DE19819843A1 - Metallchelat bindende Peptide - Google Patents
Metallchelat bindende PeptideInfo
- Publication number
- DE19819843A1 DE19819843A1 DE1998119843 DE19819843A DE19819843A1 DE 19819843 A1 DE19819843 A1 DE 19819843A1 DE 1998119843 DE1998119843 DE 1998119843 DE 19819843 A DE19819843 A DE 19819843A DE 19819843 A1 DE19819843 A1 DE 19819843A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ser
- amino acid
- sequence
- thr
- amino acids
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K7/00—Peptides having 5 to 20 amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
- C07K7/04—Linear peptides containing only normal peptide links
- C07K7/08—Linear peptides containing only normal peptide links having 12 to 20 amino acids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K1/00—General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
- C07K1/14—Extraction; Separation; Purification
- C07K1/16—Extraction; Separation; Purification by chromatography
- C07K1/22—Affinity chromatography or related techniques based upon selective absorption processes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein an Fe(III) bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der folgenden Gruppe von Sequenzen: DOLLAR A (i) Arg Pro Thr Lys Lys Phe Thr Leu Thr His Lys His Ser Lys Arg, DOLLAR A wobei diese Sequenzen N-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren und/oder C-terminal um eine Aminosäure deletiert sein kann, DOLLAR A (ii) Gly Ile Pro Ala His Glu Gln His Thr Lys Lys Leu Trp Leu Leu, DOLLAR A wobei diese Sequenzen N-terminal um 1, 2, 3 oder 4 und/oder C-terminal um 1, 2, 3 oder 4 Aminosäuren deletiert sein kann, und DOLLAR A (iii) Ile Ser Leu Ser Asn His Arg Met Gln Trp His His Asn Tyr Ser, DOLLAR A wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2, 3, 4 oder 5 Aminosäuren und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren deletiert sein kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Peptidsequenzen, die in
Verbindung mit rekombinanten Proteinen eine spezifische Affi
nitätsaufreinigung dieser mittels immobilisierter Metallionen
ermöglichen.
Rekombinante Proteine werden heute vorzugsweise mit Hilfe von
sogenannten Affinitäts-Tags exprimiert und aufgereinigt. Diese
Tags bestehen zumeist aus Proteindomänen oder Peptiden, welche
eine hohe spezifische Affinität zu einem Chromatographiemate
rial besitzen, und sind entweder mit dem Amino- oder dem Car
boxylterminus des rekombinanten Proteins fusioniert. Der Vor
teil einer solchen Fusion ist die hohe selektive Affinität des
Tags, wodurch eine Aufreinigung zur Homogenität von bis zu
95% des Proteins mit Hilfe eines einzigen Trennungsschritts
ermöglicht wird. Die gebräuchlichsten sind das sogenannte His-
Tag (eine Abfolge von 6 Histidinresten) GST (Glutathion-S-
Transferase) Thioredoxin und MBP (Maltose bindendes Protein)
Mit Hilfe von spezifischen Proteasen oder eines Inteins
(selbst entfernende Proteindomäne; Protein Fusion & Purifica
tion (pMAL™) System & IMPACT™ T7 System, vertrieben von New
England Biolabs) ist es möglich, das Affinitäts-Tag nach oder
während der Aufreinigung wieder zu entfernen. Dadurch kann das
aufgereinigte Protein auch für klinische Zwecke eingesetzt
werden.
Es ist bekannt, daß insbesondere Histidin enthaltende Proteine
und Peptide von an Trägermaterialien immobilisierten Metallio
nen wie Cu(II), Ni(II), Co(II) und Zn(II) gebunden werden. Auf
diesem Prinzip beruht die Affinität des von Quiagen und auch
anderen Firmen angebotenen His-Tags. Der große Vorteil dieser
Methode ist die Möglichkeit, His-Tag-Fusionsproteine auch
unter denaturierten Bedingungen trennen und sogar renaturieren
zu können. Der Nachteil des His-Tags ist unter Umständen eine
schlechte Expression, beziehungsweise ein großer Hintergrund
durch andere bindende Proteine. Des weiteren können auch die
immobilisierten Schwermetalle während des Trennungsvorgangs
ausgewaschen werden und damit das aufgereinigte Protein konta
minieren. Somit eignet sich ein solches Verfahren nicht zur
Aufreinigung von klinisch relevanten Proteinen.
Es ist bekannt, daß Phosphoaminosäuren, Histidin und auch
Glutamat eine Bindung von Proteinen an immobilisierten
Fe(III)-Ionen bei niedrigem pH ermöglichen. Da der Hintergrund
hier sehr hoch ist, gibt es keine Ansätze für eine Entwicklung
von Affinitätstags für Fe(III). Es gibt einen Hinweis auf ein
Lysin-haltiges Protein, welches bei pH 8 zurückgehalten wird,
jedoch bei 300 mM NaCl eluiert. Dieser Salzgehalt wird bei den
meisten Aufreinigungen überschritten und führt sonst ebenfalls
zu einem zu hohen Hintergrund.
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein an Fe(III)
bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der folgenden
Gruppe von Sequenzen:
- (i) Arg Pro Thr Lys Lys Phe Thr Leu Thr His Lys His Ser
Lys Arg
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2 oder 3 Ami nosäuren und/oder C-terminal um eine Aminosäure de letiert sein kann, - (ii) Gly Ile Pro Ala His Glu Gln His Thr Lys Lys Leu Trp
Leu Leu,
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2, 3 oder 4 und/oder C-terminal um 1, 2, 3 oder 4 Aminosäuren deletiert sein kann, und - (iii) Ile Ser Leu Ser Asn His Arg Met Gln Trp His His Asn
Tyr Ser
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2, 3, 4 oder 5 Aminosäuren und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Ami nosäuren deletiert sein kann.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein an
Cu(II), Ni(II) und/oder Zn(II) und/oder insbesondere Co(II)
bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der folgenden
Gruppe von Sequenzen:
- (i) Ala His Gln Gln Thr His His Tyr Phe Thr His His Leu
Asn Trp
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren dele tiert sein kann, und - (ii) Val Ala His His Trp Trp His Asp Gly Tyr Lys His Pro
Leu Asn
wobei diese Sequenz N-terminal um 1 oder 2 Ami nosäure und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäu ren deletiert sein kann.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein an
Co(II), Ni(II) und/oder Zn(II) und/oder insbesondere Cu(II)
bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der folgenden
Gruppe von Sequenzen:
- (i) Ala His Pro His Arg His His Ser Asp Ser Met Leu Val
Thr His
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure deletiert sein kann, - (ii) His Arg Ser Trp Thr Ser Pro His Asn His Pro His Thr His His,
- (iii) Lys His His Leu His His Glu His Ala Tyr Pro Thr Leu
Lys Asn
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure und/oder C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Ami nosäuren deletiert sein kann, und - (iv) His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr
Ala Trp
wobei diese Sequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Aminosäuren deletiert sein kann.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein an
Co(II), Cu(II) und/oder Zn(II) und/oder insbesondere Ni(II)
bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der folgenden
Gruppe von Sequenzen:
- (i) Ala Tyr Pro His Phe His Ser Asn Ser His Leu Ile His
Ser His
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2 oder 3 Ami nosäuren deletiert sein kann, - (ii) Tyr His Thr Ser Ile His His His His Pro Val Asp His
Leu Ala
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure und/oder C-terminal um eine oder zwei Aminosäuren deletiert sein kann, - (iii) Leu Asp His Thr Tyr Arg Ala His Ser Lys Val His His
His His
wobei diese Sequenz N-terminal um eine oder zwei Aminosäuren deletiert sein kann, - (iv) Ala Pro Ser His His Thr His Ser His His Leu Thr Gln
Met Arg
wobei diese Aminosäuresequenz N-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren und/oder C-terminal um 1, 2, 3, 4 oder 5 Aminosäuren deletiert sein kann, und - (v) His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr
Ala Trp
wobei diese Aminosäuresequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Aminosäuren deletiert sein kann.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein an
Co(II), Cu(II) und/oder Ni(II) und/oder insbesondere Zn(II)
bindendes Peptid mit der folgenden Aminosäurensequenz:
His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr Ala Trp, wobei diese Sequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Ami nosäuren deletiert sein kann.
His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr Ala Trp, wobei diese Sequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Ami nosäuren deletiert sein kann.
Mit den experimentell gefundenen Peptiden können die Nachteile
der oben genannten bestehenden Methoden verbessert werden. Zum
einen wird die Expression und Löslichkeit der Schwermetalle
bindenden Peptide durch biologische Selektion verbessert. Zum
anderen sind Fe(III) bindende Peptide gefunden worden, die bei
bestimmten Bedingungen sehr spezifisch mit nur geringem Hin
tergrund zur Trennung eines Fusionsproteins beitragen können.
Dabei enthalten die Peptide mit Affinität zu Co(II), Ni(II),
Cu(II) und Zn(II) in erster Linie bis zu 6 Histidinreste, die
aber nicht sämtlich kontinuierlich wie im bekannten His-Tag
abfolgen. Die Liste dieser Peptide wird im Anhang angegeben.
Die Peptide, die Fe(III) spezifisch bei beispielsweise pH 7,4
binden, enthalten beispielsweise nur 2 Histidine und 4
Lysinreste.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Fusi
onsprotein, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es sich um ein
rekombinantes Protein handelt, dessen N-Terminus oder C-Termi
nus zur Aufreinigung des Proteins und/oder zu seinem Nachweis
durch ein Peptid bzw. eine Aminosäuresequenz (Affinitätstag)
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche gebildet wird.
Das erfindungsgemäße Fusionsprotein kann gekennzeichnet sein
durch eine Verknüpfung von rekombinantem Protein und Affini
tätstag, die nach Aufreinigung und/oder Nachweis des rekombi
nanten Proteins lösbar ist.
Ferner kann das erfindungsgemäße Fusionsprotein dadurch ge
kennzeichnet sein, daß es sich bei der Verknüpfung um eine
Protease-Schnittstelle oder ein Intein handelt.
Die oben beschriebenen erfindungsgemäßen Peptide können also
zur Aufreinigung und/oder Nachweis an rekombinante Proteine
fusioniert werden. Dies sollte auch in Kombination mit einem
Intein oder einer Protease-Schnittstelle möglich sein, damit
das Affinitäts-Tag nach der Trennung aus dem Kontext des
nativen Proteins entfernt werden kann.
Zum Nachweis der rekombinanten Proteine können an Enzymen wie
Alkalische Phosphatase immobilisierte Metallionen (INDIA-HRP
von Pierce) sowie an Metallchelate geknüpfte fluoreszente
Farbstoffe (P (1) 97 11 796.1 A1) dienen.
Die Fusionsproteine können auch unter denaturierenden Bedin
gungen (beispielsweise 6 M Harnstoff) noch getrennt werden und
sind somit den gegenwärtig angewendeten His-Tags ebenbürtig.
Ferner betrifft die Erfindung ein Oligonucleotid, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es ein erfindungsgemäßes Fusionspro
tein codiert.
Ferner betrifft die Erfindung einen Expressionsvektor mit ei
nem erfindungsgemäßen Oligonucleotid zur Expression eines er
findungsgemäßen Fusionsproteins.
Ferner betrifft die Erfindung einen bakteriellen Expressions
stamm, insbesondere Escherichia coli-Stamm, mit einem erfin
dungsgemäßen Expressionsvektor.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung
eines an Co(II), Cu(II), Ni(II) und/oder Zn(II) bindenden Pep
tids, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Peptid
a) ein Peptid
- - mit 6 bis 15 Aminosäureresten und
- - mit 4 bis 6 und gegebenenfalls mehr His-Resten als Aminosäu rereste,
- - von denen bis zu 4 His-Reste unmittelbare aufeinanderfolgen können,
als Fusionsprotein mit einem Phagen-Hüllprotein in einem Pha
gen-Display exprimiert,
(b) das exprimierte Fusionsprotein auf ein mit Co(II), Cu(II), Ni(II) und/oder Zn(II) beladenes Chromatographie-Material auf gibt und die Affinität des Peptids zu dem mit den Metallionen beladenen Chromatographie-Material testet,
(c) das Peptid, sofern es bindet, identifiziert, aus dem Fusi onsprotein löst oder synthetisch herstellt und isoliert.
(b) das exprimierte Fusionsprotein auf ein mit Co(II), Cu(II), Ni(II) und/oder Zn(II) beladenes Chromatographie-Material auf gibt und die Affinität des Peptids zu dem mit den Metallionen beladenen Chromatographie-Material testet,
(c) das Peptid, sofern es bindet, identifiziert, aus dem Fusi onsprotein löst oder synthetisch herstellt und isoliert.
Zum Stand der Technik sei verwiesen auf Patwardhan et al. in
J. Chromatography, A 787 (1997) 91-100.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung ei
nes an Fe(III) bindenden Peptids, dadurch gekennzeichnet, daß
man
a) ein Peptid
a) ein Peptid
- - mit 7 bis 15 Aminosäureresten, und
- - mit 0 bis 2 und gegebenenfalls mehr Arg-Resten als Aminosäu rereste,
- - mit 0 bis 4 und gegebenenfalls mehr Lys-Resten als Aminosäu rereste und
- - mit 2 bis 3 und gegebenenfalls mehr His-Resten als Aminosäu rereste
als Fusionsprotein mit einem Phagen-Hüllprotein in einem Pha
gen-Display exprimiert,
(b) das exprimierte Fusionsprotein auf ein mit Fe(III) belade nes Chromatographie-Material aufgibt und die Affinität des Peptids zu dem mit den Metallionen beladenen Chromatogra phie-Material testet,
(c) das Peptid, sofern es bindet, identifiziert, aus dem Fusi onsprotein löst oder synthetisch herstellt und isoliert.
(b) das exprimierte Fusionsprotein auf ein mit Fe(III) belade nes Chromatographie-Material aufgibt und die Affinität des Peptids zu dem mit den Metallionen beladenen Chromatogra phie-Material testet,
(c) das Peptid, sofern es bindet, identifiziert, aus dem Fusi onsprotein löst oder synthetisch herstellt und isoliert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann gekennzeichnet sein durch
p(III) als Phagen-Hüllprotein.
Durch ein neuartiges Verfahren genannt Phage-Display konnten
zunächst die Peptide, welche die Bindung zum
Chromatographiematerial (Metallchelaten) ausmachen,
identifiziert werden. Benutzt wurde die Phagen-Bank M13LP67
(Devlin, J. J. et al. (1990) Science 249, 404-406).
Anschließend konnten die jeweiligen Eigenschaften am Modell
des fusionierten und modellhaft auf zureinigenden
Phagenhüllproteins pIII analysiert werden.
Als Beispiel ist ein Fusionsprotein mit dem Fe(III) bindenden
Peptid Arg Pro Thr Lys Lys Phe Thr Leu Thr His Lys His Ser Lys
Arg aufgereinigt werden (Fig. 1).
Es handelt sich hier um einen Western-Blot, bei dem das pIII-
Fusionsprotein (oberste dicke Bande) und das Haupthüllprotein
pVIII (großer Fleck links unten) mit Antikörpern nachgewiesen
wurden.
Spalte 1 = Ausgangsmaterial der Aufreinigung
Spalte 2 = Molekulargewichtsstandard
Spalte 3 = 2 M Harnstoff behandelt, Elution 1 mit EDTA
Spalte 4 = 4 M Harnstoff behandelt, Elution 1 mit EDTA
Spalte 5 = 6 M Harnstoff behandelt, Elution 1 mit EDTA
Spalte 6 = 2 M Harnstoff behandelt, Elution 2 mit EDTA+SDS
Spalte 7 = 4 M Harnstoff behandelt, Elution 2 mit EDTA+SDS
Spalte 8 = 6 M Harnstoff behandelt, Elution 2 mit EDTA+SDS
Spalte 1 = Ausgangsmaterial der Aufreinigung
Spalte 2 = Molekulargewichtsstandard
Spalte 3 = 2 M Harnstoff behandelt, Elution 1 mit EDTA
Spalte 4 = 4 M Harnstoff behandelt, Elution 1 mit EDTA
Spalte 5 = 6 M Harnstoff behandelt, Elution 1 mit EDTA
Spalte 6 = 2 M Harnstoff behandelt, Elution 2 mit EDTA+SDS
Spalte 7 = 4 M Harnstoff behandelt, Elution 2 mit EDTA+SDS
Spalte 8 = 6 M Harnstoff behandelt, Elution 2 mit EDTA+SDS
Die das eisenbindende Peptid tragenden Phagen wurden bei 65°C
für 20 min denaturiert und anschließend mit der jeweilig ange
gebenen Menge Harnstoff behandelt. Als Affinitätsmaterial
diente mit Fe(III) beladene NTA-Sepharose von Quiagen. Nach
einem Waschschritt wurde mit EDTA eluiert, wobei die Fe(III)-
Ionen samt Fusionsprotein von dem Material abgelöst werden
(Elution 1). Da das pIII-Protein teilweise sehr hydrophob ist,
konnte mit 1% SDS bei der Elution 2 das restliche Protein von
dem Affinitätsmaterial gelöst werden. Wichtig ist, daß nach
der Aufreinigung kein pVIII-Hüllprotein mehr nachweisbar ist.
Auch andere Hintergrundproteine sind hier nicht zu sehen, auch
nicht durch eine Silbernitratfärbung eines SDS-
Polyacrylamidgels mit identischem Auftrag. Dafür bleibt
ungefähr 1/5 des Fusionsproteins bei der Elution erhalten.
Eine Trennung eines mit dem Affinitätspeptid fusionierten
rekombinanten Proteins, auch unter denaturierenden
Bedingungen, ist somit prinzipiell möglich. Ahnliche
Ergebnisse lassen sich auch für die anderen Peptide zeigen.
Claims (14)
1. An Fe(III) bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus
der folgenden Gruppe von Sequenzen:
- (i) Arg Pro Thr Lys Lys Phe Thr Leu Thr His Lys His Ser
Lys Arg
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2 oder 3 Ami nosäuren und/oder C-terminal um eine Aminosäure de letiert sein kann, - (ii) Gly Ile Pro Ala His Glu Gln His Thr Lys Lys Leu Trp
Leu Leu,
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2, 3 oder 4 und/oder C-terminal um 1, 2, 3 oder 4 Aminosäuren deletiert sein kann, und - (iii) Ile Ser Leu Ser Asn His Arg Met Gln Trp His His Asn
Tyr Ser
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2, 3, 4 oder 5 Aminosäuren und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Ami nosäuren deletiert sein kann.
2. An Cu(II), Ni(II) und/oder Zn(II) und/oder insbesondere
Co(II) bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der
folgenden Gruppe von Sequenzen:
- (i) Ala His Gln Gln Thr His His Tyr Phe Thr His His Leu
Asn Trp
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren dele tiert sein kann, und - (ii) Val Ala His His Trp Trp His Asp Gly Tyr Lys His Pro
Leu Asn
wobei diese Sequenz N-terminal um 1 oder 2 Aminosäu ren und/oder C-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren deletiert sein kann.
3. An Co(II), Ni(II) und/oder Zn(II) und/oder insbesondere
Cu(II) bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der
folgenden Gruppe von Sequenzen:
- (i) Ala His Pro His Arg His His Ser Asp Ser Met Leu Val
Thr His
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure deletiert sein kann, - (ii) His Arg Ser Trp Thr Ser Pro His Asn His Pro His Thr His His,
- (iii) Lys His His Leu His His Glu His Ala Tyr Pro Thr Leu
Lys Asn
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure und/oder C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Ami nosäuren deletiert sein kann, und - (iv) His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr
Ala Trp
wobei diese Sequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Aminosäuren deletiert sein kann.
4. An Co(II), Cu(II) und/oder Zn(II) und/oder insbesondere
Ni(II) bindendes Peptid mit einer Aminosäuresequenz aus der
folgenden Gruppe von Sequenzen:
- (i) Ala Tyr Pro His Phe His Ser Asn Ser His Leu Ile His
Ser His
wobei diese Sequenz N-terminal um 1, 2 oder 3 Ami nosäuren deletiert sein kann, - (ii) Tyr His Thr Ser Ile His His His His Pro Val Asp His
Leu Ala
wobei diese Sequenz N-terminal um eine Aminosäure und/oder C-terminal um eine oder zwei Aminosäuren deletiert sein kann, - (iii) Leu Asp His Thr Tyr Arg Ala His Ser Lys Val His His
His His
wobei diese Sequenz N-terminal um eine oder zwei Aminosäuren deletiert sein kann, - (iv) Ala Pro Ser His His Thr His Ser His His Leu Thr Gln
Met Arg
wobei diese Aminosäuresequenz N-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren und/oder C-terminal um 1, 2, 3, 4 oder 5 Aminosäuren deletiert sein kann, und - (v) His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr
Ala Trp
wobei diese Aminosäuresequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Aminosäuren deletiert sein kann.
5. An Co(II), Cu(II) und/oder Ni(II) und/oder insbesondere
Zn(II) bindendes Peptid mit der folgenden Aminosäurense
quenz:
His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr Ala Trp,
wobei diese Sequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Aminosäuren deletiert sein kann.
His His His His Ser Tyr Met Ser Ser Ile Pro Ser Thr Ala Trp,
wobei diese Sequenz C-terminal um 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Aminosäuren deletiert sein kann.
6. Fusionsprotein, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein
rekombinantes Protein handelt, dessen N-Terminus oder C-
Terminus zur Aufreinigung des Proteins und/oder zu seinem
Nachweis durch ein Peptid bzw. eine Aminosäuresequenz (Af
finitätstag) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ge
bildet wird.
7. Fusionsprotein nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine
Verknüpfung von rekombinantem Protein und Affinitätstag,
die nach Aufreinigung und/oder Nachweis des rekombinanten
Proteins lösbar ist.
8. Fusionsprotein nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der Verknüpfung um eine Protease-Schnittstelle
oder ein Intein handelt.
9. Oligonucleotid, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Fusions
protein gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 codiert.
10. Expressionsvektor mit einem Oligonucleotid gemäß Anspruch
9 zur Expression eines Fusionsproteins gemäß einem der An
sprüche 6 bis 8.
11. Bakterieller Expressionsstamm, insbesondere Escherichia
coli-Stamm, mit einem Expressionsvektor gemäß Anspruch 10.
12. Verfahren zur Gewinnung eines an Co(II), Cu(II), Ni(II)
und/oder Zn(II) bindenden Peptids, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) ein Peptid
- - mit 6 bis 15 Aminosäureresten und
- - mit 4 bis 6 und gegebenenfalls mehr His-Resten als Ami nosäurereste,
- - von denen bis zu 4 His-Reste unmittelbare aufeinander folgen können,
- (b) das exprimierte Fusionsprotein auf ein mit Co(II), Cu(II), Ni(II) und/oder Zn(II) beladenes Chromatogra phie-Material aufgibt und die Affinität des Peptids zu dem mit den Metallionen beladenen Chromatographie-Ma terial testet,
- (c) das Peptid, sofern es bindet, identifiziert, aus dem Fusionsprotein löst oder synthetisch herstellt und isoliert.
13. Verfahren zur Gewinnung eines an Fe(III) bindenden Pep
tids, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) ein Peptid
- - mit 7 bis 15 Aminosäureresten, und
- - mit 0 bis 2 und gegebenenfalls mehr Arg-Resten als Ami nosäurereste,
- - mit 0 bis 4 und gegebenenfalls mehr Lys-Resten als Ami nosäurereste und
- - mit 2 bis 3 und gegebenenfalls mehr His-Resten als Ami nosäurereste
- (b) das exprimierte Fusionsprotein auf ein mit Fe(III) be ladenes Chromatographie-Material aufgibt und die Affi nität des Peptids zu dem mit den Metallionen beladen nen Chromatographie-Material testet,
- (c) das Peptid, sofern es bindet, identifiziert, aus dem Fusionsprotein löst oder synthetisch herstellt und isoliert.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch p
(III) als Phagen-Hüllprotein.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998119843 DE19819843A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Metallchelat bindende Peptide |
PCT/EP1999/003076 WO1999057262A2 (de) | 1998-05-05 | 1999-05-05 | An metallionen bindendes peptid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998119843 DE19819843A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Metallchelat bindende Peptide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19819843A1 true DE19819843A1 (de) | 1999-11-11 |
Family
ID=7866610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998119843 Withdrawn DE19819843A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Metallchelat bindende Peptide |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19819843A1 (de) |
WO (1) | WO1999057262A2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1488011A2 (de) * | 2002-03-13 | 2004-12-22 | New Century Pharmaceuticals, Inc. | Verfahren zur isolierung von bindungspeptiden aus einer kombinatorischen phagen-display-bibliothek und damit produzierte peptide |
US8163890B2 (en) | 2005-04-26 | 2012-04-24 | Sandoz Ag | Production of recombinant proteins by autoproteolytic cleavage of a fusion protein |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1220870B1 (de) | 1999-10-01 | 2012-04-11 | DMI Biosciences, Inc. | Metall bindende verbindungen und ihre verwendungen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1340522C (en) * | 1987-03-10 | 1999-05-04 | Heinz Dobeli | Fusion proteins containing neighbouring histidines for improved purification |
US5439829A (en) * | 1991-01-30 | 1995-08-08 | Eli Lilly And Company | Immobilization of biologically active molecules by changing the Oxidation state of a chelated transition metal ion |
-
1998
- 1998-05-05 DE DE1998119843 patent/DE19819843A1/de not_active Withdrawn
-
1999
- 1999-05-05 WO PCT/EP1999/003076 patent/WO1999057262A2/de active Application Filing
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1488011A2 (de) * | 2002-03-13 | 2004-12-22 | New Century Pharmaceuticals, Inc. | Verfahren zur isolierung von bindungspeptiden aus einer kombinatorischen phagen-display-bibliothek und damit produzierte peptide |
EP1488011A4 (de) * | 2002-03-13 | 2006-04-05 | New Century Pharmaceuticals | Verfahren zur isolierung von bindungspeptiden aus einer kombinatorischen phagen-display-bibliothek und damit produzierte peptide |
US8163890B2 (en) | 2005-04-26 | 2012-04-24 | Sandoz Ag | Production of recombinant proteins by autoproteolytic cleavage of a fusion protein |
US8372959B2 (en) | 2005-04-26 | 2013-02-12 | Sandoz Ag | Production of recombinant proteins by autoproteolytic cleavage of a fusion protein |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1999057262A3 (de) | 1999-12-23 |
WO1999057262A2 (de) | 1999-11-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE10113776B4 (de) | Isoliertes streptavidinbindendes, kompetitiv eluierbares Peptid, dieses umfassendes Fusionspeptid, dafür codierende Nukleinsäure, Expressionsvektor, Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten Fusionsproteins und Verfahren zum Nachweis und/oder zur Gewinnung des Fusionsproteins | |
EP0799890B1 (de) | Rekombinante inaktive Core-Streptavidin Mutanten | |
EP0835934B1 (de) | Streptavidinmuteine | |
DE69434083T2 (de) | Expression eines fusionspolypeptides, das ohne leadersequenz aus dem cytoplasma transportiert wird | |
Chicchi et al. | Purification and characterization of a unique, potent inhibitor of apamin binding from Leiurus quinquestriatus hebraeus venom. | |
EP0184355B1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Proteinen | |
DE69434520T2 (de) | Biotinylierung von proteinen | |
Hale et al. | Purification of humanized murine and murine monoclonal antibodies using immobilized metal-affinity chromatography | |
Carballo et al. | DNA and histone H1 interact with different domains of HMG 1 and 2 proteins. | |
NZ504752A (en) | Hydrophobically-modified protein compositions (particularly hedgehog proteins) | |
EP1481004B1 (de) | Streptavidin-bindungspeptid | |
CHANG et al. | Thrombin specificity: Selective cleavage of antibody light chains at the joints of variable with joining regions and joining with constant regions | |
DE69931382T2 (de) | Intein vermittelte peptidligation | |
DE60120374T2 (de) | Methoden zur reinigung von stark anionischen proteinen | |
DE19819843A1 (de) | Metallchelat bindende Peptide | |
EP1012175B1 (de) | Peptid mit affinität zu gerinnungsfaktor viii | |
Cui et al. | Primary structure and functional characterization of rat C5a: an anaphylatoxin with unusually high potency | |
Qian et al. | Separation and characterization of two polypeptide chains from the 7S cross-linking domain of basement-membrane (type IV) collagen | |
DE19900635A1 (de) | Selektion von monoklonalen Antikörpern | |
WO2000033880A2 (de) | Konjugat zur anreicherung in neuronalen zellen | |
EP0815141B1 (de) | Antikörper gegen ein, einen histidin-anteil aufweisendes fusionspolypeptid | |
Chatterjee et al. | Studies on Rabbit Reticulocyte Ribosomes, II. Separation of the Ribosomal Proteins by Two-dimensional Electrophoresis | |
Atwell et al. | Immunoglobulin gamma chains of a monotreme mammal, the echidna (Tachyglossus aculeatus): amino acid composition and partial amino acid sequence | |
Isobe et al. | Isolation of micro glutamic acid-rich protein from bovine brain | |
Diedrich et al. | Large-Scale Isolation of Proteins of the Large Subunit fromEscherichia coliRibosomes |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |