DE19802539A1 - Schutzcreme gegen Kontaktdermatitis - Google Patents

Schutzcreme gegen Kontaktdermatitis

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Diethylentriamin-Penta­ essigsäure zum Herstellen einer Schutzcreme zur Vorbeugung von Kon­ taktdermatitiden auf zweiwertige Metalle, und weiters Schutzcremen enthaltend wenigstens die genannte Verbindung als Chelator.
Die Sensibilisierung auf zweiwertige Metalle, vornehmlich auf Nickel ist die häufigste Allergie bei Frauen. In den letzten Jahren hat sich die Prevalenz bei Männern auch deutlich erhöht (1). Bis jetzt hatten Studien, die sich mit der Vorbeugung des allergischen Ekzems durch die Modulation der Induktionsphase beschäftigten, keine klinische Bedeutung.
Die Meidung oder Beschichtung von nickelhältigen Gegenständen kann zwar hilfreich sein, kann aber aus praktischen Gründen keinen völ­ ligen Schutz vor nickelhältigen Metallen im täglichen Leben bieten. Deshalb wurden wiederholt Versuche gemacht, um eine wirkungsvolle Schutzcreme bei Kontaktallergien auf Nickel zu entwickeln, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Nickelbindende Substanzen wie Ethylendiamin- Tetraacetat (2), Natriumdiethyldithiocarbamat, Dimethylglyoxim (3), L-Histidin, D-Penicillamin, Clioquinol, Ascorbinsäure, α-Tocopherol (1) und andere wurden auf ihre Wirksamkeit getestet. Viele der untersuchten Substanzen hatten keinen Effekt. Obwohl Clioquinol die allergische Reaktion in 100% (n=29) unterbinden konnte, ist es für Schutzcremen aufgrund seiner Sensibilisierungspotenz nicht geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wenigstens einen Chelator (Chelatbildner) zur Verfügung zu stellen, der zum Herstellen von wirksamen Schutzcremen zur Vorbeugung des allergischen Ekzems ver­ wendet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung die Verwendung der DTPA (Diethylentriamin-Pentaessigsäure) als Chelator vor.
Der erfindungsgemäße Chelatbildner in Schutzcremen zur Vorbeugung von Kontaktdermatitiden, zweiwertige Metalle, vornehmlich auf Nic­ kel, Kupfer und Kobalt bildet mit zweiwertigen Metallen, insbesonde­ re Nickel, aber auch den anderen genannten, zweiwertigen Metallen stabile Komplexe, sind nicht toxisch, irritativ oder sensibilisie­ rend. Die Basis der Cremen ist nicht fettend und zieht leicht in die Haut ein.
Intravenös injiziertes DTPA und EDTA formen stabile Komplexe mit Nickel, die nicht metabolisiert, sondern intakt ausgeschieden werden (4, 5). DTPA und EDTA werden als Metallantidote verwendet. Die Mehr­ heit der Patienten verträgt sie ohne Nebenwirkungen (5).
Außerdem wird EDTA sehr häufig Kosmetika, Medikamenten und Nahrungs­ mitteln zugesetzt, um Metallspuren, die Oxidationen katalysieren können, zu binden (6).
Im Hinblick auf seinen häufigen Einsatz ist eine EDTA Sensibili­ sierung äußerst selten (8). Es kommt auch zu keinen Kreuzreaktionen mit Ethylendiaminhydrochlorid (7), welches häufig zu Sensibili­ sierungen führt. EDTA wirkt nicht irritativ (2). Nickelchelate mit 1,10-Phenanthrolin und seinen Derivaten haben bakteriostatische Wirkung. Sie wurden lokal in Haut-, Ohren- und Naseninfektionen eingesetzt (9). Mannitol ist ein osmotisches Diuretikum und wird als Füllmaterial in Tabletten und Kapseln verwendet. Bisher wurden DTPA, Phenanthrolin und Mannitol noch nicht als Chelatoren in Schutzcremen zur Vorbeugung eines allergischen Ekzems vorgeschlagen.
Die erfindungsgemäßen Schutzcremen enthalten DTPA oder Mischungen derselben mit anderen Chelatbildnern, wie EDTA (Ethylendiamintetra­ essigsäure), Phenanthrolin und Mannitol in einer Creme auf Basis einer Wasser-in-Öl-Emulsion oder in einer Creme auf Basis einer Öl­ in-Wasser-Emulsion. Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwen­ dung von DTPA als Chelator im Gemisch mit anderen Chelatoren (z. B. EDTA, Phenantholin und Mannitol) beim Herstellen von Schutzcremen.
Die Wirksamkeit von unter Verwendung des erfindungsgemäßen Chelators hergestellten Schutzcremen wurde wie nachstehend beschrieben unter­ sucht.
Bei der Untersuchung wurde die Wirksamkeit von Schutzcremen enthal­ tend 10% DTPA, 10% EDTA, 10% Phenanthrolin und 10% Mannitol in Excipial Lipocreme (Wasser-in-Öl-Emulsion, Fettgehalt 54% und Wassergehalt 43%; Spirig AG, Schweiz) und 10% DTPA, 10% EDTA und 10% Phenanthrolin in Excipial Hydrocreme (Öl-in-Wasser-Emulsion, Fett­ gehalt 35% und Wassergehalt 64%; Spirig AG; Schweiz) geprüft.
In einer Pilotstudie wurden 12 und 24 Stunden als geeignete Applika­ tionszeiten bestimmt, da die Sensitivität für die Studienziele ausreichend war und beispielsweise nickelhältiger Schmuck oder Klei­ dungsstücke selten länger als 12 Stunden getragen werden.
31 Freiwillige (27 weiblich und 4 männlich, Alter zwischen 14 und 69, Durchschnittsalter 29) die auf 5% NiSO4 in Vaseline im Routine­ epikutantest mit EPI-check (Innov-all Pharma, Düsseldorf) positiv waren, wurden getestet. Voraussetzung war eine mindestens 2++ posi­ tive Reaktion. Nickelsulfat wurde in Konzentrationen von 1% und 2,5% getestet. Die obere Hälfte des Rückens wurde in vertikale und horizontale Reihen von runden Feldern mit einer Fläche von 3 cm2 geteilt. Die Applikationszeit auf der linken Seite des Rückens betrug 12 Stunden, auf der rechten Seite 24 Stunden. Jedes Feld wurde mit 0,02 ml der jeweiligen Creme in einer nicht randomisierten Weise vorbehandelt. Nach einer Trockenzeit von 10 min wurden ein­ zelne Pflaster mit 1%- und 2,5%igem Nickelsulfat (Cura test, Lohmann GmbH & Co. KG, Deutschland) auf die vorbehandelten, und zwei nicht vorbehandelte Stellen (positive Kontrolle) geklebt. Die Pflaster auf der linken Seite wurden nach 12 Stunden entfernt, die Pflaster auf der linken Seite nach 24 Stunden. Gleichzeitig erfolgte auch die erste Ablesung. Zuvor wurde der Rücken mit feuchtem Zellstoff ge­ reinigt. Weitere Ablesungen erfolgten nach 72 Stunden nach folgenden Kriterien: - = keine Reaktion, +/- = fraglich positive Reaktion, + = Erythem und Infiltration, ++ = Erythem, Infiltration und Papeln, +++ = Erythem, Infiltration, Papeln und Vesikeln. Die Testpersonen wurden angewiesen zu beobachten, ob es nach 72 Stunden zum Auftreten von weiteren Reaktionen kam. Gleichzeitig wurden die Cremen auf den Oberarmen 24 Stunden unter Okklusion auf Irritation geprüft.
Der zweite Teil der Untersuchung umfaßte einen Use-Test, um die klinische Relevanz der Cremen zu prüfen. Der Use-Test wurde mit DTPA und EDTA in Hydrocreme bei 21 Personen, die zuvor im Epikutantest teilgenommen hatten, durchgeführt. Alle litten unter chronisch al­ lergischen Kontaktekzemen. Die Testpersonen wurden angewiesen, die Cremen einmal täglich jeweils zwei Wochen zu verwenden, und nickel­ hältige Gegenstände (Modeschmuck, Jeansknöpfe, Brillen) zu tragen, die normalerweise ein Ekzem hervorrufen würden.
Die Cremen wurden weder gemischt, noch auf Ekzeme appliziert.
Nach vier Wochen wurde die Wirksamkeit von DTPA und EDTA enthal­ tenden Schutzcremen (mit Hydrocreme) durch einen standardisierten Fragebogen, der detaillierte Informationen über den Ekzemverlauf, Häufigkeit der Anwendung, Art der Nickelexposition und eine subjek­ tive Beurteilung der Cremen in einer Skala von 1 bis 5 (1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = genügend, 5 = nicht genügend) festhielt, erfaßt.
Zur statistischen Auswertung wurde der Signtest eingesetzt, um paarweise die Reaktionen auf Nickelsulfat mit und ohne Cremen in der entsprechenden Konzentration und Applikationsdauer zu vergleichen. Bei multiplen Vergleichen wurde die Bonferroni-Holm Korrektur ange­ wandt.
Die Untersuchungen zeigten folgende Ergebnisse:
1. Epikutantest nach einer Applikationszeit von 12 Stunden (Tabelle 1)
13 von 31 Testpersonen zeigten keine Reaktion auf 1% NiSO4 und 6 von 31 Testpersonen zeigten keine Reaktion auf 2,5% NiSO4, obwohl die Anamnese einer Nickelallergie eindeutig war und sie im Routineepiku­ tantest einige Monate zuvor positiv waren.
1.1. Testergebnisse mit 1%igem Nickelsulfat
Die Testung mit 1% NiSO4 auf DTPA und EDTA enthaltenden Schutzcremen (mit Hydrocreme) zeigte keine allergische Reaktion. DTPA enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) mit NiSO4 ergab eine positive Reaktion, EDTA enthaltende Schutzcreme (Lipocreme 2), Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme 4) und Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Lipocreme 7). Mannitol enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) ergab bei 19 Personen mit 1% NiSO4 positive Reaktionen, wobei die Testung mit 1% Nickel nur bei 16 von 31 positiv war.
1.2. Testergebnisse mit 2,5%igem Nickelsulfat
Nach Vorbehandlung mit DTPA und EDTA enthaltende Schutzcreme (Hydro­ creme) und Testung mit mit 2,5%igem Nickel, entwickelten nur zwei Patienten allergische Reaktionen. NiSO4 auf EDTA enthaltende Schutz­ creme (Lipocreme) ergab positive Reaktionen bei sechs Getesteten, auf DTPA enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) bei 10, auf Phenanthro­ lin enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) bei 12 und Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) bei 16 Personen. Nickel mit Mannitol war in 20 Fällen positiv, hingegen Nickel alleine in 24 von 31 Testpersonen.
2. Epikutantest nach einer Applikationszeit von 24 Stunden (Tabelle 2) 2.1. Testergebnisse mit 1%igem Nickelsulfat
DTPA und EDTA enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) gaben bei 1%igem Nickel einen vollen Schutz. DTPA und EDTA enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) waren mit 2 Positiven weniger erfolgreich. Nickelsulfat auf Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) war bei 6 Personen positiv, mit Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Lipo­ creme) bei 10 und Mannitol enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) bei 23 Personen.
2.2. Testergebnisse mit 2,5%igem Nickelsulfat
DTPA und EDTA enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) boten mit 2,5%igem Nickel einen Schutz bei 27 Getesteten, DTPA und EDTA enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) bei 22, Phenanthrolin enthalten­ de Schutzcreme (Hydrocreme) bei 14, Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) bei 13 und Mannitol bei 3 Personen.
Zusammenfassung der Ergebnisse der Untersuchungen
Alle Chelatoren außer Mannitol (in Hydrocreme) und Phenanthrolin (in Lipocreme) ergaben einen statistisch hoch signifikanten Schutz ver­ glichen mit der positiven Kontrolle. DTPA und EDTA (in Schutzcreme) Hydrocreme waren die wirksamsten Schutzcremen, gefolgt von DTPA und EDTA (enthaltende Schutzcreme (Lipocreme) und Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme und Lipocreme). Mannitol war am wenigsten effektiv, und in manchen Fällen war die Reaktion sogar stärker als mit Nickel alleine.
Irritative Wirkung
19 von 31 Freiwilligen entwickelten eine leichte Irritation auf Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Excipial Lipocreme) und 13 auf Phenanthrolin enthaltende Schutzcreme (Excipial Hydrocreme). Die anderen Cremen wirkten nicht irritativ.
3. Use Test bei 21 Personen Die Auswertung der Fragebögen ergab folgende Ergebnisse
Vier von den 21 Testpersonen verwendeten die Cremen unregelmäßig und wurden deshalb in die Auswertung nicht einbezogen. Neun Patienten (53%) entwickelten kein, und 5 (29%) ein milderes Ekzem als ohne Anwendung der Cremen, obwohl sie über vier Wochen Kontakt zu nickel­ hältigen Gegenständen hatten. Nur 3 Patienten konnten keinen positi­ ven Effekt verbuchen. In einem dieser Patienten könnte eine zusätz­ liche Allergie auf Kunststoff ausschlaggebend gewesen sein. Ins­ gesamt profitierten 14 von 17 (82%) vom Gebrauch der Cremen, und in keinem Fall war das Ekzem stärker als ohne Verwendung der Cremen. Zehn Patienten bevorzugten DTPA Creme, 2 EDTA Creme, 9 hatten keine klare Präferenz. Zusammenfassend wurde DTPA in einer Skala von 1 bis 5 mit 2,0 und EDTA mit 2,9 bewertet. Einige Patienten berichteten Jucken und Brennen durch EDTA enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme). Alle Testpersonen waren daran interessiert, die Cremen weiter zu verwenden.
Die Untersuchungen zeigen, daß DTPA und EDTA unter den erfindungs­ gemäß vorgeschlagenen Chelatoren die wirksamsten Chelatoren waren, die bei 1%igem Nickel und einer Applikationszeit von 12 und 24 Stunden einen vollen Schutz boten. DTPA, Mannitol und Phenanthrolin wurden nie zuvor als Chelatoren in Schutzcremen oder Salben verwen­ det. EDTA gehört zu den am besten erforschten chelatbildenden Sub­ stanzen in Schutzcremen mit widersprüchlichen Ergebnissen die Wirk­ samkeit betreffend (1,2,11). Mannitol war am wenigstens wirksam. Es verstärkte sogar die Reaktion mit 1%igem Nickel bei 25% der Fälle und bei 10% mit 2,5%igem Nickel. Ähnlich fanden Van Ketel und Bruyn­ zeel das Diethyldithiocarbamat die Reaktion auf Nickel verstärken konnte (3). Das könnte dadurch erklärt werden, daß diese Substanzen die Permeation von Nickel durch die Haut erleichtern bzw. beschleu­ nigen, daß die Bindung an Proteine erleichtert wird und daß die gebildeten Komplexe nicht stabil sind. Hautirritationen durch Chemi­ kalien oder das Allergen selber können die allergische Reaktion ebenfalls stimulieren (12), gleichwohl Mannitol in den Untersuchun­ gen nicht irritativ wirkte. Außerdem ist es bemerkenswert, daß die Basis der Cremen selber die Wirksamkeit der Schutzcremen beeinflußt, da die Resultate der Untersuchungen zeigen, daß die Chelatoren in Lipocreme weniger effektiv sind als in Hydrocreme. Wasser-in-Öl- Emulsionen erhöhen die Hydration des Stratum Corneiums durch Hemmung des transepidermalen Wasserverlustes. Das könnte die Penetration des Allergens begünstigen (13). Lipocreme könnte zusätzlich als besseres Reservoir für die Komplexe dienen als Hydrocreme. Fischer und Ry­ stedt fanden vermehrt positive Reaktionen auf Nickel, wenn die Salze mit Unguentum Merck oder W/O HM 1 Creme gemischt wurden.
Obwohl die Patienten, an denen die Untersuchungen ausgeführt wurden, aus einem Kollektiv hoch sensibler "Nickelallergiker" gewählt wur­ den, reagierten nicht alle bei den Untersuchungen positiv auf Nic­ kel. Nach Bruze reicht eine fünfstündige Okklusion aus, um eine positive Reaktion zu erzielen, allerdings bei einer 30%igen Nickelkonzentration (14). Kalimo et al. beschrieben, daß eine 24-Stunden-Okklusion von 5%igem Nickel zu kurz ist, um positive Re­ aktionen auf zudecken (15), aber es gibt genauso Berichte die besa­ gen, daß allergische Individuen nach 20 bis 30 min Oklussion reagie­ ren können (16). In der vorliegenden Studie waren 7 Personen kom­ plett negativ nach einer Applikation von 12 Stunden, und zwei nach 24 Stunden, was eine Epikutantestsensitivität von 77% bzw. 94% ergibt. Diese Verringerung der Sensitivität schienen uns durchaus akzeptabel, im Hinblick darauf, ein biologisch relevanteres Ausmaß der Nickelexposition in unserem Testdesign zu erzielen.
Um die klinische Relevanz von Chelatoren enthaltenden Schutzcremen zu prüfen, wurde der oben beschriebene Use-Test durchgeführt. Da DTPA und EDTA enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) im Epikutantest am effektivsten waren, wählten wir diese zwei Formulierungen für weitere Untersuchungen aus. Im Epikutantest waren DTPA und EDTA etwa gleich erfolgreich, nicht aber im Use-Test. DTPA war wirkungsvoller als EDTA. Diese Diskrepanz mag galenische Ursachen haben, da einige Wochen nach der Herstellung Kristalle in beiden Formulierungen gefunden werden konnten. Das Ausfallen der Kristalle war in EDTA Hydrocreme stärker, was sich auf die Chelatbildung nachteilig ausge­ wirkt haben könnte. Außerdem könnten diese Kristalle für das Jucken und Brennen, das manche Patienten durch EDTA enthaltende Schutzcreme (Hydrocreme) erfuhren, verantwortlich gewesen sein.
Zusammenfassend war DTPA, gegebenenfalls in Kombination mit EDTA wirkungsvolle Chelatoren in Schutzcremen, die einen vollen Schutz gegen 1%iges Nickel bei 12 und 24 Stunden Applikation boten. Die Fähigkeit, eine Nickel-Kontaktdermatitis zu verhindern, konnte auch in einem 4-wöchigen Use-Test bestätigt werden. Beide Substanzen erzielten im Epikutantest ähnliche Resultate, im Use-Test schnitt DTPA besser ab. Alle Teilnehmer der Studie würden die Cremen in Zukunft gerne regelmäßig verwenden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in den nachstehenden Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt dargestellt.
Legende zu Tabelle 1 und 2:
DTPA Hydro = 10% DTPA in Excipial Hydrocreme®
EDTA Hydro = 10% EDTA in Excipial Hydrocreme®
DTPA Lipo = 10% DTPA in Excipial Lipocreme®
EDTA Lipo = 10% EDTA in Excipial Lipocreme®
Phen. Hydro = 10% Phenanthroline in Excipial Hydrocreme®
Phen. Lipo = 10% Phenanthroline in Excipial Lipocreme®
Man. Hydro = 10% Mannitol in Excipial Hydrocreme®
1% = 1% Nickelsulfat in Vaseline
2,5% = 2,5% Nickelsulfat in Vaseline
- = keine Reaktion
± = fraglich positive Reaktion
+, ++, +++ = positive Reaktionen
Σ = Summe der positiven Reaktionen
P = p-Werte (der letzte signifikante p-Wert war 0,003)
s. = signifikant
n.s. = nicht signifikant.
Um die Wirksamkeit einer Schutzcreme, die in einer Creme auf Basis einer Wasser-in-Öl-Emulsion Diethylentriamin-Pentaessigsäure (DTPA) als Chelatbilder enthält, gegen zweiwertige Metalle, nämlich Nickel, Kupfer und Kobalt zu untersuchen, wurden nachstehende Versuche ausgeführt:
18 Personen mit mehrfachen Metall-Hypersensitivitäten wurden gete­ stet. Hiezu wurden die Oberarme der Versuchspersonen ohne und mit Vorbehandlung mit der erfindungsgemäßen Schutzcreme mit 2,5%iger Ni2+-Lösung, 2%iger Cu2+-Lösung und 1%iger Co2+-Lösung behandelt. Bei der Untersuchung wurde DTPA in Exzipial-Hydrocreme (Öl-in-Wasser- Emulsion), die wie weiter oben im Zusammenhang mit der Wirksamkeit gegen Sensibilisierung auf Nickel beschrieben, zusammengesetzt war, verwendet. Die Versuche wurden als Doppel-Blind-, Zufalls- und plazebogeprüfter Versuch mit einer Applikationszeit von 24 Stunden ausgeführt. Die Auswertung erfolgte nach 72 Stunden.
Die DTPA enthaltende Schutzcreme unterdrückte die Reaktionen auf Nickel (2,5%) in 16/16 Fällen (100%, auf Kupfer in 4/4 Fällen (100%) und auf Kobalt in 7/11 (63,6%).
Wenngleich DTPA die Reaktionen nicht vollständig hemmen konnte, verringerte sie doch das Ausmaß der Reaktionen signifikant.
Die Ergebnisse zeigen, daß DTPA nicht nur wirksam ist, Nickel­ induzierte Kontaktallergien zu hemmen, sondern auch bei anderen Metallionen wirksam ist.
Insgesamt ergibt sich, daß Chelator-Cremen auf Basis von DTPA ein wirksames Werkzeug beim Vorbeugen von Kontaktdermatitiden, ins­ besondere allergischen Kontaktekzemen, die durch verschiedene Metal­ le, insbesondere Nickel, Kobalt und Kupfer bedingt sind, darstellen.
LITERATUR
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Claims (16)

1. Verwendung von Diethylentriamin-Pentaessigsäure (DTPA), zum Herstellen einer Schutzcreme zur Vorbeugung von Kontaktdermatitiden auf zweiwertige Metalle.
2. Verwendung nach Anspruch 1, zum Herstellen einer Schutz­ creme zur Vorbeugung von Kontaktdermatitiden auf Nickel.
3. Verwendung nach Anspruch 1, zum Herstellen einer Schutz­ creme zur Vorbeugung von Kontaktdermatitiden auf Kupfer.
4. Verwendung nach Anspruch 1, zum Herstellen einer Schutz­ creme zur Vorbeugung von Kontaktdermatitiden auf Kobalt.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeich­ net durch einen Gehalt von 10% der in Anspruch 1 genann­ ten Verbindung in der Creme.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich­ net durch eine Creme auf Basis einer Wasser-in-Öl-Emul­ sion.
7. Verwendung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Fettgehalt der Creme zwischen 30 und 60% und einem Was­ sergehalt zwischen 70 und 40%.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich­ net durch eine Creme auf Basis einer Öl-in-Wasser-Emul­ sion.
9. Verwendung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Creme mit-einem Fettgehalt von 30 bis 40% und einem Was­ sergehalt von 70 bis 60%.
10. Schutzcreme zur Vorbeugung von Kontaktdermatitiden auf zweiwertige Metalle, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Diethylentriamin-Pentaessigsäure (DTPA) als Chelatbild­ ner.
11. Schutzcreme nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Diethylentriamin-Pentaessigsäure als Chelat­ bildner in einer Creme auf Basis einer Wasser-in-Öl-Emul­ sion.
12. Schutzcreme nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 10% Chelatbildner, bezogen auf die Wasser-in-Öl-Emulsion.
13. Schutzcreme nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Wasser-in-Öl-Emulsion als Cremebasis mit einem Fettgehalt von 54% und einem Wassergehalt von 43%.
14. Schutzcreme nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Diethylentriamin-Pentaessigsäure in einer Creme auf Basis einer Öl-in-Wasser-Emulsion.
15. Schutzcreme nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 10% an Chelatbildner bezogen auf die Öl-in- Wasser-Emulsion.
16. Schutzcreme nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch eine Öl-in-Wasser-Emulsion als Cremebasis mit einem Fettgehalt von 35% und einem Wassergehalt von 64%.
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