DE19820716A1 - Polymermischungen, enthaltend Kohlenmonoxid/alpha-Olefin-Copolymere und Copolymere aus vinylaromatischen Verbindungen und Vinylcyaniden - Google Patents
Polymermischungen, enthaltend Kohlenmonoxid/alpha-Olefin-Copolymere und Copolymere aus vinylaromatischen Verbindungen und VinylcyanidenInfo
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Abstract
Polymermischungen aus Kohlenmonoxidcopolymeren und Copolymeren aus vinylaromatischen Verbindungen und Vinylcyaniden sowie Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Fasern, Folien, Formkörper oder Beschichtungen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Polymermischungen, enthaltend
Kohlenmonoxid/α-Olefin-Copolymere (A), nachfolgend auch Kohlen
monoxidcopolymere genannt, und Copolymere (B) aus vinylaroma
tischen Verbindungen und Vinylcyaniden. Des weiteren betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser Polymermischungen
sowie deren Verwendung für die Herstellung von Fasern, Folien,
Formkörpern und Beschichtungen. Außerdem betrifft die Erfindung
diese Fasern, Folien, Formkörper und Beschichtungen.
Statistische wie auch lineare, streng alternierende Kohlenmon
oxidcopolymere sind hinlänglich bekannt (s. a. US 2,495,286 sowie
EP-A 0 121 965 und Drent et al., Chem. Rev., 1996, 96, S.
663-681). Diese Copolymere können in Abhängigkeit vom Molekular
gewicht und den olefinischen Monomerbausteinen ganz unterschied
liche Eigenschaften annehmen. Während zum Beispiel lineare,
streng alternierende Kohlenmonoxid/Ethen-Copolymere als
teilkristalline Thermoplaste über eine gute Schlagzähigkeit und
gute mechanische Eigenschaften verfügen, erhält man Kohlenmon
oxid/Propen-Copolymere auch in Form thermoplastischer Elastomere
(vgl. Abu-Surrah et al., Macromolecules, 1996, 29, S. 4806).
Letztere weisen jedoch in ihrem mechanischen Verhalten für einige
technische Anwendungen Schwachpunkte zum Beispiel beim E-Modul
auf.
Bekanntermaßen stellt man Polymermischungen häufig in der Absicht
her, die jeweils vorteilhaften charakteristischen Eigenschaften
der Einzelkomponenten im Blendmaterial vereinigen zu können.
Erste Ansätze in dieser Richtung liegen für Kohlenmonoxid
copolymere vor.
Gemäß Xu et al. (Macromolecules 1994, 27, S. 6589-6593) lassen
sich homogene Polymermischungen aus amorphen Kohlenmonoxid/
Propencopolymeren und Polymethylmethacrylat in beliebiger
Zusammensetzung durch Fällung aus einer homogenen Lösung
erhalten. Für die beobachtete Mischbarkeit wird dabei im wesent
lichen die Wechselwirkung zwischen den Carbonylgruppen der
Mischungskomponenten verantwortlich gemacht.
Blends aus Kohlenmonoxidcopolymeren und Polyvinylchlorid (PVC)
werden in der EP-A-0 759 458 offenbart. Diese Blends kommen
aufgrund ihrer guten Sauerstoffbarriereeigenschaften als Verpac
kungsmaterial für Lebensmittel in Frage. Die beschriebenen Blends
werden mittels Extrusion erhalten und weisen bevorzugt einen sehr
hohen Kohlenmonoxidcopolymeranteil auf (85 bis 95 Gew.-%).
Nach der EP-A-0 585 992 kann man Pudermischungen aus einem
thermoplastischen Polymerisat, z. B. einem Styrolcopolymer, und
Kohlenmonoxidcopolymeren, enthaltend Kohlenmonoxid und C2- bis
C4-α-Olefine als Monomerbausteine, zur Imprägnierung von kontinu
ierlichen Fasern gemäß einem in der US-A 4,614,678 beschriebenen
Verfahren verwenden.
Die bekannten Polymermischungen mit Kohlenmonoxidcopolymeren als
Blendkomponente sind bislang auf nur wenige Systeme beschränkt.
Es wäre daher wünschenswert, das Spektrum an Polymermischungen
mit Kohlenmonoxidcopolymeren als Mischungskomponente zu erwei
tern.
Der vorliegenden Erfindung lag demzufolge die Aufgabe zugrunde,
weitere Polymermischungen mit Kohlenmonoxidcopolymeren als Blend
komponente zugänglich zu machen.
Demgemäß wurden die eingangs beschriebenen Polymermischungen
gefunden. Außerdem wurden ein Verfahren zur Herstellung der
genannten Polymermischungen, deren Verwendung für die Herstellung
von Folien, Fasern, Formkörpern und Beschichtungen sowie diese
Folien, Fasern, Formkörper und Beschichtungen gefunden.
Als erfindungsgemäße Polymermischungen kommen solche mit einem
Anteil an Kohlenmonoxidcopolymeren (A) zwischen 0 und 100 Gew.-%
in Frage. Üblicherweise liegt der Anteil an Kohlenmonoxidcopoly
meren im Bereich von 1 bis 80, bevorzugt von 3 bis 70 Gew.-%.
Geeignete Kohlenmonoxidcopolymere (A) liegen entweder als stati
stische Copolymere, in Form linearer, alternierender Copolymere
oder als Mischung von statistischen und linearen, streng alter
nierenden Copolymeren aus Kohlenmonoxid und α-Olefinen vor.
Statistische Kohlenmonoxidcopolymere werden auf radikalischem
Wege, wie in der Patentschrift US 2,495,286 beschrieben,
synthetisiert. Bevorzugt werden lineare, streng alternierende
Kohlenmonoxidcopolymere eingesetzt. Diese werden übergangsmetall
katalysiert aus Kohlenmonoxid und α-Olefinen gebildet. Lineare
alternierende Kohlenmonoxidcopolymere können als binäre, ternäre
oder höhere Copolymersysteme in der Polymermischung vorliegen.
Des weiteren können mehrere binäre bzw. höhere Copolymersysteme
sowie beliebige Kombinationen an Copolymersystemen in die
Polymermischung eingearbeitet werden.
Als α-Olefine kommen grundsätzlich alle Monomere dieser Verbin
dungsklasse in Betracht. Geeignet als α-Olefine sind insbesondere
C2- bis C24-α-Alkene. Beispielsweise seien Ethen, Propen, 1-Bu
ten-, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen, 1-Decen, 1-Dodecen,
1-Hexadecen, 1-Octadecen oder 1-Eicosen genannt. Bevorzugt werden
Propen, 1-Buten, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen, 1-Decen,
1-Dodecen, 1-Hexadecen und 1-Octadecen eingesetzt.
Geeignete lineare, streng alternierende Copolymersysteme enthal
ten neben Kohlenmonoxid ein oder mehrere C2- bis C24-α-Olefine als
Monomerbausteine. Als Kohlenmonoxidcopolymere können sowohl bi
näre oder ternäre als auch höhere Copolymersysteme verwendet wer
den.
Die Glasübergangstemperatur (Tg-Wert) geeigneter Kohlenmonoxidco
polymere (A) liegt im allgemeinen im Bereich von -80 bis +150°C,
bevorzugt im Bereich von -70 bis +100°C und insbesondere im
Bereich von -60 bis +80°C.
Grundsätzlich kommen als binäre Copolymersysteme solche aus
Kohlenmonoxid und C2- bis C24-α-Olefinen in Frage. Geeignete
binäre Systeme sind z. B. Kohlenmonoxid/Ethen-, Kohlenmonoxid/
Propen-, Kohlenmonoxid/1-Buten-, Kohlenmonoxid/1-Penten- oder
Kohlenmonoxid/1-Hexen-Copolymere. Unter den genannten Copolymeren
ist das Kohlenmonoxid/Propen-Copolymer bevorzugt.
Bevorzugte Monomere für binäre Kohlenmonoxidcopolymere sind
weiterhin C7- bis C20-α-Olefine, beispielsweise 1-Hepten, 1-Octen,
1-Nonen, 1-Decen, 1-Dodecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen oder
1-Eicosen. Besonders bevorzugt werden C8- bis C20-α-Olefine
eingesetzt.
Das mittlere Molekulargewicht Mw von Kohlenmonoxid/Ethen-Copoly
meren liegt üblicherweise oberhalb von 80.000, bevorzugt oberhalb
von 120.000 g/mol, dasjenige der Kohlenmonoxid/Propen-Copolymere
liegt üblicherweise oberhalb von 60.000. bevorzugt oberhalb von
80.000 g/mol. Die mittleren Molekulargewichte Mw der binären
CO/C7- bis C20-α-Olefin-Copolymere liegen in der Regel oberhalb
von 15.000, bevorzugt oberhalb von 40.000 g/mol. Es können aber
auch Copolymere mit einem Molekulargewicht von 70.000, 100.000
und sogar 300.000 g/mol erhalten werden.
Bei binären CO/C7- bis C20-α-Olefin-Copolymeren mit mittleren
Molekulargewichten Mw (gemessen mit der Methode der Gel
permeationschromatographie (GPC) bei 25°C mit Microstyragel
(Waters) als Säulenmaterial und Chloroform als Lösungsmittel
gegen Polystyrolstandard) größer 15.000 g/mol erhält man
Glasübergangstemperaturwerte Tg kleiner -20°C. Bevorzugt sind
unter diesen binären Copolymersystemen solche mit Tg-Werten
kleiner -30°C.
Des weiteren kommen als Monomere für binäre Kohlenmonoxidcopoly
mere C6- bis C14-Arylverbindungen in Frage, die mit mindestens
einer endständigen Allyl- oder Homoallyleinheit und mit
mindestens einer Hydroxy- oder Aminogruppe kernsubstituiert sind.
Unter diesem α-olefinischen Monomeren sind diejenigen mit einer
Allyleinheit bevorzugt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich
die Allyl- oder Homoallyleinheit in ortho-Position zu einer
Hydroxy- oder Aminogruppe am aromatischen System befindet. Im
allgemeinen können primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen
zum Einsatz kommen. Unter diesen sind primäre Aminogruppen bevor
zugt. Geeignete Verbindungen sind z. B. 2-Allylphenol, 2-Allyl-p-
hydrochinon, 3-Allyl-o-hydrochinon, 2-Allylanilin,
2-Allyl-4-aminophenol oder 3-Allyl-4-aminophenol. Bevorzugt ist
unter den vorgenannten Monomeren 2-Allylphenol.
Unter endständige Allyl- oder Homoallyleinheiten fallen auch
solche Reste, deren Wasserstoffradikale, bis auf die endständi
gen, unabhängig voneinander durch z. B. Alkylgruppen wie Methyl,
Ethyl, oder Iso-propyl, Arylgruppen wie Phenyl, Aralkylgruppen
wie Benzyl oder Halogene wie Fluor oder Chlor substituiert sind.
Exemplarisch seien Isopropyliden- oder Isobutylideneinheiten
genannt. Bevorzugt sind allerdings unsubstituierte Allyl- und
Homoallyleinheiten, insbesondere Allyleinheiten.
Neben der Allyleinheit und der Hydroxy- oder Aminogruppe kann das
aromatische System auch weitere Reste aufweisen. Bei diesen
Resten kann es sich beispielsweise um aliphatische C1- bis
C10-Reste wie Methyl, Ethyl, i-Propyl oder t-Butyl oder um C6- bis
C10-Arylreste wie Phenyl handeln. Demgemäß kommen als Monomere zum
Beispiel auch 2-Allyl-4-methylphenol, 2-Allyl-4-t-butylphenol,
2-Allyl-6-methylphenol, 2-Allyl-4-phenylphenol, 2-Allyl-4-t-bu
tylphenol, 2-Allyl-6-methyl-phenol, 2-Allyl-4-phenylphenol,
2-Allyl-4,6-dimethylphenol, 2,6-Dimethyl-4-allyl-phenol,
2-Allyl-4-t-butyl-6-methyl-phenol, 2,6-Di-t-butyl-4-allyl-phenol,
2-Allyl-6-methylanilin, 2-Allyl-4-methylanilin oder 2-Allyl-4-t-
butylanilin in Frage.
Hinsichtlich allyl- bzw. homoallylsubstituierter Arylverbindungen
als Monomerbausteine für lineare, alternierende Kohlenmonoxid
copolmyere sowie hinsichtich der Kohlenmonoxidcopolymere
enthaltend diese Monomere und deren Herstellung wird hiermit
ausdrücklich auf die deutsche Patentanmeldung Az. 197 27 271.1
Bezug genommen.
Geeignete binäre Kohlenmonoxid/Propen-Copolymere verfügen im
allgemeinen über einen Tg-Wert im Bereich von -40 bis +150°C,
bevorzugt von -30 bis +100°C und insbesondere von -20 bis +80°C.
Die beschriebenen α-olefinischen Monomereinheiten kommen nicht
nur für binäre Kohlenmonoxidcopolymere, sondern auch für
nicht-binäre Copolymersysteme, insbesondere ternäre Kohlenmon
oxidcopolymere in Betracht. Neben den genannten α-Olefinen eignen
sich für diese Systeme als weitere olefinisch ungesättigte
Monomerkomponenten konjugierte oder isolierte C4- bis C20-Diene,
beispielsweise 1,4-Hexadien oder 1,5-Hexadien. Weiterhin geeignet
als Monomere für nicht-binäre lineare, alternierende Kohlenmon
oxidcopolymere sind unsubstituierte oder mit C1- bis C10-Alkyl
gruppen oder C6- bis C14-Arylgruppen ein- oder mehrfach
substituierte vinylaromatische Monomere. Als solche Monomere
seien genannte Styrol, α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, m-Methyl
styrol, p-Ethylstyrol oder m-Isopropylstyrol. Unter den vorge
nannten Monomeren ist Styrol bevorzugt.
Besonders geeignet sind Terpolymere die auf Kohlenmonoxid und
zwei voneinander verschiedene C2- bis C20-α-Olefine zurückgehen.
Bevorzugt sind Terpolymere aus Kohlenmonoxid, einem C2- bis
C4-α-Olefin und einem C6- bis C20-α-Olefin. Für letztere Monomere
kommen beispielsweise 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen,
1-Decen, 1-Dodecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen oder 1-Eicosen in
Frage. Besonders bevorzugt sind 1-Octen, 1-Nonen, 1-Decen,
1-Dodecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen und 1-Eicosen. Als
α-olefinische C2- bis C4-Monomere werden bevorzugt Propen und
1-Buten, insbesondere Propen eingesetzt.
Ganz besonders bevorzugt als ternäre Copolymersysteme sind
Kohlenmonoxid/Propen/1-Decen-, Kohlenmonoxid/Propen/1-Dodecen-,
Kohlenmonoxid/Propen/1-Hexadecen-, Kohlenmonoxid/Propen/1-Octa
decen- und Kohlenmonoxid/Propen/1-Eicosen-Copolymere. Der auf
Propen zurückgehende Gehalt an Struktureinheiten in den Kohlen
monoxid/Propen/C6- bis C20-α-Olefin-Terpolymeren liegt im allge
meinen im Bereich von 0,1 bis 70 mol-%, vorzugsweise im Bereich
von 5 bis 60 mol-% und insbesondere im Bereich von 10 bis
50 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Terpolymer.
Die genannten Terpolymere weisen in der Regel ein mittleres Mole
kulargewicht Mw größer 40.000 g/mol und einen Tg-Wert kleiner als
+20°C, bevorzugt kleiner als -10°C auf. Selbstverständlich können
auch Terpolymere mit mittleren Molekulargewichten Mw größer
70.000, 170.000, 500.000 oder 1.000.000 g/mol eingesetzt werden.
Terpolymere mit den vorgenannten Eigenschaften zeichnen sich
durch ein thermoplastisch elastomeres Eigenschaftsprofil aus.
Die besonders bevorzugten thermoplastisch elastomeren Kohlenmon
oxidcopolymere (A) zeichnen sich u. a. dadurch aus, daß sie mit
der weiteren Komponente (B) der erfindungsgemäßen Blends homogene
Mischungen bilden. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
sind diese Mischungen transparent oder transluzent.
Die Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn (Gewichtsmittelwert/Zahlen
mittelwert) bevorzugter Kohlenmonoxidcopolymere, bestimmt mittels
Gelpermeationschromatographie (GPC) bei 25°C mit Micrastyragel
(Waters) als Säulenmaterial und Chloroform als Lösungsmittel
gegen Polystyrolstandard, liegt im allgemeinen im Bereich von 1,2
bis 3,5, nimmt allerdings bevorzugt Werte kleiner 3,0 an.
Lineare, streng alternierende Kohlenmonoxidcopolymere können nach
den in der DE-A-196 10 358 und in der unveröffentlichten deut
schen Patentanmeldung Az. 19649072.3 beschriebenen Verfahren er
halten werden. Diese Herstellungsverfahren werden hiermit aus
drücklich in die vorliegende Offenbarung mit aufgenommen. Weitere
Verfahren zur Herstellung von linearen, streng alternierenden
Kohlenmonoxidcopolymeren, wie in der EP-A-0 485 035 oder EP-A-0
702 045 offenbart, können natürlich ebenfalls eingesetzt werden.
Für die Herstellung von Kohlenmonoxidcopolymeren, enthaltend
vinylaromatische Monomereinheiten, werden im allgemeinen Über
gangsmetallkomplexe mit Stickstoffliganden, wie 2,2'-Bipyridine
oder Bisoxazoline, oder mit Phosphino(dihydrooxazol)liganden
verwendet. Derartige Herstellungsverfahren finden sich bei Sperle
et al., Helv. Chim. Act., 1996, 79, S. 1387, bei Brookhart et
al., J. Am. Chem. Soc., 1994, 116, S. 3641 sowie in der EP-A
0 345 847 beschrieben.
Geeignete lineare, streng alternierende Kohlenmonoxidcopolymere
(A) kann man beispielsweise dadurch erhalten, daß man Kohlen
monoxid mit α-olefinisch ungesättigten Verbindungen in einem
praktisch alkohol- oder wasserfreien Polymerisationsmedium in
Gegenwart eines Katalysators copolymerisiert, dessen aktive Masse
gebildet wird aus
- a) einem Metallkomplex der allgemeinen Formel (I)
in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben:
M ein Metall der Gruppe VIIIB des Periodensystems der Elemente, also beispielsweise Eisen, Cobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium, Osmium, Iridium, Platin oder Palladium, insbesondere Palladium,
E1, E2 ein Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, z. B. Stickstoff, Phosphor, Arsen oder Anti mon, bevorzugt Stickstoff oder Phosphor, insbesondere Phosphor,
Z eine verbrückende Struktureinheit, wobei die die Ein heiten E1 und E2 verbindenden Elemente ausgewählt sind aus den Gruppen IVA, VA oder VIA des Periodensy stems der Elemente,
Ra bis Rd Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C1- bis C20-kohlenstofforganischen und C3- bis C30-siliciumorganischen Resten, wobei die Reste ein Element oder mehrere Elemente der Gruppe IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten können,
L1, L2 formal ungeladene Lewis-Base-Liganden, also beispielsweise Amine, Nitrile, Ketone, Ether oder Wasser, insbesondere Wasser,
T ein ein- oder zweiwertiges Anion, beispielsweise Perchlorat, Sulfat, Phosphat, Nitrat, Carboxylat, Organosulfonat oder Organoborat,
r, s 1 oder 2,
wobei r × s = 2, und - b) einer Aktivatorkomponente, welche eine Hydroxylgruppe im Molekül enthält, die, bezogen auf M in (I), in einer Menge von 0 bis 1500 Moläquivalenten eingesetzt wird.
Gut geeignete verbrückende Strutureinheiten Z sind solche mit
einem, zwei, drei oder vier Elementen der Gruppe IVA des Perio
densystems der Elemente, wie Methylen (-CH2-), 1,2-Ethylen
(-CH2-CH2-), 1,3-Propylen (-(CH2)3-), Ethyliden (CH3(H)C = ) oder
Disilapropylen (-(R)2Si-CH2-Si(R)2- mit R C1- bis C10-Alkyl oder
C6-bis C10-Aryl). Besonders geeignet als verbrückende Einheit Z
ist 1,3-Propylen.
Als kohlenstofforganische Reste Ra bis Rd kommen aliphatische,
cycloaliphatische oder aromatische Reste mit 1 bis 20 C-Atomen in
Frage. Geeignet sind die Methyl-, Ethyl-, 1-Propyl, 1-Butyl-,
1-Hexyl-, i-Propyl, t-Butyl, Benzyl-, Phenyl, ortho-Anisyl,
Cyclopropyl- oder Cyclohexylgruppe. Bevorzugt werden die Phenyl-,
Cyclohexyl und t-Butylgruppe, besonders bevorzugt die Phenyl
gruppe eingesetzt.
Als besonders gut geeignete Metallkomplexe (I) seien genannt
(Bis-1,3(diphenylphosphino)propan-palladium-di-acetonitril)bis-
(tetrafluoroborat) (≘ [Pd(dppp)(NCCH3)2] (BF4)2,
dppp = 1,3(Diphenylphosphino)propan), (Bis-1,3(diphenylphos
phino)propan-palladium-di-aquo)bis(tetrafluoroborat),
Bis-1,3(Diphenylphosphino)propan-palladium-bis(3-hydroxypropioni
tril)bis(tetrafluoroborat), (Bis-1,4(diphenylphosphino)butan-pal
ladium-di-acetonitril)bis(tetrafluoroborat) und
(Bis-1,4-(diphenylphosphino)butan-palladium-di-aquo)bis(tetra
fluoroborat).
Für die erfindungsgemäßen Polymermischungen werden als weitere
Polymerkomponente (B) Copolymere aus vinylaromatischen
Verbindungen und Vinylcyaniden eingesetzt. Der Anteil an (B),
bezogen auf die Polymermischung, liegt zwischen 0 und 100 Gew.-%.
Üblicherweise liegt der Anteil an Polymerkomponente (B) im Be
reich von 20 bis 99, bevorzugt von 29,99 bis 94 Gew.-%.
Bevorzugt sind solche Copolymere (B) mit einen Anteil an Vinyl
cyaniden im Bereich von 10 bis 55, besonders bevorzugt von
15 bis 45 und insbesondere von 17 bis 40 Gew.-%.
Geeignete vinylaromatische Monomere gehen zurück auf Styrol, ein-
bis dreifach mit C1- bis C8-Alkylresten substituiertes Styrol,
z. B. p-Methylstyrol, α-Methylstyrol oder Divinylbenzol,
insbesondere Styrol. Es können auch Mischungen vinylaromatischer
Monomere verwendet werden.
Als geeignete Vinylcyanide kommen Acrylnitril oder Methacryl
nitril oder deren Mischungen in Frage.
Selbstverständlich können auch weitere Comonomere in dem
Copolymer (B) enthalten sein. Dazu zählen beispielsweise Malein
säureanhydrid, Phenylmaleinimid, Methylmethacrylat oder tert-
Butylmethacrylat.
Beispiele für geeignete Copolymerisate sind demgemäß Poly(styrol-
co-acrylnitril), Poly(α-methylstyrol-co-acrylnitril), Poly(sty
rol-co-acrylnitril-co-maleinsäureanhydrid), Poly(styrol-co-acryl
nitril-co-phenylmaleinimid), Poly(styrol-co-acrylnitril-co-me
thylmethacrylat), Poly(α-methylstyrol-co-acrylnitril-co-methylme
thacrylat), Poly(α-methylstyrol-co-acrylnitril-co-tert-butylmeth
acrylat) oder Poly(styrol-co-acrylnitril-co-methylmethacrylat).
Bevorzugt werden Poly(styrol-co-acrylnitril) und Poly(α-methyl
styrol-co-acrylnitril) sowie insbesondere Poly(styrol-co-acrylni
tril) eingesetzt.
Die Copolymeren (B) können nach bekannten Verfahren hergestellt
werden, wie durch Substanz-, Lösungs-, Suspensions- oder Emul
sionspolymerisation, bevorzugt nach dem Verfahren der Lösungs
polymerisation (s. a. GB-A 14 72 195). Bevorzugt sind dabei
Copolymere (B) mit Molmassen Mw im Bereich von 60.000 bis 300.000
g/mol, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie mit Tetra
hydrofuran als Eluens gegenüber einem Polystyrolstandard.
Die erfindungsgemäßen Polymermischungen können neben den Mi
schungskomponenten (A) und (B) als weitere Bestandteile Anti
oxidantien (Komponente (C)) enthalten.
Die Komponente (C) kann in den Polymermischungen in Mengen von
0 bis 5, bevorzugt 0,01 bis 3,0 und besonders bevorzugt von
0,1 bis 1,0 Gew.-% enthalten sein. Bei den Antioxidantien handelt
es sich üblicherweise um mit sterisch anspruchsvollen Gruppen
abgeschirmte Phenole oder sekundäre aliphatische Amine, um Hydro
chinone, Brenzcatechine, aromatische Amine oder um Metall
komplexe. Weiterhin können als Antioxidantien Dithiocarbamate,
Phosphonite oder Phosphite eingesetzt werden. Mischungen der
vorgenannten Verbindungen sind ebenfalls möglich.
Als mit sterisch anspruchsvollen Gruppen abgeschirmte Phenole,
auch sterisch gehinderte Phenole genannt, eignen sich grundsätz
lich alle Verbindungen mit phenolischer Struktur, die am
phenolischen Ring mindestens eine sterisch anspruchsvolle Gruppe,
bevorzugt mindestens zwei sterisch anspruchsvolle Gruppen im
Molekül aufweisen. Mindestens eine sterisch anspruchsvolle Gruppe
sollte sich in räumlicher Nähe zur OH-Gruppe, d. h. in ortho- oder
meta-Position, bevorzugt in ortho-Position befinden. Diese
Antioxidantien werden beispielsweise in der DE-A 27 02 661
(US 4,360,617) beschrieben.
Exemplarisch seien als geeignete phenolische Antioxidantien ge
nannt 4-Methyl-2,6-di-tert-butylphenol (BHT), 4-Methoxy
methyl-2,6-di-tert-butylphenol, 2,6-Di-tert-butyl-4-hydroxyme
thylphenol, 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert-bu
tyl-4-hydroxybenzyl)-benzol, 4,4'-Methylen-bis-(2,6-di-tert-bu
tylphenol), 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzoesäure-2,4-di-tert-
butylphenylester, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol A),
4,4'-Dihydroxybiphenyl (DOD), 2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert-
butylphenol), 1,6-Hexandiol-bis-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy
phenyl)propionat), Octadecyl-3-(3,5-bis(tert-butyl)-4-hydroxy
phenyl)-propionat, Pentaerythrit-tetrakis-(3-(3,5-di-tert-bu
tyl-4-hydroxyphenyl)-propionat), Triethylenglykol-bis-3-(3-tert-
butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)-propionat, 3,5-Di-tert-bu
tyl-4-hydroxyphenyl-3,5-distearyl-thiotriazylamin, 2,4-Bis-(n-oc
tylthio)-6-(4-hydroxy-3,5-di-tert-butylanilino)-1,3,5-triazin,
2-(2'-Hydroxy-3',5'-di-tert-butylphenyl)-5-chlorbenzotriazol,
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyldimethylamin,
2,6,6-Trioxy-1-phosphabicyclo-(2.2.2)oct-4-yl-methyl-3,5-di-tert-
butyl-4-hydroxyhydrozimtsäureester und N,N'-Hexamethylen-
bis-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyhydrozimtsäureamid.
Geeignet als Antioxidans ist ebenfalls Hydrochinon sowie dessen
substituierte Derivate, beispielsweise 2,5-Dihydroxy-1,4-di-tert-
butylbenzol, 2,5-Dihydroxy-1-tertbutylbenzol oder Tocopherol
eingesetzt werden. Als aromatische Amine kommen 4-Isopropyl
amino-1-anilinobenzol, 1,4-Dianilinobenzol,
4-Bis-(butyl-(2)-amino)benzol (DBPPD) oder 2-Anilinonaphthalin in
Frage. Ein geeignetes sterisch gehindertes aliphatisches Amin,
auch kurz HALS abgekürzt, ist beispielsweise Bis(2,2,6,6-tetra
methyl-4-piperidyl)sebaceat. Als geeigneter Metallkomplex sei das
Kupfer(II)-salz von 1,2-Bis-(2-hydroxybenzylindenamino)-ethan ge
nannt.
Als phosphorhaltige Verbindungen setzt man bevorzugt, Phosphonite
und Phosphite ein.
Besonders bevorzugt werden folgende Phosphonite eingesetzt:
Bis-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-phenylphosphonit, Tris-(2,4-di- tert.butylphenyl)-phosphonit, Tetrakis-(2,4-di-tert.bu tyl-6-methylphenyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit, Tetra kis-(2,4-di-tert.butylphenyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit, Tetrakis-(2,4-di-methylphenyl)-1,4-phenylylen-diphosphonit, Tetrakis-(2,4-di-tert.butylphenyl)-1,6-hexylylen-diphosphonit und/oder Tetrakis-(3,5-di-methyl-4-hydroxy-phenyl)-4,4'-bipheny lylen-diphosphonit, Tetrakis-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy-phe nyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit.
Bis-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-phenylphosphonit, Tris-(2,4-di- tert.butylphenyl)-phosphonit, Tetrakis-(2,4-di-tert.bu tyl-6-methylphenyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit, Tetra kis-(2,4-di-tert.butylphenyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit, Tetrakis-(2,4-di-methylphenyl)-1,4-phenylylen-diphosphonit, Tetrakis-(2,4-di-tert.butylphenyl)-1,6-hexylylen-diphosphonit und/oder Tetrakis-(3,5-di-methyl-4-hydroxy-phenyl)-4,4'-bipheny lylen-diphosphonit, Tetrakis-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy-phe nyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit.
Ganz besonders geeignet sind die Diphosphonite Tetrakis-(2,4-di-
tert.-butylphenyl)-4,4'-biphenylen-diphosphonit, Tetra
kis-(2,4-di-tert.butylphenyl)-1,6-hexylylen-diphosphonit, Tetra
kis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-4,4'-biphenylylen-diphosphonit
und Tetrakis-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-4,4'-biphenyly
len-diphosphonit sowie Tetrakis-(2,4-di-tert.butyl)-1,4-phenyly
len-diphosphonit, wobei wiederum insbesondere den Diphosphoniten
Tetrakis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-4,4'-biphenylylen-
diphosphonit und Tetrakis-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxylphe
nyl)-4,4-biphenylylen-diphosphonit der Vorzug zu geben ist.
Als phosphorhaltige Verbindungen kommen weiterhin Alkylaryl
phosphite zum Einsatz. Geeignet sind sowohl Diarylmonoalkylphosp
hite wie Bis-(p-tert-butylphenyl)-octadecylphosphit, Diphenyliso
decylphosphit, Diphenyldecylphosphit und 2-Ethylhexyldiphenyl
phosphit als auch Monoaryldialkylphosphite wie Diisodecyl-p-to
lylphosphit und Diisodecylphenylphosphit.
Besonders bevorzugt sind mit sterisch anspruchsvollen Gruppen
substituierte phenolische Antioxidantien wie Octadecyl-3-(3,5-di-
t-butyl-4-hydroxy-phenyl)propanoat sowie Mischungen der vorge
nannten Verbindungen mit mindestens einer phosphorhaltigen Ver
bindung, insbesondere Distearyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy
benzylphosphonat, 3,5-Bis(tert-butyl)-4-hydroxybenzylphosphonsäu
rediethylester, Tris-(nonylphenyl)phosphit, Tris-(2,4-di-tert-
butylphenyl)phosphit und/oder Bis-stearyl-pentaerythritol
diphosphit.
Des weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Anti
oxidantien (C) geringe Anteile an Erdalkalicarbonaten, ins
besondere Calciumcarbonat (Ca3(POQ)2) beizufügen. Ein Anteil im
Bereich von 0,05 bis 0,1, bevorzugt von 0,1 bis 0,8, bezogen auf
die Menge an Kohlenmonoxidcopolymerisat, ist im allgemeinen
bereits ausreichend, um die Wirkung der Antioxidantien noch
einmal zu steigern.
Die erfindungsgemäßen Polymermischungen verfügen jeweils über
eine einzige Glasübergangstemperatur und sind über die gesamte
Breite der beanspruchten Zusammensetzungen selbst im Bereich von
100 Å noch homogen. Sie zeichnen sich, sofern keine Bestandteile
(C) enthalten sind, durch ihre Transparenz oder Transluzens aus.
Polymermischungen aus elastomeren Kohlenmonoxidcopolymeren (A),
also z. B. amorphe Kohlenmonoxid/Propen-Copolymere mit einem Mole
kulargewicht größer 80.000 g/mol, und der Mischungskomponente (B)
verfügen gegenüber dem reinen Kohlenmonoxidcopolymeren über einen
stark verbesserten Elastizitätsmodul. Beispielsweise liegt der E-
Modul für einen Blend, bestehend aus Kohlenmonoxid/Propen-Copoly
mer und Poly(styrol-co-acrylnitril), das über einen Acrylnitril-
Anteil von 25 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Menge an
Styrolcopolymer, verfügt, oberhalb von 3,0 GPa, wenn der Anteil
der Komponente (B) größer 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtpoly
mermischung, ist. Der E-Modul für das eingesetzte Kohlenmonoxid/
Propen-Copolymer (A) liegt dagegen bei 10 bis 15 MPa.
Die erfindungsgemäßen Polymermischungen können nach bekannten
Verfahren, z. B. mittels Extrusion über Ein- oder Zweiwellen
schneckenextruder erhalten werden. Geeigneterweise findet die
Blendherstellung unter Inertgasatmosphäre, also beispielsweise
unter Stickstoff oder Argon, bei Temperaturen im Bereich
von 150 bis 270, bevorzugt von 180 bis 250°C statt. Die erhaltenen
Blendformmassen können auf bekannte Art und Weise weiterverarbei
tet werden. Geeignete Formkörper lassen sich beispielsweise nach
dem Spritzgußverfahren herstellen. Des weiteren eignen sich die
erfindungsgemäßen Formmassen für die Herstellung von Folien, Fa
sern und Beschichtungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert.
In einem 0,3-l-Stahlautoklaven wurden 150 ml Dichlormethan und
24 mg (0,03 mmol) der Palladiumverbindung (Pd<dppp)(NCCH3)2)(BF4)2
(dppp = 1,3-Bis(diphenylphosphin)propan) sowie 0,25 ml (6,2 mmol)
Methanol vorgelegt. Es wurde Propen einkondensiert (14 g) und das
Gemisch 30 min bei 11 bar und Raumtemperatur intensiv mit dem
Katalysator vermengt. Anschließend wurde ein Kohlenmonoxiddruck
von 50 bar aufgepretit und die Polymerisation nach 48 h durch
Entgasen und Abtrennen der Katalysatorrückstände über eine kurze
Silicagelsäule abgebrochen. Das Kohlenmonoxidcopolymer wurde
durch langsames Abdampfen des Lösungsmittels in Form eines
farblosen transparenten Films isoliert. Letzte Lösungsmittelreste
wurden im Hochvakuum bei 40°C entfernt. Die charakteristischen
Daten der auf die beschriebene Art erhaltenen Kohlenmonoxid/Pro
pen-Copolymere sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
Poly(styrol-co-acrylnitril), nachfolgend auch kurz mit SAN abge
kürzt, mit Acrylnitrilgehalten von 19, 25 und 35 Gew.-% wurde
nach dem in der GB-A 14 72 195 beschriebenen Verfahren herge
stellt. Die genaue Zusammensetzung der erhaltenen Stryolcopoly
mere wurde elementaranalytisch sowie mittels 1H-NMR-Spektroskopie
überprüft.
Die durchschnittlichen Molekulargewichte und die Polydisper
sitäten der Styrolcopolymere wurden über Gelpermeationschromato
graphie mit Tetrahydrofuran als Eluens gegenüber einem Poly
styrolstandard bestimmt.
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die Daten der verwendeten
Styrolcopolymere zusammengefaßt.
Die Copolymerkomponenten (A) und (B) wurden unter Stickstoff
atmosphäre über einen Zweiwellenschneckenextruder (Fa. DSM) bei
200°C extrudiert. Die Umlaufgeschwindigkeit der Wellen betrug
100 Upm.
Die erhaltenen noch in der Schmelze vorliegenden Blendprodukte
wurden unmittelbar nach der Extrusion mittels Spritzguß zu Test
stäben (90 mm × 1,5 mm × 5 mm) weiterverarbeitet.
Die Glasübergangstemperaturen der spritzgegossenen Formkörper
wurde mittels Differentialthermoanalyse (DTA) an einem Perkin El
mer DSC-7 bestimmt. Bei Proben mit einem Gewicht von 5 bis 10 mg
wurde die Aufheiz- bzw. Abkühlgeschwindigkeit auf 20°C/min einge
stellt.
Fig. 1 zeigt das Ergebnis einer Differentialthermoanalyse von
Polymermischungen mit unterschiedlichen Anteilen an P/CO-3 und
SAN-2.
Die erhaltenen Polymermischungen zeigten ausschließlich eine
Glasübergangstemperatur.
Der E-Modul und die Bruchdehnung εB der spritzgegossenen Probe
körper wurden nach DIN 53 455 ermittelt.
In der nachfolgenden Tabelle 3 finden sich die Ergebnisse für
E-Modul und Bruchdehnung über einen Zusammensetzungsbereich von
10 bis 60 Gew.-% an Kohlenmonoxidcopolymer in der Polymermischung
zusammengefaßt.
Claims (10)
1. Polymermischungen, enthaltend Kohlenmonoxid/α-Olefin-Copoly
mere (A) und Copolymere (B) aus vinylaromatischen
Verbindungen und Vinylcyaniden.
2. Polymermischungen, enthaltend lineare, streng alternierende
Kohlenmonoxid/α-Olefin-Copolymere (A) und Copolymere (B) aus
vinylaromatischen Verbindungen und Vinylcyaniden.
3. Polymermischungen nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil der Komponente (A) im Bereich
von 1 bis 80 Gew.-% und der Anteil der Komponente (B) im
Bereich von 20 bis 99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Polymermischung, liegt.
4. Polymermischungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Komponente (A) binäre, ternäre
oder höhere Kohlenmonoxid/Propen-Copolymere verwendet.
5. Polymermischungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die binären Kohlenmonoxid/Propen-Copolymere ein Moleku
largewicht Mw größer 60.000 g/mol und die ternären Kohlenmon
oxid/Propen-Copolymere ein Molekulargewicht Mw größer 40.000
g/mol aufweisen.
6. Polymermischungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Komponente (A) binäre, ternäre
oder höhere Kohlenmonoxidcopolymere aus Kohlenmonoxid, einer
C6- bis C14-Arylverbindung, die mit mindestens einer endständi
gen Allyl- oder Homoallyleinheit und mit mindestens einer
Hydroxy- oder Aminogruppe kernsubstituiert ist, und gegebe
nenfalls einem oder mehreren C2- bis C24-α-Olefinen verwendet.
7. Polymermischungen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Komponente (B) Poly(styrol-
co-acrylnitril) verwendet.
8. Verfahren zur Herstellung von Polymermischungen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Komponenten (A) und (B) in der Schmelze bei einer Temperatur
im Bereich von 150 bis 270°C mischt.
9. Verwendung der Polymermischungen gemäß den Ansprüchen 1 bis 7
für die Herstellung von Formkörpern, Fasern, Folien und
Beschichtungen.
10. Fasern, Folien, Formkörper oder Beschichtungen, im wesentli
chen bestehend aus Polymermischungen gemäß den Ansprüchen
1 bis 7.
Priority Applications (2)
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DE1998120716 DE19820716A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Polymermischungen, enthaltend Kohlenmonoxid/alpha-Olefin-Copolymere und Copolymere aus vinylaromatischen Verbindungen und Vinylcyaniden |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998120716 DE19820716A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Polymermischungen, enthaltend Kohlenmonoxid/alpha-Olefin-Copolymere und Copolymere aus vinylaromatischen Verbindungen und Vinylcyaniden |
Publications (1)
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DE1998120716 Withdrawn DE19820716A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Polymermischungen, enthaltend Kohlenmonoxid/alpha-Olefin-Copolymere und Copolymere aus vinylaromatischen Verbindungen und Vinylcyaniden |
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WO (1) | WO1999058607A1 (de) |
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US4956412A (en) * | 1988-11-09 | 1990-09-11 | Shell Oil Company | Polymer blend |
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1999
- 1999-04-28 WO PCT/EP1999/002872 patent/WO1999058607A1/de active Application Filing
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8130 | Withdrawal |