DE19805101A1

DE19805101A1 - Hydraulikaggregat

Info

Publication number: DE19805101A1
Application number: DE1998105101
Authority: DE
Inventors: Erhard Beck
Original assignee: ITT Manufacturing Enterprises LLC
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1998-02-09
Filing date: 1998-02-09
Publication date: 1999-08-12

Description

Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat mit zumindest einem elektronischen Bauteil, einer Pumpe, deren Kolben mittels einer angetriebenen Welle hin- und herbewegbar sind, und mit Dichtmitteln zwischen der Pumpe und dem elektronischen Bauteil.

Da sowohl die Wicklung eines Antriebsmotors der Pumpe als auch Einheiten für die elektronische Regelung von derartigen Hydraulikaggregaten insbesondere bei hydraulischen Bremsanlagen gegen das Eindringen von Hydraulikflüssigkeit, Fett, Staub und Feuchtigkeit sehr empfindlich sind, wählt man im allgemeinen eine Einbaulage, bei der die elektronischen Teile oberhalb der Pumpe angeordnet sind. Wo das nicht möglich ist, müssen besondere Maßnahmen ergriffen werden, um einerseits das Eindringen von Hydraulik flüssigkeit in die elektronischen Bauteile zu vermeiden, andererseits aber die notwendige Belüftung des Motors nicht zu behindern. Aber auch bei Fällen, in denen die Pumpe unterhalb des Motors angeordnet ist, kann es beispielsweise durch Fliehkräfte bei Kurvenfahrten etc. zu einem Eindringen von Verunreinigungen aus der Pumpe in den Motor bzw. andere elektronische Bauteile kommen.

Dabei ist es bereits bekannt, daß die Lagerstelle der Welle des Antriebsmotors im Pumpengehäuse abdichtend ausgebildet ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß eine gänzliche Abdichtung hier nicht oder nur mit unvertretbar hohem konstruktiven Aufwand erreicht werden kann. Man rechnet daher stets mit einer gewissen Leckageflüssigkeitsmenge, die beispielsweise durch die Lagerung in den Bereich der empfindlichen elektronischen Bauteile gelangen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den dadurch möglicherweise auftretenden Schaden wirksam zu vermeiden und die gefährdeten Bauteile verläßlich gegen das Eindringen von insbesondere Hydraulikflüssigkeit zu schützen. Außerdem soll die gesuchte Maßnahme mit geringem konstruktiven und fertigungstechnischem Aufwand realisierbar sein und die Belüftung des Motorraums möglichst nicht behindern.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Hydraulikaggregat vorgeschlagen, daß zwischen zumindest einem Dichtmittel, wie beispielsweise einem dichtend ausgeführten Wellenlager, und wenigstens einem elektronischen Bauteil zusätzlich Mittel zur Ableitung von Flüssigkeit vorgesehen sind.

Dazu ist vorzugsweise die Welle des Antriebsmotors mit einer Schleuderscheibe versehen, mittels derer durch das Lager austretende Leckageflüssigkeit in einen Ringraum ableitbar ist, der seinerseits über einen Kanal mit einer Ölsammelstelle verbunden sein kann. Dadurch wird wirksam vermieden, daß Verunreinigungen aus der Pumpe zu deren Antriebsmotor und/oder anderen elektronischen Teilen gelangen.

Die erfindungsgemäßen Ableitmittel sind insbesondere dann von Vorteil, wenn der Motor bzw. andere elektronische Bauteile bezüglich eines Gravitationsfeldes unterhalb der Pumpe angeordnet sind.

Vorzugsweise weist der Antriebsmotor einen Gehäusestutzen auf, der im Gehäuse der Pumpe dichtend geführt ist. Für die Belüftung des Motors ist insbesondere zwischen dessen Welle und dem Gehäusestutzen ein Be- bzw. Entlüftungsspalt vorgesehen. Dieser Ringspalt ist von der Schleuderscheibe überdeckt, so daß von oben kommende Leckageflüssigkeit nicht durch diesen Spalt weiter nach unten zu den elektronischen Bauteilen vordringen kann. Das Leckageöl wird bei stillstehender oder sich drehender Welle (zentrifugal) in den Ringraum abgeleitet, der über einen vorzugsweise im Gehäuse der Pumpe ausgebildeten Ableitkanal mit einer Ölsammelstelle oder dergleichen verbunden ist. Dank der Schleuderscheibe kann das Hydraulikaggregat somit auch in ungünstigen Einbaulagen verwendet werden. Damit entfallen weitestgehend alle Beschränkungen, die hinsichtlich der Einbaulage bei gebräuchlichen Hydraulikaggregaten bestehen.

Zweckmäßige Aus- und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen beschrieben. Weitere Einzelheiten werden anhand eines in Fig. I dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Hydraulikaggregat mit elektronischen Bauteilen, wie beispielsweise einem Motor 1 und/oder einer Einheit 2 zur Regelung eines elektronischen Bremssystems, und einer Pumpe 3. Das obere Ende eines Gehäusestutzens 9 des Antriebsmotors 1 ist unter Zwischenschaltung einer Dichtung 16 in einer Bohrung des Gehäuses der Pumpe 3 angeordnet, wobei zwischen einer Welle 4 des Antriebsmotors 1 und dem Gehäuse der Pumpe 3 in ans ich bekannter Weise ein Lager 5 zur Lagerung der Antriebswelle 4 vorgesehen ist. Der endseitig an der Welle 4 angeordnete Exenter 14 treibt zumindest einen hin- und herbewegbaren Kolben 15 an. In Fig. 1 sind bezüglich des Gravitationsfeldes g sowohl der Motor 1 als auch die Einheit 2, bei der es sich beispielsweise um eine Platine 11 handeln kann, auf der einzelne Elektronikbauteile angeordnet sind, unterhalb der Pumpe 3 angeordnet. Vorzugsweise liegt die Platine 11 über eine Zwischenplatte 12 am Gehäuse der Pumpe 3 an. Die Baueinheit 2 ist vorzugsweise mittels einer Klemmverbindung auf den Gehäusestutzen 9 des Antriebsmotors 1 aufgepreßt oder in ähnlicher Weise befestigt.

Die erfindungsgemäßen Mittel zur Ableitung von Leckageflüssigkeit umfassen mit Vorteil wenigstens eine unterhalb des Lagers 5 auf der Welle 4 drehfest angeordnete Schleuderscheibe 6, die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem ringförmigen Blechteil mit im wesentlichen L-förmigen Querschnitt besteht, wobei ein Schenkel 6a zur Befestigung auf der Welle dient und der anderer Schenkel 6b im wesentlichen radial und dachförmig leicht nach unten verlaufend von der Welle 4 absteht. Konzentrisch zur Schleuderscheibe 6 kann erfindungsgemäß desweiteren ein Ringraum 7 vorgesehen sein, der über einen Ableitkanal 8 mit einer nicht näher bezeichneten Ölsammelstelle verbunden ist. Beispielsweise kann es sich bei der Ölsammelstelle um einen Stopfen handeln, der idealerweise zur Entleerung der Leckageflüssigkeit von Außen zugänglich ist.

Erfindungsgemäß kann über die Ableitmittel 6, 7, 8 aus einem Pumpenraum 17 durch das Lager 5 hindurchtretende Flüssigkeit oder auch Lagerfett radial bzw. zentrifugal von der Welle 4 weg abgeleitet werden, womit vermieden wird, daß es insbesondere durch den zwischen Welle 4 und Gehäusestutzen 9 vorgesehenen, ringförmigen Be- bzw. Endlüftungsspalt 10 weiter nach unten in die Bereiche vordringen kann, in denen sich gegen Flüssigkeiten empfindliche elektronische Bauteile 1, 2 befinden. Das Lager 5 ist in an sich bekannter Weise mit wenigstens einer Dichtscheibe 13 ausgestattet und einerseits im Preßsitz auf der Welle 4 befestigt und andererseits per Schiebesitz im Gehäuse der Pumpe 3 montiert.

Claims

1. Hydraulikaggregat mit zumindest einem elektronischen Bauteil (1, 2), einer Pumpe (3), deren Kolben (15) mittels einer angetriebenen Welle (4) hin- und herbewegbar sind, und mit Dichtmitteln (13, 16) zwischen der Pumpe (3) und dem elektronischen Bauteil (1, 2), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zumindest einem Dichtmittel (13) und dem elektronischen Bauteil (1, 2) Mittel (6, 7, 8) zur Ableitung von Flüssigkeit vorgesehen sind.

2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (6, 7, 8) wenigstens eine mit der Welle (4) drehfest verbundene Schleuderscheibe (6) umfassen.

3. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (6, 7, 8) einen Ringraum (7) und/oder einen Ableitkanal (8) umfassen.

4. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß elektronische Bauteil (1, 2) einen Antriebsmotor (1) der Pumpe (3) und/oder eine Einheit (2) zur Regelung eines elektronischen Bremssystems umfaßt.

5. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische Bauteil (1, 2) bezüglich eines Gravitationsfeldes (g) unterhalb der Pumpe (3) angeordnet ist.

6. Hydraulikaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (1) einen Gehäusestutzen (9) aufweist, der dichtend im Gehäuse der Pumpe (3) befestigt ist.

7. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (7) zwischen einem Lager (5) der Welle (4) und dem Gehäusestutzen (9) ausgebildet ist.

8. Hydraulikaggregat nach einem der Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ableitkanal (8) im Gehäuse der Pumpe (3) verläuft.

9. Hydraulikaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Welle (4) und Gehäusestutzen (9) ein Be- bzw. Entlüftungsspalt (10) vorgesehen ist.

10. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit (2) zur Regelung des elektronischen Bremssystems auf einer Platine (11) angeordnet ist, die unter Ausbildung einer Klemmverbindung am Gehäusestutzen (9) befestigt ist.

11. Hydraulikaggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Platine (11) über eine Zwischenplatte (12) am Gehäuse der Pumpe (3) anliegt.

12. Hydraulikaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuderscheibe (6) aus einem ringförmigen Blechteil mit im wesentlichen L-förmigem Querschnitt besteht, dessen einer Schenkel (6a) zur Befestigung auf der Welle (4) dient und dessen anderer Schenkel (6b) im wesentlichen radial von der Welle (4) absteht.

13. Hydraulikaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (5) ein Radialkugellager mit einer oder zwei Dichtscheiben (13) ist, das einerseits im Preßsitz auf der Welle (4) befestigt und andererseits per Schiebesitz im Gehäuse der Pumpe (3) angeordnet ist.