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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von alkoxylierten Aminen zur Stabilisierung
von flüssigen
oder festen Verbindungen gegen Alterungsprozesse.
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Polyetherpolyalkohole
auf der Basis von Aminen sind allgemein bekannt und finden beispielsweise Verwendung
bei der Herstellung von Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten, z.B.
Polyurethanen und Polyisocyanuraten, thermisch belastbaren Ölen, Trennmitteln,
Weichmachern und Hilfsmitteln für
die Textilindustrie. Probleme in der Verwendung der Polyetherpolyalkohole
ergaben sich bislang durch Alterungsprozesse, denen die Polyetherpolyalkohole
insbesondere bei hohen Temperaturen in Gegenwart von oxidierenden
Verbindungen ausgesetzt waren. Dieser Oxidationsempfindlichkeit
der Polyetherpolyalkohole insbesondere bei Temperaturen über 25°C wird üblicherweise
durch Zugabe von bekannten Stabilisatoren abgeholfen.
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Als
Stabilisatoren, die die Polyetherpolyalkohole gegen eine oxidative
Schädigung
schützen,
sind beispielsweise sterisch gehinderte Phenole, z.B. 2,6-Di-tertierbutyl-4-methylphenol
(BHT), bekannt, die als Antioxidantien Peroxoradikale abfangen.
Die Wirksamkeit der sterisch gehinderten Phenole ist begrenzt und
ihre Anwendung auf vielen Gebieten eingeschränkt. So kann z.B. das relativ
niedermolekulare BHT auf Grund seines niedrigen Dampfdruckes und
damit seiner hohen Flüchtigkeit
bei erhöhten
Temperaturen die Stabilität
der Polyetherpolyalkohole insbesondere bei hohen Temperaturen nur
unzureichend garantieren. Sterisch gehinderte Phenole mit größeren Molmassen
und einem geringeren Dampfdruck sind zwar schwerer flüchtig, aber auch
schwieriger zu synthetisieren, deshalb nicht allgemein verfügbar, teurer
und damit in vielen Anwendungen nicht einsetzbar.
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Neben
den phenolischen Substanzen werden sehr häufig sekundäre aromatische Amine als Antioxidantien
eingesetzt. Ihr Wirkungsmechanismus ist vergleichbar mit den phenolischen
Substanzen, ihre Wirkung aber oftmals intensiver und effektiver.
Diese aminischen Substanzen sind üblicherweise vom Diphenylamin
ableitbar, wobei unterschiedliche Substituenten gegeben sein können.
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Eine
Steigerung der Wirksamkeit kann durch eine synergistische Wirkung
von sterisch gehinderten Phenolen und aminischen Substanzen erreicht
werden. Trotzdem gibt es bei sehr hohen Temperaturbelastungen Anwendungsgebiete,
die auch für
diese Kombination kritisch sind. Dies ist auch darauf zurückzuführen, daß die beschriebenen
Substanzen weitere wichtige Kriterien erfüllen müssen. So ist der Einsatz von
flüssigen Stabilisatoren
in vielen Anwendungsgebieten vorteilhaft, um die Einarbeitbarkeit
zu verbessern. Des weiteren sollten durch die Zugabe der Stabilisatoren
keine Farbveränderungen
in den zu stabilisierenden Mischungen auftreten und zudem ein "Ausschwitzeffekt" der Stabilisatoren
aus festen Stoffen oder ein Niederschlag der Stabilisatoren in flüssigen Substanzen
vermieden werden. Außerdem
ist eine Geruchsbelästigung
durch die Stabilisatoren nach Möglichkeit
zu vermeiden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand somit darin, Stabilisatoren
für flüssige oder
feste Verbindungen gegen Alterungsprozesse, insbesondere gegen einen
oxidativen Angriff oder Abbau, zu entwickeln, wobei die Stabilisatoren
niedrige Dampfdrücke
und Geruchsentwicklungen, geringe Farbeffekte in der zu stabilisierenden
Verbindung und möglichst
keine Neigung zum Ausschwitzen oder Absetzen aus den zu stabilisierenden
Verbindungen aufweisen sollten.
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Diese
Aufgabe konnte erfindungsgemäß dadurch
gelöst
werden, daß man
alkoxylierte Amine zur Stabilisierung von flüssigen oder festen Verbindungen
gegen Alterungsprozesse verwendet.
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Als
alkoxylierte Amine kann man erfindungsgemäß Anlagerungsprodukte von üblichen
Alkylenoxiden an aminische Verbindungen, bevorzugt aromatische Amine,
verwenden.
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Die
erfindungsgemäßen alkoxylierten
Amine weisen üblicherweise
ein Molekulargewicht von 75 bis 10000, bevorzugt 75 bis 2000, besonders
bevorzugt 75 bis 1000 auf, wobei die alkoxylierten Amine auf der Basis
von aromatischen Aminen bevorzugt ein Molekulargewicht von 130 bis
1000 und die alkoxylierten Amine auf der Basis von aliphatischen
Aminen bevorzugt ein Molekulargewicht von 75 bis 800, besonders
bevorzugt 148 bis 560 besitzen.
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Die
Hydroxylzahl der erfindungsgemäßen alkoxylierten
Amine beträgt üblicherweise
25 bis 1000 mg KOH/g, bevorzugt 200 bis 650 mg KOH/g.
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Als
Amine, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stabilisatoren geeignet
sind, können
allgemein bekannte Amine eingesetzt werden, beispielsweise aliphatische,
cycloaliphatische, araliphatische und/oder aromatische Amine, bevorzugt
aromatische Amine. Beispielhaft seien folgende Amine genannt: Amine
auf der Basis von Methylendi(phenylamin) (MDA), beispielsweise 2,2'-, 2,4'- und/oder 4,4'-MDA, polymeres MDA
mit mehr als zwei aromatischen Systemen, substituiertes MDA, Anilin,
Toluylendiamin, Toluidin, Alkylamine, beispielsweise Methylamin
und/oder Ethylamin, Alkylenpolyamine, beispielsweise Ethylendiamin,
Diethylentriamin und/oder Triethylentetraamin, Alkanolamine, beispielsweise
Ethanol-, Diethanol- und/oder Triethanolamin, Dimethylpropylendiamin,
Dimethyldipropylentriamin, alkoxylierte Amine auf der Basis beispielsweise
der bereits genannten Amine und/oder Gemische der beispielhaft genannten
Amine.
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Als
Alkylenoxide, die zur Herstellung der alkoxylierten Amine verwendbar
sind, können
allgemein bekannte Alkylenoxide eingesetzt werden, beispielsweise
Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid, wobei die Alkylenoxide einzeln, in einer
Mischung untereinander oder auch blockweise an die Amine angelagert
werden können.
Beispielsweise können
die Amine erst nur mit Ethylenoxid, nur mit Propylenoxid, mit einer
Mischung aus Ethylenoxid und Propylenoxid oder auch erst mit Propylenoxid
und anschließend
mit Ethylenoxid umgesetzt werden, wobei in letzterem Fall die Reaktivität der alkoxylierten
Amine gegenüber
Isocyanaten aufgrund des hohen Anteils an primären Hydroxylgruppen erhöht ist.
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Die
Anlagerung der Alkylenoxide an die Amine kann nach allgemein bekannten
Verfahren durchgeführt
werden. Beispielsweise kann in einem üblichen Reaktor (Rührkesselreaktoren,
Rohrreaktoren usw.), der bevorzugt mit üblichen Einrichtungen zur Kühlung des
Reaktionsgemisches ausgestattet sein kann, die Amine bei einer Temperatur
von beispielsweise 70 bis 160, bevorzugt 80 bis 150°C mit dem
Alkylenoxid versetzt werden. Die Zugabe der Alkylenoxide kann bevorzugt
derart erfolgen, daß die
Reaktionstemperatur innerhalb eines Bereiches von 70 bis 160, bevorzugt
80 bis 150°C,
liegt. Die Reaktionszeiten richten sich üblicherweise nach dem Temperaturverlauf
des Reaktionsgemisches und sind somit unter anderem von der Ansatzgröße, dem
Reaktortyp und den Kühleinrichtungen
abhängig.
Die Reaktion kann man bei Drücken
zwischen 0,1 MPa und 1 MPa, vorzugsweise zwischen 0,1 MPa und 0,7
MPa durchführen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polyetherpolyalkohole
kann man in bekannter Weise reinigen, z.B. indem man das Reaktionsgemisch
mit Mineralsäuren,
wie beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure
und/oder vorzugsweise Phosphorsäure,
mit organischen Säuren
oder mit Kohlendioxid auf einen pH von üblicherweise 6 bis 8 nahezu
neutralisiert, dem Polyetherpolyalkohol durch übliche Vakuumdestillation das
Wasser entzieht und die Salze abfiltriert.
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Der
Mischung enthaltend die Amine, die alkoxyliert werden sollen, kann
eine übliche
Menge, beispielsweise 0,02 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,04 bis 0,08
Gew.-%, bezogen auf die Mischung enthaltend die Amine, einer starken
Base zugegeben werden. Als starke Base können bevorzugt Alkalimetallhydroxide,
besonders bevorzugt NaOH und/oder KOH in gelöster oder bevorzugt fester
Form eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß werden
die alkoxylierten Amine in den flüssigen oder festen Verbindungen
bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht von Amin und Flüssigkeit
oder Feststoff, eingesetzt.
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Der
Gehalt an Stickstoff bezogen auf das Gesamtgewicht von Amin und
Flüssigkeit
oder Feststoff beträgt
bevorzugt 0,02 bis 3 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäßen alkoxylierten
Amine eignen sich zur Stabilisierung von festen oder flüssigen Substanzen,
Verbindungen oder Mischungen, beispielsweise Polyestern, Polyamiden,
Polyethern, Polyolefinen, Polyetherpolyalkoholen, Polyesterpolyalkoholen
und/oder Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten gegen Alterungsprozesse.
Die alkoxylierten Amine könne
des weiteren beispielsweise zur Stabilisierung von festen oder flüssigen Substanzen,
Verbindungen oder Mischungen, die z.B. einer hohen Wärmebelastung
ausgesetzt sind, beispielsweise Getriebeölen, Wärmeträgerölen, Hydraulikflüssigkeiten
und/oder Ölen
zur Metallverarbeitung eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße stabilisierende
Wirkung der alkoxylierten Amine gegen Alterungsprozesse wirkt sich
insbesondere dadurch aus, daß ein
oxidativer Angriff, beispielsweise durch Sauerstoff, Ozon und/oder
Radikale auf die flüssigen
oder festen Verbindungen verringert wird. Unter Alterungsprozessen
ist somit beispielsweise eine Verfärbung, eine Änderung
des Molekulargewichtes, eine chemische Modifizierung, beispielsweise
Oxidation und/oder kovalente Vernetzung der flüssigen oder festen Substanzen
zu verstehen. Als flüssige
bzw. feste Verbindungen sind solche Substanzen, Verbindungen oder
Mischungen zu verstehen, die bei einer Temperatur von 25 °C und einem
Druck von 1013 mbar in flüssiger
bzw. fester Form vorliegen.
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Insbesondere
wirkt die erfindungsgemäße Verwendung
der alkoxylierten Amine gegen einen oxidativen Abbau der flüssigen oder
festen Verbindungen.
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Die
festen oder flüssigen
Substanzen, Verbindungen oder Mischungen, insbesondere die Getriebeöle, Wärmeträgeröle, Hydraulikflüssigkeiten
und/oder Öle
zur Metallverarbeitung enthaltend die erfindungsgemäßen alkoxylierten
Amine weisen eine erheblich verbesserte Stabilität gegen Alterungsprozesse auf.
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Die
erfindungsgemäßen alkoxylierten
Amine können
des weiteren unter anderem als gegenüber Isocyanaten reaktive Verbindungen
bei der Herstellung von Polyisocyanat-Polyadditionsverbindungen,
beispielsweise kompakten oder zelligen, thermoplastischen oder vernetzten
Polyurethanen, Hart-, Halbhart- oder Weichschaumstoffen auf der
Basis von Polyurethanen oder Polyurethanen/Polyisocyanuraten, durch
Umsetzung von Isocyanaten mit gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen
gegebenenfalls in Gegenwart von üblichen
Treibmitteln, Katalysatoren und/oder Zusatz- und/oder Hilfsstoffen
eingesetzt werden. Die Herstellung der Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte
mit den erfindungsgemäßen alkoxylierten
Aminen kann nach allgemein üblichen
Verfahren kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Die Umsetzung kann nach dem in der Literatur beschriebenen one-shot
Verfahren im allgemein üblichen
Temperaturbereich von 30°C
bis 180°C,
vorzugsweise 40°C
bis 150°C
mit einem Äquivalenzverhältnis von
NCO- Gruppen zur Summe der reaktiven Wasserstoffe von 0,8 bis 1,3
: 1, vorzugsweise 0,95 bis 1,1 : 1 oder beispielsweise nach dem
bekannten Prepolymerverfahren, bei dem insbesondere Isocyanat aufweisende
Prepolymere Verwendung finden, durchgeführt werden.
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Falls
die Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte zumindest teilweise Isocyanuratgruppen
gebunden enthalten sollen, wird üblicherweise
ein Verhältnis
von NCO-Gruppen zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome von 1,5
bis 60 : 1, vorzugsweise 1,5 bis 8 : 1, angewandt.
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Als
gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindungen können gegebenenfalls zusätzlich zu
den alkoxylierten Aminen weitere bekannte Verbindungen mit einem
Molekulargewicht von 60 bis 10000 und einer Funktionalität von 1,8
bis 6, die beispielsweise primäre
und/oder sekundäre
Aminogruppen und/oder Hydroxylgruppen aufweisen, eingesetzt werden,
beispielsweise bekannte Polythioetherpolyole, Polyesteramide, hydroxylgruppenhaltigen
Polyacetale, hydroxylgruppenhaltige aliphatische Polycarbonate Polyesterpolyalkohole,
Polyetherpolyalkohole, Polyesterpolyetherpoly alkohole, aliphatische,
araliphatische und/oder aromatische Di-, Tri-, und/oder Tetraole,
beispielsweise Butan-1,4-diol.
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Die
Herstellung der Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte kann je nach
Produkt nach üblichen
Verfahren, beispielsweise in offenen oder geschlossenen, gegebenenfalls
beheizbaren Formen, durch Extrusion oder mit bekannten Bandanlagen
erfolgen.
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Als
Polyisocyanate für
die Polyisocyanat-Polyadditionsreaktion können allgemein bekannte aromatische,
aliphatische oder/und cycloaliphatische Diisocyanate verwendet werden,
beispielsweise 1,5-Naphtylen-diisocyanat (1,5-NDI), 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat
(TDI) sowie deren Gemische, 2,4'-,
2,2'-, und vorzugsweise
4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat
(MDI) sowie Mischungen aus mindestens zwei dieser Isomere, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate
(Polymer-MDI, PMDI) mit zwei oder mehr aromatischen Systemen, Mischungen
aus 2,4'-, 2,2'- und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanaten
und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI), Mischungen aus Roh-MDI und Toluylen-Diisocyanaten,
Polyphenyl-Polyisocyanate, 1,6-Hexamethylen-diisocyanat (HDI) und/oder
1-Isocyanato-3,3,5,-trimethyl-5-isocyanato-methylcyclohexan (IPDI). Außerdem können allgemein
bekannte modifizierte Isocyanate eingesetzt werden.
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Die
mit den erfindungsgemäßen alkoxylierten
Aminen hergestellten Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte weisen
eine hervorragende Stabilität
gegen Alterungsprozesse auf. Zudem sind die alkoxylierten Amine aufgrund
ihrer Reaktivität
gegenüber
Isocyanaten kovalent in der Polyaddionsprodukt-, beispielsweise
Polyurethan- und/oder
Polyisocyanurat-matrix verankert und neigen damit nicht zum "Ausschwitzen", d.h. auswandern
aus dem Produkt.
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Die
Erfindung soll beispielhaft mit den folgenden Beispielen dargestellt
werden.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
durch alkalische Alkoxylierung hergestelltes Polyetherol auf Basis
Glycerin, Propylenoxyd und Ethylenoxyd und einer mittleren OHZ von
28 mg KOH/g, einer Viskosität
von ca. 1125 m Pas und einer Jodzahl von maximal 2 mg Jod/1008 Substanz
wurde mit Hilfe der DSC (Diffrent scanning Chromatography) analysiert. Die
Messung mit DSC in Anwesenheit von Luft ist ein erfahrungsgemäß gutes
Maß für die Thermostabilität. Je höher die
beobachtete Zersetzungstemperatur ist, um so besser ist die Thermostabilität.
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Die
Temperatur der beginnenden Zersetzung betrug:
DSC: 147°C
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Ausführungsbeispiel 1
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Das
im Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Polyetherol wurde mit 2 % eines
Polyetherols auf Basis Toluylendiamin, Ethylen- und Propylenoxyd
mit einer OHZ von 392 mg KOH/g versetzt und nach 24 h der DSC-Messung
unterworfen.
DSC: 183°C
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Ausführungsbeispiel 2
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Das
im Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Polyetherol wurde mit 1% eines
Produktes bestehend aus 1 Mol Diphenylmethan-di-n-butyl-diamin versetzt und
nach 24 h der DSC Messung entworfen.
DSC: 212°C
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Ausführungsbeispiel 3
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Das
im Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Polyetherol wurde mit 2 % eines
Polyetherols auf Basis Ethylendiamin und Propylenoxyd mit einer
OHZ von 461 mg KOH/g versetzt und nach 24 h der DSC Messung unterworfen:
DSC:
194°C
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Ausführungsbeispiel 4
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Das
im Vergleichsverfahren 1 beschriebene Polyetherol wurde mit 2% eines
Polyetherols erhältlich
mit 1 Mol Anilin und 2 Mol Ethylenoxyd versetzt und nach 24 h der
DSC Messung unterworfen:
DSC: 172°C
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Vergleichsbeispiel 2
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Ein
durch alkalische Alkoxylierung hergestelltes Polyetherol auf Basis
von Sorbit und Propylenoxyd mit einer mittleren OHZ von 340 mg KOH/g
und einer Viskosität
von ca. 3540 mPas wurde mit Hilfe der DSC analysiert und die Temperatur
der beginnender Zersetzung festgestellt.
DSC: 162°C
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Ausführungsbeispiel 5
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Das
im Vergleichsbeispiel 2 beschriebene Polyetherol wurde mit 3 % eines
Polyetherols auf Basis Toluylendiamin, Ethylenoxyd und Propylenoxyd
mit einer OHZ von 392 mg KOh/g versetzt und nach 24 h der DSC unterworfen.
DSC:
207°C
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Vergleichsbeispiel 3
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Ein
durch alkalische Alkoxylierung hergestelltes Polyetherol auf Basis
von Saccharose, Glycerin und Propylenoxyd mit einer mittleren OHZ
von 490 mg KOH und einer Viskosität bei 25°C von ca. 8300 mPas wurde mit
Hilfe der DSC analysiert und die Temperatur der beginnenden Zersetzung
festgestellt:
DSC: 175°C
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Ausführungsbeispiel 6
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Das
im Vergleichsbeispiel 3 beschriebene Polyetherol wurde mit a) 1
% und b) 3 % eines Polyetherols auf Basis Toluylendiamin, Ethylenoxyd
und Propylenoxyd mit einer OHZ von 392 mg KOH/g versetzt und nach 24
h der DSC unterworfen:
DSC: a) 212°C
b) 233°C
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Vergleichsbeispiel 4 und
Ausführungsbeispiel
7
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Herstellung des Polyolgemisch
V4:
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- 65,7 g eines Polyols, hergestellt aus 25,2 Teilen Sorbit
und 74,8 Teilen Propylenoxid mit KOH als Katalysator und 0,5 Teile
Wasser als Costarter (Hydroxylzahl 495 mgKOH/g, Viskosität bei 25°C 17900 mPas),
und
- 34,3 g Teilen eine Polyols hergestellt aus Saccharose (1 Teil),
Pentaerythrit (1 Teil), Diethylenglykol (2 Teile), Wasser als Costarter
und Propylenoxid mit Kalilauge als Katalysator (Hydroxylzahl 400
mgKOH/g; Viskosität bei
25°C 2200
mPas). Herstellung des Polyolgemisch A7:
- 65,7 g des Polyolgemisches V4 und
- 34,3 g eines Polyols, hergestellt aus 28 Masse-% 2,3 und 3,4
Toluylendiamin, 22 Masse-% Ethylenoxid und 50 Masse-% Propylenoxid
mit KOH als Katalysator (Hydroxylzahl 395 mg KOH/g; Viskosität bei 25°C 8200 mPas).
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Die
Polyolgemische V4 und A7 wurden in folgender Hartschaumformulierung
eingesetzt: Tabelle
1:
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Die
Angaben in der Tabelle 1 beziehen sich auf Gewichtsteile.
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Zur
Herstellung der Prüfkörper betrug
der Gesamtansatz für
einen Prüfkörper 672
g. Die in der Tabelle angegebenen Gewichtsteile sind mit einem entsprechenden
Faktor zu multiplizieren, um dieses Gesamtgewicht zu erreichen.
Die in Tabelle 1 genannten Bestandteile wurden von Hand intensiv
vermischt und unmittelbar danach in ein auf 45°C temperiertes Formwerkzeug
der Abemessung 400 mm × 300
mm × 80
mm gegeben, das anschließend
fest verschlossen wurde, und verschäumt. Die Prüfkörper wiesen eine Gesamtrohdichte
von 70 kg/m3 auf. Damit sind die Prüfkörper des
Vergleichsbeispiels 4 und des Ausführungsbeispiels 7 unmittelbar
vergleichbar. Ihre Unterschiede lassen sich direkt auf die unterschiedlichen
Polyolgemische V4 und A7 zurückführen.
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Nach
einer Entformzeit von 30 min wurden nach 24 Stunden Prüfkörper aus
dem Inneren des Schaumblockes herausgesägt, um die Druckfestigkeit
und die Wärmeformbeständigkeit
zu messen.
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Die
Wärmeformbeständigkeit
wurde in Anlehnung an DIN 18164 an Körpern der Abmessung 50 mm × 50mm × 50mm nach
einer Belastung von 0,04 N/mm2 über 24 Stunden
als Prozent Verformung gemessen. Die Prüftemperaturen sind in der Tabelle
2 angegeben.
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Es
wurden folgende Kennwerte gemessen: Tabelle
2
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Mit
dem gegen erhöhte
Temperatur erfindungsgemäß stabilierten
Polyolgemisch erhält
man auch eine bessere Temperaturstabilität des daraus hergestellten
Schaumstoffes, ausgedrückt
in einer geringeren Verformung.
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In
weiteren Versuchen wurden je 212,5 g der in Tabelle 1 genannten
Mischungen direkt nach intensivem Vermischen in 2,5 – Liter
Aluminium – Druckflaschen
gefüllt
und verschäumt.
Die Flaschen wurden vor Beendigung der Verschäumung verschlossen, so daß durch
die Verdichtung eine Dichte des Schaumes von 85 kg/m
3 entstand.
Diese Flaschen wurden 5 Wochen bei 180 °C gelagert. Anschließend wurde
die Offenzelligkeit nach DIN 3576 als Maß der Zerstörung der Zellwände gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 dargestellt. Tabelle
3
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
Hartschaumstoffe werden durch die erfindungsgemäßen alkoxylierten Amine hervorragend
stabilisiert. Dies ist sowohl anhand der geringen Verformung, d.h.
der hohen wärmeformbeständigkeit,
als auch anhand der geringen Offenzelligkeit nach der Temperaturbelastung
der Hartschaumstoffe ersichtlich.
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Zusätzlich dazu
weist die erfindungsgemäße Verwendung
folgende Vorteile auf:
Die alkoxylierten Amine sind in die
Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte, beispielsweise die Polyurethane,
einbaubar und zeigen deshalb kein Ausschwitzen oder Ausdunsten.
Die
alkoxylierten Amine sind gegenüber
gängigen
Stabilisatoren wesentlich kostengünstiger.
Die Herstellung
der alkoxylierten Amine kann in großen Mengen nach einfachen Verfahren
erfolgen.
Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte weisen nach dem
Einbau der alkoxylierten Amine weder ein Verfärbung noch einen unangenehmen
Geruch auf.
Die alkoxylierten Amine sind gut mit gängigen Polyetherpolyalkoholen
oder Polyesterpolyalkoholen mischbar.
Die alkoxylierten Amine
können
in Bezug auf Molgewichte, Strukturen und Funktionalitäten in einem
weiten Bereich variiert werden, um so in verschiedensten Bereichen
Anwendung zu finden.