DE19753068A1 - Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine - Google Patents
Bogenführungseinrichtung in einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Es ist eine in Förderrichtung des Bedruckstoffes vor dem Druckspalt von Gum
mituchzylinder und Druckzylinder angeordnete Blasvorrichtung bekannt, die von
der MAN Roland Druckmaschinen AG in der Baureihe Roland 800, einer
Rotationsdruckmaschine nach dem Fünfzylinderprinzip, in den Jahren 1978 bis
1995 realisiert und verkauft wurde. Diese Blasvorrichtung ist aus einer Mehrzahl
von zueinander in Zylinderachslänge beabstandeten und der Krümmung der
Druckzylindermantelfläche angepaßten Führungselementen gebildet, wobei jedes
Führungselement einen hohlzylindrischen Querschnitt aufweist. Ein jedes Füh
rungselement besitzt in der Wandung schräg angeordnete, gegen den Druckzylin
der und die Förderrichtung des Bedruckstoffes gerichtete Blasluftöffnungen,
welche ein Anheben des Bogens von der Druckzylindermantelfläche vermeiden.
Das Innere des hohlzylindrischen Führungselementes stellt die Blasluftkammer
dar, die mit einem Pneumatiksystem für die Blasluftversorgung gekoppelt ist. Die
Blasluftöffnungen aufweisende Wandung der Führungselemente stellt eine Außen
kontur dar, die der Mantelfläche des Druckzylinders angepaßt ist. Weiterhin sind
zusätzliche Blasluftöffnungen angebracht, die quer zur Bewegungsrichtung be
trachtet im Randbereich der Führungselemente nach innen und nach außen ge
richtet sind.
Eine weitere Bogenführungseinrichtung ist aus der DE 39 20 730 C2 bekannt. Um
ein Glattstreichen von Bogen zu erzielen, wird eine Blasdüse benutzt, die einen
Luftstrom auf das auf dem Druckzylinder geführte Bogenmaterial richtet und hier
durch einen Streicheffekt erzielt. Da die Blasdüse vor dem Druckspalt vor- und
zurück pendelnd gelagert ist ist ein Entspannen des Bogenmaterials und damit ein
ungleiches Aufliegen, insbesondere bei dünnem Bedruckstoff, nicht mit Sicherheit
auszuschließen.
Eine weitere Einrichtung dieser Art ist aus der EP 0 306 682 A2 bekannt. Die Ein
richtung besteht im wesentlichen aus zwei mit Blasluft beaufschlagten Blasleisten,
die vor und nach dem durch einen Gummituchzylinder und einen Druckzylinder
gebildeten Druckspalt über die Zylinderbreite achsparallel angeordnet sind. Die in
Förderrichtung vordere Blasleiste ist im zwickelförmigen Raum oberhalb des ein
laufenden Bogens zwischen Gummituchzylinder und Druckzylinder angeordnet.
Der Blasluftstrom ist dabei auf den Gummituchzylinder, in die Druckzone selbst
sowie auf die Oberseite des auf dem Druckzylinder im Greiferschluß geführten
Bogen gerichtet. Die in Förderrichtung nach der Druckzone angeordnete hintere
Blasleiste erzielt einen Blasluftstrom, welcher auf die Oberseite des auf dem
Druckzylinder geführten Bogens und auf den Gummituchzylinder entgegen der
Förderrichtung gerichtet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenführungseinrichtung in einer
Druckmaschine zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbeson
dere eine gleichmäßigere Führung des Bedruckstoffes auf dem Bogenführungs
zylinder, insbesondere einem Druckzylinder, gestattet und einen verbesserten
Einlauf des Bedruckstoffes in einen Druckspalt gewährleistet.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches gelöst.
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung geht davon aus, daß der Bedruckstoff durch die pneumatische Bo
genführungseinrichtung mittels Blasluft auf einem Bogenführungszylinder geführt
wird, wobei die Bogenführungseinrichtung selbst mit geringem Aufwand herstellbar
ist. Um ein Abheben des bogenförmigen Bedruckstoffes von der Mantelfläche des
Bogenführungszylinders, insbesondere eines Druckzylinders, zu verhindern, ist die
Bogenführungseinrichtung derart ausgebildet, daß im Bereich des Druckspaltes
definiert gerichtete Blasluftströmungen auf die Bedruckstoffoberseite wirken. So ist
in Förderrichtung des Bedruckstoffes vor dem aus Gummituch- oder Formzylinder
und Bogenführungszylinder gebildeten Druckspalt eine Bogenführungseinrichtung
angeordnet, bei der die kinetische Energie der Blasluftströmung in auf den Be
druckstoff wirkende Druckenergie umgewandelt ist. Beim Austritt aus den Öffnun
gen wird dabei die Luftströmung noch eine definierte Strecke geführt.
Die Bogenführungseinrichtung ist vor dem Druckspalt derart angeordnet, daß
zwischen Unterseite (Führungsfläche) der Bogenführungseinrichtung und der
Bogenführungszylindermantelfläche ein Einlaufspalt gebildet ist, der in Förderrich
tung zum Druckspalt hin einen sich verjüngenden Verlauf aufweist. Die Kombina
tion von definiert gerichteten Blasluftströmungen und verjüngtem Einlaufspalt vor
dem Druckspalt ermöglicht die durch die Bewegung und Geschwindigkeit des Be
druckstoffes hervorgerufene Schleppströmung auf der Bedruckstoffoberseite spür
bar zu reduzieren, so daß ein Abheben des Bedruckstoffes, insbesondere dessen
Hinterkante, durch eine entstehende Saugwirkung verhindert wird.
In einer weiteren Ausbildung ist neben der in Förderrichtung vor dem Druckspalt
angeordneten Bogenführungseinrichtung eine weitere Bogenführungseinrichtung
nach dem Druckspalt angeordnet. Diese Bogenführungseinrichtung dient der Füh
rung des Bedruckstoffes beim Verlassen des Druckspaltes. Dabei resultiert die
nach dem Druckspalt auf den Bedruckstoff wirkende Druckenergie wiederum aus
einer definiert gerichteten Blasluftströmung. Zwischen der Unterseite
(Führungsfläche) der Bogenführungseinrichtung und der Bogenführungszylinder
mantelfläche ist ein Auslaufspalt gebildet, der ausgehend vom Druckspalt, in För
derrichtung einen sich erweiternden Spalt aufweist. Die gerichteten Blasluft
strömungen werden im wesentlichen durch die Anordnung der Öffnungen in Ver
bindung mit den Vertiefungen innerhalb der Bogenführungseinrichtung erzielt. Die
dem Bogenführungszylinder benachbarte Führungsfläche (Unterseite) der Bogen
führungseinrichtung weist dabei die genannten Vertiefungen auf, die vorzugsweise
als kegelförmige Näpfchen, welche vom Bogenführungszylinder in abgewandter
Richtung in eine als Eintrittsraum für die Blas- oder Druckluft dienende Kammer
(inneres der Bogenführungseinrichtung) gerichtet und in die Führungsfläche ein
gelassen sind. In jeder Vertiefung ist wenigstens eine Öffnung für den Blas
luftaustritt angeordnet.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiels näher erläutert werden, dabei
zeigen schematisch
Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine,
Fig. 2 Bogenführungseinrichtungen im Bereich des
Druckspaltes,
Fig. 3 eine Bogenführungseinrichtung vor dem Druckspalt im
Schnitt,
Fig. 4 das Detail X aus der Fig. 3
Fig. 5 ein Ausschnitt aus der Führungsfläche
Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gemäß Fig. 1 in Reihenbauweise darge
stellt. Dabei sind mehrere Druckwerke 1 mit Druckzylindern 10 aneinandergereiht
und untereinander mittels Transfertrommeln 4 bzw. Wendesystemen 3 verbunden.
Transfertrommeln 4 und Wendesysteme 3 weisen zugeordnete Bogenleiteinrich
tungen 7 auf. Dem letzten Druckwerk 1 ist ein Ausleger 2 nachgeordnet, welcher
den Bedruckstoff mittels Kettenradwelle 5 und umlaufendem Kettensystem 6 in
Förderrichtung 8 an Bogenleiteinrichtungen 7 entlang transportiert und auf einem
Auslegerstapel 21 ablegt. Jedes Druckwerk 1 besteht in bekannter Weise aus
einem Druckzylinder 10, einem Gummituchzylinder 11 und einem Plattenzylinder
24. Dem Plattenzylinder 24 ist ein Farbwerk und ggf. ein Feuchtwerk zugeordnet,
auf das hier nicht näher eingegangen werden soll.
Bei Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise sind für die Inline-Verede
lung bekanntlich auch ein oder mehrere Lackwerke den Druckwerken zuordbar, ein
Lackwerk ist dabei mit einem Druckwerk 1 vergleichbar. Der Gummituchzylinder
des Druckwerkes 1 entspricht dann bekanntlich dem Formzylinder des Lackwerkes
der mit einer Auftragwalze sowie einem Lackdosiersystem in Funktionsverbindung
ist. Der Druckzylinder 10 übernimmt auch im Lackwerk die Funktion des Bogenfüh
rungszylinders. Gummituch-/Formzylinder 11 sowie Druckzylinder 10 bilden einen
Druckspalt 12, durch den in Druck an-Stellung der bogenförmige Bedruckstoff
transportiert und bedruckt bzw. lackiert wird. Alternativ kann in Druck ab-Stellung,
z. B. bei Kontrolle des Papierlaufes oder falls ein Druckwerk 1 bzw. Lackwerk nicht
benötigt wird, der auf der Mantelfläche des Druckzylinders 10 aufliegende Be
druckstoff kontaktlos zum abgestellten Gummituch-/Formzylinder 11 den
Druckspalt 12 passieren.
In Förderrichtung 8 ist in erster Ausbildung vor dem Druckspalt 12 eine Bogenfüh
rungseinrichtung 9 angeordnet. Die Bogenführungseinrichtung 9 weist ein kasten
förmiges Gehäuse 20 mit einem annähernd keilförmigen Querschnitt auf, der sich
vorzugsweise über die Breite des Bogenführungszylinders, hier des Druckzylinders
10, erstreckt und ist mit einem Pneumatiksystem für die Blasluftversorgung gekop
pelt. Die Bogenführungseinrichtung 9 ragt in den zwickelförmigen Raum des
Druckspaltes 12, gebildet durch Gummituch-/Formzylinder 11 und Druckzylinder
10, hinein und weist im Innenraum wenigstens eine Kammer 13 auf (Fig. 3). Die
Kammer 13 ist leitungsseitig mit dem Pneumatiksystem für die Blasluftversorgung
in Funktionsverbindung. Das Gehäuse 20 der Bogenführungseinrichtung 9 weist
eine Führungsfläche 17 auf, welche dem bogenführenden Druckzylinder 10 ge
genüberliegend angeordnet ist. Eine Vielzahl von Vertiefungen 18 mit Öffnungen
16 für den Blasluftaustritt sind in der Führungsfläche 17 angeordnet, wobei wenig
stens eine Öffnung 16 in je eine Vertiefung 18 integriert ist. Die Vertiefungen 18
sind in die Kammer 13, d. h. ins Innere der Bogenführungseinrichtung 9 gerichtet.
Somit stehen keine Teile in Richtung Druckzylinder 10 aus der ebenen Führungs
fläche 17 heraus. Die Vertiefungen 18 sind in ihrer geometrischen Ausbildung bei
spielsweise als Pyramide einschließlich Pyramidenstumpf, Tetraeder, Kugelkalotte,
Kreiskegelstumpf ausgeführt, wobei ein Kreiskegel als bevorzugte Form für eine
Vertiefung 18 gem. Fig. 4 im Schnitt dargestellt ist. Die Öffnungen 16 sind in den
Spitzen der Vertiefungen 18 anordbar, bevorzugt jedoch auf einer Mantelfläche 19
des Kegels. Durch eine beliebige Anordnung der Öffnungen 16 auf der Mantel
fläche 19 lassen sich winkelbedingt vielfältige Strömungsrichtungen für die aus den
Öffnungen 16 austretende Blasluft vorgeben. Es wurde gefunden, daß die Blasluft
ausströmenden Öffnungen 16 mit Strömungsrichtung senkrecht zur Mantelfläche
des Druckzylinders 10 und/oder mit Strömungsrichtung schräg gegen die Förder
richtung 8 des Bedruckstoffes den Bedruckstoff glatt auf der Mantelfläche des
Druckzylinders 10 führt. Dies deshalb, weil - nach Austritt aus den Öffnungen 16 - die
Mantelfläche 19 die Blasluftströmung noch eine längere Strecke führt und
damit der Anteil an laminarer Strömung beibehalten ist ehe die laminare Strömung
durch eine turbulente Strömung überlagert wird. Dabei ist in einer Vertiefung 18
insbesondere der der Öffnung 16 gegenüberliegende Teil der Mantelfläche 19 die
Führungsfunktion der Luftströmung ausgebildet.
Es ist ein Vorteil der Erfindung, daß die in der Mantelfläche 19 angeordneten Öff
nungen 16 bei Aktivierung des Pneumatiksystems eine gerichtete Blasluftströmung
zur Förderrichtung 8 der auf dem Druckzylinder 10 befindlichen Bedruckstoffe er
zeugen und den Bedruckstoff glatt streichen. In Fig. 4 sind alle Öffnungen 16
schräg entgegen der Förderrichtung 8 geneigt angeordnet. Darüber hinaus sind
Öffnungen 16 auch auf der Mantelfläche 19 verändert anordbar. Eine bevorzugte
Ausgestaltung der Öffnungen 16 ist dadurch gekennzeichnet, daß diese in der
Führungsfläche 17 quer zur Förderrichtung 8 gesehen, im Randbereich der Bogen
führungseinrichtung 9 gegen die Förderrichtung 8 und nach innen auf den Be
druckstoff gerichtet sind, um ein seitliches Entweichen der Blasluft zu verhindern.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn alle Bohrungen in der Führungsfläche 17 gegen
die Förderrichtung 8 und in einem definierten Winkel nach innen gerichtet sind.
Damit sind auf der Mantelfläche 19 einer einzigen Vertiefung 18 eine oder mehrere
Öffnungen 16 in ihrer Anordnung variierbar, wobei die Öffnungen 16 annähernd
senkrecht und/oder entgegen der Förderrichtung 8 auf den Bedruckstoff gerichtet
sind.
Die Vertiefungen 18 sind in die Führungsfläche 17 durch umformtechnische Mittel
z. B. mittels eines Tiefziehwerkzeuges, einbringbar. Dabei ist es vorteilhaft, wenn
die Öffnungen 16 in einem ersten Arbeitsschritt zuerst erzeugt werden und an
schließend in einem zweiten Arbeitsschritt die Vertiefungen 18 durch ein Tiefzieh
werkzeug in die Führungsfläche 17 eingebracht werden.
Die Bogenführungseinrichtung 9 ist beidseitig in Seitengestellen gelagert. Bevor
zugt ist die Lagerung ein Drehgelenk 25, so daß die Bogenführungseinrichtung 9
in einen definierten Winkel um dessen Drehachse schwenkbar ist. Damit ist die
Bogenführungseinrichtung 9, z. B. abhängig vom Flächengewicht der zu verarbei
tenden Bedruckstoffe oder vom Drucksujet, in ihrem Abstand zum Druckzylinder 10
einstellbar. Dieser Abstand stellt einen Einlaufspalt 23 dar, der trotz der Schwenk
barkeit der Bogenführungseinrichtung 9 stets in Richtung zum Druckspalt 12 sich
verjüngend angeordnet ist.
Neben der schräg und/oder senkrecht angeordneten Ausbildung der Öffnungen 16
zwecks Erzeugung einer Blasluftströmung gegen die Förderrichtung 8 des auf dem
Druckzylinder 10 geführten Bedruckstoffes weist die Bogenführungseinrichtung 9
wenigstens eine weitere Öffnung 16 im Gehäuse 20 auf, welche - in Richtung
Druckspalt 12 - gegen den Gummituch-/Formzylinder 11 gerichtet ist, derart, daß
die Blasluftströmung vor dem Druckspalt 12 gegen den Gummituch-/Formzylinder
11 bläst und am Gummituch-/Formzylinder 11 abgelenkt und gegen die Förderrich
tung 8 gerichtet den Bedruckstoff auf dem Mantel des Druckzylinders 10 in Kombi
nation mit den Öffnungen 16 in den Vertiefungen 18 glatt führt und ausstreicht.
Gemäß Fig. 2 ist alternativ die Bogenführungseinrichtung 9 mit drei Kammern 13,
14, 15 ausgebildet, wobei jede Kammer eine separate Blasluftversorgung aufweist.
Bevorzugt jedoch werden von einer Blasluftversorgung alle Kammern 13 bis 15
über Luftzuführungen von dem Pneumatiksystem, vorzugsweise ausgehend von
der Kammer 15, mit Blasluft versorgt. Zwischen den Kammern 13, 14 und 14, 15
sind Abschottungen angeordnet, die Öffnungen aufweisen, durch die die Luft von
Kammer 13 zu 14 und von Kammer 14 zu 15 strömt. Die kinetische Energie der
aus den Öffnungen 16 austretende Blasluft, wird in auf den Bedruckstoff wirkende
Druckenergie umgesetzt, wobei gilt: die Druckenergie P1 der Kammer 13 ist größer
als die Druckenergie P2 der Kammer 14 und die Druckenergie P2 der Kammer 14
ist größer als die Druckenergie P3 der Kammer 15 (P1 < P2 < P3).
In Förderrichtung 8 ist in zweiter Ausbildung eine weitere Bogenführungseinrich
tung 9 zur Führung des Bedruckstoffes nach dem Druckspalt 12 angeordnet. Die
nachgeordnete Bogenführungseinrichtung 9 ist im wesentlichen spiegelbildlich zu
der dem Druckspalt 12 vorgeordneten Bogenführungseinrichtung 9 ausgebildet
und ist vorzugsweise in einem Drehgelenk 22 in den Seitengestellen gelagert. Da
bei ist die Ausbildung mit einer Kammer 13 ausführbar, alternativ ist gem. Fig. 2
die Ausbildung auch mit zwei Kammern 13, 14 oder mehr Kammern möglich,
welche sich bevorzugt über die Druckzylinderbreite erstrecken. Die dem Druckspalt
12 nachgeordnete Bogenführungseinrichtung 9 weist ein mit der Kammer 14 ge
koppeltes Pneumatiksystem für die Blasluftversorgung auf, welche bis in die
Kammer 13 ragt. Zwischen den Kammern 13, 14 ist eine Abschottung mit Öffnun
gen angeordnet durch die Blasluft aus der Kammer 13 zurück in die Kammer 14
strömt. An der Führungsfläche 17 der Bogenführungseinrichtung 9 weisen die
Kammern 13, 14 wiederum Öffnungen 16 für den Blasluftaustritt auf. Die kinetische
Energie der austretenden Blasluft ist wiederum in auf den Bedruckstoff wirkende
Druckenergie P1, P2 umgesetzt. Die Kammer 13 ist dem Druckspalt 12 benachbart
und die Kammer 14 ist dem Druckspalt 12 abgewandt. Dabei ist die der Kammer
13 zugeordnete Druckenergie P1 größer als die der Kammer 14 zugeordneten
Druckenergie P2. Die Öffnungen 16 in der Führungsfläche 17 sind wiederum in
Vertiefungen 18 integriert. In bevorzugter Ausbildung sind die Öffnungen 16 in der
Bogenführungseinrichtung 9 schräg angeordnet, so daß die Blasluftströmung ge
gen die Förderrichtung 8 des auf dem Druckzylinder 10 geführten Bedruckstoffes
in Richtung Druckspalt 12 gerichtet ist, um auch beim Verlassen des Druckspaltes
12 ein Abheben des Bedruckstoffes vom Druckzylinder 10 zu vermeiden. Darüber
hinaus weist die nachgeordnete Bogenführungseinrichtung 9 vorzugsweise
wenigstens eine weitere Öffnung 16 auf, welche in Richtung Druckspalt 12 gerich
tet ist und eine Blasluftströmung gegen den Gummituch-/Formzylinder 11 und/oder
tangential zum Gummituch-/Formzylinder 11 in Richtung Druckspalt 12 bläst. Die
Bogenführungseinrichtung 9 ist wieder bevorzugt in gestellfesten Drehgelenken
schwenkbar gelagert, so daß der Abstand zum Druckzylinder 10 einstellbar ist.
Dieser Abstand stellt einen Auslaufspalt 26 dar, der sich vom Druckspalt 12 aus
gehend - abhängig von der Schwenkbarkeit der Bogenführungseinrichtung 9 - in
Förderrichtung 8 stets erweitert.
In Fig. 5 ist die Führungsfläche 17 der Bogenführungseinrichtung 9 in Draufsicht
(Überkopfansicht) gezeigt. Die Vertiefungen 18 sind auf der Führungsfläche 17
beliebig angeordnet. Alle Öffnungen 16 sind auf der Mantelfläche 19 entgegen der
Förderrichtung 8 geneigt dargestellt. Alternativ sind die Vertiefungen 18 auch in
pfeilförmiger und/oder reihenweiser Anordnung auf der Führungsfläche 17 anord
bar.
Die Wirkungsweise ist wie folgt in Druck an-Stellung (Gummituch-/Formzylinder ist
mit Druckzylinder 10 in Druckkontakt) wird von der Transfertrommel 4 oder dem
Wendesystem 3 der bogenförmige Bedruckstoff an den Druckzylinder 10 über
geben und auf diesem im Greiferschluß in Förderrichtung 8 transportiert. Die dem
Druckspalt 12 vorgeordnete Bogenführungseinrichtung 9 erzeugt bei eingeschalte
ter Druckmaschine eine ständige Blasluftströmung an den Öffnungen 16, wobei die
kinetische Energie in auf den Bedruckstoff wirkende Druckenergie umgesetzt wird.
In Druck ab-Stellung (Gummituchzylinder-/Formzylinder 11 ist mit dem Druckzylin
der 10 außer Kontakt), d. h. es ist ein Freiraum zwischen Gummituch-/Formzylinder
11 und Druckzylinder 10 von wenigstens 2 mm, wird die Blasluftströmung aufrecht
erhalten. Der Druckzylinder 10 führt weiterhin im Greiferschluß den Bedruckstoff
an der aktivierten Bogenführungseinrichtung 9 in Förderrichtung 8 vorbei und die
Druckenergie wirkt auf die Oberseite des Bedruckstoffes. Die Druckenergie,
welche aus der auf den Gummituch-/Formzylinder 11 gerichteten Blasluftströmung
(Öffnung 16 in der Spitze der Kammer 13) resultiert wird am Gummituch-
/Formzylinder 11 abgelenkt und streicht den Bedruckstoff entgegen der Förderrich
tung 8 glatt auf der Mantelfläche des Druckzylinders 10 aus.
Ist eine Bogenführungseinrichtung 9 dem Druckspalt 12 nachgeordnet, so wirkt die
Druckenergie aus den Öffnungen 16 der Führungsfläche 18 gegen die Förderrich
tung 8 auf den Bedruckstoff. Die Druckenergie, welche aus der auf den
Gummituch-/Formzylinder 11 bzw. den Druckspalt 12 gerichteten Blasluftströmung
resultiert (Öffnung 16 in der Spitze der Kammer 13) wird am Mantel des
Gummituch-/Formzylinders 11 in Druck an-Stellung abgebaut. In Druck ab-Stellung
strömt die aus den Öffnungen 16 in der Spitze der jeweiligen Kammer 13 austre
tende Blasluft der dem Druckspalt 12 nachgeordneten Bogenführungseinrichtung 9
mit der aus der gegenüberliegend vorgeordneten Bogenführungseinrichtung 9 in
Richtung Gummituch-/Formzylinder 11 und in den Freiraum des Druckspaltes 12
und bildet am Mantel von Gummituch-/Formzylinder 11 ein aus der Druckenergie
resultierendes Luftpolster aus. Dieses Luftpolster verhindert den Kontakt des durch
den Druckspalt 12 geförderten Bedruckstoffes mit dem inaktiven Gummituch-/Form
zylinder 11.
1
Druckwerk
2
Ausleger
3
Wendesystem
4
Transfertrommel
5
Kettenradwelle
6
Kettensystem
7
Bogenleiteinrichtung
8
Förderrichtung
9
Bogenführungseinrichtung
10
Druckzylinder
11
Gummituch-/Formzylinder
12
Druckspalt
13
Kammer
14
Kammer
15
Kammer
16
Öffnung
17
Führungsfläche
18
Vertiefung
19
Mantelfläche
20
Gehäuse
21
Auslegerstapel
22
Drehgelenk
23
Einlaufspalt
24
Plattenzylinder
25
Drehgelenk
26
Auslaufspalt
P1
P1
Druckenergie
P2
P2
Druckenergie
P3
P3
Druckenergie
Claims (10)
1. Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine, die im zwickelförmigen
Raum eines durch Formzylinder und Bogenführungszylinder gebildeten
Druckspaltes achsparallel zu einem Bogenführungszylinder angeordnet sowie
mit einem Pneumatiksystem für die Luftversorgung gekoppelt ist und eine
Kammer mit Öffnungen zum Auflegen des Bedruckstoffes auf die zugeordnete
Mantelfläche mittels Blasluft aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Pneumatiksystem gekoppelte Kammer (13) eine dem Bogen
führungszylinder (10) benachbarte Führungsfläche (17) mit einer Vielzahl von
in die Kammer (13) ragenden Vertiefungen (18) aufweist, daß wenigstens eine
Öffnung (16) pro Vertiefung (18) in diese integriert ist, und daß die Führungs
fläche (17) mit dem Bogenführungszylinder (10) einen Einlaufspalt (23) für den
Bedruckstoff bildet, wobei der Einlaufspalt (23) in Förderrichtung (8) zum
Druckspalt (12) sich verjüngend angeordnet ist.
2. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (18) wahlweise als Pyramide, Pyramidenstumpf, Tetrae
der, Kugelkalotte, Kreiskegel oder Kreiskegelstumpf ausgebildet sind und die
Öffnungen (16) auf einer Mantelfläche (19) der Vertiefungen (18) angeordnet
sind.
3. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (16) schräg gegen die Förderrichtung (8) auf den Be
druckstoff gerichtet sind.
4. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (16) senkrecht und schräg gegen die Förderrichtung (8) auf
den Bedruckstoff gerichtet sind.
5. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (16) quer zur Förderrichtung (8) gesehen im Randbereich
der Führungsfläche (17) gegen die Förderrichtung (8) und nach innen gerich
tet sind, um ein seitliches Entweichen der Blasluft zu vermeiden.
6. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Öffnungen (16) gegen die Förderrichtung (8) und nach innen gerichtet
sind.
7. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenführungseinrichtung (9) aus mehreren Kammern (13, 14, 15) mit
Öffnungen (16) in der Führungsfläche (17) für den Blasluftaustritt gebildet ist,
die in Förderrichtung (8) des Bedruckstoffes vor dem Druckspalt (12) anstei
gende, auf den Bedruckstoff wirkende Druckenergien (P1 < P2 < P3) aufweisen.
8. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Druckspalt (12) benachbarte Kammer (13) wenigstens eine Öff
nung (16) aufweist deren Blasluftströmung vor dem Druckspalt (12) gegen den
Gummituch-/Formzylinder (11) gerichtet ist.
9. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Förderrichtung (8) nach dem Druckspalt (12) eine weitere Bogenfüh
rungseinrichtung (9) spiegelbildlich zur vor dem Druckspalt (12) angeordneten
Einrichtung (9) angeordnet ist, wobei zwischen Führungsfläche (17) und
Bogenführungszylinder (10) ein Auslaufspalt gebildet ist, der sich in Förder
richtung (8) vom Druckspalt (12) sich erweiternd angeordnet ist.
10. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Druckspalt (12) benachbarte Kammer (13) wenigstens eine Öff
nung (16) aufweist, deren Blasluftströmung gegen den Gummituch-/Form
zylinder (11) und in den Druckspalt (12) gerichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153068 DE19753068B4 (de) | 1997-11-29 | 1997-11-29 | Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997153068 DE19753068B4 (de) | 1997-11-29 | 1997-11-29 | Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19753068A1 true DE19753068A1 (de) | 1999-06-02 |
DE19753068B4 DE19753068B4 (de) | 2004-12-09 |
Family
ID=7850269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997153068 Expired - Fee Related DE19753068B4 (de) | 1997-11-29 | 1997-11-29 | Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine |
Country Status (1)
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