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Anwendungsgebiet:
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum potentialfreien Messen von Strömen durch die Aufzeichnung des von den Strömen verursachten Magnetfeldes.
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Stand:
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Gemäß dem Stand der Technik ist es bekannt, elektrische Ströme mit Hallwandlern zu messen (Proceedings PCIM Hong Kong, Oktober 1997, S. 129 ff). Aufgrund der relativ geringen Empfindlichkeit konventioneller Hallsensoren ist es hierbei notwendig, den magnetischen Fluß des Stromleiters durch Ferrit- oder Metallkerne zu führen. Diese Kerne umfassen dazu den elektrischen Leiter und machen so eine Ausführung der Meßgeräte in planarer Aufbautechnik, insbesondere auf Leiterplatten oder in mittlerweile oft standardisierten Leistungsendstufen elektronischer Antriebssysteme unmöglich.
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In jüngster Zeit sind daher Hallwandler, deren magnetfeldempfindlicher Bereich zylindrisch aufgebaut ist und/oder die über direkt auf dem Siliziumsubstrat integrierte Flußkonzentratoren kleineren Volumens verfügen und/oder die eine dünnere magnetfeldempfindliche Schicht haben, entwickelt worden. Ein Teil dieser Wandler ist ebenfalls in der Lage, die Magnetfelder gebräuchlicher Ströme zu messen.
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Die
DE 197 48 550 A1 beschreibt ein Verfahren, bzw. eine Vorrichtung zum potentialfreien Messen von Strömen in n Stromleitern, bei der durch Flusskonzentratoren eine Reduzierung der elektromagnetischen Auswirkungen von Stromverdrängungseffekten erfolgt. Eine gezielte Festlegung der Einflüsse von Stromverdrängungseffekten und Wirbelströmen durch eingebrachte Metallteile zur Minimierung von Messfehlern ist jedoch nicht offenbart.
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Darüber hinaus sind einige Verfahren bekannt, die auf andersartige, teilweise empfindlichere magnetfeldabhängige Effekte zur Strommessung zurückgreifen. Die (
DE-PS 43 00 605 C2 ) beschreibt einen Sensorchip, der in der Lage ist, hinreichend kleine Magnetfeldgradienten völlig ohne eine Führung des magnetischen Flusses zu messen. Der in der (
DE-PS 43 00 605 C2 ) beschriebene Sensorchip funktioniert auf der Grundlage des anisotropen magnetoresistiven Effektes (AMR) und erlaubt eine gegenüber konventionellen Hallwandlern etwa um den Faktor 20 empfindlichere Magnetfeldmessung. Zur Bestimmung von Strömen auf Leiterplatten werden jedoch auch andere, insbesondere als Single-Chip- oder Multi-Chip-Modul ausgeführte Magnetfeldmeßsysteme, die auf der Basis magnetfeldempfindlicher physikalischer Effekte – wie zum Beispiel auch des gigantischen magnetoresistiven Effektes (GMR = Giant Magnetoresistive Effekt,) – funktionieren, empfohlen (Phys. Bl. 54 (1998) Nr. 4 S. 339 ff).
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Angesichts der Entdeckung immer weiterer magnetfeldempfindlicher Effekte in der jüngsten Zeit (z. B. der CMR = Colossal Magnetoresistive Effekt, Nature, VOL 390, S. 229 ff.) erscheint eine weitere Steigerung der Empfindlichkeit solcher Magnetfeldmeßsysteme im Bereich des Möglichen.
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Aufgabe:
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All diese Magnetfeldmeßanordnungen, die ohne voluminöse Eisen- oder Ferritkerne auskommen und daher in planarer Aufbautechnik insbesondere in Mikrosysteme integriert werden können, weisen jedoch eine Empfindlichkeit gegenüber äußeren magnetischen Feldern auf. Aufgrund des Trends zur Miniaturisierung technischer Vorrichtungen spielen in diesem Zusammenhang insbesondere Magnetfelder eine negative Rolle, die von Wirbelströmen hervorgerufen werden, die ihrerseits von dem Magnetfeld des zu messenden Stromes – im folgenden als Primärstrom bezeichnet – in den benachbarten Metallteilen induziert werden.
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Die von dem Primärstrom induzierten Wirbelströme wirken gemäß der Lenzschen Regel ihrer Ursache entgegen, so daß das von ihnen hervorgerufene Magnetfeld in der Regel das Primärmagnetfeld schwächt und somit insbesondere bei höheren Wechsel- beziehungsweise Drehstromfrequenzen zu Meßfehlern führt.
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Andere, ebenfalls frequenzabhängige Störeinflüsse auf die Messung des Stromes mit Hilfe von Magnetfeldmeßanordnungen, werden von den Stromverdrängungseffekten innerhalb des Primärleiters hervorgerufen: Bei massiven Stromleitern beeinflußt die Konzentration des Stroms in den Rändern des Primärleiters durch den Skineffekt das Primärmagnetfeld wesentlich. Bei steigenden Frequenzen und konstanten Strömen werden größere Primärmagnetfelder erzeugt und damit auch von den Magnetfeldmeßanordnungen gemessen. Bei mehreren Stromleitern kommt überdies der sogenannte Proximityeffekt zum Tragen. Dieser Effekt ist durch das Zusammenwirken des Skineffektes und der Lorenzkraft auf die bewegten Ladungsträger zu erklären. Er ruft bei benachbarten Stromleitern eine weitere Steigerung der Stromverdrängung hervor. Hierbei erfährt der zwischen den Stromleitern auftretende Magnetfeldgradient immer dann die maximale Verstärkung, wenn die beiden Leiterströme in entgegengesetzte Richtung fließen.
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Diese beiden Stromverdrägungseffekte führen bei massiven Stromleitern und hohen Frequenzen in der beschriebenen Weise zu überhöhten Strommeßwerten.
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Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, die beschriebenen frequenzabhängigen Meßfehler zu minimieren, die in Strommeßvorrichtungen aller Art unerwünscht sind, aber insbesondere bei verschiedenen Meßverfahren auftreten, die einen planaren Aufbau des Meßsystems bei weitgehendem Verzicht auf eine Führung des magnetischen Flusses mit Metallen oder Ferriten ermöglichen. Hierbei kommt die Erfindung ohne die Verwendung aufwendiger elektronischer Signalauswertungssysteme aus.
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Lösung:
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
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Für eine Vorrichtung ist die Aufgabe mit den Merkmalen im Anspruch 6 gelöst.
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Offenbarung/Erklärung:
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Die vorliegende Erfindung macht sich vor allem zunutze, daß die Einflüsse der Stromverdrängungseffekte und der induzierten Wirbelströme in der Regel einander entgegengesetzten Einfluß auf die Höhe des zu messenden Magnetfeldes beziehungsweise die Größe des magnetischen Flusses in der Umgebung der Primärleiter haben.
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Darüber hinaus weisen die angesprochenen elektrodynamischen Phänomene eine verwandte Frequenzabhängigkeit auf (Vergleiche G. Strassacker, Rotation, Divergenz und das Drumherum, Teubnerverlag, Stuttgart 1984, insbesondere S. 168 f.), so daß es möglich ist, die oben beschriebene Abstimmung so vorzunehmen, daß zumindest innerhalb eines für die jeweilige Anwendung hinreichend großen Frequenzbereichs lediglich minimale Meßfehler auftreten.
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Bei der Abstimmung des Einflusses der verschiedenen Phänomene können insbesondere folgende Maßnahmen ergriffen werden:
Zur Variation des Einflusses des Magnetfeldes der Wirbelströme auf das resultierende Gesamtmagnetfeld ist in erster Linie die Festlegung des Abstandes zwischen den Primärleitern einerseits und den benachbarten Metallteilen andererseits erforderlich. Ein geringerer Abstand führt zu größeren Wirbelströmen. Der Abstand der Metallteile zu dem Magnetfeldmeßgerät – beziehungsweise den magnetfeldempfindlichen Bereichen derselben – spielt selbstverständlich aufgrund der Abstandsabhängigkeit elektromagnetischer Felder ebenfalls eine Rolle.
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Die Auswahl des Metalls beziehungsweise der gewünschten spezifischen Leitfähigkeit desselben beeinflußt ebenfalls Stärke, Konzentration und Abklingverhalten der Wirbelströme erheblich: In der Regel werden Metalle mit hoher Leitfähigkeit größere Wirbelströme führen als solche mit geringerer Leitfähigkeit. Die Dämpfung des Primärmagnetfeldes durch die Wirbelströme ist bei Kupferteilen daher in der Regel größer als bei gleich beabstandeten und geformten Aluminiumteilen.
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Der Skineffekt in den Primärleitern führt wie erwähnt im Allgemeinen zu einer Verstärkung des primären Magnetfeldes. Dieser Effekt kann ebenfalls durch die Auswahl von Leitermetallen hoher spezifischer Leitfähikeit verstärkt werden (John David Jackson, Classical Electrodynamics, New York, 1975, insbesondere S. 298).
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Desweiteren ist es möglich, den Skineffekt durch die Auswahl möglichst massiver Leiter oder Leiterbahnen in seiner Wirkung auf das Magnetfeld zu verstärken.
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Auch die Form des Leiters hat maßgeblichen Einfluß auf die Stärke des Primärmagnetfeldes. Bei Leitern mit eckigem Querschnitt hat die Konzentration des Stromes in den Leiterkanten eine Steigerung des magnetischen Flusses zur Folge. Bei runden oder abgerundeten Leitern entfaltet der Skineffekt zwar auch seine Wirkung, es entfällt aber die oben beschriebene extreme Konzentration des Stromes in den Kanten.
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Zunächst gelten für den Proximityeffekt die für den Skineffekt gemachten Aussagen in gleicher Weise. Desweiteren sind zur Steigerung des Einflusses des Proximityeffekts auf den magnetischen Fluß in dem Magnetfeldmeßgerät vor allem der Abstand der benachbarten Stromleiter zueinander und die Richtung der Leiterströme zueinander zu variieren.
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Neben der Querschnittsfläche spielt – wie schon in Bezug auf den Skineffekt erwähnt –auch die runde- oder eckige Ausführung des Stromleiterquerschnitts eine Rolle. Bei rechteckigen Leitern gleicher Querschnittsfläche hat darüber hinaus das Längenverhältnis der beiden Kantenlängen zueinander Bedeutung für den Einfluß des Proximityeffektes auf die Stärke und auf die Führung des magnetischen Flusses. Ist beispielsweise die kurze Kante eines rechteckigen Stromleiters einem Stromleiter mit gegenläufiger Stromrichtung benachbart, so kommt es zu einer relativ starken Ladungsträgerkonzentration an dieser Kante. Ist die lange Kante einem Stromleiter mit gegenläufiger Stromdichte zugewandt, ist die Ladungsträgerkonzentration geringer, da sich die Ladungsträger auf eine größere Fläche verteilen können. Bei verundeten Stromleitern gilt dieselbe Feststellung in ähnlicher Weise. Bei ellipsenförmigen Leiterquerschnitten hat demnach das Verhältnis der beiden Halbachsen eine äquivalente Bedeutung.
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Die magnetische Abschirmung der Stromleiter gegeneinander, die beispielsweise mit Ferriten vorgenommen werden kann, mindert die Konzentration der Ladungsträger in den Rändern der benachbarten Stromleiter und wirkt damit der Verstärkung des primären Magnetfelds entgegen.
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In diesem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, daß die Nutzung des Proximityeffektes durch die vorliegende Erfindung keineswegs nur bei der Messung mehrphasiger Ströme erfolgen kann. Beispielsweise kann man die Richtung eines einphasigen Stromes umkehren, indem man einen u-förmig ausgebildeten Primärleiter verwendet und das Magnetfeldmeßgerät insbesondere zwischen den Schenkeln des u-förmigen Leiters anordnet. Auf diese Weise kann man einen starken Magnetfeldgradienten messen, dessen Höhe maßgeblich von dem Proximityeffekt beeinflußt wird.
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Die
US 5 719 494 A beschreibt insbesondere in
3 bereits eine solche Anordnung, versäumt aber, den Proximityeffekt zu erwähnen oder gar seinen Einfluß auf eine exakte Messung zu kompensieren.
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Bevorzugte Ausführungsformen/Haupteinsatzgebiet/Vorrichtungen:
Ein Haupteinsatzgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Strommessung in leistungselektronischen Systemen. Beispielsweise werden die Leistungsendstufen von Frequenzumrichtern oder Servoantrieben außerordentlich platzsparend und vor allem flach aufgebaut. Daher ist es nötig, diese Systeme unter anderem mit Metallkühlköpern, die in unmittelbarer Nähe zu der Leistungselektronik und der Strommeßvorrichtung angebracht sind, zu kühlen. Die in dem Metallkühlkörper oder anderen, beispielsweise zur Wärmespreizung oder als Gehäuse dienenden benachbarten Metallteilen induzierten Wirbelströme verfälschen in der oben beschriebenen Form die Strommessung.
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Natürlich kommt es in den Primärleitern, die in leistungselektronischen Systemen oft als Leiterbahnen ausgeführt sind, auch zu Stromverdrängungseffekten.
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Verwendet man als Aufbaumaterial für ein leistungselektronisches System eine Al2O3- oder AlN-Keramik mit einer Standardstärke von 0,63 mm und arbeitet mit Strömen von beispielsweise 10 A, dann überwiegt in der Umgebung der Leiterbahnen der Einfluß der Stromverdrängungseffekte, so daß bei hohen Frequenzen in der Regel ein zu hoher Strom gemessen wird.
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Diesem Umstand kann man durch eine schmälere und verrundete Ausführung der Leiterbahnen, deren Querschnitt und Gestalt normalerweise ausschließlich von thermischen und fertigungstechnischen Überlegungen bestimmt wird und durch die Anbringung zusätzlicher geeigneter Metallteile in der Nähe der Meßvorrichtung entgegenwirken. Hierbei ist es möglich, diese Metallteile auf dem Keramiksubstrat und/oder darüber anzuordnen.
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Mißt man auf diesem Substrat verschiedene Ströme, so ist zur weiteren Zurückdrängung des Einflusses der Stromverdrängungseffekte der Abstand zwischen den Stromleitern und die Stromrichtung der verschiedenen Ströme in geeigneter Weise aufeinander abzustimmen. Analoge Überlegungen gelten natürlich auch bei der Verwendung von Standardplatinen aus Kunststoff, da hier der
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Kühlkörper normalerweise noch weiter von der Strommeßvorrichtung entfernt ist.
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Bei der Verwendung von sogenannten Insulated Metal Substrats (IMS-Substraten), stellt sich das Problem in anderer Weise:
Diese Substrate bestehen aus einer massiven Metallplatte (Stärke beispielsweise 1 mm), die zumindest auf einer Seite mit einer dünnen dielektrischen Schicht überzogen ist. Auf dieser dielektrischen Schicht befinden sich die Leiterbahnen und die zumeist in SMD-Bauweise (Surface Mounted Device) aufgebrachten Bauelemente.
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Da die dielektrische Schicht deutlich dünner ist als das oben beschriebene Keramiksubstrat, sind die Einflüsse der Wirbelströme auf den magnetischen Fluß in der Leiterbahnebene auch sehr viel höher. Daher ist es in der Regel notwendig, den Einfluß der Stromverdrängungseffekte durch große Leiterbahnquerschnitte und die vorzugsweise eckige Gestaltung derselben zu steigern. Natürlich ist es im Falle mehrer Ströme möglich, auch den Abstand und die verschiedenen Stromrichtungen aufeinander abzustimmen.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Leiterbahnen in der Umgebung der Strommessung u-förmig auszuführen, um einen Proximityeffekt bei einem Leiterstrom hervorzurufen.
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Wie oben erwähnt, ist der Einfluß, den der Proximityeffekt auf das primäre Magnetfeld hat, auch von der Frage, ob benachbarte Stromleiter sich die längere oder kürzere Seite ihres rechteckigen, verrundeten oder ellipsenförmigen Leiterquerschnitts zuwenden, abhängig. Bei der Ausführung erfindungsgemäßer Vorrichtungen in planarer Aufbautechnik könnte daher unter anderem die Höhe und Breite benachbarter Leiterbahnen aufeinander abgestimmt werden.
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Aber auch außerhalb der Leistungselektronik kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Strommessung eingesetzt werden.
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Bei Magnetfeldmeßanordnungen, die das Magnetfeld gerader Leiter (beispielsweise
WO 96/101 86 ) oder den Magnetfeldgradienten zwischen den Schenkeln eines u-förmig ausgeführten Leiters ermitteln (
US 5 719 494 A ), ohne daß sich als Träger, Kühlvorrichtung oder Gehäuse verwendete Metallteile in ihrer Umgebung befinden, überwiegen die Störeinflüsse der Stromverdrängungseffekte. Zu ihrer Reduktion können die bereits beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen ergriffen werden.
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Darüber hinaus können in die oft in Form von Mikrosystemen ausgeführten Strommeßgeräte zusätzlich geeignete, vorzugsweise nicht ferromagnetische Metallteile integriert werden.
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Vorteile:
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Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt in einem breiten Frequenzbereich eine verbesserte, insbesondere von den Störeinflüssen der Stromverdrängungseffekte und der Magnetfelder der Wirbelströme weitgehend bereinigte Strommessung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auf die Verwendung aufwendiger elektronischer oder regelungstechnischer Maßnahmen zur Eleminierung der Störeinflüsse verzichtet werden.
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Im folgenden werden verschiedene Ausführungsformen der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert:
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem geraden Leiter auf einem Trägermaterial (auf das Trägermaterial kann verzichtet werden) mit erfindungsgemäß angeordneten Metallteilen.
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2 zeigt dieses Ausführungsbeispiel mit einem unterhalb des Trägermaterials angebrachten Kühlkörper.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem geraden Leiter und einem Magnetfeldmeßgerät, das aus zwei symmetrisch zum Leiter angeordneten Sensoren besteht und in dem zwei erfindungsgemäß angeordnete Metallteile zu sehen sind.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem u-förmig geformten Leiter.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem u-förmig geformten Leiter, bei dem zwischen den beiden Schenkeln des Leiters ein Bauteil vorhanden ist, das beispielsweise aus Ferrit gefertigt sein kann.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das sich lediglich in dem Verhältnis der Höhe und Breite des u-förmigen Primärleiterquerschnitts von 5 unterscheidet.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zwei verschiedenen Stromleitern im Querschnitt, die den Magnetfeldgradienten zwischen zwei unterschiedlichen Leiterströmen aufzeichnet.
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8 zeigt dasselbe Ausführungsbeispiel in der Aufsicht.
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1 zeigt eine auf einem Trägersubstrat (7) aufgebrachte Leiterbahn (1), die einen Primärstrom führt. Die Leiterbahn ist zum Zwecke der Steigerung des Einflusses von Wirbelströmen auf das primäre Magnetfeld von zwei zusätzlich auf dem Trägersubstrat (7) aufgebrachten Metallteilen (4) umgeben. Unmittelbar über Leiterbahn und Metallteilen befindet sich eine zum Zwecke der galvanischen Trennung des Meßgeräts von dem Leiterstrom vorzugsweise aus dielektrischem Material bestehende Trägerplatte (2), auf der das Magnetfeldmeßgerät aufgebracht ist.
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2 zeigt dasselbe Ausführungsbeispiel mit einem unterhalb des zumindest teilweise dielektrischen Trägermaterials (7) angebrachten Kühlkörper. Der primäre Zweck des Kühlkörpers ist naturgemäß die Kühlung der Anordnung. Die in dem Kühlkörper induzierten Wirbelströme beeinflussen jedoch das primäre Magnetfeld, so daß es im Vergleich zu 1 notwendig wird, die Anordnung oberhalb des Trägermaterials (7)‚ anzupassen.
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3 zeigt einen geraden Leiter, dessen Magnetfeld von einem Magnetfeldmeßgerät (3) aufgezeichnet wird, das aus mehreren Sensoren besteht, die in diesem Fall symmetrisch zum Leiter angeordnet sind. Zur Beeinflussung des primären Magnetfeldes sind wieder zusätzliche Metallteile (4) vorhanden.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem u-förmig ausgeführten Leiter. Auf diesem Leiter ist wieder eine vorzugsweise dielektrische Platte (2) befestigt, die das Magnetfeldmeßgerät 3 trägt und für die galvanische Trennung sorgt.
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Oberhalb und unterhalb der in 4 gezeigten Anordnung befinden sich Metallteile in einem Abstand.
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5 zeigt ebenfalls einen u-förmig ausgeführten Leiter. Allerdings ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein Bauteil zwischen den Schenkeln des Stromleiters vorhanden, das beispielsweise aus Ferrit gefertigt sein kann. Durch diese Maßnahme werden die beiden Schenkel des u-förmig ausgeführten Stromleiters magnetisch gegeneinander abgeschirmt, so daß der Proximityeffekt im Stromleiter und sein Einfluß auf das primäre Magnetfeld abgeschwächt wird.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem u-förmig ausgeführten Stromleiter, bei dem sich lediglich die Form des Primärleiterquerschnitts von 5 unterscheidet. Die erhebliche Veränderung des Verhältnisses zwischen Höhe und Breite der Primärleiterquerschnittsfläche zwischen 6 und 7 verändert in erster Linie die durch den Proximityeffekt hervorgerufene Ladungsträgerkonzentration an der Innenkannte des u-förmigen Primärleiters. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 ist die Stromdichte an dieser Stelle größer, da die Fläche, die den Ladungsträgern an den Innenkannten des u-förmigen Leiters zur Verfügung steht, geringer ist. Das beispielsweise aus Ferrit gefertigte Bauteil (8) sollte bei einer Vorrichtung gemäß den 5 und 6 in der Nähe der dem Magnetfeldmeßgerät (3) zugewandten Innenkannte des u-förmigen Primärleiters (1) angebracht sein, um den Einfluß des Proximityeffektes auf das primäre Magnetfeld möglichst effektiv zu begrenzen.
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7 zeigt einen Querschnitt durch eine Meßanordnung, die den Magnetfeldgradienten zwischen zwei Leiterströmen mißt. Zu diesem Zweck ist das Magnetfeldmeßgerät beziehungsweise der magnetfeldempfindliche Bereich desselben (6) in diesem Ausführungsbeispiel zu beiden Leitern (1) gleich beabstandet. Im übrigen entsprechen die Details dieses Ausführungsbeispiels der 1. Lediglich auf die Darstellung gemäß der Erfindung, einzubringender Metallteile wurde bei Figur verzichtet.
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8 zeigt das schon in 7 gezeigte Ausführungsbeispiel in der Aufsicht. Auf diese Weise ist zu sehen, daß die Leiterbahnbreite am Ort der Magnetfeldmessung variiert wurde, um die Stromverdrängung innerhalb der Leiter zu beeinflussen. Die Veringerung des Abstandes zwischen den beiden Leitern dient ebenfalls zur Variation des Einflusses des Proximityeffektes auf das primäre Magnetfeld.
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Bei allen anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsformen werden die verschiedenen Teile der Vorrichtungen und ihr Abstand zueinander so aufeinander abgestimmt, daß die beschriebenen Störeinflüsse minimiert werden. Auf die Darstellung runder, elliptischer, teilweise verrundeter oder mit speziellen Kanten versehener Metallteile oder Leiterquerschnitte wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stromleiter
- 2
- Trägerplatte des Magnetfeldmeßgerätes
- 3
- Magnetfeldmeßgerät beziehungsweise seine Bestandteile
- 4
- verschiedene Metallteile
- 5
- Kühlkörper
- 6
- magnetfeldempfindliche Bereiche des Magnetfeldmeßgeräts
- 7
- Trägersubstrat für die Leiterbahn
- 8
- Bauteil insbesondere aus Ferrit zur gegenseitigen magnetischen Abschirmung der Schenkel des Primärleiters
- n
- Zahl der Stromleiter (natürliche Zahl)
- Iprim
- Strom im Primärleiter
- Iprim1
- Strom in einem Primärleiter
- Iprim2
- Strom in einem weiteren Primärleiter
- in
- Stromstärken in den n Leitern