DE19822857C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung eines Positionsfehlers einer Bremsklappe in einem Abgasturbolader - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung eines Positionsfehlers einer Bremsklappe in einem AbgasturboladerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Feststellung eines Positionsfehlers einer Bremsklappe in einem
Abgasturbolader nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 6.
Aus der DE 195 43 190 C2 ist eine Motorbremse für eine aufgela
dene Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader bekannt, der
mit variabler Turbinengeometrie zur veränderlichen Einstellung
des maßgebenden Querschnitts vor dem Turbinenrad ausgestattet
ist. Die variable, den Querschnitt veränderlich einstellende
Turbinengeometrie nimmt im Motorbremsbetrieb eine Staustellung
ein, in der der Strömungsquerschnitt der Turbine reduziert ist
und ein hoher Abgasgegendruck im Leitungsabschnitt zwischen den
Zylindern und dem Abgasturbolader aufgebaut wird. Die Turbinen
geometrie besteht aus einem variablen Leitgitter mit einschieb
baren Sperrkörpern. Das Abgas strömt mit hoher Geschwindigkeit
durch die Kanäle zwischen den Leitschaufeln und den Sperrkör
pern und beaufschlagt das Turbinenrad, woraufhin der Verdichter
im Ansaugtrakt einen Überdruck aufbaut. Dadurch wird der Zylin
der eingangsseitig mit erhöhtem Ladedruck beaufschlagt, aus
gangsseitig liegt zwischen dem Zylinderauslaß und dem Abgastur
bolader ein Überdruck an, der dem Abblasen der im Zylinder ver
dichteten Luft über Bremsventile in den Abgasstrang hinein ent
gegenwirkt. Im Bremsbetrieb muß der Kolben im Verdichtungshub
Kompressionsarbeit gegen den hohen Überdruck im Abgasstrang
verrichten, wodurch eine starke Bremswirkung erreicht wird.
Die Funktion der Leitgitterverstellung und der Sperrkörperver
stellung wird über Sensoren überprüft, die die Endanschlagspo
sitionen der Leitschaufeln erkennen. Ein den Funktionszustand
des Leitgitters und der Sperrkörper repräsentierendes Signal
wird an die Motorsteuerung der Brennkraftmaschine übertragen.
Die DE 195 43 190 C2 offenbart aber nicht, auf welche Art und
Weise Fehlstellungen des Leitgitters, die beispielsweise durch
Anlagerung von Verschmutzungen entstehen und die Funktionstüch
tigkeit des Abgasturboladers sowohl im befeuerten Betrieb als
auch im Bremsbetrieb beeinträchtigen können, detektiert und lo
kalisiert werden können.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Stellung der
Bremsklappe in einem Abgasturbolader in den Endanschlagpositio
nen zu überwachen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 bzw. 6 gelöst.
Der Stromkreis wird nur dann geschlossen, wenn die Bremsklappe
tatsächlich in Endanschlagposition liegt, wodurch das Erreichen
der Endanschlagposition in einfacher Weise überwacht werden
kann. Bei jeder Schließung des Stromkreises wird ein Zählsignal
erzeugt, wobei die einzelnen Zählsignale aufaddiert und die
Summe der Zählsignale mit einem Referenzwert verglichen und als
Kriterium für die Entscheidung herangezogen wird, ob die Brems
klappe korrekt verstellt worden ist oder ob eine Fehlfunktion
vorliegt.
Unterschreitet die Summe der Zählsignale den Referenzwert, dann
wurde die Endanschlagposition in den vorangegangenen Betriebs
zyklen nicht bzw. nicht immer erreicht. In diesem Fall wird ein
Fehlersignal erzeugt, das zur Anzeige gebracht werden kann, um
den Fahrer bzw. das Wartungspersonal auf die Fehlfunktion und
erforderlich werdende Wartungs- und Reparaturarbeiten hinzuwei
sen.
Diese Methode hat den Vorteil, daß allmählich eintretende Ver
schlechterungen im Verstellverhalten der Bremsklappe erkannt
werden können und daß Fehlströme und Strömungsbeeinträchtigun
gen aufgrund nicht vollständig schließender bzw. nicht voll
ständig öffnender Bremsklappe frühzeitig detektiert werden. Zu
gleich kann durch Vorgabe einer Toleranzgrenze ausgeschlossen
werden, daß bereits eine einzige oder einige wenige Fehlstel
lungen zu einem Fehlersignal führen. Die Vorgabe der Toleranz
grenze ermöglicht es, die Ansprechempfindlichkeit des Systems
zu steuern.
Als Bremsklappe wird in bevorzugter Ausführung die variabel
einstellbare Turbinengeometrie des Abgasturboladers verwendet,
die im Bremsbetrieb zum Aufbau eines erhöhten Abgasgegendrucks
in Schließstellung und im Fahrbetrieb in Öffnungsstellung ver
setzt wird. Es kann gegebenenfalls aber auch zweckmäßig sein,
eine dem Abgasturbolader zugeordnete, einen Bypass zur Turbine
öffnende und schließende Bremsklappe einzusetzen.
Als ein für die Entscheidung über einen Fehlerfall maßgebender
Referenzwert kann die Anzahl der vom Fahrer ausgelösten Anfor
derungen der Motorbremse dienen. Im Idealfall bei voll ver
stellbarer Turbinengeometrie stimmt die Anzahl der Anforderun
gen mit der Summe der Zählsignale überein. Im Fehlerfall, wenn
die Turbinengeometrie die Endanschlagposition nicht erreicht,
übersteigt die Anzahl der Anforderungen die Summe der Zählsi
gnale, was durch einen Vergleich leicht festgestellt werden
kann und zur Fehleranzeige führt. Bei dieser Vorgehensweise
können Fälle entdeckt werden, bei denen die Turbinengeometrie
zwar noch weitestgehend verstellbar ist, jedoch nicht mehr die
Endanschlagpositionen erreicht.
Gemäß einer weiteren Ausführung werden jeweils die Summen der
Zählsignale miteinander verglichen, die bei jeder der beiden
möglichen Endanschlagpositionen - jeweils eine der Öffnungs
stellung (Antriebsstellung) und eine der Schließstellung
(Bremsstellung) der Turbinengeometrie zugeordnete Endanschlag
position - erzeugt wird. Im Falle uneingeschränkter Funktion
stüchtigkeit müssen die Summen der Zählsignale für jede Endan
schlagposition übereinstimmen bzw. dürfen nur um den Wert eins
differieren. Als Referenzwert dient die Summe der Zählsignale
einer bestimmten Endanschlagposition, wobei dieser Referenzwert
mit der Summe der Zählsignale der jeweils anderen Endanschlag
position verglichen wird.
Stimmen die beiden Zählsignalsummen nicht überein, d. h. diffe
rieren die beiden Zählsignalsummen um einen Wert größer als
eins bzw. um eine vorgegebene Toleranzgrenze größer als eins,
so liegt eine Fehlfunktion vor und es wird ein Fehlersignal ge
neriert. Aus der Differenz der Summen der Zählsignale kann die
defekte Position der Turbinengeometrie ermittelt werden. Liegen
weniger Zählsignale für die Schließstellung vor, so kann diese
Stellung und infolgedessen die geforderte Motorbremsleistung
nicht mehr sicher erreicht werden. Liegen weniger Zählsignale
für die Öffnungsstellung vor, so kann diese Stellung und infol
gedessen die geforderte Antriebsleistung nicht mehr sicher er
reicht werden.
Die zeitliche Entwicklung der Summen beider Zählsignale kann
protokolliert werden, wodurch Parameter, die sich im Laufe der
Zeit durch Verschleiß verändern, identifiziert werden können.
Der Vergleich der Zählsignale für die Öffnungsstellung und die
Schließstellung kann mit dem Vergleich eines der beiden Zählsi
gnale oder auch beider Zählsignale mit der Anzahl an Anforde
rungen der Motorbremse kombiniert werden. Die Anzahl an Anfor
derungen der Motorbremse repräsentiert einen absoluten Wert,
wohingegen der Vergleich der beiden Zählsignale untereinander
einen relativen Maßstab darstellt. Hierdurch können diejenigen
Extremfälle identifiziert werden, bei denen die Turbinengeome
trie zwar noch beweglich ist, jedoch keine der beiden Endan
schlagpositionen mehr erreicht. In diesem Fall stimmt zwar die
Summe der beiden Zählsignale überein, nicht jedoch die Summe
eines Zählsignals mit der Anzahl der Anforderungen der Motor
bremse.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird zusätzlich
der Ladedruck im Ansaugtrakt gemessen und mit einem Soll-
Ladedruck verglichen. Über diesen Vergleich können Leckagen
stromauf der Turbine bzw. stromab des Verdichters für den Fall
identifiziert werden, daß trotz exakter Endanschlagpositionen
der Turbinengeometrie Ladedruckdefizite auftreten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt einen Stromkreis, der
in einer Endanschlagposition der Bremsklappe geschlossen ist,
sowie eine Überwachungseinheit, die bei jeder Schließung des
Stromkreises ein Zählsignal produziert. Die Überwachungseinheit
enthält einen Summierer zur Aufaddierung der einzelnen Zählsi
gnale und ein Vergleichsglied zum Vergleich der Summe der Zähl
signale mit einem einem Referenzwert entsprechenden Referenzsi
gnal. Weicht die Summe der Zählsignale von dem Referenzwert ab,
so wird in der Überwachungseinheit ein Fehlersignal generiert.
Diese Vorrichtung kann mit einfachen Mitteln hergestellt werden
und erlaubt sowohl eine kontinuierliche, fortlaufende Überwa
chung der Funktion der Bremsklappe als auch eine intermittie
rende Überwachung in regelmäßigen Abständen. Die Bremsklappe
übernimmt die Funktion eines Schalterelements zur Öffnung und
Schließung des Stromkreises.
Die Bremsklappe besteht zweckmäßig aus einem elektrisch leitfä
higen Material und bildet einen Teil des Stromkreises, wobei
bevorzugt jeder Endanschlagposition jeweils ein Stromkreis zu
geordnet ist, so daß in der ersten Endanschlagposition der er
ste Stromkreis geschlossen und der zweite Stromkreis geöffnet
und in der zweiten Endanschlagposition der erste Stromkreis ge
öffnet und der zweite Stromkreis geschlossen ist.
Bei Einsatz einer variablen Turbinengeometrie als Bremsklappe
kann als verstellbares Element der Turbinengeometrie sowohl ein
axial verschiebliches Leitgitter mit Leitschaufeln als auch ein
Leitgitter mit rotatorisch verstellbaren Drehschaufeln verwen
det werden.
Bei Verwendung eines axial verschieblichen Leitgitters liegen
bevorzugt die Stirnseiten der Leitschaufeln in Schließstellung
der Turbine an der Düsenwand der Ringdüse vor dem Turbinenrad,
um eine bestmögliche Reduzierung des maßgebenden Querschnitts
ohne Fehlluftströme zur Erzielung eines hohen Abgasgegendrucks
zu erreichen. In dieser Endanschlagposition ist der zugeordnete
Stromkreis geschlossen.
In Öffnungsstellung schließen die Stirnseiten bündig mit der
gegenüberliegenden Düsenwand ab und der zweite Stromkreis ist
geschlossen.
Bei Verwendung eines Leitgitters mit rotatorisch verstellbaren
Drehschaufeln wird eine Endanschlagposition mit Schließung des
Stromkreises erreicht, wenn zwei benachbarte, elektrisch gegen
einander isolierte Drehschaufeln in Schließstellung einander
berühren. Der der Öffnungsstellung zugeordnete Stromkreis kann
über die Verstelleinrichtung des Leitgitters geschlossen wer
den.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnun
gen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Turbine eines Abgasturbola
ders mit axial verschieblichem Leitgitter,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Abgasturbolader mit rotato
risch verstellbaren Drehschaufeln in der Turbine,
Fig. 3 ein Draufsicht auf ein Leitgitter mit Drehschaufeln.
Der in Fig. 1 dargestellte Abgasturbolader 1 in einer Brenn
kraftmaschine umfaßt eine Turbine 7 im Abgasstrang, die mit va
riabler Turbinengeometrie 2 zur veränderlichen Einstellung des
maßgebenden Querschnitts der Ringdüse 17 vor dem Turbinenrad 8
der Turbine 7 versehen ist. Im Ausführungsbeispiel ist besteht
die variable Turbinengeometrie 2 aus einem axial verschiebli
chen Leitgitter 15 mit Leitschaufeln 16, die in die Ringdüse 17
axial ein- und ausgeschoben werden können, um je nach Bedarf
und Anforderung den Ringdüsenquerschnitt zu reduzieren bzw. zu
erweitern und dementsprechend den Abgasgegendruck im Abschnitt
zwischen dem Zylinderauslaß und der Turbine 7 zu steigern oder
zu verringern.
Das Leitgitter 15 ist zwischen zwei Endanschlagpositionen 3, 4
axial verschiebbar. In Endanschlagposition 3 befindet sich das
Leitgitter 15 in Schließstellung, in der die Stirnseiten der
Leitschaufeln 16 mit Berührung an der Düsenwand 18 der Ringdüse
17 anliegen. In der Endanschlagposition 4 befindet sich das
Leitgitter 15 in Öffnungsstellung, in der die Stirnseiten der
Leitschaufeln 16 bündig mit der gegenüberliegenden Düsenwand 19
abschließen. In Schließstellung des Leitgitters 15 befindet
sich das Fahrzeug im Motorbremsbetrieb, in Öffnungsstellung des
Leitgitters 15 im angetriebenen Motorbetrieb.
Um in Schließstellung des Leitgitters 15 einen schädlichen
Spalt zwischen den Stirnseiten der Leitschaufeln 16 und der Dü
senwand 18, der zu störenden Fehlströmen führen würde, zu ver
hindern, und um in Öffnungsstellung zu vermeiden, daß die Leit
schaufeln 16 in den freien Querschnitt der Ringdüse 18 einragen
und die Strömung behindern, ist eine Überwachungsvorrichtung
vorgesehen, die die Einhaltung der beiden Endanschlagpositionen
3, 4 des Leitgitters 15 kontrolliert. Die Überwachungsvorrich
tung besteht aus zwei Stromkreisen 5, 6 mit einer Spannungs
quelle 12 und hochohmigen Widerständen 13, 14 und einer Überwa
chungseinheit 9 zur Überprüfung und Auswertung des Spannungsab
falls an den Widerständen 13, 14, wobei das Leitgitter 15 einen
Schalter zur Öffnung und Schließung der Stromkreise 5, 6 bil
det.
Der erste Stromkreis 5 umfaßt die Spannungsquelle 12, die die
Grundspannung UO liefert, den Widerstand 13 sowie elektrische
Leitungen 21, 22. Die vom Widerstand 13 abzweigende Leitung 22
ist mit einem elektrischen Kontakt 10 verbunden, der in eine
Isolation 24 eingebettet ist und durch die Wandung der Turbine
7 bis zur Düsenwand 18 der Ringdüse 17 geführt ist. Die von der
Spannungsquelle 12 abzweigende Leitung 21 ist mit dem Leitgit
ter 15 verbunden, der aus einem elektrisch leitfähigen Material
gefertigt ist. In der der Schließstellung entsprechenden Endan
schlagposition 3 des Leitgitters 15 berührt die Stirnseite der
Leitschaufeln 16 den Kontakt 10, so daß der erste Stromkreis 5
geschlossen wird. Bei geschlossenem Stromkreis 5 ist der Span
nungsabfall UA am Widerstand 13 aufgrund der hochohmigen Aus
führung des Widerstands 13 annähernd gleich der Höhe der Grund
spannung UO der Spannungsquelle 12. Der Spannungsabfall UA am
Widerstand 13 wird von der Überwachungseinheit 9 registriert
und ausgewertet. Bei geschlossenem ersten Stromkreis 5 ist der
zweite Stromkreis 6 geöffnet.
Der zweite Stromkreis 6 umfaßt die Spannungsquelle 12, den Wi
derstand 14 sowie die Leitungen 21, 23. Die Leitung 23 zweigt
vom Widerstand 14 ab und ist zu einem elektrisch leitenden Kon
takt 11 geführt, der in eine Isolation 25 eingebettet ist und
in eine Ausnehmung 26 mündet, welche einen Aufnahmeraum im Ge
häuse der Turbine 7 für das Leitgitter 15 in zurückgeschobener
Position darstellt. In der Endanschlagposition 4 - der Öff
nungsstellung des Leitgitters 15 - ist das Leitgitter 15 soweit
axial zurückversetzt, daß die Stirnseiten der Leitschaufeln 16
bündig mit der Düsenwand 19 abschließen. Die Stirnfläche 20 auf
der den Leitschaufeln 16 gegenüberliegenden Seite des Leitgit
ters 15 berührt in Endanschlagposition 4 den elektrischen Kon
takt 11, wodurch der zweite. Stromkreis 6 geschlossen wird; zu
gleich ist der erste Stromkreis 5 unterbrochen. Bei geschlosse
nem zweiten Stromkreis 6 liegt am hochohmig ausgeführten Wider
stand 14 der Spannungsabfall UB an, der annähernd der Grund
spannung UO entspricht und von der Überwachungseinheit 9 regi
striert und ausgewertet wird.
Der erste Stromkreis 5 ist nur dann geschlossen, wenn die
Stirnseiten der Leitschaufeln 16 des Leitgitters 15 unmittelbar
an der Düsenwand 18 anliegen. In entsprechender Weise ist der
Stromkreis 6 nur dann geschlossen, wenn die Stirnseiten der
Leitschaufeln 16 bündig mit der gegenüberliegenden Düsenwand 19
abschließen. Über die Registrierung des Spannungsabfalls UA und
UB am ersten bzw. zweiten Widerstand 13, 14 kann das Erreichen
der jeweiligen Endanschlagposition 3, 4 überwacht werden.
An der Stirnseite der Leitschaufeln 16 kann eine Deckscheibe
aus elektrisch leitfähigem Material angeordnet sein.
Die Überwachungseinheit 9 registriert jeweils die Schließung
eines der beiden Stromkreise 5, 6. Hierfür wird der Spannungs
abfall an den Widerständen 13 und 14 überwacht und ein dem je
weiligen Stromkreis zugeordnetes Zählsignal SZ1, SZ2 erzeugt,
sofern der Spannungsabfall eine Bezugsspannung überschreitet.
Die Zählsignale SZ1, SZ2 werden in einem Summierer der Überwa
chungseinheit 9 für jeden Stromkreis 5, 6 separat aufaddiert
und ausgewertet. Gemäß einer ersten Auswertefunktion werden die
Summen der jeweiligen Zählsignale SZ1, SZ2 in einem Vergleichs
glied der Überwachungseinheit 9 miteinander verglichen und ein
Fehlersignal SF erzeugt, falls die Summen um einen Wert größer
als eins differieren. Da nach jeder Schließstellung des Leit
gitters 15 ein Öffnungsstellung und nach jeder Öffnungsstellung
eine Schließstellung folgt, dürfen sich die Summen der Zählsi
gnale SZ1, SZ2 im Idealfall, wenn die jeweilige Endanschlagposi
tion 3, 4 sicher erreicht wird, nur maximal um den Wert eins
unterscheiden. Bei einer Differenz größer als eins kann darauf
geschlossen werden, daß zumindest eine der Endanschlagpositio
nen nicht bei allen Betriebszyklen regelmäßig erreicht worden
ist. In diesem Fall wird in der Überwachungseinheit 9 ein Feh
lersignal SF erzeugt und zur Anzeige gebracht bzw. zur Weiter
verarbeitung der nicht dargestellten Motorsteuerung zugeführt.
Um zu vermeiden, daß bereits eine einzige oder einige wenige
Fehlfunktionen zur Erzeugung eines Fehlersignals SF führen,
kann es zweckmäßig sein, einen Toleranzwert vorzugeben und ein
Fehlersignal SF erst dann zu erzeugen, wenn sich die Summen der
Zählsignale SZ1, SZ2 um einen Wert unterscheiden, der größer ist
als der vorgegebene Toleranzwert.
Aus der Differenz der Summen der Zählsignale SZ1, SZ2 kann auf
die Art des Fehlers geschlossen werden. Ist die Summe des Zähl
signals SZ1 höher als die Summe des Zählsignals SZ2, so wird die
Endanschlagposition 4 nicht immer erreicht und es treten Beein
trächtigungen im Antriebsfall auf. Ist die Summe des Zählsi
gnals SZ1 kleiner als die Summe des Zählsignals SZ2, so wird die
Endanschlagposition 3 nicht immer erreicht und es treten Beein
trächtigungen im Bremsbetrieb auf.
Gemäß einer zweiten Auswertefunktion werden die Summen der
Zählsignale SZ1, SZ2 mit einem Referenzsignal SA verglichen, das
der absoluten Anzahl der vom Fahrer vorgegebenen Anforderungen
der Motorbremse entspricht. Falls die Summe des die Bremsstel
lung repräsentierenden Zählsignals SZ1 geringer ist als der dem
Referenzsignal SA entsprechende Referenzwert, deutet dies dar
auf hin, daß die Endanschlagposition 3 nicht regelmäßig er
reicht wurde, und es wird ebenfalls ein Fehlersignal SF er
zeugt. Alternativ kann auch die Summe des zweiten, der An
triebsstellung entsprechenden Zählsignals SZ2 zum Vergleich mit
dem Referenzwert des Referenzsignals SA oder beide Summen der
Zählsignale SZ1, SZ2 herangezogen werden.
In einer dritten Auswertefunktion wird der gemessene Ladedruck
p2 im Ansaugtrakt mit einem Soll-Ladedruck P2soll verglichen. Der
Vergleich zwischen p2 und p2soll erfolgt nach der Durchführung
der ersten und/oder der zweiten Auswertefunktion und führt zur
Erzeugung eines Fehlersignals SF für den Fall, daß der gemesse
ne Ladedruck P2 den Soll-Ladedruck p2soll nicht erreicht, die er
sten beiden Auswertefunktionen jedoch positiv verlaufen sind.
In diesem Fall sind trotz exakter Leitgitterpositionen Lade
druckdefizite vorhanden, die auf Leckagen im Ansaugtrakt oder
im Abgasstrang zwischen den Zylinderauslässen und der Turbine
hindeuten.
Die zeitliche Entwicklung der Summen der Zählsignale SZ1, SZ2,
die Differenz der Summen, der Differenz zwischen der Summe des
Zählsignals SZ1 bzw. des Zählsignals SZ2 und der Anzahl SA der
Anforderungen der Motorbremse sowie der Differenz zwischen ge
messenem und Soll-Ladedruck kann in der Überwachungseinheit 9
protokolliert werden.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt. Der Ab
gasturbolader 1 mit der Turbine 7 weist zwei Abgasfluten 30, 31
in der Ringdüse 17 stromauf des Turbinenrads 8 auf. Im engsten
Querschnitt der Abgasflut 30 ist ein starres Leitgitter 32 an
geordnet, im engsten Querschnitt der Abgasflut 31 ist die Tur
binengeometrie 2 variabel als Leitgitter 27 mit rotatorisch
einstellbaren Drehschaufeln 28 ausgebildet. Die Drehschaufeln
28 können über eine Verstelleinrichtung 29 in die gewünschte
Position versetzt werden.
In Fig. 3 ist das Leitgitter 27 mit den verstellbaren Dreh
schaufeln 28 in der der Bremsstellung entsprechenden Endan
schlagposition 3 gezeigt, in der benachbarte Drehschaufeln 28
unmittelbar aneinanderliegen. Die Endanschlagposition 3 kann
sicher detektiert werden, indem zwei unmittelbar benachbarte
Drehschaufeln 28, 28' jeweils elektrisch leitfähig, jedoch ge
genseitig elektrisch isoliert ausgebildet und in einen Strom
kreis mit angeschlossener Überwachungseinheit eingebunden wer
den. In der Endanschlagposition 3 ist der Stromkreis geschlos
sen und es können die zuvor beschriebenen Auswertefunktionen
durchgeführt werden. In dieser Ausführung dienen die Drehschau
feln als Schalter zur Schließung und Öffnung des Stromkreises.
Ein zweiter, insbesondere der der Öffnungsstellung des Leitgit
ters 27 zugeordnete Stromkreis kann über die Verstelleinrich
tung 29 geschlossen und geöffnet werden, so daß sowohl die
Bremsstellung als auch die Antriebsstellung des Leitgitters
überwacht und ein Verklemmen der Drehschaufeln frühzeitig ent
deckt werden kann.
Claims (18)
1. Verfahren zur Feststellung eines Positionsfehlers einer
Bremsklappe in einem Abgasturbolader, wobei ein Fehlersignal
(SF) erzeugt wird, falls die Bremsklappe (2) die vorgesehene
Endanschlagposition (3, 4) nicht erreicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Endanschlagposition (3, 4) der Bremsklappe (2) ein elek
trischer Stromkreis (5, 6) geschlossen und ein Zählsignal (SZ1,
SZ2) generiert wird, wobei das Fehlersignal (SF) erzeugt wird,
falls die Summe des Zählsignals (SZ1, SZ2) einen einem Referenz
signal (SZ1; SZ2; SA) entsprechenden Referenzwert unterschrei
tet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Referenzsignal (SA) die Anzahl der Anforderungen der
Motorbremse ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Endanschlagpositionen (3, 4) vorgesehen sind und in
jeder der beiden Endanschlagpositionen (3, 4) ein der jeweili
gen Endanschlagposition (3, 4) zugeordnetes erstes und zweites
Zählsignal (SZ1, SZ2) generiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe des ersten Zählsignals (SZ1) mit der Summe des
zweiten Zählsignals (SZ2) verglichen wird und ein Fehlersignal
(SF) erzeugt wird, wenn die Summen sich um einen vorgegebenen
Toleranzwert unterscheiden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bremsbetrieb im Ansaugtrakt der gemessene Ladedruck (p2)
mit einem vorgegebenen Soll-Ladedruck (p2soll) verglichen wird
und ein Fehlersignal (SF) erzeugt wird, wenn die Drücke (p2,
p2soll) sich unterscheiden und die Summe des Zählsignals (Sza,
SZ2) mit dem Referenzsignal (SZ1; SZ2; SA) übereinstimmt.
6. Vorrichtung zur Feststellung eines Positionsfehlers einer
Bremsklappe in einem Abgasturbolader, insbesondere zur Durch
führung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit
einer vom Abgas der Brennkraftmaschine angetriebenen Turbine
(7) im Abgasstrang und einem von der Turbine (7) angetriebenen
Verdichter im Ansaugtrakt, wobei die Bremsklappe (2) zwischen
zwei Endanschlagpositionen (3, 4) verstellbar ist, in denen der
Querschnitt vor dem Turbinenrad (8) der Turbine (7) reduziert
bzw. erweitert ist, und mit einer Einrichtung zur Detektion ei
nes Positionsfehlers der Bremsklappe (2) in Endanschlagposition
(3, 4),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer Stromkreis (5, 6) vorgesehen ist, der in
einer Endanschlagposition (3, 4) der Bremsklappe (2) geschlos
sen ist, wobei die Bremsklappe (2) einen Schalter zur Öffnung
und Schließung des Stromkreises (5, 6) bildet, und daß eine
Überwachungseinheit (9) vorgesehen ist, die bei jeder Schlie
ßung des Stromkreises (5, 6) ein Zählsignal (SZ1, SZ2) produ
ziert, und daß in einem Summierer der Überwachungseinheit (9)
die Zählsignale (SZ1, SZ2) aufaddierbar sind und in einem Ver
gleichsglied der Überwachungseinheit (9) die Summe der Zählsi
gnale (SZ1, SZ2) mit einem einem Referenzwert entsprechendem Re
ferenzsignal (SZ1; SZ2; SA) vergleichbar ist und bei einer Ab
weichung der Summe der Zählsignale (SZ1, SZ2) von dem Referenz
signal (SZ1; SZ2; SA) ein Fehlersignal (SF) erzeugbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsklappe (2) aus einem elektrisch leitfähigen Mate
rial besteht und in Endanschlagposition (3, 4) einen elektri
schen Kontakt (10, 11) zur Schließung des Stromkreises (5, 6)
berührt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Endanschlagposition (3, 4) der Bremsklappe (2) je
weils ein Stromkreis (5, 6) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jede der beiden Endanschlagpositionen (3, 4) jeweils
ein Zählsignal (SZ1, SZ2) in der Überwachungseinheit (9) erzeug
bar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Stromkreis (5, 6) ein Widerstand (13, 14) geschaltet ist
und ein Zählsignal (SZ1, SZ2) erzeugbar ist, wenn der Spannungs
abfall (UA, UB) am Widerstand (13, 14) einen signifikanten Wert
übersteigt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsklappe (2) die variabel einstellbare Turbinengeo
metrie (2) des Abgasturboladers (1) ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die variable Turbinengeometrie (2) als axial verschiebli
ches Leitgitter (15) mit Leitschaufeln (16) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseiten der Leitschaufeln (16) in einer einer
Schließstellung entsprechenden Endanschlagposition (3) an der
Düsenwand (18) einer Ringdüse (17) vor dem Turbinenrad (8) an
liegen und einen elektrischen Kontakt (10) berühren.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseiten der Leitschaufeln (16) in einer einer Öff
nungsstellung entsprechenden Endanschlagposition (4) bündig mit
der Düsenwand (19) der Ringdüse (17) abschließen, wobei eine
Stirnfläche (20) des Leitgitters (15) einen elektrischen Kon
takt (11) berührt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stirnseiten der Leitschaufeln (16) eine Deckscheibe
angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die variable Turbinengeometrie (2) als Leitgitter (27) mit
rotatorisch verstellbaren Drehschaufeln (28) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbarte Drehschaufeln (28, 28') elektrisch isoliert
sind und in Schließstellung einander berühren, wodurch der
Stromkreis geschlossen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine die Bremsklappe (2) einstellende Verstelleinrichtung
(29) zur Öffnung und Schließung des Stromkreises nutzbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19822857A DE19822857C1 (de) | 1998-05-22 | 1998-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung eines Positionsfehlers einer Bremsklappe in einem Abgasturbolader |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19822857A DE19822857C1 (de) | 1998-05-22 | 1998-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung eines Positionsfehlers einer Bremsklappe in einem Abgasturbolader |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19822857C1 true DE19822857C1 (de) | 1999-07-29 |
Family
ID=7868549
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19822857A Expired - Fee Related DE19822857C1 (de) | 1998-05-22 | 1998-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung eines Positionsfehlers einer Bremsklappe in einem Abgasturbolader |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19822857C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8190297B2 (en) | 2008-07-03 | 2012-05-29 | GM Global Technology Operations LLC | Control method and system for a fluid control device, based on position sensor learning |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19543190C2 (de) * | 1995-11-20 | 1998-01-29 | Daimler Benz Ag | Motorbremse für eine aufgeladene Brennkraftmaschine |
-
1998
- 1998-05-22 DE DE19822857A patent/DE19822857C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19543190C2 (de) * | 1995-11-20 | 1998-01-29 | Daimler Benz Ag | Motorbremse für eine aufgeladene Brennkraftmaschine |
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