DE19822375C2 - Verfahren zur Verhinderung von technischen Schäden an einer Rollenrotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung von technischen Schäden an Rollenrotationsdruckmaschinen, die Rollenbahnen aus Papier, Folien, Textilien o. ä. bahnförmigen Material bedrucken. Bei den derzeitig bekannten Verfahren werden die Druckwerke zur Sicherung vor dem Reißen der Bedruckstoffbahn in Rollenrotationsdruckmaschinen durch Bahnfang-, Bahnkapp- und Klemmeinrichtungen geschützt, wie sie z. B. in dem DE-Prospekt "zirkon supra 600", Leipziger Herbstmesse 1988 und dem DE-Prospekt "Grafotec Bahntrenn- und Festhaltevorrichtungen", 1/90 dargestellt sind, wobei der Bahnriss mit Hilfe von bekannten Sensoren abgetastet wird.

Aus dem Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, die Druckwerke von Rollenrotationsmaschinen einzelmotorisch anzutreiben und den Einzelantrieben für den Fall, dass die Maschine gestoppt werden muss, definierte Bremsabläufe mit Hilfe einer Motorregelung aufzuprägen.

Die oben genannten Bahnkappeinrichtungen bedingen einen hohen maschinenbaulichen Aufwand einschließlich ihrer steuertechnischen Verknüpfung mit den den Bahnriss signalisierenden Sensoren.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Verfahrens zur Verhinderung von Maschinenschäden, insbesondere seitens zylinderlagerzerstörender Wickler, mit geringem maschinenbaulichen Aufwand.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des einzigen Patentanspruchs.

Nachfolgend soll das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben werden. Bei dieser Ausführungsform ist den Druckwerken 1 bis 6 jeweils ein Bahnrißsensor 7 bis 14 zugeordnet. Der erkannte Bahnriß löst von dem einen Bahnriß erfassenden Sensor ein Signal an die Maschinensteuerung aus. Durch die Maschinensteuerung wird nach einem vorgegebenen Stoppalgorithmus der Bremsvorgang der Maschine ausgelöst. So wird nach dem Bahnriß vor dem ersten Druckwerk 1 am ersten, dritten, fünften, siebenten und entsprechend jedem zweiten weiteren Druckwerk zur Drehzahl "Null" gesteuert und die elektromechanische Haltebremse ausgelöst. Der elektrische Bremsvorgang am zweiten, vierten, sechsten und jedes weiteren zweiten Druckwerkes wird nach einer festgelegten Zeit von der Steuerung ausgelöst. Die elektromechanische Haltebremse spricht bei diesen Druckwerken nach dieser festgelegten Verzögerungszeit später an. Durch diesen zeitlich unterschiedlich ausgelösten Bremsbefehl zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwerken entsteht eine extrem hohe Bahnspannnugserhöhung, die zu einem Bahnriß führt. Die Druckwerke nach dem Bahnriß bahnabwärts in Papierlaufrichtung werden an der Standardbremsrampe winkel-, geschwindigkeits- und lagesynchron mit den nachfolgenden, einzeln angetriebenen Einheiten bis zur Drehzahl "Null" gesteuert. Damit soll erreicht werden, daß wiederum verschleißarm diese Aggregate zum Stillstand gebracht werden und die Papierbahn weitestgehend in der Maschine verbleibt, um dem Druckerpersonal das erneute Anfahren der Anlage zu optimieren sowie die Stillstandszeit zu verkürzen. Die entstandenen Papierbahnabschnitte nach dem primären Bahnriß gefährden die Druckeinheiten während des nachfolgend eingeleiteten Bremsvorganges nicht mehr. Die Bremsrampe wird vorrangig maschinentypisch von der Maximalgeschwindigkeit und den abzubremsenden Masseträgheitsmomenten der Aggregate bestimmt. Zur Absicherung vor doppelten Gummituchwicklern durch die zurückgezogene Papierbahn während eines Bahnrisses vor den Druckeinheiten in Richtung Falzer wird nur noch eine Papierbahnkappeinheit an der Auslaufseite des letzten Druckwerkes angeordnet. Diese Kappeinrichtung wird von dem Bahnrißsensor 14 und allen weiteren folgenden Sensoren in Papierlaufrichtung ausgelöst. Nachdem der Stillstand der Anlage erreicht ist, können mühelos die Papierreste aus den Druckeinheiten beseitigt werden. Die Papierbahn kann vom Einzug durch die Druckwerke bis zu der Position, in der die Papierbahn erhalten geblieben ist, eingefädelt und neu angeklebt werden.

Claims (1)

1. Verfahren zur Verhinderung von technischen Schäden an einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einzelmotorisch angetriebenen Druckwerken durch Kontrolle eines Bahnrisses mit nachfolgend gesteuertem Durchtrennen der Bahn,

• a) wobei nach einem erfolgten Bahnriß mittels von an jedem Druckwerk angeordneten Bahnrißsensoren der Ort des Bahnrisses detektiert wird,
• b) für die in bahnabwärtiger Richtung nach dem Ort des Bahnrisses befindlichen Druckwerke ein zeitgleich einsetzender, gleichmäßiger Bremsvorgang eingeleitet wird,
• c) von den bahnaufwärtig vor dem Ort des Bahnrisses befindlichen Druckwerken jeweils die benachbarten Druckwerke unterschiedlich abgebremst werden, um die Bahn durch den unterschiedlichen Bremsvorgang der benachbarten Druckwerke zu durchtrennen.