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Die
vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein eine Haltevorrichtung,
die insbesondere für
Augenoptiker geschaffen ist und die gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 ausgebildet ist. Darüber
hinaus ist auch eine Verwendung dieser Haltevorrichtung gemäß Patentanspruch
10 beansprucht.
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Im
Stand der Technik sind verschiedenartige Haltevorrichtungen in Form
von Zangen zum Festhalten von Werkstücken allgemein bekannt. Im
Arbeitsbereich der Augenoptiker ist u. a. eine sogenannte Glasdrehzange üblich, deren
beiden Klemmbacken durch einen gewöhnlichen Schließmechanismus
bewegt werden. Diese bekannte Glasdrehzange dient zum Halten eines
Brillenglases, wobei die beiden Klemmbacken jeweils eine Auflage
aus Gummi auf weisen, um das Brillenglas vor Beschädigung zu schützen. Eine
solche Glasdrehzange ist zum ausgerichteten Festhalten von Bauteilen
an Brillen, die insbesondere an randlosen und damit sehr empfindlichen
Brillen eingesetzt werden, nicht geeignet.
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In
der
DE 297 20 247 ist
eine parallel schließende
Zange für
das Halten eines Brillenglases beim Bohren mittels einer Formscheibe
gezeigt.
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Spezialzangen,
die eine Einrichtung zum im wesentlichen parallelen Schließen der
Klemmbacken einer Zange aufweisen, sind ebenfalls bekannt. Diese
parallel schließenden
Spezialzangen können
jedoch für
Brillen nicht verwendet werden, da die bekannten Klemmbacken eine
Beschädigung
und/oder Zerstörung
der Brillen bzw. der Brillengläser
bewirken.
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Aus
dem Stand der Technik sind somit unterschiedliche Lösungen zum
Halten von Werkstücken bzw.
Bauteilen mittels einer Zange bekannt, jedoch ist keine Haltevorrichtung
für Brillen
bekannt, die ein ausgerichtetes Festhalten erlauben würde.
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Demgegenüber ist
es die Aufgabe der Erfindung, eine Haltevorrichtung zu schaffen,
welche ein Festhalten von Bauteilen an fassungslosen bzw. randlosen
Brillen erlaubt, ohne dabei die Bauteile und/oder Brillengläser zu beschädigen.
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Die
oben angegebene Aufgabe wird durch eine Haltevorrichtung gelöst, die
die Merkmale gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 aufweist.
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Nach
Anspruch 10 wird die Verwendung einer solchen Haltevorrichtung vorgeschlagen,
wobei zwei Haltevorrichtungen optimal einsetzbar sind, um zwei Brillenteile
unabhängig
voneinander zu halten und dann relativ zueinander auszurichten,
ohne dabei Belastungen auf die Brillengläser auszuüben.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Haltevorrichtung sind in den Unteransprüchen angeführt.
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Nach
Patentanspruch 2 ist beispielsweise eine Feststelleinrichtung vorgesehen,
um die Klemmbacken in einem gewünschten
Abstand zueinander fixieren zu können.
Dies umfaßt
auch den vollständig geschlossenen
Zustand der Zange, wobei dann die Bauteile der Brille sicher zwischen
den Klemmbacken festgehalten sind.
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Der
Schutzumfang ergibt sich aus den zugehörigen Patentansprüchen, wobei
zum besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung im folgenden mehrere Ausführungsformen
beschrieben sind.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
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2 eine
teilweise und vergrößerte Darstellung
zweier Klemmbacken der Haltevorrichtung;
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3 eine
Teilquerschnittansicht der ersten Ausführungsform einer Klemmbacke;
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4 eine
Querschnittansicht der Klemmbacke entlang der Linie C-C nach der 3;
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5 eine
weitere Ausführungsform
einer Klemmbacke in der Draufsicht;
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6 eine
dritte Ausführungsform
einer Klemmbacke in der Draufsicht; und
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7 eine
schmatische Seitenansicht der Haltevorrichtung mit einer teilweise
dargestellten Brille.
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Die
Darstellung in der 1 zeigt eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung
in Form einer Zange. Diese Zange ist so ausgebildet, daß sich bei
einer Betätigung
der Handgriffe die zugehörigen
Klemmbacken 1 und 2 parallel aufeinander zubewegen,
d.h. es wird ein paralleles Öffnen
und Schließen
der Klemmbacken 1 und 2 bewirkt.
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Bei
der ersten bevorzugten Ausführungsform der
Haltevorrichtung ist an der Klemmbacke 1 zumindest eine
Halteeinrichtung vorgesehen, im zeichnerisch dargestellten Fall
sind zwei Halteeinrichtungen 3 und 4 vorgesehen.
Diese Halteeinrichtungen 3 und 4 sind jeweils
in der Form einer Hülse
ausgebildet, die eine Durchgangsöffnung 12 bzw. 14 aufweist.
Die Funktion der Halteeinrichtungen 3 und 4 wird
weiter unten noch beschrieben. In der 1 ist eine
Einstelleinrichtung 6 und 7 gezeigt, mit deren
Hilfe die Halteeinrichtung 4 verlagerbar ist. Die Halteeinrichtung 4 läßt sich
durch Verschieben der Zunge 6, die über eine Verschraubung 6 mit
der Halteeinrichtung 4 verbunden ist, entlang der Längserstreckung
(in der 1 von links nach rechts und
umgekehrt) der Klemmbacke 1 verschieben.
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An
der Klemmbacke 2, die der Klemmbacke 1 gegenüberliegt,
ist am distalen Ende eine Anlageeinrichtung 5 vorgesehen,
die von der Erstreckung her so ausgelegt ist, daß sie den vollständigen Wirkungsbereich
der Halteeinrichtungen 3 und 4 abdeckt. Die Anlageeinrichtung 5 ist
vorzugsweise aus einem harten Kunststoff hergestellt, kann erforderlichenfalls
jedoch auch aus einem Metall bestehen.
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Mit
der wie oben erläuterten
Haltevorrichtung läßt sich
beispielsweise eine fassungslose Brille optimal halten. Hierzu wird
etwa ein Brückenteil 15 (siehe 7)
dieser Brille, welches beispielhaft mit zwei zueinander beabstandeten
Schrauben 16, 17 an einem Brillenglas 18 befestigt
ist, so zwischen die Klemmbacken 1 und 2 der Haltevorrichtung
eingelegt, daß die
beiden Schrauben 16 und 17 nach oben weisen (mit
bezug zu der 1 und 7). Der
Abstand der beiden Schrauben 16 und 17 läßt sich
an den beiden Halteeinrichtungen 3 und 4 einstellen,
indem die rechte Halteeinrichtung 4 mittels der Einstelleinrichtung 6, 7 verschoben
wird. Sobald die beiden Halteeinrichtungen 3 und 4 den
identischen Abstand zueinander aufweisen, nämlich wie die beiden Schrauben 16 und 17,
können
diese Schrauben 16 und 17 in die Durchgangsöffnungen 12 und 14 der
Halteeinrichtungen 3 und 4 eingeführt werden.
Durch Betätigung
der Handgriffe der zangenförmigen
Haltevorrichtung werden dann die Klemmbacken 1 und 2 aufeinander
zu bewegt, so daß die
Anlageeinrichtung 5 mit der Brille von der Unterseite,
am Brückenteil 15 ebenfalls
in Anlage kommt.
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Auf
diese Art und Weise wird die fassungslose Brille fest zwischen den
Klemmbacken 1 und 2 gehalten, und zwar ohne einen
direkten Kontakt zwischen der Haltevorrichtung und dem Brillenglas.
Mit der so an der Brille angreifenden Haltevorrichtung lassen sich
unterschiedliche Manipulationen an der Metallteilen der Brille durchführen, ohne
das Brillenglas zu gefährden.
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Zum
Beispiel können
die durch die Durchgangsöffnungen 12 und 14 der
Halteeinrichtungen 3 und 4 ragenden Schrauben
mittels eines Fräsers oder
Bohrers (nicht dargestellt) gekürzt
oder deren Endfläche
bearbeitet (z.B. entgratet) werden. Hierzu wird (in der 1)
von oben her ein entsprechendes Werkzeug in die Durchgangsöffnungen 12 und 14 der Halteeinrichtungen 3 und 4 eingeführt. Die
Halteeinrichtungen 3 und 4 sind deshalb vorzugsweise
aus V2A-Stahl gefertigt.
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Weiterhin
kann, wenn auf die oben beschriebene Art und Weise ein Brückenteil
einer fassungslosen Brille auf einer Seite mit einer ersten Haltevorrichtung
festgehalten ist, die andere Seite des Brückenteils mit einer zweiten
Haltevorrichtung ebenfalls festgehalten werden. Anschließend kann
dieses Brückenteil,
welches an den beiden Seiten (Endbereichen) festgehalten ist, mittels
dieser beiden Haltevorrichtungen ausgerichtet, leicht verbogen,
etc. werden, um die Brille auszurichten und anzupassen. Hierzu sind
die beiden Haltevorrichtungen in ihrer Lage zueinander zu verdrehen
bzw. zu verlagern. Bei diesem Ausrichten werden praktisch keine
Kräfte
auf die Brillengläser
ausgeübt,
so daß keine
Gefahr für die
Brillengläser
besteht.
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In
der 2 sind die beiden Klemmbacken 1 und 2 in
einer Vergrößerung dargestellt.
Die Halteeinrichtung 4 ist relativ zu der Klemmbacke 1 in
den Richtungen A und B verstellbar, indem die Zunge 6 entsprechend
verschoben wird. Die Halteeinrichtung 3 ist bei dieser
Ausführungsform
in die Klemmbacke 1 eingeschraubt. Den beiden Halteeinrichtungen 3 und 4 gegenüberliegend
ist die Anlageeinrichtung 5 an der Klemmbacke 2 vorgesehen.
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Die
Anlageeinrichtung 5 kann, wie gestrichelt dargestellt,
auch über
die Klemmbacke 2 hinaus ragen. Die Länge und der Durchmesser der
hülsenförmigen Halteeinrichtungen 3 und 4 kann
bedarfsgerecht ausgewählt
werden. An der Außenfläche der Halteeinrichtung 3 und 4 kann
eine Mittenmarkierung vorgesehen sein, um das Ausrichten relativ
zu den einzuführenden
Bauteilen (in die Durchgangsöffnungen 12 und 14)
zu erleichtern.
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Die 3 und 4 zeigen
den Aufbau der Klemmbacke 1 sowie der Halteeinrichtung 4 anhand eines
Teilschnittes. Die Halteeinrichtung 3 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen, lediglich die zugehörige
Durchgangsöffnung 12 ist
durch eine Strichpunktlinie angedeutet.
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Die
Klemmbacke 1 weist auf der Oberseite und auf der Unterseite
(in den 3 und 4) eine Aussparung 1b und 1c auf.
Zwischen diesen beiden Aussparungen 1b und 1c ist
ein Durchbruch 10 vorgesehen, wobei eine Abstufung 13 einen
Steg 1a schafft, der die beiden Aussparungen 1b und 1c voneinander
trennt.
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In
der unteren Aussparung 1c ist die Halteeinrichtung 4 eingesetzt;
in der oberen Aussparung 1b ist eine Führungseinrichtung 8 angeordnet.
Die Halteeinrichtung 4 weist am oberen Endbereich einen
Absatz 4a auf, der den Durchbruch 10 durchgreift.
Oberhalb der Führungseinrichtung 8 ist
die Zunge 6 angeordnet. Eine Schraube 7 durchgreift
die Zunge 6 und die Führungseinrichtung 8 und
ist in der Halteeinrichtung 4 verschraubt. Wird nun die
Zunge 6 verschoben, in der 3 von links
nach rechts und umgekehrt, so werden mittels der Schraube 7 auch die
Führungseinrichtung 8 und
die Halteeinrichtung 4 verschoben. Durch diese Verlagerung
der Halteeinrichtung 4 läßt sich der Abstand zwischen
der Durchgangsöffnung 12 und
der Durchgangsöffnung 14 einstellen.
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Um
das Verschieben der Halteeinrichtung 4 zu gewährleisten
und ein Verklemmen derselben zu verhindern, ist der Absatz 4a so
ausgebildet, daß er vorzugsweise
etwa 5/100 mm über
die Abstufung 13 nach oben ragt, so daß bei einem Festziehen der Schraube 7 kein
Einklemmen des Steges 1a (Wandstärke ca. 2 mm) zwischen der
Halteeinrichtung 4 und der Führungseinrichtung 8 auftreten
kann.
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In
der 4 ist eine Ansicht aus der Richtung C-C in der 3 dargestellt.
Zu erkennen ist der Absatz 4a, der den Durchbruch 10 durchgreift.
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Um
das Einführen
eines Werkzeuges, wie etwa eines Bohrers, in die Durchgangsöffnung 14 von
oben zu ermöglichen,
ist die Führungseinrichtung 8 versetzt
angeordnet. Wenn bei einer Haltevorrichtung nach der 3,
in die Halteeinrichtung 4 von unten eine Schraube eingeführt ist,
so kann ohne Behinderung durch andere Bauteile der Haltevorrichtung
ein Bohrer von oben in die Durchgangsöffnung 14 eingeführt werden.
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In
der 5 ist eine Draufsicht auf eine Klemmbacke 11 einer
anderen Ausführungsform nach
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Erstreckung der Aussparung
ist vergrößert und
das rechte Ende dieser Aussparung ist halbkreisförmig ausgebildet. Neben dem
Durchbruch 10 ist die Abstufung 13 dargestellt,
sowie die Durchgangsöffnung 12 zu
erkennen ist, die mit einem Innengewinde versehen ist.
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Schließlich ist
in der 6 eine dritte Ausführungsform einer Klemmbacke 21 gezeigt.
Diese Klemmbacke 21 hat in der Draufsicht eine T-förmige Erstreckung,
so daß die
Einstellbarkeit einer zweiten Halteeinrichtung 25 nicht
in Richtung der Längserstreckung
der Klemmbacke 21 erfolgt, sondern in Querrichtung (Pfeile
E) hierzu. Zusätzlich
kann eine Einstellbarkeit der Längserstreckung
der Klemmbacke 21 an sich (in Rich tung der Pfeile D) vorgesehen sein,
so daß sich
die Länge
der Klemmbacke 21 verändern
läßt.
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An
dieser Klemmbacke 21 ist eine positionsfeste Halteeinrichtung
(nicht dargestellt) mit einer Durchgangsöffnung 22 vorgesehen,
sowie die verlagerbare Halteeinrichtung 25 mittels einer
Führungseinrichtung 26 verschiebbar
an der Klemmbacke 21 gehalten ist, wobei eine Verschraubung 27 die
Verbindung zwischen den Halteeinrichtung 25 und der Führungseinrichtung 26 herstellt.
Die Halteeinrichtung 25 weist eine Durchgangsöffnung 24 auf.
Eine Abstufung 23 entspricht der Abstufung 13 bei
den vorhergehenden Ausführungsformen.
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Zur
Erleichterung der Lage-Einstellung der zweiten Halteeinrichtung 4 bzw. 25,
relativ zur ersten Halteeinrichtung 3, kann an der Klemmbacke 1, 11 oder 21 eine
Markierung angebracht sein oder eine Rastung vorgesehen sein. Eine
zusätzliche
Feststelleinrichtung (nicht dargestellt) kann an der verlagerbaren
Halteeinrichtung 4 bzw. 25 vorgesehen sein, um
deren einmal eingestellte Position gegen unbeabsichtigtes Verschieben
zu sichern.
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Der
minimal einstellbare Mindestabstand zwischen den beiden Halteeinrichtungen 3 und 4 bzw. 25 nach
den oben beschriebenen Ausführungsformen
sollte etwa 3 mm betragen.
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Neben
den oben beschriebenen Ausführungen
der Halteeinrichtungen 3, 4 und 25 mit
Durchgangsöffnungen 12, 14 bzw. 24 können auch
Kappen aus Kunststoff oder Metall (z.B. Aluminium) über diese
Halteeinrichtungen 3, 4 und 25 gesteckt
werden, die jeweils eine spezifische Form aufweisen, um ein gezieltes
Festhalten beliebiger Brillen- bzw. Fassungsteile zu ermöglichen.
Beispielsweise könnten Kappen
eingesetzt werden, die eine ebene, spitze, konvexe oder konkave
Oberfläche
aufweisen, die mit entsprechenden Gegenflächen an den Brillenteilen in flächige Anlage
bringbar sind.
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Eine
Haltevorrichtung für
eine Brille, insbesondere für
eine randlose bzw. fassungslose Brille ist vorstehend detailliert
beschrieben. Erfindungsgemäß zeichnet
sich diese Haltevorrichtung dadurch aus, daß sie eine Einrichtung zum
parallelen Öffnen
und Schließen
von zwei Klemmbacken und aufweist, wobei zumindest an einer Klemmbacke
zumindest eine Halteeinrichtung vorgesehen ist. Hierdurch wird erreicht,
daß durch
das Vorsehen der Halteeinrichtungen an den Klemmbacken eine optimale
(beschädigungsfreie)
Fixierung der Brille ermöglicht
ist. Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
ist zur Verwendung als Klemmeinrichtung zum positionsgenauen Festhalten
von zumindest einem Brillen-Bauteil vorgesehen, wobei das Bauteil
vorzugsweise eine Backe bzw. Brücke
an der Brille ist. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
als Klemmeinrichtung zum positionsgenauen Festhalten von zumindest
einem Bauteil an der Brille, wobei eine zweite Haltevorrichtung
zum Festhalten eines zweiten Bauteils an dieser Brille einsetzbar
ist, ermöglicht
es, daß unter
relativer Verlagerung der beiden Haltevorrichtungen ein Einstellen
der Lage der beiden Bauteile der Brille zueinander erfolgt, ohne
dabei die Brillengläser
einer Belastung oder Spannung auszusetzen.