DE19820100A1 - Druckspüler, insbesondere für Urinalbecken - Google Patents

Abstract

Der Druckspüler (10) ist insbesondere für Urinalbecken (30) vorgesehen. Er arbeitet selbstschließend hydraulisch und ist mit einem mechanischen Betätigungselement (11) ausgestattet. Der Druckspüler (10) ist mit einem Thermostaten (20) kombiniert, der mit dem mechanischen Betätigungselement (11) verbunden ist.

Description

Druckspüler, insbesondere für Urinalbecken, der hydraulisch selbstschließend arbeitet, mit einem mechanischen Betätigungselement ausgestattet und über die Temperatur des Spülmediums auslösbar ist.

Neben den üblichen, durch Drucktaste oder Hebel manuell betätigten Druckspülern sind sogenannte berührungslose Spüleinrichtungen bekannt, die üblicherweise mit einer Infrarot- oder Radarsensorik zur Erkennung eines Urinalbenutzers ausge­ stattet sind. Darüber hinaus sind Temperatursensoriken bekannt, bei denen der Spülvorgang in Abhängigkeit von einem Temperaturanstieg ausgelöst wird. Die Temperaturerfassung erfolgt dabei entweder über die Körpertemperatur mittels Raumfühler oder über die Urintemperatur mittels Tauch-/Anlagefühler im Urinal­ becken.

Bei allen berührungslosen Spüleinrichtungen wird der Spülvorgang direkt oder indirekt über ein Magnetventil durchgeführt. Dieses Magnetventil benötigt elektrische Hilfsenergie, die entweder durch einen Netzanschluß oder eine Batterie bereitgestellt wird. Darüber gibt es Systeme, bei denen die elektrische Energie durch eine im Wasserkreis installierte Turbine erzeugt wird. Alle diese Systeme erfordern einen entsprechenden Installations- oder Serviceaufwand - Netzanschluß, Batteriewechsel -.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Druckspüler zu schaffen, der ohne manuelle Betätigung des Benutzers automatisch einen Spülvorgang durchführt, ohne dazu elektrische Hilfsenergie zu benötigen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Druckspüler mit einem Thermostaten kombiniert ist, der mit dem mechanischen Betätigungselement verbunden ist.

Bei der Erfindung wird keine Energieversorgung benötigt. Die Vorrichtung umfaßt das mechanische Betätigungselement und den Thermostaten, wobei der Thermostat das Betätigungselement aktiviert und von einem Regelsystem gesteuert wird.

In Ausgestaltung der Erfindung weist der Thermostat ein Thermo-Element auf, dessen temperaturabhängige Ausdehnung kraftschlüssig auf das Betätigungs­ element des Druckspülers übertragen ist. In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist das Thermo-Element über ein Kapillarrohr mit einem Temperaturfühler für das Spülmedium verbunden.

Bei der Erfindung ist das Regelsystem als geschlossener Regelkreislauf ausge­ bildet, der selbstregelnd und autark arbeitet. Er basiert lediglich auf einer Regel­ größe, nämlich der von dem Temperaturfühler erfaßten Temperatur des Spülmediums. Ein Temperaturanstieg führt zu einer Ausdehnung eines Spülmediums, was zur Längenausdehnung eines Thermo-Elementes führt, das dadurch seinerseits mit dem Betätigungselement in Eingriff gelangt.

Das Betätigungselement aktiviert daraufhin den Spülvorgang. Durch den Spül­ vorgang bedingt sinkt wiederum die Temperatur des Systems, was dazu führt, daß der ursprüngliche Ruhezustand wieder eingenommen wird.

Grundsätzlich läßt sich die Temperatur als Luft- oder Wassertemperatur erfassen. In Weiterbildung der Erfindung taucht der Temperaturfühler in einen Siphon eines Urinal-Ablaufrohres ein.

Werden Spülvorrichtungen in öffentlichen Urinalen angewendet, so erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß die Spülung automatisch und berührungslos erfolgt. Weiterhin ist es zweckmäßig, daß das Regelsystem, auf dem die Aktivierung des Spülvorganges beruht, sowohl selbststeuernd, als auch unabhängig von einer äußeren Energiequelle ist. Dies macht das System zuverlässig und äußerst fehler­ unanfällig.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darstellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Urinalbeckens mit einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung.

Ein Druckspüler 10 dient zum Spülen eines Urinalbeckens 30 mit Hilfe eines Thermostaten 20.

Der Druckspüler 10 weist ein Betätigungselement 11 zum Auslösen des Spülvor­ gangs auf, einen Anschlußstutzen 12 - Netzanschluß - für die Zufuhr des Spülmediums sowie ein Spülrohr 13 - Urinalanschluß - für die Abfuhr des Spülmediums an das Urinalbecken 30.

Der Thermostat 20 weist ein Thermo-Element 21 auf. Die temperaturabhängige Ausdehnung des Thermo-Elements 21 wird kraftschlüssig auf das Betätigungs­ element 11 des Druckspülers 10 übertragen. Der Thermostat 20 ist andererseits über ein Kapillarrohr 22 mit einem Temperaturfühler 23 verbunden.

Das Urinalbecken 30 ist über einen Siphon 32 mit einem Ablaufrohr 31 für den Ablauf des Urins verbunden.

Der Temperaturfühler 23 ist in dem Siphon 32 angeordnet. Der Siphon 32 befindet sich direkt hinter dem Abfluß des Urinalbeckens 30. Der Temperaturfühler 23 ist dabei so angeordnet, daß er stets mit Flüssigkeit umspült ist. Ein oberer Abschnitt des Temperaturfühlers 23 setzt sich in dem Kapillarrohr 22 fort, das einen sehr kleinen Querschnitt aufweist und mit Flüssigkeit gefüllt ist. Das Kapillarrohr 22 mündet in dem Thermostaten 20. An den Thermostaten 20 ist bodenseitig das längenadaptive Thermo-Element 21 angeordnet. Im Ruhezustand ist das Thermo- Element 21 von dem Betätigungselement 11 im Abstand angeordnet. Im Aktivierungszustand des Thermo-Elementes 21 kann dieses mit dem Betätigungs­ element 11 des Spülelementes 12 in Eingriff gebracht werden.

Das System basiert auf der von dem Temperaturfühler 23 erfaßten Temperatur und kennt zwei Zustände: Einen Ruhe- und einen Aktivierungszustand. Im Aktivierungszustand wird der Spülvorgang eingeleitet und aufrechterhalten - im Ruhezustand ist die Spülung deaktiviert.

Wird das Urinal benutzt, so erfaßt der Temperaturfühler 23 den Temperatur­ anstieg. Durch den Temperaturanstieg bedingt dehnt sich weiterhin die Flüssigkeit im Kapillarrohr 22 aus. Durch diese Ausdehnung verschiebt sich das Thermo- Element 21 von seiner Ruheposition in seine Aktivierungsposition, die bezüglich einer vertikalen Achse tiefer liegt und bei der das Thermo-Element 21 im Eingriff mit dem Betätigungselement 11 steht und somit den Spülvorgang auslöst. Der in dieser Ausführungsform gewählte Thermostat wirkt unmittelbar, das heißt es ist kein weiteres Regelungselement im Regelkreislauf erforderlich.

Alternativ dazu können auch mittelbar wirkende Thermostate eingesetzt werden, die auf einer elektrischen Impulsweiterleitung basieren.

Abhängig von den Temperaturdifferenzen, die der Temperaturfühler 23 erfassen soll, ist der Abstand des Thermo-Elementes 21 relativ zum Betätigungselement 11 ausgefegt. Der Thermostat 20 kann zusätzlich eine Regelungseinheit umfassen, die es ermöglicht, daß das Regelungssystem auf sich ändernde Temperatur­ verhältnisse angepaßt werden kann. Dies wird durch die Einstellung des Abstandes zwischen Thermo-Element 21 und Betätigungselement 11 erreicht.

Der Vorteil von unmittelbar wirkenden Thermostaten liegt darin, daß aufgrund des einfachen Aufbaus das gesamte System störunanfällig wird und nahezu wartungs­ frei ist, da keine zusätzlichen Regelungsbauteile notwendig sind.

Wird hingegen ein mittelbar wirkender Thermostat 20 eingesetzt, so verursacht die Ausdehnung der Flüssigkeit im Kapillarrohr 22, daß ein Stromkreis geschlossen wird, wodurch weitere Regelbauteile aktiviert werden. Dies bringt den Vorteil, daß beispielsweise ein Zeitrelais eingesetzt werden kann, das sowohl den Beginn des Spülvorganges als auch dessen Ende verändern kann. Somit kann der gesamte Spülvorgang zeitlich nach hinten versetzt und verlängert werden. Wesentlich bei diesen Ausführungsformen, die mittelbare Thermostaten einsetzen ist, daß trotz Einsatz elektronischer Regelungsbauteile die Betätigung des Spülelementes 12 keine Hilfsenergie benötigt. Das Gesamtsystem benötigt dann zwar Hilfsenergie, diese ist aber so gering, daß deren Bereitstellung keinerlei Probleme verursacht. Die Auslösung des Spülvorganges durch das Betätigungselement 11 wird weiterhin ohne Hilfsenergie, allein durch die Funktionsweise des Regelsystems 13 gesteuert. Es ist auch möglich, Temperaturschwankungen zu berücksichtigen. Damit könnte das Regelsystem Umwelteinflüsse einbeziehen, die zu einer Änderung der Temperatur des Frischwassers oder die zur einer Änderung der durchschnittlichen Abwassertemperatur führen.

Bezugszeichenliste

10

Druckspüler

11

Betätigungselement

12

Anschlußstutzen (Netzanschluß)

13

Spülrohr (Urinalanschluß)

20

Thermostat

21

Thermo-Element

22

Kapillarrohr

23

Temperaturfühler

30

Urinalbecken

31

Ablaufrohr

32

Siphon

Claims (4)

1. Druckspüler, insbesondere für Urinalbecken, der hydraulisch selbstschließend arbeitet, mit einem mechanischen Betätigungselement ausgestattet und über die Temperatur des Spülmediums auslösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspüler (10) mit einem Thermostaten (20) kombiniert ist, der mit dem mechanischen Betätigungselement (11) verbunden ist.

2. Druckspüler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermostat (20) ein Thermo-Element (21) aufweist, dessen temperaturabhängige Ausdehnung kraftschlüssig auf das Betätigungselement (11) des Druckspülers (10) übertragen ist.

3. Druckspüler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermo-Element (21) über ein Kapillarrohr (22) mit einem Temperaturfühler (23) für das Spülmedium verbunden ist.

4. Druckspüler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatur­ fühler (23) in einen Siphon (32) eines Ablaufrohres (31) des Urinalbeckens (30) eintaucht.