DE19820778A1 - Thermotransferband - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein Thermotransferband mit einem Träger, mit einer auf einer Seite des Trägers abgebildeten Thermotransferfarbe und mit gegebenenfalls weiteren Schichten, wobei die Thermotransferfarbe neben einem Farbmittel ein amorphes Polymer und ein Wachs enthält. Dieses ist dadurch gekennzeichnet, daß die Thermotransferfarbe als Bindemittel ein polares Polyethylenwachs und ein amorphes Polymer, das ein Gewichtsmittel der Molmasse Mw von mehr als etwa 10000 und ein Zahlenmittel der Molmasse Mn von weniger als 6000 aufweist, enthält. Es erweist sich bei Ausdrucken mit hohem Energielevel eines Thermodruckers auf insbesondere Kunststoffetiketten als kratz- und lösemittelfest.
Description
Die Erfindung betrifft ein Thermotransferband mit einem Träger, mit einer auf einer
Seite des Trägers ausgebildeten Thermotransferfarbe und mit gegebenenfalls weiteren
Schichten, wobei die Thermotransferfarbe neben einem Farbmittel ein amorphes
Polymer und ein Wachs enthält.
Ein Thermotransferband der oben beschriebenen Art geht aus der DE 36 13 846
hervor. Die Thermotransferfarbe dieses bekannten Thermotransferbandes enthält ein
amorphes Polymer, das ein Gewichtsmittel der Molmasse Mw von nicht mehr als
10 000, ein Zahlenmittel der Molmasse Mn von weniger als 5000 und eine
Glasumwandlungstemperatur von 50 bis 80°C aufweist. Das amorphe Polymer macht
mindestens 50 Gew.-% der Thermotransferfarbe, bezogen auf deren Feststoffgehalt,
aus. Dieses Thermotransferband soll eine klare Farbwiedergabe beim Druck
ermöglichen und im Hinblick auf Auflösung, Aufnahmeempfindlichkeit,
Übertragungs- und Fixierungseigenschaften zufriedenstellend sein. Diese Ziele werden
dadurch erreicht, indem das Bindemittel für die Thermotransferfarbe, bei dem es sich
konventionell um kristalline Bindemittel auf Wachsbasis handelt, durch ein im
wesentlichen amorphes, transparentes Polymer ersetzt wird. Zur Begünstigung der
angestrebten Effekte wird eine geringe Menge eines "Freisetzungsagens" in die
Thermotransferfarbe eingebunden, wodurch die Bildqualität und insbesondere die
Auflösung erhöht wird. Hierbei soll eine hervorragende Fixierung erzielt werden,
indem die Flexibilität und die Abrasions-Resistenz, wie sie Polymeren zu eigen ist,
ausgenutzt wird. Die Erzielung kratzfester Ausdrucke, auf die u. a. die nachfolgend
geschilderte Erfindung abstellt, wird hier nicht ausdrücklich angesprochen.
Mit der Frage der Erzielung kratzfester Ausdrucke befassen sich insbesondere die
EP-B-0 380 920 sowie DE 196 12 393 A1: Die EP-B-0 380 920 empfiehlt zur
Erzielung kratzfester Ausdrucke, daß in der Thermotransferfarbe beim Druckvorgang
nicht schmelzende, farbmittelhaltige Polymerkügelchen enthalten sind, die bei einer
dem Druckvorgang nachgeschalteten Wärmebehandlung schmelzbar sind. Die nach
dem Druckvorgang unmittelbar erhaltenen Symbole zeigen dabei zunächst nicht die
wünschenswerte Kratzfestigkeit. Diese wird erzielt, indem dem Symbol weitere
Wärme zugeführt wird. Hierbei stellt sich eine neue Struktur des ausgedruckten
Symbols ein. Dieser Vorschlag ist insofern nachteilig, als er nach dem eigentlichen
Druckvorgang einen zweiten Wärmebehandlungsschritt erfordert.
Die DE 196 12 393 A1 schafft hier eine gewisse Abhilfe. Sie schlägt ein
Thermotransferband mit einem üblichen Träger, mit einer auf einer Seite des Trägers
ausgebildeten Schicht einer Thermotransferfarbe und einer Trennschicht zwischen
Träger und Schicht der Thermotransferfarbe vor. Die Trennschicht ist wachsgebunden
und enthält Wachse eines Schmelzpunktes von etwa 70 bis 110°C sowie einen
polymeren Wachsplastifizierer einer Glastemperatur Tg von -30 bis +70°C. Die
Schicht der Thermotransferfarbe enthält des weiteren mindestens etwa 20 Gew.-%
Naturharz, modifiziertes Naturharz und/oder synthetisches Harz. Mit diesem
Vorschlag wird ein Thermotransferband bereitgestellt, dessen übertragene
Thermotransferfarbe beim Druck auf insbesondere Papieretiketten eine gute Adhäsion
sowie gute Abrieb- und Kratzfestigkeit zeigt, und beim Druckvorgang rasch und
punktgenau mit der darunterliegenden Trenn- bzw. Releasschicht abgegeben wird.
Der Nachteil ist jedoch darin zu sehen, daß mit einem gewissen Aufwand die
beschriebene Trennschicht auszubilden ist, wodurch es sich um ein mindestens
dreischichtiges System handelt.
Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete
Thermotransferband so weiterzubilden, daß keine Trennschicht erforderlich ist, und
dennoch die im Zusammenhang mit der Schilderung des Gegenstandes der DE 196 12 393 A1
erzielten Vorteile erreicht werden. Eine gute Abrieb- und Kratzfestigkeit des
Druckes auf Etiketten, insbesondere auch Kunststoffetiketten, wobei hier besonders
Barcode-Etiketten von Bedeutung sind, soll erhöht werden. Darüber hinaus soll auch
eine ausreichende Lösemittelbeständigkeit zur Verfügung gestellt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Thermotransferfarbe als
Bindemittel ein polares Polyethylenwachs und ein amorphes Polymer, das ein
Gewichtsmittel der Molmasse Mw von mehr als etwa 10 000 und ein Zahlenmittel der
Molmasse Mn von weniger als etwa 6000 aufweist, enthält.
Dieser Lösungsvorschlag bedeutet, daß die Thermotransferfarbe des Thermotransfer
bandes ein amorphes Polymer als wesentlichen Bindemittelanteil enthält, insbesondere
von mindestens etwa 50 Gew.-%, bezogen auf den Trockensubstanzanteil der
Thermotransferfarbe. Wenn hier von einem "amorphen" Polymer gesprochen wird, so
soll dies bedeuten, daß seine in Erscheinung tretende Strukturcharakteristik unter
röntgenographischen Gesichtspunkten als amorph zu bezeichnen ist. Demzufolge
sollen unter dem Begriff "amorphes Polymer" auch solche Oligomere und/oder
Polymeren fallen, die gewisse teilkristalline Anteile enthalten, beispielsweise bis zu
etwa 30 Gew.-%, insbesondere bis zu etwa 10 Gew.-%. Entgegen den richtungs
weisenden Angaben der DE 36 13 846 C2 setzt die Erfindung ein amorphes Polymer
ein, das ein Gewichtsmittel der Molmasse Mw von mehr als etwa 10 000 aufweist.
Dies überrascht. Die Erklärung, daß das Gewichtsmittel der Molmasse Mw mehr als
etwa 10 000 beträgt, erklärt sich vermutlich dadurch, daß zusätzlich und zwingend ein
polares Polyethylenwachs anwesend sein muß. Wird nämlich der Mw-Wert von
10 000 unterschritten, was in Übereinstimmung mit der DE 36 13 846 C2 wäre, dann
stellt sich der nachteilige Effekt ein, daß die Adhäsion der Thermotransferfarbe zur
Trägerfolie zu hoch ist und kein homogener Farbtransfer während des Drucks
gewährleistet ist.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das amorphes Polymer ein Gewichtsmittel der
Molmasse Mw von 10 000 bis etwa 15 000 und ein Zahlenmittel der Molmasse Mn
von weniger als etwa 5000, insbesondere etwa 2000 bis 3000, aufweist. Als
bevorzugte quantitative Rahmenbedingung für das Verhältnis von polarem
Polyethylenwachs und amorphen Polymer kann angegeben werden, daß auf 1 Gew.-Teil
polares Polyethylenwachs etwa 3 bis 5 Gew.-Teile, insbesondere etwa 4 Gew.-Teile,
amorphes Polymer entfallen.
Wenn der Gehalt an amorphem Polymer weniger als etwa 50 Gew.-% beträgt, dann
kann das dazu führen, daß die wünschenswerte Transparenz der Thermotransferfarbe
und damit die Farbreproduzierbarkeit beeinträchtigt wird. Im allgemeinen ist es daher
bevorzugt, wenn der Gehalt an amorphem Polymer mehr als etwa 50 Gew.-%,
insbesondere mehr als etwa 70 Gew.-%, beträgt, wobei jedoch als Höchstwert etwa
80 Gew.-% angegeben werden könnten, um noch eine ausreichende Menge an
polarem Polyethylenwachs vorliegen zu haben. Im Rahmen der oben angegebenen
quantitativen Rahmenbedingungen ist es nicht ausgeschlossen, daß noch zusätzliche
Bindemittel in geringen Mengen in der Thermotransferfarbe vorliegen, so in
Thermotransferbändern üblicherweise herangezogene Wachse, beispielsweise
Paraffinwachs, Caranaubawachs, Montanwachs, Bienenwachs, Japan-Wachs,
Candelilla-Wachs sowie auch als Kunststoffbindemittel herangezogene Materialien,
wie Polyolefine eines durchschnittlichen Molekulargewichts von etwa 1000 bis
10 000, beispielsweise niedermolekulares Polyethylen, Polypropylen oder Polybutylen
und dergleichen. In Einzelfällen kann es auch von Vorteil sein, weitere übliche
Additive einzubeziehen, die die Eigenschaften des Bandes verbessern. Hierbei wird
der Fachmann im Rahmen handwerklicher Erwägungen dasjenige Aussuchen, mit dem
er einen gewünschten Effekt einstellen möchte.
Beispiele einsetzbarer amorpher Polymere umfassen Homo- und Copolymere, Styrol
oder deren Derivaten oder substituierte Verbindungen desselben (beispielsweise
Styrol, Vinyl, Toluol), Acrylsäureester, beispielsweise Methylacrylat, Ethylenacrylat
und Butylacrylat-Copolymere, insbesondere Polyesterharze, die durch Polykonden
sation gesättigter dibasischer Säure erhältlich sind (beispielsweise Phthalsäure,
Phthalsäureanhydrid), Polycarbonate, Polyamide, Epoxyharze, Polyurethane, Silicon
harze, Phenolharze, Terpenharze, Petrolharze, hydrierte Petrolharze, Alkydharze und
Cellulosederivate.
Es wird bevorzugt ein amorphes Polyesterharz mit einem MFI-Wert (105°C/2,16 kg)
von etwa 1,3 bis 2,3, insbesondere von etwa 1,5 bis 2,0 g/min und eine Glasumwand
lungstemperatur Tg von etwa 45 bis 65°C, insbesondere etwa 52 bis 56°C, eingesetzt.
Ein amorphes Polyesterharz, das diese Rahmenbedingungen erfüllt und insbesondere
vorteilhaft eingesetzt wird, ist ein Polyesterharz auf der Basis von Bisphenol A, wie
das Handelsprodukt Setafix P 120 (vertrieben von der Akzo Noble Resins B.V.,
Niederlande), das sich durch folgende Charakteristiken kennzeichnet: MFI-Wert
(105°C/2,16 kg) von etwa 1,5 bis 2,0 g/min, Glasumwandlungstemperatur Tg von 52
bis 56°C und Säurezahl von 14 bis 24 mg KOH/g, Mn-Wert etwa 2500 und Mw-Wert
etwa 12 000. Ebenfalls geeignet ist ein Polyesterharz der Handelsbezeichnung
Atlac T 500 (vertrieben von ICI Speciality Chemicals, Großbritannien). Hierbei
handelt es sich um ein lineares, ungesättigtes Polyesterharz, das ursprünglich zur
Herstellung von trockenen Tonern eingesetzt wird. Hierzu gelten folgende Angaben:
MFI-Wert 105°C/2,16 kg, 8 bis 20 g/10 min (nach ASTM D.12348-70),
Erweichungspunkt von 94 bis 106°C (nach ASTM E 28-67), Säurezahl von 10 bis 15 mg
KOH/g (ISO 2114), Glasumwandlungstemperatur von 47 bis 53°C (D.S.C.),
Mn-Wert von 3500 und Mw-Wert von 14 000 (gemessen nach der GPC-Methode).
Ein weiterer wichtiger Bindemittelbestandteil ist das angesprochene polare Poly
ethylenwachs. Derartige Wachse erhält man entweder durch Oxidation von
Polyethylenwachs oder durch oxidativen Abbau kunststoffartigen Polyethylens.
Daraus entsteht ein Sortiment polarer, emulgierbarer Polyethylenwachse. Dabei
kommen insbesondere die sogenannten Hoechst-Wachse PED und dort die
Typenbezeichnung 521 und 522 in Frage. Diese gehören in die Reihe der flexibleren
emulgierbaren Polyethylenwachse, deren Schmelzpunkt ein Emulgieren im offenen
Gefäß gestattet. Als bevorzugte Rahmenbedingungen für die polaren Polyethylen
wachse gilt ein Tropfpunkt von etwa 100 bis 110°C, insbesondere etwa 102 bis
108°C und ganz besonders bevorzugt von etwa 102 bis 106°C, gemessen nach DIN
51 801. Als weitere bevorzugte Rahmenbedingungen können für das polare
Polyethylenwachs folgende Größen angegeben werden: Kugeldruckhärte nach der
Prüfmethode DGF-M III-90 (57) von etwa 100 bis 300 bar, eine Fließhärte von etwa
100 bis 300 bar und eine Viskosität, gemessen nach DIN 51 550 bei einer Temperatur
von etwa 120°C, von etwa 50 bis 700 mPa.s, insbesondere von etwa 100 bis 500 mPa.s.
Die Einfärbung der Thermotransferfarbe kann erfindungsgemäß durch beliebige
Farbmittel erfolgen. Es kann sich um Pigmente, wie insbesondere um Ruß, aber auch
um lösungsmittel- und/oder bindemittellösliche Farbmittel, wie das Handelsprodukt
Basoprint, organische Farbpigmente sowie verschiedene Akzofarbmittel (Cerces- und
Sudanfarbstoffe) handeln. Ruß gilt im Rahmen der vorliegenden Erfindung als
besonders geeignet. Vorzugsweise enthält die Thermotransferfarbe das Farbmittel,
insbesondere Farbpigment, in einer Menge von etwa 20 bis 40 Gew.-%.
Die Viskosität der Thermotransferfarbe muß hinreichend niedrig sein, damit die Farbe
rasch und punktgenau abgegeben werden kann. Daher weist die Thermotransferfarbe
vorzugsweise eine Viskosität von etwa 500 bis 3000 mPa.s, gemessen mit einem
Brookfield-Rotationsviskosimeter bei 140°C auf. Insbesondere wird der Bereich von
600 bis 1500 mPa.s angestrebt.
Die Stärke der Thermotransferfarbe bzw. der Farbschicht ist nicht kritisch. Bevorzugt
ist eine Stärke von etwa 1 bis 5 g/m2 Auftrag, insbesondere etwa 1 bis 3 g/m2
Auftrag, auf den Träger. Die Art des Trägers ist hierbei ebenfalls nicht kritisch.
Vorzugsweise handelt es sich um eine Folie aus Polyethylenterephthalat (PET) oder
einem Kondensatorpapier. Die Auswahlparameter sind möglichst hohe Zugdehnungs
werte und thermische Stabilität bei geringen Foliendicken, so beispielsweise im
Rahmen von etwa 1 bis 6 µm. Die PET-Folien sind bis etwa 2,5 µm,
Kondensatorpapier bis etwa 6 µm, erhältlich.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gedankens, insbesondere zur
Erzielung eines vorteilhaften Drucks, beruht auf der Einbeziehung der Lehre der EP-B-0 133 638.
Danach wird auf der Rückseite des Trägers eine dünne Schicht aus
einem Wachs oder wachsartigen Material ausgebildet, vorzugsweise einer
Auftragsstärke von etwa 0,01 bis 1 g/m2, insbesondere von etwa 0,05 bis 0,10 g/m2.
Dieses Rückseitenbeschichtungsmaterial besteht vorzugsweise aus Paraffin, Silicon,
Naturwachsen, insbesondere Carnaubawachs, Bienenwachs, Ozocerit und Paraffin
wachs oder Synthetikwachsen, insbesondere Säurewachsen, Esterwachsen, teil
verseiften Esterwachsen und Polyethylenwachsen, Glykolen bzw. Polyglykolen
und/oder Tensiden.
Für die praktische Verwirklichung der vorliegenden Erfindung können folgende
Rahmenbedingungen bzgl. der Auftragsmengen der einzelnen Schichten angegeben
werden: Auf einem Trägerfilm, insbesondere einem Träger aus Polyethylen
terephthalat, der Stärke von etwa 2 bis 8 µm, insbesondere einer Stärke von etwa 4
bis 5 µm, ganz besonders bevorzugt mit einer Stärke von etwa 3,5 bis 4,5 µm,
werden aufgetragen: Die Thermotransferfarbschicht in einer Menge von etwa 1 bis 5 g/m2,
vorzugsweise etwa 1 bis 3 g/m2. Ganz besonders bevorzugt ist für die Stärke
der Thermotransferfarbe der Bereich von 1,4 bis 2,0 g/m2, insbesondere etwa 1,6 bis
1,8 g/m2. Ferner wird gegebenenfalls auf der Rückseite die oben erwähnte
Rückseitenbeschichtung in einer Stärke von etwa 0,01 bis 1 g/m2, insbesondere etwa
0,05 bis 0,10 g/m2 aufgebracht. Dabei lassen sich diese Schichten in vielfältiger
Weise unter Anwendung üblicher Auftragsverfahren ausbilden. Dies kann
beispielsweise durch Aufsprühen oder Aufdrucken einer Lösung oder Dispersion, sei
es mit Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, durch Auftragen aus der
Schmelze, was insbesondere für die Thermotransferschicht gilt, oder auch durch
Auftragen mittels einer Rakel in Form eine waßrigen Suspension mit darin
feinverteiltem, aufzutragendem Material erfolgen. Zum Auftrag der
Thermotransferschicht haben sich insbesondere Beschichtungsverfahren wie Reverse-
Roll- und/oder Gravurbeschichten als besonders vorteilhaft erwiesen.
Die besonderen Vorteile, die mit der Erfindung verbunden sind, lassen sich wie folgt
darstellen: Die Erfindung benötigt überraschenderweise im Vergleich zu der DE 196 12 393 A1
keine zusätzliche Trennschicht und kommt insgesamt mit zwei Schichten
aus, wobei vorteilhafterweise aus den angesprochenen Gründen eine Rückseiten
beschichtung vorgesehen ist. Es werden hiermit nicht nur kratzfeste sondern auch
lösemittelbeständige Ausdrucke auf Kunststoffetiketten erzielt, insbesondere im
Zusammenhang mit sogenannten Barcode-Etiketten. Gegen die richtungsweisenden
Angaben der DE 36 13 846 C2 verwendet die vorliegende Erfindung amorphe
Polymere eine Mw-Wertes von mehr als 10 000. Dieses Merkmal in Verbindung mit
dem erfindungsgemäß eingesetzten polaren Polyethylenwachs wirkt in funktionellem
Zusammenwirken dahingehend, daß die wesentlichen Eigenschaften, die man an ein
derartiges Band stellen muß, nicht beeinträchtigt sind, sondern die beim Druck
übertragene Thermotransferfarbe insbesondere auf Kunststoffetiketten eine gute
Adhäsion sowie gute Abrieb- und Kratzfestigkeit zeigt und rasch und punktgenau
übertragen wird. Diese Vorteile erweisen sich insbesondere bei Kunststoffetiketten,
wie z. B. aus Polyethylen, Polypropylen, Vinylchlorid, bei beschichteten PET-Folien
und Hochglanzpapieren. Dabei werden diese günstigen Ergebnisse im oberen Energie-
Level des Thermotransferdruckers erzielt. Die eingesetzten Polyethylenwachse dienen
offenbar dazu, eine gute Release-Funktion zu vermitteln und Flexibilisieren somit die
Haftung auf der bedruckten Folie. Sie vermitteln aufgrund ihres guten Gleitverhaltens
die besonders günstige Kratzfestigkeit der Ausdrucke.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Beispiels noch näher erläutert werden:
Auf einem üblichen Träger aus Polyethylenterephthalat einer Stärke von etwa 4,5 µm
wird zur Ausbildung einer Thermotransferfarbschicht ein Material folgender Rezeptur
aufgetragen:
Gew.-Teile | ||
Polyesterharz auf der Basis eines Bisphenols A | 60 | |
(Handelsbezeichnung: Setafix P 120, vertrieben von der Firma Akzo Nobel Resins B.V.)@ | Polares Polyethylenwachs | 7,5 |
(Handelsbezeichnung: PED 521, vertrieben von der Firma Hoechst AG)@ | Polares Polyethylen | 7,5 |
(Handelsbezeichnung: P 522, vertrieben von der Firma Hoechst AG)@ | Ruß | 25 |
Summe | 100 |
Die Eigenschaften der obigen Bindemittelkomponenten sind wie folgt:
PED 521: Tropfpunkt: 105°C (DIN 51 801), Säurezahl: 17 mg KOH/g (DIN 53 402), Verseifungszahl: 35 mg KOH/g (DIN 53 401), Dichte: 0,95 g/cm3 bei 20°C (DIN 53 479), Kugeldruckhärte: 100-300 bar (DGF-M III-90 (57)), Fließhärte: 100-300 bar und Viskosität 100-500 mPa.s bei 120°C (DIN 51 550).
PED 522: Tropfpunkt: 103°C (DIN 51 801), Säurezahl: 25 mg KOH/g (DIN 53 402), Verseifungszahl: 55 mg KOH/g (DIN 53 401), Dichte: 0,96 g/cm3 bei 20°C (DIN 53 479), Kugeldruckhärte: 100-300 bar (DGF-M III-90 (57)), Fließhärte: 100-300 bar und Viskosität 100-500 mPa.s bei 120°C (DIN 51 550).
PED 521: Tropfpunkt: 105°C (DIN 51 801), Säurezahl: 17 mg KOH/g (DIN 53 402), Verseifungszahl: 35 mg KOH/g (DIN 53 401), Dichte: 0,95 g/cm3 bei 20°C (DIN 53 479), Kugeldruckhärte: 100-300 bar (DGF-M III-90 (57)), Fließhärte: 100-300 bar und Viskosität 100-500 mPa.s bei 120°C (DIN 51 550).
PED 522: Tropfpunkt: 103°C (DIN 51 801), Säurezahl: 25 mg KOH/g (DIN 53 402), Verseifungszahl: 55 mg KOH/g (DIN 53 401), Dichte: 0,96 g/cm3 bei 20°C (DIN 53 479), Kugeldruckhärte: 100-300 bar (DGF-M III-90 (57)), Fließhärte: 100-300 bar und Viskosität 100-500 mPa.s bei 120°C (DIN 51 550).
Das obige Material wird nach dem Reverse-Roll-Verfahren in einer Lösemittel-
Dispersion etwa 20%ig (Toluol/Isopropanol: 80 : 20) in einer Trockenstärke von etwa
1,5 µm aufgetragen. Das Abdampfen des Lösungsmittels erfolgt durch Überleiten
heißer Luft bei einer Temperatur von etwa 100°C. Das erhaltene Material erwies sich
beim Ausdruck im hohen Energielevel eines Thermotransferdruckers als kratz- und
lösemittelfest.
Claims (11)
1. Thermotransferband mit einem Träger, mit einer auf einer Seite des Trägers
ausgebildeten Thermotransferfarbe und mit gegebenenfalls weiteren Schichten, wobei
die Thermotransferfarbe neben einem Farbmittel ein amorphes Polymer und ein
Wachs enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermotransferfarbe als Bindemittel
ein polares Polyethylenwachs und ein amorphes Polymer, das ein Gewichtsmittel der
Molmasse Mw von mehr als etwa 10 000 und ein Zahlenmittel der Molmasse Mn von
weniger als etwa 6000 aufweist, enthält.
2. Thermotransferband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
amorphe Polymer ein Gewichtsmittel der Molmasse Mw von 10 000 bis etwa 15 000
und ein Zahlenmittel der Molmasse Mn von weniger als etwa 5000, insbesondere
etwa 2000 bis 3000, aufweist.
3. Thermotransferband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf 1 Gew.-Teil polares Polyethylenwachs etwa 3 bis 5
Gew.-Teile, insbesondere etwa 4 Gew.-Teile, amorphes Polymer entfallen.
4. Thermotransferband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das amorphe Polymer ein amorphes Polyesterharz, insbesondere
auf der Basis eines Bisphenols A, darstellt.
5. Thermotransferband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das polare
Polyethylenwachs einen Tropfpunkt von etwa 100 bis 110°C, insbesondere etwa 102
bis 108°C, aufweist.
6. Thermotransferband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tropfpunkt etwa 102 bis 106°C beträgt.
7. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das polare Polyethylenwachs eine Kugeldruckhärte nach
der Prüfmethode DGF-M III-90 (57) von etwa 100 bis 300 bar, eine Fließhärte von
etwa 100 bis 300 bar und eine Viskosität, gemessen nach DIN 51 550 bei einer
Temperatur von etwa 120°C, von etwa 50 bis 700 mPa.s, insbesondere von etwa 100
bis 500 mPa.s, aufweist.
8. Thermotransferband nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das amorphe Polyesterharz einen MFI-Wert (105°C/2,16 kg) von
etwa 1,3 bis 2,3, insbesondere von etwa 1,5 bis 2,0 g/10 min und eine Glasum
wandlungstemperatur Tg von etwa 45 bis 65°C, insbesondere etwa 52 bis 56°C,
aufweist.
9. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Thermotransferfarbe eine Stärke von etwa 1 bis
5 g/m2, insbesondere etwa 1 bis 3 g/m2, aufweist.
10. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus Polyethylenterephthalat besteht.
11. Thermotransferband nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite des Trägers eine Schicht aus einem
Wachs oder einem wachsartigen Material in einer Stärke von etwa 0,01 bis 1 g/m2,
insbesondere von etwa 0,05 bis 0,10 g/m2, ausgebildet ist.
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