DE19752356A1

DE19752356A1 - Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Kräften, die auf einen Fahrzeugsitz wirken

Info

Publication number: DE19752356A1
Application number: DE1997152356
Authority: DE
Inventors: Rene Baltus; Marc-Bernd Woop
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-11-26
Filing date: 1997-11-26
Publication date: 1999-05-27

Description

Bekanntermaßen werden in Fahrzeugen zum Schutz der Fahrer und Fahrgästen Air bags eingesetzt. Über Sensoren werden alle Airbags bei Bedarf ausgelöst. Sinnvoll wäre jedoch eine kontrollierte, bedarfsgerechte Auslösung.

Um bei Bedarf einen Airbag kontrolliert auszulösen sollte bekannt sein, ob sich über haupt ein Fahrgast im Wirkbereich des Airbags befindet. Es ist ferner unzweckmäßig den Airbag sofort auszulösen, wenn ein Fahrzeug durch ein zweites Fahrzeug im Heck getroffen wird. Die sitzende Person wird zuerst nach hinten in den Sitz ge drückt. Eine verzögerte Auslösung wäre hier sinnvoll. Dies müßte dann geschehen, wenn die Perlon z. B. wieder nach vorne geschleudert wird. Ähnliches gilt für die Seitenairbags. Auch diese sind idealerweise nur bei einem wirklichen Bedarf auszu lösen. Ausgelöste Airbags gefährden und behindern die Rettungsmannschaft in unnö tiger Weise. Die Aufgabe lautet also, die Richtung der auf den Sitz wirkenden Kräfte festzustellen. Daran anschließend sind nur die Airbags zu nutzen, die eine optimale Schutzwirkung versprechen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Sitz auf vier Wägezellen gelagert und befestigt wird.

Fährt ein Fahrzeug gegen einen Widerstand, wird der Sitz und die sitzende Person durch die nach vorne wirkenden Kräfte die vorderen Wägezellen stärker belasten, die hinteren jedoch entlasten. Ein auffahrendes Fahrzeug wird umgekehrte Wirkung er zielen. Seitlich Wirkungskräfte, die durch einen entsprechenden Aufprall eines Un fallgegners wirken, sind über die seitlichen Wägezellen erfaßbar. Im Grunde genom men, kann exakt jede Richtung festgestellt werden in der die Person und der Sitz ge schleudert werden.

Hierzu sind die Meßwerte, im Gegensatz zu üblichen Gewichtsmessung, einzeln zu erfassen und auszuwerten.

Eine entsprechende rechnergestützte Auswertung der belasteten und entlasteten Wägezellen kann zu einem optimalen und angepaßten Auslösen der gerade benö tigten Airbags genutzt werden. Nicht benötigte Airbags, wie z. B. die der unbenutzten Beifahrerseite, verbleiben in ihren Behältnissen.

Wird ein Unfallrecorder im Fahrzeug eingesetzt, dienen die Meßwerte einer Rekon struktion des Unfallverlaufes. Gerade bei Massenkarambolagen ist der Nachweis der Reihenfolge der Auffahrenden von versicherungstechnischem Wert.

Bei aktiven Fahrwerken werden die Werte zur Regelung der Seitenneigung oder der Stoßdämpfer- und Federeinstellungen genutzt. Ähnlich geschieht dies bei aktiven Sitzen.

Claims

1. Verfahren zur Messung und Auswertung der auf eine Sitzgelegenheit, z. B. einem Fahrzeugsitz, wirkende Kräfte durch Messen, Speichern und Auswerten der Drücke und Druckänderungen, den die sitzende Person gemeinsam mit der Sitz gelegenheit auf deren Lager- oder Befestigungspunkte ausübt, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sitzgelegenheit auf mehrere Wägezellen gelagert und befestigt ist, die Meßwerte der Wägezellen einzeln erfaßt und in einem geeigneten Re chenprogramm so ausgewertet werden, daß die Stärke und die Richtung der ein wirkenden Kräfte festgestellt wird.

2. Verfahren zur Messung und Auswertung der auf eine Sitzgelegenheit, z. B. einem Fahrzeugsitz, wirkende Kräfte durch Messen, Speichern und Auswerten der Drücke und Druckänderungen, den die sitzende Person gemeinsam mit der Sitz gelegenheit auf deren Lager- oder Befestigungspunkte ausübt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung der Meßwerte zur qualifizierten Auslösung von Maßnahmen, wie z. B. Auslösung von Airbags, genutzt wird.

3. Verfahren zur Messung und Auswertung der auf eine Sitzgelegenheit, z. B. einem Fahrzeugsitz, wirkende Kräfte durch Messen, Speichern und Auswerten der Drücke und Druckänderungen, den die sitzende Person gemeinsam mit der Sitz gelegenheit auf deren Lager- oder Befestigungspunkte ausübt nach den Ansprü chen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung der Meßwerte zur Regelung von aktiven Fahrwerken genutzt wird.

4. Verfahren zur Messung und Auswertung der auf eine Sitzgelegenheit, z. B. einem Fahrzeugsitz, wirkende Kräfte durch Messen, Speichern und Auswerten der Drücke und Druckänderungen, den die sitzende Person gemeinsam mit der Sitz gelegenheit auf deren Befestigungspunkte ausübt nach Ansprüchen 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß die Auswertung der Meßwerte zur Zählung von be setzten Sitzen im Personenverkehr, wie z. B. in Omnibussen und Flugzeugen ge nutzt wird.