DE19822871C2 - Verfahren zum Herstellen einer Nahfeldsonde für die optische Nahfeldmikroskopie - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Nahfeldsonde für die optische NahfeldmikroskopieInfo
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Description
In der optischen Rasternahfeldmikroskopie (SNOM = scanning
near field microscopy) wird eine Oberfläche mit einer Sonde
abgetastet.
Diese Sonde dient als Lichtquelle. In den meisten Fällen
wird gleichzeitig mit dem optischen Signal ein
topographisches Signal aufgezeichnet, welches zusätzliche,
wertvolle Informationen über die untersuchte Probe enthält.
Um diese Ergebnisse richtig zu interpretieren, müssen diese
beiden Teilergebnisse zur Deckung gebracht werden. Dies muß
bisher in den meisten Fällen nachträglich durch
Bildbearbeitung geschehen, da durch die Art der Herstellung
der Sonden topographische und optische Spitze nicht
deckungsgleich sind.
In diesem Erfindungsvorschlag wird eine Sonde für die
kombinierte Kraft- und Nahfeldoptische Rastermikroskopie
beschrieben, bei der bereits bei der Messung
topographisches und optisches Signal räumlich zur Deckung
gebracht werden.
Die am weitesten verbreiteten nahfeldoptischen Sonden
bestehen aus zu einer Spitze gezogenen Glasfasern, die mit
Aluminium bedampft werden [1]. Die Bedampfung erfolgt so,
daß am vordersten Ende eine Apertur frei bleibt, durch die
das Licht austreten kann. Um diese Apertur zu erhalten,
wird die Faser so gezogen, daß das vorderste Ende flach
abreißt [2]. Da die Bedampfung von schräg hinten erfolgt,
bildet die Aluminiumschicht einen hervorstehenden Wulst um
die Apertur. Die Lage des topographischen Bildes relativ
zum simultan aufgenommenen optischen Bild wird bestimmt
durch die relative Lage der Mitte der Apertur zur am
weitesten hervorstehenden Teil des Wulstes. Diese relative
Lage zueinander ist normalerweise nicht bekannt und kann
nur abgeschätzt werden.
Dieses Problem besteht auch bei anderen Sondenformen wie
z. B. bei ausgezogenen und bedampften Mikropipetten [3].
Bei einigen Bauformen von aperturlosen Sonden kann es sein,
daß topographische und optische Spitze zufällig
übereinstimmen. Aperturlose Sonden haben bisher jedoch
nicht den technischen Stand erreicht, daß sie eine
realistische Alternative zu Apertursonden darstellen.
- 1. Betzig, E., et al., Breaking the Diffraction Barrier: Optical Microscopy on a Nanometer Scale. Science, 1991. 251: p. 1468-1470.
- 2. Betzig, R. E. and J. K. Trautman, Near field scanning optical microscope having tapered waveguide. US 5,272,330, 1993.
- 3. Lewis, A., et al., Near field scanning optical microscopy. US 4,917,462, 1990.
- 4. Hecht, B., Forbidden light scanning near-field optical microscopy, Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät. 1996: Basel. p. 146.
DE 41 06 548 A1 beschreibt ein Verfahren für einen Draht als
Sender oder Empfänger aus elektrisch leitendem Material,
nicht jedoch eine Glasfaser.
In EP 763742 A1 wird eine abgerundete Sondenspitze
durch Ätzen erzeugt.
DE 691 14 209 T2 beschreibt ein Verfahren zum Ziehen von
Glasfasern aus Festglasrohlingen.
Aufgabe der Erfindung ist ein zuverlässig reproduzierbares
Verfahren zur Herstellung von optischen Nahfeldsonden mit
gleicher Apertur.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Glasfasern werden so gezogen, daß sie vorne ein
abgerundetes Ende haben.
Anschließend werden die Sonden von schräg hinten mit Metall
(z. B. Aluminium) bedampft. Die Größe der Apertur kann durch
den Aufdampfwinkel eingestellt werden. Die vorderste Stelle
der Sonde kann aus Glas oder einem dünnen
lichtdurchlässigen Metallüberzug bestehen.
Als Ausgangspunkt dienen beispielsweise optische Glasfasern
für die Telekommunikation mit einem Kerndurchmesser von 9 µm
und einem Außendurchmesser von 125 µm.
Die Spitzen werden mit einem Pipettenpuller P-2000 der
Firma Sutter Instrument gezogen.
Das Gerät ist mikroprozessorgesteuert. Verschiedene
Parameter können über eine Tastatur eingegeben und an einem
Display kontrolliert werden. Bei diesem Puller wird die
Faser zwischen zwei Spannbacken eingespannt. Durch diese
Backen wird ein Zug mit konstanter Kraft auf die Faser
übertragen. Mit einem CO2-Laser wird eine Stelle der Faser
erhitzt. Die Stärke der Erwärmung wird voreingestellt. Die
Faser beginnt zu schmelzen. Durch die konstante Kraft wird
sie auseinandergezogen und wird dabei im erhitzten Bereich
dünner. Die Zuggeschwindigkeit erhöht sich bis zu einem
durch den eingestellten Parameter "Vel" vorgegebenen Wert.
Ein günstiger Wert ist 20. Zu diesem Zeitpunkt wird der
Laser abgeschaltet. Nach einer durch den Parameter "Del"
vorgegebenen Zeitspanne (vorteilhaft Del0126) wird der
Zug mit vorgegeben erhöhter Kraft abgeschlossen.
Diese Kraft wird durch den Wert für "Pull" festgelegt
(Vorteilhaft 150)
Dieser letzte Schritt bestimmt die runde Spitzenform.
Bei erfolgreichem Zugversuch gibt das Gerät einen Wert für
den Parameter "Heat on" zwischen 0.14 und 0.17 aus.
Die Form der Spitze kann gegebenenfalls in einem REM
kontrolliert werden.
Diese Spitzen werden mit Aluminium beschichtet. Dies
erfolgt in einer Weise, so daß sich eine Apertur formt.
Dazu wird beispielsweise eine thermische Bedampfungsanlage
von Hochvakuum Dresden verwendet. Als Bedampfungsgut wird
Aluminium auf beispielsweise drei Wolframschiffchen S
aufgeteilt. Die Fasern FS werden senkrecht über den
Schiffchen montiert (siehe Fig. 2). Die Halterung H für die
Fasern kann um die eigene Achse rotieren. Die Fasern FS
werden in drei Schritten bedampft. Durch die Wahl des
Winkels kann der Durchmesser der Apertur vorgegeben werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Nahfeldsonde sowie eine Nahfeldsonde nach dem Stand der Technik.
Links: Herkömmliche Bauform (REM - Aufnahme aus [4]).
Rechts: neuartige Bauform (die Sonde wurde nur
unvollständig beschichtet, um die Form des Glasfaserkerns
zu illustrieren)
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen einer Nahfeldsonde für die optische Nahfeldmikroskopie,
- - bei dem eine lichtdurchlässige Glasfaser erhitzt und gezogen wird
- - und die Außenseite der Glasfaser nach Erzeugen der Sondenspitze von derem rückwärtigem Ende her mit einer lichtundurchlässigen Schicht beschichtet wird, die eine für die optische Nahfeldmikroskopie geeignete Apertur an der Sondenspitze frei lässt,
- - dass die Glasfaser zwischen zwei Spannbacken eingespannt wird, die einen Zug von vorgegebener, konstanter Kraft auf die Glasfaser ausüben,
- - dass die Glasfaser zwischen den beiden Spannbacken mit einer Wärmequelle voreingestellter Leistung erwärmt wird, wobei die Glasfaser zu fließen beginnt und dabei im erhitzten Bereich dünner wird,
- - dass die Fließgeschwindigkeit gemessen und die Wärmequelle abgeschaltet wird, wenn die Fließgeschwindigkeit einen vorgegebenen Wert erreicht hat
- - und dass eine vorgegebene Zeitspanne nach Abschaltung der Wärmequelle die Zugkraft auf einen zweiten vorgegebenen Wert erhöht und hierdurch die Glasfaser in zwei Teile zerrissen wird
- - wobei die am Ende der Zeitspanne im Bereich der Rissstelle vorliegende Temperatur des Glasfasermaterials und damit dessen zu diesem Zeitpunkt vorhandene Viskosität die Bildung eines abgerundeten, nichtflachen Endes der Glasfaser gewährleistet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Wärmequelle ein CO2-
Laser verwendet wird.
3. Nahfeldsonde, dadurch gekennzeichnet, dass sie nach einem Verfahren nach Anspruch
1 oder 2 hergestellt ist.
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DE202010013458U1 (de) | 2010-09-23 | 2010-12-30 | Eberhard-Karls-Universität Tübingen | Sonde für aperturlose Nahfeldmikroskopie und/oder für Ramanspektroskopie |
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