DE19752042A1

DE19752042A1 - Glasreinigungsmittel

Info

Publication number: DE19752042A1
Application number: DE19752042A
Authority: DE
Inventors: Matthias Oesterwinter
Original assignee: WERRA PAPIER HOLDING GmbH
Current assignee: WERRA PAPIER HOLDING GmbH
Priority date: 1997-11-24
Filing date: 1997-11-24
Publication date: 1999-07-29

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zum Reinigen von Glas- bzw. glas artigen Oberflächen von Brillen, optischen Systemen, Monitoren, Folienfiltern und Displays, bestehend aus einer wässerigen Lösung, welche Polydimethyldi siloxan und einen anionischen Emulgator sowie gegebenenfalls übliche Hilfs- bzw. Zusatzstoffe enthält.

Für die Verwendung im Haushaltsbereich sind zahlreiche Schutz- und Reini gungsmittel bekannt, die durch Bildung eines feinen Schutzfilms einen Ober flächenschutz gegen rasche Wiederverschmutzung und/oder gegen äußere mechanische Einwirkungen, wie Verschleißeinwirkungen, bieten sollen. Bekannt sind ferner auch Schutz- und Reinigungsmittel auf der Basis von Silikonölen.

Die DE-A 28 43 234 sowie DE-A 28 43 160 beschreiben Schutz- und Reini gungsmittel, mit deren Hilfe ein Schutzfilm auf thermisch stark belasteten Glas- und Keramikflächen, insbesondere Glaskochflächen und dergleichen, gebildet werden soll. Diese Schutz- und Reinigungsmittel enthalten Silikonöl und /oder Silikonharz in einem wasserfreien Lösungsmittel.

Die WO 97/22673 beschreibt die Verwendung einer Silikon-enthaltenden Zu sammensetzung als wachsfreie Möbelpoliturformulierung.

Die DE-A 33 27 926 beschreibt ein Schutzmittel auf Organopolysiloxan-Basis, das allgemein als Haushaltsmittel verwendet wird. Das Schutzmittel läßt sich insbesondere für die Bildung eines Schutzüberzugs bei Herden und Backöfen, Grillgeräten und dergleichen einsetzen. Darüber hinaus ist das Schutzmittel zur Reinigung und/oder Pflege von Oberflächen aus Keramik, Porzellan, Email, vielen Kunststoffen und dergleichen, wie z. B. Waschbecken, Badewannen und son stigen Sanitäreinrichtungen, gut geeignet. Ein weiterer Anwendungsbereich des darin beschriebenen Schutzmittels betrifft die Reinigung und/oder Pflege von Lackflächen, z. B. von Möbeln, Türen und ähnlichem.

Die DE-A 28 09 371 beschreibt eine wässerige Reinigungs- und Konditionier zusammensetzung auf Basis von Silikon. Die in diesem Dokument beschriebenen Zusammensetzungen sollen eine verbesserte Reinigungswirkung auf harten Oberflächen, wie z. B. auf silikatischen Oberflächen, wie Porzellan, Porzellan emaille, Glas, Keramik und Glas-Keramik, wie es im Handel als Kochgeschirr erhältlich ist, und auf Metallsubstraten besitzen.

Nachteilig ist jedoch für die im Stand der Technik bekannten Schutz- und Reini gungsmittel im Falle hochwertiger Glas- bzw. glasartiger Oberflächen, das zum einen die Haftwirkung dieser Mittel auf den damit entsprechend behandelten Oberflächen nicht zufriedenstellend ist und zum anderen die Spannungsrißkorro sion als Kriterium für eine zufriedenstellende Schutzwirkung ungenügend ist.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mittel zum Reinigen von hochwertigen Glas- bzw. glasartigen Oberflächen von Brillen, optischen Syste men, Monitoren, Folienfiltern und Displays bereitzustellen, wobei den damit jeweils behandelten Oberflächen sowohl eine anhaltende Schutzwirkung als auch eine ausgezeichnete Haftwirkung verliehen werden soll. Ferner soll das Mittel in Sprayform konfektionierbar sein.

Diese Aufgabe wird durch das Mittel gemäß Anspruch 1 gelöst. In den Unter ansprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung enthalten.

Insbesondere wird ein Mittel zum Reinigen von Glas- bzw. glasartigen Ober flächen von Brillen, optischen Systemen, Monitoren, Folienfiltern und Displays bereitgestellt, welches aus einer wässerigen Lösung besteht, die, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, 1,5 bis 5,0 Gew.-% Polydimethyldisiloxan und 0,01 bis 0,2 Gew.-% eines anionischen Emulgators sowie gegebenenfalls übliche Hilfs- bzw. Zusatzstoffe enthält.

Solche Hilfs- bzw. Zusatzstoffe können beispielsweise Verdickungsmittel, organi sche Lösungsmittel oder Desodorantien sein. In einer bevorzugten Ausführungs form beträgt der Polymerisationsgrad des eingesetzten Polydimethydisiloxans 30 bis 10 000, insbesondere 400.

Zur Formulierung des erfindungsgemäßen Mittels kann einerseits das Polydi methyldisiloxan zunächst in wässeriger Lösung konfektioniert und dann mit dem anionischen Emulgator sowie gegebenenfalls weiteren Komponenten gemischt werden, andererseits kann das flüssige Polydimethyldisiloxan in Gegenwart von einem oder mehreren anderen Komponenten emulgiert werden. Um das flüssige Polydimethyldisiloxan in der wässerigen Phase gut zu verteilen, werden erfin dungsgemäß 0,01 bis 0,2 Gew.-% eines anionischen Emulgators verwendet. Geeignete anionische Emulgatoren sind wohlbekannt. Beispielsweise kommen Natriumalkylarylsulfonate, Alkansulfonate oder Alkoholethersulfate in Frage. Das erfindungsgemäße Mittel kann durch irgendeine im Stand der Technik bekannte Sprühvorrichtung auf die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel ferner 3 bis 6 Gew.-%, mehr bevorzugt 5 Gew.-%, eines Alkylpolygluco sids. Insbesondere sind dabei C₈-C₁₀-Alkylpolyglucoside bevorzugt.

Das erfindungsgemäße Mittel zum Reinigen weist üblicherweise einen pH-Wert im neutralen Bereich zwischen 5,0 und 7,0 auf.

Das erfindungsgemäße Mittel ist zum Reinigen von hochwertigen Glas- bzw. glasartigen Oberflächen von Brillen, optischen Systemen, Monitoren, Folienfiltern und Displays ausgezeichnet geeignet. Unter dem Ausdruck "Monitore" sind beispielsweise Fernseh- und Computermonitore zu verstehen. Unter dem dem Ausdruck "Displays" sind beispielsweise LCD-Displays jeglicher Art zu ver stehen. Insbesondere läßt sich das erfindungsgemäße Mittel zum Reinigen von Polyacrylat bzw. Polymethacrylat- sowie Polycarbonatkunststoffen, insbesondere Plexiglas® oder Makrolon®, einsetzen.

Besonders vorteilhaft ist dabei, daß das erfindungsgemäße Mittel keine Alkohole oder andere Lösungsmittel bzw. schädliche oder toxische Substanzen enthält, wodurch die Lebensmittelverträglichkeit des erfindungsgemäßen Mittels gewähr leistet ist.

Überraschenderweise weist das erfindungsgemäße Mittel trotz der kostengün stigen und einfachen Zusammensetzung eine im Vergleich zu den bekannten Schutz- und Reinigungsmitteln überlegene Schutz- und Haftwirkung hinsichtlich hochwertiger Glas- bzw. glasartiger Oberflächen von Brillen, optischen Syste men, Monitoren, Folienfiltern und Displays auf.

Das erfindungsgemäße Mittel liefert dabei auf der zu reinigenden Glas- bzw. glasartigen Oberfläche einen äußerst feinen Schutzfilm, der im wesentlichen keine Spannungsrisse bei Belastung auf der behandelten Oberfläche erzeugt. Die derart behandelten Oberflächen zeigen nach der mit dem erfindungsgemäßen Mittel durchgeführten Reinigungsbehandlung über einen Zeitraum von etwa 10 Tagen oder länger eine glatte und saubere Beschaffenheit. Nach der mit dem erfindungsgemäßen Mittel durchgeführten Reinigungsbehandlung lassen sich möglicherweise auftretende Nachverschmutzungen infolge des gebildeten, äußerst feinen Schutzfilms in einfacher Weise mit einem Baumwolltuch leicht entfernen. Das erfindungsgemäße Mittel läßt sich insbesondere durch irgendein im Stand der Technik bekanntes Sprühverfahren auf die zu behandelnden Ober flächen auftragen.

Die erfindungsgemäßen Mittel zum Reinigen weisen gemäß Röhm-Test eine Spannungsrißkorrosion von mindestens 19,3 MPa auf. Die erfindungsgemäßen Mittel zeigen somit überraschenderweise gegenüber den im Stand der Technik bekannten Mittel eine verbesserte Spannungsrißkorrosion.

Das nachstehende Beispiel erläutert die vorliegende Erfindung.

Ein erfindungsgemäßes Mittel (1,5 Gew.-% Polydimethyldisiloxan und 0,05 Gew.-% eines anionischen Emulgators) sowie ein herkömmliches, ein Tensidge misch enthaltendes Vergleichsmittel, wie beispielsweise Sidolin®, wurden dem Röhmtest unterworfen.

Testbedingungen

Einseitig waagrecht eingespannte Biegestäbe aus PLEXlGLAS® XT sowie MA- KROLON® longlife wurden auf der Oberseite mit dem Prüfmedium beschichtet und an ihrem freien Ende so belastet, daß maximale Biegespannungen σ_b,max bis zu 30 MPa entstehen. Nach einer Prüfdauer von 24 Stunden bei 50°C wurde festgestellt, bis zu welcher Biegespannung σ_b,Grenz ("Grenzspannung") Risse am Prüfstab entstanden sind. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.

Claims

1. Mittel zum Reinigen von Glas- bzw. glasartigen Oberflächen von Brillen, optischen Systemen, Monitoren, Folienfiltern und Displays, bestehend aus einer wässerigen Lösung, welche, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, 1,5 bis 5,0 Gew.-% Polydimethyldisiloxan und 0,01 bis 0,2 Gew.-% eines an ionischen Emulgators sowie gegebenenfalls übliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthält.

2. Mittel nach Anspruch 1, wobei der Polymerisationsgrad des Polydimethyl disiloxans 30 bis 10 000, insbesondere 400, ist.

3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei dessen Spannungs rißkorrosion (Röhm-Test) einen Wert von mindestens 19,3 MPa aufweist.

4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welches ferner zusätzlich 3 bis 6 Gew.-% eines Alkylpolyglucosids enthält.

5. Mittel nach Anspruch 4, welches 5 Gew.-% eines Alkylpolyglucosids enthält.

6. Mittel nach einem der Ansprüche 4 bis 5, wobei das Alkylpolyglucosid ein C₈-C₁₀-Alkylpolyglucosid ist.

7. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Reini gen von Glas- bzw. glasartigen Oberflächen von Brillen, optischen Syste men, Monitoren, Folienfiltern und Displays.

8. Verwendung des Mittels nach Anspruch 7, wobei die Oberflächen aus Polyacrylat- bzw. Polymethacrylat- sowie Polycarbonatkunststoffen, insbesondere Plexiglas® oder Makrolon®, aufgebaut sind.