DE19808087C2 - Elektrischer Koaxialsteckverbinder - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Koaxialsteckverbinder.

Bei einem aus der DE 26 01 429 B2 bekannten elektrischen Koaxialsteckverbinder ist der Außenleiter an einer Klemmhülse befestigt und der Mittelleiter ragt in einen Köcher, der in einem Isolierteil aufgenommen ist und in den eine mit einem Steckstift 8 verbundene Spannzange ragt. Dabei wird die Spannzange, die den Mittelleiter umgibt, durch Zusammenschrauben von Klemmhülse und Isolierteil zusammengedrückt, so dass der Mittelleiter in der Spannzange klemmend gehalten ist. Nachteilig hieran ist, dass die Klemmkräfte der Spannzange von der Maßgenauigkeit der an der Klemmung beteiligten Bauteile und von der von Hand bewirkten Verbindung der zusammenzuschraubenden Bauteile abhängig ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen elektrischen Koaxialsteckverbinder zu schaffen, bei dem die Klemmkräfte, die auf dem Mittelleiter ausgeübt werden, unabhängig von der Montage des Koaxialkabels im Koaxialsteckverbinder und von der Montage des Koaxialsteckverbinders selbst sind.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem elektrischen Koaxialsteckverbinder die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind die Klemmkräfte ausschließlich durch die gewählte Vorspannung des Leiterkopplungsteils gegeben, d. h., die Klemmkräfte auf den Mittelleiter des Koaxialkabels sind unabhängig von dessen Montage im Koaxialsteckverbinders. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei der Montage des Koaxialkabels am Koaxialsteckverbinder bis auf die Betätigungskraft zum Aufheben der radialen Auslenkung des Leiterkopplungsteile keine wesentlichen Gegenkräfte zu überwinden sind.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des elektrischen Koaxialsteckverbinders ergeben sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer der Unteransprüche.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt eines Koaxialsteckverbinders gemäß vorliegender Erfindung ohne Koaxialkabel,

Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, jedoch mit eingebrachtem Koaxialkabel,

Fig. 3 eine aufgebrochene perspektivische Darstellung des Koaxialsteckverbinders ohne Koaxialkabel,

Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Kreisausschnitts A der Fig. 3,

Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch mit eingebrachtem Koaxialkabel, und

Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung des Kreisausschnitts B der Fig. 5.

Gemäß der Zeichnung weist eine elektrischer Koaxialsteckverbinder 10 einen im wesentlichen zylindrischen metallischen Körper 12 mit einer Verbindungsmutter 14 auf. Der Körper 12 ist mit radialen äußeren Vorsprüngen 16 versehen, die die Befestigung der Abschirmlitze eines Koaxialkabels erleichtern. Auf etwa halber Länge des Körpers 12 ist ein Abschnitt 18 größeren Durchmessers angeordnet, welcher ein radiales Widerlager 20 bildet. Nahe dem Widerlager 20 ist ein Dichtungs-"O"-Ring 22 angeordnet, welcher in einer radialen Nut in der Oberfläche des Körpers 12 sitzt. Am rechtsseitigen Ende des Körpers 12 ist ein vorderer Dichtungsring 24 angeordnet, welcher in einer radialen Nut sitzt. Zum rechtsseitigen Ende des Körpers 12 hin ist eine radiale Hinterschneidung 26 angeordnet, die die Verbindungsmutter 14 hält, welche auf dem rechtsseitigen Ende des Körpers 12 drehend montiert und über dieses in die Hinterschneidung 26 gestülpt oder gesenkgeschmiedet ist. Die Mutter 14 ist mit einem Innengewinde für eine sichere Verbindung mit einem geeigneten Gegenverbinder versehen.

Innerhalb des Körpers 12 ist ein Isolator angeordnet, der aus einem dielektrischen Körper 30 geformt ist, welcher eine Durchgangsbohrung aufweist, in welcher ein Stiftkontakt 32 gleitend montiert ist. Der Stiftkontakt 32 ist an seinem linksseitigen Ende mit einem Leiterkopplungsteil 34 in der form eines federnden Elements versehen, das ein Paar von Klemmbacken aufweist, die nach innen schräggestellt sind und in Richtung auf eine Längsachse des Verbinders federnd vorgespannt sind. Das Leiterkopplungsteil 34 ist hinsichtlich Aufbau und Funktion einer Kabelklemme ähnlich und ist innerhalb eines Hohlraums 36 in dem dieelektrischen Körpers 30 angeordnet. Das Leiterkopplungsteil 34 hat zwei gegenüberliegende Arme 38, 40, welche durch die natürliche Federkraft des Federmaterials, aus welchem das Leiterkopplungsteil 34 gebildet ist, in Richtung aufeinander gedrückt werden. Jeder Arm ist dreigabelig in der form zweier äußerer Finger 42, 44 und eines inneren Fingers 46. Die äußeren Finger 42, 44 sind jeweils anfänglich in Richtung aufeinanderzu schräggestellt und dann nach außen abgebogen, um beiderseitig nach außen schräggestellte Extremitäten zu definieren, während die inneren Finger 46 zur Gänze in Richtung aufeinanderzu geneigt sind, um Kantenextremitäten 48 zu definieren, welche Klemmbacken bilden. Die Finger 42, 44, 46 der zwei gegenüberliegenden Arme 38, 40 sind in Richtung auf ihre jeweils gegenüberliegenden Gegenstücke gemeinsam an einem Radiusabschnitt 50 gefedert, welcher sie mit einer Basis 52 des Leiterkopplungsteils 34 verbindet, so dass dann wenn irgendein Paar der gegenüberliegenden Finger durch Federkraft auseinandergedrückt wird, dies gleichermaßen für die anderen Finger gilt.

Ein Isolierteil 54 in Form einer dielektrischen Kappe befindet sich an dem linksseitigen Ende des dielektrischen Körpers 30 und weist eine axiale, kegelstumpfförmige, konische Durchgangsbohrung 56 auf, welche eine nach innen gerichtete Verjüngung nach rechts besitzt und als eine Leiterführung dient. Die Kappe 54 weist ein Paar beabstandeter Vorsprünge 58, 60 auf, welche einen rechteckigen Querschnitt mit zulaufenden oder abgeschrägten Ecken 62 besitzen. Die äußeren Finger 42, 44 des Leiterkopplungsteils 34 gleiten über diesen Vorsprung 58, 60 hoch, so dass sie gegen ihre federnde Vorspannung auseinander gebracht werden und die durch die Kantenextremitäten 48 der inneren Finger 46 gebildeten Klemmbacken getrennt werden, wenn der Kontakt 32 zu der in den Fig. 1, 3 und 4 dargestellten linksseitigen Position gedrückt wird. In dieser Position sind die Klemmbacken ausrechend getrennt, um die Einführung eines Leiters 66 von links durch die Bohrung 56 zu ermöglichen.

Das Befestigen eines Koaxialkabels wird nun anhand der Zeichnung beschrieben. Das Koaxialkabel wird zuerst auf die übliche Art präpariert, d. h. die Litze und ein Ende des Mittelleiters 66 werden freigelegt. Der elektrische Koaxialsteckverbinder ist, wie in den Fig. 1, 3 und 4 dargestellt, zusammengebaut, wobei die inneren Finger 46 aufgrund des Hochgleitens der äußeren Finger 42, 44 auf den Vorsprüngen 58, 60 federnd auseinandergedrückt sind. Das Ende des Mittelleiters 66 wird dann von links in den Körper 12, durch die Bohrung 56, zwischen die Klemmbacken des Leiterkopplungsteils 34 und bis zum Anschlag an ein durch die Basis 52 des Kopplungsteils gebildetes Widerlager eingeführt. Bei weiterem Einführen gleitet der Kontakt 32 nach rechts, so dass die äußeren Finger 42, 44 vom Ende der Vorsprünge 58, 60 freikommen und die Klemmbacken 48 durch eine Schnappbewegung den Mittelleiter 66 klemmend greifen und so einen guten elektrischen Kontakt herstellen. Die Litze des Koaxialkabels wird dann über das linksseitige äußere Ende des Körpers 12 ausgespreizt, eine rohrförmige Dichtung 70 wird über die Litze geschoben und eine metallische Zwinge 72 wird über der Dichtung angebracht und festgepreßt, z. B. durch eine Crimpverbindung, um das Kabel an den Verbinder zu befestigen und eine gute elektrische Verbindung zwischen der Litze und dem Körper 12 sicherzustellen.

Es versteht sich, dass die beschriebenen Maßnahmen auch bei alternativen Kontakttypen, z. B. Stecker- und Buchsenkontakte, eingesetzt werden können. Anstatt zwei Klemmbacken vorzusehen, um die Kopplung herzustellen, könnte auch ein einzelner, auslenkbarer Kontakt vorgesehen sein oder mehrere Klemmbacken könnten radial von einer Achse X-X angeordnet werden und in Richtung auf diese Achse gedrückt werden. Obwohl das erläuterte Kopplungsteil ein federndes Element mit zwei Klemmbackenabschnitten aufweist, wäre es möglich, wenn auch etwas komplizierter, individuelle Klemmbacken mit elastischer oder federnder Vorspannung einzusetzen.

Claims (10)

1. Elektrischer Koaxialsteckverbinder (10) mit einem Gehäuse (12), mit einem zentralen Kontakt (32) in dem Gehäuse (12), der mit einem Leiterkopplungsteil (34) verbunden ist, das zum Festhalten des Mittelleiters (66) eines Koaxialkabels in eingeführtem Zustand vorgespannt ist, und mit einem Mittel zum radialen Auslenken des Leiterkopplungsteils (34) entgegen dessen Vorspannung bis zu einer nicht festhaltenden Position, um das Einführen des Mittelleiters (34) zu ermöglichen, und zum Aufheben der radialen Auslenkung des Leiterkopplungsteils (34), um den eingeführten Mittelleiter (34) festzuhalten.

2. Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leiterkopplungsteil (34) ein federndes oder elastisches Element ist.

3. Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leiterkopplungsteil (34) ein Paar Klemmbacken (38, 40) aufweist, welche aufeinanderzu gedrückt werden, um den Mittelleiter (66) durch Greifen festzuhalten.

4. Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, das das Leiterkopplungsteil (34) mehrere Klemmbacken aufweist, die radial zu einer Einführungsachse für den Mittelleiter (66) angeordnet und in Richtung auf die Achse gedrückt sind, um den Mittelleiter (66) festzuhalten.

5. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Auslenken des Leiterkopplungsteils (34) an einem Isolator (54) im Gehäuse (12) angeordnet ist und dass das radiale Auslenken und Aufheben der radialen Auslenkung des Leiterkopplungsteils (34) durch eine relative Verschiebung zwischen dem Isolator (54) und dem Verbinder bewirkt ist.

6. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zu radialen Auslenken und zum Aufheben der radialen Auslenkung des Leiterkopplungsteils ein Paar auf einem Isolator (54) angeordneter Vorsprünge (58, 60) und das Leiterkopplungsteil (34) ein Federelement aufweist, das ein Paar gegeneinander konvergenter Arme (38, 40) besitzt, die Klemmbacken (46) definieren und in radial ausgelenkter Position mit Spreizbacken (42, 44) auf den Vorsprüngen (58, 60) aufsitzen, um die radiale Trennung der Klemmbacken (46) zu bewirken, und dass das Festhalten des eingesetzten Mittelleiters (66) durch eine relative Verschiebung zwischen dem Isolator (54) und dem Verbinder derart bewirkt ist, dass die Spreizbacken (42, 44) der Arme (38, 40) sich von den Vorsprüngen (58, 60) wegbewegen.

7. Verbinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zentrale Kontakt (32) mit dem Leiterkopplungsteil (34) verschiebbar ist.

8. Verbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zentrale Kontakt (32) ein Widerlager (52) aufweist, das vom Ende des eingeführten Mittelleiters (66) verschoben ist.

9. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammenwirken zwischen dem Leiterkopplungsteil (34) und dem Mittel zum radialen Auslenken des Leiterkopplungsteils (34) derart ist, dass beim Aufheben der radialen Auslenkung eine Schnappbewegung erzeugt ist, durch die der eingeführte Mittelleiter (66) festgehalten ist.

10. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) einen länglichen, im wesentlichen zylindrischen metallischen Körper aufweist, der einen Isolator (30) enthält, in welchem der zentrale Kontakt (32) derart montiert ist, dass er sich in Richtung auf ein Ende des Gehäuses (12) erstreckt, und wobei das andere Ende des Gehäuses (12) auf der äußeren Oberfläche mit Vorsprüngen (16) zur Unterstützung der Befestigung der äußeren Litze eines Koaxialkabels durch Aufpressen oder Aufklemmen, vorzugsweise durch eine Crimpverbindung, einer metallischen Überschiebmuffe (72) versehen ist.