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Die
Erfindung betrifft eine zweiteilige Dichtung an einem Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdachs,
mit einem Halteteil, das zur Befestigung am Deckel dient und mit
einem als Hohlkammerteil ausgebildeten kompressiblen Teil, das zur
Abdichtung gegenüber
dem festen Fahrzeugdach oder einem benachbarten Deckel dient, wobei
das Halteteil aus einem Werkstoff mit einer größeren Härte als das kompressible Teil
besteht.
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Eine
derartige Dichtung ist aus der
DE 195 15 583 A1 bekannt. Diese ist mittels
eines doppelseitigen Klebebandes, mittels eines Haftmittels oder
mittels einer mechanischen Verrastung eines nach innen vorstehenden
horizontalen Stegs an einem angespritzten Kunststoffrahmen eines
Deckels oder an einer an diesem angeordneten metallischen Verstärkungsleiste
befestigbar.
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Eine
weitere Dichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 689 953 B1 bekannt.
Bei dieser ist der kompressible Teil der Dichtung als in etwa halbmondförmiger Hohlkörper ausgeführt, wobei
die Trennfläche zwischen
dem kompressiblen Teil und dem Halteteil eine von unten nach oben
schräg
nach innen ausgerichtete Neigung aufweist. Durch die Verformung
der Hohlkammer an der Vorderkante beispielsweise beim Ausstellen
der Hinterkante des Deckels bilden sich unschöne Wülste, die zu vorzeitigem Verschleiß der Dichtung,
zu Knarzgeräuschen
und zu einem unschönen
optischen Erscheinungsbild führen.
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Ferner
ist aus der
DE 34 41
776 A1 eine Dichtung bekannt, bei der eine Hohlkammerdichtung unter
einem sich keilförmig
nach außen
verjüngenden
Kunststoffrand an einer Schiebdachscheibe angeordnet ist. Durch
den relativ steifen Kunststoffrand ist die Hohlkammer nur sehr begrenzt
kompressibel.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zweiteilige
Deckeldichtung so zu gestalten, daß diese in einfacher Weise
einer Wulstbildung bzw. Geräuschbildungen
entgegenwirkt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Dadurch,
daß die
Trennfläche
zwischen dem Halteteil und dem kompressiblen Teil von unten nach
oben in zwei Stufen zunehmend schräg nach außen geneigt ist und dadurch, daß das Halteteil
unmittelbar die Rückwand
des Hohlkammerteils bildet, weist die erfindungsgemäße Dichtung
ein hervorragendes Verformungsverhalten auf. Durch die Schrägstellung
der Trennfläche
werden die Kräfteverhältnisse
an der Deckelvorderkante und an der Deckelhinterkante bei einem
Quetschen der Dichtung während
der Schwenkbewegungen verändert,
wodurch eine deutliche Reduzierung der Wulstneigung und der sonst
entstehenden Knarzgeräusche
zu verzeichnen ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Vorteilhafterweise
schließt
die Trennfläche mit
einer Vertikalen V einen Winkel α1 von etwa 2–15°, vorzugsweise von etwa 5–10° ein. Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß sich die
Trennfläche
aus einem unteren Teil und einem diesem gegenüber noch stärker abgewinkelten oberen Teil
zusammensetzt.
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Das
Hohlkammerteil weist vorzugsweise eine Hohlkammer auf, die im wesentlichen
die Form eines nach außen
gerundeten Halbovals aufweist, dessen unterer Scheitelpunkt durch
die Schrägstellung
der Trennfläche
einen größeren Abstand
von dieser aufweist als der obere Scheitelpunkt.
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Die
Hohlkammer weist vorzugsweise im Bereich ihres unteren Scheitelpunktes
eine Sollknickstelle auf, die durch eine entsprechend spitze Formgebung
und/oder eine entsprechende Materialschwächung ausgeführt sein
kann. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
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1 einen
Teillängsschnitt
durch den vorderen Bereich eines Deckels,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
des Deckelrand- bzw. Dichtungsbereiches und
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3 eine
Variante zur 2.
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In
einem festen Fahrzeugdach 1 ist eine Dachöffnung ausgebildet,
die mittels eines insgesamt mit 2 bezeichneten Deckels
wahlweise verschlossen oder zumindestens teilweise geöffnet werden
kann. Als Deckel kommen dabei sowohl Deckel von Hebedächern, von
Schiebedächern,
von Schiebehebedächern,
von Hebeschiebdächern
oder von Lamellendächern
in Frage. Auch einzelne feststehende oder bewegbare Windabweislamellen
fallen unter den Begriff transparenter Deckel.
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Der
Deckel 2 setzt sich aus einer transparenten Deckelplatte 3 und
einem in dessen Randbereich anspritzten oder angeschäumten Kunststoffrahmen 5 zusammen,
wobei beim Umschäumen
bzw. Umspritzen gleichzeitig ein der Verstärkung und Halterung von Anbindungsteilen
dienendes Deckelinnenblech 4 mit integriert wird. Die Deckelplatte 3,
die entweder vorzugsweise als Glasscheibe oder als transparenter Kunststoffdeckel
ausgebildet ist, weist in ihrem außenliegenden Randbereich 3A einen
bogenförmigen C-Schliff
auf. An diese Kontur im Randbereich 3A der Deckelplatte 3 legt
sich ein Teil 5A des Kunststoffrahmens 5 seitlich
an, so daß er
etwa bis zur Hälfte
der Höhe
der Glasscheibe 3 reicht. Der Kunststoffrahmen 5 weist
unterhalb des Randbereiches der Deckelplatte 3 eine im
wesentlichen horizontale Dichtungsaufnahme 5B auf, die
als umlaufender Schlitz ausgebildet ist.
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In
die Dichtungsaufnahme (Schlitz) 5B wird eine horizontal
verlaufende Rippe 6B eines Halteteils 6A einer
insgesamt mit 6 bezeichneten Dichtung eingeschoben. Die
Rippe 6B weist dabei gegenüber der oberen und unteren
Anlagefläche
der Dichtungsaufnahme 5B ein leichtes Übermaß auf und ist zusätzlich vorzugsweise
an ihrer Unterseite und/oder an ihrer Oberseite (nicht gezeigt)
mit einer Zahnung 6C versehen, die vorzugsweise in Einschubrichtung
der Rippe 6B geneigt ist. Die im Ausfühungsbeispiel aus drei nach
unten gerichteten Zähnen
bestehende Zahnung 6C sorgt zum einen dafür, daß sich aufgrund der
sich dazwischen angeordneten Hohlräume die Zähne beim Einschieben der Rippe 6B entsprechend verformen
können;
aufgrund der der Ausziehrichtung entgegengerichteten Neigung sperren
sich die Zähne der
Zahnung 6C ferner gegen das Herausziehen der Dichtung 6,
so daß ein
fester Sitz erreicht wird. Zur Erhöhung der Festigkeit ist in
das Halteteil 6A der Dichtung 6 im Ausführungsbeispiel
eine nach oben abgewinkelte Blecharmierung 6D eingebettet.
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Am
oberen Ende weist das Halteteil 6A der Dichtung 6 eine
der Deckelplatte 3 zugewandte obere Lippe 6E auf,
deren Anlagefläche 6F sich
im oberen Teil 7 an den bogenförmigen C-Schliff der Deckelplatte 3 anlegt.
Die horizontale Länge
dieser Lippe 6E entspricht etwa einem Viertel bis einem
Drittel der Länge
der Rippe 6B, so daß auch
bei größeren Toleranzen
der Rippe 6B bzw. des Schlitzes 5B eine sichere
Anlage der Anlagefläche 6F an
der Deckelplatte 3 erreicht wird. Durch die Umgreifung
des Kunststoffrahmen 5 von oben her mittels der Lippe 6E wird zum
einen eine sehr gute Abdichtung gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
und zum anderen optisch der Vorteil erreicht, daß von oben nur die Dichtung und
die Glasplatte mit eventuellen Farbunterschieden in Erscheinung
treten und nicht noch der Kunststoffrahmen mit einer eventuell weiteren
abweichenden Färbung.
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Außen schließt sich
an das Halteteil 6A, welches beispielsweise aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM)
mit einer Shorehärte
A von etwa 70 besteht, ein weicherer Hohlkammerteil 6G an,
der beispielsweise aus EPDM mit einer Shorehärte A von etwa 45 besteht.
Die angegebenen Werte können eine
Schwankungsbreite von etwa +/– 10
aufweisen. Der Hohlkammerteil 6G ist von außen und
von oben mittels einer Beflockung 6K umgeben, die vorzugsweise
aus schwarzem Polyester-Flock besteht. Deckelplatte 3 und
Dichtung 6 sind so am Kunststoffrahmen 5 verbunden,
daß ihre
oberen Deckflächen
in etwa bündig
liegen.
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Die
vom Hohlkammerteil 6G eingeschlossene Hohlkammer 6H weist
in etwa die Form eines nach außen
gerundeten Halbovals auf, wobei an der Unterseite durch die Form
(Spitze) und/oder eine Materialschwächung eine Sollknickstelle 6L ausgebildet ist.
Diese sorgt bei einem sich aus der Ausstellposition schließenden Deckel
eines Schiebehebedachs dafür,
daß die
Dichtung bei einem mangelhaft eingestellten Deckel nicht nach außen verquetscht
wird. Die Trennlinie zwischen dem Halteteil 6A und dem Hohlkammerteil 6G ist
mit 6M bezeichnet. Sie ist leicht schräg nach oben außen geneigt,
so daß beispielsweise
von einem ausstellenden Deckel durch Einklemmen am vorderen Rand
des festen Fahrzeugdachs 1 keine Wulstbildung oder unschöne Knarzgeräusche entstehen.
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Die
in 1 dargestellte vordere Lippe 6N an der
Unterseite des Hohlkammerteils 6G dient der zusätzlichen
Abdichtung des geschlossenen Deckels 2 bei hohen Fahrgeschwindigkeiten,
bei denen der Deckel aufgrund des über ihm herrschenden Unterdrucks
leicht nach oben gezogen wird.
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In
der 3 sind alle zur 2 gleichen
Teile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Im Unterschied zur 2,
bei der lediglich eine kleine Trennfläche 6M im oberen Bereich
zwischen dem Hohlkammerteil 6G und dem Halteteil 6A vorgesehen
ist, setzt sich die Trennfläche
bei der 3 aus einem unteren, schwächer geneigten
Teil 6M1 und einem oberen, stärker geneigten
Teil 6M2 Dabei weist der untere
Teil 6M1 gegenüber einer Vertikalen V einen Winkel α1 von
etwa 2–15°, vorzugsweise
etwa 5–10° auf. Die
Trennfläche 6M2 im oberen Bereich schließt mit einer
Vertikalen einen größeren Winkel α2 von etwa
10 bis 30°,
vorzugsweise etwa 15–25° ein.
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Die
untere Lippe 6N an der Außenseite des Hohlkammerteils 6G ist
bevorzugt nur im vorderen Bereich des Deckels, d. h. an dessen Anschlußstelle zum
festen Fahrzeugdach 1 (1) angeordnet.
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Deckel
- 3
- Deckelplatte
- 3A
- Randbereich
(von 3 mit C-Schliff)
- 4
- Deckelinnenblech
- 5
- Kunststaffrahmen
- 5A
- Teil
von 5 (3A umgebend)
- 5B
- Dichtungsaufnahme
(Schlitz)
- 6
- Dichtung
- 6A
- Halteteil
(von 6)
- 6B
- Rippe
- 6C
- Zahnung
- 6D
- Blecharmierung
- 6E
- (obere)
Lippe
- 6F
- Auflagefläche
- 6G
- Hohlkammerteil
- 6H
- Hohlkammer
- 6K
- Beflockung
- 6L
- Sollknickstelle
- 6M
- Trennfläche (zwischen 6A und 6G)
- 6M1
- Trennfläche
- 6M2
- Trennfläche
- 6N
- (vordere)
Lippe (an 6H)
- 7
- freibleibender
Teil (von 3A)
- α1
- Winkel
der Trennfläche 6M1 zur Vertikalen
- α2
- Winkel
der Trennfläche 6M2 zur Vertikalen