DE19820774A1 - Hydraulische Flügelzellenmaschine - Google Patents
Hydraulische FlügelzellenmaschineInfo
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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Abstract
Es wird eine Lenkeinrichtung (1) angegeben mit einem Lenkhandrad (2), das drehfest mit einem Lenksensor verbunden ist, und einem von einem Lenkantrieb (4) gelenkten Rad (3) ohne mechanische Wirkverbindung zwischen Lenkhandrad (2) und gelenktem Rad (3). DOLLAR A Bei dieser Lenkeinrichtung möchte man auf einfache Art eine Rückwirkung des gelenkten Rades auf das Lenkhandrad (2) bewerkstelligen können. DOLLAR A Hierzu ist der Lenksensor als elektrische Maschine (6) ausgebildet, die zur Erzeugung eines Lenksignals generatorisch arbeitet und mit einer Schaltungsanordnung (9) verbunden ist, deren Lastverhalten veränderbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkeinrichtung mit einem
Lenkhandrad, das drehfest mit einem Lenksensor verbun
den ist, und einem von einem Lenkantrieb gelenkten Rad
ohne mechanische Wirkverbindung zwischen Lenkhandrad
und gelenktem Rad.
Eine derartige Anordnung ist aus DE 42 07 719 A1 be
kannt. Der Lenkwinkel, der vom Lenkhandrad über eine
Lenkwelle an den Lenksensor übertragen wird, wird ver
wendet, um ein hydraulisches Ventil so aufzusteuern,
daß ein hydraulischer Motor Räder in die eine oder an
dere Richtung auslenken kann. Damit der Bediener ein
Gefühl für das Lenkverhalten bekommt, ist ein Rückwir
kungsmotor vorgesehen, der ebenfalls auf die Lenkwelle
wirkt.
Die Lenkeinrichtung der vorliegenden Erfindung findet
hauptsächlich Anwendung bei Arbeitsmaschinen, wie Ga
belstaplern oder Forstmaschinen. Bei derartigen Maschi
nen werden im Laufe einer Arbeitsschicht viele gleich
artige Bewegungen ausgeführt, beispielsweise dann, wenn
ein Gabelstapler Paletten holen und stapeln soll. Um
die Bewegungsabläufe für die Bedienungsperson ergono
misch zu optimieren, sind sogenannte Mini-Lenkräder
eingeführt worden. Ein derartiges Mini-Lenkrad ist aus
der schwedischen Patentschrift SE 466 099 bekannt. Auch
bei diesen Mini-Lenkrädern möchte man gerne eine Rück
wirkung erzielen. Allerdings möchte man den Vorteil ei
nes kompakten Aufbaus, den das Mini-Lenkrad liefert,
durch die Rückwirkungsmaßnahmen nicht wieder aufgeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rückwir
kung auf einfache Art zu bewerkstelligen.
Diese Aufgabe wird bei einer Lenkeinrichtung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Lenksensor
als elektrische Maschine ausgebildet ist, die zur Er
zeugung eines Lenksignals generatorisch arbeitet und
mit einer Schaltungsanordnung verbunden ist, deren
Lastverhalten veränderbar ist.
Mit dieser Maßnahme läßt sich auf eine relativ einfache
Weise sowohl das Lenksignal gewinnen, d. h. der von dem
Lenkhandrad vorgegebene Sollwert, dem das gelenkte Rad
bzw. die gelenkten Räder folgen sollen, als auch eine
Rückwirkung, bei der der Benutzer "spürt", welchen Wi
derstand das gelenkte Rad überwinden muß. Das Lenksi
gnal wird einfach dadurch erzeugt, daß eine elektrische
Maschine generatorisch arbeitet. Über die generatorisch
erzeugte Spannung und die Zeitdauer, über die die Span
nung erzeugt wird, läßt sich sowohl die Lenkgeschwin
digkeit als auch der Lenkwinkel ermitteln. Ein Genera
tor erfordert zu seinem Antrieb aber ein Moment, das
wiederum abhängig ist von der elektrischen Last, die
von dem Generator bedient werden muß. Ein anschauliches
Beispiel für eine derartige Last ist ein ohmscher Wi
derstand, der mit den Ausgangsklemmen des Generators
verbunden ist. Je kleiner dieser Widerstand ist, desto
größer ist das erforderliche Moment, um den Generator
anzutreiben. Durch eine Veränderung des elektrischen
Widerstandes läßt sich also das Moment, das der Benut
zer oder Bediener aufbringen muß, verändern. Selbstver
ständlich gibt es eine Reihe von anderen Möglichkeiten,
um das "Lastverhalten" zu beeinflussen. Anstelle eines
ohmschen Widerstandes kann man an sich bekannte elek
tronische oder elektrische Schaltungselemente verwen
den, die den Stromfluß zwischen den Generatorklemmen
verändern. Beispielsweise kann man einen getakteten
Schalter verwenden, dessen Tastverhältnis eingestellt
werden kann. Es ist auch möglich, eine Gegenspannung zu
erzeugen und an die Generatorklemmen anzulegen. Wenn
beispielsweise die Gegenspannung größer ist als die Ge
nerator-Ausgangsspannung, dann muß der Benutzer quasi
gegen einen Motor arbeiten, um das Lenkhandrad zu ver
drehen. Dies ermöglicht eine Rückkopplung auf den Fah
rer oder Benutzer. Mit dieser Ausgestaltung kommt man
mit einem einzigen mechanischen Element aus, nämlich
der elektrischen Maschine. Eine derartige elektrische
Maschine ist relativ kompakt, so daß der Vorteil der
guten Raumausnutzung bestehen bleibt. Durch die Kombi
nation der Signalerzeugung mit der Möglichkeit der
Rückwirkung ergibt sich eine sehr enge Kopplung zwi
schen den beiden Maßnahmen, so daß größere Fehler durch
unterschiedliche Driftverhalten bei der Lenksignaler
zeugung und bei der Rückkopplung vermieden werden kön
nen. Selbstverständlich muß man Lenkhandrad und elek
trische Maschine größen- und leistungsmäßig aneinander
anpassen. Für ein kleines Lenkhandrad ist auch nur eine
kleine Maschine erforderlich. Man kann das Gegen- oder
Bremsmoment auch in Abhängigkeit von verschiedenen Pa
rametern, beispielsweise Fahrzeuggeschwindigkeit oder
-beladung oder Tageszeit verändern.
Vorzugsweise ist zwischen dem Lenkhandrad und dem Lenk
sensor ein Übersetzungsgetriebe angeordnet. Dieses
Übersetzungsgetriebe bewirkt, daß sich die elektrische
Maschine wesentlich schneller dreht als das Lenkhand
rad. Man kann beispielsweise von einem Übersetzungsver
hältnis von 5 : 1 ausgehen. In diesem Fall hat man zwei
Vorteile. Zum einen gewinnt man ein stärkeres Lenksi
gnal, weil der Generator mit einer höheren Drehzahl ein
stärkeres Spannungssignal liefert. Zum anderen wird
auch das Rückwirkungsmoment der elektrischen Maschine
auf das Lenkhandrad entsprechend verstärkt.
Vorteilhafterweise ist das Lenkhandrad als Mini-Lenkrad
ausgebildet und das Übersetzungsgetriebe ist in das Mi
ni-Lenkrad integriert. Bei einem Mini-Lenkrad sollen
keine größeren Momente übertragen werden können. Es ist
lediglich erforderlich, daß der Benutzer ein Gespür für
das Lenkverhalten bekommt. In diesem Fall reicht es
auch aus, ein entsprechend kleines bzw. schwach dimen
sioniertes Getriebe zu verwenden, das man in das Mini-
Lenkrad einbauen kann. Dementsprechend benötigt man für
das Getriebe nur unwesentlich mehr Platz.
In einer alternativen Ausgestaltung kann das Überset
zungsgetriebe außen an der elektrischen Maschine befe
stigt sein. Da es sich, wie gesagt, um ein relativ
kleines Bauteil handelt, fällt der hierdurch bewirkte
erhöhte Raumbedarf praktisch nicht ins Gewicht.
Vorteilhafterweise ist das Lenkhandrad in einem Gehäuse
gelagert, in dem die elektrische Maschine und zumindest
ein drehmomentbeeinflussender Teil der Schaltungsanord
nung aufgenommen ist, wobei die Schaltungsanordnung ei
nen BUS-Anschluß aufweist. Der BUS-Anschluß kann bei
spielsweise für einen CAN-BUS konfiguriert sein. Der
CAN-BUS ist ein gerade im Fahrzeugsektor weit verbrei
terter BUS. Mit Hilfe dieses CAN-BUS kann man die not
wendigen Informationen vom Lenkhandrad zum Lenkantrieb
und zurück übertragen. Auch lassen sich relativ einfach
weitere Signale einkoppeln, deren Erzeugungseinrichtun
gen weiter unten besprochen werden.
Mit Vorteil ist die elektrische Maschine als Motor be
treibbar. Elektrische Maschinen können vielfach sowohl
als Generator als auch als Motor betrieben werden. Wenn
die elektrische Maschine im vorliegenden Fall als Motor
betrieben werden kann, eröffnen sich weitere Möglich
keiten, beispielsweise kann das für den Benutzer spür
bare Moment vergrößert werden. Man kann die Motorfunk
tion auch noch zu anderen Zwecken ausnutzen.
Bevorzugterweise ist am gelenkten Rad ein mit der
Schaltungsanordnung verbundener Drehmomentsensor ange
ordnet und die Schaltungsanordnung stellt ihr Lastver
halten in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Drehmo
mentsensors ein. Damit kann man die Kräfte simulieren,
die das gesteuerte Rad beeinflußt. Insbesondere kann
man damit auch Kräfte an das Lenkhandrad weitergeben,
die von außen auf das gelenkte Rad wirken. Der Bediener
oder Fahrer bekommt dann ein noch besseres Gefühl für
das Lenkverhalten seines Fahrzeuges. Er erfährt bei
spielsweise über das Lenkhandrad, wenn das gelenkte Rad
gegen einen Widerstand stößt. Man kann mit Hilfe des
Drehmomentsensors auch erkennen, wann das gelenkte Rad
an seinen Endanschlag kommt. Dies hält den Verschleiß
klein bzw. verhindert Beschädigungen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das gelenkte
Rad eine mit der Schaltungsanordnung verbundene An
schlagsensoranordnung auf und die Schaltungsanordnung
erzeugt ein ungleichförmiges Moment an der elektrischen
Maschine, wenn das gelenkte Rad eine Bewegungsgrenze
erreicht. Man kann dem Bediener dann mitteilen, wenn
das gelenkte Rad seinen Anschlag erreicht hat, bei
spielsweise dadurch, daß das Lenkrad in dieser Position
vibriert oder mit einem pulsierenden Moment beauf
schlagt wird. Man verhindert dadurch ein Übersteuern
der Lenkeinrichtung. Das Moment kann sowohl motorisch
erzeugt werden als auch ein sich veränderndes Wider
standsmoment sein.
Vorzugsweise ist am gelenkten Rad ein mit der Schal
tungsanordnung verbundener Lagesensor angeordnet, wobei
die Schaltungsanordnung das gelenkte Rad in eine Neu
tralstellung zurücksteuert. Dies kann beispielsweise
dann erfolgen, wenn sich das Lenkhandrad über einen
vorbestimmten Zeitraum nicht bewegt. Damit ergibt sich
automatisch eine Ausrichtung des Fahrzeugs in die Gera
deausstellung, wenn dies gewünscht ist.
Hierbei ist von Vorteil, wenn die Schaltungsanordnung
die elektrische Maschine synchron mit dem gelenkten Rad
ansteuert. Der Benutzer bekommt dann gleichzeitig die
Information, daß das gelenkte Rad zurück in die Neu
tralstellung bewegt wird. Er kann somit durch eine Be
tätigung des Lenkhandrades, beispielsweise ein Festhal
ten, eingreifen und diese Bewegung unterbrechen. Wenn
er dies nicht tut, dann steht am Ende des Rückstellvor
ganges das Lenkhandrad ebenfalls in der Neutralposition.
Gegebenenfalls kann man diese Vorgehensweise auf Still
standsperioden des Fahrzeugs begrenzen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Schaltungsanordnung die Position des Lenkhandrades
mit der Position des gelenkten Rades vergleicht und das
Moment am Lenkhandrad in Abhängigkeit von der Differenz
einstellt. Damit kann man beispielsweise die Lenkhand
radbeschleunigung so beeinflussen, daß das Lenkhandrad
nicht schneller gedreht werden kann als das gelenkte
Rad mithalten kann. Wenn eine große Abweichung der bei
den Positionen vorliegt, dann eilt beispielsweise das
Lenkhandrad dem gelenkten Rad zu weit voraus. Wenn man
dann das Moment erhöht, das der Bediener überwinden
muß, hat das gelenkte Rad wieder die Möglichkeit, daß
Lenkhandrad "einzuholen".
Mit Vorteil weist das Lenkhandrad eine Markierung auf
und eine weitere stationäre Markierung ist in der Umge
bung des Lenkhandrades vorgesehen, wobei die Schal
tungsanordnung die elektrische Maschine motorisch so
ansteuert, daß die relative Position der beiden Markie
rungen der Winkelstellung des gelenkten Rades ent
spricht. Beispielsweise bei der Anwendung des Lenksy
stems in einem Gabelstapler ist es wichtig zu wissen,
in welcher Position sich das gelenkte Rad befindet,
insbesondere dann, wenn der Bediener nach einem Verlas
sen des Fahrzeuges zurückkehrt und das Fahrzeug wieder
startet. Es ist hierzu bekannt, eine Art grafischer
Darstellung der Radpositionen vorzusehen. Vorteilhaf
terweise kann diese Positionsangabe aber auch über das
Lenkhandrad realisiert werden, insbesondere dann, wenn
das Lenkhandrad als Mini-Lenkrad ausgebildet ist. Da es
möglich ist, mit Hilfe der als Motor arbeitenden elek
trischen Maschine die Winkelstellung des Lenkhandrades
zu beeinflussen und einzustellen, kann man sich vor
stellen, daß jedes Mal dann, wenn das Fahrzeug steht
und das Lenkhandrad für einen vorbestimmten Zeitraum
nicht bewegt wird, eine Anpassung der Stellung des
Lenkhandrades an die Stellung des gelenkten Rades er
folgt. Hierbei muß die Winkelposition des Lenkhandrades
nicht übermäßig genau sein, weil es lediglich darauf
ankommt, dem Bediener ein Gefühl für die Stellung des
gelenkten Rades zu vermitteln.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild zur Erläuterung
der Lenkeinrichtung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Mini-
Lenkrades,
Fig. 3 eine Ansicht III-III nach Fig. 2,
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung eines Mini-Lenk
rades und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Anordnung
in der Lenkeinrichtung.
Eine Lenkeinrichtung 1 weist ein Lenkhandrad 2 und ein
gelenktes Rad 3 auf. Zum Auslenken des gelenkten Rades
3 ist ein Lenkantrieb 4 vorgesehen. Der Lenkantrieb 4
ist lediglich schematisch dargestellt. Es kann sich um
einen hydraulischen Motor mit entsprechenden Ansteue
rungsventilen, um einen elektrischen Motor mit entspre
chender Beschaltung oder um andere krafterzeugende Ein
richtungen handeln.
Das Lenkhandrad 2 ist über ein Getriebe 5 mit einer
elektrischen Maschine 6 verbunden. Die elektrische Ma
schine 6 kann als Gleichstrommaschine, als Wechsel
strommaschine oder als Drehfeldmaschine ausgebildet
sein. Wichtig ist für den vorliegenden Fall lediglich,
daß sie sowohl generatorisch als auch motorisch arbei
ten kann. Dargestellt ist der Fall einer Gleichstromma
schine, die den Vorteil hat, daß die an ihren Klemmen
7, 8 anliegende bzw. erzeugte Spannung eine Information
über die Drehrichtung der Maschine 6 enthält.
Die elektrische Maschine 6 ist mit einer Schaltungsan
ordnung 9 verbunden. Diese Schaltungsanordnung hat zwei
Aufgaben. Zum einen enthält sie eine Einrichtung 10 zur
Erfassung der Spannung an den Klemmen 7, 8 und zur Aus
wertung dieser Spannung. Im "ungestörten" Zustand läßt
sich anhand der Klemmenspannung die Drehgeschwindigkeit
des Lenkhandrades, gegebenenfalls übersetzt durch das
Getriebe 5, ermitteln. Je größer die Drehgeschwindig
keit ist, desto größer ist die von der elektrischen Ma
schine 6 im generatorischen Betrieb erzeugte Spannung.
Mit Hilfe einer einfachen Integration läßt sich anhand
der Klemmenspannung auch eine Information über den zu
rückgelegten Drehwinkel des Lenkhandrades 2 gewinnen.
Das Getriebe 5 hat ein Übersetzungsverhältnis größer
als 1, beispielsweise 5 : 1. Eine Umdrehung des Lenkhand
rades 2 bewirkt in diesem Fall fünf Umdrehungen der
elektrischen Maschine 6, was den Vorteil hat, daß die
dadurch induzierte Spannung aufgrund der höheren Rota
tionsgeschwindigkeit der elektrischen Maschine 6 eben
falls höher ist. Das Übersetzungsverhältnis muß natür
lich bei der Auswertung der Klemmenspannung beachtet
werden.
Zusätzlich enthält die Schaltungsanordnung 9 aber auch
noch eine Einrichtung 11, mit deren Hilfe das Lastver
halten der Schaltungsanordnung verändert werden kann.
Schematisch ist dies durch einen veränderlichen Wider
stand 12 dargestellt. Je kleiner der Wert dieses ohm
schen Widerstandes 12 ist, desto größer ist das Moment,
das der Benutzer aufbringen muß, um das Lenkhandrad 2
zu drehen. Mit Hilfe der Einrichtung 11 läßt sich also
das Drehmoment verändern, das der Benutzer aufbringen
muß. Durch eine Veränderung des Drehmoments kann man
eine "Rückwirkung" des Lenkverhaltens des gelenkten Ra
des 3 auf das Lenkhandrad 2 nachbilden oder simulieren.
Der ohmsche Widerstand 12 wurde nur gewählt, um die
Veränderung des aufzubringenden Drehmoments auf einfa
che Weise darzustellen. Es gibt natürlich eine Reihe
von anderen Realisierungsmöglichkeiten, um das Moment
der elektrischen Maschine 6 zu verändern. Beispielswei
se kann man mit Hilfe der Einrichtung 11 die Spannung
an den Klemmen 7, 8 erhöhen, so daß der Benutzer das
Lenkhandrad 2 gegen einen motorischen Betrieb der elek
trischen Maschine 6 drehen muß. In diesem Fall kann man
ein Reaktionsmoment auf das Lenkhandrad 2 erzeugen, das
größer ist als das größte Gegenmoment, das im generato
rischen Betrieb der elektrischen Maschine 6 erzeugbar
wäre.
Zur Veränderung des "Lastverhaltens" der Schaltungsan
ordnung durch die Einrichtung 11 ist eine Steuerein
richtung 13 vorgesehen, die mit einem CAN-BUS 14 ver
bunden ist. Über den BUS 14 erfolgt die Kommunikation
von der Schaltungsanordnung 9 zu dem Lenkantrieb 4.
Ferner erfolgt über diesen BUS auch die Kommunikation
von Sensoren zur Schaltungsanordnung 9 bzw. zur Steuer
einrichtung 13, die weiter unten beschrieben wird.
Die Steuereinrichtung 13 steuert aufgrund der Informa
tionen der Einrichtung zur Erfassung der Klemmenspan
nung den Lenkantrieb an. Da die Spannung an den Klemmen
7, 8 durch die Einrichtung 11 zur Veränderung des
Lastverhaltens der Schaltungsanordnung 9 verändert wer
den kann, muß die entsprechende Information natürlich
bei der Auswertung der Klemmenspannung berücksichtigt
werden. Da die Einstellung des "Lastverhaltens" aber
durch die Steuereinrichtung 13 erfolgt, "weiß" die
Steuereinrichtung, welche Veränderungen sie durchge
führt hat und kann dies bei der Ermittlung der Steuer
signale für den Lenkantrieb 4 entsprechend berücksich
tigen. Dies ist in der Regel problemlos dann möglich,
wenn man die einzelnen Signale linear überlagern kann,
also bei einer linearen Superposition. Auch bei einem
nicht-linearen Verhalten läßt sich normalerweise die
gewünschte Information aus der Klemmenspannung gewin
nen, wenn die Nicht-Linearität bekannt ist.
Am Lenkantrieb 4 sind, wie gesagt, verschiedene Senso
ren angeordnet. Es handelt sich zum einen um einen
Drehmomentsensor 15. Der Drehmomentsensor ermittelt das
auf das gelenkte Rad 3 einwirkende Drehmoment und mel
det es an die Steuereinrichtung 13 der Schaltungsanord
nung 9 zurück. Die Schaltungsanordnung 9 kann dann ihr
Lastverhalten an das ermittelte Drehmoment anpassen.
Mit "Lastverhalten" ist nicht nur ein passives Reagie
ren gemeint. Wenn beispielsweise das gelenkte Rad gegen
einen Widerstand stößt, dann ist es durchaus möglich,
daß die Schaltungsanordnung 9 die Klemmenspannung er
höht, um das Lenkhandrad 2 motorisch mit einem entspre
chenden Moment gegen die Kraft des Bedieners zu beauf
schlagen. Dies entspricht dem Schlag, den ein mecha
nisch mit den gelenkten Rädern gekoppeltes Lenkhandrad
auf den Bediener zurückmeldet, wenn das gelenkte Rad
gegen einen Bordstein oder ähnliches stößt.
Ferner ist am Lenkantrieb 4 ein Anschlagsensor 16 für
beide Drehrichtungen des gelenkten Rades 3 angeordnet.
Der Anschlagsensor 16 ermittelt, wann das gelenkte Rad
3 seine Bewegungsgrenze erreicht. Wenn die Schaltungs
anordnung 9 diese Information erhält, dann wird die
Spannung an den Klemmen 7, 8 beispielsweise so beein
flußt, daß die elektrische Maschine 6 als Motor wirkt
und am Lenkhandrad 2 eine pulsierende oder vibrierende
Bewegung erzeugt. Zu diesem Zweck wird beispielsweise
die Spannung an den Klemmen 7, 8 periodisch positiv und
negativ eingestellt. Damit bekommt der Bediener die In
formation, daß das gelenkte Rad am Anschlag ist und ein
weiteres Drehen des Lenkhandrades 3 sinnlos oder sogar
gefährlich ist.
Schließlich kann am Lenkantrieb 4 noch ein Lagesensor
17 angeordnet sein, der eine Information über die Win
kelposition des gelenkten Rades 3 liefert. Natürlich
kann der Lagesensor 17 auch die Funktion des Anschlags
ensors 16 mit übernehmen. Auch der Lagesensor 17 ist
über den BUS 14 mit der Schaltungsanordnung 9 verbun
den. Man kann nun vorsehen, daß die Schaltungsanordnung
9 bzw. die Steuereinrichtung 13 das gelenkte Rad 3 in
eine Neutralstellung zurücksteuert, wenn sich das Lenk
handrad 2 über einen vorbestimmten Zeitraum nicht be
wegt hat. Gegebenenfalls kann man hier als Zusatzbedin
gung vorsehen, daß ein derartiges Zurücksteuern nur
dann erfolgt, wenn das Fahrzeug steht. Hierfür ist ein
nicht näher dargestellter Geschwindigkeitssensor vorge
sehen. Beim Zurücksteuern kann man dann die elektrische
Maschine 6 motorisch betreiben, so daß das Lenkhandrad
2 der Bewegung des gelenkten Rades 3 folgt, d. h. es
wird eine Übereinstimmung der Winkelpositionen von
Lenkhandrad 2 und gelenktem Rad 3 aufrechterhalten.
Man kann die Lenkeinrichtung 1 auch dafür verwenden,
eine Begrenzung der Lenkhandradbeschleunigung zu errei
chen. Das Lenkhandrad 2 soll also nicht schneller ge
dreht werden können als das gelenkte Rad 3 folgen kann.
Zu diesem Zweck kann man, wie das in Fig. 5 dargestellt
ist, den Lenkhandradwinkel ϕ ermittelt, also die Posi
tion des Lenkhandrades 2, die als Sollwert an den Len
kantrieb 4 weitergegeben wird. Man kann über den Len
kantrieb 4 die Ist-Position I des gelenkten Rades 3 er
mitteln. Wenn nun der Sollwert ϕ um einen konstanten
Wert C größer ist als der Ist-Wert I, dann wird ein
entsprechendes Gegenmoment M durch die elektrische Ma
schine 6 erzeugt und an das Lenkhandrad 2 weitergege
ben. Der Lenkantrieb 4 steht bei dem Ausführungsbei
spiel der Fig. 5 über einen Zahnriemen 27 mit dem ge
lenkten Rad 3 in Verbindung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist das Lenkhandrad 2
eine Markierung 18 auf. Am Gehäuse 19, in dem das Lenk
handrad gelagert ist, befindet sich eine weitere Mar
kierung 20. Die Position des gelenkten Rades wird mit
Hilfe des Lagesensors 17 ermittelt. Man kann nun bei
Stillstand des Fahrzeuges mit Hilfe der elektrischen
Maschine 6, die zu diesem Zweck motorisch betrieben
wird, das Lenkhandrad 2 so einstellen, daß die relative
Position der beiden Markierungen 18, 20 der Winkelstel
lung des gelenkten Rades 3 entspricht. Damit erhält der
Bediener visuell eine Information über die Winkelstel
lung des gelenkten Rades 3, ohne daß er das gelenkte
Rad 3 sehen muß. Eine derartige Information ist bei
spielsweise dann wertvoll, wenn der Bediener das Fahr
zeug verlassen hat und nach einer Pause wieder zurück
kehrt oder ein anderer Bediener das Fahrzeug übernimmt.
Für die Realisierung des Lenkhandrades 2 gibt es ver
schiedene Möglichkeiten, die in den Fig. 2 bis 4 darge
stellt sind. Das in Fig. 2 dargestellte Lenkhandrad 2
ist als Mini-Lenkrad ausgebildet. Wie aus Fig. 3 er
sichtlich ist, ist das Lenkhandrad 2 auf einer Drehach
se 21 drehbar gelagert. Auf dieser Drehachse 21 ist
auch ein Zahnrad 22 gelagert, das mit einem weiteren
Zahnrad 23 kämmt. Das Zahnrad 22 ist mit der elektri
schen Maschine 6 drehfest verbunden. Das Lenkhandrad 2
weist auf seiner radialen Innenseite eine Verzahnung 24
auf, die mit den Zahnrädern 22, 23 nach Art eines Pla
netengetriebes zusammenwirkt. Mit einer derartigen Aus
gestaltung, die außerordentlich kompakt sein kann, läßt
sich beispielsweise ein Übersetzungsverhältnis von 5 : 1
erreichen.
In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform darge
stellt, bei der das Getriebe 5 außen an den Motor 6 an
gesetzt ist. Das Lenkhandrad 2, das gegebenenfalls noch
einen pilzartigen Bedienungsknopf 25 aufweisen kann,
der auch als Markierung 18 benutzt werden kann, ist mit
dem Getriebe 5 über eine Lenkwelle 26 verbunden. In dem
Gehäuse 19 ist auch die komplette Schaltungsanordnung 9
aufgenommen. Lediglich der BUS 14 ist nach außen ge
führt.
Claims (12)
1. Lenkeinrichtung mit einem Lenkhandrad, das drehfest
mit einem Lenksensor verbunden ist, und einem von
einem Lenkantrieb gelenkten Rad ohne mechanische
Wirkverbindung zwischen Lenkhandrad und gelenktem
Rad, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenksensor als
elektrische Maschine (6) ausgebildet ist, die zur
Erzeugung eines Lenksignals generatorisch arbeitet
und mit einer Schaltungsanordnung (9) verbunden
ist, deren Lastverhalten veränderbar ist.
2. Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Lenkhandrad (2) und dem
Lenksensor ein Übersetzungsgetriebe (5) angeordnet
ist.
3. Lenkeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lenkhandrad (2) als Mini-Lenkrad
ausgebildet ist und das Übersetzungsgetriebe (5) in
das Mini-Lenkrad integriert ist.
4. Lenkeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Übersetzungsgetriebe (5) außen an
der elektrischen Maschine (6) befestigt ist.
5. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkhandrad (2) in
einem Gehäuse (19) gelagert ist, in dem die elek
trische Maschine (6) und zumindest ein Drehmoment
beeinflussender Teil der Schaltungsanordnung (9)
aufgenommen ist, wobei die Schaltungsanordnung (9)
einen BUS-Anschluß (14) aufweist.
6. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Maschi
ne (6) als Motor betreibbar ist.
7. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß am gelenkten Rad (3)
ein mit der Schaltungsanordnung (9) verbundener
Drehmomentsensor (15) angeordnet ist und die Schal
tungsanordnung (9) ihr Lastverhalten in Abhängig
keit vom Ausgangssignal des Drehmomentsensors (15)
einstellt.
8. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das gelenkte Rad (3)
eine mit der Schaltungsanordnung (9) verbundene An
schlagsensoranordnung (16) aufweist und die Schal
tungsanordnung (9) ein ungleichförmiges Moment an
der elektrischen Maschine (6) erzeugt, wenn das ge
lenkte Rad (3) eine Bewegungsgrenze erreicht.
9. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß am gelenkten Rad (3)
ein mit der Schaltungsanordnung (9) verbundener La
gesensor angeordnet ist, wobei die Schaltungsanord
nung (9) das gelenkte Rad (3) in eine Neutralstel
lung zurücksteuert.
10. Lenkeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schaltungsanordnung (9) die elek
trische Maschine (6) synchron mit dem gelenkten Rad
(3) ansteuert.
11. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung
(9) die Position des Lenkhandrades (2) mit der Po
sition des gelenkten Rades (3) vergleicht und das
Moment (M) am Lenkhandrad in Abhängigkeit von der
Differenz einstellt.
12. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkhandrad (2) ei
ne Markierung (18) aufweist und eine weitere sta
tionäre Markierung (20) in der Umgebung des Lenk
handrades (2) vorgesehen ist, wobei die Schaltungs
anordnung (9) die elektrische Maschine (6) moto
risch so ansteuert, daß die relative Position der
beiden Markierungen (18, 20) der Winkelstellung des
gelenkten Rades (3) entspricht.
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