DE19815207C1 - Verfahren zum Abtrennen von Schwefeldioxid aus Abgas mittels Meerwasser und Rauchgasentschwefelungsanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Abtrennen von Schwefeldioxid aus Abgas mittels Meerwasser und Rauchgasentschwefelungsanlage zur Durchführung des Verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Abtrennen von Schwefeldi­ oxid und ggfl. weiterer Verunreinigungen aus Abgas, bei dem das Abgas in ei­ nem Absorptionsturm zur Absorption von Schwefeldioxid und zur Umsetzung des absorbierten Schwefeldioxids durch im Meerwasser enthaltene Bicarbona­ te in Bisulfite mittels Waschdüsen mit aus einem Pumpensumpf herangeführ­ tem Meerwasser beaufschlagt wird, der Flüssigkeitssumpf des Absorption­ sturms belüftet wird, die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorpti­ onsturms abgezogen und zur Neutralisation mit frischem Meerwasser gemischt wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE 195 35 475 C1 (Lentjes Bischoff) be­ kannt. Bei diesem Verfahren wird der pH-Wert der aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms abgezogenen Flüssigkeit gemessen und es werden die Meßwertabweichungen von einem im Bereich von pH 4,0-pH 5 festgelegten Sollwert bestimmt. Nach Maßgabe der Meßwertabweichungen wird ein dem Flüssigkeitssumpf im Absorptionsturm zugeführter Meerwasserzusatzstrom oder ein aus dem Flüssigkeitssumpf in die Absorptionszone des Absorptions­ turms, d. h. in die Zone, in der das Abgas mit Meerwasser im Gegenstrom be­ aufschlagt wird, zurückgeführter Flüssigkeitsstrom mengenmäßig geregelt der­ art, daß der pH-Wert in dem Flüssigkeitssumpf während der Belüftung im Be­ reich pH 4,0-pH 5 gehalten wird. Die im wesentlichen nur Bisulfate enthalten­ de und aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms abgezogene Flüssig­ keit wird zum Zwecke der Sulfatbildung und Neutralisation in einem Nachreak­ tionsbecken mit frischem Meerwasser gemischt. Bei dem gattungsgemäßen Verfahren wird also davon ausgegangen, daß die dem Absorptionsturm zuge­ führte Luftmenge und ggfl. der unmittelbar dem Waschflüssigkeitssumpf zu­ rückgeführte Meerwasserzusatzstrom nicht ausreiche, um bereits im Flüssig­ keitssumpf des Absorptionsturms die Bisulfate in Sulfate umzuwandeln. Es muß daher ein gesondertes Nachreaktionsbecken vorgesehen sein. Mit ande­ ren Worten, in dem Nachreaktionsbecken erfolgt in einem von der Bisulfatbil­ dung unabhängigen späteren Schritt durch Zugabe von zusätzlichem Meer­ wasser die Umwandlung von Bisulfat zu Sulfat.
Bei dem bekannten Verfahren wird eine vergleichbar aufwendige Regelung betrieben und es ist ein Nachreaktionsbecken erforderlich.
Aus der DE-Z. "Verfahrenstechnik" 25 (1991) No. 9, S. 12-14 (ABB Fläkt) ist ein Verfahren zur Entschwefelung von Abgas mit Meerwasser als Absorpti­ onsmittel bekannt geworden, bei dem die Schwefeldioxide durch Absorption in dem Meerwasser aus dem Abgas entfernt werden. Die aus dem Absorption­ sturm abgezogene Flüssigkeit fließt in einen Mischbehälter, in dem es mit Meerwasser vermischt wird. In dem Mischer wird Luft zur Sulfatbildung und zur Sättigung des Wassers mit Sauerstoff bereitgestellt.
Aus der US 4,804,523 (Bechtel Group) ist ein Entschwefelungsverfahren mit­ tels Meerwasser bekannt, bei dem ein Wäscher mit einem Waschflüssigkeits­ kreislauf betrieben wird, der Magnesiumhydroxid, Magnesiumsulfit und Ma­ gnesiumsulfat enthält. Das Magnesiumsulfit bzw. Magnesiumsulfat ist aus Ma­ gnesiumhydroxid abgeleitet, das aus einer Reaktion zwischen löslichen Ma­ gnesiumsalzen aus dem Meerwasser und Calciumhydroxid abgeleitet wird, das dem Waschsystem zugeführt wird. Der Flüssigkeitssumpf im Wäscher bzw. Absorptionsturm wird belüftet, um das in der Waschflüssigkeit vorhandene Ma­ gnesiumsulfit und Bisulfit zu oxidieren. Ein Teil der Waschflüssigkeit aus dem Absorptionsturm wird abgezogen und zur Lösung des sich in der Waschflüs­ sigkeit befindlichen Gipses mit Meerwasser vermischt. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß bei den mit Kalk oder Kalkstein betriebenen Naßrauchgas­ reinigungsanlagen die Absorption und die Oxidation zum Gips im Wäscher selbst bei einem pH-Wert von 4 bis 7, vorzugsweise 4.5 bis 6.5, im Wäscher­ sumpf erfolgen.
Schließlich ist aus der EP 0 485 011 B1 (Hoogovens Groep) ein Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxiden aus Abgasen mit Meerwasser bekannt, bei dem vor dem Beaufschlagen des Abgases mit Meerwasser das Abgas mit einer sauren Lösung in Kontakt gebracht wird, um eine Vorreinigung zu erreichen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein gattungsgemäßes Verfah­ rens anzugeben, bei dem eine einfache Messung und Kontrolle des Verfah­ rensablaufs unter Verzicht auf ein gesondertes Nachreaktionsbecken zum Zwecke der Sulfatbildung erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Volumenstrom und zumindest der Schwefeldioxidgehalt des Rohgases, sowie der Bicarbonatgehalt des dem Pumpensumpf zugeführten Meerwassers gemessen werden, daß der Volu­ menstrom des dem Pumpensumpf zugeführten Meerwassers oder der Volu­ menstrom der aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms abgezogenen Flüssigkeit gemessen wird und daß nach Maßgabe der abzuscheidenden Schwefeldioxidmenge der Meerwasserzulauf zu dem mit dem Flüssigkeits­ sumpf des Absorptionsturms in Strömungsverbindung stehenden Pumpen­ sumpf gesteuert wird derart, daß die aus dem Flüssigkeitssumpf abgezogene Flüssigkeit im wesentlichen Sulfate enthält.
Der Meerwasserzulauf zum Pumpensumpf kann durch direkte Beeinflussung des Zulaufs zum Pumpensumpf gesteuert werden oder indirekt durch Beein­ flussung des Abzugs der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitssumpf. Die direkte Beeinflussung wird bevorzugt.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung wird somit mit Hilfe einer einfa­ chen Messung und Steuerung dem Pumpensumpf in Abhängigkeit von der ab­ zuscheidenden Schwefeldioxidmenge so viel Meerwasser zugeführt, daß aus dem Flüssigkeitssumpf eine Flüssigkeit abzogen wird, die keine Bisulfate mehr enthält, sondern im wesentlichen nur Sulfate. Die Vermischung der aus dem Flüssigkeitssumpf abgezogenen Flüssigkeit mit frischem Meerwasser zur Anhe­ bung des pH-Werts kann in der sowieso erforderlichen Leitung zwischen Ab­ sorptionsturm und Meer vorgenommen werden.
Die strömungsmäßige Verbindung zwischen Pumpensumpf und Flüssigkeits­ sumpf kann auf einfache Weise mit Hilfe einer Tauchwand aufgebaut werden.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn die das freie Ende der Tauchwand umströ­ mende Flüssigkeit längs einer in Abstand von der Tauchwand im Flüssigkeits­ sumpf angeordneten Überströmwand geführt wird.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Abzug der Flüssigkeit aus dem Flüssig­ keitssumpf des Absorptionsturms in einem Bereich erfolgt, der vom Hauptvolu­ men des Flüssigkeitssumpfes durch eine Tauchwand abgetrennt wird.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Rauchgasentschwefelungsanlage mit einem Absorptionsturm mit einem Flüssigkeitssumpf, einen über einen Meer­ wasserkanal mit Meerwasser beaufschlagbaren Pumpensumpf, mindestens einer mit dem Pumpensumpf verbundenen und von einer Pumpe gespeisten Meerwasserzuführleitung zu mindestens einer Düsenzone des Absorption­ sturms und einer Abzugsleitung für den Abzug von Flüssigkeit aus dem Flüs­ sigkeitssumpf des Absorptionsturms.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß Meßeinrichtungen für die Messung des Volumenstroms und zumindest des Schwefelgehalts des Rohgases, sowie eine Meßeinrichtung für den Bicarbonatgehalt des dem Pumpensumpf zugeführten Meerwassers vorgesehen sind, daß eine Meßeinrichtung für den dem Pum­ pensumpf zugeführten Volumenstrom an Meerwasser oder eine Meßeinrich­ tung für den aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms abgezogenen Volumenstroms an Flüssigkeit vorgesehen sind, daß die Meßeinrichtungen auf eine Meerwasserzulaufsteuerung aufgeschaltet sind, die nach Maßgabe der abzuscheidenden Schwefeldioxidmenge den Meerwasserzulauf zu dem mit dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms in Strömungsverbindung stehen­ den Pumpensumpf derart steuert, daß die aus dem Flüssigkeitssumpf abgezo­ gene Flüssigkeit im wesentlichen Sulfate enthält.
Dabei ist die strömungsmäßige Verbindung zwischen Pumpensumpf und Flüs­ sigkeitssumpf mit Hilfe einer in die Flüssigkeit ragenden Tauchwand aufgebaut.
Bei der Rauchgasentschwefelungsanlage ist weiterhin in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß die Abzugsleitung für den Abzug von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitssumpf mit einem Teilbereich des Flüssigkeitssumpfs verbunden ist, der von dem anderen Teilbereich des Flüssigkeitssumpfes durch eine Tauchwand getrennt ist.
Schließlich ist vorgesehen, daß der die strömungsmäßige Verbindung zwi­ schen Pumpensumpf und Flüssigkeitssumpf aufbauenden Tauchwand in Strö­ mungsrichtung der Flüssigkeit aus dem Pumpensumpf in den Flüssigkeits­ sumpf gesehen eine Überströmwand nachgeordnet ist.
Die Unteransprüche 9-10 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Steue­ rung des Meerwasserzulaufs zum Pumpensumpf.
Ein Beispiel für die erfindungsgemäße Verfahrensführung und erfindungsge­ mäße Rauchgasreinigungsanlage soll an Hand der beigefügten Figur näher erläutert werden.
Einem Absorptionsturm 1 wird über einen Kanal 2 mittels eines Gebläses 3 zu entschwefelndes Abgas zugeführt. Das gereinigte Abgas wird aus diesem über einen am oberen Ende des Turms ansetzenden Reingaskanal 4 abgezogen. Mittels einer Meßeinrichtung 5 wird der Volumenstrom V2 des zu reinigenden Gases und mittels einer Meßeinrichtung 6 der Schwefeldioxidgehalt G2 des Rohgases gemessen. Weiterhin wird mit einer Meßeinrichtung 7 der Schwe­ feldioxidgehalt G4 des Reingases gemessen. Daraus wird die abzuscheidende Schwefeldioxidmenge M abgeleitet. Es ist denkbar, daß nur der Schwefeldi­ oxidgehalt G2 des Rohgases bestimmt wird und aus dieser die abzuscheidende Menge abgeleitet wird. Die abzuscheidende Schwefeldioxidmenge M wird auf eine Seewasserzulaufsteuerung 8 geführt.
Der Absorberturm 1 weist einen Turmabschnitt 9 und einen Sumpfabschnitt 10 auf. In dem Turmabschnitt 9 sind Düsenstöcke 11 vorgesehen, denen in Strö­ mungsrichtung des zu reinigenden Gases eine Tröpfchenabscheideeinrichtung 12 nachgeschaltet ist. Die Düsenstöcke 11 bestimmen eine Absorptionszone. Über eine Pumpe 13 können die Düsenstöcke 11 mit Flüssigkeit aus einem im Sumpfabschnitt 10 vorgesehenen Pumpensumpf 14 für die Pumpe 13 mit Flüssigkeit beaufschlagt werden. Die aus den Düsenstöcken 11 austretende Flüssigkeit fällt nach unten und sammelt sich in einem Absorptionsturmflüssig­ keitssumpf 15. Der Pumpensumpf 14 und Absorptionsturmflüssigkeitssumpf 15 sind über eine Tauchwand 16 und eine von dieser auf Abstand angeordneten Überströmwand 17 voneinander getrennt.
Bei der in den Figuren dargestellten Verfahrensweise wird mittels einer dreh­ zahlfesten Meerwasserpumpe 18 der Pumpensumpf 14 über einen Meerwas­ serkanal 19 mit frischem Meerwasser beaufschlagt, das über eine Kondensa­ torrücklaufleitung KRL von dem Kondensator der Verbrennungsanlage heran­ geführt wird, deren Abgas entschwefelt werden soll. Das Meerwasser ist leicht alkalisch, z. B. pH = 8, da es Natrium- und Magnesiumbicarbonate und gerin­ geren Mengen Calciumbicarbonate enthält. In dem Meerwasserkanal 19 ist ein ansteuerbares Ventil 20 eingeschaltet.
Der Absorberturmsumpf 15 ist mittels einer Tauchwand 21 von einem Abzugs­ sumpf 15' abgetrennt. Aus dem Abzugssumpf 15' kann mittels eines Kanals 22 Flüssigkeit abgezogen werden.
Die Flüssigkeitsvolumina bzw. Sümpfe 14, 15 und 15' sind mittels Tauchwän­ den bzw. Überströmwänden voneinander getrennt. Andere Ausführungsformen sind denkbar. Es ist z. B. möglich, den Sumpf 14 in einem getrennten Behälter auszubilden. Es kommt nur darauf an, daß die gewünschten Strömungsverbin­ dungen zwischen den Sümpfen aufgebaut werden. Der Kanal 22 kann aber auch direkt an geeigneter Stelle mit dem Sumpf 15 verbunden sein.
Mittels einer Meßeinrichtung 23 wird der Volumenstrom V19 des dem Pumpen­ sumpf 14 zugeführten Meerwassers bestimmt und auf die Seewasserzulauf­ steuerung 8 aufgeschaltet. Weiterhin wird mittels einer Meßeinrichtung 24 der Bicarbonatgehalt BG19 des frischen Meerwassers bestimmt und ebenfalls auf die Seewasserzulaufsteuerung 8 geschaltet. Mit Hilfe der Werte M und BG19 erfolgt die rechnerische Bestimmung der benötigten Wassermenge. Der Meer­ wasserzulauf wird über die Abweichung zwischen gemessener Meerwasser­ menge bzw. -Volumen V19 und berechneter Meerwassermenge korrigiert. Das Ventil 20 wird somit derart angesteuert, daß die zugeführte Bicarbonatmenge für eine chemische Bindung der in der Absorptionszone absorbierten SO2- Menge und für die Umwandlung der im Sumpf 15 vorhandenen Bisulfate in Sulfate unter den oxidierenden Bedingungen im Sumpf 15 ausreicht. Dem Sumpf 15 wird mittels einer Luftleitung 25 und einem Gebläse 26 über im Sumpf angeordnete Düsenstöcke 27 in ausreichender Menge Oxidationsluft zugeführt. Die Verfahrensführung erfolgt so, daß das Reaktionsgleichgewicht gemäß Gleichung (5) der nachfolgenden Tabelle bei einem pH-Wert < 4 zur Sulfatbildung hin verschoben wird. Das sich nach Gleichung (6) bildende Koh­ lendioxid wird mit dem Reingas abgezogen.
Bei Betrieb der Anlage kann bei einer Drosselung des Ventils 20 unter die För­ dermenge der Pumpe 13 eine gewünschte Rückströmung aus dem Sumpf 15 in den Sumpf 14 bei konstanter Abzugsmenge über Kanal 22 auftreten. Praktisch jedoch erfolgt ein Durchlaufbetrieb durch die Absorptionszone. Damit liegt in der Regel die Meerwassertemperatur in der Absorptionszone nicht so hoch wie bei einer im Kreislauf betriebenen Rauchgasentschwefelungsanlage.
In Abhängigkeit vom Abscheidegrad können die Fördermengen der Pumpe 13 und des Gebläses 26 verstellt werden, z. B. bei Änderung des Brennstoffes oder bei Laständerungen bei der die zu reinigenden Abgase abgebenden Ver­ brennungsanlage.
Die aus dem Abzugssumpf 15' über Leitung 22 abgezogene Waschflüssigkeit wird in einer ebenfalls mit Kondensatrücklaufmeerwasser beaufschlagten Lei­ tung 28 zur Anhebung des in der Absorptionszone herabgesetzten pH-Werts vermischt und dem Meer zugeführt. Die Leitung 28 kann die Kondensatrück­ laufleitung KRL selbst sein. Da die Sulfatreaktionen nach Gleichung (5) bereits im Absorptionsturmsumpf 15 abgeschlossen sind und pH-Wertanhebung durch die Zumischung des frischen Meerwassers 28 sehr schnell erfolgt, ist kein Nachreaktionsbecken erforderlich.
Anstelle der Messung des Volumenstroms V19 des dem Pumpensumpf 14 zu­ geführten Meerwassers kann zur Bestimmung der benötigten Meerwassermen­ ge eine entsprechende Meßeinrichtung 29 zur Messung des Volumenstroms V22 der über den Kanal 22 aus dem Sumpf 20 bzw. 15 abgezogenen Flüssig­ keit herangezogen werden.
Schließlich kann es auch zweckmäßig sein, den Meerwasserzulauf über die Messung der Sauerstoffkonzentration oder des Redox-Potentials der Flüssig­ keit im Ablaufkanal 22 zu korrigieren.
Anstelle der drehzahlfesten Pumpe 18 kann unter Fortfall des Ventils 20 eine drehzahlgesteuerte Pumpe eingesetzt werden, deren Drehzahl von der See­ wasserzulaufsteuerung 8 verändert werden kann.
Falls das Gefälle der Kondensatrücklaufleitung KRL zum Absorptionsturm 1 hin ausreicht, kann in dem Meerwasserkanal die Pumpe entfallen; es reicht ein ansteuerbares Ventil 20 aus.
Weiterhin kann es in Abhängigkeit von der geodätischen Höhenlage des Sumpfabschnitts 10 erforderlich sein, im Abzugskanal 22 eine Abzugspumpe unter Entfall der Pumpe 18 vorzusehen. Die steuernde Beeinflussung erfolgt dann wiederum über ein Ventil im Zulaufkanal.
Reaktionsgleichungen bei der SO2-Abscheidung mit Meerwasser

Claims (11)

1. Verfahren zum Abtrennen von Schwefeldioxid und ggfl. weiterer Verunrei­ nigungen aus Abgas, bei dem das Abgas in einem Absorptionsturm zur Absorption von Schwe­ feldioxid und zur Umsetzung des absorbierten Schwefeldioxids durch im Meerwasser enthaltene Bicarbonate in Bisulfite mittels Waschdüsen mit aus einem Pumpensumpf herangeführtem Meerwasser beaufschlagt wird, der Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms belüftet wird, die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms abgezogen und zur Neutralisation mit frischem Meerwasser gemischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenstrom und zumindest der Schwefeldioxidgehalt des Roh­ gases, sowie der Bicarbonatgehalt des dem Pumpensumpf zugeführten Meerwassers gemessen werden, daß der Volumenstrom des dem Pum­ pensumpf zugeführten Meerwassers oder der Volumenstrom der aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms abgezogenen Flüssigkeit gemes­ sen wird und nach daß Maßgabe der abzuscheidenden Schwefeldioxid­ menge der Meerwasserzulauf zu dem mit dem Flüssigkeitssumpf des Ab­ sorptionsturms in Strömungsverbindung stehenden Pumpensumpf gesteu­ ert wird derart, daß die aus dem Flüssigkeitssumpf abgezogene Flüssig­ keit im wesentlichen Sulfate enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die strömungsmäßige Verbindung zwischen Pumpensumpf und Flüs­ sigkeitssumpf mit Hilfe einer Tauchwand aufgebaut wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das freie Ende der Tauchwand umströmende Flüssigkeit längs ei­ ner in Abstand von der Tauchwand im Flüssigkeitssumpf angeordneten Überströmwand geführt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorpti­ onsturm in einem Abzugssumpf erfolgt, der vom Hauptvolumen des Flüssigkeitssumpfes durch eine Trennwand abgetrennt wird.
5. Rauchgasentschwefelungsanlage mit einem Absorptionsturm mit einem Flüssigkeitssumpf, einem über einen Meerwasserkanal mit Meerwasser beaufschlagbaren Pumpensumpf, mindestens einer mit dem Pumpen­ sumpf verbundenen und von einer Pumpe gespeisten Meerwasserzuführ­ leitung zu mindestens einer Düsenzone des Absorptionsturms und einer Abzugsleitung für den Abzug von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitssumpf des Absorptionsturms, dadurch gekennzeichnet, daß Meßeinrichtungen (5; 6) für die Messung des Volumenstroms (V2) und zumindest des Schwefelgehalts (G2) des Rohgases, sowie eine Meßeinrichtung (24) für den Bicarbonatgehalt (BG19) des dem Pumpen­ sumpf (14) zugeführten Meerwassers vorgesehen sind, daß eine Meßein­ richtung (23) für den dem Pumpensumpf (14) zugeführten Volumenstrom (V19) an Meerwasser oder eine Meßeinrichtung (29) für den aus dem Flüssigkeitssumpf (15) des Absorptionsturms (1) abgezogenen Volumen­ stroms (V22) an Flüssigkeit vorgesehen sind, daß die Meßeinrichtungen auf eine Meerwasserzulaufsteuerung (8) aufgeschaltet sind, die nach Maßgabe der abzuscheidenden Schwefeldioxidmenge den Meerwasserzu­ lauf (19) zu dem mit dem Flüssigkeitssumpf (15) des Absorptionsturms (1) in Strömungsverbindung stehenden Pumpensumpf (14) derart steuert, daß die aus dem Flüssigkeitssumpf abgezogene Flüssigkeit (22) im wesentli­ chen Sulfate enthält.
6. Rauchgasentschwefelungsanlage nach Anspruch 5; dadurch gekennzeichnet, daß die strömungsmäßige Verbindung zwischen Pumpensumpf (14) und Flüssigkeitssumpf (15) mit Hilfe einer in die Flüssigkeit ragenden Tauchwand (16) aufgebaut ist.
7. Rauchgasentschwefelungsanlage nach Anspruch 5 oder 6; dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsleitung (22) für den Abzug von Flüssigkeit aus dem Flüs­ sigkeitssumpf (15) mit einem Teilbereich (15') des Flüssigkeitssumpfs ver­ bunden ist, der von dem anderen Teilbereich des Flüssigkeitssumpf durch eine Tauchwand (21) getrennt ist.
8. Rauchgasentschwefelungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 5-7; dadurch gekennzeichnet, daß der die strömungsmäßige Verbindung zwischen Pumpensumpf (14) und Flüssigkeitssumpf (15) aufbauenden Tauchwand (16) in Strömungs­ richtung der Flüssigkeit aus dem Pumpensumpf (14) in den Flüssigkeits­ sumpf (15) gesehen eine Überströmwand (17) nachgeordnet ist.
9. Rauchgasentschwefelungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 5-8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Meerwasserkanal (19) eine ansteuerbare drehzahlveränderli­ che Pumpe (18) angeordnet ist.
10. Rauchgasentschwefelungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 5-8 dadurch gekennzeichnet, daß in den Meerwasserkanal (19) eine drehzahlfeste Pumpe und ein der Pumpe nachgeschaltetes ansteuerbares Ventil (20) angeordnet sind.
11. Rauchgasentschwefelungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 5-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Meerwasserkanal (19) ein Gefällekanal ist, in dem ein ansteuer­ bares Ventil (20) angeordnet ist.
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