DE19758003A1 - Widerlager aus Blech zur Anordnung an einem Träger und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Widerlager aus Blech zur Anordnung an einem Träger und Verfahren zur HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Widerlager aus Blech zur Anordnung an einem Träger und zur
Aufnahme eines Bauteils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 insbesondere in einem
Kraftfahrzeug.
Die Anordnung von Bauteilen an einem Träger erfordert gegebenenfalls besonders gestaltete
Widerlager die am Träger ausgebildet oder angeordnet sein müssen. In einem Kraftfahrzeug
sind das beispielsweise Widerlager zur Aufnahme eines Federbeines oder des Motors. Diese
müssen die vom Träger aufzunehmenden Kräfte vom Bauteil auf diesen übertragen können
und eine sichere und zuverlässige Halterung für das entsprechende Bauteil darstellen. Daraus
und in Abhängigkeit von der Fahrzeugkonstruktion kann sich eine komplizierte Gestaltung des
Widerlagers ergeben, die mehrere Einzelteile oder eine Vielzahl von Umformstufen für dessen
Herstellung erfordert.
Bekannt ist ein Widerlager zur Aufnahme eines Federbeines in einem Kraftfahrzeug, das aus
mehreren Einzelteilen gefertigt und mit einem Fahrzeuglängsträger verschweißt ist. Dieses
Widerlager weist ein aus einer Blechplatine geformtes, im Querschnitt im wesentlichen U-
förmiges Teil, dessen gegenüberliegende Wandbereiche mit Anlagenflächen für den Träger
versehen sind, einen Lagerteller mit einem konischen Führungszapfen, der auf der dem
Träger abgewandten Seite des die beiden Wandbereiche verbindenden Basisbereiches ange
ordnet ist, wobei der Durchmesser des Lagertellers größer als die Trägerbreite und die des
Basisbereiches ist, so daß der Lagerteller den Basisbereich auf einer Seite überragt, und eine
schräge und gewölbte Stützwand auf, die zwischen dem vorstehenden Lagertellerrand und
dem im wesentlichen senkrecht zu diesem am Träger anliegenden Wandbereich angeordnet
ist. Die Stützwand ist entsprechend dem Rand des Lagertellers gewölbt und verjüngt sich zu
dem am Träger angeordneten Wandbereich und weist neben der Wölbung Flansche zur
Anordnung am Wandbereich auf. Die drei beschriebenen Teile werden einzeln aus ent
sprechend vorgeschnittenen Blechplatinen durch einen Umformprozeß hergestellt und
anschließend zur Bildung des Widerlagers miteinander und mit dem Träger verschweißt. Es ist
offensichtlich, daß ein solches Widerlager aufwendig ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Widerlager aus Blech so zu gestalten, daß es
weniger kompliziert aufgebaut ist und wesentlich einfacher hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Widerlager aus Blech nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Das Widerlager weist
Wandbereiche mit Anlageflächen für die Anordnung an einem Fahrzeugträger auf, die senk
recht zueinander angeordnet sind, wobei an einem dieser Wandbereiche auf der dem Fahr
zeugträger abgewandten Seite ein Lagerteller mit einem aus diesem herausragenden ko
nischen Führungszapfen ausgebildet ist. Dieser Lagerteller hat einen größeren Durchmesser
als der Fahrzeugträger breit ist, und ist asymmetrisch zum Träger angeordnet, derart, daß er
diesen seitlich einer Längsseite überragt. Zur Sicherstellung der notwendigen Stabilität des
Widerlagers ist der an sich senkrecht zum Lagertellerrand am Fahrzeugträger angeordnete
Wandbereich im Bereich des überstehenden Tellerrandes als Stützwand ausgebildet, die,
bedingt durch den Tellerrand, nach außen gewölbt ist. Die Stützwand verjüngt sich mit zu
nehmendem Abstand vom Lagerteller, wobei die diesen im größten Abstand vom angren
zenden Wandbereich und damit auch vom Träger schneidende Mantellinie der Stützwand -
bzw. dieses Stützwandbereiches in dem an sich senkrecht zum Lagerteller verlaufenden
Wandbereich - und die durch die Mantellinie bestimmte Tangentialebene mit dem Lagerteller
und dem Wandbereich im Querschnitt ein rechtwinkliges Dreieck bildet. Erfindungsgemäß sind
die Stützwand-Mantellinie, die den Lagerteller im größten Abstand von dem senkrechten
Wandbereich schneidet, in dem die Stützwand ausgebildet ist, und die Mantellinie des
konischen Führungszapfens, die genannter Mantellinie ebenfalls im größten Abstand gegen
überliegt - und damit auch die beiden an diesen Mantellinien anliegenden Tangentialebenen -
parallel zueinander oder in einem sich zum Träger hin öffnenden spitzen Winkel zueinander
angeordnet.
Das Widerlager ist in der beschriebenen erfindungsgemäßen Gestalt mit der besonderen
Anordnung der am weitesten auseinanderliegenden Mantellinien der Stützwand und des
Führungszapfens einstückig ausgebildet und durch einen Tiefziehprozeß hergestellt. Die
Herstellung einzelner Umformteile und deren Montage zum Widerlager entfällt.
Das Widerlager kann in Anhängigkeit von der Lage des abzustützenden Bauteils zum Fahr
zeugträger auch so gestaltet sein, daß der Lagerteller mit dem an diesem ausgebildeten
Führungszapfen gegenüber dem Träger und damit auch gegenüber der Wand, an dem dieser
ausgebildet ist, geneigt angeordnet ist. Damit kann in einfacher Weise den Fahrzeuggege
benheiten Rechnung getragen werden, ohne daß ein Mehraufwand entsteht.
Erfindungsgemäß kann das Widerlager aus einer Blechplatine in einem einzigen Werkzeug
tiefgezogen werden. Dabei ist die Ziehrichtung des Ziehstempels parallel zu der Mantellinie
des Führungszapfens ausgerichtet, die der den Lagerteller im größten Abstand vom angren
zenden Wandbereich schneidenden Mantellinie gegenüberliegt. Letztere Mantellinie kann
parallel oder in einem sich zum Träger hin öffnenden spitzen Winkel zur ersteren angeordnet
sein, wobei eine Abweichung von der Parallelität durch prozeßbedingte Erfordernisse gegeben
sein kann, beispielsweise dadurch, daß der Ziehstempel problemlos in die Matrize ein- und aus
dieser ausfahrbar sein muß, was wiederum von der Ziehtiefe abhängig ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der zuge
hörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Widerlagers, teilweise gebrochen
Fig. 2 die Anordnung des Widerlagers an einem Träger,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Werkzeuganordnung in der
Schnittebene III-III, schematisch,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Widerlagers und
Fig. 5 einen Schnitt durch die Werkzeuganordnung in der
Schnittebene V-V für die weitere Ausführungsform.
In den Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Widerlager 1 zur Anordnung an einem
Längsträger in einem Kraftfahrzeug für die Aufnahme eines Federbeines dargestellt. Das
Widerlager 1 weist zwei im rechten Winkel zueinander angeordnete Wandbereiche 2 und 3 mit
Anlageflächen 2a und 3a für den ein Rechteckprofil aufweisenden Längsträger 4 (gestrichelt
dargestellt), einen Lagerteller 5 mit einem konischen Führungszapfen 6, der auf der dem
Längsträger abgewandten Seite des Wandbereiches 2 ausgebildet ist, auf. Der Lagerteller 5
überragt den Längsträger 4 auf der in der Darstellung rechten Seite. Zwischen dem vor
stehenden Rand 7 des Lagertellers 5 und dem senkrecht zu diesem angeordneten Wand
bereich 3 ist eine Stützwand 8 ausgebildet. Die einander gegenüberliegenden Mantellinien 9
und 10 der Stützwand 8 und des Führungszapfens 6 und die Tangentialebenen dieser beiden
Geraden sind nahezu parallel zueinander ausgerichtet, wobei sich die Tangentialebenen auch
parallel zur Richtung des Längsträgers (4) erstrecken.
Fig. 2 zeigt das an dem Längsträger 4 angeordnete erfindungsgemäße Widerlager 1 aus einer
anderen Perspektive.
Fig. 3 zeigt einen Prinzipschnitt III-III durch das Werkzeug zum Tiefziehen des Widerlagers 1
im Bereich der einander gegenüberliegenden Mantellinien 9 und 10 der Stützwand 8 und des
Führungszapfens 6. Die Mantellinien 9 und 10 des Widerlagers 1 sind parallel, genauer, nahe
zu parallel angeordnet, um eine problemlose Bewegung des Ziehstempels 11 sicherzustellen.
Die Abweichung von der Parallelität beträgt beispielsweise 0,2-2, so daß die beiden Mantel
linien 9 und 10 einen zum Längsträger 4 hin im Prinzip einen offenen spitzen Winkel von ein
schließen.
Der Stempel 11 hat einen Schaft mit kreisrundem Querschnitt und weist an seiner unteren
Stirnfläche einen Stempelansatz 13 zur Ausbildung des Führungszapfens 6 auf. Die Stempel
achse A, in deren Richtung der Ziehstempel 11 bewegt wird, ist parallel zur Mantellinie 10 des
Führungszapfens 6 ausgerichtet und damit auch die mit der Mantellinie 10 korrespondierende
Mantellinie 11a des Stempels 11.
Das Werkzeug weist weiterhin eine Matrize 15 mit zwei Anlageflächen 16 und 17 für die im
rechten Winkel vorbereitend gebogene Blechplatine (Wandbereiche 2 und 3), mit einer ausge
arbeiteten Anlagefläche 18 zur Ausbildung der Stützwand 8 und mit einer konusförmigen
Vertiefung 19 zur Ausbildung des Führungszapfens 6 sowie Niederhalter 20 und 21 auf.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Bei dieser ist der Lagerteller 22 mit dem
Führungszapfen 27 gegenüber dem Wandbereich 23 und damit gegenüber dem Längsträger 4
geneigt ausgebildet (Winkel β). Die dazu erforderliche Werkzeuggestaltung ist im Prinzip in
Fig. 5 dargestellt, wobei dort die Schnittebene V-V durch die gegenüber dem Längsträger 4
um den Winkel β geneigte Ziehstempelachse und durch die ebenfalls um den Winkel β ge
neigten und einander gegenüberliegenden Mantellinien 24 und 25 der Stützwand 26 und des
konischen Führungszapfens 27 gelegt ist. Der Stempel 28 weist an seiner Stirnfläche einen
mittig angeordneten konischen Stempelansatz 29 zur Ausbildung des Führungszapfens 27
auf. Auch hier liegt die Stempelachse A in der Ziehrichtung und ist parallel zur Mantellinie 25
des Führungszapfens 27 ausgerichtet.
Claims (4)
1. Widerlager aus Blech zur Anordnung an einem Träger, insbesondere in einem Kraftfahr
zeug, mit im wesentlichen senkrecht zueinander angeordneten Wandbereichen mit Anlage
flächen für den Träger, mit einem einen konischen Führungszapfen aufweisenden Lager
teller, der auf der dem Träger abgewandten Seite eines Wandbereiches angeordnet ist und
den Träger einerseitlich überragt, und mit einer zwischen dem vorstehenden Rand des
Lagertellers und dem im wesentlichen senkrecht zu diesem am Träger anliegenden Wand
bereich angeordneten und entsprechend dem Rand gewölbten Stützwand, dadurch ge
kennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Mantellinien (9 und 10; 24 und 25)
der Stützwand (8; 26) und des Führungszapfens (6; 27) und die Tangentialebenen dieser
beiden Geraden nahezu parallel oder in einem sich zum Träger (4) hin öffnenden spitzen
Winkel zueinander verlaufen, und daß das Widerlager (1) einstückig und tiefgezogen ist.
2. Widerlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerteller (22) mit dem
Führungszapfen (27) gegenüber dem Träger (4) geneigt ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Widerlagers nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Widerlager (1) aus einer Blechplatine in einem Werkzeug tiefgezogen
wird, in dem die Ziehrichtung des Ziehstempels (11; 28) parallel zu der Mantellinie (10; 25)
des Führungszapfens (6; 27) ausgerichtet ist, die der den Lagerteller (5; 22) im größten
Abstand vom Träger (4) schneidenen Mantellinie (9; 24) der Stützwand (8; 26) parallel oder
in einem sich zum Träger (4) hin öffnenden spitzen Winkel gegenüberliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlage in mehreren
Ziehstufen erzeugt wird, in denen entsprechend konturierte Ziehstempel verformend auf die
Blechplatine einwirken.
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