DE19755022A1 - Katalysator und Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat - Google Patents
Katalysator und Verfahren zur Herstellung von VinylacetatInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katalysator, der
Palladium und/oder dessen Verbindungen, Cadmiumverbindun
gen, Alkalimetallverbindungen, und mindestens eine Lantha
noidmetallverbindung enthält, und seine Verwendung zur
Herstellung von Vinylacetat aus Essigsäure, Ethylen und
Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen.
Es ist bekannt, daß man in der Gasphase Ethylen mit
Essigsäure und Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen
an Palladium/Cadmium/Alkalimetall enthaltenden Festbett
katalysatoren zu Vinylacetat umsetzen kann. Nach US-A-4
902 823, US-A-3 939 199, US-A-4 668 819 werden die kata
lytisch aktiven Metallsalze durch Tränken, Aufsprühen,
Aufdampfen, Tauchen oder Ausfällen auf dem Katalysator
träger aufgebracht. Weiter ist die Herstellung eines Pal
ladium, Cadmium und Kalium enthaltenden Katalysators be
kannt, wobei ein mit einem Bindemittel, beispielsweise
einem Alkali- oder Erdalkalicarboxylat, versehenes Trä
germaterial vor der Imprägnierung mit einer Säure gewa
schen und nach der Imprägnierung mit einer Base behandelt
wird (EP-A-0 519 435).
Nach EP-A-0 634 209 werden Palladium, Cadmium und Kalium
enthaltende Katalysatoren dadurch hergestellt, daß man
die Trägerteilchen unter inniger Durchmischung mit einer
Lösung von Palladium-, Cadmium- und Kaliumsalzen tränkt
und danach sofort trocknet, wobei die dynamische Viskosi
tät der Lösung mindestens 0,003 Pa.s ist und das Lö
sungsvolumen beim Tränken 5 bis 80% des Porenvolumens
der Trägerteilchen beträgt. Nach EP-A-0 634 208 kann man
beim Tränken ein Lösungsvolumen verwenden, das mehr als
80% des Porenvolumens der Trägerteilchen beträgt. Aller
dings muß bei dieser Arbeitsweise die Zeit bis zum Beginn
der Trocknung so kurz gewählt werden, daß nach Ende der
Trocknung eine Schale von 5 bis 80% des Porenvolumens
die genannten Metallsalze enthält.
Palladium, Cadmium und Kalium enthaltende Katalysatoren
lassen sich nach dem in EP-A-0 634 214 offenbarten Ver
fahren auch in der Weise herstellen, indem man die Trä
gerteilchen unter inniger Durchmischung mit einer Lösung
von Palladium-, Cadmium- und Kaliumsalzen in Form von
Tropfen eines durchschnittlichen Durchmessers von minde
stens 0,3 mm oder in Form von Flüssigkeitsstrahlen be
spritzt und danach sofort trocknet, wobei die dynamische
Viskosität der Lösung mindestens 0,003 Pa.s ist und das
Lösungsvolumen beim Bespritzen 5 bis 80% des Porenvolu
mens der Trägerteilchen beträgt.
Aus der PCT-Anmeldung WO 96/37455 ist bekannt, daß sich
derartige Katalysatoren durch Zusatz von mindestens einer
Rhenium- und/oder mindestens einer Zirconiumverbindung
erheblich verbessern lassen. So zeigt ein Palladium, Cad
mium, Kalium enthaltender Schalenkatalysator eine Raum-
Zeit-Ausbeute (Gramm gebildetes Vinylacetat pro Liter
Katalysator und Stunde) von 922 (g/l.h) während nach Zir
koniumzusatz unter sonst gleichen Bedingungen eine An
fangsleistung von 950 g/1.h beobachtet wird.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Palladium,
Cadmium und Kalium enthaltende Katalysatoren durch Zusatz
von mindestens einer Lanthanoidmetallverbindung deutlich
verbessert werden, d. h. eine höhere Raum-Zeit-Ausbeute
bei gleicher oder höherer Selektivität zu Vinylacetat be
wirken.
Ein Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren
zur Herstellung von Vinylacetat in der Gasphase aus Ethy
len, Essigsäure und Sauerstoff oder Sauerstoff enthalten
den Gasen an einem Katalysator, der Palladium und/oder
dessen Verbindungen, Cadmiumverbindungen sowie Alkalime
tallverbindungen auf einem Träger enthält, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Katalysator zusätzlich mindestens
eine Lanthanoidmetallverbindung enthält.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Katalysa
tor, der Palladium und/oder dessen Verbindungen, Cadmium
verbindungen sowie Alkalimetallverbindungen auf einem
Träger enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysa
tor zusätzlich mindestens eine Lanthanoidmetallverbindung
enthält.
Unter dem Begriff "Lanthanoidmetalle" werden die 14 Sel
tenerdelemente Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Sama
rium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium,
Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium sowie die Ele
mente Scandium, Yttrium und Lanthan aufgrund ihres den
Seltenerdelementen ähnelnden chemischen Verhaltens ver
standen.
Als Träger eignen sich die bekannten inerten Trägermate
rialien wie Kieselsäure, Aluminiumoxid, Alumosilikate,
Silikate, Titanoxid, Zirkonoxid, Titanate, Siliciumcarbid
und Kohle. Besonders geeignet sind Träger dieser Art mit
einer spezifischen Oberfläche von 40 bis 350 m2/g (ge
messen nach der BET-Methode) und einem mittleren Porenra
dius von 50 bis 2000 Å (Ångström) (gemessen mit
Quecksilber-Porosimetrie), vor allem Kieselsäure (SiO2)
und SiO2-Al2O3-Gemische. Diese Träger können in
jedweder Form, wie z. B. in Form von Kugeln, Tabletten,
Ringen, Sternen oder anders geformten Teilchen benutzt
werden, deren Durchmesser bzw. deren Länge und Dicke im
allgemeinen bei 3 bis 9 mm liegt.
Solche Träger können z. B. aus aerogenem SiO2 oder einem
aerogenen SiO2-Al2O3-Gemisch hergestellt werden, die
beispielsweise durch Flammenhydrolyse von Siliciumte
trachlorid oder eines Siliciumtetrachlorid-Aluminium
trichlorid-Gemisches in einer Knallgasflamme hergestellt
werden können (US-A-3 939 199).
Als Lösungsmittel für die Palladium-, Cadmium-, Alkalime
tall- und Lanthanoidmetallsalze sind alle Verbindungen
geeignet, in denen die gewählten Salze löslich sind und
die nach der Imprägnierung leicht wieder durch Trocknung
zu entfernen sind. Verwendet man Acetate, so sind vor
allem unsubstituierte Carbonsäuren mit 2 bis 10 Kohlen
stoffatomen, wie Essigsäure, Propionsäure, n- und iso-
Buttersäure und die verschiedenen Valeriansäuren geeig
net. Wegen ihrer physikalischen Eigenschaften und auch
aus wirtschaftlichen Gründen wird Essigsäure unter den
Carbonsäuren bevorzugt. Für die Chloride, Chloro- und
Acetatokomplexe ist vor allem Wasser geeignet. Die zu
sätzliche Verwendung eines weiteren Lösungsmittels ist
dann zweckmäßig, wenn die Salze in der Essigsäure oder im
Wasser nicht genügend löslich sind. So läßt sich z. B.
Palladiumchlorid in einer wäßrigen Essigsäure wesentlich
besser lösen als in Eisessig. Als zusätzliche Lösungsmit
tel kommen diejenigen in Betracht, die inert und mit Es
sigsäure bzw. Wasser mischbar sind. Genannt seien als Zu
sätze für Essigsäure Ketone wie Aceton und Acetylaceton,
ferner Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, aber auch
Kohlenwasserstoffe wie Benzol.
Man kann mehrere Salze von Palladium, Cadmium, Alkalime
tall und dem jeweiligen Lanthanoidmeall aufbringen, aber
im allgemeinen bringt man von jedem dieser Elemente genau
ein Salz auf.
Man kann entweder sogenannte "durchimprägnierte" Kataly
satoren herstellen, bei denen die katalytisch wirksamen
Metallverbindungen bis zum Kern in die Trägerteilchen
eingedrungen sind, oder aber sogenannte "Schalenkatalysa
toren", bei denen die Metallsalze nicht bis zum Kern vor
gedrungen sind, sondern nur in einen mehr oder weniger
großen äußeren Teil der Trägerteilchen, d. h. die soge
nannte Schale der Teilchen.
Die jeweils auf zubringenden Elemente Palladium, Cadmium,
Alkalimetall und Lanthanoidmetall können in Form von
Salzlösungen einzeln oder auch in beliebiger Kombination
in einer beliebigen Reihenfolge aufgebracht werden, vor
zugsweise verwendet man eine einzige Lösung, die diese
aufzubringenden Elemente in Form von Salzen enthält. Be
sonders bevorzugt ist der Einsatz einer einzigen Lösung,
die von jedem dieser aufzubringenden Elemente genau ein
Salz enthält. Diese Lösung kann dabei auch ein Gemisch
aus Salzen von mindestens zwei verschiedenen Lanthanoid
metallen enthalten, vorzugsweise enthält diese Lösung ein
Salz von nur einem Lanthanoidmetall.
Wenn im folgenden im allgemeinen über "die Lösung der
Salze" gesprochen wird, so gilt sinngemäß dasselbe für
den Fall, daß mehrere Lösungen der Reihe nach eingesetzt
werden, die jeweils nur einen Teil der insgesamt aufzu
bringenden Salze enthalten, wobei sich die einzelnen
Teile zur Gesamtmenge der Salze ergänzen, die auf den
Träger aufgebracht werden sollen.
Zur Herstellung durchimprägnierter Katalysatoren wird
vorzugsweise folgendermaßen vorgegangen (US-A-4 902 823,
US-A-3 393 199, US-A-4 668 819):
Die Tränkung des Katalysatorträgers mit der Lösung der
aktiven Komponenten wird so vorgenommen, daß das Träger
material mit der Lösung überschichtet und gegebenenfalls
überschüssige Lösung dann abgegossen oder filtriert wird.
Mit Rücksicht auf Lösungsverluste ist es vorteilhaft, nur
die dem integralen Porenvolumen des Katalysatorträgers
entsprechende Menge an Lösung einzusetzen und sorgfältig
zu durchmischen, damit die Teilchen des Trägermaterials
gleichmäßig benetzt werden. Es ist zweckmäßig, den Trän
kungsvorgang und das Durchmischen gleichzeitig durchzu
führen, beispielsweise in einer Drehtrommel oder einem
Taumeltrockner, wobei sich die Trocknung sofort anschlie
ßen kann. Weiterhin ist es im allgemeinen zweckmäßig, die
Zusammensetzung der zum Tränken des Katalysatorträgers
verwendeten Lösung so zu bemessen, daß durch einmaliges
Tränken die gewünschte Menge aktiver Stoffe aufgebracht
wird. Man kann diese Menge jedoch auch durch mehrere Im
prägnierungen aufbringen, wobei vorzugsweise nach jeder
Imprägnierung getrocknet wird.
Zur Herstellung von Schalenkatalysatoren wird vorzugs
weise nach einer der drei folgenden Methoden vorgegangen,
wobei stets eine Lösung von mindestens einem Salz von
mindestens einem der Elemente Palladium, Cadmium, Alkali
metall und Lanthanoidmetall mit einer dynamischen Visko
sität von mindestens 0,003 Pa.s, vorzugsweise 0,005 bis
0,009 Pa.s benutzt wird:
- 1. Die Trägerteilchen werden unter inniger Durch mischung mit der Lösung der Salze in Form von Trop fen eines durchschnittlichen Durchmessers von minde stens 0,3 mm oder in Form von Flüssigkeitsstrahlen ein- oder mehrmals bespritzt und nach jedem Besprit zen sofort getrocknet. Die "sofortige" Trocknung be deutet dabei, daß zügig mit der Trocknung der be spritzten Teilchen begonnen werden muß. Dabei reicht es im allgemeinen, wenn nach dem Ende einer Besprit zung spätestens innerhalb 30 Minuten mit der Trocknung der Teilchen begonnen wird. Das Lösungsvo lumen beträgt bei jedem Bespritzen 5 bis 80% des Porenvolumens der Trägerteilchen. Diese Methode wird ausführlich beschrieben in EP-A-0 634 214, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird ("incorpo ration by reference")
- 2. Die Trägerteilchen werden unter inniger Durch mischung mit der Lösung ein- oder mehrmals getränkt und nach jedem Tränken sofort getrocknet. Dabei be deutet die "sofortige" Trocknung dasselbe wie bei der ersten Methode, und das Lösungsvolumen bei jedem Tränken ist 5 bis 80% des Porenvolumens der Träger teilchen. Diese Methode wird ausführlich beschrieben in EP-A-0 634 209, auf die hiermit ebenfalls aus drücklich Bezug genommen wird.
- 3. Die Trägerteilchen werden mit der Lösung ein- oder mehrmals getränkt und nach jedem Tränken getrocknet, aber das Lösungsvolumen ist im Unterschied zur 2. Methode nicht nach oben beschränkt. Es beträgt nunmehr bei jedem Tränken mehr als 80% des Porenvo lumens. Wegen des größeren Lösungsvolumens ist eine innige Durchmischung nicht unbedingt notwendig, wenngleich im allgemeinen nützlich. Statt dessen muß jetzt die Dauer jeder Tränkung sowie die Zeit bis zum Beginn der darauf folgenden Trocknung, d. h. die Zeit vom Beginn jeder Tränkung bis zum Beginn der darauf folgenden Trocknung, so kurz sein, daß nach Ende der letzten Trocknung eine Schale von 5 bis 80% des Porenvolumens der Trägerteilchen die kata lytisch aktiven Elemente enthält. Wie kurz diese Zeit zu diesem Zweck gewählt werden muß, läßt sich leicht durch Vorversuche ermitteln. Diese Methode wird ausführlich beschrieben in EP-A-0 634 208, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Die Trocknung des getränkten bzw. bespritzten Kataly
satorträgers wird sowohl bei durchimprägnierten Katalysa
toren als auch bei Schalenkatalysatoren vorzugsweise un
ter verminderten Druck (0,01 bis 0,08 MPa) durchgeführt.
Die Temperatur bei der Trocknung sollte im allgemeinen 50
bis 80°C, vorzugsweise 50 bis 70°C betragen. Weiterhin
empfiehlt es sich im allgemeinen, die Trocknung in einem
Inertgasstrom, beispielsweise in einem Stickstoff- oder
Kohlendioxidstrom vorzunehmen. Der Lösungsmittel-Restge
halt nach der Trocknung sollte vorzugsweise weniger als 8
Gew.-%, insbesondere weniger als 6 Gew.-% betragen.
Die fertigen Palladium, Cadmium, Alkalimetall und minde
stens ein Lanthanoidmetall enthaltenden Katalysatoren
weisen folgende Metallgehalte auf:
Palladiumgehalt:
im allgemeinen 0,6-3,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,8-3,0 Gew.-%;
insbesondere 1,0-2,5 Gew.-%
im allgemeinen 0,6-3,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,8-3,0 Gew.-%;
insbesondere 1,0-2,5 Gew.-%
Cadmiumgehalt:
im allgemeinen 0,1-2,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,4-2,5 Gew.-%;
insbesondere 1,3-2 Gew.-%
Alkalimetallgehalt:
im allgemeinen 0,3-10 Gew.-%. Vorzugsweise verwendet man Kalium.
im allgemeinen 0,1-2,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,4-2,5 Gew.-%;
insbesondere 1,3-2 Gew.-%
Alkalimetallgehalt:
im allgemeinen 0,3-10 Gew.-%. Vorzugsweise verwendet man Kalium.
Kaliumgehalt:
im allgemeinen 0,5-4,0 Gew.-%,
vorzugsweise 1,0-3,0 Gew.-%;
insbesondere 1,5-2,5 Gew.-%
im allgemeinen 0,5-4,0 Gew.-%,
vorzugsweise 1,0-3,0 Gew.-%;
insbesondere 1,5-2,5 Gew.-%
Lanthanoidmetallgehalt:
im allgemeinen 0,01-1 Gew.-%,
vorzugsweise 0,05-0,5 Gew.-%,
insbesondere 0,2-0,5 Gew.-%.
im allgemeinen 0,01-1 Gew.-%,
vorzugsweise 0,05-0,5 Gew.-%,
insbesondere 0,2-0,5 Gew.-%.
Wird zur Dotierung der Palladium, Cadmium und Alkalime
tall enthaltenden Katalysatoren mehr als ein Lanthanoid
metall verwendet, wird unter dem Begriff "Lanthanoidme
tallgehalt" der Gesamtgehalt aller in dem fertigen Kata
lysator enthaltender Lanthanoidmetalle verstanden. Die
angegebenen Prozentzahlen betreffen stets die im Kataly
sator anwesenden Mengen der Elemente Palladium, Cadmium,
Alkalimetall und Lanthanoidmetall, bezogen auf die Ge
samtmasse des Katalysators (aktive Elemente plus Anionen
plus Trägermaterial).
Als Salze sind alle Salze von Palladium, Cadmium, einem
Alkalimetall und einem Lanthanoidelement geeignet, die
löslich sind; bevorzugt sind die Acetate, die Chloride,
die Acetato- und die Chlorokomplexe. Dabei muß aber im
Fall störender Anionen, wie z. B. bei Chloriden, sicherge
stellt werden, daß diese Anionen vor dem Einsatz des
Katalysators weitgehend entfernt werden. Dies geschieht
durch Auswaschen des dotierten Trägers, z. B. mit Wasser,
nachdem die Metalle in eine unlösliche Form überführt
wurden, etwa durch Reduktion und/oder durch Umsetzung mit
alkalisch reagierenden Verbindungen.
Als Salze von Palladium sind besonders geeignet die
Carboxylate, vorzugsweise die Salze der aliphatischen
Monocarbonsäuren mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, bei
spielsweise das Acetat, Propionat oder Butyrat. Weiter
sind beispielsweise geeignet das Nitrat, Nitrit, Oxidhy
drat, Oxalat, Acetylacetonat oder Acetoacetat. Wegen sei
ner guten Löslichkeit und Verfügbarkeit ist Palladiumace
tat das besonders bevorzugte Palladiumsalz.
Als Cadmiumverbindung ist vor allem das Acetat geeignet.
Als Alkalimetallverbindung wird vorzugsweise mindestens
eine Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder Caesiumverbindung
eingesetzt, insbesondere mindestens eine Kaliumverbin
dung. Geeignet als Verbindungen sind vor allem Carboxy
late, insbesondere Acetate und Propionate. Geeignet sind
auch Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen in
das Alkaliacetat übergehen, wie etwa das Hydroxid, das
Oxid oder das Carbonat.
Als Lanthanoidmetallverbindung sind vor allem die Chlo
ride, Nitrate, Acetate und Acetylacetonate geeignet.
Falls eine Reduktion der Palladiumverbindungen durchge
führt wird, was manchmal nützlich ist, so kann dafür ein
gasförmiges Reduktionsmittel verwendet werden. Als Reduk
tionsmittel kommen beispielsweise Wasserstoff, Methanol,
Formaldehyd, Ethylen, Propylen, Isobutylen, Butylen oder
andere Olefine in Frage. Die Reduktionstemperatur liegt
im allgemeinen zwischen 40 und 260°C, vorzugsweise zwi
schen 70 und 200°C. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, für
die Reduktion ein mit Inertgas verdünntes Reduktionsmit
tel zu verwenden, das 0,01 bis 50 Vol.-%, vorzugsweise
0,5 bis 20 Vol.-% Reduktionsmittel enthält. Als Inertgas
kommen beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxid oder ein
Edelgas in Frage. Die Reduktion kann auch in flüssiger
Phase bei einer Temperatur von 0°C bis 90°C, vorzugsweise
von 15 bis 25°C durchgeführt werden. Als Reduktionsmittel
lassen sich beispielsweise wäßrige Lösungen von Hydrazin,
Ameisensäure oder Alkaliborhydriden, insbesondere Natri
umborhydrid, verwenden. Die Menge des Reduktionsmittels
richtet sich nach der Palladiummenge; das Reduktionsäqui
valent soll mindestens das einfache Oxidationsäquivalent
betragen, jedoch schaden größere Mengen Reduktionsmittel
nicht. Die Reduktion wird im Anschluß an die Trocknung
vorgenommen.
Die Herstellung des Vinylacetats erfolgt im allgemeinen
durch Leiten von Essigsäure, Ethylen und Sauerstoff ent
haltenden Gasen bei Temperaturen von 100 bis 220°C, vor
zugsweise 120 bis 200°C, und bei Drücken von 0,1 bis 2,5
MPa, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 MPa, über den fertigen Ka
talysator, wobei nichtumgesetzte Komponenten im Kreis ge
führt werden können. Unter Umständen ist auch eine Ver
dünnung mit inerten Gasen wie Stickstoff oder Kohlendi
oxid vorteilhaft. Besonders Kohlendioxid eignet sich zur
Verdünnung, da es in geringen Mengen während der Reaktion
gebildet wird.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Katalysatoren gelingt es,
bei gleichen Reaktionsbedingungen im Vergleich zu den be
kannten Katalysatoren mehr Vinylacetat pro Reaktorvolumen
und Zeit bei gleichzeitig verbesserter Selektivität her
zustellen. Dadurch wird die Aufarbeitung des erhaltenen
Rohvinylacetats erleichtert, da der Vinylacetatgehalt im
Reaktorausgangsgas höher ist, was weiterhin zu einer
Energieersparnis im Aufarbeitungsteil führt. Eine geeig
nete Aufarbeitung wird z. B. in der US-A-5 066 365 be
schrieben.
Will man dagegen die Raum-Zeit-Ausbeute konstant halten,
so kann man die Reaktionstemperatur senken und dadurch
bei gleicher Gesamtleistung die Reaktion selektiver
durchführen, wobei Edukte eingespart werden. Dabei wird
auch die Menge des als Nebenprodukt entstehenden und da
her auszuschleusenden Kohlendioxids und der mit dieser
Ausschleusung verbundene Verlust an mitgeschlepptem Ethy
len geringer. Darüber hinaus führt diese Fahrweise zu
einer Verlängerung der Katalysatorstandzeit.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern,
schränken sie aber nicht ein. Die Prozentangaben der Ele
mente Palladium, Cadmium, Kalium und des Lanthanoidme
talls sind Gewichtsprozente, bezogen auf die Gesamtmasse
des Katalysators.
Als Katalysatorträgermaterial wurde SiO2 verwendet, aus
dem gemäß DE-OS 39 12 504 Tabletten mit einem Durchmesser
und einer Höhe von jeweils 6 mm hergestellt wurden. Diese
Tabletten wurden als Katalysatorträger verwendet. Das Po
renvolumen von 1 l Träger war 392 ml.
Bei 65°C wurden 25,3 g (0,11 mol) Palladiumacetat, 25 g
(0,09 mol) Cadmiumacetat, 25,3 g (0,26 mol) Kaliumacetat
und 6,82 g (0,016 mol) Ceracetylacetonat in 130 ml Eises
sig gelöst (Lösungsvolumen = 33% des Porenvolumens) und
die hochviskose Lösung in eine auf 65°C vorgewärmte Vor
lage eingefüllt. 1 l Katalysatorträger wurden ebenfalls
auf 65°C erwärmt und in einen Kolben gegeben. Die Träger
teilchen wurden mit der gesamten Imprägnierlösung über
gossen und solange innig durchmischt, bis die gesamte Im
prägnierlösung von dem Katalysatorträger aufgesaugt wor
den war. Dieser Vorgang war nach 3 Minuten beendet. Die
Trocknung erfolgte im Stickstoffstrom bei 65°C und 0,02
MPa bis zur Gewichtskonstanz. Der fertige Katalysator
enthielt 2,0 Gew.-% Pd, 1,7 Gew.-% Cd, 1,7 Gew.-% K und
0,38 Gew.-% Ce.
Es wurde wie in Beispiel 1 vorgegangen, allerdings wurde
auf den Zusatz von Lanthanoidmetallsalzen in der Palladi
umacetat, Cadmiumacetat und Kaliumacetat enthaltenden Im
prägnierlösung verzichtet. Der fertige Katalysator ent
hielt 2,0 Gew.-% Pd, 1,7 Gew.-% Cd und 1,.7 Gew.-% K.
Die Austestung des nach dem Beispiel 1 hergestellten er
findungsgemäßen Katalysators sowie des nach dem Ver
gleichsbeispiel 1a hergestellten Katalysators erfolgte
nach folgendem Verfahren. Es wurden 225 ml des jeweiligen
Katalysators in ein Reaktionsrohr von 20 mm Innendurch
messer und einer Länge von 65 cm eingefüllt. Dann wurde
bei einem Druck von 0,8 MPa (Reaktoreingang) und einer
Katalysatortemperatur von 150°C das umzusetzende Gas über
5 Tage über den Katalysator geleitet. Dieses Gas bestand
aus 58 Vol.-% Ethylen, 25 Vol.-% Stickstoff, 12 Vol.-%
Essigsäure und 5 Vol.-% Sauerstoff; die Ergebnisse sind
aus der Tabelle ersichtlich.
Raum-Zeit-Ausbeute in Gramm Vinylacetat pro Liter Kataly
sator und Stunde.
CO2-Selektivität in %, bezogen auf die Menge umgesetztes
Ethylen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß schon geringe Zu
sätze an Lanthanoidmetallverbindungen zu den bekannten
Palladium, Cadmium und Kalium enthaltenden Katalysatoren
die CO2-Selektivität und die Leistungsfähigkeit (Raum-
Zeit-Ausbeute) dieser Katalysatoren in der Vinylacetat
herstellung deutlich verbessern.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat in der
Gasphase aus Ethylen, Essigsäure und Sauerstoff oder
Sauerstoff enthaltenden Gasen an einem Katalysator,
der Palladium und/oder dessen Verbindungen, Cadmium
verbindungen sowie Alkalimetallverbindungen auf
einem Träger enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator zusätzlich mindestens eine Lantha
noidmetallverbindung enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator mindestens eine Kaliumverbindung
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Katalysator 0,01 Gew.-% bis 1
Gew.-% Lanthanoidmetall, bezogen auf die Gesamtmasse
des Katalysators, enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katalysator 0,05 Gew.-% bis
0,5 Gew.-% Lanthanoidmetall, bezogen auf die Gesamt
masse des Katalysators, enthält.
5. Katalysator, der Palladium und/oder dessen Verbin
dungen, Cadmiumverbindungen sowie Alkalimetallver
bindungen auf einem Träger enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Katalysator zusätzlich mindestens
eine Lanthanoidmetallverbindung enthält.
6. Katalysator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator mindestens eine Kaliumverbindung
enthält.
7. Katalysator nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Katalysator 0,01 Gew.-% bis 1
Gew.-% Lanthanoidmetall, bezogen auf die Gesamtmasse
des Katalysators, enthält.
8. Katalysator nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Katalysator 0,05 Gew.-%
bis 0,5 Gew.-% Lanthanoidmetall, bezogen auf die
Gesamtmasse des Katalysators, enthält.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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