DE19809722A1 - Reflow-Lötverfahren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von elektronischen Bauelementen
oder Baugruppen mit einem Substrat mittels Reflow-Löten, wobei auf dem Substrat
galvanisch Lotdepots aufgebracht werden, das Substrat mit den Bauelementen oder
Baugruppen bestückt wird und die Bauelemente oder Baugruppen anschließend mit
dem Substrat verlötet werden.
Es sind zahlreiche Fügeverfahren zum Verbinden von Bauelementen und
Baugruppen mit Substraten und Grundmaterialien, wie Platten aus Kunststoff,
Keramik oder Metall, bekannt. Diese reichen von Klebe-, Quetsch-, Schraub-,
Schweiß- und Bondverfahren über das Wellenlöten bis hin zum Reflow-Löten. Bei
letzterem wird die Verbindung zwischen den Bauelementen und dem Substrat mittels
eines Lötvorgangs realisiert, bei dem an dem Verbindungspunkt ein Lotpreform,
Lotpaste oder verstärkte Lotpunkte aufgebracht und diese anschließend unter
Flußmitteleinwirkung wieder aufgeschmolzen werden.
Das Reflow-Löten setzt sich in letzter Zeit in der Massenfertigung von Leiterplatten,
unter anderem in der sog. Flip-Chip-Technik und in der Hybridtechnik immer mehr
durch. Das Lotpreform wird hierbei entweder aus dem Lotbad mittels verstärkter
Maske, als Tropfen aus dem Schmelzfluß mittels einer Dosierpipette oder galvanisch
aufgebracht. Technisch und wirtschaftlich günstiger erscheint die Galvanikmethode.
Die Galvaniktechnologie ist bspw. in dem Fachbuch "Die galvanische Abscheidung
von Zinn und Zinnlegierungen" von Manfred Jordan, erschienen im Lenze-Verlag,
Saulgau 1993, beschrieben. Die Substrate werden hierbei z. B. zunächst mit einer
Maske abgedeckt und anschließend in ein Säurebad gegeben, in dem sich an den
gewünschten Stellen Lot in Form von sog. Lotpads abscheidet. Zur Entfernung von
Säureresten müssen die Pads anschließend Nachbehandlungsschritten, wie
Waschen, Spülen und Trocknen, unterzogen werden. Die galvanisch abgeschiedenen
Lotpads sind nicht ganz zylindrisch und neigen zu Flüssigkeits- und Gaseinschlüssen
sowie zu porösen, abplatzenden Rändern und führen so nur in Ausnahmefällen zu
hochwertigen Lötverbindungen. Aus diesem Grund werden die Pads vor der
Weiterverarbeitung in einem Wachs- oder ähnlichen Flüssigkeitsbad bei einer
Temperatur von 200-350°C im Tauchverfahren nochmals eingeschmolzen. Nach
diesem sog. Umschmelzen erhält man gleichmäßig geformte Lotkugeln mit mehr oder
weniger blanker Oberfläche, die nach einem Waschvorgang in einer Presse oder
Walze noch eingeebnet werden müssen. Dies ist zum Zwecke der Positionierung der
Bauteile und der optimalen Ausbildung der sich anschließenden Lötverbindung
notwendig.
Nach diesen Arbeitsgängen werden Flußmittel und/oder Kleber, z. B. im Siebdruck,
auf die Substrate aufgebracht. Danach können die Substrate mit den Bauelementen
oder Baugruppen bestückt werden. Schließlich wird im eigentlichen Reflow-Prozeß
das Lot nochmals aufgeschmolzen, um eine elektrisch leitende Verbindung, z. B.
zwischen Chip und Leiterbahn, herzustellen.
Diese vorzugsweise in der modernen Flip-Chip-Technik angewandte Technologie hat
neben dem großen Aufwand und der Vielzahl von Prozeßschritten den Nachteil, daß
in jedem Fall Flußmittel für eine qualitativ hochwertige Lötung notwendig ist.
Flußmittel haben jedoch den Nachteil, daß sie bei hochwertigen, empfindlichen Chips
und Sensoren zu einer geringeren Lebensdauer und zu einer erhöhten
Korrosionsanfälligkeit der auf den Substraten aufgebrachten Leiterbahnen führen
können.
In der DE-42 25 378 wird daher ein Lötverfahren beschrieben, mit dem auf den
Einsatz von Flußmitteln verzichtet werden kann. Hierzu werden der Lötvorgang und
gegebenenfalls vorhandene vor-, zwischen- oder nachgeschaltete Schritte unter
Niederdruck und unter Plasmawirkung einer speziellen Prozeßgasatmosphäre
durchgeführt. Mit der Durchführung aller wesentlichen Verfahrensschritte einer
Verlötung unter Niederdruck und in einer Plasmaatmosphäre können qualitativ
hochwertige Lötungen unter Verzicht auf Flußmittel hergestellt werden. Die übrigen,
oben beschriebenen zahlreichen Prozeßschritte sind jedoch auch bei diesem
Verfahren notwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, daß weniger Prozeßschritte notwendig sind und auf den
Einsatz von Flußmitteln verzichtet werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Substrat ohne
vorheriges Umschmelzen der Lotdepots bestückt, in einem Plasmaofen aufgeheizt, in
einem Niederdruckplasma behandelt und ohne Flußmittel verlötet wird.
Es hat sich gezeigt daß sich galvanisch aufgebrachte Lotpads auch ohne
Umschmelzen und ohne den Einsatz von Flußmitteln zum Herstellen von qualitativ
hochwertigen Lotverbindungen eignen. Erfindungsgemäß sind hierzu folgende
technologische Schritte erforderlich:
Zunächst werden auf die Substrate in bekannter Weise Lotdepots mittels der
Galvanotechnik aufgebracht. Daran anschließend erfolgen die üblichen
Nachbehandlungsschritte, wie Waschen, Spülen und Trocknen der Substrate. Im
Gegensatz zum Stand der Technik werden die Substrate dann jedoch direkt, d. h.
ohne zwischengeschaltetes Umschmelzen der Lotpads, mit den elektronischen
Bauelementen, Baugruppen oder Funktionsgruppen bestückt, wobei die Bauteile
vorzugsweise mit Klebern fixiert werden. Die so bestückten Substrate oder
Grundmaterialien werden in einem Plasmaofen zielgerichtet aufgeheizt, im
Niederdruckplasma unter Zugabe spezieller Prozeßgase bzw. Prozeßgasgemische
behandelt, verlötet sowie durch entsprechende Kühlvorrichtungen gezielt abgekühlt.
Als Ergebnis erhält man eine absolut saubere, nicht von Löt- und Flußmittelresten
verschmutzte Lötung mit hoher Festigkeit, mit hohem Korrosionswiderstand sowie
hoher Durchschlagfestigkeit. Im Vergleich zur herkömmlichen, eingangs
beschriebenen Galvanotechnologie werden drei wesentliche Prozeßschritte, das
Umschmelzen der Lotpads, das Einebnen sowie der Einsatz von Flußmitteln,
eingespart.
Vorzugsweise werden auf die Substrate Lotdepots mit einer Höhe von mehr als 10 µm,
besonders bevorzugt mit einer Höhe zwischen 15 und 50 µm galvanisch
aufgebracht. Dadurch wird sichergestellt, daß die aufgebrachte Lotmasse so groß ist,
daß im geschmolzenen Zustand eine den Qualitätsanforderungen genügende
Verbindung bzw. eine vollständig geschlossene Schicht der erforderlichen Dicke
entsteht. Ferner ist es für einen einwandfreien Lötvorgang günstig, wenn das
Oberflächenverhältnis von unverzinnten Lotpads und galvanisch aufgebrachten
Materialzylinder 1 zu 3 und mehr beträgt.
Während des Erwärmungs- und des Aufschmelzvorganges muß darauf geachtet
werden, daß sich in den Lotpads keine Risse bilden und daß auf den Lotpads keine
Oxidschicht entsteht. Bereits vorhandene Oxidhäute sowie andersartige Beläge
sollten entfernt oder zumindest aufgerissen werden. Bei den bekannten Verfahren
wird dies durch die Zugabe von Flußmitteln, gemäß der Erfindung durch die
Behandlung im Niederdruckplasma erreicht. Diese Plasmabehandlung erfolgt
vorzugsweise in einem Vakuumbereich zwischen 0,02 und 15 mbar. Als besonders
günstig hat sich der Druckbereich zwischen 0,1 und 1 mbar erwiesen.
Je nach Art und Intensität der Verunreinigung ist das Prozeßgas entsprechend
auszuwählen. Bewährt haben sich Behandlungsatmosphären, die Wasserstoff
und/oder Sauerstoff und/oder fluorhaltige Gase, wie z. B. CF4 oder SF6, enthalten.
Bei oxidisch/organischen Belägen hat sich ein sowohl oxidierend als auch
reduzierend wirkendes Gasgemisch als vorteilhaft erwiesen. Bei rein oxidischer
Belegung zeigen Wasserstoff oder ein Wasserstoff-Argon-Gemisch besonders gute
Erfolge. Auch eine Edelgasatmosphäre, vorzugsweise aus Argon, oder ein ein
Edelgas enthaltendes Prozeßgasgemisch können günstig sein.
Der Aufheiz-, Löt- und Abkühlprozeß lassen sich unter Normaldruck, Überdruck oder
den verschiedensten Unterdruckstufen bis hin zum Hochvakuum durchführen.
Dadurch kann der Wärmeübergang besser gesteuert, die Restgasmenge in
geschlossenen Gehäusen und Schutzkappen nicht nur von der Art, sondern auch von
der Molekülanzahl genauestens eingestellt werden. Zudem können die Festigkeit,
Dichtheit und die Plazierungsgenauigkeit verbessert werden. Der eigentliche
Lötvorgang erfolgt jedoch von Vorteil unter direkter Plasmaeinwirkung im
Niederdruckplasma.
Es hat sich aber auch als günstig erwiesen, den Kammerdruck unmittelbar vor dem
Erreichen des Schmelzpunktes des Lotes auf Normaldruck bzw. leichten Überdruck,
bevorzugt zwischen 950 und 2000 mbar, zu erhöhen. Dadurch läßt sich verhindern,
daß in den Lotpads vorhandene Hohlräume ein Zerspritzen der Lotpads verursachen.
Andererseits kann es, je nach Aufgabenstellung, auch vorteilhaft sein, die eigentliche
Lötung unter höherem Vakuum zwischen 0,001 und 0,015 mbar durchzuführen. Dies
hat zur Folge, daß die Lötung absolut porenfrei ist und im Inneren von Gehäusen der
Vakuumzustand konserviert wird, so daß nach vollendeter Lötung die Dichtheit und
Festigkeit der Gehäuse durch den Außendruck erhöht wird.
Es hat sich auch gezeigt, daß die Aufheizgeschwindigkeit der bestückten Substrate
von großer Wichtigkeit ist. Von Vorteil wird daher das Substrat mit einer
Geschwindigkeit von weniger als 50 K/min aufgeheizt. Werden die Substrate und
damit die galvanisch abgeschiedenen Lotpads schneller aufgeheizt, dann kann es zu
Mikroexplosionen kommen. Dabei geraten gasförmige bzw. flüssige Einschlüsse in
den Lotpads unter Druck und sprengen die zunächst teigigen Lotpads auseinander,
wodurch es zu schädlichen Rißbildungen in den Lotpads kommt.
Es gibt Materialien, die beim Aufheizen und Löten stark zum Ausscheiden von
Monomeren oder anderen organischen, teilweise aber auch anorganischen
Substanzen neigen. Diese Substanzen können mit Bestandteilen des Prozeßgases,
meist hochaktivierten Radikalen, chemische Verbindungen eingehen und in der
Anlage oder auf den Bauteilen schwer zu entfernende Niederschläge bilden. Diese
Erscheinung kann zum einen optisch unerwünscht sein, zum anderen können auch
nachfolgende Prozeßschritte, z. B. Bonden, stark behindert werden. Aus diesem
Grund hat es sich als positiv erwiesen, wenn z. B. die Aufheiz- und die Abkühlphase in
einem inerten oder reduzierenden Gas, wie z. B. H2, erfolgt. Der eigentliche Lötprozeß
wird dagegen mit einem für die Lötung optimalen Gasgemisch, z. B. CO2, NO2 oder
CF4, durchgeführt. Ungewollte Beläge werden dadurch minimiert.
Galvanisch abgeschiedene Schichten sind gekennzeichnet durch eine spezielle
Struktur, die unter anderem einen veränderten Aufschmelzmechanismus nach sich
zieht. Es hat sich deshalb als vorteilhaft erwiesen, den Lötvorgang bei einer
Temperatur von mehr als 10 K, vorzugsweise von mehr als 30 K über dem
Schmelzpunkt des Lotes durchzuführen. Auf diese Weise wird dem langsameren,
zeitlich verzögerten und zu höheren Temperaturen verschobenen Aufschmelzen
galvanisch abgeschiedenen Lotes Rechnung getragen.
Während des Lötvorganges sollte das bestückte Substrat von Vorteil mehr als 60 s,
vorzugsweise mehr als 100 s auf der Löttemperatur gehalten werden. Auf diese
Weise kommt es zur Ausbildung einer einheitlichen Schmelze im Lotbereich und die
Benetzung der miteinander zu verlötenden Teile wird optimiert.
Beim Abkühlvorgang kann es schließlich von Vorteil sein, den Druck auf 1,2 bis 5 bar
zu erhöhen, da so der Wärmeübertrag von dem verlöteten Substrat auf die
Gasatmosphäre erhöht wird und das Substrat schneller abkühlt. Neigen dagegen die
auf dem Substrat befindlichen Bauteile zum Ausdampfen von unerwünschten
Substanzen, so ist es vorteilhaft, auch den Abkühlvorgang unter Plasmaeinwirkung,
insbesondere in einer Wasserstoffatmosphäre, durchzuführen.
Die Erfindung weist wesentliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Lötverfahren
auf. Durch die zielgerichtete Abfolge der verschiedensten Gase, Inert- und
Prozeßgase, während des Aufheizens, Lötens und Abkühlens der Bauelemente bzw.
Substrate werden definierte Atmosphären mit Verunreinigungen im ppm-Bereich
garantiert. Dadurch sind Nebeneffekte, wie Teiloxidation, Adsorption von ungewollten
Molekülen und deren Bruchstücken auf den Bauteiloberflächen unmöglich.
Schädliche Gaseinschlüsse, z. B. in hermetisch abgeschlossenen Gehäusen, werden
vermieden. Durch die exakte Steuerungsmöglichkeit der Atmosphäre und der
Prozeßparameter ist es möglich, die Gefahr, durch Flüssigkeitseinschlüsse aus dem
Galvanikbad heraus Platzer bzw. Miniexplosionen unter Lotkugelbildung zu erzeugen,
auf ein Minimum zu reduzieren bzw. ganz zu vermeiden. Eine reduzierende
Plasmaatmosphäre baut die Oxidhäute auf den Lotpads deutlich ab. Damit wird einem
normalen Ausdampfen keine druckerhöhende Haut entgegengesetzt, die
explosionsartig überwunden werden muß. Darüber hinaus lassen sich die
Temperatur- und die Druckkurve so steuern, daß die Erweichung des Lotes so erfolgt,
daß die eingeschlossene Flüssigkeit langsam austreten kann. Als Ergebnis erhält man
eine saubere, von Lot- und Flußmittelresten freie Lötung hoher Qualität.
In dem folgenden Ausführungsbeispiel werden die Erfindung sowie weitere
vorteilhafte Teilaspekte der Erfindung näher erläutert.
Auf eine Keramikplatte werden Lotdepots aus Sn63Pb mit einem Durchmesser von
0,36 mm und einer Höhe von 35 µm in herkömmlicher Weise galvanisch aufgebracht.
Der Abstand der Lotdepots untereinander beträgt etwa 0,8 mm.
Nach dem galvanischen Abscheiden werden die Leiterplatten mit geringen Mengen
eines Klebers bedruckt, wobei auf den Einsatz von Flußmittel verzichtet wird. Der
Kleber wird an den Stellen aufgebracht, an denen später die Bauteile plaziert werden
sollen und dient zur Fixierung der Bauteile während des Lötvorganges. Die Lotdepots
selbst werden nicht mit Kleber versehen.
Anschließend werden die Leiterplatten nach der Flip-Chip-Technik mit den Bauteilen
bestückt und in einen Plasma-Vakuum-Ofen eingebracht, in dem die eigentliche
Verlötung nach folgenden Verfahrensschritten erfolgt: Zunächst werden die
bestückten Leiterplatten in dem Ofen bei einem Druck von 0,5 mbar in einer
Wasserstoffatmosphäre unter Plasmaeinwirkung aufgeheizt, bis die Temperatur des
Lotes etwa 15 K unterhalb des Schmelzpunktes des Lotes liegt. In dieser
reduzierenden Atmosphäre wird die Bildung ungewollter Beläge auf den Bauteilen
wirkungsvoll verhindert.
Der eigentliche Lötvorgang wird dann unter Plasmaeinwirkung durchgeführt. Hierzu
wird die Wasserstoffatmosphäre in dem Ofen gegen eine H2, O2 und CF4 enthaltende
Gasatmosphäre mit einem Druck von 0,8 mbar ausgetauscht und in dem Ofen ein
Plasma gezündet. In dieser Plasmaatmosphäre werden die Lotdepots auf die
Löttemperatur gebracht, die 30 K über dem Schmelzpunkt des Lotes liegt. Der
gesamte Aufheizprozeß in der H2-Atmosphäre und der Nachheizprozeß zum
Erreichen der Löttemperatur benötigen etwa 180 Sekunden.
Nach Erreichen der Löttemperatur werden die Leiterplatten mit den Bauteilen 120
Sekunden in dem Plasma belassen und dabei verlötet. Der sich anschließende
Abkühlvorgang wird wieder in einer Wasserstoffatmosphäre bei einem Druck von
0,2 mbar im Niederdruckplasma durchgeführt. Nach weiteren 120 Sekunden ist
der gesamte Lötprozeß abgeschlossen.
Durch diese erfindungsgemäße Gas- und Druckfolge in dem Plasma-Vakuum-Ofen
wird die Bildung von Ablagerungen und ungewollten chemischen Umwandlungen auf
der Leiterplatte und auf den Lötstellen verhindert.
Claims (17)
1. Verfahren zum Verbinden von elektronischen Bauelementen oder Baugruppen
mit einem Substrat mittels Reflow-Löten, wobei auf dem Substrat galvanisch
Lotdepots aufgebracht werden, das Substrat mit den Bauelementen oder
Baugruppen bestückt wird und die Bauelemente oder Baugruppen anschließend
mit dem Substrat verlötet werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
ohne vorheriges Umschmelzen der Lotdepots bestückt, in einem Plasmaofen
aufgeheizt, in einem Niederdruckplasma behandelt und ohne Flußmittel verlötet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Lotdepots mit einer
Höhe von mehr als 10 µm, vorzugsweise mit einer Höhe zwischen 15 und 50 µm
galvanisch aufgebracht werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung im Niederdruckplasma bei einem Druck zwischen 0,02 und 15 mbar,
vorzugsweise zwischen 0,1 und 1 mbar, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung im Niederdruckplasma in einer Wasserstoff, Sauerstoff und/oder
fluorhaltige Gase enthaltenden Atmosphäre erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung im Niederdruckplasma in einer oxidierend und/oder reduzierend
wirkenden Atmosphäre erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufheizen im Niederdruckplasma erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lötvorgang im Niederdruckplasma erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Substrate nach dem Verlöten im Niederdruckplasma abgekühlt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
bestückte Substrat in dem Plasmaofen unterschiedlichen Verfahrensschritten
ausgesetzt wird, wobei die einzelnen Verfahrensschritte in unterschiedlichen
Atmosphären durchgeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufheizen der
Substrate in einer überwiegend Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre, das
Verlöten in einer H2, O2 und CF4 enthaltenden Atmosphäre und das Abkühlen der
Substrate in einer überwiegend Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
bestückte Substrat in dem Plasmaofen unterschiedlichen Verfahrensschritten
ausgesetzt wird, wobei die einzelnen Verfahrensschritte bei unterschiedlichen
Drücken durchgeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufheizen der
Substrate bei einem Druck zwischen 0,6 und 1,0 mbar, das Verlöten bei einem
Druck zwischen 10-2 und 1 mbar und das Abkühlen der Substrate bei einem
Druck zwischen 1,2 und 5 bar erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lötvorgang bei einem Druck zwischen 10-2 und 1,5.10-1 mbar erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lötvorgang bei einem Überdruck zwischen 1,2 und 5 bar erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
bestückte Substrat mit einer Geschwindigkeit von weniger als 50 K pro Minute
aufgeheizt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lötvorgang bei einer Temperatur von mehr als 10 K, vorzugsweise von mehr als
30 K über dem Schmelzpunkt des Lotes erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
bestückte Substrat mehr als 60 s, vorzugsweise mehr als 100 s auf der
Löttemperatur gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19809722A DE19809722A1 (de) | 1998-03-06 | 1998-03-06 | Reflow-Lötverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19809722A DE19809722A1 (de) | 1998-03-06 | 1998-03-06 | Reflow-Lötverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19809722A1 true DE19809722A1 (de) | 1999-09-09 |
Family
ID=7860010
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19809722A Withdrawn DE19809722A1 (de) | 1998-03-06 | 1998-03-06 | Reflow-Lötverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19809722A1 (de) |
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1998
- 1998-03-06 DE DE19809722A patent/DE19809722A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE GAS AG, 82049 HOELLRIEGELSKREUTH, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE AG, 65189 WIESBADEN, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |