DE19751729C2 - Lüfterrad - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lüfterrad zum Fördern einer
Luftmasse, insbesondere für einen Turbolader oder dgl. nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein aus dem DE 85 18 403 U1 bekanntes Lüfterrad wird aus
Blechteilen gefertigt und setzt sich aus zueinander etwa
parallelen Deckscheiben zusammen, zwischen denen Lüfter
schaufeln ausgebildet sind. Der Grundkörper des Lüfterrades
hat eine zentrale Drehachse und weist zwei einander gegen
überliegende Deckscheiben auf, zwischen denen die Lüfter
schaufeln liegen. Die Deckscheiben sind mit Rinnen ver
sehen, welche aufeinanderliegende Anlageflächen zeigen. Da
bei ist bei der Montage eines Lüfterrades aus zwei mit Rin
nen versehenen Deckscheiben eine genaue Positionierung not
wendig, um ein lagerichtiges Verbinden der Deckscheiben
durch Verkleben, Verschweißen oder Vernieten zu gewähr
leisten. Bei einer Massenfertigung kann die lagerichtige
Positionierung nur grob vorgenommen werden. Daher sind die
Lüfterräder vor Inbetriebnahme auszuwuchten, da regelmäßig
durch Toleranzen, Materialanhäufungen usw. Unwuchten nicht
vermieden werden können, die bei hohen Einsatzdrehzahlen
z. B. in einem Turbolader von bis zu 40.000 U/min egali
siert werden müssen. Die Herstellung derartiger Lüfterräder
ist teileaufwendig, arbeitsintensiv und teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lüfterrad der
gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß es in weni
gen, einfachen Fertigungsschritten hergestellt und derart
zusammengebaut werden kann, daß Auswuchtmaßnahmen im we
sentlichen entfallen können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Deckscheiben bestehen aus einem prägefähigen Material,
wobei die Lüfterschaufeln axial aus dem Material der jewei
ligen Deckscheibe ausgeprägt sind. Dadurch wird eine Umfor
mung der aus prägefähigem Material bestehenden Deckscheiben
ohne wesentliche Umverteilung der Massen erreicht. Für die
lagerichtige Ausrichtung der Deckscheiben zueinander werden
beim Prägen an den Anlageflächen Fixierwarzen bzw. Vertie
fungen angeformt, so daß die Anlageflächen lagegenau zuein
ander ausgerichtet und relativ zueinander formschlüssig
drehfest gehalten sind. Ein folgendes formschlüssiges Ver
binden der Anlageflächen miteinander erfolgt somit in lage
genauer Ausrichtung der Deckscheiben zueinander, so daß
herstellungsbedingte Unwuchten weitgehend vermieden sind.
Wird die formschlüssige Verbindung mittels Druckfügen oder
Durchsatzfügen vorgenommen, erfolgt keinerlei Hinzufügung
von Material, so daß auch beim Verbinden Unwuchten kaum
entstehen können.
In Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Deckscheiben
aus tiefziehfähigem Blech, Stahl- oder Edelstahlblech, Alu
miniumblech oder dgl., so daß zunächst die Lüfterflügel
über einen Teil oder über ihre gesamte axiale Höhe geprägt
werden können und dann die Deckscheiben ausgestanzt werden.
Durch dieses spanlose Umformen und Stanzen wird die Menge
des Materials nicht verändert, was vorteilhaft bezüglich
der Auswuchtkriterien ist.
Zweckmäßig erstrecken sich die Anlageflächen an den Lüfter
schaufeln jeweils über deren gesamte radiale Länge, wodurch
eine genaue Lageausrichtung unterstützt wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weite
ren Ansprüchen.
In der Zeichnung sind nachfolgend im einzelnen beschriebene
Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Lüfter
rad,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Deckscheibe des Lüfterra
des mit ausgeprägten Teilen der Lüfterschaufeln,
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung die Einzelheit Z aus
Fig. 2 mit Fixierwarzen zur Lageausrichtung,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Z aus
Fig. 2 mit durch Durchsatzfügen befestigten Deck
scheiben,
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Z aus
Fig. 2 mit durch Eigenmaterial vernieteten Deck
scheiben,
Fig. 7 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Z in
Fig. 2 mit durch Fremdnieten zusammengefügten Deck
scheiben.
In Fig. 1 ist in Draufsicht ein Lüfterrad 1 zur Förderung
einer Luftmasse gezeigt, wie es insbesondere in einem Tur
bolader Verwendung findet. Das erfindungsgemäße Lüfterrad
ist auch in anderen technischen Gebieten vorteilhaft ein
setzbar, z. B. als Ventilator, Kühlluftgebläse o. dgl..
Das Lüfterrad 1 besteht im wesentlichen aus zwei deckungs
gleich zueinander liegenden, im Ausführungsbeispiel paral
lelen Deckscheiben 2 und 3, die jeweils eine zentrale Öff
nung 4, 40 zur Befestigung auf z. B. einer Nabe aufweisen.
Die zentralen Öffnungen 4, 40 liegen koaxial zur Drehachse
5 des Grundkörpers bzw. des Lüfterrades 1. Die Deckscheiben
2, 3 haben vorteilhaft unterschiedliche Materialstärke
(Fig. 2), wobei die kleinere Öffnung 40 in der dickeren
Deckscheibe 3 vorgesehen ist. Zur Befestigung auf dem Ende
einer Welle greift diese durch die größere Öffnung 4 in das
Lüfterrad 1 ein und liegt mit ihrer Stirnseite an der stär
keren Deckscheibe 3 an. Durch die Öffnung 40 der dickeren
Deckscheibe 3 greift eine Befestigungsschraube, die axial
in die Stirnseite der Welle eingedreht ist.
Wie Fig. 2 weiter zeigt, sind zwischen den einander zuge
wandten Stirnseiten 12 und 13 der Deckscheiben 2 und 3 Lüf
terschaufeln 6 gehalten, welche leicht in Laufrichtung 7
gewölbt ausgeführt sind (Fig. 1). Die Anordnung ist so ge
troffen, daß bei in Laufrichtung 7 drehendem Lüfterrad 1
über die zentrale Öffnung 4 der einen Deckscheibe 2 Luft
angesaugt wird und radial nach außen strömt. Es handelt
sich somit um ein Lüfterrad mit axialer Zuströmung und ra
dialer Abströmung.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen, ist eine Lüfterschaufel 6 zu
mindest über einen Teil 6a, 6b ihrer in Richtung der Dreh
achse 5 gemessenen Breite B einteilig mit der Deckscheibe 2
bzw. 3 ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist
die Breite B der Lüfterschaufel 6 zur einen Hälfte B/2 an
der Deckscheibe 2 und zur anderen Hälfte B/2 an der Deck
scheibe 3 einteilig angeformt. Auch unterschiedliche Brei
ten der die Lüfterschaufel 6 bildenden Teile 6a, 6b können
zweckmäßig sein.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Lüfterschaufeln 6
als Prägungen 10 axial aus dem Material der Deckscheiben 2,
3 geformt, wobei die Deckscheiben 2, 3 aus einem prägefähi
gen Material wie z. B. einem tiefziehfähigen Blech bestehen.
Auch sind Gestaltungen aus Aluminiumblechen bzw.
-legierungen einfach ausführbar; in Abhängigkeit vom Ein
satzfall kann das Material der Deckscheiben 2, 3 auch ein
Kunststoff, gegebenenfalls ein kohlefaserverstärkter Kunst
stoff sein.
Für einen einfachen Zusammenbau ist es zweckmäßig, die
Deckscheiben 2 und 3 zur Trennebene 11 in etwa spiegelsym
metrisch gleich auszubilden. Wie Fig. 3 zeigt, sind aus der
Deckscheibe 3 einteilig mit dieser ausgebildete Teile 6a
der Lüfterschaufeln 6 ausgebildet. Die mit der Deckscheibe
3 ausgebildeten Teile 6a der Lüfterschaufeln haben über die
gesamte radiale Erstreckung die gleiche axiale Breite B/2;
es kann zweckmäßig sein, die Teile 6a und 6b einer Lüfter
schaufel unterschiedlich auszuführen, so z. B. mit unter
schiedlichen Längen, unterschiedlichen Breiten oder über
die Länge abnehmender bzw. zunehmender Breite. Die eine An
lagefläche 9 kann dabei parallel zur Deckscheibe 3 und die
andere Anlagefläche 8 unter einem Winkel zur Deckscheibe 3
liegen. Das Lüfterrad hat dann leicht konische Gestalt.
Zum Zusammenfügen des Lüfterrades werden die Deckscheiben 2
und 3 axial aneinandergesetzt, wobei eine axiale Anlageflä
che 8 der einen Deckscheibe 2 an einer anderen axialen An
lagefläche 9 der anderen axialen Deckscheibe 3 aneinander
liegen. Wie die Fig. 4 zeigt, sind diese Anlageflächen 8
und 9 vorteilhaft an den axialen Rändern der Teile 6a, 6b
der Lüfterschaufeln 6 ausgebildet und laufen - vgl. Fig.
3 - über die gesamte radiale Erstreckung der Lüfterschaufel
6. Die Tiefe der Prägungen 10 entspricht unter Berück
sichtigung der Materialstärke etwa der Teilebreite B/2 des
Teils 6a, 6b der Lüfterschaufel 6. Die in Umfangsrichtung
gemessene Erstreckung P (Fig. 1) einer Prägung 10 ent
spricht etwa der in Umfangsrichtung gemessenen Dicke d
(Fig. 3) einer Lüfterschaufel 6. Dabei ist das eine Teil 6a
der Lüfterschaufel 6 mit der einen axialen Deckscheibe 3
und der andere Teil 6b der zusammengesetzten Lüfterschaufel
6 an der anderen axialen Deckscheibe 2 ausgebildet.
Die aneinanderliegenden Anlageflächen 8 und 9 der Teile 6a,
6b der Lüfterschaufeln 6 sind unlösbar fest miteinander
verbunden, wodurch die beiden Deckscheiben 2, 3 mit den aus
geprägten Teilen 6a, 6b der Lüfterschaufeln 6 zu einer ge
meinsamen Baueinheit unlösbar zusammengefügt sind. Vorzugs
weise sind die Anlageflächen 8 und 9 miteinander ver
schweißt oder miteinander verklebt; bestehen die Deckschei
ben 2, 3 z. B. aus einer Aluminiumlegierung, können die An
lageflächen 8 und 9 zweckmäßig mittels Kondensatorschweißen
miteinander fest verbunden werden. Um die notwendige lage
richtige Ausrichtung der Deckscheiben 2 und 3 zueinander zu
gewährleisten, ist an einer Anlagefläche 9 eine Fixierwarze
30 (Fig. 4) angeformt, die in eine entsprechende Fixiervertiefung
bzw. Fixieröffnung 31 in der anderen Anlagefläche 8
eingreift. In dieser ausgerichteten Lage erfolgt dann die
Verbindung der Anlageflächen 8, 9 miteinander.
Wie Fig. 5 zeigt, können die axialen Anlageflächen 8 und 9
der Teile 6a und 6b der Lüfterschaufel 6 auch mittels
Durchsatzfügen oder Druckfügen unlösbar miteinander ver
bunden werden, was auch als Toxen bezeichnet ist. Bei die
sem Vorgang wird das Material der Deckscheibe 3 in dem Fü
gebereich 15 in das Material der Deckscheibe 2 eingetrieben
und verformt. Anstelle eines derartigen Durchsetzfügens
kann auch Nieten mit Eigenmaterial zweckmäßig sein, wie es
in Fig. 6 gezeigt ist. An der Anlagefläche 9 der Lüfter
schaufel 6 bzw. der Anlagefläche des gegenüberliegenden
Teils wird ein Nietbolzen 17 angeformt, der durch eine ent
sprechende Nietöffnung 16 des anderen Teils greift und zur
unlösbaren Verbindung der Deckscheiben 2, 3 zu einem Niet
kopf 18 verformt wird.
In Fig. 7 ist zur Verbindung der Anlageflächen 8, 9 bzw.
der Deckscheiben 2, 3 ein Fremdniet 50 vorgesehen, dessen
Nietbolzen 17 eine Öffnung 16 in der Deckscheibe 2 und eine
Nietöffnung 16' in der Anlagefläche 9 der Deckscheibe 3
durchgreift. Die Enden des Nietbolzens 17 sind zu Niet
köpfen 18, 18' verformt.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 besteht die
Lüfterschaufel 6 aus einem einzigen, aus der Deckscheibe 3
ausgeprägten Teil 6a. Dieses Teil weist die Anlagefläche 9
auf, welche an einer korrespondierenden Anlagefläche 8 an
der Deckscheibe 2 zur Anlage gelangt. Wie in Fig. 6 darge
stellt, durchgreift ein auf der Anlagefläche 9 vorgesehener
Nietbolzen 17 eine Nietöffnung 16 in der Deckscheibe 2, wo
durch ein Formschluß zwischen den Deckscheiben 2 und 3 erzielt
ist. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 ist
zweckmäßig die Lüfterschaufel 6 an der mit der größeren Ma
terialstärke ausgebildeten Deckscheibe 3 vorgesehen. Auf
diese Weise wird sichergestellt, daß das zum Ausprägen not
wendige Material zur Bildung der Lüfterschaufel 6 zur Ver
fügung steht.
Das erfindungsgemäße Lüfterrad 1 besteht aus nur zwei Tei
len, die leicht maschinell zusammengefügt werden können, so
daß ein hoher Automatisierungsgrad bei der Fertigung zu er
zielen ist.
Claims (8)
1. Lüfterrad zum Fördern einer Luftmasse, insbesondere für
einen Turbolader oder dgl., bestehend aus einem Grund
körper mit einer zentralen Drehachse (5), wobei der
Grundkörper aus zwei etwa deckungsgleich einander ge
genüberliegenden Deckscheiben (2, 3) besteht, zwischen
deren einander zugewandten Stirnseiten (12, 13) Lüf
terschaufeln (6) angeordnet sind, die einteilig an zu
mindest einer Deckscheibe (2, 3) angeformt sind und
eine axiale Anlagefläche (8) aufweisen, an der eine ge
genüberliegende axiale Anlagefläche (9) der anderen
Deckscheibe (2, 3) anliegt, wobei die Anlageflächen (8,
9) formschlüssig miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Deckscheiben (2, 3) aus
einem prägefähigen Material bestehen und die Lüfter
schaufeln (6) axial aus dem Material der Deckscheiben
(2, 3) ausgeprägt sind, wobei die Anlageflächen (8, 9)
über Fixierwarzen (30) zueinander ausgerichtet und
formschlüssig gehalten sind.
2. Lüfterrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen (8, 9)
durch Vernietung, Druckfügen oder Durchsatzfügen mit
einander verbunden sind.
3. Lüfterrad nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material ein tiefzieh
fähiges Blech, vorzugsweise Stahlblech oder Aluminium
blech, ist.
4. Lüfterrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Anlagefläche (8,
9) über die ganze radiale Länge einer Lüfterschaufel
(6) erstreckt.
5. Lüfterrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil (6b) der Lüfter
schaufel (6) einteilig aus der einen Deckscheibe (2)
und ein anderer Teil (6a) der Lüfterschaufel (6) ein
teilig aus der anderen Deckscheibe (3) ausgeprägt ist.
6. Lüfterrad nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (9) des
einen Teiles (6a) der Lüfterschaufel (6) an der An
lagefläche (8) des anderen Teiles (6b) der Lüfterschau
fel (6) anliegt.
7. Lüfterrad nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (6a, 6b) der Lüf
terschaufel (6) im wesentlichen gleiche axiale Breite
(B/2) haben.
8. Lüfterrad nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Deckscheiben (2, 3) im
wesentlichen spiegelsymmetrisch gleich ausgebildet
sind.
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