DE19748550A1 - Verfahren zum Messen von elektrischen Strömen in n Leitern sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Messen von elektrischen Strömen in n Leitern sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen von
elektrischen Strömen in n Leitern (n = natürliche Zahl und
n ≧ 2) sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens.
Gemäß dem Stand der Technik (DE-PS 43 00 605 C2) ist
es bekannt, elektrische Ströme mit Hilfe eines magneto
resistiven Sensorchips zu messen, bei dem das Ausgangs
signal einem auszumessenden elektrischen Strom proportional
ist. Mit Hilfe des magnetoresistiven Sensorchips ist es
möglich, eine potentialfreie Messung der Stromstärke eines
elektrischen Stromes durchzuführen, indem das von dem elek
trischen Strom verursachte Magnetfeld und die Magnetfeld-
Gradienten mit dem Sensorchip gemessen werden.
Sollen gemäß dem Stand der Technik dreiphasige Ströme
gemessen werden, werden Hall-Wandler eingesetzt. Der Nach
teil der Hall-Wandler besteht darin, daß aufgrund der phy
sikalisch vorgegebenen Magnetfeldempfindlichkeit der Hall-
Elemente in jedem Fall ein Eisenkern (Blechpakete oder
Ferrite) zur Flußführung und Feldkonzentration eingesetzt
werden muß. Damit ergibt sich ein relativ großes Bauvolu
men, welches für die Integration in planare Aufbautechni
ken, wie zum Beispiel Hybridschaltungen, ein großes Hinder
nis darstellt. Hinzu kommt, daß die Hall-Elemente in einen
Luftspalt des Flußkonzentrators montiert werden müssen, was
den Aufwand zur Einhaltung der Luft- und Kriechstrecken
durch Vergußmaßnahmen erhöht, sofern der Meßleiter gegen
den Eisenkern nicht ausreichend isoliert werden kann.
Gemäß der EP 597 404 A2 ist eine Anordnung bekannt,
bei der mit weniger Sensoren gearbeitet wird, als Ströme zu
ermitteln sind, das heißt, es werden zum Beispiel mit zwei
Sensoren die Ströme eines Dreileitersystems erfaßt. Gemäß
dieser Druckschrift wird nicht das einzelne Magnetfeld des
elektrischen Leiters, sondern das Summenmagnetfeld, das in
einem Mehrleitersystem durch Überlagerung der einzelnen
Magnetfelder entsteht, zu Meßzwecken herangezogen (Seite 2,
Zeilen 50 bis 52). Durch die vektorielle Erfassung der
Feldstärken müssen die Winkel der Anordnung bekannt sein.
Hierdurch wird eine komplizierte Rechnung erforderlich,
welche aufwendig und unpraktisch ist.
Darüber hinaus sind gemäß der Druckschrift
EP 597 404 A2 Sensoren notwendig, die ein der vektoriellen
magnetischen Feldstärke proportionales elektrisches Meß
signal liefern.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem
besteht darin, ein Verfahren zum Messen von elektrischen
Strömen in wenigstens zwei Leitern anzugeben, welches einen
technisch einfachen und einen kompakten Aufbau der Meßan
ordnung erlaubt, und bei dem durch eine einfache Rechnung
die gewünschten Werte ermittelt werden können, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, welche sich
durch einen einfachen und kompakten Aufbau auszeichnet.
Dieses technische Problem wird durch die Merkmale des
Anspruches 1 sowie durch die Merkmale des Anspruches 12
gelöst.
Dadurch, daß gemäß der Erfindung magnetoresistive
Sensoren verwendet werden, die als Gradiometer ausgebildet
sind, das heißt, die die Differenz der von den Leiter
strömen erzeugten magnetischen Feldstärken erfassen, erhält
man gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren bei n Leitern n-1
skalare Größen. Erfindungsgemäß erhält man durch eine
einfache Rechnung die gewünschten Werte.
Gemäß der Erfindung wird die Messung von elektrischen
Strömen in n Leitern mit n-l magnetoresistiven Sensoren
durchgeführt (n ≧ 2). Hierdurch wird zum einen erreicht,
daß, im Gegensatz zu der Messung mit Hall-Wandlern, auf
Flußkonzentratoren verzichtet werden kann, da die Magnet
feldempfindlichkeit der magnetoresistiven Technologie etwa
um den Faktor 20 über der des Hall-Effektes liegt. Darüber
hinaus weisen die magnetoresistiven Sensoren gegenüber den
auf dem Hall-Effekt basierenden Stromsensoren einen sehr
kompakten Aufbau auf. Dieses beruht zum einen auf der Tat
sache, daß aufgrund der physikalisch vorgegebenen Magnet
feldempfindlichkeit der Hall-Elemente in jedem Fall ein
Eisenkern zur Flußführung und Feldkonzentration eingesetzt
werden muß, der bei magnetoresistiven Sensoren entfällt.
Darüber hinaus ist der Leiter zur Feldkompensation bei
magnetoresistiven Sensoren als mikrosystemtechnische Lösung
in den Sensorchip integriert, so daß auch hierdurch ein
sehr kompakter Aufbau erreicht wird. Die auf magnetore
sistiven Stromsensoren basierende Technologie benötigt dar
über hinaus keinerlei Hilfsenergie auf dem hohen Meßpoten
tial, wie sie zum Beispiel bei der potentialgetrennten
Strommessung an shunt-Widerständen erforderlich ist.
Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, den
erfindungsgemäßen Aufbau dahingehend zu verändern, daß
Flußkonzentratoren verwendet werden. Der erfindungsgemäße
kompakte Aufbau bleibt im Gegensatz zum Stand der Technik
aber erhalten, da durch die Anordnung der Flußkonzentra
toren die magnetoresistiven Sensoren dichter nebeneinander
liegend angeordnet werden können. Hierdurch wird erreicht,
daß der durch die Verwendung der magnetoresistiven Sensoren
erreichte kompakte Aufbau erhalten bleibt.
Die Messung von Strömen wird auch bei der magnetore
sistiven Sensortechnologie auf die Messung der magnetischen
Felder von stromdurchflossenen Leitern zurückgeführt.
Gemäß der Erfindung können elektrische Ströme in we
nigstens zwei Leitern mit einem einfachen und kompakten
Aufbau gemessen werden. Beispielsweise kann eine dreipha
sige Strommessung an den Motorausgängen eines Wechselrich
ters durchgeführt werden, oder das erfindungsgemäße Verfah
ren findet seine Anwendung beispielsweise in leistungselek
tronischen Stellgliedern für elektrische Antriebe, wie zum
Beispiel in Frequenzumrichtern oder in Servoreglern.
Dadurch, daß elektrische Ströme in n Leitern mit n-1
magnetoresistiven Sensoren gemessen und ermittelt werden,
ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung möglich, das
erfindungsgemäße Verfahren auch für eine Fehlererkennung zu
verwenden. Über die Bestimmung der Stromstärken der einzel
nen Ströme ist es möglich, Überstrom und/oder Fehlerstrom
zu detektieren und hierbei beispielsweise für antriebs
technische Anwendungen entsprechende Module zu schützen.
Darüber hinaus ist es möglich, aus der Strommessung
andere Größen, wie zum Beispiel Spannungen und Leistungen
abzuleiten.
Im Kurzschlußfall erfordert zum Beispiel ein sicheres
Abschalten einer Endstufe kleinere Reaktionszeiten als zehn
Mikrosekunden. Dieser Schutz kann mit einer Vorrichtung ge
mäß der Erfindung gewährleistet werden.
Ein Überlastschutz kann zum Beispiel über eine Überwa
chung der Integrale ∫i2 dt beziehungsweise ∫idt oder über
einen Temperaturfühler erfolgen.
Geht man von einem im Stand der Technik üblichen Drei
phasenstrom aus, so sind zur Ermittlung der Stromstärken
der drei Phasenströme erfindungsgemäß zwei magnetoresistive
Sensoren notwendig.
Als Ausgangssignal liefern die magnetoresistiven Sen
soren ein dem auszumessenden elektrischen Strom proportio
nales Signal. Je nach Richtung des Stromflusses in den
Stromleitern messen die Sensoren Differenzen der Magnetfel
der der Stromleiter, oder die Magnetfelder werden aufad
diert.
Wird eine Messung eines dreiphasigen Stromes durchge
führt, wobei die drei Phasenströme positive Stromrichtungen
aufweisen, so messen die bei einer Messung eines Dreipha
senstromes vorgesehenen zwei magnetoresistiven Sensoren die
Differenzen der Magnetfeldstärken von jeweils zwei der drei
Stromleitern und geben direkt als Ausgangssignal jeweils
eine Spannung, die der Differenz der jeweiligen Stromstär
ken der Phasenströme proportional ist. Durch Aufstellen der
Gleichungen hierfür und der Regel, daß die Summe aller
stromstärken zu jedem Zeitpunkt gleich Null ist, können
entsprechende Beziehungen hergestellt werden, so daß es
möglich ist, mit zwei Sensoren Aufschluß über die drei
Ströme zu erhalten.
Bei der erfindungsgemäßen Meßanordnung mit Flußkonzen
tratoren, bei der die Leiter durch Ferrit-Kerne geführt
werden, treten folgende Vorteile auf:
- - Entkoppelung von Feldstärke und -verlauf von der Leitergeometrie;
- - vergrößerter Primärleiterquerschnitt, da die Flußkon zentration nicht mehr durch Verengen der Leiterbahnen vorgenommen wird; durch den vergrößerten Primärleiter querschnitt ist die Verlustleistung geringer; hierdurch ist die Realisierung als SMD-Modul (Surface Mounted Device = oberflächenmontierbare Bauelemente) möglich;
- - durch die magnetische Abschirmung durch den Ferrit-Kern entsteht weniger Wirbelstrom in einem gegebenenfalls als Schaltungsträger und/oder Kühlfläche dienenden und unter der Meßanordnung montierten Metallsubstrat, zum Beispiel einem im IMS- (Insulated Metal Substrate) oder DCB- Substrat (Direct Copper Bonding) oder in anderen benach barten Metallteilen, wie Gehäuseelementen;
- - Reduktion der elektromagnetischen Auswirkungen des Skin- beziehungsweise Proximity- Effektes;
- - Abschirmung gegenüber äußeren magnetischen Störfeldern;
- - kompaktere Bauweise möglich durch Flußkonzentration.
Der Aufbau der Meßanordnung mit Flußkonzentratoren
benötigt nicht mehr Platz als der Aufbau ohne Flußkonzen
tratoren, obwohl die Flußkonzentratoren grundsätzlich etwas
mehr Platz benötigen. Dieser Umstand ist darauf zurückzu
führen, daß bei Verwendung von Flußkonzentratoren die Sen
soren dichter beieinander angeordnet werden können und
damit der Platzbedarf ungefähr gleich bleibt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 ein Diagramm der gemäß Fig. 1 auftretenden
Feldstärke;
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 eine Sensorkennlinie;
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Anordnung;
Fig. 6 eine erfindungsgemäße Anordnung mit
Ferrit-Kern;
Fig. 7 ein geändertes Ausführungsbeispiel;
Fig. 8 eine Anordnung für eine Stromraumzeigeraus
wertung.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung (1) mit einem Sensorchip
(M1), der auf einem Isolator (2) angeordnet ist.
Auf der dem Sensorchip (M1) gegenüberliegenden Seite
des Isolators (2) sind zwei elektrische Stromleiter (11,
12) angeordnet. In dem Stromleiter (11) fließt ein Strom
der Stärke i1, in dem Stromleiter (12) ein Strom der Stärke
i2. Die Richtung des Stromes in dem Stromleiter (11) weist
in die Zeichenebene hinein, die Richtung des Stromes in dem
Stromleiter (12) aus der Zeichenebene heraus.
Betrachtet man das von den Strömen hervorgerufene ma
gnetische Feld in x-Richtung, so erhält man die in Fig. 2
dargestellte Kurve. Der magnetoresistive Sensor (M1) ist
als ein Feldgradienten messender Sensor ausgebildet, so daß
mit dem Sensor die Differenz des magnetischen Feldes bei
spielsweise zwischen den Meßpunkten A und B gemessen wird.
Gemäß Fig. 3 sind drei Stromleiter (21, 22, 23) vorge
sehen, in denen Ströme der Stärken i1, i2, i3 fließen. Gemäß
Fig. 3 fließen die Ströme in dieselbe Richtung, wobei es im
vorliegenden Fall keine Rolle spielt, ob die Richtung in
die Zeichenebene hinein- oder aus der Zeichenebene heraus
weist.
Die Sensoren (M1 und M2) messen die Differenzen der
Magnetfeldstärken der Stromleiter (21, 22; 22, 23) und ge
ben direkt als Ausgangssignal jeweils eine Spannung mit
einem Wert, der zu der Differenz der jeweiligen Stromstär
ken i1, i2, i3 proportional ist.
Man erhält damit folgende Beziehungen:
uM1= K1(i1-i2) (1)
uM2 = K2(i2-i3) (2)
K = Proportionalitätsfaktor.
Durch die Regel, daß die Summe der drei Stromstärken
gleich Null ist, erhält man die dritte Gleichung:
Σin = i1 + i2 + i3 = 0 n = 1, 2, 3 (3).
Man hat nun drei Gleichungen für die drei Unbekannten
i1; i2, i3.
Bildet man die Differenz der an den Sensoren (M1 und
M2) als Ausgangssignal erhaltenen Spannungen, erhält man:
uM1 - uM2 = K1(i1-i2) - K2 (i2-i3) (4).
Bildet man die Summe der an den Sensoren (M1 und M2)
erhaltenen Spannungen, erhält man:
uM1 + uM2 = K1(i1-i2) + K2 (i2-i3) (5).
Aus Gleichung (3) folgt, daß
i1 + i3 = i2
ist. Bei einer Anordnung gemäß der Fig. 3 ist es durch ent
sprechende Kalibrierung möglich, dafür Sorge zu tragen, daß
K1= K2= K gilt. Damit folgt aus Gleichung (4):
uM1-uM2 = K(i1 + i3-2i2) = K(-3i2).
Durch entsprechende weitere Berechnungen erhält man
die entsprechenden Werte für die Stromstärken i1und i3, so
daß man mit Hilfe der von den magnetoresistiven Sensoren
(M1, M2) erhaltenen Spannungen Aufschluß über die in den
Stromleitern (21, 22, 23) fließenden Ströme i1, i2, i3
erhält.
Vorzugsweise wird im annähernd linearen Bereich (D)
der Kennlinie, die gemäß Fig. 4 für einen Sensorchip darge
stellt ist, gemessen. Tritt ein Fehlerfall, zum Beispiel
ein Kurzschluß, auf, so lassen sich die Messungen auch noch
fehlerfrei durchführen, wenn man im Bereich (C) der Kennli
nie gemäß Fig. 4 mißt.
Vorteilhaft werden die Einstellungen für die Messungen
im annähernd linearen Kennlinienbereich mittels Kompensati
onsströmen eingestellt. Es ist aber auch möglich, die Mes
sungen ohne Kompensationsströme durchzuführen.
Fließen die Ströme i1, i2, i3, wie in Fig. 3 darge
stellt, in gleicher Richtung, so werden die Differenzen der
Stromstärken von den Sensoren (M1, M2) ermittelt.
Es ist aber auch möglich, beispielsweise den Stromlei
ter (22) derart anzuordnen, daß der Strom eine negative
Stromrichtung aufweist, so daß nicht die Differenz der Ma
gnetfeldstärken von den Sensoren (M1, M2) ermittelt wird,
sondern in diesem Fall die Summe der Magnetfeldstärken. Das
bedeutet, daß die Sensoren (M1 und M2) eine relativ große
Feldstärke messen, was wiederum bedeutet, daß die Maximal
werte der Signale der Sensoren (M1 und M2) relativ hoch
sind. Hierbei befinden sich die Sensoren in einem hohen Be
reich der Kennlinie und können sich dem Grenzbereich der
Kennlinie nähern oder diesen sogar überschreiten. Diese
Ausführung ist auch aus einem weiteren Grund nicht sehr
vorteilhaft, da es vorkommen kann, daß bei entgegengesetz
ter Flußrichtung der Ströme keine Magnetfelddifferenz auf
tritt, und in diesem Fall keine Meßwertermittlung möglich
ist.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, magnetoresistive
Sensoren mit und ohne Kompensationsströmen zu verwenden.
Wird ein Kompensationsstrom nicht vorgesehen, so ist das
Ausgangssignal am Sensor kein lineares Abbild des zu mes
senden Stromes. Beispielsweise ist das Ausgangssignal in
diesem Fall am Sensor bei sinusförmigen Strömen i1, i2, i3
nicht sinusförmig ausgebildet, da sich der Arbeitspunkt in
einem höheren Kennlinienbereich befindet. In diesem Fall
ist es ebenfalls nachteilig, die Summe der Stromstärken zu
erfassen, das heißt also, eine negative Stromrichtung eines
Stromes zu wählen, da hierbei wieder die Gefahr besteht,
aus dem ansteigenden Kennlinienbereich herauszukommen.
Das bedeutet, daß bei Stromfluß aller Ströme in glei
cher Richtung besser auf einen Kompensationsstrom verzich
tet werden kann.
Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Strommeßanordnung
(25), welche Sensorchips (M1, M2) aufweist. Im Meßbereich
des Sensorchips (M1) sind die Stromleiter (21, 22) ange
ordnet. Im Meßbereich des Sensorchips (M2) sind die
Stromleiter (22, 23) angeordnet.
Der Stromleiter (23) ist zum Meßbereich des Sensor
chips (M1) mit einem großen Abstand angeordnet. Ebenso ist
der Stromleiter (21) mit einem großen Abstand zu dem Meßbe
reich des Sensorchips (M2) angeordnet, um Störfeldeinflüsse
zu vermeiden oder zu verringern.
Durch die Ermittlung der Stromstärken i1, i2, i3 ist es
möglich, einen Kurzschluß oder einen Erdschluß festzustel
len und innerhalb sehr kleiner Reaktionszeiten darauf zu
reagieren, um ein sicheres Abschalten beispielsweise einer
Endstufe zu gewährleisten.
Bei einem Kurzschluß wird ungewollt beispielsweise
zwischen den Stromleitern (21 und 22) eine Verbindung her
gestellt, so daß der Sensorchip (M1) im wesentlichen den
betragsmäßig stark anwachsenden Kurzschlußstrom in den bei
den Stromleitern mißt.
Bei einem Erdschluß wächst der Strom ebenfalls sehr
schnell an. Dieser Strom wird von einem der Sensorchips (M1
oder M2), je nachdem, wo der Erdschluß liegt, gemessen. Zur
Sicherung der Leistungsstufe und der nachfolgenden Geräte,
beispielsweise eines Motors, wird für die Phasenströme eine
maximale Amplitude festgelegt. Diese maximale Grenze wird
in einem Komparator mit dem Wert aus dem Sensor verglichen
und somit ein Schutz der Endstufe gewährleistet.
Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung (30) mit einem
Sensorchip (31), der auf einem Isolator (32) angeordnet
ist.
Auf der dem Sensorchip (31) gegenüberliegenden Seite
des Isolators (32) sind zwei elektrische Stromleiter (33,
34) angeordnet. Die Stromleiter (33, 34) sind innerhalb
eines Ferrit-Kernes (35), welcher im Querschnitt im wesent
lichen E-förmig ausgebildet ist, angeordnet. Jeder Strom
leiter (33, 34) ist in einem Luftkanal des Ferrit-Kernes
(35) zwischen den Schenkeln des Ferrit-Kernes mit Abstand
zu diesen angeordnet.
Gemäß Fig. 7 ist ein weiterer Aufbau einer Vorrichtung
(36) gezeigt. Die Vorrichtung (36) weist zwei Sensorchips
(37, 38) auf, welche auf einem Isolator (39) angeordnet
sind.
Auf der den Sensorchips (37, 38) gegenüberliegenden
Seite des Isolators (39) sind elektrische Stromleiter (40,
41, 42, 43, 44) angeordnet.
Durch den Stromleiter (40) fließt ein Strom i1, durch
den Stromleiter (41) ein Strom i2. Die Richtung des Stromes
in den Stromleitern (41, 42) weist in die Zeichenebene
hinein, ebenso die Richtung der Ströme i2 und i3 der
Stromleiter (43, 44). Die Richtung des Stromes in dem
Stromleiter (42) kommt aus der Zeichenebene heraus. Der
Stromleiter (42) führt einen Strom der Stärke i2.
Der Sensorchip (37) befindet sich in dem magnetischen
Feld, welches von den in den Leitern (41, 42) fließenden
Strömen i1 und i2 hervorgerufen wird. Der Sensorchip (38)
befindet sich im magnetischen Feld, welches von den Strömen
i2 und i3 der Stromleiter (43, 44) hervorgerufen wird.
Die Sensorchips (37, 38) befinden sich, anders als in
Fig. 5 dargestellt, auf einer Höhe, das heißt nebenein
anderliegend. Dieses ist möglich, da die Stromleiter (40,
41) in einem im Querschnitt im wesentlichen E-förmig
ausgebildeten Bauteil (45) aus Ferrit angeordnet sind.
Ebenso sind die Stromleiter (43, 44) in einem Ferrit-
Bauteil (46) angeordnet, welches im Querschnitt im
wesentlichen E-förmig ausgebildet ist.
Durch die in den Fig. 6 und 7 gezeigte Meßanordnung
mit Ferrit-Kernen (35, 45, 46) erhält man eine magnetische
Abschirmung, so daß in benachbarten metallischen Gehäuse
teilen und/oder Schaltungsträgern, wie zum Beispiel IMS-
(Insulated Metal Substrate) und DCB-Substraten (Direct
Copper Bonding) weniger Wirbelströme auftreten.
Weiterer Vorteil dieser Anordnung ist die Abschirmung
gegenüber äußeren magnetischen Störfeldern.
Ein kompakterer Aufbau ist gemäß Fig. 7 im Vergleich
zu dem Aufbau gemäß Fig. 5 dadurch möglich, daß die Sen
soren (37, 38) dank der magnetischen Abschirmungswirkung
näher beieinanderliegen können und damit im Gegensatz zu
dem Aufbau gemäß Fig. 5 nebeneinander angeordnet werden
können.
Fig. 8 zeigt eine Meßanordnung für eine Stromraumzei
gerauswertung.
Bei der Modellbildung von Drehfeldmaschinen für rege
lungstechnische Zwecke hat sich die Raumzeigerdarstellung
durchgesetzt. Für den wichtigen Sonderfall der dreiphasigen
Systeme wird bei dieser Betrachtungsweise die geometrische
Verschiebung der drei Wicklungen um 120°/p (p = Polpaar
zahl) ausgewertet und die elektrischen Größen, die an den
drei Wicklungen wirksam sind, zu einer komplexen Raum
zeigergröße zusammengefaßt.
In einem ständerfesten Koordinatensystem wird die
reelle Achse üblicherweise so gelegt, daß sie mit der
Wirkungsrichtung der Wicklung u übereinstimmt. Es ergibt
sich dann:
und
Is (t) = komplexe Zahl
beziehungsweise
Da bei elektrischen Maschinen üblicherweise Σ ia,b,c = 0
gilt, vereinfachen sich die Gleichungen für den Raumzeiger
zu:
Diese Transformation, die bei geregelten Antrieben in
der Regel auf dem Mikrocontroller/Signalprozessor durchge
führt wird, kann mit der Strommessung durchgeführt werden,
wenn die Meßanordnung geeignet aufgebaut wird. Der Mikro
controller wird hierdurch entlastet.
Gemäß Fig. 8 bestimmt der iα-Sensor (47) eine Größe,
die proportional zu iα (t) ist und entsprechend der β-
Sensor (48) eine Größe, die proportional zu (i2 (t)-i3 (t))
ist. Die Normierung gemäß Gleichung 6 kann bei der analogen
Aufbereitung der Signale berücksichtigt werden.
Durch die Anordnung gemäß Fig. 8 stehen die Meßrich
tungen der Sensoren (47, 48) orthogonal aufeinander. Eine
gegenseitige Beeinflussung wird dadurch minimiert.
1
Vorrichtung
2
Isolator
11
Stromleiter
12
Stromleiter
21
Stromleiter
22
Stromleiter
23
Stromleiter
25
Strommeßanordnung
30
Vorrichtung
31
Sensorchip
32
Isolator
33
,
34
Stromleiter
35
Ferrit-Kern
36
Vorrichtung
37
,
38
Sensorchips
39
Isolator
40
,
41
,
42
,
43
,
44
Stromleiter
45
Ferrit-Kern
46
Ferrit-Kern
47
α-Sensor
48
β-Sensor
M1
M1
, M2
Sensorchips
I1
I1
, I2
, I3
Ströme
C, D Kennlinienbereiche
Hx
C, D Kennlinienbereiche
Hx
Magnetfeld
a definierte Konstante
p Polpaarzahl
u, v, w Wicklungen einer dreiphasigen Drehstrom-Maschine
a definierte Konstante
p Polpaarzahl
u, v, w Wicklungen einer dreiphasigen Drehstrom-Maschine
Claims (18)
1. Verfahren zum Messen von elektrischen Strömen in n
Leitern mit n ≧ 2 und n = ganze Zahl,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung der Ströme in den n Leitern mit n-l magnetoresis
tiven Sensoren (M1, M2, M3 . . . Mn-1) durchgeführt wird, wobei
die Sensoren als Gradiometer zur Messung der von einem
Leiterstrom oder mehreren Leiterströmen erzeugten
magnetischen Feldstärkedifferenzen ausgebildet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromstärken (in) der Ströme in den n Leitern be
stimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelten Meßwerte zur Detektion von Überstrom
und/oder Fehlerstrom verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelten Meßwerte zur Detektion von Spannungen
und/oder Leistungen verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die von dem magnetoresistiven Sensor (M1, M2, M3, . . .
Mn-1) erfaßten Leiterströme gleiche Flußrichtungen auf
weisen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der von den magnetoresistiven Sensoren
(M1, M2, M3 . . . Mn-1) erfaßten n Leiterströme eine den übrigen
Leiterströmen entgegengesetzte Flußrichtung aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß magnetoresistive Sensoren mit magnetischer Feldkompen
sation verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß magnetoresistive Sensoren ohne magnetische Feldkompen
sation verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung der n Leiterströme für regelungstechnische
Aufgaben und/oder zur Fehlererkennung in leistungselektro
nischen Stellgliedern für elektrische Antriebe verwendet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei der n Leiter wenigstens teilweise mit
Ferrit umgeben sind, wobei die Leiter gegen die Ferrit-
Umhüllung (35, 45, 46) geeignet isoliert sind.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stromraumzeigerauswertung durchgeführt wird,
derart, daß in einem symmetrischen Dreiphasen-Stromsystem
durch die Messung eines einzelnen Stromes mit einem Sensor
(47) und durch die zusätzliche Bestimmung der Differenz der
beiden übrigen Ströme mit einem weiteren Sensor (48),
jeweils als Gradiometeranordnung ausgebildet, zwei Sensor
ausgangssignale generiert werden, welche die orthogonalen
Stromraumzeiger dieses Systems repräsentieren.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die n Stromleiter
(21, 22, 23) für die Leiterströme in der Nähe der n-1 ma
gnetoresistiven Sensoren (M1, M2) angeordnet sind, wobei die
Sensoren (M1, M2) so ausgelegt sind, daß sie die Differenz
der von zwei Leiterströmen erzeugten magnetischen
Feldstärken erfassen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Stromleiter derart angeordnet sind, daß zwei
Stromleiter (21, 22) mit den zu messenden Leiterströmen in
der Nähe des Meßbereiches eines Sensors (M1) angeordnet
sind, und daß die übrigen Stromleiter (23) mit Abstand zu
diesem Meßbereich angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens einer der n Stromleiter (33, 34; 40,
41; 43, 44) wenigstens teilweise in einem Bauteil (35, 45,
46) aus Ferrit mit einer hinreichenden Isolierung gegenüber
dem Ferrit und/oder in einem hinreichenden Abstand zu den
Schenkeln des Ferrit-Kerns angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine Ferrit-Bauteil (35, 45,
46) jeweils im Bereich der n-1 magnetoresistiven Sensoren
(M1, M2) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ferrit-Bauteil (35, 45, 46) im Quer
schnitt im wesentlichen E-förmig ausgebildet ist, und daß
die Schenkel wenigstens teilweise an dem Isolator (2, 32,
39) angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stromleiter (33, 34; 40, 41; 43, 44)
zwischen den Schenkeln des Ferrit-Bauteiles (35, 45, 46)
und mit einer hinreichenden Isolierung gegenüber dem Ferrit
und/oder in einem hinreichenden Abstand zu den Schenkeln
des Ferrit-Kerns angeordnet sind.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßrichtungen
der beiden Sensoren (47, 48) orthogonal zueinander stehen,
derart, daß eine gegenseitige Beeinflussung der Magnetfeld
gradienten minimiert wird.
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