DE19810641C1 - Prüfstand zur Sitzerprobung, insbesondere eines Kraftfahrzeug-Sitzes - Google Patents

Prüfstand zur Sitzerprobung, insbesondere eines Kraftfahrzeug-Sitzes

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Prüfstand zur Sitzerprobung, insbesondere eines Kraftfahrzeug-Sitzes (3), bei welchem beim Messen ein Druckstück (6) an den Sitz (3) angedrückt wird oder umgekehrt und die dabei erzeugte Druckbelastung des Sitzpolsters oder dgl. mittels eines Druckmeßaufnehmers erfaßt wird. Der Druckmeßaufnehmer wandelt bspw. die einzelnen Druckpunkte in elektrische Signale um, die dann an einem Monitor dargestellt werden können. Mit Hilfe eines solchen, meßtechnisch dem Prinzip nach bekannten Prüfstandes können unterschiedliche Testsitze realitätsnah reproduzierbar, sowie beliebig oft oder lang belastet werden. DOLLAR A Der Prüfstand weist erfindungsgemäß wenigstens zwei, wahlweise in Arbeitsstellung bringbare Druckstücke auf und der Sitz ist mittels einer Sitz-Aufnahmevorrichtung in einer Prüfposition arretierbar. Die verschiedenen Druckstücke können nacheinander in Arbeitsstellung gebracht werden, wobei sie unterschiedlich gestaltet und/oder verschieden stark angepreßt werden können.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Prüfstand zur Sitzerpro­ bung, insbesondere eines Kraftfahrzeug-Sitzes, bei welchem ein Druckstück an den Sitz andrückbar ist und die Druckbelastung des Sitzpolsters mittels eines Druckmeßaufnehmers erfaßbar ist.
Ein Prüfstand dieser Art ist durch die DE 196 01 971 A1 bekannt geworden. Er hat sich in der Praxis an sich gut bewährt, jedoch wird es als nachteilig angesehen, daß die notwendige Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Prüfungen relativ groß ist.
Es liegt infolgedessen die Aufgabe vor, einen Prüfstand der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß der notwendige zeitliche Abstand zwischen zwei Prüfungen reduziert werden kann. Hierbei ist es unerheblich, ob in aufeinanderfolgenden Prüfungen zwei verschiedene Sitze geprüft werden sollen oder ob ein und derselbe Sitz mit unterschiedlichen Belastungen getes­ tet werden soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß ein Prüfstand der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeich­ net ist, daß der Prüfstand wenigstens zwei wahlweise in dieselbe Arbeitsstellung bringbare Druckstücke aufweist und der Sitz mittels einer Sitz-Aufnahmevorrichtung in einer Prüfposition arretierbar ist.
Wenn sich der zu prüfende Sitz nach dem genauen Positionieren der Sitz-Aufnahmevorrichtung in einer für die Prüfung korrekten Lage befindet, so wird bevorzugt das Druckstück an das Sitzpol­ ster angedrückt. Anschließend erfolgt dann die Messung. Nach Durchführung dieser Messung wird das Druckstück angehoben und in eine unwirksame Stellung gebracht. Anschließend oder ins­ besondere gleichzeitig wird das nächste Druckstück in dieselbe Arbeitsposition gebracht und am Sitzpolster angepreßt. Dieses kann anders ausgebildet oder anders eingestellt sein, so daß eine weitere, von der ersten Messung unabhängige zweite Messung rasch durchgeführt werden kann. Währenddessen kann dann das erste Druckstück umgerüstet oder anders eingestellt werden, so daß es für eine weitere, z. B. dritte Messung sofort wieder zur Verfügung steht.
Wenn es sich um einen Kraftfahrzeug-Sitz handelt, für welchen dieser Prüfstand bevorzugt gedacht ist, so kann man in Analogie zur späteren Belastung des Kraftfahrzeug-Sitzes im Fahrzeug Druckstückgröße und Anpreßdruck nacheinander rasch variieren. Dadurch lassen sich dann unterschiedliche Fahrergewichte und -größen in einer einzigen Testuntersuchung bzw. -reihe auf ein­ fache Weise berücksichtigen.
Damit der Prüfstand nicht zu voluminös und aufwendig wird, reicht es aus, wenn er beispielsweise mit drei Druckstücken ausgestattet wird, die wahlweise sowie gegebenenfalls im Rahmen einer Testreihe nacheinander zum Einsatz kommen. Dabei ist es natürlich sinnvoll, wenn der Kraftfahrzeug-Sitz nach dem erst­ maligen Ausrichten in dieser Position bleibt und nach dem Über­ führen jedes der einzelnen Druckstücke in die Arbeitsposition die Messung unmittelbar beginnen kann.
In der angestrebten Weise können so die Prüfungen einfacher und schneller durchgeführt werden. Außerdem läßt sich bei sinnvol­ ler Konstruktion die Arbeitsergonomie verbessern.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Druckstücke auswechselbar am Prüfstand gehalten sind, so daß man sie rasch durch jeweils ein anderes ersetzen kann, mit welchem sich an­ schließend eine andere Belastung des Sitzes simulieren bzw. verwirklichen läßt. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der Größe sondern auch der Beschaffenheit und der Oberfläche des Druck­ stücks.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Druckstücke ein- und feststellbar am Prüfstand gehalten sind. Auf diese Weise lassen sich mit ein und demselben Druckstück unterschiedliche Sitzbelastungen simulieren.
Die Druckstücke sind zweckmäßigerweise quer zu der zu belasten­ den Sitzfläche zustellbar. Wenn es sich also bei der Sitzfläche um die Fläche handelt, auf welcher ein Fahrer Platz nimmt, so erfolgt die Zustellung in etwa vertikaler Richtung, also in Analogie zum Vorgang des Hinsitzens.
Eine Prüfung der Sitzlehne ist zumindest beim Ausführungsbei­ spiel nicht vorgesehen, jedoch könnte man die Erfindung hierbei in gleicher Weise vorteilhaft nutzen.
Eine Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 6. Die darin beschriebene Konstruktion des Prüfstands ist mit einem Karussell vergleichbar, wie ein Blick auf die Zeichnung ohne weiteres verdeutlicht. Hieraus geht im übrigen auch her­ vor, daß im Falle von drei Druckstücken diese bevorzugter Weise jeweils um 120° gegeneinander versetzt sind, so daß sich auch ein entsprechender Drehantrieb einfach ausführen läßt, was na­ türlich nicht ausschließt, daß man die Drehung auch von Hand vornimmt und entsprechende Rasten vorsieht.
Besonders bevorzugte Varianten der Sitz-Aufnahmevorrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen 7 und 8.
Das Oberteil der Sitz-Aufnahmevorrichtung ist gemäß Anspruch 9 zweckmäßigerweise mittels eines Spindelantriebs verstell- und einstellbar, wobei es selbstverständlich ist, daß sowohl ein Hand- als auch ein Motorantrieb möglich ist.
Die im Anspruch 10 beschriebene Gestalt und Ausbildung des Druckstücks sind als solche bereits bekannt, beispielsweise aus der eingangs erwähnten DE 196 01 971 A1. Derartige Druckstücke kommen beim erfindungsgemäßen Prüfstand in besonders bevor­ zugter Weise zum Einsatz.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher er­ läutert. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung anhand einer perspektivischen Darstellung.
An einer Prüfstand-Säule 1 sind drei Ausleger 2 drehbar aber in Längsrichtung der Säule unverschiebbar gelagert. Weil der dar­ gestellte Prüfstand zum Prüfen des Sitzpolsters 4 eines Kraft­ fahrzeug-Sitzes 3 vorgesehen ist, verläuft die Prüfstand-Säule 1 in vertikaler Richtung, und sie ist beispielsweise mittels eines Fußes 5 am Boden der Werkstatt befestigt. Die drei Aus­ leger 2 sind jeweils um 120° gegeneinander versetzt, so daß, ausgehend von der dargestellten Gebrauchslage und lediglich einer Drehrichtung, die beiden anderen in "Wartestellung" be­ findlichen Ausleger nach einer Drehung von 120° bzw. 240° in die Arbeitsstellung gelangen.
Jeder Ausleger trägt beim Ausführungsbeispiel ein Druckstück 6. Dieses hat eine im wesentlichen U-förmige Gestalt und ent­ spricht hinsichtlich seiner Abmessungen und vorzugsweise auch seiner elastischen Beschaffenheit einem menschlichen Becken mit daran gelenkig angebrachten Oberschenkeln. Bezüglich weiterer Details wird ausdrücklich auf die vorstehend genannte deutsche Offenlegungsschrift DE 196 01 971 A1 verwiesen, wobei die Druckstücke selbstverständlich auch anders geformt und beschaf­ fen sein können.
Jedes Druckstück 6 ist in vertikaler Richtung bzw. parallel zur Achse der Prüfstand-Säule 1 ein- und feststellbar. Die Verstel­ lung erfolgt beim Ausführungsbeispiel bevorzugterweise von Hand mittels eines Spindelantriebs 7. Des weiteren ist jedes Druck­ stück 6 an einem Tragarm 8 montiert, der leicht vom Ausleger 2 abgenommen werden kann, was symbolisch durch die Schwalben­ schwanz-Verbindung 9 symbolisiert ist. Diese befindet sich an einem Querträger 10, der in einer U-förmigen Aufnahme 11 des Auslegers 2 auf und ab verschiebbar ist. An diesen Querträger 10 greift gemäß der zeichnerischen Darstellung die Spindel 12 des Spindelantriebs 7 an.
Am Boden der Werkstatt befinden sich zwei Laufschienen 13 oder dgl. zum Verschieben einer Sitz-Aufnahmevorrichtung 14 im Sinne eines Doppelpfeils 15. Nach dem Ausrichten der Sitz-Aufnahme­ vorrichtung 14 gegenüber der Prüfstand-Säule 1 wird erstere in geeigneter und bekannter Weise arretiert. Um den Kraftfahrzeug­ sitz 3 gegenüber den in Arbeitsstellung befindlichen oder in diese Stellung bringbaren Druckstück 6 noch genauer ausrichten zu können, besteht die Sitz-Aufnahmevorrichtung 14 zweckmäßi­ gerweise aus dem entlang den Laufschienen 13 verfahrbaren Un­ terteil 16 und dem daran im Sinne des Doppelpfeils 18 verfahr- und feststellbaren Oberteil 17. An Letzterem ist der Kraftfahr­ zeugsitz 3 befestigt. Es ist ohne weiteres denkbar, beim Aus­ führungsbeispiel jedoch nicht vorgesehen, daß man das Oberteil 17 gegenüber dem Unterteil 16 auch noch in vertikaler Richtung ausrichten und arretieren kann. In nicht dargestellter, aber durch die genannte DE 196 01 971 A1 bekannter Weise wird zwischen die Auflagefläche des Sitzpolsters 4 und die anliegende Unterseite des Druckstücks 6 ein Druckmeßaufnehmer geschaltet. Mit dessen Hilfe kann man die aufgebrachte Belastung durch das jeweilige Druckstück genau erfassen und in einer isobaren Darstellung sichtbar machen.

Claims (10)

1. Prüfstand zur Sitzerprobung, insbesondere eines Kraft­ fahrzeug-Sitzes (3), bei welchem ein Druckstück (6) an den Sitz (3) andrückbar ist und die Druckbelastung des Sitzpolsters (4) mittels eines Druckmeßaufnehmers erfaßbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfstand wenigstens zwei wahlweise in dieselbe Arbeitsstellung bringbare Druckstücke (6) aufweist und der Sitz (3) mittels einer Sitz-Aufnahmevorrichtung (14) in einer Prüfposition arretierbar ist.
2. Prüfstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (6) auswechselbar am Prüfstand gehalten sind.
3. Prüfstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (6) ein- und feststellbar am Prüfstand gehalten sind.
4. Prüfstand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (6) quer zu der zu belastenden Fläche des Sitzpolsters (4) zustellbar sind.
5. Prüfstand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (6) mittels je eines Gewindespindel-Antriebs (7) ein- und zustellbar sind.
6. Prüfstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Druckstück (6) an einem radialen Ausleger (7) einer Prüfstandsäule (1) gehalten ist, und alle Ausleger (2) drehbar sowie arretierbar an der Prüf­ standsäule gelagert sind, wobei ihr Winkelabstand vorzugs­ weise gleich groß ist.
7. Prüfstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitz-Aufnahmevorrichtung (14) bei gelöster Arretierung verfahrbar (15) ist.
8. Prüfstand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitz-Aufnahmevorrichtung (14) wenigstens aus einem fahrba­ ren Unterteil (16) und einem quer hierzu ein- und fest­ stellbaren Oberteil (17) besteht, an welchem der Sitz (3) montierbar ist.
9. Prüfstand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (17) mittels eines Spindelantriebs gegenüber dem Unterteil (16) einstellbar ist.
10. Prüfstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (6) eine im wesentli­ chen U-förmige Gestalt aufweist, und entsprechend der Beckenpartie sowie den daran gelagerten Oberschenkeln eines menschlichen Körpers gestaltet ist.
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