DE19754422C1 - Verbindungsanordnung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung eines Zubau
teils an einem Basisbauteil mittels wenigstens einem Verbin
dungsmittel, welches sich durch einen rohrförmigen, am Zubau
teil vorgesehenen Kanal hindurch zum Basisbauteil erstreckt,
wobei sich der Kanal mit seiner stirnseitigen Endfläche an
einer kongruenten Anlagefläche des Basisbauteils abstützt gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, Bauteile und Aggregate fliegend zu lagern.
Hierfür dient z. B. ein ortsfestes Buchsenlager mit Buchse, an
welche das zu lagernde Bauteil z. B. angeschraubt wird. Das
Bauteil weist eine Schraubenpfeife auf, durch welche sich die
Verbindungsschraube oder ein Zuganker erstreckt. Bei dieser be
kannten Verbindungsanordnung weisen das Bauteil eine Endfläche
und die Buchse eine Anlagefläche auf, die orthogonal zur Achse
der Verbindungsschraube stehen. Wird die Verbindungsschraube
angezogen, dann liegen diese Flächen aneinander an und halten
das zu lagernde Bauteil unter Reibschluss fest.
Eine derartige Verbindung ist relativ preiswert und auch
einfach aufgebaut. Sie weist jedoch den Nachteil auf, dass über
den Reibschluss der aneinanderliegenden Flächen des Bauteils
und der Buchse alle auftretenden Querkräfte abgestützt werden
müssen. Überschreitet die Querkraft die Reibungskraft, dann
verlagert sich das Bauteil an der Buchse und die
Verbindungsschraube kommt evtl. zu einer unerwünschten Anlage
an einer Innenumfangswand der Schraubenpfeife. Dies kann evtl.
dazu führen, dass die Schraubenpfeife halbseitig aufbricht, was
insbesondere bei spröden Werkstoffen der Fall ist. Außerdem
führen Ermüdungs- und Setzerscheinungen zu einer Verminderung
des Reibschlusses, so dass nur noch geringe Querkräfte
abgestützt werden können.
Aus der US 3,126,191 ist eine Verbindungsanordnung bekannt, bei
der die Endfläche des einen Bauteils und die Anlagefläche des
anderen Bauteil mit zueinander kongruenten Verzahnungen nach
Art einer Hirth-Verzahnung ausgebildet sind. Verschiebungen der
Flächen zueinander werden dadurch ausgeschlossen. Derartige
Verbindungsanordnungen neigen jedoch bei unzulässig hohen
Krafteinwirkungen, insbesondere bei spröden Werkstoffen zum
Bruch.
Aus der GB 1,526,577 ist eine Verbindungsanordnung bekannt, bei
der die aneinander liegenden Endflächen mit kongruenten
Verzahnungen versehen sind, so dass eine Relativverlagerung
ausgeschlossen wird. Ein Spiel kann mit einer derartigen
Anordnung nicht ausgeglichen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Verbindungsanordnung zu schaffen, die weniger empfindlich gegen
Setzerscheinungen und bei Überschreitung der zulässigen
Belastungen weniger anfällig gegen Bruch ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
stirnseitige Endfläche des Kanals eben ausgebildet ist und dass
bei geöffneter Verbindung das Verbindungsmittel mit radialem
Spiel im Kanal liegt.
Bei der erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung liegen die ebenen
Stirnflächen des zu lagernden Zubauteils und die Anlagefläche
des Basisbauteils nicht orthogonal zur Achse des
Verbindungsmittels, sondern weisen einen Winkel zu dieser
Orthogonalebene auf. Durch diese Maßnahmen wird beim Schließen
des Verbindungsmittels, z. B. einer Schraube, eines Nietes oder
dergleichen ein Formschluss zwischen dem Zubauteil und dem
Basisbauteil geschaffen. Das Zubauteil erhält eine definierte
Lage bezüglich des Basisbauteils selbst dann, wenn der Kanal
und das Verbindungsmittel ein Spiel zueinander aufweisen. Die
Verbindungsanordnung besitzt also auch den Charakter einer
Passverbindung. Ein leichtgängiges Gleiten der Endfläche an der
Anlagefläche wird erreicht, da diese eben ausgebildet und glatt
sind bzw. eine definierte Oberflächenrauhigkeit aufweisen.
Durch die Oberflächengestaltung kann aber auch die Kraft des
Reibschlusses zwischen den beiden Flächen auf einen gewünschten
Wert eingestellt werden. Die Aufnahmeöffnung des Kanals ist
derart dimensioniert, dass sie das Verbindungsmittel mit Spiel
aufnimmt, so dass sich das Zubauteil bezüglich des
Basisbauteils bewegen kann. Dabei verläuft der Winkel der
Endfläche des Zubauteils bezüglich der Orthogonalebene der
Achse des Verbindungsmittels derart, dass sich das Zubauteil
bei üblicher Belastung gegenüber dem Basisbauteil verschiebt
und von diesem in Axialrichtung entfernt. Dadurch wird z. B.
eine lose Schraubenverbindung wieder gespannt.
Übersteigen die auftretenden Querkräfte übliche Werte oder
treten bei der erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung
Setzerscheinungen auf und der Formschluss zwischen dem
Zubauteil und dem Basisbauteil lockert sich, dann gleitet das
Zubauteil in Richtung der auftretenden Belastung entlang der
Anlagefläche des Basisbauteils. Da die gegenseitigen
Anlageflächen jedoch unter einem Winkel zur Orthogonalen zur
Achse des Verbindungsmittels stehen, wird dieses wieder
gespannt, so dass die Last wieder abgestützt werden kann. Eine
ursprüngliche Vorspannung des Verbindungsmittels ist nicht
unbedingt erforderlich, bzw. muss diese nun nicht mehr so hoch
gewählt werden.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Zubauteil
ein Gehäuses eines Differentialgetriebes und das Basisbauteil
ein Buchsenlager mit Buchse. Dabei kann der Kanal als
Schraubenpfeife und das Verbindungsmittel als
Verbindungsschraube oder Zuganker ausgebildet sein. Die übliche
Krafteinwirkung auf die Verbindungsanordnung wirkt bei diesem
Ausführungsbeispiel nach oben, da das Gehäuse des
Differentialgetriebes unter Zuglast eine nach oben gerichtete
Bewegung ausführt. Diese Belastung muss abgestützt werden.
Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Kanal derart am
Zubauteil angeordnet ist, dass er an ein Aggregat, z. B. an dem
das Differentialgetriebe aufnehmenden Teil des Getriebegehäuses
angesetzt ist. Außerdem liegt das Verbindungsmittel bei
geschlossener Verbindungsanordnung an der dem Aggregat
zugewandten Innenoberfläche des Kanals an. Von dieser Seite des
Kanals können sehr hohe Kräfte abgestützt werden bzw. können
von dieser Seite hohe Kräfte in den Kanal eingeleitet werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten und in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer insgesamt mit
1 bezeichneten Verbindungsanordnung, welche im Wesentlichen aus
einem ortsfesten Basisbauteil 2, einem Zubauteil 3 sowie einem
Verbindungsmittel 4 besteht. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel wird das Basisbauteil 2 von einem
Buchsenlager 5, das Zubauteil 3 von einem Gehäuse 6 eines
Differentialgetriebes und das Verbindungsmittel 4 von einer
Verbindungsschraube 7 gebildet. Das Buchsenlager 5 ist z. B. an
einem Fahrwerk 8 eines Kraftfahrzeugs befestigt und trägt das
Gehäuse 6 fliegend. Hierfür weist das Buchsenlager 5 einen
Gummimantel 9 und eine in diesen eingebettete und
einvulkanisierte Buchse 10 auf. Diese Buchse 10 wird von der
Verbindungsschraube 7 und im Besonderen von deren Schaft 11
durchgegriffen. Die Verbindungsschraube 7 weist an ihrem einen
Ende einen Schraubenkopf 12 und an ihrem anderen Ende ein
Gewinde 13 auf. Dieser, das Gewinde 13 aufweisende Teil
überragt die Buchse 10 und erstreckt sich über eine
Anlagefläche 14 hinaus in eine Aufnahmeöffnung 15 eines Kanals
16. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird dieser Kanal 16
von einer Schraubenpfeife 17, die an der Unterseite des
Gehäuses 6 angesetzt ist, gebildet. Das die Schraubenpfeife 17
überragende Ende der Verbindungsschraube 7 ist mit einer
Mutter, insbesondere mit einer selbsthemmenden Mutter 18
verschraubt. Durch Anziehen der Mutter 18 wird die
Schraubenpfeife 17 mit dem Basisbauteil 2 verschraubt und
dadurch das Zubauteil 3 mittels der stirnseitigen Endfläche 19
an die Anlagefläche 14 der Buchse 10 gepresst.
Aus der Zeichnung ist deutlich erkennbar, dass die Anlagefläche
14 und die Endfläche 19 einen Winkel a zur Orthogonalen 20
einschließen, wobei die Orthogonale 20 senkrecht zur Achse 21
der Verbindungsschraube 7 liegt.
Die durch den Winkel a bedingte Neigung der Anlagefläche 14 und
der Endfläche 19 bezüglich der Achse 21 der Verbindungsschraube
7 hat den wesentlichen Effekt, dass beim Vorspannen der
Verbindungsschraube 7 die Unterseite des in der Buchse 10 sich
befindenden Teils des Schraubenschaftes 11 an der unteren
Innenoberfläche 23 der Buchse 10 und der andere Teil des
Schraubenschaftes 11 und ein Teil des Gewindes 13 mit ihren
Oberseiten an der oberen Innenoberfläche 24 der Aufnahmeöffnung
15 des Kanals 16 zur Anlage kommen, da die Endfläche 19 entlang
der Anlagefläche 14 verschoben wird. In der Ruhelage des
Gehäuses 6 und unter dessen Gewichtskraft sind die beiden Teile
2 und 3 maximal in axialer Richtung zusammengeschoben. Die
Verbindungsschraube 7 übernimmt die Aufgabe einer Passschraube.
In der Zeichnung ist außerdem mit Pfeil 22 die
Bewegungsrichtung des Gehäuses 6 unter Zuglast angedeutet.
Wirkt eine derartige Belastung auf das Gehäuse 6 und somit auf
die Schraubenpfeife 17, dann ist die Schraubenpfeife 17
bestrebt, entlang der geneigten Anlagefläche 14 nach oben und
(in axialer Richtung) weg vom Buchsenlager 5 zu gleiten. Eine
derartige Verlagerung ist jedoch entgegen der Spannkraft der
Verbindungsschraube 7 gerichtet und wird von dieser verhindert.
Sollte die Verbindungsschraube 7 durch Setzerscheinungen ihre
Vorspannung verloren haben, dann erzeugt diese Verlagerung des
Zubauteils 3 entlang der geneigten Anlagefläche 14 eine
Zugspannung auf die Verbindungsschraube 7.
Da nach wie vor ein Formschluss zwischen dem Zubauteil 3 und
dem Basisbauteil 2 existiert, wird das Zubauteil 3 über diesen
Formschluss abgestützt. Eine Anlage des Schraubenschaftes 11 an
der unteren Innenoberfläche und ein Ausbrechen des unteren
Bereichs der Schraubenpfeife 17 ist demnach nicht zu
befürchten.
Wird das Gehäuse 6 entgegen der Richtung des Pfeils 22
belastet, dann wird die Verbindungsschraube 7 auf Scherung und
geringfügig auf Biegung beansprucht.
Wie bereits erwähnt, werden auch bei Abfall der
Schraubenvorspannung weiterhin die Belastungskräfte durch
Flächenkräfte auf das Basisbauteil 2 übertragen. Die
Verbindungsanordnung ist wesentlich unempfindlicher bezüglich
des Setzverhaltens und Ermüdungserscheinungen.
Claims (13)
1. Verbindungsanordnung (1) eines Zubauteils (3) an einem
Basisbauteil (2) mittels wenigstens einem
Verbindungsmittel (4), welches sich durch einen
rohrförmigen, am Zubauteil (3) vorgesehenen Kanal (16)
hindurch zum Basisbauteil (2) erstreckt, wobei sich der
Kanal (16) mit seiner stirnseitigen Endfläche (19) an
einer kongruenten Anlagefläche (14) des Basisbauteils (2)
abstützt, wobei die stirnseitige Endfläche (19) des Kanals
(16) und die anliegende Anlagefläche (14) des
Basisbauteils (2) unter einem Winkel (a) zur Orthogonalen
(20) zur Achse (21) des Verbindungsmittels (4) stehen,
dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitige Endfläche
(19) des Kanals (14) eben ausgebildet ist und bei
geöffneter Verbindung das Verbindungsmittel (4) mit
radialem Spiel im Kanal (16) liegt.
2. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (4) eine
Schraube (7), ein Niet oder ein anderes, Zugkräfte auf das
Zubauteil (3) ausübendes Mittel ist.
3. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (16) als
Schraubenpfeife (17) ausgebildet ist.
4. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitige
Endfläche (19) des Kanals (16) und/oder die Anlagefläche
(14) des Basisbauteils (2) glatt sind oder eine definierte
Oberflächenrauhigkeit aufweisen oder strukturiert sind.
5. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitige
Endfläche (19) bezüglich der Richtung (22) der angreifenden
Kraft geneigt ist.
6. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitige
Endfläche (19) des Zubauteils (3) und die Anlagefläche
(14) des Basisbauteils (2) Gleitflächen aufweisen.
7. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (16) an
ein Aggregat des Zubauteils (2) angesetzt ist.
8. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossener
Verbindungsanordnung (1) das Verbindungsmittel (4) an
einer Innenoberfläche (24), insbesondere an der dem
Zentrum des Zubauteils (3) zugewandten Innenoberfläche
(24) des Kanals (16) anliegt.
9. Verbindungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass durch die Gewichtskraft des
Zubauteils (3) die Innenoberfläche (24) des Kanals (16) am
Verbindungsmittel (4) anliegt.
10. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zubauteil (3)
ein Gehäuse (6) eines Differentialgetriebes ist.
11. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisbauteil
(2) ein ortsfestes Buchsenlager (5) mit Buchse (10) ist.
12. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als fliegende
Lagerung des Zubauteils (3) am Basisbauteil (2) dient.
13. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) zwischen
10° und 40°, insbesondere 15° beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19754422A DE19754422C1 (de) | 1997-12-08 | 1997-12-08 | Verbindungsanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19754422A DE19754422C1 (de) | 1997-12-08 | 1997-12-08 | Verbindungsanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754422C1 true DE19754422C1 (de) | 1999-08-05 |
Family
ID=7851137
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19754422A Expired - Fee Related DE19754422C1 (de) | 1997-12-08 | 1997-12-08 | Verbindungsanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19754422C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3126191A (en) * | 1964-03-24 | holden | ||
GB1526577A (en) * | 1976-06-12 | 1978-09-27 | Rolls Royce | Mechanical joints |
-
1997
- 1997-12-08 DE DE19754422A patent/DE19754422C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3126191A (en) * | 1964-03-24 | holden | ||
GB1526577A (en) * | 1976-06-12 | 1978-09-27 | Rolls Royce | Mechanical joints |
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