DE19757828A1 - Schutzvorrichtung für Fahrzeuginsassen - Google Patents
Schutzvorrichtung für FahrzeuginsassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem
Aufprall auf Innenbereiche der Fahrzeugkarosserie.
Für derartige Zwecke sind sogenannte Airbags bekannt, die aus einer zusammengefalte
ten Umhüllung bestehen, die mittels einer Gasfüllung explosionsartig aufblasbar sind
und zwischen den Fahrzeuginsassen und den Innenbereichen der Fahrzeugkarosserie
weiche, energieverzehrende Polster bilden, wenn entsprechende Sensoren das Über
schreiten vorgegebener Verzögerungsgrenzwerte registrieren und über eine elektronische
Steuereinrichtung das Aufblasen des Airbags bewirken. Am weitesten verbreitet sind die
im Lenkrad untergebrachten Airbags für den Fahrzeuglenker. In zunehmenden Maße
werden aber auch Airbags für die Beifahrerseite serienmäßig eingebaut. Darüber hinaus
kann man bei einigen Fahrzeugtypen sogenannte Seitenairbags schon serienmäßig, bei
anderen Fahrzeugtypen als Sonderausstattung erhalten. Schließlich sind auch schon spe
zielle Airbags für bestimmte Körperbereiche, beispielsweise für den Kopf des Fahrers
konzipiert und vorgestellt worden.
Mit derartigen Airbags will man die Sicherheit der Fahrzeuge erhöhen und die Verlet
zungsgefahr herabsetzen. Dabei ist man sich bewußt, daß ein optimaler Schutz nur dann
erreicht werden kann, wenn der Fahrer bei Auslösung des Airbags eine bestimmte Aus
gangsposition einnimmt bzw. wenn eine bestimmte Unfallsituation vorliegt, wobei man
sich vor allem auf schädliche Verzögerungen in normaler Fahrtrichtung und auf ver
schiedene Formen des Seitenaufpralls konzentriert hat. Ein optimaler Schutz der Fahr
zeuginsassen durch mehrere Airbags kann nur erreicht werden, wenn die Auslösung der
Airbags in Abhängigkeit von den auftretenden Verzögerungswerten nach Größe und
Richtung ausgelöst werden. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß dazu eine entsprechende
Anzahl von Sensoren und eine umfangreiche Auswert- und Ansteuerelektronik erforder
lich sind. Dies führt dazu, daß ein möglichst weitgehender Schutz sehr kostenaufwendig
ist und daher häufig nur wahlweise gegen Aufpreis zu erhalten ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen möglichst umfassenden Schutz von
Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall auf Innenbereiche der Fahrzeugkarosserie sicher
zustellen ohne daß eine Vielzahl von Airbags, eine Vielzahl von Sensoren und eine ent
sprechende Auswert- und Ansteuerelektronik zur Unterscheidung von Verzögerungskräf
ten nach Größe und Richtung erforderlich sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die gekennzeichnet
ist durch einen Hohlkörper mit deformierbarer Wandung, der mit einem Gas oder mit
einer Flüssigkeit gefüllt ist, sowie mit einer Auslaßöffnung, durch die das eingeschlosse
ne Gas bzw. die eingeschlossene Flüssigkeit bei einem Aufprall entweichen kann.
Derartige Hohlkörper können in verschiedener Größe und Anzahl überall dort angeord
net werden, wo ein Aufprallen des Fahrzeuginsassen auf Innenbereiche der Fahrzeugka
rosserie befürchtet werden muß. Mit anderen Worten, es werden bereits prophylaktisch
Polster vorgesehen, die beim Aufprall unter Absorption von Energie verformbar sind.
Die Unterbringung derartiger Vorrichtungen erfordert zwar einen gewissen Platz, dessen
Bereitstellung aus Sicherheitsgründen jedoch nicht fraglich sein dürfte. Auf der anderen
Seite kann dadurch die Karosserie innenseitig "ausgepolstert" werden, und es können
insbesondere auch solche Gefahrdungsstellen entschärft werden, bei denen die bekannten
Airbags nicht einsetzbar sind oder bei denen Verzögerungen unterhalb der Auslöse
schwelle für Airbags zu Verletzungen führen können.
Die Auslaßöffnung des Hohlkörpers ist zweckmäßigerweise verschlossen, wobei ein
Verschluß vorgesehen ist, der sich bei Erreichen eines definierten Überdrucks im Hohl
körper selbsttätig öffnet. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Auslaßöffnung als
Drosselstelle ausgebildet ist, durch die die pro Zeiteinheit austretende Gas- oder Flüssig
keitsmenge auf ein vorgegebenes Maß begrenzt werden kann. Auf diese Weise kann man
Einfluß auf das Energieabsorptionsverhalten der erfindungsgemäßen Vorrichtung neh
men.
Vorteilhaft kann es auch sein, wenn im Hohlkörper ein höherer Druck herrscht, als au
ßerhalb des Hohlkörpers, weil dann die deformierbare Wandung zwangsläufig eine hö
here Formbeständigkeit hat, was für manche Anwendungsbereiche notwendig sein kann.
Außerdem kann der Verschluß zweckmäßigerweise aus einer Membran mit definierter
Aufreißfestigkeit bestehen, damit die deformierbare Wandung des gasgefüllten Hohlkör
pers bei einem zufälligen, unbeabsichtigten Stoß weit unterhalb der gewünschten Auslö
segrenze nicht deformiert wird.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß sich mit der Anordnung erfindungsge
mäßer Vorrichtungen die Fahrzeugkarosserie innen so gestalten läßt, daß die Verlet
zungsgefahr bei einem Aufprall erheblich herabgesetzt ist. Außer der Gas- bzw. Flüssig
keitsfüllung können noch Zusatzelemente vorgesehen werden, die unter Aufnahme von
Formänderungsarbeit plastisch verformbar sind und dadurch eine weitere Verbesserung
ergeben. Außerdem lassen sich selbstverständlich die erfindungsgemäßen Hohlkörper in
ihrer Form an den abzudeckenden Bereich der Karosserie bzw. des Fahrzeuginnenraums
sowie "oberflächlich" optisch und haptisch an die Karosserieumgebung anpassen. Für
ihre Herstellung kommen insbesondere geeignete Kunststoffe und dafür gebräuchliche
Verarbeitungsverfahren in Betracht.
Andere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in
den Unteransprüchen 6 bis 18 beschrieben. Weitere Einzelheiten werden anhand der in
den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen einfachen gasgefüllten Hohlkörper gemäß der Erfindung im Schnitt
und in perspektivischer Darstellung
Fig. 2 einen zusammengesetzten gasgefüllten Hohlkörper gemäß der Erfindung
wiederum im Schnitt und in perspektivischer Darstellung
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch einen Hohlkörper gemäß Fig. 2.
Der gasgefüllte Hohlkörper 1 gemäß Fig. 1 hat eine im wesentlichen rechteckige Grund
form mit einer deformierbaren Wandung 2 sowie einer Auslaßöffnung 3, die durch einen
eingeformten Verschluß 4 verschlossen ist. Ein derartiger Hohlkörper kann eine größere
Längserstreckung aufweisen und zur Abdeckung gefährlicher Kanten im Innenbereich
eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden. Selbstverständlich ist ein derartiger Hohlkörper
aber auch in jeder anderen Form ausführbar und an die jeweiligen örtlichen Gegebenheit
anpaßbar.
Fig. 2 zeigt, wie ein erfindungsgemäßer, gasgefüllter Hohlkörper 1 mit einer deformier
baren Wandung 2 durch Zusatzelemente in Form von Stegen 5 und/oder Zwischenwän
den 6 unterteilt werden kann, um sein Aufnahmevermögen für Formänderungsarbeit zu
erhöhen. Auf diese Weise können Teilhohlräume 7, 8, 9 geschaffen werden, deren Aus
laßöffnungen 3 wiederum durch Verschlüsse 4 verschlossen sind, wobei je nach Auf
prallstärke das eingeschlossene Gas nacheinander in die anderen Teilhohlräume und ggf.
zuletzt in die Umgebung entweichen kann. In allen Fällen muß dafür gesorgt werden,
daß die äußere Wandung 2 sowie die inneren Wandungsteile in Form von Stegen 5 bzw.
Zwischenwänden 6 deformierbar sind, wodurch eine Struktur entsteht, die erhebliche
Formänderungsarbeit aufnehmen kann und daher einen wirksamen Schutz für die Fahr
zeuginsassen darstellt. Auf der zum Fahrgastraum weisenden Oberfläche ist eine Dekor
schicht 10 aufgebracht, die optisch und haptisch an die Karosserieumgebung angepaßt
ist. Auch die Strukturen mit Teilhohlräumen lassen sich selbstverständlich nicht nur in
der dargestellten Quaderform, sondern in jeder beliebigen, an den jeweiligen Einbauort
angepaßten Form herstellen.
Aus dem in Fig. 3 dargestellten Horizontalschnitt durch eine Struktur gemäß Fig. 2 ist
ersichtlich, daß die Stege 5 in Wabenform angeordnet sind und eine unterschiedlich star
ke Wandstärke aufweisen, wodurch der Formänderungswiderstand im Nutzbereich des
gasgefüllten Hohlkörpers 1 unterschiedlich groß ausgebildet werden kann. Das gleiche
gilt selbstverständlich für die Wandung 2 des Hohlkörpers 1. Auf der zum Fahrgastraum
weisenden, äußeren Oberfläche ist wiederum eine Dekorschicht 10 angebracht.
Wie bereits erwähnt, können gemäß der Erfindung gas- oder flüssigkeitsgefüllte Hohl
körper geschaffen werden, deren Füllvolumen in Verbindung mit der deformierbaren
Wandung einen vorzüglichen Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall auf In
nenbereiche der Fahrzeugkarosserie bilden. Durch Unterteilung des Hohlkörpers läßt
sich dessen Vermögen zur Aufnahme von Formänderungsarbeit noch wesentlich stei
gern.
Außerdem ist es möglich, zur Füllung ein Gas oder eine Flüssigkeit vorzusehen, das
bzw. die hinsichtlich seiner bzw. ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaft, wie
Dichte, Viskosität, usw. auf den jeweiligen, konkreten Anwendungszweck abgestimmt
ist.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall auf Innenbe
reiche der Fahrzeugkarosserie, gekennzeichnet durch einen Hohlkörper (1) mit
deformierbarer Wandung (2), der mit einem Gas oder mit einer Flüssigkeit gefüllt
ist, sowie mit einer Auslaßöffnung (3), durch die das eingeschlossene Gas bzw.
die eingeschlossene Flüssigkeit bei einem Aufprall entweichen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung
(3) verschlossen ist und daß ein Verschluß (4) vorgesehen ist, der sich bei Errei
chen eines definierten Überdrucks im Hohlkörper (1) selbsttätig öffnet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaß
öffnung (3) als Drosselstelle ausgebildet ist, die die pro Zeiteinheit austretende
Gas- oder Flüssigkeitsmenge auf ein vorgegebenes Maß begrenzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlkör
per (1) ein höherer Druck herrscht als außerhalb des Hohlkörpers.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verschluß (4) aus einer Membran mit definierter Aufreißfestigkeit besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandung (2) des Hohlkörpers (1) aus Kunststoff besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1)
durch das Blasformverfahren hergestellt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper
durch das Spritzgießverfahren, vorzugsweise durch das
Gasinnendruck-Spritzgießverfahren hergestellt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im
Hohlkörper (1) Zusatzelemente (5) in Form von Rippen, Stege- oder dergl. vor
gesehen sind, die unter Aufnahme von Formänderungsarbeit plastisch verformbar
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlkörper (1) durch Zwischenwände (6) unterteilt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilhohlräume
(7, 8, 9) gegeneinander abgeschlossen und mit als Drosselstelle wirkenden Aus
laßöffnungen (3) ausgestattet sind, durch die das eingeschlossene Gas bzw. die
eingeschlossene Flüssigkeit nacheinander in die anderen Teilhohlräume (8, 9)
und zuletzt in die Umgebung entweichen kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper (1) für die Abdeckung bestimmter Karosseriebereiche ausgebildet
und in seiner Form an diese Karosseriebereiche angepaßt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1)
auf seine zum Fahrgastraum weisenden Oberfläche durch eine Dekorschicht (10)
aus Folie, Stoff, oder dergl. optisch und haptisch an die Karosserieumgebung an
gepaßt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung eine
Dekorschicht (10) vorzugsweise durch Zweikomponenten-Spritztechnik aufge
bracht ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1)
auf eine Dekorschicht (10) mittels Folienhinter
form- bzw. -hinterspritztechnik
aufgebracht ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper (1) aus Polypropylen, kaltschlagzähen Thermoplasten oder
thermoplastischen Elastomeren besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (2)
des Hohlkörpers (1) in an sich bekannter Weise durch Einlagen aus Glasfasern
oder dergl. verstärkt sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Füllung ein Gas oder eine Flüssigkeit vorgesehen wird, das bzw. die hin
sichtlich seiner bzw. ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaft, wie
Dichte, Viskosität, usw., auf den jeweiligen, konkreten Anwendungszweck ab
gestimmt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19757828A DE19757828A1 (de) | 1997-09-13 | 1997-12-24 | Schutzvorrichtung für Fahrzeuginsassen |
PCT/EP1998/005813 WO1999014081A1 (de) | 1997-09-13 | 1998-09-11 | Schutzvorrichtung für fahrzeuginsassen |
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DE19740326 | 1997-09-13 | ||
DE19757828A DE19757828A1 (de) | 1997-09-13 | 1997-12-24 | Schutzvorrichtung für Fahrzeuginsassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7842264
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19757828A Withdrawn DE19757828A1 (de) | 1997-09-13 | 1997-12-24 | Schutzvorrichtung für Fahrzeuginsassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19757828A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10311034B4 (de) * | 2002-12-10 | 2005-11-24 | Lear Corp., Southfield | Pneumatisch druckgeformte Aufprallgegenmassnahme |
WO2006036030A1 (ja) | 2004-09-30 | 2006-04-06 | Kyoraku Co., Ltd. | 車両用衝撃吸収体 |
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-
1997
- 1997-12-24 DE DE19757828A patent/DE19757828A1/de not_active Withdrawn
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