-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Sedimentieren
von Schwebstoffen aus zum Reinigen von Malerwerkzeugen benutztem
Waschwasser gemäss
dem einleitenden Teil des unabhängigen
Patentanspruchs.
-
Es
ist bekannt, dass Malerwerkzeuge, wie Pinsel, Bürsten, Farbbehälter oder
Rollen nach Arbeitsende gereinigt werden müssen, um Farbreste zu entfernen.
Dies geschieht unter anderem in Waschbecken, sodass das mit Farbresten
kontaminierte Waschwasser ungereinigt in die Kanalisation abfliesst.
Im Zuge strengerer wasserwirtschaftlicher Auflagen der Wasserschutzbehörden oder
der Gewerbeaufsichtsämter
gewinnt aber insbesondere für professionelle
Malerbetriebe die sachgerechte Aufbereitung des bei der Reinigung
von Werkzeugen anfallenden Schmutzwassers eine immer grösser werdende
Bedeutung. Hier handelt es sich insbesondere um Pinsel, Farbroller
Farbeimer und Bürsten,
die laufend von Dispersionsfarbe zu reinigen sind.
-
Um
das Abfliessen ungereinigten, mit Farbe versetzten Abwassers in
die Kanalisation zu vermeiden, werden in Gewerbebetrieben Spaltanlagen
eingesetzt, die mit Hilfe eines chemischen Prozesses die in dem
Abwasser enthaltenen Feststoffpartikel abspalten. Wenn hiermit die
gesamten Farbreste abgespalten werden sollen, führt dies in den Spaltanlagen
zu einem kostenträchtigen
und auch langwierigen Prozess.
-
Man
hat daher auch schon eine Sedimentierungsvorrichtung zur Vorklärung von
mit Farbe kontaminierten Abwassers entwickelt, die als zweigeteiltes Gefäss ausgebildet
ist, wobei das obere Gefäss
ein Waschbecken für
die Werkzeuge bildet während
das untere Gefäss
ein Sedimentierungsbecken bildet, in das das farbversetzte Waschwasser
vom Waschplatz durch ein Fallrohr unmittelbar abgelassen wird.
-
Hierbei
wird bei jedem Einleiten eines neuen Schwalls von Abwasser der gesamte
Inhalt des vorher im Sedimentierungsbecken befindlichen Abwassers
samt den schon sedimentierten Farbstoffen wieder aufgewirbelt, so
dass die Sedimentierungswirkung stark zu wünschen übrig lässt.
-
Bekannt
sind ausserdem Absetzbecken, bei denen das Sedimentationsbecken
in mehrere Sedimentationskammern unterteilt ist, die das Schmutzwasser
nacheinander durchfliesst. Der Nachteil dieses Absetzbeckens liegt
darin, dass das Waschwasser nur an der Oberfläche der Sedimentationskammern
entlangfliesst, also der Fliessweg und die Sedimentationsphase relativ
kurz sind, somit auch die Sedimentationswirkung zu wünschen übrig lässt. Ausserdem
ist bei diesem Absetzbecken die Entleerung und die Reinigung umständlich und
schwierig.
-
Die
EP 0 671 362 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Behandlung von fotografischen Abwässern. Bei
diesem Verfahren liegen die Verunreinigungen zunächst in gelöstem Zustand vor. Es wird dann
ein Komplexbildner eingesetzt, der ausfällt und sich in den verschiedenen
Sedimentationskammern absetzen soll. Die einzelnen Absetzgefäße sind
jedoch alle unterschiedlich ausgeführt, was die Produktionskosten
der Anlage erhöht.
Ausserdem sind die Absetzgefäße nicht
entnehmbar, wodurch die Reinigung der Anlage erschwert wird. Auch
muß ein
separater Behälter
zum Reinigen von Malerwerkzeugen vorhanden sein, aus welchem dann
das mit Farbresten kontaminierte Abwasser in die Anlage gegeben
werden kann, was umständlich
in der Handhabung ist.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verfahrensmässig signifikant
verbesserten Ablauf der Sedimentierung durch die Schaffung einer
verbesserten Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen,
die die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
-
Diese
Aufgabe wird bei einer Einrichtung der eingangs näher bezeichneten
Art erfindungsgemäss durch
die Merkmale des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Der wesentliche hieraus resultierende Effekt ist darin zu sehen,
dass die einmal eingeleitete Sedimentierung ungestört von weiteren
nachfolgenden Abwassereinleitungen erfolgen kann und dass die Sedimentationswirkung
um ein Vielfaches erhöht
ist, so dass der Spaltprozess in der Spaltanlage sehr viel schneller
und mit sehr viel weniger Spaltmittel erfolgen kann oder das vorgeklärte Waschwasser
sofort in die Kanalisation abgeleitet bzw. wieder dem Waschplatz
zur nochmaligen Verwendung zugeführt werden
kann.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nun nachfolgend anhand der 1 bis 7 erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht der Gesamteinrichtung,
-
2 eine
Draufsicht dieser Einrichtung,
-
3 eine
Draufsicht des Sedimentationsgefässes,
-
4 einen
seitlichen Schnitt durch das Gefäss
nach 3,
-
5 eine
Ansicht einer Einsatzgefässgruppe,
-
6 ein
einzelnes Einsatzgefäss
im Schnitt und
-
7a, 7b eine
schematische Darstellung des Sedimentationsweges.
-
In
allen Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen jeweils die gleichen
Einzelheiten.
-
Die
vierkantquaderförmige
Sedimentationseinrichtung 1 gemäss 1 besteht
aus zwei unmittelbar unter Zwischenlage einer Dichtung 2 aufeinandergestellten
Gefässen 3 und 4,
wobei das in seiner Grundfläche
allseits grössere
obere Gefäss 3 einen
Waschplatz, das untere Gefäss 4 die
eigentliche Sedimentationsvorrichtung 5 bildet. Das obere Gefäss 3 weist
einen umlaufenden Rand 6 auf, dessen vorderer Bereich 7 tiefer
liegt als der hintere 8, sodass die seitlichen Bereiche 9 nach
hinten ansteigend verlaufen. In der hinteren linken Ecke 10 ist
eine Aussparung oder Öffnung 11 für einen
Abpumpschlauch 12 vorgesehen. Das untere, auf dem Boden 18 aufstehende
Gefäss 3 weist
auf seiner Vorderseite 13 eine Einziehung 14 auf,
in der ein Füllstandsanzeigeglas 15 angeordnet
ist, das einen Schmutzwasserpegel 16 anzeigt, der bei Erreichen einer
maximalen Pegelmarke 17 die vorzunehmende Entleerung des
Gefässes 3 signalisiert.
-
Aus
der 2 ist ersichtlich, dass in den Gefässboden 20 des
oberen Gefässes 3 eine
Stufe 21 eingeformt ist, mit der dieses Gefäss in einen
Rand 22 des unteren Gefässes 4 hineinragt.
In dem durch die Stufe 21 tiefergelegten mittleren Bereich 23 des Gefässbodens 20 ist
ein mit einem Stöpsel 24 verschliessbarer
Ablass 25 angeordnet, der sich an der tiefsten Stelle des
Bodens 20 befindet. In beiden seitlichen Bereichen 9 des
Randes 6 ist eine Griffmulde 26 angeformt. Beide
Gefässe 3 und 4 sind
aus Kunststoff gefertigt, entweder in Formen gespritzt oder gegossen.
Mit Vorteil ist das untere Gefäss 4 lichtundurchlässig eingefärbt.
-
3 erlaubt
eine Einsicht in den Inneraum 27 des unteren Gefässes 4,
dessen oberer Abschluss 28 durch den Rand 22 gebildet
ist, in dessen dem Gefässboden 20 zugewandten
Bereich eine Nut eingearbeitet ist, die die Dichtung 2 aufnimmt.
Die linke hintere Ecke 29 des Gefässes 4 weist eine
Durchtrittsöffnung 30 auf
die mit der Öffnung 11 des
Gefässes 3 fluchtet.
Ein Boden 31 des unteren Gefässes 4 weist drei
Treppenstufen 32, 33 und 34 auf, die
sich von der Rückseite 35 des
Gefässes
ansteigend zur Vorderseite 36 erstrecken. Allseitig bis
auf die Vorderseite erstreckt sich der Boden auf gleichem Höhenniveau
um die Treppenstufen herum, so dass sich ein Abstand 37 dreiseitig
um diese Treppenstufen herum erstreckt, die durch Einziehungen des
Bodens 31 geformt sind.
-
Die 4 erläutert den
Innenaufbau der Sedimentationsvorrichtung: Auf die drei Treppenstufen 32 bis 34 und
auf den Boden 31 sind vier Absetzgefässe 38 bis 41 gestellt,
die alle – bis
auf die Überläufe 42 bis 45 – identisch
ausgeführt
sind, wovon je zwei Absetzgefässe,
nämlich
die Gefässe 38 und 40 einerseits,
die Absetzgefässe 39 und 41 andererseits vollständig gleich
sind. Es handelt sich um deckellose Vierkanthohlquader mit Rechteckgrundfläche und
mit einem Boden 46 und vier Seitenwänden 47, die jeweils
am oberen Rand einer breiteren Seitenfläche eine Überlaufmündung aufweisen, die bei zwei
Absetzgefässen
im rechten Bereich, bei den anderen zwei im linken Bereich angeordnet
ist, so dass der Überfluss
von Absetzgefäss
zu Absetzgefäss
versetzt ist. Das höchststehende
Absetzgefäss 38 ist
unterhalb des Ablasses 25 positioniert. Vom tiefststehenden
Absetzgefäss 41 strömt das Abwasser
in den Innenraum 27, der über eine Drucköffnung 49 und den
Abpumpschlauch 12 in eine nachgeschaltete Spaltanlage entleert
werden kann, was auch über eine
Tauchpumpe 50 möglich
ist, die auf dem Boden 31 steht und dann mit dem Abpumpschlauch 12 verbunden
ist.
-
Die
eigentliche Anordnung der Absetzgefässe 38 bis 41 geht
aus der 5 hervor: Man kann hier die
versetzte Anordnung der Überläufe 42 bis 45 gut
erkennen. Jedes Absetzgefäss
weist auf der Mitte der breiteren Seitenwände innen je eine Nut 51 und 52 auf,
die einen Trennschieber 53 führt. Dieser unterteilt die
Innenräume 54 aller
Absetzgefässe
in einen Sinkraum 55 und einen Steigraum 56, wobei
ersterer dem Obenauf des stromauf befindlichen Absetzgefässes und
letzterer dem eigenen Absetzgefäss-Überlauf
zugeordnet ist.
-
6 zeigt
dies genauer: Die Nuten 51 und 52 sind im Abstand 57 vom
Boden 58 jedes Absetzgefässes geschlossen, so dass dieser
Abstand die hydraulische Verbindung von Sink- und Steigraum jedes
Absetzgefässes
bildet. Die Trennschieber 53 können nach oben zum Rand 59 des
Absetzgefässes herausgezogen
werden. Dadurch wird die Entnahme der abgelagerten Feststoffe aus
dem Absetzgefäss deutlich
erleichtert. Seitlich in den schmaleren Seitenwänden 47 sind gegenüberliegend
je eine Griffmulde 60 angeordnet, so dass das Absetzgefäss leicht
auch in gefülltem
Zustand aus dem Gefäss 4 herausgehoben
werden kann.
-
Die
Funktion der Einrichtung und ihrer bevorzugten Verwendung ist folgende:
Die
Gefässe 3 und 4 sowie
die Absetzgefässe 38 und 39 werden
mit einem Grundvorrat von Wasser gefüllt. Danach werden die Malerwerkzeuge
und/oder Farbbehälter
im oberen Gefäss 3 ausgewaschen.
Danach wird durch Ziehen des Stöpsels 24 aus
dem Ablass 25 der Inhalt von mit Farbresten kontaminiertem Schmutzwasser
aus dem Innenraum 61 des oberen Gefässes 3 in das untere
Gefäss 4 abgelassen
und zwar genauer in das erste Absetzgefäss 38. Hierbei strömt das Schmutzwasser
im Sinkraum 55 abwärts und
anschliessend im Steigraum 56 des gleichen Absetzgefässes 38 wieder
aufwärts.
Da die Grundfläche
der Absetzgefässe
ungleich grösser
ist als der Querschnitt des Ablasses 25, ist die Fliessgeschwindigkeit
des Schmutzwassers sowohl im Sinkraum als auch im Steigraum sehr
gering. Daher resultiert eine grosse Sedimentierung der festen wasserunlöslichen Farb-
und sonstigen Schmutzpartikel aus dem Schmutzwasser am Boden 46 jedes
Absetzgefässes. Wird
mehr Schmutzwasser aus dem Gefäss 3 abgelassen
als das erste Absetzgefäss 38 fassen
kann, läuft
das teilgeklärte
Schmutzwasser über
den Überauf 42 in
den Innenraum 54 des nächsten
Absetzgefasses 39 und zwar in dessen Sinkraum 55.
Danach fliesst das Wasser in den Sinkraum 55 des Absetzgefässes 40 und
anschliessend in dessen Steigraum 56, um letztlich über den
Sinkraum 55 des Absetzgefässes 41 und dessen
Steigraum 56 weitestgehend vorgeklärt zu werden. Der Sedimentationsvorgang endet,
wenn schliesslich das nun weitestgehend vorgeklärte Schmutzwasser aus dem letzen Überlauf 45 des
letzten Absetzgefässes 41 in
den Innenraum 27 des Gefässes 4. gelangt, von
wo es durch Anwendung von Über-
oder Unterdruck abgepumpt werden kann und zwar je nach Reinigungsgrad
entweder in die Kanalisation oder in eine Spaltanlage zur weiteren
Klärung.
Die Drucköffnung 49 kann
auch bei genügend
tiefer Lage im Gefäss 4 als
permanente Ablauföffnung
zur Kanalisation verwendet werden. Durch die treppenstufige Hintereinanderschaltung der
einzelnen Absetzgefässe
und die in jedem Absetzgefäss
angebrachten Trennschieber wird der Fliessweg des Schmutzwassers
um ein Vielfaches erhöht
und damit sowohl die Sedimentationsphase und auch die Sedimentationswirkung
ebenfalls vervielfacht. Dies ist den 7 signifikant
dargestellt.
-
Das
geklärte
Wasser kann wieder am Waschplatz im Gefäss 3 verwendet werden.
Einer der Hauptvorteile der Erfindung liegt darin, dass die Reinigung
des verunreinigten Waschwassers wegen der stark gesteigerten Sedimentationswirkung
ohne chemische Zusatzstoffe und teure Filter auskommt, die überdies
noch häufig
gereinigt werden müssen. Dem
Waschplatz kann ein Hochdruckreiniger zugeordnet werden, der mit
vorher gereinigtem Wasser betrieben wird. Es können vier aber auch mehr oder weniger
Absetzgefässe
in Reihe geschaltet sein.