DE19756891A1 - Lambdasonde und Sauerstoffmeßanordnung - Google Patents
Lambdasonde und SauerstoffmeßanordnungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lambdasonde mit einer
sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht.
Bei Automobilmotoren mit geregeltem Katalysator ist es für
optimalen Katalysatoreinsatz erforderlich, dem Motor
Treibstoff und Luft im richtigen Verhältnis zuzuführen, so
daß zwar eine vollständige Treibstoff-Umsetzung erfolgen
kann, aber keine überschüssige Luft eingeführt wird.
Ein Maß dafür, ob zuviel, genau ausreichend oder zuwenig Luft
in den Verbrennungsraum eingeführt wird, ist der Lambda-Wert.
Dieser repräsentiert das Verhältnis der in den
Verbrennungsraum eingeführten zu der für vollständige
Treibstoff-Umsetzung theoretisch benötigten Luftmenge. Der
Lambdawert wird durch Messung des Sauerstoffgehaltes im
Abgasgemisch bestimmt.
Wird zuviel Sauerstoff für eine gegebene Treibstoffmenge
eingeführt, ist der Lambdawert größer als 1; im Hinblick auf
den Treibstoffmangel spricht man vom "Magerbetrieb" des
Motors. Hier verläßt der überschüssige Sauerstoff den
Verbrennungsraum wieder und der Sauerstoffgehalt im Abgas,
d. h. der Sauerstoff-Partialdruck ist hoch, wobei er typisch
im Prozent-Bereich liegt. Wird hingegen zuwenig Sauerstoff
für eine gegebene Treibstoffmenge eingeführt, ist Lambda
kleiner als 1; man spricht von einem "fetten Gemisch". Der
Luftsauerstoff wird unter diesen Bedingungen praktisch
vollständig umgesetzt, so daß der Sauerstoffpartialdruck im
Abgas um mehrere Größenordnungen niedriger ist als bei
Magerbetrieb.
Ein Ottomotor ist praktisch nicht lauffähig, wenn der Lambda-Wert
kleiner als 0,8 wird, also dem Motor zuwenig Luft
zugeführt wird. Zugleich kann der Lambda-Wert zum mageren hin
ohne weiteres Werte bis 1,4 oder darüber annehmen. Der
gewünschte Lambda-Wert, der möglichst genau eingehalten
werden soll, ist aber genau 1. Es ist daher erwünscht, Lambda
zwischen 0,8 und 1,4 mit hoher Auflösung um 1 zu messen.
Zur Messung werden typisch Halbleiter eingesetzt, die
sauerstoffempfindlich sind, insbesondere Halbleiter, deren
elektrische Leitfähigkeiten sauerstoffabhängig sind. Die
Leitfähigkeit hängt in bestimmten
Sauerstoffpartialdruckbereichen exponentiell vom
Sauerstoffpartialdruck ab. Wegen dieser exponentiellen
Abhängigkeit der Leitfähigkeit vom Sauerstoffpartialdruck
ändert sich die meßbare elektrische Leitfähigkeit nahezu
sprungartig, wenn am Punkt λ = 1 der Sauerstoffpartialdruck
um mehrere Größenordnungen schwankt. Die sprungartige
Änderung macht eine Regelung des Lambda-Wertes auf einem
engen Bereich um 1 praktisch unmöglich, so daß
vergleichsweise große Schwankungen des Lambda-Wertes mit
ungünstigerem Treibstoffverbrauch und schlechterer
Katalysatoreffizienz resultieren werden.
Nach dem Sprung ist der Signalhub zu höheren Lambda-Werten
bekannter Lambda-Sonden hingegen klein, was den Regelbetrieb
noch weiter erschwert.
Die elektrische Leitfähigkeit derartiger Halbleiterschichten
ist zudem temperaturabhängig, wobei die
Temperaturabhängigkeit entsprechend einer Boltzmann-
Verteilung exponentiell mit dem Kehrwert der absoluten
Temperatur abfällt; dies erschwert die Messungen weiter.
Eine Lambda-Sonde mit dem vorbeschriebenen Verhalten wird
beispielsweise durch einen Strontiumtitanat-Sensor
realisiert. Bei undotiertem Strontiumtitanat kann ein Wechsel
des für die elektrische Leitfähigkeit verantwortlichen
Mechanismus auftreten; bei sehr niedrigen
Sauerstoffpartialdrücken wird die n-Leitung dominieren,
während zu hohen Sauerstoffpartialdrücken die p-Leitung
dominiert. Dies kann möglicherweise durch die Einlagerung von
Sauerstoffatomen in das Gitter erklärt werden, die bei hohem
Sauerstoffpartialdruck vermehrt stattfindet; der Sauerstoff
ionisiert nach Einbau, was Elektronen aus dem Leitungsband
erfordert. Der Sauerstoff-Einbau reduziert daher die für die
Stromleitung verfügbaren Elektronen; zugleich entstehen aber
bei weiter ansteigenden Sauerstoff-Konzentrationen Elektron-
Fehlstellen an anderen Stellen im Halbleitergitter, also
"Löcher", deren Bewegung ebenfalls eine Stromleitung bewirken
kann. So ändert der Sauerstoff-Einbau das
Leitfähigkeitsverhalten.
Bei undotiertem Strontiumtitanat wird es einen
Sauerstoffpartialdruck geben, an welchem nicht mehr viele
Elektronen für die Stromleitung verfügbar sind, und noch
nicht genug Löcher. In diesem Punkt wird ein
Leitfähigkeitsminimum auftreten. Die Kennlinie, welche den
Zusammenhang zwischen elektrischer Leitfähigkeit und
Sauerstoffpartialdruck beschreibt, ist daher bei undotiertem
Strontiumtitanat in diesem Übergangsbereich nicht eindeutig,
was einer präzisen Regelung ebenfalls entgegensteht.
Der Wechsel der Leitfähigkeit geht zugleich mit einer
Änderung der Sauerstoffempfindlichkeit einher; die
Sauerstoffempfindlichkeit verläuft zwar allgemein
exponentiell, aber bei Änderung des Sauerstoffpartialdruckes
über sehr viele Größenordnungen und gerade im
Leitfähigkeitsminimum wird sich der Exponent der Abhängigkeit
ändern. Auch dies steht einer präzisen Regelung entgegen.
Um einen eindeutigen Zusammenhang zwischen elektrischer
Leitfähigkeit und Sauerstoffpartialdruck zu erzielen, ist
versucht worden, das Grundmaterial mit geeigneten Donatoren
wie Tantal, Niob oder Wolfram zu dotieren, die das
Leitfähigkeitsminimum zu höheren Sauerstoffpartialdrücken
verschieben. Bei hinreichend hoher Donator-Konzentration wird
so eine für alle interessierenden Sauerstoffpartialdrücke
eindeutige Kennlinie erzielt.
Die Dotierung des Halbleitermaterials, insbesondere von
Strontiumtitanat führt jedoch zu einer erhöhten Temperaturabhängigkeit
und löst auch nicht das Problem, am Wert λ = 1
eine weniger sprunghafte Signaländerung zu erhalten.
Unabhängig von diesen Problemen ist es allgemein
wünschenswert, wenn die Lambdasonde ein großes Ausgangssignal
liefert, da gerade im Kraftfahrzeugbereich häufig starke
elektrische bzw. elektromagnetische, oft impulsartige
Störungen auftreten, die die Auswertung kleiner elektrischer
Signale stören.
Die Sensoren sollen zudem möglichst ausschließlich auf
Sauerstoff ansprechen und nicht auf andere im Abgas
enthaltene Komponenten ansprechen, wie Kohlenmonoxid,
Wasserstoff, partielloxidierte Kohlenwasserstoffe,
Stickoxide, Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff und
dergleichen, oder gar durch irreversible chemische Reaktionen
mit den zum Teil aggressiven, korrodierenden oder
reduzierenden vorgenannten Gasen vergiftet werden.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf, Neues für die
gewerbliche Anwendung bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst,
wobei bevorzugte Ausführungsformen in den abhängigen
Ansprüchen angegeben sind.
Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht
also darin, eine Lambdasonde, welche eine erste
sauerstoffempfindliche Halbleiterschicht aufweist, mit einer
weiteren sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht
auszustatten. Die zweite Halbleiterschicht hat bei niedrigen
Sauerstoffpartialdrücken erfindungsgemäß eine andere
Sauerstoffempfindlichkeit als die erste und weist zudem bei
höheren Sauerstoffpartialdrücken ein ausgeprägtes Minimum
auf. Es soll also erfindungsgemäß vorgesehen werden, daß
zumindest die zweite Schicht eine an sich unerwünschte
Zweideutigkeit der Kennlinie im Meßbereich aufweist. Daß
beide Schichten eine unterschiedliche Empfindlichkeit
besitzen, bedeutet nicht, daß ein sauerstoffempfindlicher
Parameter wie die Leitfähigkeit für beide Schichten bei einem
gegebenen Sauerstoffpartialdruck zwingend unterschiedlich
ist. Vielmehr ist es ausreichend, wenn die betrachtete
sauerstoffempfindliche Größe sich für beide Schichten auf
unterschiedliche Weise ändert. So kann beispielsweise, wenn
sich die Leitfähigkeit beider Schichten in einem bestimmten
Sauerstoffpartialdruck exponentiell mit dem
Sauerstoffpartialdruck ändert, der diese Änderung
beschreibende Exponent für beide Schichten verschieden sein.
Diese Lambdasonde kann in einer Sauerstoffmeßanordnung
eingesetzt werden, in welcher ein für den Abgasgemisch-
Sauerstoffgehalt repräsentatives Signal aus der Messung und
Verknüpfung von sauerstoffempfindlichen Parametern der
jeweiligen Halbleiterschichten bestimmt wird. Das für den
Abgasgemisch-Sauerstoffgehalt repräsentative Signal kann
derart bestimmt werden, daß es sich am Punkt λ = 1 nicht mit
einem steilen Sprung ändert. Hierzu kann beispielsweise die
elektrische Leitfähigkeit beider Halbleiterschichten bestimmt
und der Quotient dieser Größen ermittelt werden.
Wenn die zweite Halbleiterschicht bei höheren
Sauerstoffpartialdrücken ein ausgeprägtes Minimum aufweist,
während die Sauerstoffempfindlichkeit der ersten
Halbleiterschicht dort keinen derartigen Verlauf, sondern
vielmehr eine eindeutige Sauerstoff-Leitfähigkeits-Kennlinie
besitzt, ändert sich der Quotient der Leitfähigkeiten beider
Schichten an diesem Punkt auf besonders gut auswertbare
Weise.
Die Schichten können bevorzugt so gewählt werden, daß bei
beiden Schichten im niedrigen Sauerstoffpartialdruckbereich,
wo die n-Leitung überwiegt, eine abfallende Leitfähigkeits-
Sauerstoff-Kennlinie vorliegt; dies bedeutet, daß zunächst
die Leitfähigkeit abnimmt, wenn der Sauerstoffpartialdruck
sich erhöht. Diese prinzipielle Abhängigkeit kann bei beiden
Halbleiterschichten gleich sein; lediglich die Stärke der
Änderung wird sich unterscheiden, d. h. die Steilheiten der
Sauerstoff-Leitfähigkeits-Kennlinien beider Schichten sind
verschieden.
Im niedrigen Sauerstoffpartialdruckbereich wird sich der
Quotient der Leitfähigkeiten beider Schichten dann aufgrund
der unterschiedlichen Kennliniensteilheiten ändern. Diese
Änderung ist für die Bestimmung von Lambda bei fetten
Gemischen (Lambda unter 1) von Bedeutung. Obwohl sich die
Steilheiten der Sauerstoff-Leitfähigkeits-Kennlinien bei
niedrigen Sauerstoffpartialdrücken nur wenig unterscheiden
werden, also die Exponenten der exponentiellen
Sauerstoffempfindlichkeit nur geringfügig differieren, ist
die Signaländerung des Quotienten noch ausreichend, weil sich
der Sauerstoffpartialdruck um mehrere Größenordnungen bei
kleinen Lambdawerten ändert.
Bei mageren Gemischen, also wenn Lambda größer als 1 ist,
ändert sich der Sauerstoffpartialdruck hingegen nur noch
wenig und nicht um mehrere Größenordnungen (der maximale
Sauerstoffpartialdruck im Abgas muß immer unter 21%, dem
natürlichen Luftsauerstoffgehalt liegen). Hier wird der
gewünschte große Signalhub deshalb erreicht, weil die zweite
Halbleiterschicht ein Empfindlichkeitsminimum aufweist. Der
Quotient der Leitfähigkeiten wird sich also trotz der
geringen Sauerstoffpartialdruckänderungen noch deutlich
ändern, denn die Leitfähigkeit der zweiten Halbleiterschicht
steigt an, während jene der ersten Halbleiterschicht weiter
abfällt. Dies sorgt für einen hinreichend großen Signalhub,
während zugleich der Lambda-Sprung reduziert wird. Der Sensor
hat also eine sehr gute Auflösung insbesondere im für
Magermotoren kritischen Bereich von Lambda zwischen 0,99 und
1,05.
Nur durch eine geeignete Wahl der Sauerstoffempfindlichkeiten
der jeweiligen Schichten wird also erfindungsgemäß erreicht,
daß der Quotient der Leitfähigkeiten bzw. eine andere, aus
den sauerstoffempfindlichen Parametern durch geeignete
Verknüpfung gewonnene Größe, trotz des Leitfähigkeitsminimums
- zumindest im interessierenden Sauerstoffbereich - einen
eindeutigen und zumindest im wesentlichen sprungfreien
Verlauf aufweist.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist die Sauerstoffempfindlichkeit der zweiten
Halbleiterschicht bei geringen Sauerstoffpartialdrücken
größer als jene der ersten; dies kann erreicht werden, wenn
die erste Halbleiterschicht n-dotiert ist und die zweite
Halbleiterschicht p-dotiert ist. Als Donatoren können dabei
insbesondere eines oder mehrere der Elemente aus der Gruppe
Tantal, Niob und Wolfram zugesetzt werden, während als
Akzeptoren Chrom und/oder Eisen verwendbar sind.
Die Verwendung unterschiedlich dotierten Strontiumtitanats
ist auch vorteilhaft, um die Temperaturabhängigkeit des
Sauerstoffsignals drastisch zu verringern. Da bei
Strontiumtitanat trotz unterschiedlicher Dotierung die
thermischen Aktivierungsenergien nahezu gleich sind, werden
sich die Leitfähigkeiten beider Schichten in nahezu gleicher
Weise ändern. Der Quotient der sich gleichartig ändernden
Leitfähigkeiten wird daher praktisch temperaturunabhängig
sein. So spricht die Sonde bei nicht zu hohen Temperaturen,
wie etwa unterhalb 800°C kaum noch oder nur in allenfalls
vernachlässigbarem Umfang auf Temperaturschwankungen an. Bei
höheren Temperaturen ist die Temperaturvariation.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden nur
beispielsweise anhand der Zeichnungen beschrieben. In dieser
zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Gassensor gemäß
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Meßelektrodenanordnung des Sensors gemäß
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 ein Heizmäanderanordnung für einen Gassensor
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 Leitfähigkeitskennlinien tantaldotierter
Strontiumtitantat-Dünnschichten für
verschiedene Donator-Konzentrationen;
Fig. 5 modellhafte Kennlinienverläufe unterschiedlich
dotierter Strontiumtitantatschichten und eines
resultierenden Differenzsignals;
Fig. 6 ein Differenzsignal einer erfindungsgemäßen
Lambda-Sonde.
Nach Fig. 1 umfaßt ein allgemein mit 1 bezeichneter
Gassensor ein Trägersubstrat 2, welches bevorzugt aus
Aluminiumoxid, Al2O3, besteht. Die Oberseite 2a des flachen
Substrates 2 weist eine (in Fig. 2 näher veranschaulichte)
Meßelektrodenstruktur 3 auf, über welcher eine
sauerstoffempfindliche Halbleiterschicht 4 angeordnet ist.
Die Halbleiterschicht steht dabei in elektrischer Verbindung
mit der Meßelektrodenstruktur 3. Die Halbleitereigenschaften
der sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht 4, etwa deren
Widerstand bzw. elektrische Leitfähigkeit ändern sich auf
unten beschriebene Weise, wenn der sauerstoffempfindliche
Halbleiter wechselnden Sauerstoffkonzentrationen ausgesetzt
ist.
Das Trägersubstrat 2 weist auf der gegenüberliegenden Seite
einen spiegelbildlichen Schichtaufbau auf, wobei jedoch das
sauerstoffempfindliche Halbleitermaterial 6 erfindungsgemäß
andere Eigenschaften hat, wie weiter unten beschrieben wird.
Das Trägersubstrat 2 ist in mehreren Lagen aufgebaut. Auf
jeder Lage ist ein Funktionselement aus Platin vorgesehen,
nämlich zunächst auf einem ersten Substrat die
Meßelektrodenstruktur 3, dann, innenliegend, eine
Heizungsstruktur 7 und ein Temperaturfühler (nicht gezeigt)
aus geeignetem Material. Auf einem weiteren Substrat ist für
die zweite Außenseite die Meßelektrodenstruktur 5 vorgesehen.
Die Substrate sind zusammengepreßt und gesintert, um das
mehrlagige Sensorelement zu bilden. Die jeweiligen Lagen
können in bekannten Verfahren wie durch Siebdruck als
Dickschicht oder insbesondere durch Hochfrequenz-Sputtern in
Dünnschicht auf dem Substrat abgeschieden werden.
Nach Fig. 3 umfaßt die bevorzugt aus Platin hergestellte
Heizungsstruktur 7 im Aluminiumoxidsubstrat zwei
Anschlußfelder 7a, 7b, welche über eine Mehrzahl von dünnen
Heizleitern 11a, 11b verbunden sind. Die Heizleiter 11a, 11b
können erforderlichenfalls zur Erzielung eines gewünschten
Erwärmungsmusters mäanderförmig oder in Schleifen geführt
sein, wie bei 11c angedeutet.
Die Heizungsstruktur ist so zentral angeordnet, daß sie die
beiden Substratseiten und insbesondere beide
Halbleiterschichten auf näherungsweise gleiche Temperaturen
erwärmt, was für eine Temperaturkompensation besonders
vorteilhaft ist. Bevorzugt ist die Heizungsstruktur 7 so
dimensioniert, daß im Betrieb eine Temperatur des
sauerstoffempfindlichen Halbleiters in den zum
Sauerstoffnachweis relevanten Bereichen von zumindest 700°
und bevorzugt zumindest 800°, möglichweise sogar bis 1000°C
erreicht wird.
Einleuchtenderweise können anstelle von reinem Platin auch
Legierungen aus Platinmetallen wie Platin mit hohem
Rhodiumanteil usw. für die Heizungsstruktur verwendet werden,
oder andere Materialien, welche eine hinreichend hohe
thermische Stabilität besitzen, wie im Stand der Technik
bekannt.
Nach Fig. 3 ist die schematisch veranschaulichte
Meßelektrodenstruktur 3 bevorzugt aus einer interdigitalen
Elektrodenstruktur mit zwei Meßelektroden 3a, 3b gebildet,
die jeweils ein Anschlußfeld 8a, 8b zur Verbindung der
Elektroden 3a, 3b mit einer externen Leitung aufweisen,
welche z. B. zu einer Leitfähigkeitsmeßeinrichtung führt. Die
Anschlußfelder 8a, 8b sind über jeweilige, einander parallele
Verbindungsstege 9a, 9b mit einer Mehrzahl von paarweise
parallelen Elektrodenfingern 10a, 10b verbunden, welche sich
von ihrem Verbindungssteg bis dicht an den gegenüberliegenden
Verbindungssteg erstrecken, ohne in direkten elektrischen
Kontakt mit diesem zu treten. Zwischen zwei mit dem ersten
Verbindungssteg 9a verbundenen Elektrodenfingern 10a ist
jeweils ein mit dem zweiten Verbindungssteg 9b verbundener
Elektrodenfinger angeordnet und umgekehrt. Die Abstände
zwischen zwei Elektrodenfingern sind vorzugsweise gleich und
mindestens so breit wie ein Elektrodenfinger. Auf diese Weise
wird eine interdigitale Elektrodenstruktur erhalten, welche
sich im elektrischen Kontakt mit der sauerstoffempfindlichen
Halbleiterschicht befindet. Die beschriebene
Interdigitalstruktur der beispielsweise aus Platin
herstellbaren Elektroden kann in Dünnschichttechnik durch
Sputtern, Strukturierung durch Lithographie, Ätzen usw. oder
in Dickschichttechnik, beispielsweise durch Siebdruck auf dem
Aluminiumsubstrat vorgesehen werden.
Die Interdigital-Elektrodenstruktur kann wie das Heizelement
gebildet oder auf andere Weise und/oder aus anderen
Materialien gebildet sein.
Die sauerstoffempfindliche Halbleiterschicht 4 wird als eine
erste Halbleiterschicht aus n-dotiertem Strontiumtitanat,
SrTiO3, in Dick- oder Dünnschichtaufbau gebildet. Die n-do
tierte Halbleiterschicht 4 ist mit Ta5+-Ionen, Niob,
Wolfram oder dergleichen dotiert; die Dotierung ist so
gewählt, daß auch bei hohen, noch mit der Lambda-Sonde zu
messenden Sauerstoffkonzentrationen in Abgasgemischen die
Leitfähigkeits-Kennlinie kein oder ein allenfalls schwach
ausgeprägtes Minimum aufweist. Fig. 4 zeigt, daß dies bei
Dotierung des Strontiumtitanates mit Tantal im Bereich
zumindest ab 0,1 mol% bis 10 mol% ohne weiteres der Fall sein
wird; es versteht sich, daß andere Dotierungskonzentrationen
möglich sind, insbesondere für andere Donatoren.
Erfindungsgemäß ist auf der Unterseite 2b des
Gassensorssubstrates eine zweite Halbleiterschicht 6
vorgesehen, der eine entsprechende Interdigital-
Elektrodenstruktur 5 zugeordnet ist. Die zweite
Halbleiterschicht ist bevorzugt aus akzeptordotiertem
Strontiumtitanat gebildet, wobei als Akzeptoren insbesondere
Eisen, aber auch Chrom oder andere Substanzen in Frage
kommen. Das somit p-leitende Strontiumtitanat wird in
Dünnschichttechnologie, etwa durch Sputtern, realisiert.
Die elektrische Leitfähigkeit der beiden Schichten wird
zumindest ungefähr der folgenden Funktion folgen:
σ = K0.p(O2)m.e-(EA/kT)
mit σ = elektrische Leitfähigkeit
K0 = Materialkonstante
p(O2) = Sauerstoffpartialdruck
m = Exponent der Sauerstoffpartialdruckabhängigkeit
EA = thermische Aktivierungsenergie
k = Boltzmann-Konstante
T = absolute Temperatur.
K0 = Materialkonstante
p(O2) = Sauerstoffpartialdruck
m = Exponent der Sauerstoffpartialdruckabhängigkeit
EA = thermische Aktivierungsenergie
k = Boltzmann-Konstante
T = absolute Temperatur.
Der Exponent m der Sauerstoffpartialdruck-Abhängigkeit ändert
sich dabei wiederum mit dem Sauerstoffpartialdruck.
Durch geeignete Wahl des Verhältnisses von Strontium zu Titan
bei Aufbau insbesondere der p-dotierten
Strontiumtitanatschicht, etwa bei Herstellung durch Sputtern,
und geeignete Wahl und Dosierung eines Akzeptormaterials wie
Eisen kann erreicht werden, daß im hohen
Sauerstoffpartialdruckbereich ein großer Exponent m für diese
Schicht vorliegt; mit anderen Worten wird sich die
elektrische Leitfähigkeit mit dem Sauerstoffpartialdruck
stark ändern. Zugleich nimmt die Leitfähigkeitskennlinie ein
Minimum bei vergleichsweise niedrigen
Sauerstoffpartialdrücken an. Dies ist schematisch in Fig. 5
dargestellt, wo die Leitfähigkeitskurve im
Sauerstoffpartialdruckbereich ab etwa einem millibar stark
ansteigt und das Leitfähigkeitsminimum etwa bei 10-6 bar
liegt. Der in der Figur ebenfalls dargestellte
Kennlinienverlauf einer n-dotierten Strontiumtitanatschicht
zeigt, daß die Leitfähigkeit einer solchen Schicht mit
ansteigendem Sauerstoffgehalt durchgehend abnimmt. Es ist
auch zu erkennen, daß bei sehr niedrigen
Sauerstoffpartialdrücken (bis z. B. 10-14 bar bei 800°C) zwar
beide Kennlinien abfallen, aber mit unterschiedlicher
Steilheit; so steigt die Differenz beider Leitfähigkeiten
allmählich an.
Die Lambda-Sonde, d. h. der sauerstoffempfindliche Gassensor
der vorliegenden Erfindung wird wie folgt betrieben:
Die Lambda-Sonde 1 wird in einen Verbrennungskanal eingebaut und seine Heiz- und Meßelektroden in der erforderlichen Weise beschaltet, d. h. an Auswerte- bzw. Spannungsversorungseinrichtungen angeschlossen. Dann wird die Heizungsstruktur mit Energie versorgt, um den Sensor auf die erforderliche Temperatur von zumindest 700° oder darüber, z. B. auf etwa 800 bis 1000°C zu erwärmen. Es wird dann der Verbrennungsprozeß in Gang gesetzt und das Verbrennungsabgas, welches in schwankender Konzentration und verbrannten Sauerstoff enthält, durch den Verbrennungskanal vorbei am Gassensor bzw. der Lambda-Sonde geführt.
Die Lambda-Sonde 1 wird in einen Verbrennungskanal eingebaut und seine Heiz- und Meßelektroden in der erforderlichen Weise beschaltet, d. h. an Auswerte- bzw. Spannungsversorungseinrichtungen angeschlossen. Dann wird die Heizungsstruktur mit Energie versorgt, um den Sensor auf die erforderliche Temperatur von zumindest 700° oder darüber, z. B. auf etwa 800 bis 1000°C zu erwärmen. Es wird dann der Verbrennungsprozeß in Gang gesetzt und das Verbrennungsabgas, welches in schwankender Konzentration und verbrannten Sauerstoff enthält, durch den Verbrennungskanal vorbei am Gassensor bzw. der Lambda-Sonde geführt.
An der sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht 4 wird
Sauerstoff aus dem Gasgemisch in das Material eingebaut, etwa
durch Rekombination mit in der Schicht vorhandenen
Sauerstoff-Leerstellen, was die elektrischen Eigenschaften
des sauerstoffempfindlichen Halbleiters verändert. Bei
Verwendung von Strontiumtitanat ändert sich insbesondere die
Leitfähigkeit der sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht,
was durch Anlegen einer Spannung zwischen den beiden
Elektrodenteilen der jeweiligen Interdigitalstruktur 3 und
Messung des so erzeugten Stromes erfaßt werden kann, da die
sauerstoffempfindliche Halbleiterschicht die einzig leitende
Verbindung zwischen den Elektrodenfingern vorsieht.
Derselbe Vorgang findet auch auf der gegenüberliegenden Seite
statt, so daß sich auch an der zweiten
sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht 6 die Leitfähigkeit
in einer Weise verändert, die für den Sauerstoffpartialdruck
charakteristisch ist.
Wenn sich nun die Verbrennung des Motors, etwa durch einen
Lastwechsel ändert, werden sich auch die Leitfähigkeiten der
Halbleiterschichten ändern. So kann beispielsweise durch
Reduzierung der Treibstoff-Zufuhr das Gemisch vom fetten zum
mageren Betriebsbereich des Motors übergehen. Dabei wird der
Sauerstoffgehalt im Abgas des Motors allmählich zunehmen. Die
Leitfähigkeiten nehmen hierbei zunächst in beiden Schichten
ab, und zwar in leicht unterschiedlicher Weise, vgl. Fig. 5;
die Differenz beider Leitfähigkeiten steigt dabei nach und
nach an, wie aus Fig. 5 ersichtlich.
Bei weiter steigenden Sauerstoffpartialdrücken durchläuft die
Leitfähigkeit der p-dotierten Schicht ihr Minimum, während
die Leitfähigkeit der n-dotierten Schicht weiter abnimmt.
Durch dieses Verhalten steigt die Differenz beider
Leitfähigkeiten weiter an, und zwar stärker als zuvor.
Steigen die Sauerstoffpartialdrücke noch weiter an, so hat
die Leitfähigkeit der p-dotierten Strontiumtitanatschicht ihr
Minimum durchlaufen und steigt nun an. Die Leitfähigkeit der
n-dotierten Schicht sinkt hingegen weiter ab. Demgemäß steigt
die Leitfähigkeitsdifferenz beider Schichten noch stärker als
vorher.
Der Lambdawert hängt nun auf nichtlineare Weise mit dem
Sauerstoffpartialdruck im Abgas zusammen. Wird die aus den
Leitfähigkeitswerten abgeleitete Größe, wie z. B. die
Differenz dieser Werte, nicht gegen den
Sauerstoffpartialdruck aufgetragen, sondern gegen den
Lambdawert, so ergibt sich ein Kurvenverlauf, der eine
allenfalls wenig sprungartige Änderung beim Wert Lambda=1
aufweist. Dies ist für den Quotienten der Leitfähigkeiten in
Fig. 6 dargestellt. Der dort gezeigte Kurvenverlauf stellt
den praktisch bestimmten Verlauf des Widerstandsverhältnisses
zweier sauerstoffempfindlicher Schichten gemäß der Erfindung
über dem Lambda-Wert dar. Eine dieser Schichten war eine
tantaldotierte Strontiumtitanat-Dünnschicht, die andere eine
eisendotierte Strontiumtitanat-Dünnschicht.
Damit ist die Lambda-Sonde der vorliegenden Erfindung für
einen breiten Bereich von Lambda-Werten, insbesondere im
technisch relevanten Bereich von λ = 0,8 bis λ = 1,4
einsetzbar. Die Auflösung des Lambda-Wertes im Bereich λ < 1
erlaubt es, einen Motor näher am Sollwert von λ = 1 zu
betreiben; es ist daher nicht erforderlich, ein besonders
fettes Treibstoffgemisch zu verwenden, so daß die Lambda-
Sonde insbesondere mit Magermotoren eingesetzt werden kann.
Einleuchtenderweise ist also die jeweilige Konstante m, d. h.
der Exponent der Sauerstoffpartialdruckabhängigkeit,
zumindest im relevanten Meßbereich unterschiedlich.
Die Konstante m wird materialabhängig und von der Dotierung
bestimmt sein, so daß sie insbesondere für n- und p-dotierte
Strontiumtitanatschichten unterschiedlich groß sein wird,
wobei bei tiefen Partialdrücken in einem weiten
Partialdruckbereich die Konstante mp größer als die Konstante
mn ist. Mit anderen Worten ändert sich die Leitfähigkeit der
p-dotierten Schicht bei sehr niedrigen
Sauerstoffpartialdrücken stets stärker als jene einer n-do
tierten Strontiumtitanatschicht. Zu höheren
Sauerstoffpartialdrücken ändern sich die Konstanten m beider
Schichten dann wie aus den Steigungen in der doppelt
logarithmischen Darstellung von Fig. 5 ersichtlich.
Die thermischen Aktivierungsenergien beider
Halbleiterschichten sind jedoch näherungsweise gleich, so daß
eine deutlich verringerte, im Idealfall vollständig
kompensierte Temperaturabhängigkeit vorliegt. Das
Differenzsignal der Leitfähigkeiten bzw. der logarithmierten
Leitfähigkeiten der beiden Halbleiterschichten kann so als
temperaturunabhängiges Maß für Sauerstoffpartialdruck
verwendet werden. Die zweite Schicht stellt somit bei einem
gegebenen, festen Sauerstoffpartialdruck praktisch auch eine
Temperaturkompensationsschicht für die erste dar. Aus diesem
Grund ist die Quotientenbildung eine besonders bevorzugte
Art, beide Signale zu verknüpfen.
Während es vorliegend nicht näher erläutert wurde, können
Maßnahmen getroffen werden, um evtl. auftretende
Querempfindlichkeiten zu störenden Gasen zu reduzieren oder
Vergiftungserscheinungen der sauerstoffempfindlichen
Halbleiterschichten zu reduzieren. Insbesondere können über
den sauerstoffempfindlichen Halbleiterschichten Deckschichten
aus Metalloxid angeordnet werden, die eine hohe ionische
Leitfähigkeit besitzen. Dabei wird bevorzugt zwischen den
sauerstoffempfindlichen Halbleiterschichten und den
Deckschichten aus Metalloxid ein poröser Isolator angeordnet,
um Störungen der Leitfähigkeitsmessungen durch die sich
ändernden Deckschichteigenschaften zu verhindern. Als
Deckschicht-Materialien kommen Ceroxid, yttriumdotiertes
Zirkonoxid oder ein anderes Metalloxid mit bei
Betriebstemperatur hoher ionischer Leitfähigkeit in Frage.
Bei der hohen Temperatur, auf welche die Deckschicht durch
die warmen Abgase sowie die Heizungsstruktur erwärmt wird,
ist die ionische Leitfähigkeit der Deckschicht sehr hoch.
Eine besonders hohe Leitfähigkeit besitzt mit Gadolinium
dotiertes Ceroxid; bei letzterem ist die ionische
Leitfähigkeit bei einer Temperatur von 800°C um einen Faktor
10 größer als die bereits große, die bei yttrium-dotiertem
Zirkondioxid, ZrO2 erhalten wird.
Der Deckschicht können auch Deckschichtelektroden zugeordnet
sein, die einander vorzugsweise identisch und in Deckung
übereinander auf bzw. unter der Metalloxid-Deckschicht
angeordnet sind. Diese Deckschichtelektroden können als
Pumpelektroden mit einer geeigneten Spannungs-Regelung
verbunden sein oder als Kurzschlußelektroden elektrisch
leitend miteinander verbunden werden. Bevorzugt sind die
Deckelektroden als Negativbild der interdigitalen
Meßelektrodenstruktur gebildet. Eine Negativ-Struktur liegt
vor, wenn die Deckelektroden bei Draufsicht auf die
Gesamtstruktur zumindest im wesentlichen über den von den
Elektrodenfingern freigelassenen Bereichen geführt sind. Sie
wird bevorzugt, weil dadurch feine Risse, Löcher usw. in der
Schicht des sauerstoffempfindlichen Halbleiters durch die
Deckschicht-Elektroden keine lokalen Kurzschlüsse bewirken
können, selbst wenn die elektrische Isolierschicht an
bestimmten Stellen fehlerhaft ist. Die Ausbildung der
Negativ-Struktur ist wesentlich erleichtert, wenn die
Elektrodenfinger der interdigitalen Meßelektrodenstruktur wie
vorgeschlagen zumindest um eine Elektrodenbreite voneinander
beabstandet sind, was für die Bevorzugung so großer
Elektroden-Fingerabstände mit ursächlich ist. Bei einer
solchen Auslegung der Elektrodenfingerabstände kann unter
Einhaltung einer Negativ-Struktur problemfrei eine
hinreichende Breite der Deckschicht-Elektrodenbahnen
vorgesehen werden. Einleuchtenderweise ist eine Negativ-Struk
tur aber nicht zwingend.
Aufgrund der hohen ionischen Leitfähigkeit der Metalloxid-Deckschicht
können Änderungen der Sauerstoff-Konzentration im
Abgasgemisch trotz der Deckschicht leicht zu
Signalveränderungen des an der sauerstoffempfindlichen
Halbleiterschicht gewonnenen Meßsignals führen. Es wird
angenommen, daß dabei folgende Prozesse ablaufen:
Sauerstoff wird aus dem Gasgemisch heraus zunächst an der
Oberfläche des Metalloxidschicht-Kristallgitters adsorbiert,
in Atome homolysiert und dann mit Sauerstoffleerstellen des
Kristallgitters rekombinieren. Dies führt zu einer Verarmung
an Sauerstoffleerstellen relativ zu anderen Stellen im
Deckschicht-Kristallgitter.
Es bildet sich so ein Gefälle an Sauerstoffleerstellen in der
Metalloxid-Deckschicht aus. Dieser Konzentrationsgradient ist
größer, wenn viel Sauerstoff an der Oberfläche adsorbiert
werden kann, also bei großen Sauerstoff-Mischungs
verhältnissen im Gasgemisch. Im Bestreben der
Sauerstoffleerstellen, sich gleichmäßig über das
Deckschichtvolumen zu verteilen, wird mit der Zeit auch die
Konzentration an Sauerstoff-Leerstellen im gesamten Volumen
abnehmen. Dies führt dazu, daß nach einer bestimmten Zeit
auch auf der dem sauerstoffempfindlichen Halbleitermaterial
zugewandten Seite weniger Sauerstoffleerstellen vorliegen.
Die Zeit hierfür ist durch die Diffusionsgeschwindigkeit
bestimmt, die bei Ceroxid als Deckschichtmaterial sehr hoch
ist.
Der Sauerstoff ist im Gitter zumindest zum Teil ionisiert;
wenn eine Leerstelle mit einem Sauerstoff-Atom gefüllt wird,
ionisiert dieses nach dem Einbau in das Gitter. Dies führt
mit der Zeit zum Aufbau einer Potentialdifferenz über die
Deckschicht hinweg. Eine solche Potentialdifferenz ist
geeignet, die weitere Bewegung des Sauerstoffes zu
beeinträchtigen und ihr Auftreten wird daher bevorzugt durch
die Deckschicht-Elektroden verhindert. Bei Beschaltung
derselben als Kurzschluß-Elektroden wird eine sich
aufbauende Potentialdifferenz durch den Kurzschlußstrom
einfach passiv beseitigt. Im Falle der Beschaltung als
Pumpelektroden wird die Ladung dagegen aktiv verringert. Dazu
wird zunächst die Spannung über die Deckschicht gemessen, die
aus der Sauerstoff-Leerstellen-Rekombination herrührt. Dann
wird mit einer regelbaren Spannungs- bzw. Stromquelle eine
Gegenspannung angelegt, welche einen Ionenstrom hervorruft,
der so gerichtet ist, daß sich die Deckschicht-Spannung
verringert. Nach einer bestimmten Zeit wird die Gegenspannung
ausgeschaltet. Dies kann sukzessive wiederholt werden, bis
die Deckschicht-Spannung vernachlässigbar ist. In diesem Fall
entspricht die Sauerstoffkonzentration an der Deckschicht-Innen
seite jener auf der Außenseite, so daß die Messung mit
der sauerstoffempfindlichen Halbleiterschicht nicht von
Potentialen über die Deckschicht beeinflußt wird. Der ganze
Regelungsvorgang kann, auch wenn sukzessive approximiert
wird, in weniger als einer Sekunde erfolgen, was für die
meisten Anwendungen ausreicht.
Der Sauerstoff diffundiert somit durch die Metalloxid-Deckschicht
wie durch eine selektiv Sauerstoff leitende bzw.
dafür durchlässige Membran. Er gelangt dann an die poröse
Aluminiumoxidschicht, durch welche er aufgrund der Porösität
ebenfalls problemfrei treten kann. Da primär und praktisch
ausschließlich Sauerstoff durch die Metalloxid-Deckschicht
der vorliegenden Erfindung tritt, ist es praktisch
unerheblich, ob die elektrische Isolierschicht, bevorzugt aus
Al2O3, auch für andere Gaskomponenten passierbar ist, da
andere Komponenten als Sauerstoff erst gar nicht oder nur in
praktisch vernachlässigbarem Umfang an die Isolierschicht
gelangen. Die Deckschicht wirkt also als selektiver Filter,
der alle unerwünschten Gase von den beiden
Halbleiterschichten fernhält, was Querempfindlichkeiten
ausschließt. Nach dem Durchtreten durch die poröse
elektrische Isolierschicht gelangt der Sauerstoff an die
Oberfläche des sauerstoffempfindlichen Halbleiters.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Vorsehen und die Anordnung
einer Metalloxid-Deckschicht bevorzugt, aber nicht zwingend
ist und Gegenstand separater Ansprüche in parallelen
Anmeldungen ist oder sein kann.
1
Lambdasonde
2
Substrat
2
a,
2
b Substratseiten
3
Meßelektroden
4
sauerstoffempfindliche Halbleiterschicht
5
Meßelektroden
6
sauerstoffempfindliche Halbleiterschicht
7
Heizungsstruktur
7
a, b Anschlüsse der Heizungsstruktur
8
Anschlüsse der Meßelektroden
9
Verbindungsstege der Meßelektroden
10
a,
10
b Elektrodenfinger der Meßelektroden
11
a, b Leiter der Heizungsstruktur
11
c Mäander und Schleifen
Claims (9)
1. Lambdasonde mit einer sauerstoffempfindlichen
Halbleiterschicht, gekennzeichnet durch eine weitere
Halbleiterschicht, deren Sauerstoffempfindlichkeit bei
niedrigen Sauerstoffpartialdrücken von jener der ersten
Halbleiterschicht zumindest geringfügig abweicht und bei
höheren Sauerstoffpartialdrücken ein Minimum aufweist.
2. Lambdasonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sauerstoffempfindlichkeit der weiteren
Halbleiterschicht bei niedrigem Sauerstoffpartialdruck
größer als jene der ersten ist.
3. Lambdasonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Halbleiterschicht
n-dotiert ist.
4. Lambdasonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Halbleiterschicht
im relevanten Meßbereich kein Empfindlichkeitsminimum
aufweist oder ein allenfalls schwach ausgeprägtes
Empfindlichkeitsminimum, welches insbesondere bei
höherem Sauerstoffpartialdruck als jenes der zweiten
Halbleiterschicht liegt.
5. Lambdasonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
worin die zweite Halbleiterschicht p-dotiert ist.
6. Lambdasonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sauerstoffempfindlichkeit der Halbleiterschichten eine
Änderung der Leitfähigkeit hervorruft.
7. Lambdasonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
worin die Halbleiterschichten aus Strontiumtitanat mit
unterschiedlicher Dotierung bestehen.
8. Lambdasonde nach Anspruch 7, worin der n-dotierten
Halbleiterschicht mindestens ein Donator aus Tantal,
Niob, Wolfram und/oder der p-dotierten Halbleiterschicht
mindestens ein Akzeptor aus Chrom, Eisen zugesetzt ist.
9. Sauerstoffmeßanordnung mit einer Lambdasonde nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, worin ein für den
Sauerstoffgehalt eines Gasgemisches, insbesondere eines
Abgasgemisches, repräsentatives Signal aus der
Verknüpfung, insbesondere der Differenz bzw. dem
Quotienten von an den Halbleiterschichten bestimmten
elektrischen Parametern, insbesondere der elektrischen
Leitfähigkeit oder des Widerstandes, gewonnen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997156891 DE19756891A1 (de) | 1997-12-19 | 1997-12-19 | Lambdasonde und Sauerstoffmeßanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997156891 DE19756891A1 (de) | 1997-12-19 | 1997-12-19 | Lambdasonde und Sauerstoffmeßanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19756891A1 true DE19756891A1 (de) | 1999-07-01 |
Family
ID=7852754
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997156891 Ceased DE19756891A1 (de) | 1997-12-19 | 1997-12-19 | Lambdasonde und Sauerstoffmeßanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19756891A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10011562C2 (de) * | 2000-03-09 | 2003-05-22 | Daimler Chrysler Ag | Gassensor |
EP1845369A1 (de) * | 2006-04-12 | 2007-10-17 | Robert Bosch Gmbh | Gassensor |
-
1997
- 1997-12-19 DE DE1997156891 patent/DE19756891A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10011562C2 (de) * | 2000-03-09 | 2003-05-22 | Daimler Chrysler Ag | Gassensor |
EP1845369A1 (de) * | 2006-04-12 | 2007-10-17 | Robert Bosch Gmbh | Gassensor |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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8131 | Rejection |