DE19756718A1 - Fassadenplatte und Fassade für eine Gebäudewand - Google Patents

Fassadenplatte und Fassade für eine Gebäudewand

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Description

Die Erfindung betrifft eine Fassadenplatte und Fassade für eine Gebäude­ wand. Sie betrifft ferner eine Fassade für eine Gebäudewand.
Aus der EP 0 405 077 A1 ist bereits ein Fassadenaufbau für Hochbauten be­ kannt, bei dem eine reflektierende Fläche auf der Gebäudewand vorgesehen ist. Im Abstand von etwa ¼ der Wellenlänge der auftreffenden elektroma­ gnetischen Wellen ist eine elektrische Widerstandsschicht mit einem Flä­ chenwiderstand im Bereich von 300 bis 1200 Q/ angeordnet. Diese Wider­ standsschicht wird auf der Fassadenaußenschale angebracht, die aus einem Material mit geringer Transmissionsdämpfung besteht. Diese Bauweise hat sich im praktischen Betrieb bewährt, sie weist jedoch den Nachteil auf, daß neben der ohnehin benötigten Fassadenaußenschale noch weitere elektrische Funktionselemente wie beispielsweise die auf der Gebäudewand angebrachte reflektierende Fläche installiert werden müssen. Im Bauwesen ist man jedoch bestrebt, auch bei radarabsorbierenden Fassaden die Bauweise so einfach wie möglich zu gestalten.
In der DE 196 10 197 ist ein Fassadenaufbau von Gebäuden beschrieben, bei dem im Bereich der Fassadenplatte eine Widerstandsschicht vorgesehen ist. Die Fassade besteht aus einer Fassadenplatte und einer dahinter angeordneten elektrischen Widerstandsschicht. Durch die auf der Rückseite der Fassaden­ schicht angeordnete Widerstandsschicht werden die Nachteile des Fassaden­ aufbaus der EP 0 405 077 A1 mit Hilfe einer einfachen Anordnung behoben. Diese Bauweise erfüllt die baubehördlichen Auflagen und auch die architek­ tonischen Anforderungen bezüglich der Fassadengestaltung. Sie bringt je­ doch den Nachteil mit sich, daß die Fassade auf eine geringe Frequenzband­ breite abgestimmt ist und daß die radarabsorbierenden Eigenschaften vom Einfallswinkel der einfallenden elektromagnetischen Strahlung abhängig sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Fassadenplatte und eine Fassade der ein­ gangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Abhängigkeit der Dämpfungseigenschaften vom Einfallswinkel und von der Wellenlänge weit­ gehend reduziert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Fassadenplatte und mit einer in ihrem Bereich vorgesehenen Widerstandsschicht dadurch gelöst, daß die Fassadenplatte aus einer vorderen Platte und einer hinteren Platte besteht, die durch Stege, vorzugsweise schmale Stege, oder sonstige Abstandselemente miteinander verbunden sind. Die erfindungsgemäße Fassade ist aus erfin­ dungsgemäßen Platten aufgebaut.
Dadurch, daß die Fassadenplatte mehrschichtig aufgebaut ist, werden einfal­ lende Strahlen mehrfach reflektiert. Die erste Reflexion erfolgt an der Vor­ derseite der vorderen Platte, die zweite Reflexion an der Rückseite der vorde­ ren Platte, die dritte Reflexion an der Vorderseite der hinteren Platte und die vierte Reflexion an der Hinterseite der hinteren Platte. Hierdurch können auch bei verschiedenen Einfallswinkeln ausreichende Dämpfungseigenschaf­ ten durch Interferenzauslöschung erzielt werden. Ferner sind wirksame Dämpfungseigenschaften bei verschiedenen Wellenlängen der einfallenden Strahlung erreichbar. Mit der erfindungsgemäßen Fassadenplatte kann eine sehr einfache Bauweise realisiert werden, die neben der Fassadenschicht nur noch eine Widerstandsschicht benötigt. Der Wirkungsbereich der Radarab­ sorption hinsichtlich des Einfallswinkels der elektromagnetischen Strahlung wird erheblich vergrößert, wodurch die Anpassung an die vor Ort gegebenen elektromagnetischen Verhältnisse erleichtert wird.
Dem beschriebenen Fassadenaufbau liegt die Erkenntnis zugrunde, daß auf eine zusätzliche reflektierende Schicht, die bei den bisher üblichen Fassaden­ bauweisen auf der Gebäudewand befestigt war, verzichtet werden kann, wenn eine elektrische Widerstandsschicht mit einem Flächenwiderstand im Bereich zwischen 10 und 300 Ω/ verwendet wird. Zusätzlich werden die physikali­ schen Parameter der Fassadenschicht genutzt, um eine Interferenzaus­ löschung der einfallenden elektromagnetischen Welle zu erreichen. Die phy­ sikalischen Parameter der elektrischen Widerstandsschicht werden an das vorgegebene Fassadenmaterial angepaßt. Die Absorptionsfähigkeit der Kombination aus Fassadenverkleidungswerkstoff und elektrischer Wider­ standsschicht wird wesentlich durch die Schichtdicke der Fassadenverklei­ dung und durch die qualitativen Eigenschaften der elektrischen Widerstands­ schicht bestimmt.
Eine vorgehängte Fassadenkonstruktion mit Fassadenplatten, die aus einer vorderen Platte und einer hinteren Platte bestehen, die durch Stege miteinan­ der verbunden sind, ist aus der DE 34 01 271 A1 bekannt. Überraschend hat sich allerdings gezeigt, daß sich die daraus bekannte Fassadenplatte beson­ ders gut für die Dämpfung elektromagnetischer Strahlung eignet.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen be­ schrieben.
Vorzugsweise bestehen die Platten aus dem gleichen Baustoff. Hierdurch wird die Fertigung der Platten wesentlich vereinfacht. Besonders vorteilhaft ist es, die Platten aus Ton auszubilden. Es können allerdings auch andere ke­ ramische Werkstoffe wie Grobkeramik mit Vorteil verwendet werden.
Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Abstandselement bzw. Stege aus dem glei­ chen Baustoff gebildet sind wie die Platten. Hierdurch wird die Fertigung der gesamten Fassadenplatte weiter vereinfacht. Besonders vorteilhaft ist es, die gesamte Fassadenplatte aus Ton herzustellen. Auch andere keramische Werkstoffe wie Grobkeramik können mit Vorteil verwendet werden.
Vorteilhafterweise liegt der Abstand der Oberflächen der Platten im Bereich von 10 mm bis 100 mm. Damit kann ein Frequenzbereich von 0,75 bis 7,5 GHz abgedeckt werden.
Die Stärke der Platten liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm und 30 mm. Vorzugsweise sind die vordere Platte und die hintere Platte gleich stark. Hierdurch wird die Fertigung der gesamten Fassadenplatte erleichtert. Es ist allerdings auch möglich, zur Erzielung guter Dämpfungen, insbesondere bei verschiedenen Einfallswinkeln und/oder bei Abdeckung eines gewissen Fre­ quenzbereichs der Strahlung, die vordere und die hintere Platte verschieden stark auszubilden.
Der Abstand der Abstandselemente bzw. Stege liegt vorzugsweise im Be­ reich von 10 mm bis 100 mm.
Vorteilhaft ist es, wenn die vordere Platte parallel zur hinteren Platte verläuft. Dies ermöglicht eine einfache Fertigung der Fassadenplatten.
Es ist allerdings auch möglich, die vordere Platte eben auszubilden und die hintere Platte schräg zu stufen. Hierdurch kann das Reflexionsverhalten der hinteren Platte angepaßt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist sowohl die vordere Platte als auch die hintere Platte schräg gestuft. Auch hierdurch kann der Ausfall­ winkel der reflektierten Strahlung günstig beeinflußt werden. Insbesondere sind die Platten derart gestuft, daß die Strahlung nach unten abgelenkt wird.
Die Hohlräume zwischen den Platten können einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Dies erleichtert die Fertigung der Fassadenplatte. Es ist allerdings auch möglich, den Querschnitt der Hohlräume zwischen den Platten tra­ pezförmig auszubilden. Hierdurch können insbesondere gleichmäßige Wandstärken bei schräg gestufter vorderer und/oder hinterer Platte erreicht werden.
An der kopfseitigen und/oder fußseitigen Stirnseite der Fassadenplatte kön­ nen Anformungen und oder Ausnehmungen zur Aufnahme von Tragelemen­ ten vorgesehen sein. Vorteilhaft ist es, wenn die Fassadenplatte mit einem Kopffalz und einem Fußfalz versehen ist. Kopffalz und Fußfalz können wie in der DE 34 01 271 A1 beschrieben ausgebildet sein.
Vorzugsweise ist auf der hinteren Seite der hinteren Platte eine leitfähige Be­ schichtung, insbesondere eine Farbbeschichtung, als Widerstandsschicht auf­ getragen. Hierdurch kann die Widerstandsschicht auf besonders einfache Weise realisiert werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist auf der hinteren Seite der hinteren Platte ein radarreflektierendes Gitter mit einem phasenabhängigen Reflexionsverhalten als Widerstandschicht angebracht. Die Maschenweite des Gitters liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm und 50 mm.
Auf der hinteren Seite der Platte kann ein Gewebe oder Gewirke als Wider­ standsschicht angeordnet sein. Hierdurch wird auf besonders einfache Weise eine wirkungsvolle Dämpfung erzielt. Das Gewebe oder Gewirke kann aus Fasern oder Fäden bestehen, die mit einer leitfähigen Schicht überzogen sind. Auf diese Weise kann das Gewebe oder Gewirke als Träger einer leitfähigen Antennenstruktur dienen. Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind in dem Gewebe oder Gewirke leitfähige Fasern eingearbeitet.
Zur Lösung der genannten Aufgabe ist eine Fassade für eine Gebäudewand erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß erfindungsgemäße Fassa­ denplatten an der Außenwand eines Gebäudes angebracht werden. Vorzugs­ weise erfolgt dies mit Hilfe einer Unterkonstruktion. Die Unterkonstruktion kann wie in der DE 34 01 271 A1 beschrieben ausgebildet sein.
Die Widerstandsschicht kann dabei mit der hinteren Platte verbunden sein. Sie kann allerdings auch im Abstand hinter der hinteren Platte angeordnet sein. In diesem Fall wird sie zweckmäßigereise an der Unterkonstruktion be­ festigt. Vorzugsweise wird sie an der Vorderseite der Unterkonstruktion bzw. der Halteelemente der Unterkonstruktion befestigt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeich­ nungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine Fassadenplatte in einem Vertikalschnitt,
Fig. 2: eine Fassadenplatte mit einer schräg gestuften hinteren Platte,
Fig. 3: eine Fassadenplatte mit schräg gestufter vorderer und hinterer Platte,
Fig. 3.2: eine Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 3.1,
Fig. 4: eine Fassadenplatte, bei der die vordere Platte und die hintere Platte teilweise schräg gestuft sind,
Fig. 5: eine Fassade mit Unterkonstruktion im Vertikalschnitt,
Fig. 6: eine Fassadenplatte in einem Vertikal- und einem Horizontal­ schnitt,
Fig. 7: eine weitere Fassade mit Unterkonstruktion in einem Vertikal­ schnitt und
Fig. 8: eine Abwandlung der Fassade gemäß Fig. 7.
Fig. 1 zeigt eine Fassadenplatte aus Ziegel mit einer vorderen Platte 2 und einer hinteren Platte 3, die durch schmale, gleich beabstandete Stege 4 mit­ einander verbunden sind. Die hintere Platte 3 weist auf ihrer hinteren Seite 5, die der Gebäudewand zugewandt ist (in Fig. 1 nicht dargestellt), eine elektri­ sche Widerstandsschicht 6 auf.
Hierdurch reflektiert die Fassadenplatte die einfallende Radarstrahlung E. Es ist hierbei ohne Bedeutung, ob zwischen der Widerstandsschicht 6 und der Gebäudewand eine Luftschicht, eine Schicht aus Isolationsmaterial oder Baustoff, oder eine Kombination hieraus vorgesehen ist, da dies keinen be­ deutenden Einfluß auf die elektromagnetischen Eigenschaften der Fassaden­ platte gemäß Fig. 1 ausübt.
Die vordere Platte 2 und die hintere Platte 3 sind jeweils eben ausgebildet. Sie sind parallel zueinander und im Abstand voneinander angeordnet. Die Platten 2, 3 weisen eine Stärke S von 3 bis 30 mm auf. Vorzugsweise beträgt die Stärke 8 mm. Der Abstand D zwischen der vorderen Oberfläche 7 der vorde­ ren Platte 2 und der hinteren Oberfläche 5 der hinteren Platte 3 beträgt 10 bis 100 mm, vorzugsweise 30 mm. Diese Maße sind abhängig von der Betriebs­ frequenz der einfallenden Strahlung E und der Dielektrizitätskonstanten ε des Baustoffs, aus dem die Platten 2, 3 hergestellt sind. Als Richtwert für das Maß D dient ein Viertel der Betriebswellenlänge λ der elektromagnetischen Strahlung E in Ausbreitungsrichtung.
Die Stege 4 sind in regelmäßigen Abständen L im Bereich von 15 bis 100 mm, vorzugsweise 18 mm, angeordnet. Die Platten 2, 3 und die Stege 4 sind aus demselben Werkstoff, nämlich Ziegel bzw. Ton, hergestellt. Vorzugswei­ se wird die Fassadenplatte im Strangpressverfahren gefertigt.
Die erwünschte Reflexionsunterdrückung der einfallenden elektromagneti­ schen Welle E läuft wie in Fig. 1 dargestellt ab. Eine Radarwelle E im Fre­ quenzbereich von etwa 1 GHz trifft in einem bestimmten Winkelbereich auf die vordere Oberfläche 7 der vorderen Platte 2 auf. Aufgrund der Oberflä­ chenreflektivität des Baustoffes wird ein bestimmter Anteil R1 der Welle E an der Außenseite der Fassade reflektiert. Der in die Fassadenplatte 1 ein­ dringende Anteil R2 unterliegt der Transmissionsdämpfung des Fassadenma­ terials, die bei der gegebenen Materialdicke D etwa eine Größenordnung von 5 bis 40% hat. Der eindringende Wellenanteil R2 erreicht die elektrische Wi­ derstandsschicht 6 und wird dort aufgrund des niedrigen Flächenwiderstan­ des teilweise reflektiert. Der zurückgeworfene Wellenanteil R2 weist beim Wiederaustritt aus der Fassadenschicht 1 eine Phasenverschiebung von etwa λ/2 gegenüber dem unmittelbar reflektierten Wellenanteil R1 auf, so daß eine Interferenzauslöschung eintritt, die die Reflexion der Fassade weitgehend unterdrückt. In der Praxis wird bei Frequenzen um 1 GHz eine Reflexions­ dämpfung von mindestens 20 dB erzielt. Das heißt, daß bei dieser Frequenz weniger als 1% der einfallenden Energie wieder reflektiert wird.
Die elektrische Widerstandsschicht 6 weist eine sehr geringe Durchlässigkeit für den bis dorthin vordringenden Wellenanteil R2 auf, die den in die Fassa­ denschicht 1 eindringenden Wellenanteil R2 betrifft. Die sich daraus erge­ benden Rückwirkungen beeinflussen jedoch nicht die Reflexionsdämp­ fungseigenschaften der Fassadenverkleidung. Aus diesem Grund ist es mög­ lich, Isoliermaterial in Metallkassetten zu fassen, die der Gebäudewand vor­ gehängt werden. Dies beeinflußt die Absorptionsfähigkeit des Fassadenauf­ baus ebensowenig wie die tatsächliche Reflexionsfähigkeit der Gebäude­ wand.
Bei der Dimensionierung der Fassadenplatte 1 und ihrer Bestandteile (vordere Platte 2, hintere Platte 3 und Stege 4) wird die resultierende Dielek­ trizitätskonstante der Fassadenplatte 1 berücksichtigt, die sich aus der Kom­ bination von Baustoff und luftgefüllten Räumen ergibt. Die Struktur dieses Fassadenelements wirkt wie eine homogene dielektrische Schicht gleicher Außenabmessungen mit einer richtungsabhängigen komplexen Dielektrizität. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß das Absorptionsverhalten über einen Ein­ fallswinkelbereich von 0° bis etwa 60° zum Lot auf die äußere Oberfläche 7 annähernd konstant ist. Die Dimensionierung der Fassadenplatte beeinflußt wesentlich die Intensität und die Phase der Reflexion der Fassade. Unter der Voraussetzung, daß die erfindungsgemäße Bauweise mit der rückseitigen Be­ schichtung mit einer Widerstandsschicht das Funktionsprinzip des bekannten Jaumann-Absorbers benutzt, erfolgt die dazu erforderliche Abstimmung der Amplituden und Phasen allein durch die Dimensionierung der Fassadenplatte sowie durch die Wahl der Phasendrehung der rückseitigen Widerstands­ schicht.
Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die hintere Platte schräg ge­ stuft ist. Die Stufen sind derart geneigt, daß die einfallende Strahlung nach unten abgelenkt wird. Die vordere Platte 2 ist eben. Die Hohlräume 8 zwi­ schen den Platten 2, 3 weisen einen trapezförmigen Querschnitt auf, so daß die Platten 2, 3 über ihre Höhe eine im wesentlichen gleiche Dicke besitzen. Auch die elektrische Widerstandsschicht 6, die sich an der hinteren Seite der Stufen befindet, ist entsprechend diesen Stufen nach vorne geneigt angeord­ net, so daß die Restreflexion in die vorgelagerte Umgebung abgelenkt wird.
In der Ausführungsform nach Fig. 3.1 ist sowohl die vordere Platte 2 als auch die hintere Platte 3 schräg gestuft. Die Stufen sind wiederum nach vorne ge­ neigt. Die Hohlräume 8 zwischen den Platten 2, 3 sind im wesentlichen kon­ stant. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß auch der von der vorderen Seite 7 der vorderen Platte 2 reflektierende Strahlungsanteil nach unten abgelenkt wird.
Bei Abwandlung gemäß Fig. 3.2 ist die Vorderseite 7 der vorderen Platte 2 eben. Dies kann aus architektonischen Gründen wünschenswert oder erfor­ derlich sein. Die Hohlräume 8 zwischen den Platten 2, 3 sind rechteckig. Die Wandstärke der vorderen Platten ist dementsprechend nicht konstant, sondern entsprechend dem Verlauf der Stufen der hinteren Platte 3 stufenweise ko­ nisch.
Die beiden oberen Hohlräume der Ausführungsform nach Fig. 4 besitzen ei­ nen rechteckigen Querschnitt. Die beiden daran anschließenden Hohlräume weisen einen konischen Querschnitt auf. Die Oberflächen der vorderen und der hinteren Platte sind nach wie vor eben. Die beiden unteren Hohlräume weisen wieder einen rechteckigen Querschnitt auf. Die Platten sind in diesem Bereich schräg nach vorne gestuft. Bei der abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die vordere Seite der vorderen Platte 2 eben.
Die Fig. 5 zeigt eine Fassadenplatte mit einer Unterkonstruktion. Die Fassa­ denplatte weist an der kopfseitigen Stirnseite eine Anformung 10, nämlich einen Kopffalz, und an der fußseitigen Stirnseite eine weitere Anformung 10, nämlich einen Fußfalz auf. Am unteren Ende der vorderen Platte 2 ist eine nach unten weisende Verlängerung 14 vorgesehen, die als Tropfkante dient. Tropfkante 14 und Fußfalz 10 sind durch eine Ausnehmung 11 voneinander getrennt.
Kopf- und Fußfalz greifen in Fassadenplattenhalter 15 ein, die ein H-förmiges vorderes Teil und ein hinteres Befestigungsteil aufweisen. Die Plattenhalter 15 sind an horizontalen Tragprofilen 16 befestigt, die ihrerseits an vertikalen Grundprofilen 17 angeordnet sind. Über eine Verankerung 18 sind die vertikalen Grundprofile 17 mit der Gebäudewand 19 verbunden.
Fig. 6 zeigt eine Abwandlung der Fassadenplatte, bei der sich die Hohlräume 8 nicht in horizontaler sondern in vertikaler Richtung erstrecken. Es kann aus architektonischen Gründen wünschenswert oder erforderlich sein, derartige Hochformat-Fassadenplatten zu verwenden. Hieraus können sich ferner Vorteile bei der Dämpfung ergeben, insbesondere dann, wenn die Anstrah­ lung im Winkel zum Lot auf die Außenfläche erfolgt.
Die in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Ausführungsformen weisen den Vorteil auf, daß die Reflexionsunterdrückung am jeweiligen Einbauort individuell angepaßt werden kann. Abhängig von der Einfallsrichtung der elektroma­ gnetischen Strahlung kann eine optimale Unterdrückung der Reflexion erzielt werden.
Die auf der hinteren Seite 5 der hinteren Platte 3 befindliche Widerstands­ schicht 6 (elektrisch leitfähige Schicht) kann auf verschiedene Weise reali­ siert werden. Besonders einfach ist es, eine leitfähige Schicht oder eine Farbschicht aufzutragen. Hierdurch wird eine polarisationsunabhängige Lö­ sung erreicht.
Durch die Verwendung eines radarreflektierenden Gitters als Widerstands­ schicht 6 wird der Vorteil erzielt, daß auf bestimmte lokale Bedingungen Einfluß genommen werden kann. Zum einen kann eine bevorzugte Polarisa­ tionsrichtung eingestellt werden, in dem ein polarisationsselektives Gitter in der benötigten Lage auf der Fassadenplatte befestigt wird. Zum anderen kann das Reflexionsverhalten mit einem Phasengang versehen sein, so daß sich hieraus eine Korrekturmöglichkeit bei vorgegebener geometrischer Dimen­ sionierung der Fassadenplatte ergibt.
Die Widerstandsschicht 6 kann ferner als textiles Gewebe oder Gewirke aus­ geführt sein, das mit leitfähigen Fasern ausgerüstet ist. Hierbei besteht eben­ falls die Möglichkeit, eine bevorzugte Polarisationsrichtung einzustellen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist die Widerstandsschicht 13 im Ab­ stand A hinter der hinteren Platte 3 angeordnet. Sie ist am Tragprofil 16 be­ festigt. Zu diesem Zweck weist das Tragprofil 16 horizontal nach vorne wei­ sende Befestigungselemente 20 auf, die an ihrer Vorderseite ein U-förmiges Teil 21 besitzen, mit dessen vorderen Schenkel die Widerstandsschicht 13 verbunden ist. Die Widerstandsschicht 13 kann als Absorbergewebe ausge­ staltet sein. Das Absorbergewebe kann nach der Montage der Tragprofile 16 an diesen befestigt werden. Hierdurch entfällt die Gefahr einer manuellen Verschmutzung, die auftreten kann, wenn die Widerstandsschicht 6 auf die Platte 3 geklebt wird. In diesem Fall müssen die Platten außerdem nach der Verklebung bis zum Abbinden des Klebers einzeln gelagert werden; sie kön­ nen nicht gestapelt werden. Eine Stapelung "Vorderseite auf Rückseite" ist wegen der Verschmutzungsgefahr nicht möglich und eine Stapelung "Rückseite auf Rückseite" scheitert an der Gefahr der gegenseitigen Verkle­ bung. Ferner gestattet es die Ausführungsform nach Fig. 8, noch während der Montage zu bestimmen, wo absorbierende Fassaden angebracht werden sol­ len.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 sind die Fassadenplatten auf einer Holz-Unterkonstruktion befestigt. Die Widerstandsschicht 13 ist mit der Vorderseite der horizontalen Holzprofile 22 verbunden.
Bei der Dimensionierung der Fassadenplatte werden die physikalischen Pa­ rameter dieser Fassadenplatte genutzt, um eine Interferenzauslöschung der einfallenden elektromagnetischen Welle E zu erreichen. Die physikalischen Parameter der elektrischen Widerstandsschicht 6 bzw. 13 werden an das vor­ gegebene Fassadenmaterial und die Dimensionierungen der Fassadenplatte angepaßt. Die Absorptionsfähigkeit der Kombination aus Fassadenplat­ ten-Werkstoff, Fassadenplatten-Dimensionierung und elektrischer Wider­ standsschicht wird wesentlich durch die Schichtdicke der Fassadenplatten und deren Bestandteile und durch die qualitativen Eigenschaften der elektri­ schen Widerstandsschicht bestimmt. Als Material für die Fassadenplatten kann jede Art von Grobkeramik verwendet werden, besonders gut eignet sich Ziegelmaterial. Je nach Dimensionierung und Formgestaltung ist auch die Verkleidung gekrümmter Gebäudewandflächen möglich. Der Baustoff weist eine mittlere bis hohe Dielektrizität und Permeabilität auf. Daraus ergeben sich niedrige bis mittlere dielektrische Verluste für die den Baustoff durch­ laufenden Wellenanteile.

Claims (19)

1. Fassadenplatte (1) für eine Gebäudewand mit einer im Bereich der Fassadenplatte (1) vorgesehenen Widerstandsschicht, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fassadenplatte (1) aus einer vorderen Platte (2) und einer hinteren Platte (3) besteht, die durch Stege (4), vorzugsweise schmale Stege, oder sonstige Abstandselemente miteinander verbunden sind.
2. Fassadenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2, 3) aus dem gleichen Baustoff, vorzugsweise aus Ton, gebildet sind.
3. Fassadenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandselemente (4) bzw. Stege aus dem gleichen Baustoff, vorzugs­ weise aus Ton, gebildet sind.
4. Fassadenplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Abstand (D) der Oberflächen (7, 5) im Bereich von 10 mm ≦ D ≦ 100 mm gewählt ist.
5. Fassadenplatte, nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Stärke (S) der Platten (2, 3) 3 mm ≦ S ≦ 30 mm be­ trägt.
6. Fassadenplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Abstand (L) der Abstandselemente (4) bzw. Stege im Bereich 10 mm ≦ L ≦ 100 mm liegt.
7. Fassadenplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die vordere Platte (2) parallel zur hinteren Platte 3 ver­ läuft.
8. Fassadenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Platte (2) eben ist und daß die hintere Platte (3) schräg gestuft ist.
9. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die vordere Platte (2) und die hintere Platte (3) schräg gestuft sind.
10. Fassadenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (8) zwischen den Platten (2, 3) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
11. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hohlräume (8) zwischen den Platten einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
12. Fassadenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kopfseitige und/oder fußseitige Stirnseite der Fas­ sadenplatte (1) mit Anformungen (10) und/oder Ausnehmungen (11) zur Aufnahme von Tragelementen (12) versehen ist.
13. Fassadenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der hinteren Seite (5) der hinteren Platte (3) eine leitfähige Beschichtung, vorzugsweise eine Farbbeschichtung, als Wider­ standsschicht (6) angebracht ist.
14. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf der hinteren Seite (5) der hinteren Platte (3) ein radarre­ flektierendes Gitter mit einem phasenabhängigen Reflexionsverhalten als Widerstandsschicht (6) angebracht ist.
15. Fassadenplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschenweite (W) des Gitters 3 mm ≦ W ≦ 50 mm beträgt.
16. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf der hinteren Seite (5) der hinteren Platte (3) ein Gewebe oder Gewirke als Widerstandsschicht (6) angeordnet ist.
17. Fassadenplatte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gewebe oder Gewirke leitfähige Fasern eingearbeitet sind.
18. Fassade für eine Gebäudewand, gekennzeichnet durch, Fassaden­ platten (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
19. Fassade nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Wi­ derstandsschicht (6) im Abstand hinter der hinteren Platte angeordnet ist.
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