsspektren (ausgezogene
Kurven) bestehen im wesentlichen in einer
- - deutlichen Verschiebung des mit p-pol-Licht gemessenen Teils des Spektrums, das ursprünglich eine Maximumsposition von ca. 600 nm hatte, nach größeren Wellenlängen,
- - nur geringfügigen Verschiebung des s-pol-Spektrums nach kürzeren Wellenlängen,
- - Vergrößerung der Fläche unter dem p-pol-Spektrum und der maximalen optischen Dichte sowie
- - Verkleinerung der maximalen optischen Dichte des s-pol-Spektrums.
Diese Effekte entsprechen jenen, welche bei einer weiteren Verstreckung der Partikel durch
Zugverformung des Glases auftreten würden. Das Ausführungsbeispiel zeigt auch deutlich,
daß nur solche Extinktionsbanden verändert werden, die bei der Wellenlänge der
Laserstrahlung eine ausreichend starke Absorption aufweisen. Z. B. bleibt die Bande mit
Maximum bei 428 nm unbeeinflußt von der 630 nm-Laserstrahlung.
An Ausführungsbeispiel 3 wird die Möglichkeit der Veränderung von Extinktionsspektren
und der Erzeugung von Dichroismus durch Einwirkung von Laserimpulsen auf sphärische
Goldpartikel in einem kommerziellen Goldrubinglas demonstriert.
Aus dem Glasmaterial wurden planparalle Platten von 1 mm Dicke für die weitere
Behandlung hergestellt.
Die durchgezogene Linie 1 in Fig. 3 zeigt die Wellenlängenabhängigkeit der Optischen
Dichte einer solchen Glasplatte vor der Laserbestrahlung. Es ist, genauso wie das von
sphärischen Silberpartikeln verursachte Spektrum, unabhängig von der Polarisationsrichtung
des Meßlichtes (Fig. 3).
Auf der Glasplatte wurde dann ein und dieselbe Stelle mit linear polarisierten Laserimpulsen
der Wellenlänge λ = 523,5 nm für eine Dauer von 30 s bestrahlt. Die Impulse hatten eine Dauer
von τ = 4 ps, eine Energie von ca. ε = 100 µJ und eine Folgefrequenz von f =70 Hz. Sie wurden
mit einer Linse der Brennweite l = 200 mm auf die Oberfläche der Glasplatten fokussiert,
wobei der Strahldurchmesser vor der Linse etwa d = 2 mm betrug. Das Zentrum der bestrahlten
Stelle wurde dann wieder-durch Messung mit dem Mikroskop-Spektralphotometer
charakterisiert. Das verwendete Meßlichtbündel war dabei entweder senkrecht (s-pol, Kurve
2) oder parallel (p-pol, Kurve 3) zur Polarisationsrichtung der verwendeten Laserimpulse
polarisiert. Die Spektren nach der Laserbestrahlung zeigen deutliche Veränderungen
gegenüber den von sphärischen Goldpartikeln verursachten. Insbesondere tritt wieder
Dichroismus auf.
Daß ein Teil der von den sphärischen Partikeln verursachten Bande bei der Bestrahlung
erhalten bleibt, hängt damit zusammen, daß wegen der mit zunehmender Entfernung von der
Glasoberfläche abnehmenden Intensität der Laserbestrahlung der in Strahlrichtung gesehene
hintere Teil der Probe vom Laserlicht unbeeinflußt bleibt und bei der spektralphotometrischen
Messung die Optische Dichte über die gesamte Probendicke summiert wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur definierten dauerhaften Veränderung der Extinktionsspektren
metallpartikelhaltiger Dielektrika, dadurch gekennzeichnet, daß die Verände
rung durch Einstrahlung von intensivem Laserlicht, vorzugsweise ultrakurzen
Impulsen von Laserlicht, in mindestens eine durch Anregung von Oberflä
chenplasmonen in den Metallpartikeln verursachte Extinktionsbande bewirkt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung
der Extinktionsspektren durch aufeinanderfolgende gleichartige Bestrahlun
gen genügend eng benachbarter Teilflächen in solcher Weise erfolgt, daß ei
ne einheitliche optische Wirkung beliebig großer Flächen auftritt oder daß
durch verschiedenartige Bestrahlung benachbarter Bereiche, deren Abmes
sungen nach unten nur durch die endliche Fokussierbarkeit der Laserstrah
lung begrenzt sind, ein strukturiertes Extinktionsverhalten erzeugt wird, bzw.
die Extinktionsänderung an sehr kleinen Objekten vorgenommen wird, deren
Abmessungen nach unten wiederum nur durch die endliche Fokussierbarkeit
der Laserstrahlung begrenzt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Bestrahlung von Dielektrika, die sphärische Metallpartikel enthalten, mit line
ar polarisiertem Laserlicht passender Intensität die Eigenschaft des
Pleochroismus erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Dielek
trika, die bereits die Eigenschaften des Pleochroismus besitzen, durch Be
strahlung mit linear polarisiertem Laserlicht, das in der langwelligen oder
kurzwelligen Extinktionsbande absorbiert wird, die langwellige bzw. kurzwelli
ge Bande in Richtung größerer Wellenlängen verschoben wird und diese
Prozesse wiederholt werden können bis die sukzessive Verschiebung der
Banden zur gewünschten Wellenlängenposition geführt hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Dielek
trika durch Einstrahlung von Licht geeigneter Intensität in die durch Anregung
von Oberflächenplasmonen in sphärischen Metallpartikeln verursachte Ex
tinktionsbande diese unter Beibehaltung der Isotropie nach größeren Wellen
längen verschoben wird.
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