DE19817740A1 - Abgasrückführventil - Google Patents
AbgasrückführventilInfo
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Abstract
Es wird ein Abgasrückführventil beschrieben, das zur Verhinderung eines Funktionsausfalls bei Verkleben des Ventiltellers mit dem Ventilsitz durch Ablagerungen z. B. bei abgestellter Brennkraftmaschine so aufgebaut ist, daß es möglich ist, kinetische Energie in einem Bauteil zu speichern, das mit einem Kopf am freien Ende der Ventilstange nach Überwindung einer der Krafterhöhung dienenden Raststellung in Wirkverbindung bringbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Abgasrückführventil nach dem Oberbegriff des Hauptan
spruchs.
Ein solches aus der DE 43 38 192 A1 bekanntes Abgasrückführventil mißt zur Reduzie
rung der NOx-Emissionen und zur Verbrauchsverbesserung beim Dieselmotor Motorab
gas betriebspunkt- bzw. kennfeldpunktabhängig der angesaugten Motorverbrennungsluft
zu. Dazu ist das Abgasrückführventil in einer Verbindungsleitung zwischen Motorabgas
leitung und Ansaugleitung, bevorzugt direkt am Saugrohr, angeordnet. Das Abgasrück
führventil kann pneumatisch oder elektrisch betätigt werden. Bei Bestromung der Spule
baut sich ein Magnetfeld auf und bewegt den Anker, der wiederum gegen eine Schließ
feder über eine Ventilstange das Ventil öffnet. Beim pneumatisch betätigten Abgasrück
führventil wird durch Unterdruckbeaufschlagung einer mit der Ventilstange verbundenen
Membran das Ventil gegen eine Feder geöffnet.
Das Ventil kann mit nur einem Sitz ausgerüstet sein, hat aber in der dargestellten, elek
trischen Ausführung zur Ladedruckkompensation (und damit zur Reduzierung der erfor
derlichen Stellkraft) zwei in Reihe geschaltete Sitze. Zur kennfeldabhängigen, genaueren
Dosierung der zur Ansaugluft zurückgeführten Abgasmenge wird das Ventil mit Hilfe
einer Lageregelung über ein Potentiometer z. B. vom elektromagnetischen Stellmotor in
eine definierte Öffnungsstellung gebracht. Bei einem pneumatischen Ventil mit Lage
rückmeldung wird der Druck in der Arbeitskammer entsprechend geregelt.
Durch Abgasrückführung besonders von relativ kaltem Abgas, z. B. bei Betriebsbedin
gungen, in denen der Motor noch nicht betriebswarm ist oder bei Abgaskühlung mit Hil
fe von Wärmetauschern zur Verringerung der NOx-Emissionen, kommt es zu Ablagerung
von Ruß, Lack und Kondensat im Bereich des Abgasrückführventils.
Diese Rückstände beaufschlagen auch die Dichtflächen am Ventilsitz und Ventilteller
und führen in Phasen, in denen das Abgasrückführventil längere Zeit geschlossen ist,
wie z. B. beim nächtlichen Abstellen des Fahrzeugs, zu Verklebungen zwischen Ventil
sitz und -teller, die die maximale Öffnungskraft des elektromagnetischen Stellmotors
bzw. der pneumatischen Membrandose um das Mehrfache übersteigen.
Das Ventil läßt sich nicht mehr öffnen, die Funktion ist vollständig gestört, was die
Umwelt belastet und einen Werkstattbesuch erforderlich macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese kostenträchtige und umweltbelastende
Störung des Abgasrückführsystems zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Abgasrückführventil durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
Es zeigen im Schnitt:
Fig. 1 ein Abgasrückführventil nach der Erfindung,
Fig. 2, 3 und 4 Varianten der Raststellung.
Das Abgasrückführventil 1 ist an einem nicht dargestellten Saugrohr so montiert, daß
der Abgaseinlaß 2 in einer von den Auslässen 3 getrennten Kammer angeordnet ist. Bei
einem elektromagnetischen Abgasrückführventil ist eine Spule 4 im Antriebskopf 5 an
geordnet. Diese wirkt mit einem Anker 6 zusammen, der in Wirkverbindung mit einer die
Ventilteller 8 tragenden Ventilstange 9 über die jeweiligen Rastelemente 18, 21, 23, 24
steht.
Der Anker 6 wirkt mit einer Einrichtung 10 zur Lagerückmeldung zusammen, deren Aus
gang einem nicht dargestellten, weitere Betriebsparameter verarbeitenden Rechner zu
geführt wird, der die Öffnungsverstellung des Abgasrückführventils und damit die rück
geführte Abgasmenge bestimmt. Die Ventilteller 8 wirken mit den Ventilsitzen 11 zu
sammen. Das Abgassrückführventil kann auch mit einem Ventilsitz und einem Ventiltel
ler ausgeführt sein. Die Ventilstange 9 ist durch eine Feder 12 in Schließrichtung bela
stet. Um ein Öffnen des Abgasrückführventils auch bei Verklebung zwischen Ventilteller
und Ventilsitz sicherzustellen, arbeitet das Ventil wie nachfolgend beschrieben.
In Ruhestellung ist zwischen einem Ansatz 14 des Ankers 6 und einem Kopf 13 der
Ventilstange 9 unter Wirkung der zwischen diesen beiden Bauteilen auf einen Stößel 15
wirkenden Feder 7 ein Freiweg, der mit "X" bezeichnet ist.
Der Stößel 15 weist in der Ausführung nach Fig. 1 einen verringerten Querschnitt 16
auf, in die radial mindestens ein von einer Feder 17 belastetes Element 18, das auch als
Kugel ausgeführt sein kann, eingreift. Der gegen den Ansatz 14 gerichtete Kopf 19 des
Stößels 15 ist zum verringerten Querschnitt 16 z. B konisch ausgebildet und stellt für
das Element 18 eine Anlaufbahn dar. Zur Überwindung der Kräfte der Feder 7, 17 muß
der Magnet 4 eine entsprechend hohe Kraft erzeugen.
Im Normalfall folgt der Ventilkopf 13 durch die kraftschlüssige Verbindung mittels Feder
17 und Element 18 dem Stößel 15 bzw. dem Anker 6 abhängig von der Strombeauf
schlagung der Magnetspule 4.
Im Störfall, bei z. B. durch Ablagerungen verklebten Ventilen, steigt der Strom bzw. die
Magnetkraft an, ohne daß sich zunächst der Ventilkopf 13 bewegt, und zwar so lange,
bis die Magnetkraft größer als die wirksame Kraft der Rastfeder 17 und der Gegenfeder
7 wird.
Bei Überschreitung dieser Kräfte steht am Anker die volle Bestromung bzw. Magnetkraft
an und beschleunigt somit den Anker nach Öffnen der Raststellung auf eine hohe Ge
schwindigkeit, so daß Anker- und Stößelmasse nach Durchlaufen eines Freiweges X
eine so hohe kinematische Energie aufbauen, daß die Ventilverklebung aufgebrochen
wird.
Nach Aufbrechen der Verklebung gehen Ventilkopf 13 und Stößel 15 bedingt durch die
Feder 7 nach Abschaltung des Stroms wieder in ihre Normalstellung. Wird beim erstma
ligen Auftreffen die Verklebung nicht gelöst, so kann nach zwischenzeitlicher Stromab
schaltung (Anker geht bedingt durch Feder 17 in Ausgangsstellung zurück) ein mehrma
liges Wiederholen dieses Vorgangs ("hämmern") eingeleitet werden. Dieses Hämmern
erfolgt so lange, bis die Verklebung zwischen Ventilteller 8 und Ventilsitz 11 gelöst ist.
Bei den Ausführungen nach Fig. 2, 3 und 4 wird die Raststellung einmal durch einen
Dauermagnet 21, der auf einen Bund 22 des Stößels 15 wirkt, zum anderen durch eine
bei einer vorgegebenen Kraft nachgebenden Tellerfeder 23 oder eine Bügelfeder 24 er
zeugt. Die Tellerfeder 23 bzw. die Restkraft des Magneten 21 erfüllen gleichzeitig die
Funktion der Rückstellfeder 7.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß bei einem Abgasrückführventil mit Lagerückmel
dung die Stärke der Ablagerungen an Ventilteller und Ventilsitz in einem adaptiven Ver
fahrensschritt im Rechner von Zeit zu Zeit abgelegt wird, so daß die Zumeßgenauigkeit
durch eine entsprechende Berücksichtigung im Ventilhub erhalten bleibt. Bei einer weite
ren Ausführungsform der Erfindung, die nicht dargestellt ist, kann der Antriebskopf 5 als
bekannter pneumatischer Stellmotor ausgebildet sein, der durch eine Membran in zwei
Kammern geteilt ist und ein an den Membrantellern befestigter Ansatz die Wirkung des
Ankers 6 unter Speicherung der kinetischen Energie bei der Beschleunigung übernimmt
und auf den Kopf 19 des Stößels 15 wirkt, sobald die von einem Ventil angesteuerte
Arbeitskammer mit Unterdruck beaufschlagt wird.
Bei atmosphärischer Belüftung der Arbeitskammer geht die Membran unter Wirkung der
Feder 12 in die Ausgangsstellung zurück und der Vorgang kann wiederholt werden. Die
Arbeitskammer muß auf der zur Ventilstange 9 gerichteten Seite des Antriebskopfes 5
angeordnet sein und die atmosphärisch belüftete Kammer entgegengesetzt. Bei der Aus
führung mit pneumatischem Stellmotor kann dieser beschriebene Losbrechvorgang nach
Aufbau eines entsprechenden Saugrohrunterdrucks nach den ersten Umdrehungen nach
Start der Brennkraftmaschine einsetzen. Der Unterdruck kann jedoch auch durch eine
mechanisch oder elektromotorisch angetriebene Vakuumpumpe erzeugt sein. Nach dem
Losbrechvorgang arbeitet das Abgasrückführventil, sei es elektromagnetisch oder
pneumatisch angetrieben, wie ein aus dem Stand der Technik bekanntes Ventil.
Claims (5)
1. Abgasrückführventil mit mindestens einem mit einer Ventilstange verbundenen Ventiltel
ler, der mit einem Ventilsitz zusammenwirkt und die Verbindung des Abgaskanals zur
Ansaugleitung einer Brennkraftmaschine beherrscht und ein Betriebsparameter verarbei
tender Rechner in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine die Öff
nungsstellung des Abgasrückführventils mittels eines gegen die Kraft einer Feder wir
kenden Antriebes bestimmt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bauteil (6) vorgesehen ist,
in dem kinetische Energie speicherbar ist und das nach Überwindung einer einen zwi
schengeschalteten Stößel (15) in einer Raststellung haltenden Kraft mit einem Kopf (13)
am freien Ende der Ventilstange (9) in Wirkverbindung bring bar ist.
2. Abgasrückführventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (6) mit
einem Ansatz (14) auf den Kopf (19) eines zwischen Ansatz (14) und Kopf (13) der
Ventilstange (9) angeordneten Stößels (15) einwirkt.
3. Abgasrückführventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (15)
einen Kopf (19) aufweist, der konisch in einen verminderten Querschnitt (16) übergeht,
in dessen Bereich mindestens ein radial von einer Feder (17) belastetes Element (18)
angeordnet ist.
4. Abgasrückführventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (15)
einen Bund (22) aufweist, der von einem Dauermagneten (21) angezogen wird, der im
Kopf (13) der Ventilstange (9) so angeordnet ist, daß in angezogenem Zustand ein Spalt
X in Öffnungsrichtung des Ventils gegenüber der Ventilstange (9) verbleibt.
5. Abgasrückführventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (15)
durch eine, einen Druckpunkt aufweisende Feder (23) in Richtung des Ansatzes (14) im
Kopf (13) der Ventilstange (9) vorgespannt angeordnet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PIERBURG GMBH, 41460 NEUSS, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |